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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192312225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-22
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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IW Ausstattung! ll* > Ve«v«ar>k Bildern von >h. Wilbenhaj» Melde. Han» Nichler. B. MUbenhuin, rscl» dec Lchnec, ^men. Parat,, > der Lchaukel, an,gruppen. chule Hellerau'. S. BUd. End« 10^ Uhr ibend: >>tr 1Ik)r elfen (ü, « r, r bend» 7>, Uhr ealer 7«I. 123OÜ -rvwder a. Lderauker. rinder soär 7'/, l^dr: den Lgllck: Blairs Ilten. 7»r eirtzss/tt/i i's/ 71101 pari »n»vb rbmircv rriiitt »die» voll 8— 8 mm » I^agor raufen. ter 1. 8/L ke- vo.-Lxp. llr«»- ^ügorslr. 11. umclfuig.. !1<kr. on Masfrnarttl. ^Meiallw.-Fbr. 116. Tel. 516' 8 richten. nsgemeind« I. »g o g c. rnst: Areitaa acndgoticS- Prcdigr iRab« riU8 Zur» die «oN in Deutschland ttir «anal vejlTgvHP»^»». Januar L Äoldm.: Ausland 9 «oldm ein- schlicssttch Porto. Erscheint Mltch morgen«, außer «lontag«. HSh. «cwalt schl««bt Sr»«ü.auS^chr»ttlct,..GeschSstSN. Druckerei: «etvilg. Aovannisaaffr 8 <Fernspr.Ori«gespr. Sammel-Nr : 70811. gerngespr. 1704^17092); ebenda u. in allen Filialen Anzeigen-und -bonnement-Annahme: auch nimmt fede« Postamt Bestellungen an. ffrurdels -I eitung «n^enpr^»: zweiundzwanztg Soldplenntge. Iainttlenanzeigen von Privaten mw-Zeile lech- Stoldplennigr. oitlcgcnyettSan,eigen. Stellengesuche. ReName,eilen usw naL Dari». PreiSnachlad bei Avschluh. Platz- und Datenvorschristen unverbindlich. Aür da» «u»land enisprecheicher Ausschlag. ErlllllungSon Leipzig Postschechttonio Leipzig 3004. Da» L«t»»r««o Dasedlatt e»tbSlt di« amtlich«» Uvkanntmachir»««» »«» *oli»«t»rS»di»«» L«t»,i« verantwortlich sür den Tert: Cbcsredakteur L. iSaldit« «. Leipzig, kkr- 302 verantwortlich «Ur Inserat,: Oswald «ttller. Lelpzig-iraunhoi. Eigenwm Druck und Verlag Leipziger BerlagSdruckerei G. m. b.H. LoaaLdeaü, üea 22. veremder 1923 Politik m Dresden ' 21. Dezember. W.'nn die Titte bestünde, in politischen An gelegenheiten den gleichen Gebrauch vom ge sunden Menschenverstand zu machen, wie es in privaten Geschäften üblich ist, so wäre es uni die öffentliche Sache ohne Zweifel er- hcb.ich besser bestellt. Lin lehrreiches Beispiel ba.ür liefert seit einiger Zeit die sächsische Po.itik, Lie mit einem solchen Wust von vor gefaßten Meinungen, verworrenen Stimmungs elementen und Verschrobenheiten belastet ist, daß der gemeine Bürger längst nicht mehr in der Lago ist, sich in den Irrgängen des Dres- densr Parlamentarismus zurechtzufinden. Zu einem nicht unbeträchtlichen Teil freilich ist dacan die Enge der Dechältnisse schuld, in denen sich der sächsische Landrspolitiker bewegen muß und die ihn eher zu geschäftiger Kleinlichkeit zu verleiten, als zu einer auf das Große und Wesentliche gerichteten Denkungsweise zu er- ziehen geeignet sind. Gegen solches Uebel ist indessen kein anderes Kraut gewachsen als der großdeutsche Gedanke, an dessen Ver wirklichung alle wahren Republikaner arbeiten sollten. Tenn zu den notwendigen Aufgaben der Republik gehört auch die Bekämpfung der K einstaaterei, die ausschließlich . dem Interesse der regierenden Familien diente und daher mit dem Sturz der monarchischen Staatsform bereits gegenstandslos geworden war. - , ... Einstweilen sollte man versuchen, den über- flüssigen Apparat der Ländervegierungen wenigstens so geräuschlos als möglich zu ge stalten, um ihn auch dem an Zahl und Qualität sicherlich, nicht unbedeutenden Teil der Bürger- ichaft erträglich zu machen, der ein größeres Vaterland im Herzen hegt und an den AcußerunPn der Zwergpolitik keinen Gefallen fliiden kann. Aisstatt dessen scheint die sächsische Staatsmaschine bemüht,, so. viel Lärm als nur irgend möglich in. der Welt zu machens was durch eine dem Einfluß des gesunden