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»»»l«« V»m 22.-31 De,. ILO G«. frei fau». sw-oler Vezugsprers. i.iosm.Ws«»<ml.o8o«m. «^»0» o,7»«m. UuSl.SG» etnschl. Porto. — Levrrr.Beamle u. akad. Berute Pcrgansr. Erscheint tLal mora .«Montag»nurlürvezirberinGr.-»je«v»ig > -öd. Gewalt tchltrh« Sr'üll au». Schrifti««». Geschält»»».. Druckerei: Lelviig. Sovanni«gasse8. Fer»!pr.:Ort«geIpr.Sammel.Nr.:70811.8erngespr. 17089-17082: ebenda u.in allen Filialen An,.u.«bonnem^Annahme. Zuschlag. Erfüllungsort Leipzig. Postscheckomo Leipzig »a» Leipziger ragedlat« «etb»« di« a»ur«h»« «etanntmac-nng-n de» L«i»«ig «r. SOS LWLZLWZ: kLL'WLZNrN Ü-- 27. o««mb« 1923 „7. Eigentum, Drua und Verlag. Leipziger ver agSorumrel c»>.«. b. H. Hallesche Schristlettung: Leipziger Ttratz« 21 (Fernsprecher 8588) " " Oie Weihnachtsrede -es Reichskanzlers Eine Ansprache an das deutsche Volk auf dem Weg« -er drahtlosen Telephonie Berli«, 26. Dezember. Die gestrigen Vorführungen der Radiostunde wurden mit einem durch den Tele- phoniesender im Doxhause, Berlin, übermittelten p o - litischenWeihnachtsgruß des Reichskanzlers Dr. Ma rx eröffnet, der folgendermaßen lautete: „Die Weihnachtslichter brennen — das Fest des Friedens ist da. Wie froh und festlich war es einst in allen deutschen Gauen, wenn wir die« deutscheste aller Feste feierten. Wenn es Geschenke gab für jeden m der Familie, für Angestellte und Arbeiter, Gaben die Freude waren für die Geber und die Nehmenden. Heute sind es nur wenige, die geben und die emp- fangen können. Nicht einmal ein Weihnachtsbaum, der früher in jedem, selbst dem ärmsten Hause brannte, wird am heutigen Festtag in allen deutschen Häusern brennen können. Wir sind verarmt, so verarmt, daß Hunderttausende deutscher Volks- genoflcn schon fro^ sein werden, wenn sie an den Werhnachtstagen durch die zahlreichen Wohlfahrts- einrichtungen des In- und Auslandes einmal in die Lage kommen werden, sich satt zu essen, ihren Hunger zu stillen." Der Reichskanzler dankte an dieser Stelle dem Auslände, soweit es sich an der HilfStätigkeit für die hungernden Volks» teile in Deutschland beteiligt hat, sowie den Ausländs deutschen und allen Deutschstümmigen für ihr« Opfer willigkeit. Dies« Hilfsbereitschaft menschlich Deuten der in allen Ländern der Welt sei wie ein Licht- zeiche n, das Hoffnung leuchte in der Finsternis, Hoffnung, daß über Gedanken des Haffe» und der Entfremdung doch einmal der Gedanke menschlicher Nächstenliebe, menschlichen Verstehens und mensch licher Gemeinsamkeit triumphieren werde. Dann fuhr der Kanzler fort: .Aber der wahre Friede ist noch fern, allM fern. Heute noch schmachten Tausende und aber Tausende unserer deutschen Landsleute in finsteren Gesäng- Nissen, fern von ihren Angehörigen, ohne Weihnachtsbaum, ohne Weihnachtsfreude, weil sie ihr Vater land nicht verraten oder zu schädigen ver mochten, «»eil sie deutsch waren und ihreIZflicht taten als Deutsche. Ihre Vaterlandsliebe, ihre Treue zu Volk und Reich führte sie in den Kerker. Ihrer, dieser edlen treuen deutschen Männer und Frauen, wollen wir heute besonders gedenken und mit ihnen fühlen. Ihnen gilt vor allem unser herzlichster Weihnachts wunsch nach Freiheit und Frieden." Ferner gedachte der Reichskanzler der von den Desatzungsbehörden Vertriebenen und allen, di« sonstig durch die Ruhrbesetzung Schaden erlitten haben. .Mögen auch sie nach ihrem Darben und Leiden bald ein neues Heim finden, und möge ihnen di« Gewißheit, daß jeder Deutsche ihre Pflicht- und Daterlandstreue zu schätzen weiß und anerkennt au» aufrichtigem Herzen, ein freudiger Trost sein am Weihnachtsabend. Trübe Weihnachten werden