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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192312076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-07
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
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»«uder krettes, 6ea 7. veremder Se«« » -olisik ) Rach den älter wurde «oumg über Hungen u. a. raudetpartei- igst« Lreig- unatztätigkeit »ensolA« -u- i soll m allen heil über die Dadurch soll orstandes n gegen- «. Gleich- Partei zur ksetz und zum det werden." bgg. Arzt, rmnitz und g an: „Der aktion und sozialistischen Itkanisch- enpolitik en und die n Elementen atscheidenden »taatskanzlei, r Regierung °msse4 wurde Vie Landes- raktum und üoer Fraeen Grund- mmS und über Strclt- r matzgebend )abei ist ein ) Wie wir ; Landtages fassnng über früheren Demokraten der Ge rde mit ver- ten in e ster oeite Lesti: g urf über die hen Wal- >er über die euer und Sidaten des Krise gen Ausfüh- ber die Vor» ng und die nteu, put l ff-DÜ.rs ichsprasident igen, die er -eutschnatio- gegeben hat. Einzelheibu kn Partei- Reiches r gestrigen igungs- ngencm - aldemo - igegen die ch dem Er- lieber de» us 30 Ab- t and kön- ahl betragt e Landtag ,ahlen wer- gestern im 1, daß jetzt g« aufge- wenn auch altung der wolle. Zm Reiches >e» Landes daß grö- StL-ien Bei den gneten, find «rsonen , darunter ter wurden vr«r ver- vor seiner Messerstiche ourd« voll- wbeittlosen » Rathaus Sesatzungs- wieder her. » Elber- : der Stadt rwerbe« ie Stadt zu 1, die die wurde be. i» »ou der neu -e» itrr kam es erneut zu und Der. den, da die en. Kampf mit Sier« urr- Tomaten Sie glauben, verehrt« deutsche Hausfrau, hier liege «in Druckfehler vor, e« müsse heißen: u ip Lier und Tomaten? Denn mit Eiern kämpfen, da» sei doch nur noch möglich — auf antiquierten Witzblatt- bildern .Helden der Schmiere" ober so. Aber nein! Sie vergessen, daß es noch eine Welt außer- halb Deutschland» gibt, die sich um unsere Sier- Sparsamkeit nicht zu kümmern braucht. In der «Daily Mail" findet sich unter den übli chen Bildern vom Tage auch ein Bild mit der Riesen- Überschrift: Lckiodurxn Stuckaots' „Vsttie" („Schlecht" Edinburger Studenten). Also eine jener sportlichen Unternehmungen, denken Sie, die wir an englischen Studenten so lange bewundert haben? Weit ge fehlt. Das Bild zeigt ein wüstes Chaos, stehende, laufende, liegende Burschen, die wir allenfalls nach ihrem Aussehen als „Spartakusse" bezeichnen wür den, und um sie herum ein undefinierbares Etwas, das an die Aufnahmen deutscher Straßen nach der Plünderung von Lebensmittelläden denken läßt. Bettuch« ist » richtig enträselt, das erhebende Bild, um Lebensmittel handelt es sich in der Tat, nur nicht um geplünderte, sondern . . . Unter dem Bild steht die«: „Die Studenten der Universität Edinburg haben die Wahl des neuen Rektors, M. Baldwin, durch eine Schlacht mit mehr oder minder frischen Eiern, Tomaten, ruß- und rnchlgefüllten Granaten gefeiert." Dies also ist „das gewisse Leben", der „Betrieb" bei der Rektoratswahl: man beschmeißt sich mit mehr oder minder frischen Eiern, mit Tomaten, mit Gra- naten aus Ruß und Mehl und einem vieldeutigen Etcetern. Au einer Zelt, da ein großer Teil der deutschen Studenten nicht weiß, woher er das Geld fürs tägliche Brot nehmen soll, übersäen die englischen „stuckcnts" den Platz in kindischem Kampf mit Lebensmitteln. Und von solcher Beziehung zu deutschen