Menschen verstandes möglichst entrückte Art der Betätigung ohne weiteres zu erreichen ist. - - Das begann mit der widersinnigen Kuppelung von zwei Parteien, zwischen denen nur die ober flächliche Gemeinschaft gewisser abgedryschener Theorien bestand, während in Wirklichkeit die ei e notorisch:rmaßen bestrebt war, die poli tischen und gewerkschaftlichen Organisationen dec anderen zu unterwühlen. Dies ist in der Tat das zwischen Sozialdemokraten und Kommu nisten bestehende Verhältnis/ wie es dem Mos kauer Plan entspricht und gewiß nicht der säch- fischen Kleinpolitik zuliebe außer Gebrauch ge setzt worden ist. Es ist naturgemäß, daß die erste Widersinnigkeit, an der sich auch andere Parteien auf die eine oder andere Weise zu be teiligen wußten, in ein wahres Labyrinth hinein- führte, mit dessen gewundenen und verschrobenen Gängen wir uns heute nicht befassen wollen. Es genügt die Feststellung, daß man schließlich in dec Sackgasse anlangte, in deren Bild sich uns die heutige, eines komischen Einschlags nicht ent behrende politische Lage im Lande Sachsen dar- stellt. Auch ist kein anderer Ausweg zu sehen, als der Verzicht auf die ganze, für die kleinen Verhältnisse des einzelstaat.ichen Regierungs- w.sens viel zu schwerfällige Ausstattung der h hm Politik und die Rückkehr zu den einfachen L hcen des für die Dimensionen des kleinstaat lichen Parlamentarismus vollkommen genügen den gesunden Menschenverstandes, der im Hand umdrehen die richtige Lösung der sächsisüM Regierungskrise anzeigen wird. Sie liegt, wie hier wiederholt ausgeführt wurde, in jener F cm der Mehrheitsbildung, die in Preußen nun schon geraume Zeit ausgezeichnete Dienste leistet und deren Wesen einfach darin besteht, das; die ihren Grundsätzen und mehr noch ihren faktischen Bestrebungen nach nicht allzu weit auseinanderliegenden Parteien sich, die Not des Vaterlandes bedenkend, zu gemeinsamem Wirken zusammentun. Dies ist das klare Gebot der Vernunft. Sollte ihm in Sachsen schwieriger zu gehorchen sein als in Preußen? Die Frage besuchen zu müssen, wäre dem Ansehen aller in Betracht kommenden Parteiführer gleich nach teil g, und es ist daher zu hoffen, daß man in Kürz« in der Lage sein wird, den Erfolg der Bemühungen um das Zustandekommen einer .großen Koalition" in Sachsen verzeichnen und d. mit bi» auf weitere» die Akten über die Abenteuer der hohen Politik in der sonst mehr um ihrer Schörcheit als um ihrer politischen Bedeutung willen berühmten Stadt Dresden schließen zu können. Bis auf weiteres Fortdauer des sächsischen Ausnahmezustandes Dresden, 21. Dezember. (Eig Tel.) Wie mir schon gestern abend mitteilen konnte«, ist bei de« Besprechungen, die der Reichswehrminister Dr. Gestler in Dres den mit dem General Müller, dem Mi nisterpräsidenten Wellisch und dem Zivil kommissar Meier gepflogen hat, beson ders die Aufhebung des Ausnahmezustan des in Sachsen in den Vordergrund ge treten. Soviel scheint richtig zu sein, dast man die Krage behandelt hat, ob es mög lich sei, in Lachsen den Ausnahmezustand vor den Gemeindewahlen aufzuheben. Man scheint aber nach unseren neueren In formationen keineswegs zu einer direkten Bejahung der Krage gekommen zu sein. Man glaubte, Lachsen käme durch vorzeitige Aufhebung des Belage rungszustandes nur wieder in den Ausland der sich gegenübersteheuden Selbstschuh- organisatioueu der Rechten und der Linken. Die Besprechungen haben jedenfalls, wie wir erfahren konnte«, ergeben, dast von einer alsbaldigen Aufhebung des Aus nahmezustandes vorerst noch keine Rede sein kann. Im Gegenteil ist vom Wehrkreis kommando die Notwendigkeit der Kort- dauer des Ausnahmezustandes erneut unterstrichen und betont worden. O Dresden, 21. Dezember. (Gig. Tel.) Bei der Beratung im Rechtsausschuß des Reichstages wegen Behinderung der Einreichung von Wahllisten in Sachsen hat das Reichswchrministcrium