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k>tle PoN In Deutschland litr M»nat Januar S Goldm.; L iSland S Noldm ein- laiießltch Porto. Erscheint täglich mo»gcnS. äusser Montag«. HS-. Gewalt ,'chlieht Srlüll. au«. ScvrtMet,..Geschäst«st. Druckerei: Leipzig. Jovannitgasse 8 «Fernspr.OriSgelpr. Sammel-Nr.: 70811. Jerngekpr. 1708S-170S2): ebenda u. in allen Jiüalen Anzctgen» und Ädonnemenl-Annahme: auch nimmt jede« Postamt Bestellungen an. . fAr die (Stadt- u Post») A«»N»»a r » Die ligeipaltene 24 nun breite mm »Zeil« zweilwdjwanttg «oldpsenntge. Uamilienanzeigrn von Private» ww-Zeile lech« Goldpiennlge. Gelegenbett«anzeigen Stellengesuche. Reklamezeilen usw naL Dari«. PreiSnachlatz bet Abschluh. Platz» und Datenvorschrilte» unverbindlich. Für da« Au-land entsprechender «usschlag. Sr«aSung«on Leipzig Postscheck-tkonto Leipzig 3004. Du» «einziger ragovtntt e»td«1 die »»tliche« «ekanntniachnnge» de» »oliLeivr-fidtu«« «etV,ig Xr. 307 Wg^n°^^ 8onll»trell6. üen 29. veremder 1922 M-vner Plm'ieuün^ 117. jattrg. iin^^rua^uno Verlag leipziger «crlagövruckcrc, i-i. in. b.H. Hallesch« Lchrtftlritung: Leipziger Strabe 21 iJerniprcchcr 8588) , Thüringen unter Reichskontrolle Die Han- Frankreich» 28. Dezsncher. S—I Di« französische Pfalz politik hat den Vorzug vollkommener Durchsichtigkeit. Die Taten und die Unter» lassungen des Generals deMetz, der als Land vogt über das unglückliche linksrheinische Bayern gesetzt ist, entspringen unverkennbar Pariser Weisungen, die auf die endgültig« Abtrennung der Rheinpfalz von dem Körper des Deutschen Reiches abzielsn. Die Absicht Frankreichs wird durch die Anwendung des indirekten Der- fahrens für niemanden verschleiert. Die Fran- zosen hätten sich wirklich die Mühe sparen kön- nen, ein« internationale Horde von Verbrechern der Welt als legitime Vertretung der pfälzischen Bevölkerung vorzuführen, nachdem jenes Llite- korps rm übrigen besetzten Gebiet so unzwei deutig abgelvhnt worden ist. Kein Mensch zwei felt daran, daß das Gelichter, das sich in Speyer als „autonome Regierung" der Pfalz einnisten durste und dem die französischen Bvsatzungs- bchörden täglich neue Machtbefugnisse ein räumen, an Drähten tanzt, die von Paris aus gezogen werden. Aber Schamgefühl ist noch niemals die Tugend eines siegreichen Frankreich gewesen. Für die Auffassung des französischen Ärationalismus stellten die Verträge von Ver sailles, St. Germain und Tricmon mit all ihren Ilnrehsuerlichkeiten von vornherein nur Näherungswerte dar. Restlose Erfüllung sollte der sogenannte Friede bringen. Durch dieses Programm war ohne weiteres eine planmäßig« Wiederaufnahme der aiten Bündnispolitik Frankreichs bedingt, und man ist denn auch ohne Säumen ans diplo- malische Werk gegangen. Au den Mmachungen, die bereits verbrieft und gesiegelt sind, tritt jetzt ein offizielles Bündnis Frankreichs mit der Tschechoslowakei. Wesentlich Neue» dürfte diese Allianz gegenüber den Beziehungen, die bisher zwischen den beiden Staaten bestanden, wohl bäum bringen. Die Tatsache, daß der ein- flußroichste Posten im Heere der tschechoslowaki schen Republik einem Franzosen anvertraut wurde, genügte schon, um der Welt zu zeigen, daß die kontinentale Vormacht der Tschecho slowakei die Rolle eines Wachhundes zum Schutz der neuen europäischen Ordnung zugewiesen Hit. Die Tschechoslowaken sollen den Franzosen in der Südostflanke Deutschlands den Besitz der Nheinlinie garantieren. Das ist der Kern- godanke, der die Haltung der Pariser Diplomatie gegenüber den Prager Instanzen bestimmt. Wenn die französisch-ffchechoslowakischen Be ziehungen nunmehr in die Form eines festen Bündnisses gebracht werden, so ist das