Zuständen ganz abgesehen: ist diese Vergeudung von Lebens- Mitteln nicht eine grenzenlose Roheit? Wir sind weit rnifernt, uns aufs hohe Pferd zu setzen wir kennen unsere eigenen Schwächen. Aber ohne Ueberhrbung dürfen wir wohl behaupten, daß solch ein Helden kampf in Deutschland nicht möglich wäre, auch wenn uns die englischen Kommilitonen die neue — Munition liefern würden. D. Llcber-Weltmarktpreise Marthallenwan-ervng Rach und muh blüht das Geschäft in der städtischen Markthalle wieder auf. Zn Händlerkrcisen wurde viel geklagt, daß gerade in den letzten 14 Tagen der Umsatz ganz gering gewesen sei. Als Grund hierfür wurde die große Zahl der Erwerbslosen und Kurz« urbeiter in Leipzig angegeben. Auch die jetzt be- endete Aussperrung im Metallgewerbe machte sich unangenehm bemerkbar. Durch die StW legung der Betriebe hatte die Markthalle einen K un benausfa ll von rund 10000 Per- sonen pro Tag. Der Preisabbau wird nicht nur vom Publikum, sondern auch von der Händler schaft lebhaft begrüßt. Der Umsatz hebt sich. Da aus allen Teilen Deutschlands ein starkes Nachlassen der Preise gemeldet wird, ist zu erwarten, daß auch in Leipzig eur weiterer Rückgang der Lebensmittelpreise ein- t. e en wird. Trotzdem eine bedeutende Ver. billigung der Lebenshaltung unverkennbar ist, steht Leipzig doch noch immer mit an der Spitze der teuersten Städte. Wie sehr wir gegenwärtig noch überteuert sind, kann man aus einem Ver gleich mit den neuesten Kopenhagener Marktberichten ersehen. Die dänische Krone steht beträchtlich unter ihrem Goldkurs. Für einen Dollar werden rund 5,6 Kronen ge zahlt. Das macht etwa 75 Goldpfennige für die < Krone aus. Vor wenigen Taaen kostete in Kopen hagen ein Pfund Speck 85 Oere gleicht 64 Pfen- nige. In Leipzig muß man für die gleiche Menge Speck 2 Goldmark bezahlen. Gin Pfund Lchwetnskarbonade, beste Sorte, wurde in Kopenhagen mit 120 Oere gleicht 90 Pfennigen berechnet. Dir müssen noch immer mindestens 2 Mark für das Pfund Schweinefleisch enlegen. Schweinskopf stellt sich in Dänemark auf 30 Oere gleicht 23 Pfennige. Leipzig notiert eiire Gold- mark für das Pfund. Lin weiterer Abbau der Preise ist deshalb unausbleiblich. Er ist aber auch notwendig. Kann schon der Vollbeschäftigte nicht daran denken, seine Lebenshaltung wieder auf das Dorkriegsnioeau zu bringen, wieviel weniger das grcße Heer der Kurzarbeiter und die noch größere Zahl derjenigen, die ihr Leben mit einer kümmerlichen Unterstützung fristen müssen. Wenn die Kaufkraft des Publikums in einem gesun - den Verhältnis zu den Warenpreisen steht, wird auch der legitime Handel Ztuhen aus dieser Entwicklung unserer Wirtschaft ziehen. Auch am Donnerstag war in der Leipziger städtischen Markthalle wiederum ein Nach lassen der Preise zu verzeichnen. Vor allem machte sich der Rückgang auf dem Fleisch-, Fett- und Gemüsemarkt bemerkbar. Butter konnte bereits mit 2,4 Goldmark erstanden werden. Margarine schwankte zwi schen 75 und IlO Goldpfennigen. Rindfleisch war auf 2 bis 2,4 Goldmark zurückgegangen. Kalbfici, ch wurde mit 1,2, Schweinefleisch mit 2 Mark angeboten. Gefrier- fleisch hielt die Preise des Vortages. Eier »oaren auf 30 Pfennige gesunken. Kartoffeln wurden am D. nnerstag zum Einheitspreis von 6H Pfennigen das Pfund an geboten. Gemüse hatten ein« Ermäßigung er- fahren. Weißkraut kostete 8, Welschkraut l3, Rotkraut 20, Möhren 8, Kohlrabi 8, rote Rüben 25, Kohlrüben 8, Grünkohl 12 