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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192312123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-12
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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NMW0^, 6ea IS. vSUSmdS« tz 5 Jahren Zuchthaus. Margret erhielt bet Zubilligung mildernder Umstände 2 Jahre Ge fängnis. Zwei weitere Angeklagte, die mit der Margret in Verbindung gestanden hatten, büßten wegen versuchten bezw. vollendeten Verrat» mit 2 bz«. 8 Jahren Zuchthaus.' Eine Menschenschmuggel-Organisation Bor der Strafkammer in Veuthen fand unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Sättig ein um fangreicher Prozeß statt, der «inen Kampf gegen den großzügig organisierten Menschenschmuggei darsteüt. Insgesamt sitzen 24 Angeklagte auf der Anklagebank, darunter 7 Kriminalbeamte der Landespolizei in Oppeln und Ä Polen. Sie werden beschuldigt, eine große Anzahl Personen dazu angestiftet zu baden, die Grenze de» Deutschen Reiches zu überschreiten, ohne im Besitz eines ordnungs gemäßen Ausweises zu sein. Die Beamten sind der Bestechung angeklagt. Aus der Vernehmung geht hervor, daß sich der Sitz der Menschenschmuggel. Organisation, die fortgesetzt die Auswan.de- rung der Ostjuden aus dem Osten nach dem Reiche betrieb, in Warschau befindet. Diese Zen- trale sammelte die Juden zu Transporten, die dann ohne Pässe über die Grenze de« Deutschen Reiches, vornehmlich nach Oberschlesien, geschmuggelt wurden. Die Transporte gingen gewöhnlich von Warschau nach Sosnowice und über Kattowitz nach der ober schlesischen Grenz«. Die Beamten, die den Verkehr zu überwachen hatten, wurden bestochen, so daß die Transporte insbesondere über Oppeln zunächst nach Berlin geleitet werden konnten, von woraus sie dann nach den verschiedenen Orten Deutschlands verteilt wurden. Auf diese Weise sind, wie die Anklage be hauptet, im ersten Halbjahre 1923 Zehntausende vo« Juden nach Deutschland geschmuggelt worden. Einen Transport ereilte im Juli diese» Jahres das Schick sal, so daß da« ganze Treiben ans Tageslicht kam und nun allen damals Verhafteten der Prozeß ge macht wird. Mehrere Angeklagte widerrufen ihre erste Aussage mit der Begründung, daß sie zu dieser von dem die Anklage vertretenden Staatsanwalt Bromberg durch Alkohol und Gewaltmittel gezwungen worden seien. Freispruch «ine» Frauenärzte«. Der Frauenarzt Dr. Iugendfein in W i e n ist am 29. Oktober wegen Fruchtabtreibung verhaftet und dem Lan- üeegericht eingeliefert worden. Am Dienstag fand gegen ihn die Verlmndlung statt, der Richter gab. der Anklage nicht Gehör, sondern sprach den Arzt frei. Lendenwg i» Lchnellzugsverkehr Leipzig— Naumbnra. Von Sonnabend, den 16. Dezember dieses Jahres, ab fallen die Schnellzüge v 242 Leip zig—Naumburg und v 241 Naumburg—Leipzig zwischen Lorbetha und Raum bürg fort Kur »wag« nübergang und Umsteigen der Leipziger Reisenden findet künftig in Eorbetha statt. Zu diesem Zwecke erhalten die Berlin—frankfurter Schnellzüge V42/V41 in Lorbetha Aufült- halt, l) 42 außerdem auch in Weißenfels. Di» Fahrpläne