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Vt«r«tLA, 6es LS. vereardee IS ^V^ittelclLutscrlier LsrsLH^ui'iLr' Oie mit ,G' ver»etrea«r LrttXet, öiotur«» u»«t tLarse »Urci OrigtuLlardeitea rurck oürkerr uur artt voller YueUerrerrgede rrLcozecrrrrcirt verllea -»»»W-—««»W-M——^——W——> ———» „ . ., . >» > > I. > 1 ! ._ I I .. Die Lleberschreiiung -er eltmarttpreife Don Prof. 0r. Lrnel Sellulte». Aektor an der Handels-Hochschule Leipzig Viel Unerwartetes hat sich in der deutschen Preisen.wccklung der letzten Jahre ereignet; allein kaum etwas war so überraschend wie die Ent wicklung des Verhältnisses zwischen Binnenpreisen und Weltmarktpreisen und die Rückwirkung, die sie auf Außenhandel und Binnenwirlschast gehabt hat. Alle Welt hat ein paar Jahre lang an die Theorie von der „Export prämie" geglaubt, die der Clendsvaluta tnnewohne. Nachdem die Tatsachen augenfällig erwiesen hatten, daß der Stillstand eines Dalutasturzes den Aus fuhranreiz schnell beseitigte, trat an die Stelle jener Annahme die etwas verbesserte, daß die Export prämie zwar nicht in der schlechten, wohl aber in ter sich verschlechternden Valutaentwicklung liege. Hätte diese Theorie recht, so würde Deutschland seit der Iahresmitt» 1922 eine noch nie dagewesene Ex portprämie genossen haben. Zumal seit den Mtl- l onenkursen dcS Dollars, die mit dem August I92Z begannen, hätten die deutschen Fabriken nicht wissen n.tissen, woher sie die Arbeitskräfte zur Erledigung der Unzahl ausländischer Bestellungen nehmen soll ten. In Wirklichkeit ist genau das Gegenteil ein getreten. Je tiefer die Mark siel, desto krastloser wurde unsere Volkswirtschaft und in desto höherem Maße vollzog sich nicht nur eine Angleichung der Inlands- an die Weltmarkts preise, sondern vielmehr eine Ueberschrei- tung der letzteren durch die Preiskurven fast sämt licher in Deutschland erzeugter Waren. Damit überfiel uns weit ärger noch als früher die Not. Doppelt und dreifach hat sie uns in Dann geschlagen: unmittelbar, indem sie dem deut schen Verbraucher die Preise vieler Waren unerträg- Ich verteuerte, mittelbar, indem sie dem Ausland, das noch hatte kaufen können, nachdem der deutsche Verbraucher das Wettrennen mit den Preisen längst hatte aufgeben müssen, nun ebenfalls die deutschen Preise so übersteigerte, daß es keine Bestellungen mehr aufgab, schon gemachte zurückzog und damit jene schwere Absatzstockung über uns verhärmte, die seit Monaten eines der Kennzeichen unseres Wirt- schaftSvcrfallcs ist. Jede Gegenüberstellung des Friedenseinkommens der Beamten- und Arbeiter- kreise in Deutschland mit den heutigen Bezügen ent hüllt die gänzliche Unvereinbarkeit der Bezüge dieser Gehalts- und Lohnempfänger mit den Preisen für die allcrbescheidensten Daseinsbedürfnisse. Gleich- zeitig lehrt jeder Vergleich der deutschen Absatz- preise mit denen des Auslandes, daß wir weit über die Wcltmarktspreise emporgestiegen find. Nach beiden Richtungen ist es ein Gebot, nicht nur der Klugheit, sondern geradezu der Selbsterhal- tung, die Preise wieder auf eine er trägliche Höhe herunterzubringen. Es war ein verhängnisvoller Irrtum, daß Regierung und Wirtsc.,aftsverbände in Deutschland n cht rechtzeitig erkannten, wohin die Reise g'ng. Die Inflation hatte, täuschend und zugleich ent- nervend, den Blick für die Wirklichkeit umnebelt. So lebten wir in einer erträumten Welt, aus der das Erwachen hart sein mußte. Vollends die Ruhrbesetzung mit ihren vernichtenden Wirkungen trieb das Ucbel aus die Spitze. Aber es war schon vorher da: schon seit dem Frühjahr 1922 war die Ucberschreitung der Weltmarktspreise unverkennbar. Das verderblichste war, daß die Preispolitik namentlich der Kartelle nicht einmal versuchte, die deutsche Preis kurve von