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»rzugspreis: Lu«lg«u»reis: S^'LNLKL'«-"N!?^-M »Ä» D ^3^ Iw,tun»,wo»,lg Solvvlwwige. 'i,amtt,enan,„gen don Privol», E M > U. M M M MM, M^L-M M M MMM. M U MM MW-Zette lechS Mowptcnntqc. oüen-gcrwctteanzciacn LlcUcngcluMc. UM ReNameietle« ukw «aL Tart«. PreiSnacMatz bei All,«lüft. Platz- und Datenvorlchritten unverbindlich, ffür das Ausland cntlvrcchcudei Avonnemem Annahme, auch nimmt jedes Postamt Lcsievungen an. Slukichlag. Srsüllungson Leipzig Poftlchctt->>onio Leipzig Zov^ Da» r»«sdl»n «M»«t »1- «»Ui«b«» «sriuuet»»«»«»»«» »— V-Usstpr«z»tm»» ««t»»»« kkr. 292 Verantwortlich jür den Text: Sdettedakteur Leipzig. Berantwonllch tür Inserate: Oswald »Lller. Le,pz,g^Naunftot. Eigentum, Truck und Perlag: Leipziger DeriagSdruckeret er», m. b. -. vleastLI, 6ea 11. veremder 1922 Berliner Gcvrittlettung: »ochstratze 21 (Sern,prccher SüOO- 366-i- TreSdncr LchrtstleUung: OiadeiSberaerltr. 24 cSerniorecher 347UZ) 117. lüllr« yalleschc Schriftleitung: Leipziger Ztratze 21 (Fernsprecher ^s> * Die Wohnungsfrage 10. Dezember Ir Di« Meldung, daß in den nächsten Tagen eine Verordnung über die staffelweise Er« höhung der Eohnungsmieten bis zur Fricdenshöhe zu erwarten stehe, hat sich als ver früht erwiesen. Bestimmte Beschlüsse sind noch nicht gefaßt, doch läßt es sich nicht leugnen, daß gerade die Frage, wie die Wohnungswirtschaft der nächsten Jahre zu gestalten sei, zu den drin- gendsten Problemen der Gegenwart gehört. Nahezu zehn Jahve sind keine Wohnungen gebaut worden. IM Kriege nicht, weil alle Kräfte im Dienste der Landesverteidigung standen, und nach dem Kriege nicht, weil die niedrigen Miet- ertrage keine genügende Verzinsung des investier ten Kapitals versprachen. 2Vas in den Nach- kriegsjahren an Wohnungen gebaut worden ist, sind saft ausschließlich Arbeiter- und Beamten wohnhäuser, die die einzelnen industriellen Werke für ihren persönlichen Bedarf errichteten. Hier spielte die Frage der Perzinsung keine so aus- schlaglfebende Rolle; die Geldmittel wurden in den Produktpreisen wieder hereingebracht, und vielfach wurden die Unternehmungen auch durch Staat und Gemeinden unterstützt. Aber die so erstellten Wohnhäuser konnten die beständig wachsende Wohnungsnot nicht beseitigen. Tausende und aber Tausende sind in den Städten als Anwärter auf freiwerbende Wohnungen vor- gemerkt, und ihre Aussichten, jemals wirklich ein« Wohnung zu erhalten, werden täglich geringer. So einfach ist das Probien, nicht zu losen. Man Lym die Wohnungswirtschaft nicht mit einem Schlage freigeben. Denn die ungeheure Nach frage würde es mit sich bringen, daß die Zwangswirtschaft vom Äohnunaswucher abgelöst und das elementare Recht auf ein anständige« Obdach zum Privileg der Höchstbemittelten würde. Einem solchen Zustand wäre die Kwangswr'ctfchast noch immer vorzuziehen. Eine Mieter und Vermieter gleich beglückende Lösung wird kann: gefunden werden. Man sollte daher die gegenwärtig günstige Zeit, mit der Um- ftelsung auf Rente amark die Wohnungsfrage zu regeln, nicht .ungenützt verstreiche^ lassen. Als Prüzedeitzfall kann hier das in Wien durchgeführte Verfahren erwähnt weichen. Dort wurden die Mieten so erhöht, daß neben den Aufwendungen für Instandhaltung und einer kleinen Rente für den Hausbesitzer ein Betrag an die öffentliche Verwaltung abgeführt und von dieser dazu verwendet wirb, Neubauten zu erstellen. Er wurde in Deutschland viel darüber gestritten, wie die Wohnungswirtschaft, die im Frieden ihren güten Teil zur Bestreitung der Staatsbedürfnisse beiyetragen hatte, für das Reich wieder ertragreich zu machen sei. Aber trotz aller Not des Staates ist die Behebung