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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192312113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-11
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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s«u 11. v«rE«d« Oer abhöngen. Dr. Be- Genf de» und lliid A Zeit bestär macht war. entspi Anbei Rente »ü-eii ,«ik Decks ober wie v hausk genau »elb Zehnp so ist Lhnlic! Gescha Ob menge sind i gcm Z hervor ,ur S qesorq, wertbc Mesiar mit n sönner Au von V wertbe den B bisher sich sch Knapp geneigt den. Stück rnng dringe. Eine der Leü merken. Wochen! nur gai kchellf sä 08 Pfc 40 Pfen vo Psen in reick gegeben. Fet Preise. 2^8 Go Händler noch im fett war Dem mit Zes der Hei Brecht dem es, her unge Jahres «ise lichkeit nochma bank ar -eld Sirokor Zahlun, Empfän sucht, e Einlösu feinerze bekanr.t bestand, ist, nichi Im Ge Eisenbai werti ist in v schatzam 1» klein Sine Srtlärrmgeil des «hürmgischea polizeichefs Polizeioöerst Niüllcr-Brandenburg, der Leiter der thüringischen Landespolizei, sendet un folgende Erklärung: .1. In der .Deutschen Allgemeinen Zeitung* Nr. 868/508 vom S. Dezember 1923 ist ein Artikel .Militärisch« Träumereien am roten Kamin* er» schienen, der sich mit meiner Person beschäftigt. Ent gegen meiaer mit meiner Diederberufunq zum Leiter der Landesvolizei Thüringen» ausgesproche nen Absicht, mich feder politischen Betätigung zu enthalte«, die ich auch bisher strikt ein» gehalten hab«, zwingt mich dieser Aufsatz zu einer kurzen sachlichen Stellungnahme. Ich hab« zu er» klären: Die Einleitung ist so gefaßt, daß au« ihr der Borwurf klingt, ich hatte mit den kommunistischen Hundertschaften in Beziehungen gestanden, ebenso mit dem französischen General Rollet. Ich werde bteserhalb wegen Verleumdung Straf» «»trag stellen. L Weiter wird hi, Tatsache, daß ich im -erbst vergangen» Jahre» dein Herrn Reich,präst» d« aten eine Denkschrift über di« Reichswehr» Frage übersandt«, in der Wünsche tn bezug auf di« Personalpolitik de, Reichswehr»inisteriums gestellt wurden, in Zusammenbau» gebracht mit der Ent- schließung der sozialdemokratischen Froktim, de» thüringischen Landtage, in bezog auf bi, Reich,»«-,, tn der Forderungen aufgestellt worden sind, die vom milttär-fach lichen Standpunkt au, nicht durchführbar sind. Ich habe hierzu zu erklären, daß ich mit der Entschließung der s-nia l-waokratische» Fvaktt»» st. tlm di« Sanierung Ungarn» (Boa unserem Vertreter.) Budapest, Anfang Dezember. Sowohl di« Delegierten de» Völkerbund,» .s auch der Reparativ n»kommissto» üben ihcc Erhebungen im Interesse der Vorschläge iär die n Ungarn zu gewährende Anleihe abge schlossen. Die Ungar,sch« Regierung, di« durch die Mincster Kallay, Walko, Telcszky und Popovic, bei den gegenwärtig tn London geführten Verhand lungen vertreten ist. hat versprochen, den Grotzteil der Vorbedingungen für die Anleihe ehesten» durch- zu führen. Einen breiten Raum unter den Wünschen de» Volke, biindstomitecs nimmt die Frage der Ad» rüstung ein. Während die Kieme Entente auf unverzüg,,chcr Abrüstung im Sinne de» Friedens» Vertrages besteht, scheinen die italienischen und die «gliscyen Delegierten an dieser Frag« vorübtrzu» yehen, wodurch sich