und Meerrettich 100 Goldpfennige. Tomaten wurden mit 60, Tafrläpfe! mit 50 und Musäpfel mit 25 Pfen nigen notiert. Seefische wurden in geringen Mengen angeboten. Die Preise hatten gegen den Vor tag um 10 bis 20 Pfennige das 'Pfund nach gelassen. Großzügige Hilfe für die hungerudeu Arbeiter und Sozialrentner! Die Aktion der rnternatioalen Arbciterhilfe hat auch in Leipzig eingesetzt. Aui Antrag der ausgesperrtcn Leipziger Metall arbeiter hat die Zentrale in Berlin beschlossen, vor läufig täglich 600V Arbeiter zu speisen. Schon heute werden die ersten Speisungen im Leip ziger Volkshause verabreicht. — Unabhängig davon errichteten IAH. in Leipzig Speiseküchen für Er werbslose, Sozialrentner und werdende und stillende Mütter. In Dresden wurde dieser Tage der Sächsische Landesausschnß der inter- nationalen Arbeiberyilse gegründet. Vorläufig sollen Küchen in Leipzig, Dresden, Zittau, Annaberg und Plauen errichtet werden. Die internationale Arbeiterhilfe brachte bisher noch Lachsen 2 000 Tonn«n Getreide und unterhält in Berlin über 40 Küchen. Die Mittel für diese Speisungen stammen ausschließlich aus den Sammlungen der internationalen Arbeiter. Erst in diesen Tagen haben die russischen Gewerk schaften der IAH. über 200000 Pud Ge treide zur Verfügung gestellt. Bis jetzt Hal üie IAH. über 3 00000 Dollar gesammelt. Am 9. Dezember findet in Berlin im früheren Herren baus eine Weltkonferenz der IAH. statt, an dem Referate von Willy Münzenberg, Alfons Poquet, Frau Dr. Helene Stöcker, Edo Fimmcn und anderen vorgesehen sind. Speisesteü« Frankreich. Die Speisestelle der inter nationalen Arbeiterhilfe in Berlin. Weiden see, in der täglich 260 Bedürftige gespeist werden, wurde am Dienstag unter dem Namen „Spcisestelle Frankreich der Internationalen Arbeiterh lse" dem sranzösislhcn Komitee der Ardeitcrhilfe übertragen, das die Finanzierung die,er Speisung ausschließlich aus den in Frankreich zu diesem Zweck ge- sammelten Geldern übernommen hm. Aerzte und Krankenkassen Am 1. Dezember ist, wie schon kurz berichtet, der vertragsloie Zustand -w schen Aerzten und Kranken kassen eingetreten. Es handelt sich dabei, wie von Aerztekreisen nochmals betont unrd. nicht um einen Aerztestreik im gewöhnlichen Sinne des Worte», sondern nur um die Lösung des Vertrage» zwischen beiden Organisationen. Die Patienten werden nach wie vor behandelt, jedoch nicht al» Kassenkrank, sondern al« Privatkranke. Die ärzt liche Versorgung ist durchaus gesichert. In dem Konflikt zwischen den Aerzten und den Krankenkassen Hot sich seit dem 1. Dezember nichts geändert. Die Aerzte halten daran fest, daß der Antrag des Reichsarbeitsministerium» und auch die Verordnung de« Reichspräsidenten völlig ungenügend ist. Die Aerzte wollen vor allem, daß der Reich«, ausschuh nicht mit Vertretern aus dem Reichs arbeitsministerium, die diese Verordnung heraus gebracht haben, besetzt wird, sondern daß die Aerzte den Reichsausschuß nur mit Vertrauensleuten der Aerzte beschicken wollen, die auch die Gewähr bieten, daß die Interessen des ärztlichen Standes vertreten, aber nicht erdrosselt werden. Einen Fingerzeig dazu habe der preußische Landtag mit einem Beschluß gegeben die Zusammensetzung des Reichsausschusse» so zu gestalten, daß Unparteiische von beiden Parteien gestellt werden. Geschehe die», so ver- sichern die Aerzte, dann ist eine Brücke hergestellt, die für die Aerzte gangbar ist. Die Aktion der Aerzte ist