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Vezugspreis »«,8»,-^«»»»»landmonan,Ls.üoMAiuelaemirLlL' E?di««»ei««t-(Smdt.u.Po«.>«»«»««! Bellellülv. ertr. Ausland S Gui. einicvl.Porio. Erschein: Mgl. mora. N W M U I W M. U DUM MW WM . Dle I2gt!pau«ne 24 wm breite aun-Zril« Höh ^ewaülchlletz:SrMllunaaus Schrisll.GeschitltSs:.,Druckerei: M, MMMM G MM» »wriund,wan,tg «oldpsrnnige, gamtttrnanzeigen von Privaten «etpjia. JohanntSaasse 8 «Fernspr OriSgespr. Sammel-Nr.: 70811. wo».Zelle sechs Goldpkeunlgr. ArI«genhrU»an;«igen. Srellenaesu-Ve Jcrnaelvr. 17080-170S2): edenda u. ln allen Filialen Anzeigen- und Reklame,eilenu. Nabairr ulw nach Tattt. F«r komd.Ausir. mir N.L-. Avonnemrnl-Annahme: auch nimm» lrdes Postamt Bestellungen an. Sonderbrdiimungen. Platz- und Tarenvorschrtsten unverbindlich. »M« .., «rlüllungrort Letpzig Postscheck-Ronro Leipzig S004. »«» «etvsiger r««a»l«tt «»«ssU st« «»Utcha« «aSe»»»»»««»»««»« da» U»ttA»te,»iM»i««4 »»tust« Mttvock, 6ea 2. lull 1924 .. Verantwortlich Mr den Tex,: I. v : Leipzig. 1ß^ verantwortlich sür Inserate: VS««»» «»«er. Lrlpzia-Naunhos. Drucku-Verlag: LeipzigcrVerlagSdruckeret G m b.H.vorm.MischerchKürsten Berliner TchriMeitung: Kochstr. 21 (Sernspr. Dönhoff:E)-Z6Ü3) . Dresdner Schritt! eirung Lofchwttz. Schillerstr. SS (Fernspr S47SS) 118. Hallrsche Schristleimng Martinftratze 17 (Fernsprecher 8S88> Goldbilanze« 1. Zu». Ir. Oft und gern ist während der Inflations zeit behauptet worden, daß ein Uebergang zu stabilen Wührungsverhäll lissen beweisen werde, wie sehr die deutsche Wirtschaft verarmt sei. Denn diese Behauptung richtig gewesen wäre, dann müßten die jetzt langsam in Fluß kommen- den Goldmark-Eröffnungsbilanzen interessante Aufschlüsse über den Grad der Verarmung geben. Soweit sich jedoch bisher übersehen läßt, ist es mit der Verarmung lange nicht so schlimm bestellt, als die düsteren Propheten m der Inflationszeit wissen wollten. Das Schlagwort von der Erhaltung der Sach- werte hat gute Dienste geleistet, und die Pro duktionsmittel der deutschen Wirtschaft sind, von den Gebietsabtretungen abgesehen, nicht geringer als im Frieden. Aber auch der Güter vorrat hat kaum eine Verminderung erfahren. Gegenüber den Papiermarkbilanzen, in denen die Anlagekonten zumeist voll abgeschrieben waren, ist wohl eine Aufwertung erfolgt. Sie hält jedoch im Durchschnitt einen Vergleich mit 1913 durchaus aus. Vielfach werden in den Goldmark- Eröffnungsbilanzen die Anlagewerte sogar niedriger bewertet als im letzten Friedens jahre, und das trotz des Ausbaues, den die Unternehmungen unter dem Zwange, Geld sofort anzulegen, um es vor Entwertung zu schützen, erfuhren. Die Ziffer, die für Rohstoffe, Halb- und Fertig fabrikate in die Goldmarkbilanz eingesetzt wird, ist im allgemeinen höher als die entsprechende Ziffer für 1913. Aber auch die Warenpreise sind gegenüber der Vorkriegszeit stark gestiegen. Dies in Rechnung gestellt, dürste sich für die deutsche Wirtschaft, deren Warenbestände am Ende des Krieges so ziemlich erschöpft waren, kaum ein geringerer Güter- Vorrat ergeben als zu Kriegsbeginn. Welche Be wandtnis hat es also mit der Verarmung? Betrachten wir die Passivseite der Goldbilanzen, so ergeben sich bemerkenswerte Verschiebungen zwischen eigenen, und fremdem Kapital. In der Umschichtung der Vermögen, die die Inflation mit sich brachte, waren die Unternehmungen vielfach gezwungen, ihre Kun- den als Geldgeber heranzuziehen. Bei Waren bestellungen mußte eine Barzahlung geleistet, dem produzierenden Unternehmen also ein Kredit bewilligt werden. Das hat dazu geführt, daß die Kreditorengelder in den Gold bilanzen einen größeren Anteil an der