gestalten sich wie folgt: V42 Berlin ab 7^5, Wittenberg 8,59,AM, Bitterfeld 9.33/34, Halle 10M/07, Lorbetha 1031/89, Seißen- ftl» 19,49/60. V242 Leipzig ab 9,46, Eorbetha an 10L0. I) 41 Weißenfels 2M/02, Lorbetha 2,12^0, Hall« an 2,42 und weiter wie bisher. D 241 Lorbetha ab 2,26, Leipzig an 239. Kinder i» Rot. Reichlich 100 darbende Kinder der S1. Volksschule <gu Leipzig-Kleinzschocher erhalte» jeden Mittag durch Spenden der Kaufleute Merkel und Seidel kräftige« und reichliches Mittagsbrot Bäckermeister, Fleischermeister und Kaufleute geben Brot, Fett, Fleisch, Margarine und Honig zu reich lichem Frühstück. Die Not in Kleinzschocher ist groß, das kam auch in der letzten Fürsorgersitzung des Di- ftriks 70b in erschütternden Beispielen zum Ausdruck, daher ist schnelle Hilfe dringend erwünscht. Die Schul leitung ist gern bereit, Kleidungsstücke aller Art und sonstge Beweise tätiger Nächstenliebe in Empfang zu nehmen. Allen bisherigen Gebern sei herzlich ge dankt. * Reformrealsivumastum «. IV. Realfanll«, Linden«». Mittwoch. den 12. Dezember, abend« 148 Mr. im Ävul- faal Elternabend: 1. Schulabbau und feine Aolaen. 2 Was soll unser« Jugend daheim lese»? zentral« für Jugendfilrf«»«. Für dte Heiser vo» Mt-V«ip»ig f.ndet Freitag. d«» 14. Dezember, um e Uhr in der Volksschule t» der «locken stra he die Monat-ver- sammlun, für Dezember patt. Alle Helfer müsse» er- KuKstlaleuder Kleine« Dheater. L» Sonnabend, dem IS. DezcnMer, »sann. 3 , Uyr »elan-i ;um ersten Male als dic-jäh- rtges Weihnachtsmärchen .Rotkäppchen" tn 3 Riten vo» Roben Pürkner zur Anstührung. Di« Vorstellung wird von Paul Letvitt in Szene gesetzt. I» den Haupt olle» sind deschäfttgt di« Damen: Loewe. Christen Wolf, dl« Herren: Kessler. -«WM, Vogel. Oertz. D«m Mürchr» sind eine Reihe von rän-en, der Ellen sowi« den Tiere» de« Walde«: Sölsen. Hase» und Fröschen etngesügl. Di« Vorstellung findet zu ermässigten Preisen statt. Di« nächste Ausführung ist Sonntag nachmittag Uhr. «onfcrvatortum der Musik zu Lechzt«. Fretta«, den 14- Dezemvv. abend« « Ubr. «ufführungSabend. PreiS elnschlicsslich Karttusteuer —,30 Soldmark. Programm: Sonare ES-Tur von Haydn: Partita B-Dur von I. S- Bach; WeibNacht-lieder von Cornelius: vtoltnsonale Op. 78 G-Dur vo« Brahms; 2 Kompositionen vou Studierenden unserer Institutes. — Sonntag den 16. Dezember, vorn,, »«n Uhr, Muflkaufführung mir Orchester. Preis - ,50 Goldmark. Werke von Beethoven: Sinfonie Nr. 4: Violinkonzert: Klavierkonzert E^-Dur. Han» »affcrmann: Heute Uhr im Rathaussaale vtoltnabend unirr Mitwirkung von Pros. Dr. Paul Klengel. Sathleen Parlow spielt am 14. Dezember im Rat- han-saale. Morgen Donnerstag gibt das Dresdner Sirelch- Mmrtett im Rathausfaale seinen dritten Ukammerinnsik- adend. Zu« Veste» der Sechziger Winterhilfe albt Agne« Dellarto am iz. und 16. Dezember im Ralkausiaale volkSliederabcnde. Aus -em Vereiuslebeii Leipziger Haubsrauenveretn. Morgen Donnerstag 4 Uhr findet cm Tunnel, Rossstratz« IS. ein Weiynachis- nachmtttag statt. Reben einer Ansprache von Frau Plär re» Kaiser über Wcihnachislegenden und -erzäblungcn find musikalische und