der Berührung der Welt- rrarktshöhe abzuhalten. Und gerade die unentbehrlichsten industriellen Rohstoffe — die wenigen, die wir im deutschen Boden besitzen — übcrgipfeltcn die Weltpreise mit am frühesten und gründlichsten. Noch waren die meisten Arbeitslöhne, die Transportkosten und die Mieten (eine Zeitlang auch die Kohlenpreise) dem Stand der Wechselkurse nicht angepaßt. Damals hätte es gelingen müssen, d'e Preisbildung der industriellen Erzeugnisse (so wohl für Halbzeug als auch für Fertigwaren) unter denen des Weltmarktes zu halten. Indessen ging die Preispolitik der führenden Kartelle, vor allem des Stahlundes, andere Wege. Als die Mark- eni^ptung (gemessen an dem Dollar) erst das 180- fache betrug, forderte der Stahlbund bereits das "l-iZfache der Vorkricgspreise. Aehnliche Verhält nisse herrschten aus dem Holz markt und in vielen Zweigen der Textil- und Bekleidungsindustrie. Die Nähgarnfabrikanten nahmen sogar das 400sache der Friedenspreise, als der Dollar erst auf dem 158- fachen stand, der VaumwollpreiS aus der ZOOfachen Höhe angelangt war. Aehnlich ging die GlaS- Industrie vor. Sämtliche Verbände der Fensterglas fabriken erhöhten ihre Teuerungszuschläge ruckweise über die Markentwertung hinaus, in der sicheren Erwartung, daß der Binnenmarkt doch von ihnen kaufen müsse. Dieser Preistaumel griff so hem mungslos um sich, daß ELarnungen überhört wurden. Die höchsten Gewinne zu erzielen, war und blieb die Losung. Hatten schon vor dem Sommer 1922 die Verbraucher (sowohl die Privatverbraucher al- auch die weiterverarbeitende Industrie und das Verkehrsgewerbe) ihre Inter- essen in der Preispolitik der Verbände schlecht oder gar nicht vertreten gesehen, so wurden sie nun er barmungslos auf die Folter gespannt. ES fitzen zwar beispielsweise im ReichSkohlenrat und im Stahlbund Vertreter der Verbraucherschaft; indessen ist kaum etwas davon zu spüret,. Versuchen sie ein mal, zu starke Erhöhungen hintanzuhalten, so wer den sie überstimmt. Es genügt, wenn die Vertreter der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sich zu- sammentun, da sie dann die wenigen Vertreter der Verbraucher nebst denen der Regierung überstimmen können. Nur selten haben die Arbettervertreter gegen Preiserhöhungen Stellung genommen, fast immer haben sie sie gebilligt, falls sie ihnen eine ent sprechende Lohnerhöhung einbrachte. Ebenso haben die Händler sich auf die Seite der wilden Preis erhöhungen ziehen lassen. Das alles hat sich furchtbar gerächt. Es bedarf keines Wortes, daß die deutsche Währung-- katastrophe einen außerordentlich großen Teil der Schuld trägt. Uns allen ist es noch in arger Er innerung, wie etwa seit dem Juli 192Z bis Ansang Dezember ein viel zu großer, unaufhörlich wachsen der Teil der Arbeit in jedem Betrieb und in jedem Haushalt durch Zahlungshandlungen bedingt war, weil immer schneller, in immer kürzeren Zeitabstän- den, mit immer höheren Ziffern gezahlt werden mußte. Nun sind wir davon — endlich! — durch die Rentenmark befreit worden. Noch niemals haben wir in all den letzten schlimmen Jahren so aufgeatmet wie jetzt, da der Albdruck der Papiermark von uns genommen ist. Wir können es kaum hoch genug schätzen, daß der Veitstanz der Geldentwertung, der alles verzerrte und verrenkte, ausgehört hat. Aber gleichzeitig enthüllt unS die Ren- tenmark,wo wir eigentlich stehen. Jetzt erst erblickt das deutsche Volk klar, daß es, getäuscht durch den Inflationsschleier, der ihm jahrelang alle wirtschaftlichen Vorgänge verhüllte, die Kunst der Preisberechnung, vor allem in der Produk tion, verloren hat. Cs kommt jetzt alles daraus an, ob wir sie wieder lernen — und ob wir sie schnell genug lernen. Cs war ein Segen für den deutschen Volkswirtschafiskörper, daß