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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192312272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-27
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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SM», Vonner»t»A, 6«» -7. v«««md«k 8port und turnen Kußball Leipzig: Spielvereinlgung—Guts-Muts-Dresü n Sri, Fortuna—VfB. 2:1. Drrlden: Wacker-Halle-Sttna 3:0. Lhemuttz: Preuheil-Ralenwori 5:1. VfB—Hellas »:L. Mnndcbur«: Fortuna—Viktoria 96 3:2. Bnr» d. . Man* bürg: Preußen—SC. de« Dcstens- Mrltn Är l und 3:2. Süddeutschland Manche«: Bayern—Wacker (erstmalig mit Szabo) 0:3 (zweimal M Mtu.). Karlsruhe: Frankonia—Phönix 2:2- Freiburg: DC.-BasaS-BuLaprst 1:1. Heilbronn. viN-8. Bezirk Budapest 3:5. Mannheim: BfN-FC- Teplitz 5:2. L«dwig«hafen: PbSnir—UL«-Budapest 1:1. Offenbach-, NrlckerS—Gernnania-Frcmkfurt 2: 6. Frankfurt a. M.: Eintracht—FL. Tc-li» 1:4. Wiesbaden: GborMub—Phönir.^annbeim 1:1. Gaarbrückcu. Futzbalwerein—urs.-Budapest 2 :2. warzburg: SrickerS—SC. Stuttgart 4:4. Hambura An den beiden Weihnochtsfeiertagen war in Hamburg fußballsportlich nicht viel los. Im Gesell» schaftssplel siegte Altona gegen Viktoria 3:0, während der Hamburger Sportverein, allerdings nicht mit voller Mannschaft, nur ein Un entschieden von 1:1 gegen Eimsbüttel ber» ausholen konnte. Berlin Die für den ersten Feiertag angesetzten Gesell schaftsspiele wurden mit Rücksicht auf die schlechten Bodenverhältnisse abgesagt. Am zweiten Weih nachtstage kamen nur die beiden traditionellen Preisspiele Süden gegen Norden und Osten gegen Westen zum Austrag. Sportlich ist beiden Treffen, zumal da die Mannschaften nicht in der an- gekündigten Aufstellung antraten, wenig Wert bei zumessen. Der Süden siegte nach überlegenem Spiel gegen den Norden mit 3 : 2 (1:1). Die Westmann- schäft behielt zum dritten Male über die Elf des Ostens die Oberhand, und zwar mit 4:1. Ausland Bilbao: AC.—Slavia Prag 2 :9 und 4:4. Barcelona: FC.—Sparta Prag 1:0. Saragossa: FC.—DFC. Prag 0:7. Gau Sebastian: Real Societad—Rapid Wien 1:0, DFC. Prag—Real Societad 3 :1. Lissabon: Rapid Wien—AT. Lissabon 2:1. Belgrad: SK.—Admira Wien 2 :5. Turin: FT. Torino—Sportklub Wien 0:1. Straßburg: ASS.—MTK. Budapest 8:2. Handball-Giädtespiel Ehemnih—Leipzig 0:4 (0:0) Verdienter Sieg der Leipziger Lhemuitz, 26. Dezember. Da» mit großer Spannung erwartete erstmalige Zusammentreffen der Städtemannschaften von Leip zig und Chemnitz bracht« bei schneebedecktem Dc^e» den Gästen einen vollauf verdienten Sieg. Nachdem sich die Einheimischen in der ersten Halbzeit recht gut gehalten hatten, ließen sie nach Seitenwechsel immer mehr nach und beschränkten sich in dieser Zeit fast lediglich auf die Verteidigung. Fünf Minuten nach Seitenwechsel erzielte dann auch Nordwest sachse ns Halbrechter Reinhardt durch präch tigen Schuß, dem Hermann im Chemnitzer Tor macht los gegenüberstand, das einzige Tor des Tage». Wenn es zu keinem weiteren Erfolg für die Leipziger Gäste kam, so lag das an der sehr guten Chemnitzer Ab wehr. Im übrigen aber