rezttatorischc Darbietungen vor gesehen. Eine Ausstellung diesjähriger Kursusarbeiien sowie preiswerter verkauf von felbstgeserttgtem Weih- «achtSgcväck wird mit der Beranstaltuug verbunden. «autgesrllschast, Ortsgruppe Sechzig. Donnerstag, den 13. Dezember, avonds 8 Uhr c. t-, spricht Tr.'Jo. banne« Jahn. Assistent am Kunsthistorischen Jnstuuk der Universität, tn» HSrsaal 36 der Universität über das Thema: .Tie Kunstwissenschaft der Gegenwart und ihr« vrgriffsbilduna." (Eventuell mit Lichtbildern.) Eintritt frei. Gäste willkommen. Rentnerverci» Leipzig uno Umgebung. Mittwoch. den 12. Dezember. 1 Uhr. Hauptversammlung, Kohigancir- steahe 6l, nur für Mitglieder selbst. Ehrung des stellv. Bors. Sozialhumanisteu RegierungSbaurar Rost, an- schliessend WeibuachtSieier und kostenfreies warmes Essen i'H Ubr) für di« ersten 60 von den vielen Hunderten für 1924 Angemekdetcn: jerner GratiSmadl,eiten slir weiterc solche allwbchemltch. vemmen RubeKändlerr Donner-ta-, oen iS. Dezember, > Uhr, Zoo. vuud der Sttrderreichen (Bezirk 'Osten). Die Be scherung der 1200 Linder stndet am 23. Dezember, nach- «Mag. 2 Uhr. t» Alb«r1garten statt. »tenographerwerech „Gadel-brrgett. '-6 Uhr. 3. Fach, »«d Fortbildnng-schut«. Plotostrasse 4. Beginn eines neuen AnlängerlÄhraangeS. . Daneben Fortbildungs unterricht til 15 Abteilungen, m die d«r Eintritt jeder zeit erfolgen kann. Auskünfte in der Schule oder durch A. Beog. L.-Thonberg. Scvulgassc 11. Kirchliche Nachrichten W*tz1titttgk«t1»a»end. Zu« Besten der Kirche nuot- sve«de und z»r LMVernng der Not der Aermstcu Klein- zschscher» veranpaltei der Kirchengesangverein mit dem Sesangveret» Äntrachr unv dem Allgemeinen Turn verein sämtlich Leipzig-Kleinzschocher am Donnerstag, de» 13. Dezember b. I., abends 8 Uhr, im Gafthos Reichs verweser einen WohltätiqkcitSabrnd. Der Eintrittspreis veträgr 20 Goldpfennig«. In Anbetracht des guten Zweckes ist der Besuch der Veranstaltung sehr zu emp fehlen. Gaben für eine geplant« Tombola werden beim Vorsitzenden d«s Kircdengefangvereins, Wigandstr. 31. lll, entgegen genommen. Geschäftliches D»r Rot der Zett zwingt fast all« Kreise, die Nachteile und Schäden in Berus und Famitte, welche Krankheits fälle Hervorrufen auszugleichen oder zu mildern. Gilt dies in erster Linie von den sreien Berufen, so kann anderseits der Uciterbczug des Gehaltes bet Beamten in umfassender Weise das Risiko einer Srkrankuna nicht voll diesen, so dass BerusSgruppen. wie Staats-, Kommunal uns Privatbeamlc, Ingenieure usw. eine Möglichkeit, sich gegen Krankheit zu sickern, suchen müssen. — Eine den neuzeitlichen Bedür,Nissen entsprechende, wertbeständige Krankenversicherung aus sreiwtrtschastllcher Grundlage ist di« verNcherunasanstalt für Beamte und frei« Berus« v. a. G-. Leipztg. Georgtttna 6 b, gegenüber d«m Schwanenteich. Sie umfasst alle Berufe der Mittelstandes und entspricht somit ihren Standes- und Wirtschaftspolitischen Interessen in idealster Weise. Sieh« Inserat in der heultgen Nummer. Der Spiegelkrieg Ein wahrer »nd heiterer Barockroman q von Lstrvv EimedvogsSl Veil man ihn vom Hof ferne hielt und obendrein «einem Väter eine allererste Hofcharge versagt hatte, war Herr von Lionne, der sich wie .alle Eitlen stets verkannt fühlte, in seinem Innssrn verbittert geworden, was ihm wohl jeder Mensch nachfühlen kann. Nun tröstete er sich über -en Undank seines Königs und seiner Zeit mit seinen Memoiren, von denen bereit- fünfzehn Bände iw Manuskript fertig waren, während nach weitere siebrnundzwcrnzig der Vollendung harrten. Einen Anderen hätte vielleicht die Lösung eines so mn- ftmgreichen LebenSwer les erschreckt, aber Herr don Lionne stammte, wie gesagt, von einer lang lebigen Familie und gönnte sich also Zeit, um alles niederzuschreiben, lvaS er sah, erfuhr, dachte und was rhn bewegte. Selbstverständlich bewegten ihn vor allem zwei Tatsachen, die Hofcharye, die man seinem Vater und die bevorzugte Stellung die man ihm versagt hätte. Und au- di^en zwei unsäglichen Bitternissen heraus, schrieb er mit nie vertrocknender Tinte und Bosheit allerlei kleine und größere Niederträchtigkeiten über seine lieben Nächsten auf. hauptsächlich sofern dieselben etwas > beim Sonnenkönig oder in dessen Umgebung Halten. Tagelang konnte er am Schreibtisch sitzen und über seine Memoiren die übrige Welt ver gessen, was insbesondere kür die wesentlich jüngere Frau von Lionne angenehm war. weil sie auf diese Weise sich so amüsieren konnte, wie es einer hübschen und lebenslustigen Frau zu allen Zeiten gefällt. Während s? e sich mit lustigen Gondel- jährten, bunten Festen und galanter^ schmachtender» Herren vergnügte, saß er an seinem Schreibtisch, kritzelte Seite auf Seite und genoß das erhebende Bewußtsein, daß seine Memoiren für spätere Hofhistoriographen ein unerschöpfliches Quellen werk bilden würden. Und daneben freute er sich von Herzen über all die Bosheiten, die er darin verspritzte und beinahe tat es ihm leid, daß er von einer so langlebigen Familie war. weil vermutlich > die meisten Opfer seiner Aufzeichnungen schon ge storben sein würden, wenn seine Memoiren endlich erschienen, was ia natürlich erst nach seinem Tode -er Fall sein durste .. . Als -er «Sekretär der Botschaft die Post aus Frankreich nebst dem Eilbrief Colbert's über reichte, war Herr von Lionne ziemlich empört über diese Störung. Er sagte kurz: „Ligen Sie die Briefe hierher und melden Sie sich in einer Stunde wiederl Bis dahin habe ich olles gründlich durchgesehen!" Nahm »auch zum Schein, solange der Sekretär > noch im Zimmer war, etliche Briefschaften zur Hand, als ob sie ihn besonders interessierten, legte sie aber, als der «Sekretär gegangen war, wieder beiseite und vertiefte sich abermals in sein Manu skript. Er schrieb gerade einen giftigen Vierzeiler über den Kriegsmmister Louvoier nieder, den man ihm jüngst aus Paris gemeldet hatte und sein Ver gnügen daran war so groß, daß er nach der vierten Zeile die Feder einen Augenblick beiseite legte nm nachkostend die Wirkung des kleinen Pamphlets zu genießen. Die Korrespondenz, die der Sekretär ihm über reicht. hatte er vollkommen vergessen und er griff erst danach, als er vom Schreiben ermüde», eine kltine Pause in seiner Arbeit eintreten ließ. Er laS den