Bilanz- summe haben, als im Frieden. Also sind die Unternehmungen doch verarmt! könnte vorschnell geschlossen werden. Mit Nichten. Der Gegen- posten der Kreditoren in den Bilanzen sind ein mal die Debitoren, zum anderen die Be stände. Wie die Unternehmungen gleichzeitig mit Bestellungen auf ihre Erzeugnisse Anzahlungen erhielten, so mußten sie, wenn sie Rohstoffe be stellten, Anzahlungen geben. Verrechnet man die geleisteten Anzahlungen mit den erhaltenen, so ergibt sich eine Verminderung der Kreditoren und damit eine Verbesserung zwischen diesen und dem Eigenkapital. Leider sind die An zahlungen nur in wenigen Bilanzen kenntlich gemacht und damit über den Einfluß der Geld entwertung auf die Zunahme der Gläubiger gelder ein undurchsichtiger Schleier gebreitet. Die Bestände an Rohstoffen und Fabrikaten sind, wie es im Bilanzjargon heißt, im all- gemeinen „vorsichtig" bewertet. Doch wird auch der gewiegteste Dilanzkritiker die Unterbewer tung nur in den seltensten Füllen annähernd abfchätzen können. Auch im Frieden war jedoch eine.Unterbewertung üblich, weshalb diese Tat sache'für die Goldmarkbilanz vernachlässigt wer den kann. Verschwunden sind in den Goldmarkbilanzen die offenen Reserven, die in den Papier- markbilanzen unter den verschiedensten Namen immer höher angestiegen waren. Doch gelingt es vielen Gesellschaften, noch einen gesetzlichen Reservefonds in der vom Handclsgesetzouch ge forderten Höhe von 10 Prozent des Kapitals auszuweisen. Auch hier wäre eine Schlußfolge, rung, daß eine Verarmung eingetreten sei, über eilt. Denn im allgemeinen geht die Tendenz der Goldmarkbilanz, wie schon angedeutet, dahin, lieber stille als offene Reserven zu haben. Diese Tendenz wird durch folgende Erwägungen sehr gefördert. In der Friedenszeit waren fast alle Unternehmungen mit fundierten Schulden belastet. In den Goldmartbilanzen sind die Hypotheken und Obligationenschulden entweder Überhaupt schon verschwunden (zurück gezahlt) oder nur mehr mit dem Betrage ein gesetzt, der der löprozentiyen Aufwertung der 3. Steuernotverordnung entspricht. Die aus gebauten, modernisierten Betriebe der Gegen wart sind schuldenfrei. Das wurde jedoch nur dadurch erreicht, daß durch die Vorstellung, eine Mark sei ohne Rücksicht auf die Kaufkraft des nominell gleichbleibenden Geldbetrages immer dasselbe, da» Geld der Gesellschastsgläubiger so- Verlängerung -er Micum-Verträge Ermäßigung -er Kohlenfieuern auf -ie Hälfte Düsselvorf, 1. Juli. (Eig. Lei.) Die Verhandlungen Mischen der Sechser- komm.ssio« und der Micum führten »« folgendem Abschluß: Das Micumabkommen gilt vom 1. Jnl an bis znr Inkraftsetzung des Gachverständigeng «tachtens. ES kann jedoch beiderseits für jeden Monats anfang mit einer Frist von zehn Tagen gekündigt werden. Die Bestimmungen des heutigen Vertrages find dieselben wie diejenigen des Abkommens vom 15. April mit folgenden Aenderungen: Die laufende« Kohlen st euer« werden auf die Hülfte ermäßigt. Die Ein- und Ansfuhrabgaben werden auf die Hälfte herabgesetzt. Die Verkehrsabgaben der Nebenprodukte werden ans 1V Prozent ermäßigt. Diese Ermäßigung erhält rückwirkende Kraft vom 15. Juni ab. Für die Zeit der Arbeitsrnhe im Ruhrbergbau werden die Lieferungen von Neparationskohle herabgesetzt. Vor der Unterzeichnung machte die Sechserkommission darauf aufmerksam, daß die Verlängerung des Abkommens für August von der Möglichkeit der Finanzie rung abhänge. Tollten die einzuleitenden Verhandlungen mit der Reichsregierung hierüber keine Finanzierungsmöglichkeit ergeben, so behält fich die Lechserkom- mission vor, den Vertrag zum 31. Juli zu kündige«. Das neue Abkommen enthält zwar wiederum schwere