da» Anleihebcgchrcn bis heut« verzögerte. Im allgemeinen ergeben sich noch viet« Schwierigkeiten. Ungarn beruft sich aus das oster» reich ische Beispiel. Die österreichisch« Regelung kann aber nicht al» vollwertiger Präzedenzfall an» gesehen werden, denn in der Frage der Anleihe für Ungarn fehlt die G a r a n t i e d e r Großmächte. Der Völkerbund hat den Betrag der geforderten An» seihe von 650 auf 250 Millionen Goldkronen gekürzt, «ine Summe, die ungefähr 1700 Milliarden ungarisch« Kronen entspricht. Der Entwurf der Finanzcommis- sion des Pöltcrbunde» schließt euren finanziellen Sa» nierungsplan in sich, nach dem das ungarische Budget bis Mitte 1S2S ins Gleichgewicht gebracht war«. Es soll demnach in zweieinhalb Jahren do» Desizit im ungarischen Staatsl-aushalte endgültig getilgt sein. Die Garantien, di« gefordert werden, oestehen aus den Einkünften der Zölle, des Salz» und de» Tabalmonopols und der Zuckersteuer. Während in Oesterreich eine wesentliche Erhöhung der Steuern infolge des Vorhandensein» von Groß, und Mittel» Industrien zu einer Sanierung viel beitragen kann, ist dies in Ungarn fast unmögl ch, da es hier an In dustrien mangelt. Die Landwirte noch mehr zu besteuern, müßte als ein Wagnis angesehen werden, wenn man bedenkt, daß die Gctre.depceise den Welt marktpreis nicht übersteigen dürfen. Der ungarisch« Weinbau ist durch das Einten der Aufnahme fähigkeit der Randstaaten in eine schwere Krise ge raten. Die Gesamtproduktion Ungarns betrug im Jahre 1921 748 Millionen Goldkronen gegen 1645 im Jahre 1913, was eine Verringerung nm rund 55 Prozent bedeutet. Gegenwärtig sind 12lL Proz. sämtlicher Metallarbeiter und 22 Proz. der Kräfte der flerschverarbcitenden Industrien arbeitslos. In welchem Maße die ungarischen Groß- und Mit telbanken zu der bevorstehenden Sanierung bei tragen werden, steht noch nicht fest. Es ist jedoch kaum onzunehmen, daß diese in bezug auf Besteue rung die gleiche Schonung erfahren werden, dle dm Wiener Danken gewährt worden ist. Auch ist an zunehmen, daß dir Entente, die zu dem gegenwärtig'n ungarischen Parlament kein allzu großes Vertrauen hat, betreffs der inneren Politik gewiße Ga rantien verlangen wird. Rian hat si^ schon vor mehreren Monaten anläßlich der Pariser Reis« des Grafen Bethlen mit einem größerer! französisch- englischen Privatkredit für die Ungarn <- Finanzverwaltung befaßt, doch mußte das ungarische Parlament seinerzeit plötzlich geschlossen werden, weil der heftige Kampf, den die radikale Opposition der Gömbüs-Gruope gegen die Regierung führte, jede Tätigkeit lahmlegte. Ob und in welchem Maße eine Dölkcrbundsan» leche in Ungarn zustande kommt, wird in erster L.nre von dem Verhalten der Delegierten Wiens und der Tschechoslowakei Man darf daher auf die Ausführungen ne sch», der sich in einigen Tagen nach -eben wird, gespannt sein. zu wehren, daß, wie bereit» an dieser Stelle dargeletzt wurde, der Beamtenabbau in den Schule« schematisch durchgeführt wird. Noch weitere Be schränkungen sind für die Volksschule nicht tragbar, weil sie dm planmäßigen Unterricht lohmlsg« würden. Ilmgestaltung der sächsische« Staatsbetriebe Dem Landtage ist der Entwurf des Gesetze« über die Ueberrragung de» staatlichen Kohlen- und