endlich wieder seine Adern, die nur noch mit wäßrigem, kraftlosem Blut gefüllt waren, durch das Eindringen der Rentenmark neu zu pulsieren begannen. Allein das war zunächst nur eine Folge davon, daß jener verhängnisvolle Leerlauf uns erspart wurde, der mit den an sich voll kommen unnötigen Zahlungshandlungcn verbunden war. Nun gilt es, darüber hinaus eine all gemeine bedeutende Preissenkung zu erzwingen. Das kann geschehen durch Bösel- tigung gewisser Auswüchse deS Handels, eS kann und muß vor allem geschehen durch eine Herabsetzung der Produktionskosten. Das bedeutet, volkswirtschaftlich gesprochen, daß jede Berufsgruppe mehr Arbeit aus sich nimmt. Volkswirtschaftlich liegt auf der Hand, daß wir niemals zu einer Preissenkung gelangen werden, wenn nicht zunächst die unentbehrlichsten Roh- und Betriebsstoffe billiger werden, das heißt, wenn nicht für denselben Preis mehr Kohle, mehr Eisen usw. geliefert wird. Jede Vereinbarung zwi schen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die auf diesem klar vorgezcichneten Wege die wirtschaftliche Ver nunft zum Siege kommen läßt, trägt zur Gesundung unseres Wirtschaftslebens bei. Die Vereinbarung der Regierung mit den Beamtenverbänden, wonach drese bei vermindertem Gehalt eine neunstündige Arbeitszeit auf sich nehmen, weift in dieselbe Rich tung. Der täuschende Schleier ist zerrissen, fetzt sieht das deutsche Volk die nackte Wirklichkeit. Nun ist eS seine Aufgabe, sich mit ihr so vernünftig wie möglich auseinanderzusetzen. Die Erfahrungen der letzten Wochen beweisen es, daß wir in dieser Richtung die besten Hoffnungen hegen können. Die Vernunft kommt wieder zu Ehren, das Derantwortungs- bewußtsein gegenüber der Gesamtheit steigt, das Ge- bot der Klugheit fällt mit dem der Pflicht zusammen. Wohlan denn, der Weg ist frei! Es wird ein harter Aufstieg sein. Aber dem deutschen Volk ist schon so viel Schweres gelungen, daß es auch diese Ausgabe meistern wird. So mag sich unser Himmel, der von unheilschwangeren Wolken tief verhangen war, all mählich lichten. H Die Ncichseinnabmeu im November. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Zusammen stellung über die Einnahmen des Reiches im No vember. Danach gingen ein (1 Goldmark gleich 1 Billion Mark gerechnet): an Besitz- und Verkehrs steuern 23,1 (vom 1. April bis Ende November 23,17) Millionen Goldmark, an Zöllen und Verbrauchs steuern 10^3 (10M) Millionen und an sonstigen Abgaben (Ausfuhrabgabe, Brotversorgungsabgabc) 0,42 (0,42) Millionen Mark, zusammen 33 (33,1) Mil- lloncn Mark Die stabilen Geldverhältnisse im No vember haben somit die Steuereinnahmen de» Rei- che» lediglich dadurch gewaltig anschwellen lassen, daß keine nachfolgende Geldentwertung sie zusammen- schmolz. Die Hoffnung, daß die Sanierungsaltion einen vollen Erfolg bringen werde, erhält durch diese Tatsachen eine starke Stütze. — Bevorstehend« Börseneinfübrung der XSchatz- an Weisungen de» Deutsche» Reiche» von 1923. Di« au»lo»baren, auf Goldmark lauten den Schatzanweisungen des Deutschen Reiches (X) von 1923 werden demnächst an der Berliner Börse zur Einführung gelangen. — Verorduung über Annahme «»»ländischer Zahlungsmittel im Znlandsverkehr. Eine am 1. Ja nuar in Kraft tretende Verordnung verbietet, bei Geschäften über die Licferuna von Waren oder bei Bewirkung von Leistungen Zahlung in Zahlungs mitteln ausländischer Währung zu fordern oder solche Zahlungsmittel zur Erfüllung dieser Geschäfte zu erwerben. Die Zahlung in ausländischer WLH- rung nach Belieben de» Schuldners ist also zulässig. O sb Goldauleihe der Stadt Fürth. Die Stadt Fürth erhielt die Genehmigung zur Ausgabe von 2 Mill. Goldmark-Schuldverschreibungen. Die Stücke von 2, 6 und 10 «X werden am 2. Januar 1V2S mit