hatte man von der ein heimischen Mannschaft mehr erwartet. Der Sturm konnte sich zu keiner einheitlichen Aktion zusamm rn- raffen und brachte nur wenig wirklich gefährliche Schüsse an. In der Läuferreihe war der rechte Läufer ziemlich schwach. Glauch und Schüttauf, be sonder» aber Fehrer al» Mittelläufer, hielten sich »»nächst ausgezeichnet, fielen aber nach Wiederbeginn dem scharfen Tempo zum Opfer und legten sich meist auf die Verteidigung. Die Leipziger Mannschaft war ent schieden schneller und energischer. Nachdem die aus verschiedenen Vereinen zusammengesetzte Mannschaft sich zusammengesunden hatte, wurde ein flüssiges, schnelle» Kombinationsspiel vorgcführk dem di« einheimische Mannschaft nach Seitenwechftl nicht mehr gewachsen war. Die Hintermannschaft arbeitete sehr sicher und ließ die Chemnitzer Stürmcr nur selten zum Schuß kommen. Die Läuferreihe spielte äußerst -äh« und störte ganz ausgezeichnet. Der Sturm hätte noch mehr aufs Tor schießen können, doch kamen immerhin einig« sehr gefährlich« Schüsse auf Hermanns Heiligtum, und nur seinem vorzüg lichen Können ist es zu verdanken, wenn das Ergeb nis nicht noch höher wurde. Dresdner Handball: LV. Düdwest-1. FL. Nürn berg 6 : 0. SC. Freital-1. FL. Nürnberg 5 : 2. r»SB'Tpauva«—PoltzeisSB-Berlin 1:0 Berlin, 26. Dezember. Um di« Vorherrschaft im Handballspiel stritten am zweiten Feiertage der Altmeister der D. T., T u r n - und Sportverein 1860-S pa n da u, und der Meister der D. S. B-, Polizeisportverein-Berlftu Leider wurde der Kamps durch den glatten Boden und dl« starke Kälte stark beeinflußt. Bor der Paus« ließ sich bei den Turnern eine Ueberlegenheit erkennen. Während dieser Zeit gelang es dem Epandauer Mittel- läuf«r, durch einen Fehler des Polizeiläufers Schön- keldt da» einzige Tor des Tages zu erzielen. Nach dem Wechsel war die leichtathletische Mannschaft zwar im Vorteil, vermochte aber keinen Zähler anzu- bringen. Beide Torwächter zeigten ganz hervor- ragende Leistungen. O Havnooeriche Handballspieler in Berlin. Die bei den Treffen, dl« di« Hanüballabteilung des Hannover, schrn Sportverein« von 1896 während der Weih- nuchtstage in Berlin absolvierte, gingen für d?n gastierenden Verein verloren. Gegen den VfB. unter lagen di« Hannoveraner knapp mit 1:2; dagegen mußten ft« vom Berlin« Sportverein 92 di« hohe Niederlage von 0:6 hinnehmen. Erster Thüringer Skiwettbetverb Die Nrche der Thüringer TcHneeichnhwettbetocrb« wurde mit dem Groben Beerberglausen eröfsnct. Das Rennen ging über di« 28 Kilometer lang« Strecke Zella. Spitziger Berg. Boewcrg, Schmücke, Gehlberg, Bvanttettetunnel. Oberhof, Veilchenbrunn. Zella, tue einen Höbenunrerlchted von 900 Meter aufwoist. Von 51 gomxldeien «ilüufer» starteten 43; 3» beendeten da bei den glänzenden Schnecveryältniffen sehr schnelle Rennen. Sieger wurde, wie im Vorjahre. Ludw. Schleicher- Gedcherg. der mit 2 :37 : 33 seine vorige Zeit nm 9 Minuten verbesserte. Den zweiten Platz or- legte IdctnerObcrchos. den dritten Paul Henrcl-Aella und Arthur Ludwig-Zella. An der Altersklasse erzielte «. Naecher-Sriurt mit 2.40 : 48 