Elektrizität-Unternehmen» an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Dresden zugegangen, durch da» das Finanzministerium ermächtigt werden soll, die staatlichen Draunkohlenwerke die staat lichen Elektrizitätswerke, da» staatlich« Steinkohlenwerk und die Beteiligung des Staates an nichtstaatlichen Kohlen, und Elektrizitätsgesellschaften sowie die staatlichen Koh« lenfelderoberslcichen mit Wirkung voar 1. April 1923 an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke zu Dresden, deren Grundkapital sich vollständig im Besitze des Staate« befindet, käuflich zu übertragen. Nach dem Gesetzentwurf gelten die seit de« 1. April 1923 vom Staate in den staatlichen Braun- ! kohlen- und Elektrizitätswerken sowie im staatlichen Steinkohlenwerk angelegten Mittel al» ein Dar lehen de» Staate» an die Aktiengesellschaft Sach» fische Werke, besten Verzinsung und Rückzahlung durch besonderen Vertrag zu regeln ist. Die Ak tien der Gesellschaft, die vom Finanzministerium verwaltet und vertreten werden, sollen weder veräußert noch verpfändet werden dürfen. Da« Finanzministerium wird ermächtigt, für An- leihen der Gesellschaft bi« zu Aweidritteln de» Wertes ihres Reinvermögens die selbstschuldnerisch« Bürgschaft zu übernehmen. Jeder Staatsbeamte, der zur Zeit der Uebertragung der genannten Unternehuumgen auf die Gesellschaft bei diesen Unternehmungen angestellt ist, kann vom Finanzministerium zur Dienst leistung bei der Gesellschaft abgeord net werden. Der Gesetzentwurf sieht die Regelung der Rechte dieser Beamten auch nach ihrem Ueber- tritt in den Dienst der Gesellschaft in allen Einzel- beiten vor. In der ausführlichen Begründung wird vor allen Dingen darauf hingewiesen, daß e« unmög lich ist, zum weiteren Ausbau der staatliche» lick ist, die zum weiteren Ausbau de» Staats kredite» zu beschaffen. Diese Mittel werden auf nicht weniger al» 73H0 Millionen Goldmark ver anschlagt. Auch bei einem vorläufigen Verzicht auf den Ausbau de» Kraftwerkes Böhlen und de» Um spannwerke» Herlasqrün sowie auf den Bau der Hochspannungsleitung Leipzig—Silberstraße blieb« doch für die unbedingt erforderlichen Ausbau arbeiten für die nächsten zwei Jahre noch ein Kapitalbedarf von 29 200 000 Goldmark übrig, besten Beschaffung neben dem Bedarf der übrigen staat» lichen Betriebs und dem sonstigen außerordentlichen Staatsbedarf im Wege der Staatsanleihe ebenfalls nicht erhofft werden kann. Um im Falle , der Annahme de» Gesetze» ohne Ver zug da» staatliche Unternehmen in die Form der Aktiengesellschaft überleiten zu können, hat die Re gierung schon fetzt bi« .Aktiengesellschaft Sächsisch« Werk«* mit dem Sitz kn Dresden gegründet, deren Grundkapital auf 180 Millionen Mark festgesetzt und unter Dolleinzahlung vom Staate übernommen worden ist. Sollte der Landtag den Gesetzentwurf ablehnen, so w sie de die Aktiengesellschaft sofort auf» zulöfen sein. Vie Wirtschaft -er Son-erbüa-ler Köln. 10. Dezember. (Etg. Tel.) Der separa» «ttzische .Rheinisch« Unabhängigkeitsbund* ist mit der Losung »Frei Rhein und Ruhr* in einen .Rhei nisch-westfälischen Unabhängigkeit-Kund* umgetauft worden. In seiner neue» sonderbündlerischen Zei tung sprüht Herr Matthes über di« Miß» wirtschaft der »«rflossenen sonder, büvdlerische, Regierung. E» heißt -ar .Da» Kabinett