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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192312225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-22
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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interessante Farbwirtuna auf einer originellen Sprungtechnik beruht. Auch der Verlag Holzhey- Lerpzist zeigt recht ansprechend«, kostbare, dem In halt tu. a. Lallots „Zwergenlab inett*) adäquate Ein- bände unter Verwendung von Brokat für die Innen ausstattung. — F i t e n t s ch e r - Leipzig (künstle rischer Leiter Loren») greift unter Verwendung alter Stempel auf den historischen Stil zurück. Verschieden, farbig gebeiztes Pergament mit Lederauslage wird von verschiedenen Verlagen verwendet. — Fröde wertet in dem orientalisierend ausgestatteten Intar- siabändchen des Verlages F ri tz sch e - Leipz'g in origineller Weise u. a. da» bekannte St- nbild »Hebel der Andromeda* aus. Or X. Schornstelnfegerkrieg tu Potsdam. Die Pot», dame: Schornsteinfeger sind mit den bisherigen Tarifsätzen unzufrieden. Ihre Forderungen lind vom Polizeip äsidenten abgclrhnt worden. Darauf hin haben sich die Schornsteiniegermeister vom Polizeipräsidenten ein Führungszeugnis ausstellen lasses und sind damit beim Regierungsp äsidcntcn vorstellig geworden, und -war um Versetzung in eine größere Stadt. Diese Forderungen sind vom Regierungspräsidenten abgelehnt worden. Jetzt haben die Schornsteinfeger in Potsdam be schlossen, nicht mehr zu kehren. Der falsche Graf Isenburg. Einer der gerissen sten Hochstapler, der in Berlin und anderen deut schen Großstädten aus großem Fuße lebte, ist jetzt »n Koburg hinter Schloß und Riegel g bracht worden. In vielen Städten trat eine Zeitlang ein Mann auf, der sich »Baron v. Ohr* oder »Baron v. Braunstein* nannte. Er ließ aber durchblicken, daß er in Wirklichkeit Lens Lorst Prinz v. Menburg beiße. Er trat sehr sicher und vornehm auf. hatte große Begleitung und mietete in den ver schiedenen Hotels stets eine ganze Zimmerflucht. Auch ausgedehnte Automobilfahrten wur den unternommen. In allen Hotels vergaß der „Prinz* ober die Rechnungen zu bezahlen. Auch Hotclanqcstellte wurden nm ihr Geld betrogen. Jetzt endlich wurde der Betrüger ganz mittellos in Ko- burg verhaftet. Er ist in Wirklichkeit der aus Kastel stammende Kaufmann Alexander Rogge, der als Darlehnsschwinler in Berlin und anderen Groß- städt-n schon bestraft ist. Die Tänzerin, Spionin und ihre Liebhaber. In einem jüngst in Paris erschienenen Werk „Die Spione von Paris" hatte ein bekannter Militär- schriftsteller, der während des Krieges der Gegen spionage angehörte, interessante Enthüllungen über die Tätigkeit der deutschen Spioninnen in Paris im Lause des Krieges gemacht. Ein spe zielles Kapitel betras darin die japanische Tänzerin Mala Hari, die wegen Spionage erschossen wurde. Der Schriftsteller Massard teilte dabei denen, die es noch nicht wußten, mit, daß diese Mala Hari die Geliebte eines bekannten französischen Diplomaten, Herrn de Margetie, der damals eine hohe Stellung am Quai d'Orsay inne hatte, war und gleichzeitig auch die Freundin des damaligen Kriegsministers Messimy, nicht mehr