der Wohnungsnot die wichtigere An- gelegenheit. Deshalb kann es sich auch nicht um die Beseitigung der Zwangs- wirtschaft im Wohnungswesen handeln, sondern einzig und allein darum, unter voller Aufrecht, erhattung der Zwangswirtschaft die Mieterträge so zu steigern, daß ein Teil dieser Erträge für Wohnungsneubauten dienstbar gemacht werden kann. Es ist kein Grund vorhanden, in einer Steigerung der Mieten eine besondere Gefahr für die gegenwärtigen Inhaber von Wohnungen zu s -en. Einer solchen könnte durch einen ent- sprechenden Ausbau der Zwangswirtschaft leicht begegnet werden. Aber wahrscheinlich ist es gar nicht nötig, die Gesetzgebungsmaschine oder den Berwaltungsavparat deshalb zu bemühen. Bei der Freigabe der Brot- und Zuckerwirtschaft hat man gesehen, daß sich die freigegebenen Preise verhältnismäßig schnell und jedenfalls reibungs loser als vielfach erwartet wurde, einspieltrn. Das liegt wohl daran, daß LHnv und Gehälter so nieorrg waren, daß nur die dringendsten Be- dürstrtffe damit bestritten werden konnten. Sie mußten sich also automatisch den geänderten Per- hältnissen anpassen, da eine Verschlechterung des Lbrnsstardards eben nicht möglich war. Bei Er- Höhung der Mieten ist kaum etwas anderes zu erwarten. Im Hausbesitz ist viel Spar kapital ent halten. Ein Haus galt als sichere Kapitalsanlage, und die Verzinsung war im Frieden mit etwa 4 Prozent durchaus nicht zu hach. Die Mieten. Zwangswirtschaft hat nianche Hausbesitzer, die sich ihves Besitzes nicht entäußern wollten, zu Bettlern gemacht, während die Differenz zwiiäjen der gesetzlichen Miete und der Fciedensmieie Personen zufloß, die eine derartige Einkommens- vrn chrung nicht nötig harten. Eine friedens- mäßige Verteilung des Einkommens wird auch dielen Uebelstand beseitigen, und was schon nicht dem Hausbesitzer zufließt, das soll wenigstens im Interest« des Wohnungsbaues Verwendung fin-, den. Es ist betrüblich, daß die Meldung über eine Neuordnung der W'hnungs oirt^chast den re ieru-gs'e ti" aenflo"ene, E w lgu vor ausetlt. Durch Hi ausschiebm der Regelung erreichen wir nur, daß die W'hnungsnot und dte mit ihr verbundenen SHcDen weiter wachsen. Vor -er Wiederaufnahme -er Reparaiionsverhan-lungen Araukfurt a. M., 10. Leiernder. sEig. Tel.) Entgegen einer Andeutung Veö .T«rnpS", nach der die deutsche Regierung neue Vorschläge in der Re- parationösrage nicht nur nusgearbeitet, sondern bereits auch den zuständigen inter alliierten Stellen übermittelt hätte, wird der »Frankfurter Zeitung" erklärt, vatz ein Beschluß nach dieser Richtung vom Kabinett noch nicht gefakt worden sei. Wohl aber sei man in Berlin der Ausfassung, vah es jetzt au der Zeit wäre, sich der Repa- rationssrage wieder zuzuweuden. Aus französischer und belgischer Sette hat sich unter de mEiuslusse der letzten Vereinbarungen die Aussauug durchgesetzt, datz der passive Widerstand als endgültig erledigt zu betrachte« sei, s odatz auch formell neuen Verhandlungen nichts mehr im Wege stehe« dürste. Gachverständigenausschüffe oder jieparationskonferenz? Pari», 10. Dezember. (Eig. Tel.) Dir amerikanische Regierung hat, wir die »Chicago Tribuns" meldet, in der letzten Zeit wieder mehrere Auskünfte über den Wirkungskreis der beiden Sachverstän» dige nausschüsse etngeholt, die von der Repa- rationskommission eingesetzt sind. In französischen Kreisen schließt man daraus, daß die Vereinigten Staaten doch noch bereit sein könnten, sich an den Arbeiten der beiden Ausschüsse zu beteiligen. In englischen Kreisen sei man dagegen, so behauptet das Blatt, infolge des Wahlausganges geneigt, die Sach. Verständigenausschüsse gänzlich fallen zu lassen, und dafür auf