zermürbte sich durch die immer während schärfer werdenden Gegensätze zwischen Ehrlichkeit und Unehrlichkeit, Idealismus und Mate- riali»mu», Uneigennutz und Selbstsucht, Moral und Unmoral. Alle aufgeworfenen politischen und wirt» schaftlichen Probleme blieben unbearbeitet. Hierzu kamen noch Lebensmittelverschietzungen durch den„Er»ü-rung-mtntster* Simon» und besten H'lf»arb«lter, woran auch Herr Vrock, Käs ButtergrcßhLndler in Kölnisch, zuerst ' der Fraktion von Metzen, beteiligt »ar. M in König«winter bedeutende Mengen von Leben»» und Bedarfsartikeln beschlagnahmt und teilweise „Dickicht' dramatis im „Bac würde si wenn di, Ezcnenfo — frühe und Dell Der j lesen hak Norwege Wahnsinn seiner Bi und kam etwa» ll «inen jui Hamsun vermuten starke» L ist. Und fahren gc Wie t drama, st Geschlecht Go zieml theater» genommei bang fäll« ber bette Durch ersten Sz der urspr lesen. E folge not -er versck -iaar vo Vicht ein, und andere Dinge, an welchen dle Lazarett« de» Rheinlandschutzes und dieser selbst bittersten Mangel litten, wahrend Kranke und Verwundete der Rhein- landsckutztruppcn ss am Notwendigsten litten, wur den diese notwendigen Dinge verscho'ben. Korruption an allen Ecken und Enden! Ueber die requirierten Gelder, Auto» und andere Dinge könnt« trotz wochenlanger Mahnung von den Dorten.Leuten keinerlei Auskunft erlangt werdet,. Zu den Großen gesellten sich die Kleinen. Dl« rheinische Bewegung, die rheinische Regierung, die erste Rheinlandrepublik waren damit versumpft.* tanzbcwcgungen war dieser Nachweis beim besten Willen nicht zu führen. So mußte Hoetzsch für einen Augenblick aus den Boden de« auch von ihm ver worfenen Parlamentär ischen System» treten, um di« Zustimmung der Regierungsparteien und der Sozialdemokraten -um Ermächtigung s. aesctz als einen Abfall vom parlamentarischen Ge danken verurteilen zu können. Ei» offenkundiger Widerspruch war es, wenn der Redner das Kabinett Stresemann wegen seines Entschlusses tadelte, die Erwerbslosenunterstützung für das besetzte Gebiet ein. zustellen, dann aber die Biaßnahme rügte, die vom Rentenmark-Kapital IM Millionen der Westmark zuführte. Für den Feinhörigen besonder» ergiebig war die Darstellung Hoetzschs von den Vorgängen, di« sich in dem Interim zwischen den Regierungen Stresemann und Mar; abgespielt haben. Da waren die Deutschnationalen — die nach hoetzsch di« Partei der unerschütterlichen Prinzipiensestigiket sind — de» reit, über da» Erträgliche hinaus» gehende Zugeständnisse zu machen, um in die Re gierung hineinzukommen. Machtgier wär« ihr Beweggrund gewesen? Wie kann man leidenschast- lichen Patriotismus so gröblicb verkennen! Au» der sachlichen Einsicht heraus, daß eine marxistisch« preußische Regierung neben einem anti » marx> st ischen Reichskabinett unerträglich wäre (Man sieht: Ein Kahr kann einen Universitätsprofesso« lehrenI), haben di« Deutschnationalen auf dem Der» langen bestanden, daß auch in Preußen die Große Koalition dem Bürgerblock weichen müsse. In die sem Zusammenhang wurde von dem Redner bestätigt, daß die Demokraten es waren, di« den ganzen Plan ber Deutschnationalen vereitelt haben. Daß di« Deutschnationale Dolkspartet ihr« Verbannung in den Oppositionen»!»!