und nicht weniger! — Es verlautet nun, daß, trotz dem bereits vor dem Erscheinen des Buches von Masiard ost in Zeitungen behauptet wurde, daß Mata Hari in solchen Äez'.eyUngen zu den höch sten Beamten der Republik gestanden hat, diese beiden bloßgcstellten Persönlichkeiten sich ent schlossen hätten, gegen den Deriaster des Buches einen Prozeß anzustrengen. Man behauptet, sie batten bereits bei einem bekannten Rechtsanwalt von Paris angefragt, ob er sie vertreten wolle. Dieser habe zugesagt. Belohnte Duchlektüre. Kürzlich fand ein Eng länder in einer alten Ausgabe von Paul und Virginia unter dem Buchdeckel versteckt einen an sehnlichen Betrag in Banknoten mit einer Notiz, die dem Besitzer des Buches da» Ge d als Geschenk überwies. Ein Londoner Blatt erinnert an einen ähnlichen Fall, der sich vor mehreren Jahren in Paris ereignete. Dort hatte ein junger Bücher- liebbaber bei einem der fliegenden Buchhändler an der Seine einen Band Gedichte eines wenig be kannten Verfassers erstanden. Als er zu Hau» das Buch durchblätterte, st eß er am Schluß auf zwei leicht zusammenqeleimte Seiten. Als er sie löste, fand er zwei Tausendfrankenscheine mit einem Briefchen folgenden Inhalts: „Freund, wer Du auch immer seist, wenn Du das Buch bis zum Schluß gel-sen hast, so betrachte das Geld, das ich hier beischlicße, als Dein Eigentum. Es ist der Er trag meiner 50jährigen Arbeit, und ich wünsche Dir, daß Dir die Musen günstiger sein mögen, al, sie mlr gewesen sind.* 3» der HoPuos« tobsüchtig geworden. Im Apollo, thcater vonSeb en ieo inDalmati n trat de. Hyp notiseur Maximilian Sangsncr auf. Er hypnoti sierte einen in der Stadt bek nnten Poli eiofslzier, gab ihm «in Stück Pap er in die Hand und befahl dem Beamten, seinen Gegner mit diesem angeblich n Revolver zu erschießen. Diese» Experiment g l ng. Da» Publ kum verlangte die Fs tsctzung des Sv'e's; S ngsner ließ da» Medium von einem Gast «ver haften*. Darüber geriet d^r Offizier in eine so-.ch- Wut daß er seine D enstwaffe zog und in dl- Menge schoß. E» entstand rin« Panik. Als er s h wa» er angerichtet hatte, bek-m er einen Tob'uchtkan all. Man schaffte ihn ins Ir enhau». D»r wurde verhaftet. Aus dem Ger'chiSfaal Herr v. Ka-Hne kta^t. Das Amtsger.cht Werder a. d. H. hatte sich m t einem Nachspiel zu dem Fall Kaehne zu beschäftigen. Es handelte sich um einen Beleidig» ngsprozeß, den Herr v. Kaehne g-gcn die veranlworttHen Leitungen dreier Berliner Zeitungen an- g-strcngt hatte, und zwar gegen die Redakteure Arno Arndt vom »Berliner Tageblatt*, Julius Michaels von der »Berliner Volkszeitung* und Ewald Mendel von der »Morgenpost*. Die Klage gegen das »Berliner Tageblatt* stützt sich auf einen, am 18. Februar 1922 erschienenen Artikel, in dem von „Raubrittern und Menschenjägern* gesprochen wird und 'n dem es weiter hieß: »Wieder war es Karl v. Kaehne, der auf Menschenjagd ging.