bekanntlich erklärt: 1. dos Verbot der Aufstellung kommunisti scher Wahlvorschk^ge sei dadurch veranlaßt worden, daß die sächsische Landesregierung gegen di« na tionalsozialistische Partei Maßnahmen rr- griffen habe, die auf ein Verbot der Auf stellung von Wahlvorschlägen hinaus gelaufen seien und 2. nachdem die sächsische Regie rung erklärt habe, daß sie der Aufstellung von natio nalsozialistischen Wahlvorschlägen keine Hindernisse in den Weg legen wolle, sei die unmittelbare Ver anlassung für das Verbot fortgefallen. In einem Schreiben vom 20. Dezember an den Reichswehrministcr hat der sächsisch« Innenminister Liebmann d esem erklärt, daß »die Erklärungen, die das Reichswchrministerium im Rechtsausschuß des Reichstages abgegeben hat, auf Unwahrheit beruhen". In diesem Brief führte Liebmann weiter aus, die sächsische Regierung habe niemals daran gedacht, bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen irgendwelche Maßnahmen gegen die nationalsozia- listische Partei zu ergreifen. Da sie niemals ein Der- bot der Wahlvorschläge dieser Partei erhoben habe, sei sie auch niemals in der Lage gewesen zu erklären, daß sie der Aufstellung von Wahlvorschlägen dieser Partei keine Hindernisse in den Weg legen wolle. Deutschlands Bemühungen um «ine» Lebensmittelkredit Rom, 21. Dezember. (Ltg. Tel.) Uebrr die Verhandlungen der Reparationskommis, sion, die am nächsten das Ansuchen Deutschlands zur Ermöglichung einer Lebensmittel- anleihe beraten wird, schreibt die „Agenzla Volta", die damit wohl die Ansicht der italienl- schen Regierungskreise zum Ausdruck bringt, folgendes: Das deutsche Ansuchen stößt hauptsäch lich auf technische Schwierigkeiten. Die ganze Frage kann nach der Ansicht einiger Staaten nicht ausschließlich von den in der Reparationskommission vertretenen Mächten geregelt werden, sondern bedarf der Zustimmung aller Staaten, die Ansprüche aus die Entschädigungen haben und die interessiert find, wenn ein Verzicht auszusprechen ist. Aus eben den selben Gründen muß die Frage der österreicht - scben Anleihe vor den Völkerbund gebracht wer den. Es scheint jedoch die Richtung, die das deutsche Ansuchen einfach ab weis en möchte, nicht die Zu stimmung aller in der Reparationskommission ver tretenen Mächte zu finden; von diesen sind einige vielmehr der Ansicht, daß man aus rein formellen Gründen Deutschland nicht die Möglichkeit nehmen dürse, sich mit Lebensmitteln zu versorgen, besonders wenn d'e Bedürftigkeit nachqewiesen werd«. AU dies verbietet vorläufig eine Voraussage über die Beschlüsse, die die Reparationskommission fassen wird, aber es ist klar, daß unter technischen und prinzipiellen Gründen das deutsche Ansuchen Schwierigkeiten schafft, die nicht so leicht zu überwinden find. Was Europa nottut Rom, 21. Dezember. (Eig. Tel.) Im Par lamentsausschuß der P o p u l a r i - Partei äußerte sich der Abgeordnete Rufo folgendermaßen über die außenpolitische Loge: Er bedauere, daß die kon kreten Angebote Eunos vom 7. Juni und di« er weiterten Angebote Stresemanns in der Re- paralionsfrage bisher ohne Antwort ge blieben seien, obwohl Deutschland weiterhin durch die Aufgabe de» passiven Wider st andes den Weg zu einer Verständigung geebnet hatte. Die Verantwortung derjenigen, die die Beteiligung Amerika» an dem europäischen Wiederaufbau bisher verhindert hätten, müsse al» außerordentlich schwer bezeichnet werden. Das Resultat der eng lischen Neuwahlen berechtige zu der Hoff nung, daß England von nun an klarer als bisher für eine Politik eintreten werde, vermoor derer Europa über den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete und des zerstörten Reichtums seine Ruhe zurückfindcn würde. Italiens ausgesprochenes Interesse fet «», eine solche Politik tatkräftig zu unterstützen. Di« wirtschaftliche und moralische Solidarität gan» Europa» sei die Vor- bedingung für den