es auch noch für viele, leider viel zu viele an dere sein. Der deutscheMittelstand, der einst Weihnachten sorglos feiern konnte, ist zusammen gebrochen. In vielen Angestellten-, Arbeiter- und Be- amtenfamUien wird kein« reine Weihnachtsfreuüe herrschen, weil Kündigungen und Erwerbslosigkeit sie befallen haben 1k Millionen Vollerwerbslose g»bt es im unbesetzten Deutschland, dazu fast 2 Millionen Kurzarbeit«!. Hierzu kommen noch di« etwa 2 Mil lionen Vollerwerbslosen im besetzten Gebiet und wohl ebensoviele Kurzarbeiter. Noch nie war die Zahl der«r di« kein täglich Drot verdienen konnten, größer. Schmerzlich für alle Betroffenen ist auch der B e - amtenabbau. Die Regierung aber mußte ihn beginnen, und ich hab« dem zugestimmt, weil es nach den Zeiten der Inflationswirtschaft galt, den Reichs- haushalt wieder auf eine solide Basis zu bringen, weil es galt, dem sonst unfehlbar drohenden Staats- Zusammenbruch vorzubeugen. Wollte die Regierung die Sanierung der kranken Volkswirtschaft erreichen, so mußt« sie rigoros die Lösung zweier Auf gaben durchführen: sie mußte größere Sparsamkeits politik treiben, also den Beamtenapparat verringern, und die Gehaltssätze der Beamten auf da» Existenzminimum herabsetzen, und sie mußte ander- seits für neue Einkünfte sorgen. So entschlossen wir uns zur Erschließung neuer Steuerquellen. Wir sind uns im klaren darüber, daß di« neuen Steuern dem Volk schwere Lasten «uferlegen und daß sie einen Eingriff in die Substanz mit sich bringen. Wenn wir aber den Staat retten wollten, so mußten wir solche Matz- nahmen tärrchführen. Ohne Staat keine Ordnung. In der Stadt wie auf dem Lande aber kann Ordnung, di« allein Dirtschaftogenesung und Wiederaufbau -ringen kann, nur bewahrt werden durch Aufre ch t- «rhaltung der Staat»autoritSt. D,« schweren Steuern also, die wir un» haben auferlegen müssen, kommen ihm wieder durch di« Aufrechterhal tung staatlicher Ordnung zugut«. mögen alle diejenigen Kvese bedenken, die zurzeit die neuen S^euerverortmungen brutal finden. Wie »n leder Anmttti Einnahme« und »nogabep lmsanci«r«U müssen, wenn die Familie nicht in Schuld und Ab- hängigkeit geraten soll, so muß auch der Staat seine Finanzen verwalten und unbedingt dafür sorgen, duß seine Ausgaben nicht seine Einnahmen überragen. Nur so ist ein« Gesundung im Inneren möglich. Nicht allein durch innere Maßnahmen kann aber eine Sanierung erreicht werden. Sehr wesentlich ».cd ein« Gesundung ver deutschen Verhältnisse von auhen her bedingt werden. Das deutsche Volk und die Reichs- regicrung wollen den Reparationsvec- pflichtungen wcitmöglichst nachkommen. Wir wollen Reparationen leisten, soweit wir es vermögen und es in unseren Kräften steht. Wenn man uns frü- lich in unseren wirtschaftlich produktivsten Gebieten an Rhein und Ruhr nicht frei arbeiten läßt und wenn man gewaltsam produktive Wirtschaftsentfaltung in diesen Gebieten behindert, dann wird es nicht mög- lich sein, Reparationsleistungen zu vollbringen, wie es sonst möglich wäre. Wo durch Daionette wirt schaftliche Resultate erzielt werden sollen, wird diese Arbeit nie erfolgreich un- verdienstbringend gestaltet werden können. Nicht mit Gewalt und Unter drückung läßt sich Produktionshebung und Wirt schaftlichkeit erreichen, sondern allein in frieo- lichem Schaffen ohne Hemmnisse und ohne Willkür. Ließe man Deutschland solchen Beweis des guten Willens vollbringen — er würve, davon bin ich überzrugt, überraschende Ergebnisse zeitigen. Denn immer galt der Deutsch« in aller Welt als ein Mann der Arbeit, des Fleißes und der Pflichttreue. Und wenn man den Deutschen und gerade meine rheinischen Landsleute frei