di« beste Zett Lor Richard Küttner-Srsttrt und Ludwig Lanvenban-Zella. Iwei hohe LGL-Eiege Di« ersten EiShoSeyspiel« in Leipzig Bei Hem günstigen Wetter wurden zu Weihnachten zwei EiShocüvwettspiele ausgetragen: am ersten Feiertag am Mückenschlößcben, am zweiten auf dem Albertparkteich. Der Leipziger Sportklub hatte beide Male den RT. Sport al» Gegner. Am ' ersten Tag« schlug er ihn mit einer kombinierten Mannschaft überlegen 16:0. In die Torerfolg« teilten sich Dr. Schomburgk, Faber, D. Brunner und A. Iakohr. Am zweiten Feiertag spielte der LSC. mit feiner ersten Mannschaft in der Aufstellung L. Schomburgk, Dr. Schomburgk, Dr. Hagen», Dr. Zehme, L. Rost, Dr. Jurick und P. Rcisland. Da» Spiel wurde in verkürzter Spielzeit, zweimal 20 Minuten, ausgetraaen und sah den LSC. 20:0 sieg- reich. In regslmäßigen Abständen wurden von dem Sturm di« Torerfolge erzielt. Die Ueberlegenheit de» Leipziger Sportklubs im Eishockey in Leipzig ist ja bekannt. Hoffentlich wird es ihm bald gelingen, ein.g« int«r«ssante Wettspiel« gegen auswärtig« Mannschaften abzuschließen. * Berliner Stslaus-Mclsterschast. Di« dem Berliner Schltt 1 schuhklub zur Austragung überwiesenen Meiste.schäften von Berlin im Kunst- und Gchncllaufen werben am kommenden Sonnlag avaehalten. die Schnett- Muse auf dem Halcnsre, di« Kunstläufe auf dem Sport platz d«S D. S. C. Hamburger Boxkämpfe Im Zi.kus Busch schlug am 2. Fetertag »ach hartem Kampf- der deutsche Leichtgewlchrmetster Naujok» den amerikaoischr» Arweemelster MM» Schleifst r. Schletffer, der tu der 8. Ruud« bls 9 zu Bode» mutzte, konute zu Begtuu der 9. Ruud« nur noch in den Ring taumelu. Seme Sekunda»»«» warft» daraufhin da» Ha»dtuch. Stach Punkte» wurde der Engländer Bill Maaneriug von dem Hamburger Michel Kompa geschlagen. Kompa, der 6 Pfund weniger hatte, war dauernd überlege». Der Haupt- kämpf des Tage», Samson—Stanley Gleen (London), mutzte ausfallen, weil Gleen keine Au»reifterlaub»i» bekomme» hatte. Siu dafür »»gesetzter Trainings kampf Samion—Sabri Mahir matzte abgebrochen werden, weil da» Publikum tobte und einen ernst hafte» Kampf verlangte. Zwei schnelle Dox-Siege Die beiden Duisburger Schwergewichts- boxer Hans und Rudi Waaener feierten am 2. Weihnachtstage in ihrer Heimatsstadt schnelle Siege. Rudi Wagener schlug R o m b e r g - Berlin in der zweiten Runde entscheidend, während Haas Wagener den Berliner Schmidt bereit» in der ersten Rund« zur Strecke brachte. Dempfeh will in England «« seine« Titel boxen Nach einer Mitteilung der »Dativ Mail* soll Dempsetz gelegentlich saineS AlvfenthalteS tn England einen Kamps um seinen Titel auStoagen. Der Kamp, würde eventuell tm Ault in dem neuen Wemvlev.-Siadton stattsindcn; DempicvS Börse ist mit IVO 000 Pfund Sterling tn Aus sicht genommen worden. SS kämen vier Gegner tn Be tracht: Harrt, Will«. Larpentter. Bloomstcld und Firp». von dielen scheidet der Nager an- da da» -oom« osiice keine Kämpfe mit Farbigen zuläftt. BlcomsielLS und Saepentiers Chancen seien gleich gering, darum bl-tbe nur noch Firpo, mit dem man aber erst über dt« BSft« sprechen mutz. Rennen zu Pau 25. Dezember. 