* — Die bei der „Berliner Volkszeitung* der Klage zugrunde liegenden Artikel vom 18. und 20. Februar sowie vom 10. März 1922 sprechen von der .Strauchritterburg im Schwielow» fee*, von „modernen Wegelagerern*, „Unholden*, „skandalösem Tre den*, „b-utaler Lynchjust z*. Zu der Verhandlung, die unter starkem Andrang von Zu hörern aus Werder, Petzow und Glindow stattfand, war v. Kaehne sen. selbst erschienen, als Rechts- beistand war Iustizrat Iosefsohn - Potsdam zur Stelle. Al» Zeugen waren u. a. erschienen: Kaehne jun., dem man es nicht anmerkte, daß er erst vor hcrnältnismäß g kurzer Ze t einen blutigen Zu- sammenstoß im Petzower Forst gehabt hat, ferner der Arbeiter Nietert au« Glindow, der seinerzeit einen schweren Bauchschuß davongrtragcn hatte, der Erste Staatsanwalt Ger lach aus Potsdam, der die Ermittlungen geleitet hatte, ferner eine Reihe von Pressevertretern und ein medizinischer Sachverständiger. Da« Gericht verurte lte alle An geklagten zu je 500 Goldmark Strafe. Jahre Zuchthaus für elueu betrügerische» Baukier. Der 25jährige Bankier Wilhelm We de iner) er, der 1919 in Groß-Ale«leben ein Bankgeschäft gründete, das er 1920 nach Gröningen verlegte, wurde nach sechstägiger Verhandlung vcm Schwurgericht Halber st adt wegen Unterschlagung in 10 Fällen .Betrugs in vier Fällen, fahrlässigen Falscheides und betrügerischen Bankrotts zu 3A Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust rer- urteilt. Er hatte sseine ausgedehnte Kundschaft, die zu ihm das größte Vertrauen hatte, vielfach um den letzten Pfennig betrogen. Nach der Konkurseröffnung wurden in seinen Dürorräumen Geheimbücher und gemischte Dankbuchungen gefunden. Dielen von Kunden hatt er Steuerhinterziehung empfohlen und ihnen den Weg dazu gewiesen. Kunstkatenver Mitteilung der SlädUsLen Theater-Intendanz. ES wird daraus hingewicjcn, datz im Reuen THcaver Doun- tag, den 23. Dezember „La Traviara- nicht dt« 210. Anrechtsvorstellung, K. Folge, gelb, son dern die 212. Anrechtsvorstcilung 2. Folge, rot, gültig ist. Die 210. AnrechtSvorstellung wird am 27. Dezember (3. WeihnaanSseienag) „Madame Butterfly" nachgeyott. Die Lichtscheu Thörr werden da« Händelsche Oratorium .Lei» und Galathea" infolge de» starken Zu dranges zu den letzten Ausführungen diesen Sonntag, den 2z. Dezember, vormittags 11 Uhr nochmal» wieder« voicn. Den AciS singt diesmal Herr Lihmann. di« Galathea Frau Helving-Rosenlhal, den Posy- phrm Herr Reinhold Gerhard. Wir verweisen nach- driikNicl-st aus diese Gelegenheit, das selten gebotene Werl zu hören. E,«gegangene Bücher Eine neue völdertia-Ausgad« in einem schun und ged.rgen au»q:stattetea Banbe ist bei vesse L Becker (Leipzig) erschienen. Da» in d.e »Deutsche Klafsirer-Blbliothet* eingereiht« Werk ist von Kari Queuzel mit tiefem Derst indni» für die Eigenart de» schw bischen Dicht:» eingeleitet. Der Kunstwart-Berlaq Eallweq (München) hat einige we.terr Bändchen seiner .Kunstwart-Bücherei* berauogegeben, und zwar wur den au»gew hlte Gedichte von Mörike, ringele.tet von E. Lissauer, unveri stde t au« der nicht mehr erscheinenden Sammlung „Das Erbe* übernommen nnd »Russische Erzählung* (Band 1: Tsche- chow lind Gogol: Ucbersetzer Leopold Weber) neu h'nu gefügt. * Frirvrich Lienhard: »er Mensch und da« Wer». Her- au7gcge.cn von Paul Bülow Verlag Max Koch Leipzig. Das Buch versetzt uns in Friedlich Lienhard« Wismarer Dichte heim. Da« Buch scheu t Stunden mit einem lrbenden Dichter und vereinigt in sich viel« »iu- ge^r'ckt« und seit ne Proben Lienhards!