arbeiten läßt — ich bin davon überzeugt, daß sie trotz der Unterernährung und Entkräftung wieder so frucht bare Arbeit leisten würden, wie sie den Deutschen als Munn der Pflicht und hohen Arbeitsleistung an- gesellen gemacht hat in allen Ländern. Wir haben erneut unseren Willen zu ehrlicher opfervoller Der» stünviaung bekundet. Mit uns richten sich die Augen ganz Europas, der ganzen Welt dorthin, wo sich erweuen muß, ob auch auf der Gegenseite der aufrichtige Wille zur Heilung der durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen geschlagenen Wunoen lebendig ist. Wir sind ein besiegtes Volk, aber ein großes Volk, das leben will, weil es ein Recht auf Leben, Arbeitund Wohl- -stand hat. Wir erwarten von der Gegenseite oa» offene, ehrliche Wort der Bereitwilligkeit zur Der- ständigung, wir erwarten vor allem aber endtta, eine Tat der Verständigung. Es geht nicht nur um Deutschlands Not und Schicksal — es geht um den Frieden, die Ruhe Europas. Der Weihnachtstag 'ist der Tag des Friedens, der Freundschaft, der großen, gütigen Menschenliebe. Uns Deutschen soll diese Weihnacht ein Tag der Hoff nung sein, aber auch ein Tag heiligen, har ten Entschlusses. Wir wollen die Zahne zu sammenbeißen und uns sagen, daß nur der verloren ist, der sich selbst verloren gibt. Wir wollen und müssen den Mut zum Leben behalten. Wir müssen, ob arm ob reich, zur Tat werden lassen das Wort: Arbeiten und nicht verzweifeln. Mage uns deshalb die Zukunft lichter sein und uns den Frieden bringen, der allen verheißen ist, die guten Willens sind!" Es folgten auf die Ansprache des Reichskanzlers Reden der Reichstagsabgeordneten Dr. Fleischer (Zentrum), Dr. Scholz (D. Dp.) un- Erkelenz (Dem.). Der deutsche Schritt in Paris und Brüssel Paris, 26. Dezember. fEia- Tel.) Der „TempS" meldet aus «rüffel, VaS Ministerium veS Aeuhern habe nach «ingehenver Prüfuna der Ventstl^n Note, die am Montag durch den deutschen Geschäftsträger überreicht wurde, festgestellt, dah es stch dabei nichtumeineneigentlichen deutschen Vorschlag handelt. Die deutsche Regierung legte in diesem Dokument lediglich Wert darauf, die bedeuten den Schwierigkeiten und Hindernisse vorzntragen, diederWiederaufnahmedeS normalen Wirtschaftslebens im gesamten befehlen Gebiet entgegenstehe». Diese Hindernisse seien u. a. die Taxen bei der Einfuhr in die-besetzten Gebiet« und die verschiedrnrn Dc-schränkungen, durch di« der Verkehr zwischen dem besetzten und dem nichtbesetzten Gebiet belastet wird, ferner di« verschiedenen Taxen der Auefichr, die Ein fuhrlizenzen und die sonstigen von den Alliiert'n erhobenen Abgaben. Das di« Schaffung einer rheinisch-westfälischen Emissionsbank anlangt, so fei das Reich zu einer Beteiligung dar in bereit, aber es möchte gern einig« Vorteile wirtschaft licher Art eintauschen. Der ,Temps" schreibt dazu, in keiner Weise fürsten die von der französisch-belgischen Politik er reichten Ziele in Frage gestellt werden. Auch der diplomatische Berichterstatter der „AgeneeHavas" schreibt, man könne sicher s«in, daß die Kabinette von Brüssel und Paris, durch die Erfahrung gewitzigt, alle Garantien ergreifen würden, um nicht durch vor- frühte Maßnahmen den Wert des Pfandes zu schmä- lern, das Belgien und Frankreich im Ruhrgebiet in der Han- haben. Aehnlich« Gedanken «»erden vom ,Figero" zum Ausdruck gebracht, der in etwas posi tiverer Form erklärt, da» deutsche Manöver ziele dar- auf hin, Frankreich di« Pfänder zu entreißen. Der ,Matin" urteilt dagegen in ander«« Sinne, wenn er sagt, cs sei natürlich, daß die deutschen Ruhrindu- striellen, ohne Behinderung mit den auswärtigen Märkten Handel treiben «rollten, von