gesamten Inhalt des Postbeutels ohne Er regung nnd ohne besondere- Interesse, nur al- er Colbert'S Brief in den Händen hielt, sclrütte'te er mißbilligend und beinahe beleidigt den Kops. Er laS den Vries ein zweies Mal, mnrmel'e etwas Dr -eu Minister mcht gerade Schmeichelhaftes 8pvrt luinen Deutschland und die olympischen Spiel« D«r Standpunkt de, Präsident«» de» Deutsch«» Reichsauss-usics Die Pariser Olympiade, die mit den Winter spielen in Lhamonix demnächst beginnt und im Sommer im Stadion in Lolombö» itzren Höhe punkt erreichen soll, wird die letzten, in Antwerpen abgehaltenen Spiele an Bedeutung wett übertrefft». 27 Nationen sind mit den Vorbereitungen estrig be- schäftigt. Deutschland ist trotz der versöhn lichen Haltung des Präsidenten Baron d« Coubertin wieder nicht zugelafsen. Der lang, jährige Vorsitzende des internationalen Olympischen Komitees richtete kürzlich ein längere» Schreiben an den österreichischen Hauptverband für Körpersport, in dein er auch davon sprach, daß er vergeblich ver sucht habe, Deutschlands Teilnahme zu ermöglichen. Im ,B. T." äußert sich jetzt Staatssekretär Dr. Lewald, der dis zum Kriege Deutschland im internationalen Olympischen Komitee vertreten hat, zu dem erwähnten Briefe. Dr. Lewald schreibt: .Sie »ragen mich nach meiner Stellmrg gegen über Baron Coubertin 'und den Pariser Olym pischen Spielen SS ist sicher anzuerkennen, dass Coubertin nach AuSbrvch des Krieges bestrebt war. die Bölkerselndschatt vom Jriedsn-gedanken der Olympischen Spiele fernzuhalten. Als sichtbares Zeichen dessen verlegte er damal« di« Ge schält s st e l l e de- Internationalen «Olympische» gomitces, dessen Vorsitzender er Ist vonParis nach Lausanne. Unmittelbar nach dem Kriege Ira, das Komitee jedoch a«S seiner nen- »raten Haltung berau». Es lag gewiss kein Grund vor und war dem alvmpischen Gedanken enlgcgcn- qescvt, die Spiele des Jahres 1920 und auch die des Wahres 192-1 in die ausS tiesstt bettosfenen KricgSländcr zu legen, obwobl eine Reihe n«»- iraler Anerbieten für die Spiele vorlag. Mlt der Wahl von Antwerpen für 1920 und Pari- sür I9L4 war die Teilnahme jedem deut schen SportSmanne völlig unmvg- l i ch, und die betreffenden Spiele schieden daher sür uns auS dem Kreise der Bölkerfcste zu Ehre« de? olympischen Gedankens auS. Dass wlr d« weitesten Verbreitung des Sport- im In und Ausland« nnd einem regen internationalen sponlichen Verkehr, einer wahren olvm- pischdn Welltultur zltgrnelgt stnd. Ha miden wir vor dem Kriege durch kräftige Unter stützung aller Olymptscvcn Spiele bewiesen, ustd da» werden wir auch in Zvkunst tu» Wir hegen die Hoffnung, im itabre 1928. wo die Spiele in Lolland stattfinden werden, mit einer re-vt kräftigen Mannschaft zur Stell« zu fein, nm so das Unsre zur Förderung des olympischen Gedankens wieder beizurragen." Sipo» sckwim«t 2<M Meter Vr»ft i» 2: St.G Ein« hervorragend« Schwimmleistung voubrachte am Sonntag in Budapest der bekannte ungarisch« Meister- schwimme» Sipos, der das 200-Meter Brustschwimmen in 2:51,6 Minuten gewann (Rademachers Basstnzeit ist 2 :50,4 Minuten.) Der deutsche Autzbattmeifter iu