« er Dichtungen, b» ist mi' einer Reihe e'grns hierzu gesessener Radie rungen von Ferdinand Storger geschmückt. uncl lurnen Oie Gch.erker Bob-Bahn Der von de» L»,rt- and Bvtzsieigh-Eletz Schierke tm g.llhsahr ». I. bereu» in Angrijf genommeur Umbau der Uadjlei hbah» Ist nunmehr beendrt. E.ae erstaun, iich grotzzil^g« und sportlich sehr tnleressanle Anlage dürst« geschossen stln. Dl« Bobbahn ist um 800 Meter in da« ober« Brckicngediel «rwcltart norde». Sie erhielt «In« »«»« »roh« nnd einige kleiner« Kurven, die » ihrem fporimahigcn Andda» im« Sicherheit grabe Geschwindlgleltc» zalassen -ad erbringen werden. Di« alt« Bahn ist in de» Survcn wcsenil ch em- gebaut and erweitert worden. Dor Start ist nuirm-tzr Stv «. NN, lieg« dam!l la der besten Gchneelag« nnd bl«l«t soorlt lange SportmdgUchkeit. I» früherer» Jahren hat man di» znm Mat h nein in diesrr Hdh« noch Schnee beod^chtet. Am Star: »e slndet sich neben einem Slarler- and Telephonhüoüchen «in« gr.tze, scst« UnterkanslBhall« für zirka 80 Personen, die vew rt- schaftmn «rhült und auch manchem Skilünser ein« gewünscht« Rastsl'il« sein wird. Die Zeitnahme bei den Rennen erfolgt durch automatische Stoppuhren, d« elektrisch betätigt werden, daneben noch durch Fernsprechübermiltlung. Sin «ektrischer Aufzug von lvOO Meter Läng« befördert dl« Schlitten vom Ziel zum Star», gegen den früher gepflogenen Pferdebetrieb «In« er- l-edlich« Erleichterung und Verbesserung In allem merkt man, datz Erfahrung und sportliche» Verständnis bet deser Reit anlage Pale gestanden haben. Ist doch der Sport- and Bobsleigh-Club Schierke nicht nar der grtistte Wintersport treibend« vädcrklud, sondern anch einer der ältesten die den Bobsport im Prcgraunn an erster Stell« führe». Für diesen Winter Ist dem Klub d« SuStragang der Deutschen Bobsleigh-Meisterschaft übertrage» worden. 81» Tag Ist der M »ab 27. Janaar vorgesehen. Neben diesem sportlich tnreressanten Ereignit, da» schon heut« Meldungen ausweist und au« ganz Deutschland Teilnehmer und Zuschauer au »cken wird, sind medrere Sportwochen i» Aalsicht gencmmen. Einwelhang der ne»«» Bobbahn am ». Januar, daran auschliebend grüher« Vvbrennen. Mascarts überlegener Punktsieg Nachdem e» Criqut nur mit geringem Punttvorspruug gelungen war, dcu belgischen FedergewichtL-Lhampion H 6 branS abzusertigen, sah bi« Boxwctt her Begegnung zwischen dem Belgier und dem sranzösischen kommenden Mann MaScarr im L r t g ue de P a r t s mit bcg.etfttchem Interesse entgegen. Der sunge Franzose enttäuschte die cu« ton gcici »c» Erwartungen nicht, sondern gewann nach einem schweren, über die volle Distanz von 15 Runden gehenden stampf überlegen nach Punkten. Bon allen 15 Runden war der Belgier nur in der achten Rund« um e»n geringes überlegen, da eS ihm in dieser Runde gelang, einen guten Schlag anzubringen. In allen übrigen Runden miltzte sich der Betgier damit begnügrn. dir Angriffe MascartS nach besten Kräften abzuwehren. obn« selbst osscnstv vorzugeben. Die Härte de» Belgier» im „Nehmen" in allen Ehren, war di« Begegnung wie der „New Bork Hcraid" schreibt, doch nur der Kamps eine» Manne». Samson gegen Rocky Kuigtzt. Für den 2. Weih- nachtstag hat der Hamburger Punchrngklub ein groß zügiges