«! mit Widerstreben ertragt, klingt glaubhaft. Sie hat ja — sagt Hoetzsch — so viel« schaffensfreudige Talent« in ihren Reihen; z. B. Herrn Dr. Helff« rlch, dessen Verdienste um die Schaffung einer wertbeständigen Währung noch lange nicht genügend bekannt seien. Der Betätigungs drang der Deutschnationalen ist so heftig und ihre Sorge um die Dolkssouveränität so inbrünstig, drß sie die Neuwahlen kaum abwarten können — die ihnen in den Sattel helfen sollen. Für den Fall de» Wahlsieges haben si« schon ein ganz bestimmte» Programm. Se n Kernsatz lautet: Zusammenschluß aller staatsbürgerlich Empfindenden gegen die Marxisten, die geistig bankrotten Berfcchter des Klassenkampfes! Erklärt doch auch Mussolini, day eine deutsch« Regierung, die für Zucht und Ordnung sorge, auf die Unterstützung dc» Auslandes rechnen dürfe. . . . Der Vollständigkeit halber sei noch festgestellt, daß auch etliches Jungvolk ausgeboten war, da« wehrhist wirken sollte, dem Frontsoldaten aber nur ein mit- leidiges Lächeln abgewann. Bl thüringischen Landtag nicht das geringste zu tun habe, daß mir diese Entschließung erst durch die Presse dekanntgeworden ist, und daß ich schrist - lich der Fraktionen meinen entschiedenen Ein spruch aegen dies« Entschließung zur Kenntnis ge. bracht habe. Eine weitere Diskussion über den ganzen Fragen komplex lehne ich ab, da sich eine solche mit meiner Stellung als Polizcioffizier und Leiter eines großen Poltczibcamtcnkörpcrs nicht vereinbart.* Der Angriff gegen die Behördenangestellten Die Personalabbau-Verordnung — Dft politischen Folge». Dom Reichsarbettnehmerausschuß der D e u t sch - D e m o k r a t i s ch e n Partei wird uns geschrieben: Tie Personalabbau-B.rordnung vom 27. Oktober, die jene von allen guten Geistern verlogene Regierung Ltrcse- mann Nr. i „aus SvariamkcUSerwLgungcn" glaiivce er lassen »u müssen, cnlhau in ihrem Artikel IS tz i die lapidaren Sätze: „Angcstelltr sind »u entlassen. NuSnatz, men hiervon sind nur Mässig, sofern zwingende dienst lich« Rücksichten der Entlassung «ntgcgcnNrben. Tic Form, in der diese Entlassungen vorgcnommen werden sollen, «st folgende: «üudiquugen am 1. Werktag eines RonaiS zum Monatsende, entgegcnftehend« gesetzliche oder der- einvari« AnstrünngSbedingungen treten autzcr Kratt. Artikel 16 bev» dann noch K st Nr. 4 des Betriebsräte gcscves aus. wonach der Arbeitnehmer gegen die Kündi gung binnen 5 Tagen Etirspruch erheben kann .wenn di« Kündigung Na, al» eine unbillige nicht durch da! Verholten de» «rbeilnebmer« oder durch die Verhältnisse dc« Betriebes bedingte Härte darstellt*. Ueber den sozialen Skandal, den diese Be- sttmmungen bedeuten, soll hie- nicht weiter gesprochen werden. Aufgabe der Gewerkschaften muß es bleiben, den unerhörten Gesetzesbruch zu brandmarken, der in diesen Artikeln zum Ausdruck kommt. Aufgabe der Behördenangestellten wird es sein, klarzustcck n, dcß hier der Staat ein Recht, das er sich selbst gegeben hat, freiwillig zerbricht, darauf hinzüweisen d ß die Einführung einer einmonatigen Kündigungsfrist in vielen Fällen ein offener Vertragsbruch ist, festzustellen, inwieweit die Privatwirtschaft sich die Scharfinachermoral des Staates »uner Hinweis auf dies Vorbild bereits zu eigen gemacht hat. Hier soll nur von den politischen Folgen der Personalabbau-Verordnung