Haupt- sächlich deshalb von Interesse, weil es bestätigt, daß Masaryks und Beneschs wiederholte Ver beugungen vor der Idee eines einigen Europa nicht ernst gemeint gewesen sind. Die geflissent liche Betonung des De f e n s i v - Zweckes der franko-tschechischen Allianz kann nur Heiterkeit wecken. Dieses angebliche Friedensinstrument kehrt sine scharfe Schneide gegen Deutschland. Damit ist nun die Bedeutung, die es für Frankreich hat, allerdings noch nicht erschöpft. In gewissem Sinne rückt die Tschechoslowalei.au die Stelle Polens, das sich noch dem fran» zösischen Urteil als ein unzulänglicher Partner der Pariser Politik erwiesen hat und deshalb auf Hakbsold gesetzt werden soll. Diese Abkehr von dem anfangs verhätschelten polnischen Staate fällt den Franzosen umso leichter, als sie ihnen den diplomatischen und wirtschaftlichen Weg nach Moskau zu ebnen verspricht. Der französische Bourgeois, der in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts seine gesamten rcp lblikanischen Ueberlieferungen in die Tasche strckte, um sich die Bundesgenostenschaft des zaristischen Rußland zu sichern, wartet trotz seiner Bolschew stenfurcht schon lange voll Un geduld darauf, endlich mit den Sowjets ins Ge- schäft zu kommen, von deren Anpassungsfähigkeit er schon so viel Gutes gelesen hat: Herr Benesch aber bietet sich als ehrlicher Makler an — ein Gru d mehr, einen festen Faden von der Sein« zur Moldau zu spannen. Das Bild der französischen Pläne bliebe un- vollständig, wenn nicht auch Südslawien in ihn ein« Stätte fände. Der junge Staat der Se.ben, Kroaten und Slowenen erfreut sich neuerdings in Frankreich eines augenfällig ge- steigerten Wohlwollens. Hier wirkt der Wunsch, Südslawien zum Kristallisationskern einer süd osteuropäischen Staatengruppe werden zu lassen, die besser als die Kleine Entente in ihrer gegen- wärtigen Struktur einen Damm gegen die macht- politischen Regungen ItaNens und gleichzeitig eine Verbindung nach Rußland hinüber zu bil- d:n vermöchte. Auch unter diesem Gesichts- punkt will Frankreichs Freundschaft für da» Land de» in grcß lawischen Zusammenhängen denkend« Dr. Benesch verstanden sein. 1 Berlin, 28. Dezember. (Ei«. Tel.) Neber Vie Maßnahmen, die Vie Reichs- reaierrrna ergriffen hat, um den Be- fchwerdengeaendiethüringische Staatsregierung nachzugehen, er fahren wir von unterrichteter Seite: Die Reichsregierung hatte zunächst eine Kom mission, bestehend aus dem Reichstommis- sar für die Aufrechterhaltung der öffent lichen Ordnung Künzer, dem Ministe rialrat Mende aus dem Reichsjustiz ministerium und dem Oberregrernngsrat Hagemann aus dem Reichsfinanzministe rium, nach Weimar entsandt, damit die Herren dort mit dem Wehrkreis kommando, also einer Reichsbehörde Fühlung nehmen sollten. Diese Kommis sion ist, wie die thüringische Regierung Sereits erklärt hat, mit der thüringischen Staatsregierung nicht in Verbindung ge treten. Nachdem diese Kommission zurück gekehrt war und Bericht erstattet hatte, ist gestern ein« zweite Kommission nach Weimar gereist, bestehend aus Reichskom- mrssar Künzer, Ministerialrat Förster, der im Reichsinnenministerium die Be- amtenfraaen bearbeitet, dem Miuisteral- rat Mende und dem Ministerialrat Sarlower aus dem Reichsfinanzministe- rium. Die Kommission hat den Auftrag, auf Grund des Artikels 15 der Reichs verfassung mit der thüringischen Regie rung in Verbindung zu treten, um A u f- klärung über verschiedene Be- schwerdepnnkte zu erlangen. Der Artikel 15 der Reichsversafsung besagt im Absatz 2: „Tie sdi« Reichsrrgie- London, 28. Dezember. (Eig. Tel.) Die m London gestern abend bckanntgewordenen Bestim mungen des Bündnisses zwischen Frank