und mit Rücksicht auf die immer bedrohlicher werdende Finanzlage der Ruhrindustriellen zweifel los auf die Dauer nicht erträgliche Lasten, stellt aber doch eine gewisse Milderung gegenüber den bisherigen Bedingungen dar. Di« dem Zusammen bruch nahe Industrie hat diesmal aufs schärfste um die Bedingungen einer, «vtn auch nur kurzen und provisorischen Verlängerung de» Abkommen» ge- kämpft und immerhin wesentliche Erleich terungen erlangt. Di« Kohlenstrver ist »an IHV auf 0,7S die Tonne, die Sin- und Aus fuhrabgabe und di« Aulaufsgenehmigung für Waren aus dem unbesetzten Gebiet auf die Hälfte ermäßigt. Die Abgabe bei den Nebenprodukten bei Pech von 10 auf 6, bei allen übrigen von 10 auf 8 Prozent ermäßigt worden. Rur für Den^rl ist es bei 10 Prozent geblieben. Die Erleichterungen sind rückwirkend ab 18. Juni und mit zehntägiger Frist kündbar am Monats anfang, also erstmals zum 10- August. Für die Deckung der aufgenommenen Kredite ist es natürlich von größter Wichtigkeit, daß mit Zustandekommen des Dawes-Abkommens die Leistungen der deutschen Industrie rückwirkend auf die deutschen Verpflicht tungen ungerechnet werden, so daß es möglich ist, die Kredite abzulösen und die Industrie von diesen Sonderverpflichtungcn zu entlasten. Sin unberechtigtes Verlangen Frankfurt a. M., 1. Juli. (Eig. Tel.) Die Oberpostdirektion Frankfurt a. M. teilt mit: Die Interalliierte Rheinlandkommission hat das Ver langen gestellt, daß di« im besetzten Gebiet liegenden Teile der Oberpostdirektion Frankfurt a. M. und Darmstadt der Oberpostdirektion Koblenz unter stellt werden. Gegen dieses Verlangen ist Einspruch erhoben worden. zusagen aus deren Taschen in die Taschen der Unternehmungen übergeleitet wurde. Diese dem Rechtsempfinden nicht ganz entsprechende Tat sache muß das Bestreben, offene Reserven mög lichst nicht auszuweisen, ungemein fördern. Das gleiche gilt für in den Goldbilanzen gleichfalls nicht mehr ausgewiesenen Rückstellungen für soziale Zwecke, Beamten- und Arbeiter unterstützungen usw. Wenn eine Gesellschaft ihre Reserven verloren hat, muß es als be rechtigt erscheinen, wenn sie ihrem sozialen Empfinden Beschränkungen auferlegt. Das Kapital wird in den Goldbilanzen in aller Regel etwas höl)er ausgewiesen als im Frieden. Dabei sind die verschiedenen Kapital erhöhungen nach ihrem Goldwerte zu berück sichtigen, so daß sich im Durchschnitt ergibt, daß der Kapitalposten keine sonderliche Veränderung erfahren hat. Es gibt wohl Unternehmungen, die an Kapital crngebüßt haben, aber es gibt nicht weniger solche, die einen Kapitalzuwachs verzeichnen. So war dieser Tage eine Gesell schaft gezwungen, ihr Kapital soaar herauf zusetzen, weil sie ikire Reserven, ohne daß es ausgefallen wäre, nicht anders unterbringen konnte, während eine Eisenbahngcsellschast ihr stark verwässertes Kapital beibehielt, da sie von ihren Obligattonenschulden befreit war. — Die ^lerarmunq zeigt sich außerhalb der Unter nehmungen. Es ist die gebrochene Kon- sumtivfraft der breiten Massen, in denen sich die Verarmung des deutschen Volkes — (nicht der deutschen Wirtschaft) — widerspiegelt. Di« Vorgeschichte -es Abkommens Berlin, 1. Juli. Amtlich wird gemeldet: Die Verhandlungen zwischen der Sechserkommission und der Micum in Düsseldorf über die Verlängerung der am 30. Juni ablausenden Micumverträge ge stalteten sich außerordentlich schwierig und drohen bi» zum letzten Augenblick mit einem ergeb nislosen Abbruch zu endigen. Die Reichs- regierung hatte bekanntlich schon vor dem 18. Zum bei der französischen und belgischen Regie rung beantragt, an Stelle der Abmachungen zwischen der Micum und den privaten Kohlenzechen Ver