Atalie« Die deutsche Meistermannschaft de, H«mb ar ger Sport oft rein, gastiert Weihnachten i» Italien. Di« Sambnrger spielen an» 23. Dezesber gegen den FL. Bologa, der für den 2V. Dezember weiterhin die Mannschaft d«, Wiener Sport» Club, verpflichtet hat. Ltan» der Dresdner Kußball-Metfterschaft In d«r ersten Klasse de- Gaue- Ostsachfen führt j«tz1 Fussball - Rintz . der allerdings ein Spiel mehr al» Brandenburg erledigt hat. Br. Hai einen Verlust» Punkt weniger. Der genaue Stand ist folgender: 1. Ring 14:6 Punkt« (lS:10 Tore). 2. Brandenburg 13:5 P. <33:12 T«, 8- Guts Mut» 13:9 P- <28:11 T.). 4. Sportverein 06 13:9 P. <23:22 T.), 5. Sportklub 12:10 P. (16:17 T.). 6. Jahn ,1:11 P. <20:22 T.). 7. Rade beuler BC. 10:12 P. (19:25 T.). 8. Spielvcrelnigun, 9:11 P. (18:14 T.). 9. Sportgesellschaft 93 8:14 P. (15:27 T.) und 10. Dportlust 3:19 P. (12:33 T.). Eia deutsch-französischer Rugby«Kampf7 Wir entnehmen dem .NewDorr H « ra 1 d". dass in Mainz zum ersten Mal« seit Krieg«»eginn ei» Tr«fi«n zwischen einer deutsch-französisch«» Rugby-Mannschast ge plant ist. Und Ävar wolle» der Groupement Civil d« MckWUM >»d d« Mat»mr Sportklub zusauu»«» kdmyj^u. D« KM» Dm« HoraM^schMidt weiter: .Dieses Vorgehen d«r chMAfchm SA«l«r h«g«g»ei tn Vertin schäissrer Opvo sttton. Slefth-etog find«« ad«r auch tn Pariser sportttchen »Mtse» di« schla»«e Begegnung reinen Anklang D«r G« dank« z« de« Meeting ist aus der wachsenden Fr«, ndicuaft Mische« Fran,oje» und Rheinländern hrrvorgcgangen, «nd detd« Sirilen bedauern lebdaf, di« b«t Aussenstehende» sich bemrrkdar machenden MisssallfNSkundgebungc». » Hinter die wachsende Freundschaft zw schon Franzosen und Rheinländer möchten wir doch ein -roße, Fragezeichen machen. Im übr gen können auch wir der aller Hochhaltung des Gedankens von der Internationalität des Sportes einer Begegnung von deutschen und französischen Rugby-Spielern so lan-e nicht znstimmen, als nicht deutsche Sportsleute tt» Frankreich mit gleicher Elle gemessen werden, wis Sportler aller anderen Länder. ESchsische NodelmeistersÄ« st Der 'Oberlansitzer Rodel Klub, 2,» Lybttl. auf dcssc« Bahn tn vielem 3ah,c die Dculick» Robelmetsterslyast Nattfindet, schreibt «Nr den 2<>. Januar auf seiner Hocvwaid Rodelbahn die BezirfS-Rodc.meislcr- scdas, für Sachsen für Damen und Herren aus. Ti, Baku ha, «ine Länge von .zwo Meter. Breite 3 Meier. DurchschnittSgrsäll« 142 Prozent, Steigung 291.33 Meter, -öchstgcfäll« 25ch Prozent. Stan Hocmvaldva-de 7l» Mdter. Die M«isterschajr wird das erste Rennen nach ver neuen beutschen Rodelordnung «ein. Zugelasicn we» den nur Mitglieder des Rodelvundes. Amsta» »er LIi«U«fallvcr,ichcrtt»irz Die vom Druischen DN-verband mit einer Hatliscve» Gesellschaft «tngcgangenc GklUnfallvcrsiLerung. die sür vt» Mitglieder der dem verband angesctlossenen LandcSvrM bände obligatorisch ist wurv« dadurch günstiger gestaltet, dass die Leistungen der Gcsellschgst erheblich erhöbt wer ben konnten. Dab-t tritt eine Mehrteistung der Mit glieder au Prämien nich, ein. vielmehr übernimmt ties- Ltistung dte Kasse des Deutschen Slivcrbuuvc... Tis Zwang-Versicherung kann