reich und der Tschechoslowakei haben in den politischen Klubs aller Parteien zu lebhaften Erörterungen Anlaß gegeben. Man bedauert lebhaft, daß die Tschechoslowakei sich durch diesen Vertrag in einen so scharfen Gegensatz zu Deutsch- land stellt und sich hat bereit finden lassen, an der deutschen Südostgrenze bei allen politischen Konflikten al« der mehr oder weniger willenlose Beauf tragte Frankreichs zu fungieren. In hiesigen militärischen und politischen Kreisen interessiert man sich auch sehr für die neue Stellung Polens auf dem Kontinent. In französischen Kreisen soll man keinen Zweifel darüber lassen, daß Polen als enger Verbündeter Frankreichs jetzt end, gültig ausgespielt habe. Polen sei wegen seiner gegen Rußland ungeschützten Ostqrenze und seiner chronischen Finanz« ot. die allen eng lischen und amerikanischen Eingüssen Tar und Tor offen lasse, für äußeren Druck allzu emp fänglich geworden und sei auch zu unzuverlässig in der Ausführung von Pariser An weisungen. Man rechnet in hiesigen diplomatischen Kreisen damit, daß Polen auf Grund rumänischer Drohungen in Prag in die Kleine En tente ausgenommen werden wird. Diese Aufnahme wäre, nach Auffassung hiesiger unterrichteter Kreise als der Zerfall der Kleinen Entente zu deuten. Polen und die Tschechoslowakei würden einen Hefti» gen und hartnäckigen Kampf um die Führung im Bunde beginnen müssen, der nur zu einem Ende führen könne. Unter polnischer oder rumänischer Vorherrschaft werde dann wahrscheinlich ein Bund der Grenznachbarn Rußlands gebildet werden, der jedenfalls Polen, Rumänien, Lettland und Estland umfassen würde, während die Tschecho slowakei alsdann wahrscheinlich mit Südslawien eine französisch orientierte Staatengruppe bilden würde, der sich Ungarn und Griechenland zu einem späteren Zeitpunkte anschließen dürften. Es bedürfe keines Hinweises, daß die rumänisch» polnische Gruppe sich für ihr Teil England stark nähern werde. Part», 28. Dezember. (Ei g. Te l.) Der tschecho- slowakische Minister de, Aeußern hat, wie man erfährt, seine Rückkehr nach Pari» für den IS. oder 16. Januar in Aussicht gestellt. Die Unterhaltungen Beneschs mit den Leitern der fran- zösischen Politik haben sich nicht auf die vom „Tempv" genannten Fragen beschränkt, sondern diesmal alle Probleme der europäischen Politik be rührt, darunter besonder« auch di« Frage der Be ziehungen zu Rußland. Der „Matin" bemerkt zu diesem Punkt, Benesch habe im Laufe der Unterhaltungen die An- ftcht vertreten, daß in» Hinblick auf die baldige An- rung) ist ermächtigt, zur Ueberwachung der Ausführung der Reichsgefetze zu den Landeszentralbehörden und mit ihrer Zu stimmung zu den unteren Behörden Be- auftr gtezu entsenden. Die entsandte Kommission ist ermächtigt alle zur A«S- führuna ihres Auftrages erforderlichen Ermittelungen vorzunehmerr." Die thüringischen Landeszentralbehör den sind ersucht morden, die Beauftragten der Reichsregierung bei Ausführung ihres Auftrages in jeder Beziehung zu unter stützen. Die Ermittelungen der Kommis sion werden sich, wie aus ihrer Zusammen setzung hervorgcht, auf Beamten fragen und F i n a n z f r a g e n, aber nicht auf Nnterrichtsangelegenheiten er strecken. Eine Weimarer Verwahrung Wtiwar, 28. Dezember. (E i q. Te l.) Das thü ringische Presseamt teilt mit: Auf Betreiben der bürgerlichen Parteien Thüringens und des Thürin gischen Beamtcnbundes ist von der Rcichsregierung der Regierunqskommiflar Kuenzer mit Refe- renten der Rcichsministerlen als Beauftragter gemäß Artikels 15 der Reichsvcrfassung zu den thüringischen Ministerien entsandt worden, um die Ausfüh rung der Refchsgesetze durch die thü ringische Regierung zu beaufsichtigen. Das