einbarungen zwischen den beteiligten Regierungen treten zu lassen. Die Reichs regierung hatte für diesen Fall in Aussicht gestellt, daß sie selbst die Kohlenlieferungen übernehmen und an der Finanzierung Mitwirken würde; dieser Antrag wurde jedoch durch die Rote der sranzö- fischen und belgischen Regierung vom 26. Juni ab- gelehnt mit dem Hinweis, daß es sich nur um tech nische Vereinbarungen handele, die auch mit der Micum getroffen werden könnten, und daß die Micum Instruktionen erhalten habe, alle begründet erscheinenden Anträge der deutschen Industriellen Zu berücksichtigen. Bei den Verhandlungen zwischen der Sechser kommission und der Micum am 28. Juni hat sich von Anfang an gezeigt, daß die Micum die Möglichkeit einer Beteiligung Frankreichs und Belgiens an der Finanzierung der Kohlenlieferungen, für die bei den vorangegangenen diplomatischen Besprechungen in Paris eine Aussicht eröffnet war, nicht verfolgen, und daß sie im wesentlichen auf einer unveränderten Verlängerung der Micumverträge bestehen will, und zwar auf eine kalendermäßig unbeschränkte Zeit. Die von der Micum angebotenen Erleichte rungen der Kohlensteuer und einiger Nebenpro dukte waren so geringfügig, daß sie nur etwa ein Zehntel der gesamten Micumlasten ausmachtrn. Diese Erleichterungen waren überdies an di« Bedingung geknüpft, daß die Micumverträge bi» zum Inkrafttreten des Sachverständigengut achten» oder bi» zum 1. Oktober verlängert werden sollten. Sollte das Sachverständigengutachten bis dahin nicht in Kraft treten, so sollten di« Verträge stillschweigend, jedoch mit Kündiaungsrecht, weiter- laufen. Die Kohlenzechen haben dieses Verlangen nicht annehmen können, da sie, wie allgemein an erkannt wird, durch die siebenmonatlichen Micum lasten in eine so angespannte Finanzlage gekommen find, daß sie eine weitere monatliche Belastung von 50 bi» 60 Millionen Mark nicht weiter tragen könn ten. Die Reichsregierung konnte den Kohlenzechen daher eine Verlängerung der Micumverträge auf deren eigene Kosten allein nicht mehr weiter zu muten. Die Frankfurter Stadtverordneten. Versammlung beschloß »ine Verschärfung der Geschäftsordnung. Dieser Verschärfung stimmten nicht nur die bürgerlichen Parteien, son- dcrn auch die Sozialdemokraten zu. Diese Maß- nähme war notwendig, um neuerlich Demonstra tionen von kommunistischer Seite die Spitze zu bieten. * Nach einer Meldung au» Koblenz hat die sranzö- fische Regierung dem belgischen Oberkom missar bei der interalliierten Rheinlandskommts- sion das Großkreuz der Ehrenlegion ver- liehen. In Alexandrien haben 4000 Personen, hauptsächlich Studenten sur Zag! ul Pascha OMMnstrtirl» Abbau -er Kohlenprelse Berlin, 1. Juli. Heut« nachmittag findet dis Versammlung der rheinisch-westfälischen gechenbesitzer statt, die über eine Ermäßigung der Kohlenpreis« Beschluß fassen soll. Gleichzeitig mit einer solchen Maßnahme wird, wie bereits gemeldet, eine B» triebseinschränkung bis zu 40 Prozent zur Derbil- ligung der Selbstkosten vorgenommen wer den. Das Ausmaß der Preisermäßigung steht noch nicht fest, jedoch dürfte es voraussichtlich 20 bi» 28 Prozent betragen. Diese Maßnahme ist durch den wachsenden Absatzmangel besonders akut ge worden, zumal die rheinisch-westfälischen Kohlen preise nicht nur über den sonstigen deutschen, sondern auch über den Weltmarktbrennstoff preisen liegen. ist Die heutige Generalversammlung des Rheinisch- - Westfälischen Kohlensyndikats — Ruhrkohlen A.