im ganzen Reich ge schlossen. Die Stimmung geht dahin, diesmal unter allen Umständen dis Forderungen durch-u- setzen. Ermutigt werden die Aerzte durch zahl reiche Zustimmungserklärungcn der mein- zwischen Fakultäten verschiedener Universitäten, und sogar aus Arbeitgeber- und Arbeitnchmerkreisen. Ob der Reichstag noch vor den Wc hnachtsferien zn oer Konfliktsfrage Stellung nimmt, steht dahin. Erhöhte Postgebühren nach 4 llhr k Es scheint immer noch nicht allgemein bekannt zu sein, daß die Post für Postanweisungen und Zahl- karten, die nach 4 Uhr n. .Mittags aufgeliesert werden, die fünffache Postgebühr erhebt. Auf diese Weise soll das Publikum genötigt werden, die Einzahlungen zeitiger vorzunehmen. Di: Papier- geldflut hatte einen derartigen Umfang angenommen, daß die Beamten ständig Ueberstnuden machen mußten, um das Geld zu ordnen und zu zählen. Wer sick also vor Zahlung der erhöhten Postgebühr schützen will, der liefere seine Gelder vor 4 Uhr ans. Sächsische Wcihnachteeinkäufe in Böhmen. In« ersten Male seit vielen Jahren waren auf dem Weihnacktsmarrte in Warnsdorf in Böhmen auch wieder zablrciche Einkäufer aus den sächsischen Grenzorten erschienen. Die sächsischen Besucher konn- len ihr Erstaunen über die niedrigen Preise nicht verbergen. Tie Waren sind in Böhmen um 50 bis 100 "Prozent billiger aiS bei uns. Infolge Umstellung de» Postscheckverkehr» auf Rentenmark vom 13. bis IS. Dezember habe» Nach nahmesendungen und Postaustrdge, deren Beträge durch Zählkarte einem Postscheckkonto zugcführt werden sollen, schon vom 12. Dezember ab auf Rentenmark zu lauten. Die Nachnahmesendungen und Postausträgs werden nur gegen Rentenmark ausgehändigt Aus Papiermark lautende AohlÜartcn zu Nachnahmen und Postausträgen, die aus der Zeit vor dem 12. Dezember herrühren und in Papiermark eingelöst sind, werden von den Postanstalten vom ' 3. ab in Rentenmark umgerechnet. Für den übrige,» Pastauftrags- und Rachnahmeverkehr gilt dagegen vorerst nur die Popiermarlwährung. * Ruheftandsbczüge. Die Postanstalten können den Umtausch der in Pavicrmark oezahlten Bcr- sorgungsgebührnisse tu wertbestänü.cn Zahlungs mitte! infolge neuerer Anordnung des Reichspost. Ministeriums weiterhin nur noch insoweit ausführen, . >un Gebührnisse für das zweite, dritte und vierte Novemberviertel handelt. Von den Per» sorgunqsgebüdrmssen der in Wartegeld und im Ruhr- I stände befindlichen sächsischen Beamten, Geistlichen s und Lehrer und deren Hinterbliebenen für die erste Dezemberhälfte kann deshalb der Teil von 70 v. H. durch die Postanstalten nicht in wertbeständige Zahlung-Mittel umgelauscht werden. Zum Ansg"-..,' daftir werden di« Bersorgungsgebübrnisse für die zweite Dezemberhälfte und gegebenenfalls auch spätere Zahlungen in roller Höhe in wertbeständig-« Zahlungsmitteln überwiesen werden. Bon der Universität Leidig. Der Direktor de« Gewerbe- und Focke-Museums in Bremen, Pro fessor Dr. phil. Julius Schwietering, ist vo« 1. April 1924 ab zum planmäßigen außerordentlichen Professor der deutschen Sprache und Lite ratur an der Philosophischen Fakultät der Uni versität Leipzig ernannt worden. Treppenbeleuchtung bis 6 llhr Dis «norme Höhe des Gaspreises — eine Einheit 80 Goldpfennige — brachte es mit sich, daß in den vielen Häusern der Stadt die Treppenbeleuchtung auf Beschluß der Mieterversammlungen eingestellt wurde. Maßgebend war, daß die Teuerung, die Steuern, die Zahlung der Gasrechnung