Anfang des nächsten Jahres eine neu« Reparationsk'onferenz einzubcrufeu. Nordamerika und die deutsche Not Frankfurt a. M., 10. Dezember. (Eig. Te l.) Nach einer New Parker Meldung der „Frankfurter Zeitung" hat der Kongreß die Vorlagen über eine Hilfsaktion für Deutschland, die bet ihm eingelanfen sind, vorerst zurückgestellt, da Präsident Eoolidge ihre unabweisl»are Dringlich, keit noch bezweifelt; anderseits dringen die republikanischen Führer auf eine Hilfs aktion noch für diesen Winter. Verkehrsbeamienstreik in Oesterreich Wie«, 10. Dezember. sEig. Lil.) Die Bcrhnnbluuge« veS Bundes- knnzlerS ««d anderer Minister mit Vertretern der Beamte« wurden um Nl Uhr früh abgebrochen, nachdem alle Versuche, die Regierung dazu zu bringen, die »eü SisSMlahner» zügestgrzdenen Gehaltserhöhungen alle« Kategorien der Bunde-- avgestrttte» Pt bswivtgeq, gescheitert waren. Der Streik der Post-, Telegraphen, upv Delephonbeamte» in ganz Oesterreich begann heute 6 Uhr morgens. Drese sür di« kaum genesene österreichische Wirtschast autzerordentlich schwcrwie- AcnLe Entscheidung kurz vor dem WeihuachtSfest mutz die allerschwersten Fol - gen habe«; sallS die VerkehrSunterbrechungen von längerer Dauer sei« sollten. Es qab eiue Zeit, in der die Presse der ganzen Welt voll war von beweglichen Schilderungen über die Not in Oesterreich, zu deren Linderung Himmel und Hölle aufgerufen wurden. Auch blieb der Er folg nicht aus. Das Mitleid mit dem österreichischen Elend wurde zu einer stehenden Figur der euro päischen Erörterungen, die schließlich auch diplomati- schen Wert gewann und nicht wenig zu dem Erfolg der vom Ministerpräsidenten Seipel unternommenen internationalen Aktion beitrug. Jetzt aber handelt es sich darum, der Welt dar zutun, daß jene Aktion tatsächlich die Rettung Oesterreichs bedeutete, und die Töne, die sich in der letzten Zeit aus Wien hören ließen, hatten daher nichts mehr von dem Klange der vormaligen Weh klagen, sondern verkündeten den fröhlichen Zustand de« unter der Obhut des Generalkommissärs wieder- auflebenden Volkes. Insbesondere konnten sich die Wiener Schriftsteller, di« sich an der Zimmermann- schen Gnadensonne wärmen durften, nicht genug tun an Lobpreisungen des Paradieses, in das sie d'e ehe malige Kaiserstadt (in der es nach dem Zeugnis der gleichen Schriftsteller oder ihrer Vorgänger schon dazumal nur eitel Glück und Zufriedenheit gab) rückverwandelt sahen. In merkwürdigem Widerspruch mit solchem er neuerten Phäakentum stand es allerdings, wenn man von glaubwürdigen, wenn auch weniger schön- geistigen Zeugen vernahm, daß im „sanierten" Oesterreich der Preis der Lebenshaltung beständig anstieq und die Masse der Bevölkerung sich keines- wegs der gesegneten Verhältnisse erfreute, die uns aus jenen Schilderungen so verlockend entgegen getreten waren. Und wenn man jetzt von Lohn- bewegunqen hört, die in dem gestern ausgebrochenen Post- und Telegraphenbeamtenstreik vorläufig einen Höhepunkt erreicht hoben, so könnte man sich in den der Genfer Sanierunqsaktion un mittelbar vorausgegaugenen Abschnitt der öster reichischen Geschichte zurückversetzt fühlen, der durch eine Reihe von Ausständen gekennzeichnet war, die auch vor den staatlichen Betrieben nicht Haltmachten. Hier ist, so muß aus solcher Beobachtung ge schlossen werden, irgend etwas mit der v o n außen her — anstatt, wie von den besten Patrioten an gestrebt worden war, von innen heraus und aus eigener Kraft — bewirkten Sanierung nicht in Ordnung. Die gleiche Feststellung ergab sich bereits auch aus dem außerordentlichen Wahl erfolg der Sozialdemokraten, die gegen dje von Seipel angeftrcbte Form der Sanierung Front gemacht