S ta a t s m i n i st er i u m hat gegen das Vor gehen der Rcichsregierung aus formalen und sach lichen Gründen Verwahrung eingelegt. Im übrigen ist den Beauftragten der Rcichsregierung im Rohmen des Artikels 15 der Reichsverfassung die Möglichkeit gewährt worden, ihren Auf trag aus zu führ en. Die Beauftragten werden voraussichtlich Ende dieser Woche ihren Auftrag aus geführt haben und alsdann Weimar wieder ver lasse»». erkennung Sowjet-Rußlands durch ein eng- lisches Arbeiterministerium eine mögllttss» rasche Anerkennung durch Frankreich und die Tsa)echo» slowakei geboten erscheine. Der „Figaro" erklärt, der Vertrag mit Frank reich solle nach Ansicht Beneschs nur em Teil eines umfassenden Ganzen sein. Er stelle den Westfliigel eines Bundes dar, dessen Ostfiüzel durch eine»» gleichartigen Vertrag mit Rußland gebildet werden soll. Das große Ziel der tschechoslowakischen Politik sei die Versöhnung der Russen unter einander und weiter die Versöhnung Rußlands mit den West Mächten. * Das „Echo de Parts" hebt hervor, daß auch wirtschaftspolitische Vereinbar» »gen zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei in Aus» sicht genommen seien. Benesch habe auch die Forde rung gestellt, daß die Tschechoslowakei bei den Re parationsverhandlungen nicht ungünstiger behandelt werden solle als Ungarn und Oesterreich, und habe darum ersucht, daß sein Land von den Lasten, die es als Nachfolgestaat der österreichisch ungarischen Monarchie zu tragen habe, befreit werde. Uebereinstimmettd begrüßen die Morgenblätter die Verständigung zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei als einen neuen Fricdensfaktor Das „Journal" versichert, diese Verständigung sei durch den Ausfall der englischenWahlen v c - schleunigt worden. Die Tschechoslowakei brauche gleich Polen ein Bündnis mit Frankreich, um leben zu können. Frankfurt a. M., 28. Dezember. (Gig. Tel.) Ueber das Echo, das die Vorgänge in Grie- chenland in Italien Hervorrufen, wird aus Rom gemeldet: Die angekündigte Rückkehr von Deni se los überrascht hier keineswegs, wird aber lehr aufmerksam verfolgt. Rom traut ihrem angeblrch vorübergehenden Charakter nicht, denn man hat Anhaltspunkte dafür, daß Beniselos in Paris mit Masaryk und Benesch sowie mit dem König von Südslawien unter den Auspizien des Quai d'Orsay weitgehend« politisch« Be sprechungen gepflogen hat, die den Anschluß Griechen, land« an di« Kleine Entente herbeiführen könnten Die Möglichkeit, daß die Kleine Entente ihre Front von der Adria zum Ionischen Meer ver längert und außerdem ihren italienfeindlichen Eya- rakter stärker betont, muß hier beunruhigen. Jeden falls rechnet Italien nach dem Wiederauftauchen von Beniselos mit einem stärkeren Widerstande in der Adria und im östlichen Mittelmeer. Frankfurt a. M., 28. Dezember. (Lig. Tel.) Im Gegensatz zu den bisher etngelaustnen Meldungen lider da« Ergebnis de» Empfanges der deutschen Abordnung au» Südtirel del Musso lini meldet di« „Meraner Zeitunx", e» besteche all« Aussicht, daß die Unterricht» sprache in Süd tirol in der ersten Bo (kafchu (klaffe künftig Mieder do» Drutsch, fei» »erb«- Oie Neugruppierung der europäischen Staaten Vie „helgische Studie" al» Grundlage (Bon unserem Berliner Vertreter) K. Berlin, 26. Dezember. Schon der Beginn des neuen Jahves wird aller Voraussicht nach neue Reparationsverhandlungen bringen. Ls ist darum natürlich, daß sich die Auf- merlsomkeit der Reichsregierung jetzt — nach den innervoliitschcn Stürmen, die der Hingang von drei Stresemann-Kabinetten mit sich gebracht hat —, langsam wieder nach außen hin umstellt, und daß man hier die Stellung Deutschlands zum Repara- tionsproblcm