die Rede sein, von den staatspolitischen Konsequenzen, den dieser beab sichtigte „Staatsstreich* zur Folge haben muß. Das Reich sägt mit der Personalabbau-Berordnunq die wenigen Aeste ab, auf denen die Republik noch sitzt: das Reich weist seinen zum größten Teil republi- konischen Dertraasangestellten selbst kurzerhand die Türe und entblößt damit den zu 80 Prozent deutsch- nationalen und rechts-volksparttilichen Beamten körper von zuverlässigen Republikanern. Die Produktion tn den Armier», aus di« es ankommt, wird nach der Entlastung der An gestellten mitnichten gesteigert werden. In einem Jahre spätestens wird man mit der Zahl der ver bliebenen Beamten nicht mehr auskommen können, wird, gleichviel ob die Arbeitszeit verlängert werden wird oder nicht, zu W i e de r e i n st e l l u n - gen Entlassener schreiten. Ptzm wird noch weniger „fertig werden* in den Behörden als bisher und wiederum wird man nach „Hilfskräften* suche», die auf dem Arbeitsmarkt der entlassenen Reichs angestellten dann billig und leicht zu beschaffen sind. 'Man mache sich die furchtbaren politischen Folgen klar, die eine Proletarisiernnz der ent- lasse nen Angestellten nach sich zieht. Piel Schaden ist schon angerkchtet worden. Mehr noch würde anqerichtet werden, wenn der Staat feinen Fehler nicht bald einsieht und gutzumachen versucht. Noch ist es Zeit. Der Arbeitnehmeraus- schuß der DDP. hat eine Entschließung gefaßt, die den Anstoß geben soll zu einer Revision des Personalabbau» der Angestellten. Diese Ent schließung heißt: „Die in der Personal-Verordnung vom 2. 10. 23 angedrohten Entlassungen der Dehörden-Angestell- ten wird von dem Reichsarbeltnehmer-Ausschuß der Deutsch-Demokratischen Partei al» im äußersten Maße entrepublckantsierend angesehen. Sie widerspricht dem üblichen Rechtsempfinden und schädigt somit das Reicks- und Staatv'interesse auf da» Erheblichste. Die Arbeitnehmerschaft ist hier durch in eine Erbitterung geraten, die für den Be- stand der gegenwärtigen Staatsform mehr al» ge fährlich ist. Politische Staatsklugheit und soziale Gerecktigkeit gebieten, die die Kündigungen und Entlastungen der Angestellten und Arbeiter betref fend"» Bestimmungen der Personal-Abbau-Dercrd- nung aufzuheben und bei der Einschränkung de« AnyestelltenApparates nach den Grundsätzen der Va- ritiir zu verfahren. Der Abbau von Behördcn-An- gestellten darf nur im Verhältnis zum Abbau der Beamten erfolg-n, ausschlliggeb"nd für die Auswahl der Nicht-zu-Kündkqenden n deren Befähigung und Leistung und nickt die Act ihre» Dienstverbält- nisses sein. Es geht uns nicht um das Schicksal de» einzelnen Arbeitneh. mer«, es geht uns um Demokratie und Republik. Daher erwarten wir zuversichtlich, daß die Reichstagsfraktion sich mit oller Energie bei der Reicksregierung für dies« unser« Forderungen ein- setzt und im besonderen auf die unserer Partei an gehörenden Minister und Staatsffettetär« in diesem Sinne etnwirkt. Die Rcichstagssraktton hat hieraus und aus eine ähnliche Entschließung de» Peamtenausschustes hin im Reichstag den Antrag eingebracht, daß eine Rach- Prüfung des Personalabbaues auf gesetzlichem Wcge erfolgen solle. Haussuchungen und Llnruhen Dresden, lO. Dezember. (Ltg. Tel.) InFrei - tal sind umfangreiche