1. R-: 1. HalpersonS Cockt« Game Sockte (LaffuS), 2. Derprnteau lNtaudoi), 3. Taillemont lkalley). — Ferner-. Ramenda, Beryburg L« Buior, viSpo. — Toto: 17: 15. 18. — DK.: 15: 14, 16. 2. R.: 1. d« Navaille» Ballt re (Dawara). 2. Bi- douze (Saboulard), 3- Rokawap (Peuo). — 3 tiefen. — Toto: 26. — B».: 23. 3. R.: 1. Ltlla,' Norm, de Magny cRodhai»), 2. Ouinautng (Tcuflan). 3. Mohennevtll« (Gustal). — Ferner: Gut» Contre. Detise, Lang Hou. La Ruse«, Kentl- worih. — Toto: 19: 15. 82. 132. — »K.: 17: 14, 54. 54. Marseille 1. R-: 1. BaffuetS Ca MorelN (Spoouer), 2. La Perle (Delmondo). 3. La Eanche (Savingue). — Ferner: High Life, Her^govina, Le Sliss. Fumee, Atour, Cond«, AnachroniSme, Lost S«ap, Frcvoltt«. PoiShop, Ti. Flo rentin. Yetrotz. — Toto: 55: 20, 1v1. 25. — DK.: VS. 18. 54, 23. 2. R.: 1. de Triquervillcs Hydravtsn (Gotttirb), 2. Patroole (Head), 3. Golden Poplar (Pufsouw). — Ferner: Gribouille. — Toto: 15; 12, 15. — Bk.: 14; 11, 14. 3. 1. Baudins Lharabta (Mitchell). 2. Par- chemin (Darre). 3. Jvpecoutt (Duffonrc). — Ferner: Campsleuri, Spectateur, LiS, Nnave, Sntencendur, Rnbtgny, Hourvari, Edera. — Toto: 50: 21. 19, 27. — ««.: 45: 19, 17, 24. 4. 1. RomilsatS Nevens« N (Noisto). 2. Le Main de Mast (Mitchell). 3. Uber alle» (Belmonte). — Ferner: ?)atagan Sundringham, Lhuttayand. — Totm 136 : 29, 19. — DK.: 122; 26, 17. Eröffnung der Radrennbahn Kaiserdamm Berli», 26. Dezember. Das Weihnachtsgeschenk an die Rennfahrer, die neue Dinterradrennbahn am Kaiserdamm, wurde am ersten Feiertag proqrammäßig, trotz der kurzen Zeit (8 Tag«), die für die Herrichtung übrig war, der Oeffentlichkeit übergeben. Es machten sich, wie natür lich bei der schnellen Schaffung vorauszusehen war. anderen nicht lesen wollte, was ihm ja schon sein eigenes Herz zuschrie. Plötzlich fasste dann Lamotta m die allgemeine Verdrossenheit hinein: .Nun ist das Meer fort. Wir haben es ver- koren, ohne daß wir eS gemerkt haben; ist das nicht seltsam?!' Sie sahen ihn an. Ja wahrhaftig, die Lagune war lange schon fort. Nun war es ihnen, als hätten sie vor langem cmen Schmerz er litten. der ihnen aber eben erst zum Bewußtsein kam und sie begriffen nicht, wie ihnen das Meer hatte entschwinden können .ohne daß sie es gewahr wurden. .Das Meer wird uns fehlen,' fuhr Lamotta fort, den das Heimweh schon stärker bedrängte, als die Anderen. .Weil da? Meer fehlt ist hier alle? so eng und die Luft so dumpf!' Die Ändern nickten. Sie Hütten zwar zu Hause kaum aus Lagune oder Meer geachtet, nun aber, da sie im Binnenland fuhren und bleiben sollten, k-men sie sich wirklich vor wie Fische. die man auf Sand gesetzt hatte. Sic fragten Juan, ob eS in Paris gar kein Meer gäbe; er entgegnete wegwerfend: .Dah. waS braucht Paris ein Meer?! Da stießt die Seine, ein wunderschöner Fluß, der lebendiger ist, als Eure langweilige Lagune und der Inseln trägt, gerade wie sie!' .Und Fische? Gibt'« in der Seine wohl auch so köstliche Fische wie bei unS daheim?' Nun prahlte Juan mit den Fiscben der Seine. alS ob sie überhaupt der Fischhalter von ganz Europa