denen das nicht- besetzte Deutschland der wichtigste sei. Es beständen jedoch noch zahlreiche Hindernisse, nicht nur für den Personen-, sondern auch für den Warenverkehr; die volle Tätigkeit der besetzten Gebiet« sei also noch ernst- lich behindert. Einschränkungen seien nach Ansicht »er deutschen Regiermng für di« Erreichung de» Ziel«» hinderlich, da» Frankreich un- Belgien anstrebteu: nämlich die rheinisch-roestfälische Produktion zur Hauptstütze der Reparationszahlung«» zu machen. G«memsO»e Oder -etreimte A»t»»rte»7 Pari», 28. Dezember. (E i q. T «l.) Im Ministe rium dc» Aeußern wurde heute abend mitgeteilt, daß die Verhandlungen mit Belgien über die auf die deutsche R»te zu erteilende Antwort noch an dauern. Die franzLsische Regierung hat sich mit Achtmal D«gch»tt» «ch mit do» Oderkommiss« für di« besetzten rheinischen Gebiete. Tirakd. in Verbindung gesetzt, um deren Gutachten über gewisse Punkte der deutschen Note einzuholen. Ob eine ge meinsame französisch-bclgische Antwort erteilt wird oder ob zwei verschiedene Noten abq«faßt wer den, steht bisher noch nicht fest, doch ist das letztere wahrscheinlicher. Jedenfalls werden die französische und die belgische Regierung den Wortlaut ihrer Ant worten, falls diese verschieden abgefaßt werden sollten, einander Mitteilen, ehe die Noten der deut schen Regierung übermittelt «erden. Siresemann in Urlaub Berlin, 28- Dezember. (Eig. Tel.) Außen minister Dr. Streseman n hat seinen Erholungs urlaub bereit» heute angetretcn. Da die Derhand- lungen zwischen Pari» und Brüssel über die Antwort auf die deutsch« Weihnachtsdemarch« voraussichtlich mehrere Tape in Anspruch nehmen werden, ist Strese- mann inzwischen nach der Schweiz abgereist, wo er seinen Urlaub zu verleben gedenkt. Dieser durste st- doch kürzer aussallen, als ursprünglich gedacht war, weil man in Berlin die französische und die belgische Antwort bald nach Neujahr erwartet. Ueber di« Weihnachkodemarche wird heute offiziös mrtgeteilt: Die deutschen Geschäftsträger in Paris un- Brüssel haben bei ihrer n«ren Demarche oam 24 Dezember di« Vorschläge für die Hrc- stellung eines mociu» vivencki in den besetztenGe- bieten näher präzisiert. Di« bereit» von der Havnoagentur und der Agentur Beige gemeldet wurde, handelt es sich um den Wirtschaftsver kehr zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Ge- biet einerseits und dem Ausland andercrseit», um die Geld- und Dahrungsfrage (insbesond.'rs di« Errichtung einer rheinisch westfälischen Noten bank), um Rheinschiffahrt und Eisenbahn verkehr, sowie um Fragen der allgemeinen Pro- Waldung und Gesetzgebung. Die beiden Geschäftsträger hab«n im Anschluß an ihre mündlich« Desprechmg ein« Aufzeichnung üb«r diese Fragen uberre cht. Der französisch« Ministerpräsident und der belgtsch« Außenminister haben versprochen, di« Aufzeichnungen zu beantworten» nachdem darüber eine Verständigung zwischen Papis-M«d Brüssel und, soweit noch andere Alliiert« daran beteiligt find, auch eine Verständigung mit ihn»» erreicht Die Liste der Sachverständigen Pari», 26. Dezember- (Eig. Tel.) Die Reprra- tionskommission veröffentlicht heut« abend folgende amtliche Mitteilung: Die Reparationskommission ist heut« mittag um * Uhr zusammengetreten und hat auf Grund ihrer Be schlüsse vom 80. November in folgender Weise di» Liste der beiden Komitee« vervollständigt, für die zwei amerikanische Mitglieder bereits am 21. Dezember er- nannt worden sind: , 1. Komitee (für die Erforschung der flüchtigen deutschen Kapitalien): Großbritannien: Sir Robert Kindersley, Direktor der Bank von England, und Sir Charles Stamp, Sekretär der Nobelacsekl- schäft. ' Frankreich: Parmentier, früher im Fi nanzministerium, und Alix, Professor der Rechts wissenschaften an der Universität Paris. Italiep Dr. Pirelli, Industrieller, und Professor Flora, be kannter Finanzwissenschaftler der Universität Do- logna. Belgien: Baron Heutert, Bankier und Mit- gli^d der belgischen Kammer, und Francgui, Staats minister und Vizrgouverneur der SociStö gsnöral« Belg'gu«. 