Haussuchungen vor ne,.ommen worden, zu deren Durchführung außer mit der Durchsuchung betrauten Beamten ein Sicherhe ts- kommando Landesvolizei mittels Kraftwagen dorthin -«fördert wurde. Zu Unruhen ist e« nicht gekommen. In Pirna sanden, da der Stadtrat die For derungen der Erwerbslosen nicht anerkannt hatte, erneut Demonstrationen vor dem Ratyausr statt, an denen auch au» Heidenau gekommene Masten bete liat waren. Mehrere Fensterscheiben des Rathauses wurden zertrümmert. Plünderung», versuch« sind von der Lande»p»lizet verhindert worden. Jur Krage -er künftigen Mieten Berlin, 10c Dezember. (Etg. Tel.) Ueber den Plan einer Mietziossteuer und Auf hebung -es Retch»mieteng, setze» ver- -rettet» ekn Korresponbeazbüro gestern Mittet- lungen. di« sich auf «inen bereit» überholttn Ent- wurf stützten. In bieser Frage sind noch kein» Beschlüsse gefaßt worben und die Erwägung«» bewegen sich in wesentlich anderer Richtung, al» -.ese AerSssftntlichim- cmgedeutet hat. Ver -eutsch.amerikar,i che Han-elsvertrag Berlin, lO. Dezember. (Eig. Tel.) Die kurze Remermecdunq au» Washington, daß Botschafter Dr. Wiedseldt und Ltaatsjekretär Hughes einen neuen Handelsvertrag zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten unterzeichnet hätten, wird auch von deutscher Seite zunäasst n.chl durch weitere Mi.- teilunaen ergänzt. Die während und nach Abschluß de- V7rhnndl"ng''n bc^backtete Gcheimhl''tu"g >'si auf einen besonderen Wunsch oder ein« Forderung der Vereinigten Staaten zurückzuführen, die es v:r- meiden wollen, daß E.nzelhetten des Vertrages vor der Annabmc durch den Kongreß bekannt werden. Bulgariens Wiederaufbau Sofia, 10. Dezember. Die neue Sobranje wurde in Anwesenheit des gesamten diplomatisctp!» Korps vom König feierlich eröffnet. In der Thronrede des Königs heißt e» u. a., die inter nationale Lage Bulgariens befestige sich, und dos An sehen dos Staate» sei im Wachsen begriffen. Die äußere Politik erstrebe hauptsächlich eine ge- wissenhafteVeobachtungderFriedens- vertrage und die Herstellung von Beziehungen guter Nachbarschaft, ohne daß die Interessen und die Würde des Vaterlandes aufs Spiel gesetzt würden. — Die Rede schloß mit einer Aufzählung der Gesetze, di« der Sobranje vorgelegt werden sollen. Oie Politik -er Oeutschnationalen Der Name de« Reichstagsaligeordneten Prof. Dr. Hoetzsch hat für die Leipziger Deutschnationalen und ihre Gesinnungsverwandten Zugkraft. Vorgestern Sonntag, vormittag lockte er eine stattliche Zuhörer schaft in den großen Saal des Zoologischen Gartens Es ergab sich auch bald ein enger Kontakt zwischen Rednerpult und Saal, doch blieben Unsttounlgteiten nicht gänzlich aus. Di« aus verschieden« Zohlen ge gründete Behauptung Hoetzschs, daß di« deutschen Landwirt« für ihr« Haupterzeugniffe jHt nied rigere Goldpreise erhielten als im letzten Frieden», jahr, weckte bei einem Teil des Publikums entschiede nen Widerspruch. Dafür dröhnte einmütiger Beifall, als Hoetzsch da» Opfer seines wissenschaftlichen In tellekte« brachte und die bayrisch« Forderung, daß deutsches Land nur von deutsch stämmigen Menschen regiert werden solle, als berechtigt an erkannte. Der Erfolg dieser Anleihe beim Haken- krcuzler-Iargon ermunterte ibn. zum Schluß da» Bild eine» neuen, völkische» Deutschland