einem Aufgeld von 15 Proz. zurllckbezahlt, die übri gen Stücke mit 5 Proz. verzinst. Syndikat» Ersatz. Die Verhandlungen der De'einigung der rheinisch-westfälischen Zechen- besitzer zur Umbildung des Ruhrsyndilates sind trotz angestrengter Bemühungen noch zu keinem endgültigen Abschluß gekommen. Da die Hrist, die die Beteiligten sich für die Umbildung ge setzt hatten, mit dem 19. Dezember 1923 abgclaufen ist. hat sich die Regierung entschlossen, den Zusammen schluß der Zechenb.sitzer auf der bishe igen Grund- läge über die Geltungsdauer des am 31. Dezember 1923 ablaufenden Derlrags hinaus bis zum 15. Ja nuar 1924 durch Verordnung zu verlängern. Hier- durch soll die Weiterführung der E.nigungsverhand- lung-n ermöglicht werden. Die mit der Micum ver einbart n Lieferungen sind hierbei ausdrücklich vom Vertrieb durch das Syndikat ausgenommen, während im übrigen wie bisher jedes Angebot und jeder Ver. kauf von Brennstoffen durch die Zechenbesitzer selbst bis zum 15. Januar 1924 untersagt bleibt. Reichsbank und Renienmark S I». 24. Dezember. Die Reichsbank gibt eben ihren Ausweis per 30. November heraus. Der letzte Ausweis datiert vom 15. November, jo daß also d«r per 23. November fällige Ausweis entfiel. Am 15. November trat die Nentenbank in Funktion; das Reich stellte den Dis kont von Schatzwechseln ein, der die deutsche Währung schließlich vollkommen zerrüttet hatte. Mit einem Schatzwechsel bestand von 1,2 Billionen hatte die Reichsbank das Jahr 1923 begonnen, am 15. Novcm- ber waren 189Z Trillionen Reichsschatzwechsel in ihrem Portefeuille. Gleichzeitig stieg, zum Teil ver- ursacht durch das Ansteigen des Schatzwechselbestan- des, der Bestand an Handelswechseln von 0,4 auf 39H Trillionen Mark. Die Reichebank war an fangs sehr entgegenkommend im Diskont von Han delswechseln, und schanzte dadurch den wenig Glück- lichen, die ihre Wechsel an die Reichsbank begeben konnten, Millivnengcwinne in Gold zu. Später suchte sie den Zustrom von Handelswechseln einzu dämmen und wies Kreditgesuche, di« sie volkswirt schaftlich für nicht berechtigt hielt, ab. Aber immer noch ließ sie sich in ihren Maßnahmen von dem Grundsätze leiten, sie habe den Zweck, die Wirtschaft f in Gang zu halten, und versündigte sich damit weiter an der Währung. Denn im Zusammenhang mit der Zunahme der Schatzwechsel und Handelswechsel stieg der Notenumlauf von 1,3 Billionen zu Beginn 1923 auf 92^ Trillionen Mark am 15. November. - 7- / > F'ctt atrroecbra/ hlotenurnfau^ k r in F//?ron«n // /k // / / , / „ e sZ )sl 4 > > Daß der Danknotenumlaus nicht nur hinter der Summe der Handelswechsel plus Schatzwechsel, son- dern auch hinter dem Schatzwechselbestande selbst erheblich zurückblieb, will wenig besagen. Ls heißt ja schließlich doch nur, daß sämtliche Notenpressen im Reiche nicht imstande waren, so viel Geld herzustellen, wie vom Reiche und der Wirtschaft verlangt wurde. Gab e« doch Zeiten, wo jeder sich berufen fühlte, sein eigene« Notgeld herzustellen, und betrugen am 15. November das Staatsguthaben bei der Reich»- bank nicht weniger als 72,46, die Guthaben Privater 57,1 Trillionen Mark. Völlig wertlos war dieses Geld geworden. Da trat die Rentenbank in Funktion. Das Reich stellte den Diskont von Schatzwechscln ein, und cs ge lang, die Devisenkurs« in Berlin stabil zu leiten und di« Auslandsbörsen zu zwingen, ihren Markkurs der Berliner Notierung anzugleichen. Eine ungeheure Arbeit lohnte ein kaum geahnter Erfolg. Das Haupt- verdienst fällt wohl dem gegenwärtigen Leiter der Reichsbank, Herrn Hjalmar Schacht, zu oder, sach lich gesprochen, der veränderten Anschauung von dem Zwecke der Zettelbank. Ihre Zweckbestim mung ist nicht, dem Staate Geld zu geben, soviel er nur haben mag, auch nicht, die