fe,. Und er erzählte Wunderdinge von dem bequemen und angenehmen Le^n in Paris und von all den Vergnüglichkeiten, die dort aut die Arbeiter warteten. Er hatte aber nicht viel Glück mit seinen Phantasien, denn die Flucht- kinge blieben bedrückt, innerlich unruhig und er merkte wohl, daß alles, wa? er sagte, nur wie leerer Schall an ihnen vor überzog. Stärker als alles wat sie sahen und hörten, war das Heiiruveij »zird ig Lersiinkeg dachtx Mit grausendem Staunen hatten sie, die Kinder der Insel, die finsteren Berge der Schweiz euiporragen sehen und wie eine Höllenfahrt war ihnen der schwindelnde, hohe Bergpaß erschienen. Hinter Zürich, wo der letzte venetianische Präsident saß, war dann die Angst, die sie bisher nicht verlassen wollte, gewichen. — nun waren sie frei und auf sicherem Boden. Juan selbst atmete auf und war von übermütiger Laune, die sie alle für eine kurze Weile mit fortriß. Erregt, wie in einem leisen Kausch besprachen sie. was nun vor ihnen lag: die künftige Arbeit, den märchenhaften Lohn, den man ihnen versprochen hatte, den Reichtum, den sie nun für sich und ihre Familien erwerben wollten. Zu Anfang schrien und lachten und ge stikulierten sie alle heftig durcheinander, sodaß Juan sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte, allmälich aber wurden sie stiller und nnmer stiller und schließlich fuhr die Kalesche, die eben noch wie ein Käsig lärmender Vögel gewesen war, in tiefem Schweigen dahin. Die Müdigkeit, die Abspannung nach all der Angst «nd fieberhaften Hast, das beruhigende und auch bedrückende Empfinden, daß eS nun nicht mehr galt ein verwegenes Ziel zu errennen, sondern daß man seßhaft sein sollte unter neuen Verhält- nft'en im fremden Lande. Beklemmend legte sich» ihnen auf die Brust, ohne daß sie mit Worten hätten sagen können. waS sie bedrückte und das Atmen wurde ihnen schwer. Jeder sah mißmutig vor sich hin und teilte sich, den anderen anzusehcn^ wLtl er iu des Augen de- ver Zpiegelkrieg Ein wahrer und heilerer Darockroma» Llf von SeaeftvoSk. (Nachdruck »«rtzotrs.) ftder von ihnen sehnsuchtsvoll au i.... Liebes, was er daheim gelassen hatte und selbj Moräne fand die räumliche Entfernung von seiner Frau nicht so angenehm, wie es sich's srüher gedacht hatte .... An einem trüben Septembertag kamen stein Paris an. Sie waren wie zerschlagen von dem langen Fahren, von dem Sitzen in der Kalesche, von dem Mangel an regelmäßiger Beschäf tigung, den sie, die an Arbeit Gewohnten, zum ersten Mal m ihrem Dasein gelitten hatten. Sie sahen auf die fremde Stadt, in die sic ein fuhren und alle?, was ringS um sie war und waS sie taten, erschien ihnen so unwahr scheinlich, so unlebsndig, als ob sie'S nur träumten und nicht erlebten. Wre war diese Stadt doch häßlich mit ihren engen, krummen Gaffen, ihren schmutzigen, finsteren Häusern, ihren abgeplatteten Kirchtürmen, die so arm und engbrüstig aussahen, daß den Leuten von Murano die Tränen kamen, weil sie beim Anblick von Notre Dame an die MarkuSkirche denken mußten. Farblos nne der Himmel er- schienen ihnen auch die Menschen und sie blieben enttäuscht, daß