im Haus halt usw., es den Einwohnern kaum ermöglichte, all die erforderlichen Summen aufzubringen. Durch einen Beschluß der Stadtverordneten war der Bc- leuchtungszwang auf den Treppen auf 7 llhr fest gesetzt. Die lange Brennzeit wurde au» den ange gebenen Gründen meist nicht eingchalten. Jetzt ist die Unhaltbarkeit des Siebenuhr-Beleuchtungs- zwange» auch vom Rat anerkannt worden. Er teilt den Stadtverordneten in einer Vorlage mit: „Es häufen sich die Gesuche, in denen um Ausnahme bewilligung von den Bestimmungen über die Treppenbeleuchtung nachgesucht und mit aller Dringlichkeit darauf hingewissen wird, daß die zahl reichen Kleinrentner, Arbeitslosen und Kurzarbeiter nicht mehr in der Lage sind, die Kosten der Treppenbeleuchtung zu trogen. Es sind jetzt gerade die Mieter, die über die Last der Treppenbeleuchtung klagen. Die Durchführung der Vorschrift wird dadurch besonders erschwert. Wir haben anerkennen müssen, daß ein großer Teil der Einwohnerschaft diese Kosten in dem bisherigen Umfange kaum noch tragen konn und deshalb erneut beschlossen, den Beleuchtungszwaug nur bis V Uhr abends vorzuschreibcn; bis zu diesem Zeitpunkt wollen wir aber dann auch den Zwang durchführen." Die Stadtverordneten werden von, Rate auf gefordert, ihr Gutachten zu dieser Neuregelung der Vorschriften liker die Treppenbeleuchtung in zu stimmendem Sinne abzugeben. Srieg»besck>iid«m« und »rtegSdinlerdlteLene »ou Lcitz- ji» Stadt Uvd Leipzig. Lau» und di« Mitglieder de» wunde» der «tvderreiMen erhalten Freitag, den 7.. und Sonnabend, den 8. Dezember, gegen Vorzeigung de» enttpreSendcn Ausweise» im Lagerschuppen der Nordsee fischerei A. <2. aus dem Magd -Thür. GUterbahnhose, An sahrtsstratzk gegenüber der Bllichcrstratze. von 10 bl» 3 Ubr Portion»,chemisch ;um Preise von 200 Milliarden Mark pro Piund und Goldbarsch ohne Kops zum Preise von 240 Milliarden pro Psund. Die Kriegsbeschädigte,« und Kriegshinterbliebenen von Leipzig-Land können die gewünschten Mengen für die einzelnen Gemeiildeu ge sammelt addolen lassen. Die Hnndeftrnrr. Das Ltaonicucraint Leipzig gibt bekam,,, datz alle Hul'.dc, die «ach dein 10. April IM», dem Tage der Auistcliuna der HiindesicuerhauSlistcn, iu Leipzig 'iNgevracvl. angeschafsl oder geworren morden sind, oder die seitdem nur aus Probe oder ln Pslege hier gehalten werdrn, versteuert werden müssen. Die Steuerptlicht für junge Hunde beginnt mit dem aus die Vollendung drS 2. ScdknömonatS jolgenden Ko- lenvermonat. Die Haupivrrsamm.ung des Deutsche« Vereins iür Buchwesen und Schrifttum findet Lonmag. den y. De zember, vormittag» Uhr tu der Universität Leipzig, HSrsaal 11, statt. Den stcilvortrag hält Universität»- Professor Dr. Pinder. Gälte willkommen, insbesondere an» bnchhändleritchen und bn<vgew«rvl,chen Kreisen. Sletnrentner Lelbsthils«: Au Meldung von Mar melade. Salz. Zucker. Margarine, Fett. Speck. Talg. rck>weinSköpien. SchweinZmasken, lLorned-Becr. Malz kaffe«. Easetin, Zusatz. Schuhcreme, Kern- und Edel- kernsets«. Sossenpulver mit und ohne Schnitzel usw.: Montag. Dienstag. Freitag und Sonnabend 3 Uhr. Ab holung: 2 Ubr. Konlaartenstratzc 67. I.. vcim Vor stand M. Kitte. FreiwttlschostSbund kFrcrland. Frcigeld. Festwährung«. Freitag abend 8 Udr tm LehrervereinShau». Kramer strafte, üffentliare Versammlung. Tbcma: .Arbeits losigkeit und Sachweriertassung". Rcf. Hossmann. Diskussion über kranke Menschen Don Tttocna» tzEunn «u» dem