durch freiwillige AteürversichM rung in Form einer NachzahlungSprädie auf ein Mehr fache» der Grundleistungcn erhöbt werden. Für Jugend» Versicherung stnd besonder« Prämien und Leistungen auf ermässigter Grundlage geschafsen. Bon den Winterbahnen Tie Mailänder Winterbahn batte in dem Mittel punkt ihres letzten Programms em Einzclic.brcn über di» Sinnde mit Punktvcwertung gesetzt. Ter mcae und mehr t« den Vordergrund rückende tunge GlorgeIlt gewann die schwere Prüfung mit 22 Pumtcn gegen zwei so glün Ze»id« Svurter wie Kaufmann uno Luveri Girarelcngv der auf d«r Bahn saft nie zu seiner Srratzenlorm auslaujcn kann, endete auf dem 4 Pmtze. Tie Vcrspig: ngs.ennen Italien-Ausland gewann die ttalteniicve Mann schäft Gerardengo—Giorgettt—Linart-Sivacci-Bcuncro gegen di« Ausländer Kausmann-Heinriw Suter—Evck monS—Juserrt—Bader. — Das Haupicrcignis der Rcuneu auf der Partfer Winterbahn war eines der in Parts scy-r beliebten 50-Kilomeier Reimen mit Tandem«, uruug. Der A>ezialist für diese Renngatrungeu. Teruvt« r «Belgien) gewann tn der guten Zeit von l:O2: U6 gegen den in allen Sätteln gerechten Scirc». 12n Meter: Henri Psltsster 120 Meter und Atots 375 Meter zurück. Tas M«her«nnen des Taaes ergab einen Sieg (saiudals il-er Fvssier. Die Breslauer Wiutcrbahu fertiliaesttüt Da- Training im BreSlauer Wintervelodrom setzte o» Sonntag nachmittag um 4 Uhr. nachdem die Auioau- arbeiten veenbet waren, voü ein. Zuezst crio ieu der b»> kanme BreSlauer Motorradiahrer Ern„ au, dec Badn. der mit seiner Strosscumaschine durchichn^'liche «eschwindtgretten von über 50 Kttomcier erziel,«. Äm Abenld machte die Halle bet itrablcnder Belcuckrung «inen wu^rbaren Eindruck. Auf der Bahn tummelten sich dir AmLteure Hcidenretch. Knappe und Nickel, der Stch«r^Attmcifter Thomas und der Schrlttinach« Willi«. Alle sprechen sich über Vie Anlage der Bann sehr lodend aus. Am Freitag findet die ess z elle Ein- weihung-feierlichrett statt, an der sich alle Breslauer Turn- und Sporrvcrbände beteiligen nnudcn »In der Herrenreiter Attärr ln Prag, d<« licu wiicben den Herren v. Borcke, v. d. Pottleuberg und D. Ehrenfried abspielte, und in einer Schlägerei zwischen den beiden letzteren endet«, sind seh, die Uittcr» tuchungen des HerrenreiterverbandeS beendigt. Herr vo» Borcke, der «rtther vom Retten suspendier, war. ist voll ständig rchavttit ert und wird im nächsten Jahre ic'ter tm Setttel tä'ig sein. Dagegen wrd Herr v v. Bort en» berg der auch aus dem Herrenreiter Verband ausgesci ie» de« ift. sein« Tättakeit alS Herrenreiter m Teutich.an» nicht mehr auSüben. Die vorliegende Ausgabe umfahr 1v Seite» —M—SSS— 2. !» —- - vor sich hm llttd legte den Brief beiseite, um sich wieder in seine Denkwürdigkeiten zu versenken. Zehn Minuten später hatte er das schreiben, das der Minister doch voll Ungeduld und Erwar tung aujs Papier geworfen, vollkommen vergesse»! und vermutlich hätte er in den nächsten Tagen überhaupt nicht mehr daran gedacht, wenn jetzt nicht seine Gattin, die anmutige Aglae, auf der Schnelle seuicä Arbeitszimmers erschienen wäre. Lie war soeben von einer Gondelfahrl heim gekehrt, hafte