hatten, und deren Siege daber gewiß nicht im Sinne einer Huldigungsadresse an das Genfer Programm gedeutet werden konnten. In der Tat hat es den Anschein, daß die gegen- wärtige Streikbewegung neben dem wirtschaftlichen Zweck auch den politischen verfolge, die gegenwärtige, aus dem Block der Seipelschen Sanierungsanhänger- schast beruhende Regierungsbildung durch einige sozialdemokratische Beimischung zu ergänzen, die Herr Seipel bisher ablehnen zu können glaubte. Es wird sich bald zeigen, ob sich die rein „bürgerliche" und dem Genier Sanierungsplan ergebene Regie rung auch geaen den gegenwärtigen Ansturm zu be- haupten vermag. Ans jeden Fall haben wir allen Grund, den Episoden Ker österreichischen Sanierung, die manchem als Vorbild für die unsr'ge vorschwebt, mit Interesse zu folgen, um womöglich aus ihnen zu lernen. Die politische Reugruppierung in England London, 10. Dezember. (Eig. Tel.) Wie jede große Partei nach einer schweren Niederlage, ist die konscrvative Partei zurzeit hoffnungslos in sich zerfallen. Die Mehrzahl der Minister ist der Ansicht Baldwins, sofort zu demissionieren und dem König zu empfehlen, Ramsoy Macdonald mit der Kabinöttsbildung zu beauf tragen. Als Baldwin Sonnabend seine Ab- sicht durch den „Evening Standard" bckanntgeben ließ, haben sofort eine kleine Gruppe seiner Minister, besonders Lord Derby und Lord Robert Cecil, und einflußreiche außerhalb des Kabinetts stehend» Mit- glicder (Balfour und S. R. Horne), dem Minister präsidenten brkonntgeben lassen, daß er dem König sein.» Demission am Montag noch nicht übermitteln sondern aüwarten solle, bis da« Kabinett zusammen getreten sei. Diese Gruppe will ein« neue Lösung der Krise Vorschlägen, die darin bestehen soll, ein neues konservative» Kabinett zu b lde» mit Austen Chamberlain al« Premier, Derby al« Außenminister, Lord Birkenhead als Lord- kauzler mrd Balfour al« Großfiegel-»»«hr«r. Würde dieses Kabinett zusammenkommen, so glaubt diese Gruppe auf die wohlwollende Neutralität eines großen Teiles der Liberalen rechnen zu können. Da keine der Parteien bis jetzt in der Lage war, eine vollzählige Versammlung ihres Parteioorstandes einzuberufen, ist der Aufschub der Krise um 24 Stunden gesichert. Baldwin wird dem Kenig Bericht über die politische Lag« erstatten, aber wahr- schoinlich erst »norgen nachmittag dem König ferne Demission anbicten und ihm, je nach dem Ergebnis der Kabinettssitzung, entweder empfehlen, Ramsay Macdonald oder einen konservativen Politiker mrt der Kabinettsbildung zu beauftragen. Dieser Ausschub kommt der Arbeiterpartei gleichfalls sehr gelegen; ans den bisher veröffentlich ten Erklärungen der Partei geht hervor, daß keinesfalls Uebereinstimmung darüber besteht, ob die Arbeiterpartei di« Negierung über nehmen soll. Di« Mehrheit der Part», wünscht an scheinend mit Rücksicht auf da« Schicksal der Arbeits losen die Regierung zu übernehmen. Nun 'ft ater ein» neue Streitfrage in den Vordergrund gerückt: Soll die Arbeiterpartei sofort all« wichtigen gesetzgeberischen Aufgaben lösen, «i« z. B. die Sozialisierung und Verstaatlichung der Eisenbahnen und Bergwerks und R« Durchführung der großen Vermögenssteuer, um sich dann vom Unterhaus« ein Mißtrauensvotum geben zu lassen und auf Grund dieses Mißtrauensvotums für Ende Februar Neuwahlen auszn/chreibcn? Oder soll sich die Arbeiterpartei dazu entschließen, nur diejenigen gesetzgeberischen Aufgaben in Angriff zu nehmen, bei denen sie ans Unterstützung der Liberalen rechnen kann? — Um diese Entschmdung Kerbeizuführen, treten am Mittwoch vormittag die Führer der Arbeiterpartei und der Gewerkschaften zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Nachdem