Wiederaufbau. Don der Zriedenspolttit der Kurie ' Ro», 21. Dezember. (L i a. Tel.) E» verlautet, daß der Papst gelegentlich de. Weihnacht-festes in einem Hirtenbrief an die Gläubigen der ganzen Welt dafür etntreten werd«, daß die Gegensätze in Europa au« der Welt ge- -schafft werden sollten, weil die ga»»e Welt unter der Fortdauer de» Haffe» und der Feindschaft leid«. Andere Quellen versichern, daß der Papst bereits einen entsprechenden Schritt durch Vermittlung des neuen französischen Botschafters beim Heiligen Stuhl direkt bei der französische^ Regierung unternommen habe. Bei der unbedingten - Ver schwiegenheit, die über diplomatische Schritte im Vatikan gewährt wird, ist es vorläufig nicht möglich, diese Nachrichten auf ihre sachliche Begründung zu prüfen. Das Liebeswerk -er Eidgenossenschaft Bern, 20. Dezember. In der gestrigen Nach- mittagssitzunq des Nationalrats begründete Nationalrat Forrer einen Antrag, in dem es heißt, der Bundesrat werde ersucht, zu prüfen, ob nicht auf dem Wege eines Nachtragskredits die Fürsorge sür di« Kinder und die'Heran wachsende Jugend der durch den Krieg und seine Nachwirkungen besonder« heimge- suchten Länder und Gegenden angemessen unterstützt werden könne. Der Redner betonte, er habe in erster Linie die Not in Deutschland vor Augen. Die Not sei erschreckend groß: sie werde voraussichtlich im Frühjahr ihren Höhepunkt erreichen. Dar. del bekämpfte den Antrag aus prinzipiellen Grün den. Er sagte: .Ist die Schweiz dazu da, eine Art Wohltätigkeitsanstalt zu werden? Wen den wir unsere Mittel den geschädigten Schweizern in Frankreich und Belgien zu!" Bundesrat Motta wies die Fragestellung Dardels zurück und erin- nerte an verschiedene andere Hilfswerke, die vom Bundesrat unterstützt worden seien. Man. könne sich auch fragen, ob die Schweiz durch diese Mittel nicht eine Art Grenzschutz ausübe. Die franzö sische und die belgische Regierung seien noch in der Lage, selbst die nötigen Maßnahmen für ihre Staatsangehörigen zu ergreifen. Dies sei aber bei der deutschen Regierung nicht der Fall. Diese sei auf fremde Hilfe angewiesen. Das diplomatische K o ' r -> in Berlin habe sich bereft e klärt, seine Regierungen auf die Lage auf merksam zu machen. Der Antrag wurde schließlich mit großer Mehrheit angenommen. ^er 'n Olten tagende erweiterte Arbeitsau», schuß der Schweizer Hilfsaktion für die deutsche Not hat die Begrenzung der Spei- sungsaktion auf die Städte Süddeutsch, lands gutgeheißen. Als Grenz« de» Hilfswerks wurde die Neckar-Donau-Linie bezeichnet, die etwa durch die Städte Mannheim, Heidelberg, Stuttgart, Ulm, Augsburg und München gegeben ist. Für Mittel- und Norddeutschland scll von anderer Seite gesorgt werd-n. Berlin, 20. Dezember. Da» Schwei-erische Komitee für die Kinderhilfe hat in der vergangenen Woche 28 Waggon« mit Liebesgaben, da- von 14 mit Kartoffeln, nach Deutschland gehen lassen. In München wird eine zweite Suppenküche vom Hilfskomitee Luzern eingerichtet. Ferner werden Suppenküchen eingerichtet von Herisau in Pforzheim, vom Kanton Graubünden voraussichtlich in Augs burg, von Thun und Interlaken in Luhr (Baden) und von Brugg in Rottweil. Für deutsche Ferien kinder ist wieder eine überaus große Anzahl Frei- platze gemeldet worden. Oie Hol-lieferungea an die Entente Esie», 21. Dezember. (Eig. Tel.) Di« Beschlag nahmungen von Holzvorräten durch die Besatzungs behörd« im besetzten Gebiet haben seit kurzem auf- gehört. Wie in einer Besprechung der Verlüinde der Hol-tnteveflenten mit Vertretern der Dcsatzung»- behsrde von dieser mitgeteilt wurde, wollen die Be satzungsmächte von weiteren Holzbeschlag, nahmungen überhaupt absehen, wenn die Verbände von sich aus gewisse Holzmengen auf Re parationslieferungen regelmäßig an die Be satzungsmächte ab führen. Die in Frage kommenden Verbände wollen sich nun an die zustän digen Berliner Stellen