von neuem nachprüft. Es ist nun ziemlich wahrscheinlich, daß sich die These Stresemanns in den kommenden Verhand lungen ziemlich enq an die sogenannte „Belgische Studie", d. h. an die Leitsätze anlehn«n wird, die in den belgischen „Dokuments diplomatiques relatifs aur Reparation»" ausgestellt worden sind. Auch ver- rät man kanm ein Geheimnis, wenn man erwähnt, daß sich der Staatssekretär Fischer in seiner letzten großen Rede vor der Reparationskommission am 23. November durchaus schon in diesem Sinne aus gesprochen hat. Die Ziele jener belgischen Diplomatenarbeit waren die gleichen, denen auch die deutschen Regie rungen seit etwa Anfang Mai zuqcstrebt haben: eine möglichst rasche Beendigung der militärischen Ruhr- okkupation und eine möglichst vollkommene Wieder herstellung der Zustande, die vor dem 11. Januar 1923 im Ruhrrcvier geherrscht haben. Als Mittel hierzu wird auch in der belgischen Studie die Fest setzung einer bestimmten Reparationssumme, di« Bc- schaffung der ersten Ratenzahlungen durch eine internationale Anleihe (die sich also den beiden, heute zunächst in Frage stehenden Ernäh- rungs. und Sanierungsanleihen als dritte an schließen müßte) und die Schaffung von Pfändern für diese Anleihe anerkannt. Es dürste über diesen Weg Einverständnis sowohl in Brüssel als auch in Berlin, aber auch in der City und in denjenigen immer noch n'cht unbeträchtlichen französischen Kreisen bestehen, denen an einer ernsthaften Erörte rung der Reparattonssrage gelegen ist. Daher rückt jetzt die Verpfändungssrage offenbar in die Mitte des ganzen Reparationsproblem», Und PPN der Beantwortung jener hängt es ab, ob diese» so rasch gelöst wird, wie Europa es nötig hat. Die Sicherungen, welche die internationale Finanz von Deutschland für eine Anleihe verlangen wird, werden, darüber muß man sich beizeiten klar werden, keineswegs leicht zu beschaffen sein. Der deutschen Finanzpolitik, die seit 1914 eine Kette von objektiven Mißerfolgen war, traut man es nun ein mal nicht ohne weiteres zu, einen reibungslos funk tionierenden Zinsendienst in Gang setzen zu können. Will man die Reparationsanleihe (und jede Reichs- regierung, wie immer auch sie parteipolitisch zu sammengesetzt sei, muß sie wchgen), so muß man «ich sehr tief und schmerzhaft einschneidende Kontrollen mit in Kauf nehmen. Die mit ihnen unausbleiblich verbundene Minderung der deutschen Souveränität kommt auf das Konto derjenigen, die zwar vermut lich am geräuschvollsten dagegen protestieren werden. unÜ die nichtsdestoweniger doch durch jahrelange eigensüchtige Sabotierung aller Ansätze zu einer wirklich durchgreifenden Finanzsanierung die Haupt schuld daran tragen, daß es nun so weit kommen mußte. . . . Was nun die Pfänder im einzelnen an geht, so hat sich bisher um deren drei di« inter nationale Aufmerksamkeit besonders konzentriert: die Reichseisenbahnen, die indirekten Steuern und die „Sachwerte". Die deutsche Regierung ihrerseits scheint heute grundsätzlich bereit, keines dieser Pfand objekte grundsätzlich zu schonen. In der E i se n b a h nfr a q e zunächst ist man hier der Ansicht, die schon in dem Memorandum vom 7. Juni ausgesprochen wurde, daß nämlich da» Reichsbahnspstem ein um so wertvolleres Pfand- obsckt sei, je einheitlicher es erhalten bleib«: auch Dollar»«» iläten an Auslandsbörsea vom 28. Dezember. Auf Mark «mgerechnet kostete 1 Dollar i« Prag 4.2, tn Zürich 5.5, in New «ort fvorbörse) 4 Billionen Mark. Dollar tn verlt» sm 28. Des. «mlllcder LUtteUcur»; 4200 SUIInrSea 1 OoI6wLrtz: 997,S «UU»r6e- 6e!«1 1002,8 SUMnr«ieo »riet 4200 »llttllrSea 4200 LUUllrS. 1 Lteuermarll ---- 1000 LUUarüea erlllmlraer kel«l>u»ttll * LoaSerlcadel