2- Komitee (für di« Sanierung des deutschen Budgets): Vereinigte Staaten: ickvbinsohn, Präsident der First National Dane in Los Angele» (Kalifornien); Großbritannien: Reginald Mac Kenna, früherer Schatzkanzler; Frankreich: At- thalin, Direktor der Danque de Pari» et des Pops- Bas; Italien: Dr. Alberti, Pizedirektor der ita- lienischen Kreditbank; Belgien: Jansen, Direktor der belgischen Nationalbank. Die erste Sitzung des ersten Komitee» wird am 14. Januar zusammentreten, die des zweiten Ko mitees dagegen erst am 20. Januar. * Pari», 28. Dezember. (L i g. Tel.) Havas meidet arcs New Pork. daß sich innerhalb des amerikanischen Kongresses eine Gruppe von Senatoren gebildet habe, die sich einer Teilnahme der Vereinigt» Staaten an dem internationalen Gerichts hof im Haaq energisch widersetzen wolley, selbst für den Fall, daß dieser Gerichtshof ein vom Dölke'-bund völlig getrennte» Organ wäre.' Präsi dent Coolidge hatte sich in seiner Botschaft vo» 6. Dezember für eine solche Beteiligung Amerika» ausgesprochen, wodurch er die Politik seines Vor gängers Sardin« sortsetzte. Die Gruppe seiner Widersacher ist vorläufig noch nicht stark, aber sie hat sich den Beistand verschiedener Persönlichkeiten gesichert, deren Einfluß im Kongreß unbestreitbar ist. Allerdings ist nicht anMnehmen. daß die Frage vor dem 15. Februar im Kongreß zur Sprache komme« wird. Weihnachtstagung der französischen Kammer Pari», 26. Dezember. Di« Kammer beschäftigte stch beute mit der Frage der Anzahl derAbgeord- net en sitz« für die kommend« Legislaturperiode. Der Innenminister Maunoury verlangde, daß der statu» guc> aufrechterhaltcn werd«, daß es also bci Ser Zahl 626 verbleibe. Hierauf unterstützte die Negierung diesen Antrag, der jedoch mit 838 gegen 160 Stimmen abgelehnt wurde. Di« Wahlrechtskommission tritt für 577 Abgeordnete ein, obwohl das Gesetz von Ivlft di, Anzahl der Depu tierten auf 530 festssetzn wollte. Di« Aussprache über diese rechtliche Frag« ist noch nicht beendet. Oer französische Zeppelin verschollen Pari», 26. Dezember. (Eig. Tel.) Die fran, zofischen Behörden sind seit Sonnabend nachmittag, roo das vom Sturm entführte französisch« Luftschiff „Dixmuden" S-O-S-Rufe gab, ohne Nachricht. Daß das Luftschiff am heiligen Abend westlich von Tataouine in Lüdtunesten gesichtet worden wär,, wird dem,ntiert. Revoluti-näreVerschwönm- m Spanien Pari». *6. Dezember. (Eig. Tel.) Nach einer Havaemeldung au» Madrid teilt dir Polizei die Entdeckung einer Verschwörung mit, durch dir am 28. Dezember eine kommnnistisch-revo- kntionäre Bewegung gleichzeitig in Spa nien und Portugal in» Werk gesetzt «erde» jollte. In den kommunistischen Kreisen in Madrid, Sevilla. Palma d« Mallorca, San Sebastian und in mehreren Dergwerkoorten in Asturien seien Der- hastimqen erfolgt. Denisrlo« kehrt nach Üithen zurück Athen, 26. Dezember. (Eig. Tel.) Die Ne- aierung erhielt von veniselo» die Nachricht, « Hobe sich nach langer Ueberlegung entschlossen, dem an ihn gesandten Rus zu folgen und zeittvelli, nach Griechenland zu kommen, um zur Ordnung der Lage beizutragrn, beharre aber Lei seinem Entschluß. nM aus die politisch« Bühne zurückzukehren Er werd« am 2S. Dezember von Marseille nbfahrrn nnd bitt», ihm chtnmiM »u bereiten.