wenden, um mit diesen dar über zu verhandeln, ob und in welchem Umfange das Reich derartige Holzlieferungen für Reparations zwecke gestatten würde. Die bei der Ruhrbefetzung be schlagnahmten und zum großen Teil abtransportier ten Holzvorräte sind sehr groß. Allein im Ruhr- bezirk sind 24 Sägewerke und Holzhand- lungen beschlagnahmt worden. Dazu kom men die umfangreichen Beschlagnahmungen von Holz in Süddentschland, namentlich in den Rheinhäfen. Kapital und Arbeit in Italien Rom, 21. Dezcvlber. Unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Mussolini fand hier eine ge meinschaftliche Sitzung von Delegierten des Allge meinen Arbeiterverbandes, von Ge werk s cha f t s v e r b ä n d e n, faschistischen Verbänden und des Allgemeinen Indu striellenverbandes statt. Die vollkommene Einigkeit, die die Aussprache ergeben hatte, fand ihren Ausdruck in der Annahme der Tcgeso dnung, die ein rückhaltloses Zusammenwirken von Kapital und Arbeit proklamiert. Wie das Pressebüro hierzu meldet, rief die Tagung in allen politisch und sozial interessierten Kreisen des Landes den stärksten Eindruck hervor. Es sei di's das erstemal seit der Umbil dung Italiens gewesen, daß man in einer so - hl- reich besuchten, unter dem Vorsitz des Eh:f» der Re gierung abgehaltenen Versammlung die Vertreter der Interessen der Arbeitnehmer mit den Vertretern derer der Arbeitgeber vc-einbagt gesehen habe. Dabei hätte» sich unter den Vertretern der Arbeitgeber die größten Namen der italienischen Industrie befunden. Die Versöhnung zwischen Arbeit» h nerschaft und Arbeityeberschast auf dem Gebiete der Vrä» duk-tion stelle ein« Tatsache von historischer Bedeutung dar und werde nicht verseh'«», dis glücklichste Wirkung für den industriellen Aufschwung des Landes und die Wiederherstellung der nationalen Wirtschaft zu haben. Es werde hervorgehoben, daß dieses wichtige Ergebnis der Aenderung zu verdanken sei, die sich im De folg der faschistischen Aktion in der Psychologie der Arbeiterklasse vollzogen habe. Die wirtschaftliche Lehre des Fa schismus hab« nunmehr einen noch glän-enderen Er- folg erreicht. Die zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern herbe'geiührte Ein'gung sichere Italien eine lange Periode sozialen Friedens. Alle Blätter widmen diesem Ereignis einen breiten Raum, begrüßen es als die Eröffnung einer neuen Epoche der nationalen Geschichte und drücken die Auve-sicht aus, daß es von der günstiasten Vor bedeutung für das Wohlergehen der Arb'iterklaffe und für die Interessen der nationalen Produktion sei. Das Statut für Tanger ' London, 21. Dezember. (Eig. Tel.) Der „Daily Telegraph" meldet, daß die italienischen Ein- wände gegen das Statut für Tanger folgende seien: Ungenügende Vertretung Italiens im Pcrwaltungs- xpt, der Ausschluß von Italienern aus den Aemtcrn Eer Richter, der Direktion der öffentlichen Werke und den leitenden Stellen der Iivilverwaltung, ferner das Fehlen eines italienischen Kontingents in der internationalen Gendarmerie sowie ungenügende Be teiligung an der Hafengesellschaft: Italien verlangt den Platz in der Hafengefcllschast, der vor dem Kriegs ans Oesterreich gefallen war. Die ita lienische Regierung wird eine entsprechende Note an Frankreich, Spanien und England richten. Dollarparitäten an Auslandsbörsen vom 21. Dezember. Uns Mark umgerechnet kostete 1 Dollar tn Amsterdam 4,18, in Zürich 4,25, in Prag 4,2 in London 4,4 und in New Port svorbörse) 4,2 Billionen Mark. Dollar la Serlla sm 21. Des. «mIUcder LMeUcuri: 4200 «Marckea 1 Eolüntnrlc: 997,3 LttMarüen 6e!ü 1002,5 KUIttnrüet» Seiet Oolü-MeMe 4200 3UMnr«Iea voUllrscdlllrdaveisnog 4200 KMUsrä. 1 Lteuermarst — 1000 LLIIIInrüen 14,St -1 pselUU -N« zw»rera II»« Hovrmdg 8toa»». cyrte«. r>. 4«er»«lraier «elck»»rül * Lonäerksdel llelckstnr»« cker Vordür»« Voet»«e»a
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