-G. nennt es sich neuerdings — soll eine Entscheidung fällen, deren Bedeutung für unsere gesamte wirt schaftliche Entwicklung kaum überschätzt werden kann. Der langen Krise müde hat eine große Gruppe von Zechen eine starke Herabsetzun der Kohlen preise beantragt. Gleichzeitig soll die Förderung in erheblichem Maße vermindert werden, so daß alje unrentablen Betriebe, die schon bei den jetzigen hohen Preisen mit Verlust arbeiteten, vorläufig stjllge- legt werden. Damit wird endlich ein Grundsatz an erkannt, der gerade in diesen Spalten seit Monaten immer wieder verfochten wurde. Es sind Binsenwahrheiten, aber da es so lana« gedauert hat, bis sie sich durchsetzen könnt««, wird e» nützlich sein, sie jetzt, wo das Ziel fast erreicht scheint, noch einmal zu überdenken. Ohne gründliche Ver billigung aller Waren wird sich weder die Ausfuhr noch der Inlandsabsatz beieben. Eines der stärksten Hemmnisse für einen Preisabbau der Fertigfabrikate war bis jetzt die Teuerung der Rohstoffe. Soweit wir die Rohstoffe aus dem Ausland beziehen, haben wir keinen Einfluß auf ihre Preisbildung. Ilm so mehr muß unsere Wirtschaft darauf ballen, daß wenigstens innerhalb Deutschlands alles geschieht, um ihr den Wettbewerb zu erleichtern. Um die Kohlenpreise ist seit langem gekämpft worden. Das mitteldeut- f ch e Vrauntohlensyndikat mußte vom Staat zu schär ferer Kalkulation gezwungen werden. Der Ruhr bergbau hat sich einem noch stärkeren Zwange fügen müssen: der wirtschaftlichen Notwendigkeit, der Stockung des Absatzes. Der Widerstand gegen eine Senkung der Kohlenpreise stützt sich stets auf die glei chen Gründe: Schon die jetzigen Preise seien ver lustbringend! Eine genaue Nachprüfung der Kalku lation ergab jedoch, d».ß dies keineswegs für alle Bergwerke zutraf, sondern außer den Trägern der Micumlasten nur für unergiebig« oder technisch ver- altete Zechen. Die augenblickliche Lage ist jedoch nicht dazu angetan, aus Rücksicht für einig« zu teuer produzierende und darum unrentable Be triebe die ganze Industrie mit unerträglichen Kohlenpreisen zu belasten. Die durchschnittlichen Selbstkosten der gut arbeitenden Werke müssen, bei knappster Kalkulation, den Kohlenpreisen zugrunde gelegt werden. Von dort aus kann sich der Preisnachlaß auf alle kohienverbrauchcnden Indu strien übertragen, und die Absatzbelebung, die zweifel los darauf folgen wird, muß der ganzen Wirtschaft, auch dem Bergbau, zugute kommen. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist besonders günstig für einen Kurswechsel in der Preispolitik des Kohlen- syndikats. Die Micumlasten sind soeben erheblich vermindert worden. Die Ermäßigung der Kohlen preise, die mit 20 bis 25 Prozent bemessen sein wird, wiegt allerdings diese Erleichterung auf. Aber bei der allgemeinen Notlage hat auch die Kohlenwirt schaft kein Anrecht darauf, ohne Verluste zu arbeite^, zumal wenn die augenblicklichen Einbußen fast nnt mathematischer Sicherheit einen kommenden Auf schwung verbürgen. Der demokratische Konvent Unser Londcrtabel durch Uoiteci Press. Nachdr. verboten. New Port, 1. Juli. Gestern nachmittag ver tagte sich der Konvent nach der S. Abstimmung auf 8 Uhr abends. Der erste wichtige Wechsel in den sonst gleichför migen Abstimmungen trat im 8. Wahlgang ein, al» die Delegation von Michigan ihre Stimme nicht mehr für ihren eigenen Kandidaten, den Senator Ferri», abgab, sondern ihre 30 Stimmen ander weitig verteilte. Davon erhielt Smith 8, Mac Adoo 8, Underwood 8, der Rest blieb zersplittert. Dor der 10. Abstimmung stand Mac Addo auf 442, Smith auf 276, Cox auf 60, Davis auf 87, Under wood auf 41 Stimmen. Bei der 10. Abstimmung er hielt Mac Adoo 471, Smith 2V9. Gegen Mitternacht vertagte sich der Konvent auf heute früh, nachdem di« 18. Abstimmung für Mac Adoo 47S und für Smith 308 Sttnnnen ergeben hatte. E» ist möglich^ daß die Tagung verlängert wer-