vernommen, daß die Post aus Poris gekommen war und da sie trotz aller Vergnüglich keit gerne ihre schlanken Hände in die Politik gesteckt hätte, sr hiekt sie darauf, daß der Gesandte ihr nichts verschwieg, was vom König oder von den Ministerien zu ihm kam. Diese Mitwisser schaft in Kabrnettsangelegenheften gab ihr gerade in Venedig in ihrem Kreise besondere- Anschen, wenngleich sie auch bei vielen eben um ihres Interesse für die Politik als absonderlich und un». weiblich gast. Denn die venetianischen Tomen waren es nicht gewohnt, sich um die Dinge der größen Welt zu bekümmern, sondern füllte» ihr Leben heiter und bunt mit Kleidersorgen. Mas keraden. Galmfterien und Festen auS und jennmer- len höchstens ab und zu ein wenig, daß die große« Kurtisanen ihnen fast überall den Rang streitig machten. Tie französische Gesandtiu betonte dann stet- voll Selbstgefühl und nationalem Stolz, dog Kurtisanen wohl in einer Republik oder aach an dem vulgären Hof von England eine Rolle spielen konnten, niemals aber m «Laint-Permain, wo Würde «nd Erhabenheit über die Neigungen menschlicher Niederungen regierte«. Und mit verdoppeltem Vergnüge« betrat fie dann da- Arbeitszimmer de- Gesandten, «n vo» ihm z» oernebmen, wo- der t»gendhafte Hof von Saint-Germain von ihm verlangte ober Hm M wissen tcft. Mit forschendem Blick und der an genehmen Ueberze»gung, daß ihre kleine, schlanke j Herjor» Lustigkeit besitze, trat sie ei«, reichte -e» Gesandten flüchtig die Hand zum üluß, zog nch schnell, noch ehe er ihr zuvorkommen konnte, einen Sessel cm seinen Schreibtisch und fragte neu gierig m>r einem leise-befeh!shaberisch:n Unicrtoiir »Äch höre, daß die Post aus Paris gck.'mme» ist?!- Ter Gesandte griff zerstreut nach den Briesen, reichte sie ihr «nd saß ergeben da, denn er wusst schön, daß die Lebhaftigkeit und das diktatorisch- Hnteresse seiner Frau ihn für die nächste Halb stunde weder zur Ruhe noch zu den Denkwürdig keiten kommen lassen würden. Weil es aber in- gomzen ziemlich langweilige und nebenscü'tlich- Dinge waren, die sie heiste von. Paris zu les?» bekam, wagte er es sic in einem besondwrtz trocknen Bericht zu stören und gab ihr den Vries Colberts, den er gesondert zurückbchalten baftsr »Bitte, «reine Freundin, lesen Sie zunächst diese« Brief und staunen Sie mit mir über das, wa- man in Pari- einem Manne von meine» -Stellung und meinen Kenntnissen zistraut!" Die Gesandtin griff schnell nach dem Blatt, schüttelte ihr zartes Politikerinnenhoupt und sich ihren Mann ziemlich ratlo» an. ,Nvn, meine Teure, wa- sagen Sie dazu?" Die Gesaudtin wußte nicht, was sie sageW sollte «mb der Gesandte lächelte ironisch. „Ich begrefte, «»eine Teure, daß Sie einige»? maßen überrascht sind. Ich war es auch und wäcp es vermlstlich in »och höherem Maße gewesen, wen» ich von unserer Regierung nicht seit lange» Zähren an die unmöglichsten Zumutungen ge wöhnt Word« wäre. Mer seitdem —" Dte G-smcktiu fürchtet« eine Rekapitulier»»» r vollfttndige« Leidensgeschichte derer vo» fie rasch: uttmg viel weniger uiw kam» mir nicht rech- ich will . . /
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