Programm aufgestellt. Paul Samson-Körner boxt gegen den schwarzen Engländer Rocky Kninbt, der erst kürzlich mit dem Schweden Harry Person über die ganze Distanz ging, was weder einem Breitensträter noch einem anderen europäischen Per- treter gelang. Ferner kämpfen: Michel Komper — Bill Mannering, Richard Naujok» — Micky Schlei ffer (amerikanischer Armeemeister). Deutsche Renuuugen für Wiener AuchtreuAe« Für einig« der wertvollsten Zuebtprüsungen de» Nach- barlande» sind wieder «in« ganze Reihe von Vertretern der deutschen Zucht genannt worden. Die Trial Stake» ver Spiegelkrieg Lin wahrer und heiterer Barockroman I8j von Oe»«stvos»> (Nachdruck Verbote».) An Eolbert dachte sie kaum mehr und wenn cs geschah, dann nur mit Hohn und etwa« Ge- rin'sschätzung. Denn trotz seiner Versprechungen hatte er den zerschlagenen Spiegel noch immer nicht ersetzt und Liane, die seine Sparsamkeit kannte, dachte nicht anders, als daß er zu geizig sei, um den Schaden gutzumachen, den er angerichtet hatte. Und weil die großen Damen mit Recht den Geiz an einem Mann sehr häßlich finden, wandte sich Liane innerlich immer mehr von dein Minister ab, wenn sie ihm auch äußerlich mit gemeßener Höflichkeit begegnete.. Wenn Sagredo die Bemühungen sah, die Liane aufwandte, um ihn gänzlich in ihren Zauber einzuspinnen, lächelte er wohl ge schmeichelt und dachte bei sich: »Arme Törin, glaubst Du wirklich, daß ich nicht merke, wo Du hinaus willst?! Und bildest Du Dir im Ernst ein, daß Nicolo Sagredo, der kluge, unbezwingliche, sich von einer hübschen Französin schlankweg einfangen läßt?!' Er fuhr sich mit der Hand über di« undurch- dringiichen Augen und verscheuchte so auch die letzte dämmernde Illusion, die vielleicht noch vom Salon der schönen Frau her um ihn gaukelte. O. eS fiel ihm nicht ein, sich um einer Liebesgeschichte willen sein Leben und seine ZukunftSträume zu vernichten, die» Leben, da» ihn ja nur vorübergehend, gleichsam zur Lern- zeit an die?« fremden Höfe führte und diese Trän »e. m denen für süße Torheiten kein Raum blieb. Denn wenn Nicolo Sagredo ßtrunat träumt», peilrch nicht gar oft geschah, dann flogen seine Gedanken fort von Paris nach der Lagune hin zu dem orange farbenen Dogenpalast mit der gewaltigen Marmortreppe, auf der einst Marino Falieri enthauptet morden war. Und er sah den Dogen, wie er in großem Ornat mit der Goldmütze auf dem Haupt sich zwischen den zwei gelben Säulen die das Weiß des Pfeilerganges unterbrachen, dem versammelten Volk zeigte .... Er sah ihn in feierlicher Prozession am Palmsonntag über den Markusplatz zur Basilika ziehen .... Er sah ihn wie er aus dem goldstarrenden Bucentaur unter dem purpurnen Baldachin, umwogt von Geigen- und Flötenklängen hinausfuhL ins Meer, um sich alljährlich aufs Neue mit gol denem Ring der blauen Welle zu vermählen . . Aber es war nicht Domenico Contarini, der all dieses tat. sondern Nicola Sagredo. der endlich nach jahrelangem Warten und Fernsein erreicht hatte, waS ihm seit seiner Jugend als Lebensziel vorschmebte. Wann das sein würde, ließ sich freilich nicht sagen, denn die Familie Sagredo hatte der Republik noch keinen Fürsten gegeben und würde also immer einen barten Kampf zu be stehen