noch unveröffentlichten Roman „Der Zauverberg'. mit Kürzungen wieder gegeben nach He«t 3/4 der Zeitschrift .Der ZwtebSlfisch" iHan» v. Weber Verlag. München >. Okapkta begann von frommen Ausschreitungen der L cbestatigkeit zu reden, die das Mittelalter gesehen, erstaunlichen Fällen von Fanattamus und Verzückung in der Krankenpflege: Königstöchter hatten die si nkenden Wunden Aus- ß tz ger geküßt, hatten sich geradezu mit Absicht an Leprosen angesteckt und die Schwären, die sie sich zu gezogen, dann ihre Rosen genannt, hatten da» Wasser nircgctrunkcn, womit sie Eiternde gewaschen, und danach erklärt, nie Hobe ihnen etwas so gut geschmeckt. Settcmbrini tat, als müsse er sich erbrechen. Weniger das physisch Ekelhafte an diesen Bildern und Vorstellungen, sagte er, kehr« ihm den Magen um, al» vlalmehr der »ouströse Irrsinn, der sich in einer solchen Auffassung von tätiger Menschenliebe be kund«. Und er richtete sich aus, gewann wieder he-rere Würde, indem er von neuzeitlich fortgeschrittenen Fernen der Humanitären Fürsorge, siegreicher Furückdrängmrg der Seuchen sprach, und Hygiene, Zozialreform nebst den Taten der mediz nischen Wissenschaft jenen Schrecknissen entgegenflellte. Mit diesen bürgerlich ehrbaren Dingen, anwortete Naphta, wäre den Jahrhunderten, die er soeben an- qezogen, aber wenig gedient gewesen, und zwar be den Tellen nicht: den Kranken und Elenden so ivenig wie den Gesunden und Glücklichen, die nicht sowohl au» Mitleid als um de» eigenen Seelenheile» willen sich ihnen m.lde erwiesen hätten. Don» durch erfolgreich« Soztalreform wären diese der wichtigsten Ncchtstrtimmgsmtttel verlustig gegangen, jene aber hres heiligen Stande» beraubt worden. Darum habe dauernd« Erhaltung von Armut und Krankheit im Interesse beider Parteien gelegen, und diese Auffassung ble b« fo lange möglich, al» es möglich fei, den rein religiösen Gesicht»pmnkt frstzuhalten. Ein schmutziger Gesichtspunkt, erklärt« Settembrini, und ein« Auffassung, deren Albernheit zu bekämpfen e, sich beinah« gn Wrt fei. Den» dw Ad« «wn „heiligen Stande" sowie das, was der Ingenieur un- selbständiaerweise über die „christliche Reverenz vor dem Elend" geäußert habe, sei ja Schwindel, beruhe auf Täuschung, fehlerhafter E nfühlung, einem psycho logischen Schnitzer. Das Mitleid, das der Gesunde dem Kranken cntgegenbringe und das er bis zur Ehrfurcht steigere, weil er sich gar nicht denken könne, wie er solche Leiden gegebenenfalls solle er- rragen können, — d eses Mitleid sei in hohem Grade übertrieben, es komme dem Kranken gar nicht zu und sei insofern das Ergebnis eines Denk- und Phantasie fehlers, als der Gesunde, seine eigene Art, zu er leben, dem Kranken unterschiebe und sich vorstelle, der Kranke sei gleichsam e'.n Gesunder, der die Oualen eines Kranken zu ertragen habe — was völlig irrtümlich sei. Der Kranke sei eben ein Kranker, mit der Natur und der momf zierten Lr- lebnisart c ncs solchen; die Krankheit richte sich ihren Mann schon so zu, daß sic miteinander auskommen könnten, es gebe da sensorische Herabm nderungen, Aussälle. Gnadennarkosen, geistige und moralische Anpassunqs» und Erleichterungs maßnahmen der Natur, die der Gesunte naiverweise in Rechnung zu stellen vergesse. Da» beste Beispiel se all dieses Brukkrankengestndel hier oben mir seinem Leichtsinn» seiner Dummheit und L ederlichkeit, seinem Mangel an gutem D llen zur Gesundheit. Und kurz, wenn der mitleidig