hier keine buntgekleideten Händler süße Feigen, rote Wassermelonen oder daS schwärzliche Gemisch der frutri di mare schreiend zum Kaufen anboten. In der stickigen, von üblen Dünsten aller Art erfüllten Luft von Paris, rangen sie nach Luft, weil sie im Halse ein seltsames Brennen und Würgen spürten nnd wenn sie sich nicht vor Juan geschämt hätten, so hätten sie laut geweint vor Ver langen nach dem Meer und feinen kühlen Abcndwindrn. Juan, der wohl merkte. waS in ihnen vor- ging, wenn er eS auch nicht begriff, bielt eS fetzt nicht mehr für nötig ihr Spaßmacher zn sein. Nun hatte man sie sa. wo man sie haben wollte, nun bconchte man sich keine besondere Mühe mehr mit ihnen zu geben. Sie waren fetzt in Par ist hatten ihre Arbjstt zu leisten und vrnst zahlreiche Mängel bemerkbar. Die Beleuchtung mutz unter allen Umständen verstärkt werden. Ueber der ganzen Veranstaltung lag nicht die Stimmung, di« man sonst gewohnt ist. Die verschiedenen Rennen wurden gut bestritten und flott gefahren. Im Rennen ter Berufsfahrer war R. Huschle allen Gegnern »rett überlegen und in dem von Hahn, Saldow, Le- wanow und Wittig bestrittenen großen Weihnachts preis war Hahn tn allen drei Läufen »ine Klaffe Mr Nch. Di« «rgedntsse: Vrümtenfatzre«: 1. Nüdlitz, 2. Weber 3. vebündorn. 4. Navomstv. — StunLenfahreo: 1. R. Huschle, 2. Manie», 3. Kuhl, 4. Dvorak», 5. Kroll. — Punttefatzren: t. Schul», 2. Keiua«, 3. Liepel. — Großer Weidnachisvrri«: 1. Ha-a 12 Pmitte. 2. Saidow 8 Punkte, 3. Lewanow und 4. Wittig je 6 Punkte. 2. Lag Hauptsatzren, 5 Runden. Die Zweiten: 1. Hä » » l« r, 2. Krüger, 3. Stellbrtnl, 4. Döckcr. 5. Frriwald. — End lauf der Erste» der Vorkäufe: 1. Hatz», 2. Schräg« (2 LSngen), 3. Saldow (»4 Läng«), 4. Lewanow, 5. Wittig. — Verfolgungsrennen: Mannschaft Koch-Kroll- Zander-Riomonn-Redlitz doli di« Mannschaft GeilSdors- Mlchael-Nagel-TodruchTttzlals nach 6 Kilometern ly 8:37 1/S Miaute. — Maich Hahn—Lewanow: 1. H a - n, 2. Lewanow (ausgcgeden). LmerlstWirister sestwuum 8oaäerItLdel st»o«I a«, lVolktdoreau» rLglioks, valci iVeodeel a. Uoacloo, Trau«. «o ». lx>o<ivo, 80 6o ». Parts . «o a ^wecerclam <lo a. stooeudaseo 4» a. kr»U So ». Seri n 8od!ulNc. Ovlci <io ». Serli» keil uük »riet <fo a cio. UücNet kure Ur. öo » cio niectr. Kur» dr. »meiMtzstkG« Vitreumm« SonäerlcLdel O New Pork, 25. Dezember. Baumwolle: Eröffnet unregelmäßig, später befestigt infolge besserer Verhältnisse am Markte für Fertigfabrikate, Unterstützung der Haussiers und Rückkäufe der Baissier». Schluß fest. O Chicago, 25. Dezember. Korn: Eröffnet mit Baisse auf große Zufuhren, später erholt unter dem Einfluß ungünstiger Wetter berichte, Käufe der Kommissionshäuser, Unterstützung der Haussiers und Rückkäufe der Baissiers. Schluß fest. Mais: Eröffnet mit Baisse infolge Zunahme der Bestände, größere Inlandzusuhren und Liquida tionen. Später Befestigung infolge lebhafter Nach frage und geringer Nachfrage am Kassamarkt«. Schluß fest. K»dsl ll«, N oiN-Uorsoo» Vor» illldvr, ao»I»o6i,ed«, - IuIÜ»lU»ed«, klast«». loco . p«r vorowbor . p«r Utrr . per Uai » per ^uli . per 8eptewd« voowvoll». loeo . per Uerewder . per , per USrr , per LIel . per äom» UaamvoUrukudr l» St«. «. UoU-ttit ea Siedtrolxtirupl. loeo Lia» loco kiel loeo 2iad loeo kwv» HU»«»«» K«t»«o p« ttat » per guU Uei» per »lei . per guli Ueter per tiorewdei , per Uei ko^geo per tisrewd.