haben gegen die Giustiniani, die Conta- rini und wie sie sonst noch alle hießen, auS deren Blut schon Dogen hervorgegangen waren Sagredo runzelte die Stirn und es war kein Schmeichelwort, mit dem er jetzt Domenicr bedachte. Wahrhaftig, niemals hätten sie diese» langweiligen Peter gewählt, wenn nicht un ihn eben der Nimbus seine« Namen« gewesen wäre. Ein Glück nur, daß die Eontarini nicht sehr langlebig schienen, — FranceSco, Nicola und Larlo Contarini hatten je nur ein einzige? Jahr regiert, war da nicht anzunehmen, daß man bald wieder vor einer Dahl des Oberhauptes stand?! Und wenn e« erst so weit war, dann wollte Sagredo alle« aufbieten, wa« er an Macht und Gold besaß um die Wähler einzu- jchüchterir vnd zu bi» sndlich auch dl» Familie Sagredo auf die Schiffspilone vor ihnem Palaste die kleinen, goldenen Dogen mützen setzen lassen durfte, den weithin sicht baren Schmuck, daß auch au« diesem Hause ein Herrscher hervorgegangen war.... Sagredos Wangen schimmerten jetzt nicht mehr bläulich, sondern fieberisch rot und er breitete die Arme au«, al« könne er schon jetzt die künftige Herrlichkeit seiner Träume um- fangen. Und da ihm in diesem Augenblick Frau von Oueroy einfiel, lachte er laut auf, obschon er ganz allein war. Nein, mein verliebte« Täubchen, ich werde mich nicht durch die Heirat mit einer Ausländerin mißliebig und un- möglich machen. Wenn ich überhaupt heirate, dann nur eine Tochter der Republik, eine« der Mädchen auS den großen Familien, die mir den Einfluß ihres großen Namen« al« Mitgift in« Haus bringt! Er überlegte ein wenig, wer von den jungen, venezianischen Fräulein« wohl für ihn in Be tracht kommen könnte, aber er wußte e« nicht, denn er war schon jahrelang von der Heimat weg. Inzwischen hatten gewiß viele geheiratet, andere waren herangewachsen und bi« er al« Freier austrat, konnte noch manch eine sechzehn- ' jährig werden, die jetzt m den Kinderschuhen steckte. Nun, schließlich war e« gleichgültig, ob sie Mrncenigo, Dener oder Morostui hieß, — nur Liane von Oueroy würde sie nie heißen. Das wußte er gewiß! Und weil er e« so gewiß wußte, lachte er abermals, al« ihm jetzt die Zofe LianeuS ein Billett überbrachte und auf Antwort wartete. In dem Billett stand etwa« ganz Gleichgül- tige«, wa» gar keine Eile gehabt hätte, aber in Lianen war die innere Unruhe jetzt im-"«- so groß, daß sie, sobald Sagredo gigancpn wir, alle möglichen Bestellungen an ihn schickte, nur um wieder eine Beziehung zu ihm zu haben, um ihn zu zwingen, sich mit ihr zu beschäftigen, auch VMM er serqe von ihr wai^, Soaaadeaü, ckrn 22. v», fetze« und «rwtffem Geltz, «in« Sammln von Köpfen und Bekennmlffen, von Kan va««r i «. v. Gletchen-Rutzwurm. Verlag Karl K. Lelpzl«. vllder bedeutender Männer und charattrrtsNic, Seeanken au« lhrem Leden-wert bilden den Inhalt dtci prächtttzt« Mappe. Ta» Werk umfatzt 6 Federzet« NilNge« aus einem Slsenbein-KuvferdrucktarUm und -u aut keinem deutschen Bücheitisch sehttn. Geschäftliches «ttn elegante» Paar Schube wird sich ,» Weihnacht«» Wahl mancher wünschen, »et Bvdars wend« » an sich daher an da» al» sehr letstungSsäht» bekannte Schub- hau» „Süd". P«ter»sttinweg 12, wo man vel grober Wahl gut und billig kaust. MU