heraussteigen zu lasten, und wiederum wurde er durch Beifallsausbrüche belohnt. Im Ganzen allerdings war Hoetzsch bestrebt, stärkere Verstöße gegen die Gebot« der Sachlichkeit zu vermeiden. Wenn ihm die« nicht durchweg ge» lang, so log das an der Schwierigkeit seiner Auf gabe: Er sollte und wollt« nachweisen, daß di« deutsch- nationale Rcichstagsfraktion in unvoreingenommener Vaterlandsliebe eine klar« und gerade Linie verfolgt i habe. Ohne Kunstgriffe, Inkonsequenzen und Eier- s Hemmt oder fördert di« gemeinsame Grundschule? Bon v. (Leipzig) Mitglied des Gemischten Gchulau»s«huffe». Seirdem die gemeinsame Grundschule allen Kindern den gleichen Unterricht zuteil werden läßt, sind viele Eltern besorgt, die Vorbildung könnte un zureichend sein und den Kindern nach Abschluß de» vierten Jahres d e Aufnahme in dtt höheren Schulen erschwert werden. Run läßt sich allerdings nicht leugnen, daß die Anforderungen in den ersten drei Iahhren der Grundschule gering sind. Da» kann ein Vorteil sein, weil den Kleinen viel Zeil zum Spielen und Spazierengehen bleibt. Es kann aber auch, zumal bei sehr begabten Kindern, hemmend wirken, weil zu geringe Anforderungen Fle.ß und Aufmerksamkeit beeinträchtigen können. Fraglos sind nicht die Lehrer oder da» System für die Mängel der Grund schule verantwortlich zu machen, sondern Deutschlands trostlose Ver armung, die Lehrern wie Schülern ständig un- vorhergcschene Hemmungen in den Weg legt. Durch die Unterernährung wird die Aufuc^mefähig- keit der meisten Kinder schwer beeinträchtigt, und da« frierend« und hungernde Kind wird auch sein« Hausaufgaben schlechter erledigen können, als sein bester versorgter Klassenkamerad. Sodann wirkt der Papisrmangel besonder» erschwerend auf den Unterricht und die Hausaufgaben. Ueberall müsse» Ersparnisse erzielt und die Anforderungen an Ord nung und Sauberke t herabgeschraubt werden. Der Lehrer ober muß mit diesen vehelständen rechne« un allen Schülern gerecht zu werden versuchen. Ls wcrd manchen Eltern zur Beruhigung dienen, daß im letzten Grundschuljahr besonder» schwache Mitschüler i» Sonderklassen kommen werden und der allgemeine Unterricht auf die Auf nahmefähigkeit für die höheren Schulen eingestellt wird. Ls ist aber durchaus unberechtigt, wen.» dte Vorbereitung der Prtvatschulen a^ die bessere oilt, zumal da diese noch weit mehr unter der schlimmen Wirtschaftslage zu leiden haben- Di« Kinder werden dort schon in den ersten Jahren mit überflüssigem Wissensstoff und umfangreichen Haus aufgaben überbürdet und die geistigen Kräfte vor zeitig und über Gebühr angestrengt. Don außerordentlich großem erzieheriscke» Werte ist der gemeinsame Unterricht der Volksschule für die Kinder alle, Stände. Da» starke Gemeinschaftsgefühl, das unter den Sckülern tatsächlich besteht, zeigr deutl ch, wie fern dem kindlich natürlichen Empfinden Kastengeist und Dünkel find. Unter diesen Kindern vermag noch die Gesinnung allein und nicht das Herkommen zu entscheiden, und den Eltern fällt die wichtige Aufgabe zu, di« -ier wirkenden aufbauenden Kräfte zu fordern. Den» nur unermüdliche Arbeit an der Ueberbrückusg der Klassengegensätze kann un» die Dege für bessere Zeiten bahnen. r
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