^ . per Ziel Letuoelr. per U »ovar . per ttli r ra K450 10 16 10.Z2 464 904 S.SZ 8 6Z 3725 3S.75 36.11 36.25 40000 1312 47 50 7.60 22.75 -0. 101.12 105.75 7350 74 63 41.75 44,75 66 60 73.87 121750 12.15 iVellldleed Lckmslr prima VVe»telv 7»Ig dperiallore K»um«oll8a»cöl loc. . ^a: uar l'etrolevll, io «.»«er . in 7ank« , 8tan<targ «lille » Oreclli dalanc« Zucker z.entril. l.'udv pvrpemia Lavannad I'erpeotlv Ort kaum v.loc. iVeiren üoceior.locvj . ttarle-loier lo«- >l»l» >ooo Uedlepr.vdealclear» Ue«rei0ekr.nacd6ojil naek «i Koolloen 7.00 1400 2.10 S39 42.50 85 co 35.75 121.75 121.75 6700 5.00 5 50 2 9 »b 16 " L«. 5.50 1370 8 00 10 80 10 90 17.15 tilppeo ver 6»i v»l r-peok meilrig. kcel» » köodeler ?relr l ei edle vle«lr.krei - 8cde-slae VScdet. ?r., .^cdcrere nieilr.?r«d 8cd»8>ne l>öcl>«>. kr.i >ct>»einerus. Odlcap cio. iw iVküleo i 710 740 3S0V0 112000 r«. 455 4.75 4 75 SSO sie widerborstig oder übel gelaunt waren, so war das ihre Sache, nm die er sich nicht weiter zu kümmern brauchte. Jetzt waren sie da, mußten wohl oder übel bleiben, solange mair ihrer bedurfte, vermutlich sogar für immer, denn eS war sehr fraglich, welchen Empfang sie daheim finden würden, wenn sie Hals über Kopf davonliefen um nach Murano zurück zukehren. Sie waren nun auf Gnade und Ungnade dem König von Frankreich anheim gegeben und man brauchte sie jetzt nicht ctnderS zu behandeln, als eingeborene Untertanen. Herr Juan trieb sie also wie eine Herde nach den Hütten, die Eolbcrt in Eile für sie errichtet hatte, iieß ihre Bündel und Habseligkeiten abladen, sagte ihnen ziemlich barsch, daß sie sich nun ein richten und eingewöhnen sollten und verließ sie, um dem Minister ihre glückliche Ankunft zu melden. Da saßen sie nun, jeder sein armseliges Bündel vor sich und jeder sah es mit dunklem Blick an, wie einen letzten Gruß ans der Heimat. Sie sprachen kein Wort miteinander, sie regten sich kaum, aber in jedem arbeiteten mächtig Gedanken, Pläne und Entwürfe. Heim, nur wieder heim'. Das stand bei ihnen allen fest, wenn auch noch Keiner den Mnt hatte, eS laut auszusprechen. Sie kamen sich selber wie närrisch, wie ve hext vor, daß sie jrmalS hatten denken können, ihre Insel zn verlassen und in ein fremdes Land zu gehen. Und weil jeder meinte, daß alles, waS sie jetzt taten, nur wie i rum Schftn geschah, weil jeder überzeugt war, > daß sie hier keine drei Tage bleiben würden, fingen sie an. langsam ihre Bündel an zu- schnüren und sich einznricl t^i. wie sie es von Hause her gewohnt waren Tolbert hatte ihnen aus einen Tisch Wein, Käse und Brot stellen lassen, aber sie rührten nichts davon an, gerade als ob sie Angst gehabt hätten, sich durch genossene Speisen an die zu binden, denen sie doch morgen schon entfliehen wollten. «« ko ltzt.)
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