etne» schönen »Ude kann mau seine» An- getzöriaru Immer eine Freud« bereiten. Speziell gtit da» für Weihnachten, da et» hübsche» Oel» -emLld« ein wirklich finnige» Geschenk darftellt. Bet Beiars empsirhli sich da» Atelier vor Frl» Mar- nick«. Schützen st ratze 2, wo man handgemcrtt, Kopien bekannter Meister — gerahmt und ungerahmt — tu grotzer Auswahl vorfinden. Da» Fisch-Spezialhau» „Nordsee-, «rtch»tzratze 25, empfiehlt Mr Weihnachten hochfeinen Spickaal, sowie grotze Aulwahl in Fischfonserven celsarNnen ufw., lebende Karpfen nnd Seefische, beste und frischeste Ware, ,u »illiqen Preisen. Die Firma kann al« sehr leistungs fähig besten» empfohlen werden. i c> t 1924 für Zweijährige sanden in Berlin keine Unter schrift. dasiir aber der Wiener Austrtaprei» 1924 sllr Zweijährige und ältere Pferde über 1300 Met.r, ftir den IN Nennungen in Bettln abgegeben wurden. Diese verteilen sich aus sechs verschteden« Besitzer. Herr M. Schöncmann nannte I sch i da. da» Gestiit Harz burg die 3j. Sankt Helena. Herr M. Nusfcnow den Sj. Falsum und drei Zweijährige. Herr S. Gacb- ler zwei und die Ställe W. T. Dchaurt« und D. Shren- sried je einen Vertreter des jüngsten Jahrganges. — Ter Wiener StutcnpretS 1925 sand drei, da« öster reichische Derby 1925 zwölf und da» Gras Niko laus Esterhazv Memorial 1925 sieben Unterschriften in ? Berlin. Im Wiener Derby 1925 hat u. a. der Stall n- Lewin drei gut gezogene Henaste genannt. * Salobprenntermtne 1924. DteDelegterleuver- , sammlung der Deutschen Rennvereine, , die sich in der Hauptsache mit der Festsetzung der Galcpp- renntermine sür die kommende Saison ,u beschksttgen hat. findet voraussichtlich am 5. Februar in den Räumen de» Unionklubs statt. -L Der Eingang vo» Grave and Gay WM» an» Wald fried gemeldet. Nach Taunbia und Romanze hat die deutsche Bollblutzuchl also in kurzer Zett den driften Mi Todesfall unter ven Mutterstuien zu verzeichnen. Tie U/ 1899 in Amerika gezogen« Grave and Gay v. Henry os W Navarre wurde 1907 von den Herren A. u L. v. Wein- I berg au» England nach Deutschland eingeftihrt. »en D ihren Kindern bat ihr letzte» Produtt, der Pergolesesohn I Ganelon weitaus am besten et »geschlagen. Lmertkantfche SerbSiagefabrer in Berlin. In dre rad- I sportlichen Winterereignifie Berlin» dürsten auch cinta« I bekannte amerikanische ScchSiagesahrer eingrctsen. Einigen I Fahrern, u. a. Madden. Kaiser und Lawrence, find Start. ' angebote gemacbt worden. Ihr Start gegen die deutschen > Fahrer würde ganz besonderem Interesse begegnen. tzteve» »et» Groh« Prell »o» Sur-»«. Dl« italienisch« veteUl-ung am Gröhe» Prei« ven Europa IS24 a»f der Rund strecke vo» Lyon wird voraurchsiilich stark sein. Rebe» Fiat »iod auch der Sieger der letzten Targa Florio, AlfaRomev, am Start erscheinen Dl« i r Alsa-Romeowage» soll»» von Alcari, Camparl, Ferrari u -o Graf Masetti, der lS22 auf Mercedes a't Sieger au» der Targa Florio Hervorgin-, ge steuert werden. Sine neue grob« Spielplatzanlage für Berlin ist auf dem Gelände der sog. Rehberg« im Norden der Reich«» Hauptstadt in Vorbereitung. Projektiert find LukHöll- felder Athletikbahncn Rodelbahnen, Sonnenbad «sw. Das Gelände soll tm Wege des Austausche« von Der Stadt