gestern bei Asquith und Llond George zahlreiche Konferenzen liberale« Führer stattaefunden Koben, veröffentlicht heut« die „Westminster Gazette" einen offenen Brief, der bestimmt ist, einen gewissen Druck auf de» König auszuüben, sich nicht noch einmal ans ei» konservatives Kabinett cinzulafson, und zugleich den beiden Gruppen der Arbeiterpartei Mm zu machen, die Regierung zn übernehmen. Es wird dabei die Hoffnung ausgesprochen, daß die Konserva tive Partei den Anstand hab.n werde, sofort zu de missionieren, und Romsay Macdonald den Mut habe» werde, die Regierungsbildung zu übernehmen; er könne der Unterstützung der Liberalen sicher sein, wenn er sich darauf beschränken werde, folgende großen gesetzgeberischen Aufgaben durchzuführen, die mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen würden: 1. Große öffentliche Arbe'cen, besonders Kainl« bauten, nm die produktive Erwerbsloiensürsor^r durcbzuführrn. 2. Verstaatlichung des Kapitols und des Be triebes der Bergwerke. 3. Reform der Arbciterschutzoescggcbung. 4. Line versöhnliche Anßenpvlftil, die im Interesse einer Stabilisierung des Weltfriedens von den nter- nationalen Organisationen der Arbeitcrnartci und de« Gewerkschaften in der ganzen Welt Gebrauch machte. Die Bedeutung dieses Angebotes an die Arbe ter- Partei wird heute noch unterstrichen durch die Er- klärungen aller drei großen liberalen Zeitungen, wonach die Liberale Partei den sofort gen Rück tritt der Konservativen Partei fordert. Einerseits — andcrcrseits Pari», 10. Dezember. (Eig. Tel.) Aufsicht» der Möglichkeit, daß Lord Hal da ne g geu ncnfalls in ein Kabinett der Arbeiterpartei eint! eilst würde, veröffentlicht der Londoner Korrespondent des „Journal" eine Unterredung mit Haldane. Dieser erklärte, daß auch die Liberalen und die ^irrige Oesfeittlichkeit Englands lebhaft und aufrichtig wünschten, sich mit Frankreich zu verständi - gen. Man wünsche gemeinsam mit Frankreich dazu zu gelangen, Maßnahmen zu ergreifen, um Deutsch land wieder auf die Beine zu Helsen. Frankreich sei hieran in erster Linie int r'isiert, .vcua es Reparationen wünsche. Deutschland werd« späterhin jedenfalls wieder auf die Beine kommen. Das könne man nicht nerhindLrn. England wolle aber verhindern, daß in diesem Augenblick ein solcher Haß in Deutsch! nrd angIammelt wäre, daß da» Land hierdurch zu einem neuen Krieg e mit Frankreich getrieben würde. „Es ist wahr," so sagt« Haldane, „wir fürchten einen n.uen Kr-eg, in den wir zweifellos hineingczogen rriirden-, wir w Urck alles vermeiden, was hierzu führen könnte, und das bestimmt uns in unserer Haltung gegenüber Frank reich." Lord Haldane meinte weiter, es sei not wendig, daß Frankreich und England sich üb'r di« Ruhr- und andere Fragen einigten, und daß si» ein gemeinsames Programm ansarbeitctcn, dos einer seits Garantien für F r a n c r ei cb enthielte, anderseits geeignet wäre, den Frieden in Europa zu fördern. England wäre zu diesem Zw'ck' bmoit, mit Frankreich einen Pakt scovenani! abznfÄlicßer, der England die Möglichkeit gäbe, einzuqreisen, wen» man sich von neuem einer Situation nue der vor de« Kriege gegenübersäke. Nottarpafüäien an Anslan-rSörse« am l O. Dezember Auf Mark umKcrcchnct kostete l Dnlla» in Zürich 4.4, in ArnstevSam 4.7, in L'«» Von 4.4, in Prag 4.l uir- in New Port tVorbörs«) 4.2 Billionen Mark. voUsr In SerUn sm 8. Der. swMcder Mi11eltzur8: 4200 äSMsräea 1 <Zol<ImLrtz: 997,S MiU!»r6eo 6el«1 1002,5 MIIttLräen vrlet 6olÄaole!de 4200 MUttsrüeo OoUsrscdLlrLa^ei8uog 4200 MilliLrck. 1 L1euerm«rlc — 1000 MUULrüea /« rUttwlraer Keumru« * 8oo6erk»del KmLdSr»Uch« 6«I<Un»r>« sie tri« Surr«) I bseUL« VoevSn»»