Wirtschaft in Gang zu halten, sondern einzig und allein: die Währung zu schützen und zu erhalten. Indem sie diesen Grundsatz wieder zu ihrem Leitmotiv erhob, hat sie der Allge meinheit ermöglicht, nach gänzlich verzweifelten Ver hältnissen das Weihnachtsfest zwar armselig genug, doch überhaupt in althergebrachter Weise begehen zu können. Der Ausweis der Reichsbank vom 30. November bringt zunächst eine weitere Belastung der Reichs- bank. An sich ist dies nicht weiter verwunderlich. Im Frieden konnte die Reichsbank Geldbedürfnisse bis zu 5—6 Milliarden Mark befriedigen. Wie sich der Geldumlauf im Jahre 1923 stellte, zeigt nach- folgendes Schaubild, wobei nicht nur der Noten umlauf, sondern auch Notenumlauf plus fremde Gel der in Gold umgercchnet wurden. Dies war not- wendig, weil — wie oben schon erwähnt — die Notenpresse nicht ausreichte, die vom Verkehre ver- langten Notenmengen rechtzeitig, herzustcllcn und allenthalben Papier-Notgeld ausgegcbcn wurde, das in den fremden Geldern seine Begründung hat oder doch wenigstens haben soll. Das erste Ansteigen der goldmaßigen Höh« des Geldumlaufes fällt zusammen mit dcw damaligen Versuche der Reichsbank, den Dollarkurs stabil zu halten. Den zweiten Höhepunkt erreichte der in Gold ausgedrück^e Notenumlauf am Ende de» dritten Quartals, weil die Devisenkurse in der zwei ten Hälfte September sich nur relativ langsam ver schlechterten. Di« verhältnismäßige Ruhe, in der die Wirtschaft arbeitet, drückt sich darin aus, daß der Notenumlauf seinem Goldwerte nach der normalen Höhe zustrebt. Es war deshalb anzunehmcn, daß der Notenumlauf nach dem 15. November sehr stark ansteigen werde. Dabei ist zu berücksichtigen, daß obige Kurve insofern einer Korrektur bedarf, al» die Reichsbank am 20. November den Dollarkurs auf 4,2 Billionen erhöht hat. Wenn man diesen Dol larkurs schon für 15. November annimmt, sinkt der in Gold ausgedrückte Notenumlauf auf 92 Millionen Mark. Und auch wenn man die fremden Gelder noch dem Umlaufe zuzählt, erhält man nur eine Zahl von 0,22 Milliarden gegen 5—6 Milliarden im Frieden. Die Angleichung an die friedensmäßige Höhe voll zieht sich sehr langsam. Der Reichsbankauswcis vom 80. November gibt den Notenumlauf an diesem Tage mit 400 Goldmillionen an, während Notenumlauf plus fremde Gelder 0,77 Goldmilliarden betrugen. Dazu treten dann die dem Verkehre übergebenen Rcntenmarkbeträge, die jedoch höchstens 2,4 Milliar den ausmachen. Man versteht nunmehr die Acuße- rung Schachts, daß die Industriebetriebe dringend kreditbcdürftiy seien, und man versteht die Maß- nähme der Reichsbank, Kredite nurmehr wertbeständig zu geben, um überhaupt länger laufende Kredite der Industrie zur Verfügung stellen zu können. Die Golddecke, die Reichsbank und Rentenbank der Wirtschaft geben, ist zu knapp; das scheint der vorliegende Ausweis der Reichsbank darzutun, der im übrigen folgendes Bild ergibt (alles in Bil lionen Mark): Aktiva 1923 «affenschcine Noten anderer Banken Lvewsel ReichSichatzwechfel Lombarden Effekten Sonstige Aktiven Passiva Notenumlauf Reich«- und StaalSgutyaben Privatgnthaven Sonstige Passiva S.87 f -t- Z.S5 > 1S9.67 0.08 , 14- 0.07 1 Z47.Z < f-l- 203.24 > 64.17 > 5.17 > 0.34 , (4- 0 :>5 > 243.64 < I- 31,12) 400,27 (4- L76.Z4 > 120.48 (-<391.99 » 25,32» 57.7 > 100.00 (-»- 60,31 ) Der Goldbestand ist mit 467 025 Millionen Mark unverändert. Unter den Lombardforderungen be» finden sich 7,10 (-s- 4L7) Trillionen lombardierte Wechsel. Bei den Abrechnungsstellen wurden im November 764M Billionen Mark abgerechnet. Zum Ausweis bemerkte das W. T. B.: ösnkksus Vsgnvf L Lv.» Aktr v«r»ia««n Outdaden »vk Zk-tzk»«»-»« dsi Ulglioksr v«rkü«ua<r »tt 7 Lroisat Ullck gvvRkrea kür XüllckieuvgsseIcker kökvrs Siitl«