vom Fiskus erworben werden. Der englisch« Fustballtratner «rtt'ftst ist vom fta en hö fischen Fufsbalwerband auf 6 Monate verpflichtet worben, um die französische Olympiamannschaft ,» trainiere«. * LH ML lichea treit ausfüh LusfuI chinesij bestänl es st Foochi Drstän 1919/2 in Lhi Spind« taels ! Fertig, wurde» haben uird ja reien richtun D ,e Zeit I China, derzeit unter < w'e in Zahl I Fü, keine der Gc Fina Netto < ZZ M lands-2 werden dem P in Fet der let regeln. Premi« schon Z Sani Nation« Di« ckänesss, Sckiffs mehrere wegen tr'cbe > Die ein« in ten zur Baumn in aroj Geg Reiches Prassde die Zol worauf einlegte d.'u lies besteht düng, tierten < ürMsll PMzl IlWtlMUlck ^^trr 8soke§ ^og^LMM V UKr Aaokm Llvtrltt kTSk k O Die vorliegende Ausgabe umfaßt 10 Setten Die Zofe wartete respektvoll, bis der Gesandte Antwort geschrieben hatte und während er fern Billett mit einem blaßqrünen Wachssiegel ver sah, siel ihm auf, daß die kleine Mariette Aa ungewöhnlich hübsches, leckes Gesicht hatte. Weil er ein leutseliger Herr war, zögerte er nicht, ihr seine Beobachtung mitzuteilen und sich auch sonst > sehr artrg gegen sie zu benehmen, sodaß das Mädchen entzückt die Gesandtschaft verließ und > hoffte, daß sie nun recht häufig Briese zu diesem > liebenswürdigen Herrn tragen dürfe .... Sagredo sah die Post durch, die ihm seine Regierung sandte. Er tat es ziemlich gleich- gültig, denn die Beziehungen zwischen den beiden Ländern waren zu dieser Zeit die aller friedlichsten und die Diplomaten hatten nicht da« atlerlleinste Hühnchen miteinander zu rupfen. Er überflog tue Schriftstücke nur mit flüchtige» Blicken, machte sich zu diesem oder jenem eine Notiz und wollte eben feststellen, daß dieser ganze Posteinlauf nur Nebensächlichkeiten und Ueberflüssigkeiten enthielt, als ein große« Schreiben, da« er eben entfaltet hatte, seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Zn diesem Schreiben teilte ihm die Republik mit, daß Spiegelarbeiter von Murano entflohen und den Weg nach Frankreich einaeschlagen hätten. Jeder Zweifel darüber sei ausge schlossen, denn auf eine Denunziation hin hatte eine Haussuchung bei dem Händler stattge funden, der den französischen Agenten nach Murano gebracht und man hatte genügend Briefe gefunden, die bewiesen, daß die fran- Msche Regierung mit den Flüchtlingen im Bunde stand. Die Flüchtlinge würden vielleicht versuchen zu behaupten, daß sie gewaltsam ent- ! führt worden seien, die Regierung aber habe, wie gesagt, die berechtigte Uederzeuqung, daß sie vom HandelSmin'ster bestochen und ange worben worden seien. (Fortsetzung folgt.) Elufi Wie wir aung 1 Ucbereir gen beut Iion«n-I die volli ersten geschrieb gänzlich Bezeichn Ein i xeinSbk 2» tzcrholung sonstigen 1 ch:n Weist tivnen MllHarben ' H- Mitglie! Bankierr daß sic Rente ab wie ' Derfügu dlgungss p. o. m drei M« für P. Per füg ui zent pro * d längst m G. m. b rodsr Rcunberc les zur ! nachdem zerklüftet das den berg sehr bem Ra» «ine 14 ' ist. Di< 200 Mei <in« gew »ngeschla. reichen L fchließlich aufschließ Berlin «uf 2070 tzvn 504,k lIS (SM rlnschl. i Ib,1) Mil ioo (SO) Millioner Abschluß Hauptfach stäftsjah
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