ver- ehrende Gesunde nur selber krank sei und nicht mehr gesund, so werde er schon sehen, daß Krankst n aller- dings :in Stand für sich sei, aber durchaus ke n Ehrenstand, und daß er ihn viel zn ernst ge nommen I^rbe. Hier begehrte Anton Karlowitsch Fera- auf und vertcidigte den Pleuro^lhoe gegen VerunAimpfungcn und Despekt erl chkeiten. Me, was, zu ernst ge nommen fein Pleura-Ehoc? Da danke er, und da müsse er bitten! Sein großer Kehlkopf und sein gut mütiger Schnurrbart wanderten auf und nieder, und er verbat sich jede Mißachtung dessen, «a» er damals durcbgemacht. Er sei nur ein einfacher Mann, ein B«rficherm,g»re stnder, und alle» Höher« liege ihm fern — schon diese« Gespräch geh« über feinen Horizont. Und wenn Herr Settembrini etwa zu« Beispiel auch de« Plenro^hoe m teinbeziehen wolle in da«, was er gesagt habe — dies« Kitzelhölle m t dem Schwefelgestank und den drei farbigen Ohn mächten —, dann müsse er fchon bitten und danke MGeheusi. Den« d« fei vv» HeradmindemmGru uud !»» —. ! Gnadennarkosen und Phantasiefehlern auch n'cht eine Spur die Rede gewesen, sondern da» sei die größte krasseste Hundsfötterei unter der Sonne, und wer es nicht erfahren habe, wie er, der könne sich von solcher Gemeinheit überhaupt keine — Ei ja, ei ja! sagte Settembrini. Herrn Ferges Kollaps werde ja immer großartiger, je länger es her sti, daß er ibn erlitten habe, und nachgerade trage er ihn wie einen Heil gcnschein um den Kopf. Zr, Settembrini, achte d e Kranken wenig, die auf Be- wunderung Anspruch erhöben. Er sti selber krank, und nicht le cht; aber ohne Affektation sti er eher geneigt, sich dessen zu schämen. Uebrigens spreche er unpersönlich, Philosoph sch, und was er übe: die Unterschiede tn der Natur und Erlebnisart der Kranken und der Gesunden bemerkt habe, dos habe schon Hand und Fuß... Unterdessen leitete Naphta dst Ehrfurcht, die da christliche Mittelalter dem Elend de» Leibes ar- widniet batt-, oue der religiösen Zustimmung ab, die es dem Anblick sie schlichen Jammers gezollt hatte. Denn die Schwären des Körpers machten nicht nur dessen Gesunkcnheit augenfällig, sondern entsprachen auch de- venenosen Perderbtheit der Seele auf eine erbauliche >md geistige Genugtuung erweckende Weise, — während Le b«sblüte eine irreführende und da» Gew ssen beleidigende Erscheinung war, welch« durch tiefe Erniedrigung vor der Presthaftigkoit zu verleugnen man äußerst gut tat. tznis me Iiberedii corpore mortis hupis? Wer wird m ch befreien aus dem Körper dieses Todes? Das war die Stimme de» Gc stes, welche auf ewig die Stimme wahrer Menschheit war. Nein, das war eine nächtige Stimme, noch Herrn Settembrints bewegt vorgetragensr Ansicht, — die Stimme einer Welt, der d e Sonne der Vernunft und Menschlichkeit noch nicht ersch enen war. Za, obgleich krank für sein« leibliche Person, hatte er seinen Geist gesund und unverpestet genug erhalten, um dem pfäffischen Naphta in Socykn de» Leibe» auf schöne Art d e Spitze zu bieten und sich Der die Seel« lustig zu machen. Er verstieg sich dazu, den Meuschenleib al» den wohr-n Tempel Gotte» zu sttern, worauf Naphta diese» Gewebe für nicht» wett« al» für den Vorhang zwischen un» und der Ewiakeit »Vörie, was wieder zur Folge hatte, daß Settembrini ihm den Gebrauch de« Worte» ,Menschheit* endgültig Der Schriftsteller Maurice Barre». Wir Deut- sch.n haben an Maurice Bar res keinen puren Freund verloren. Seine Vorlesungen an der fran zösisch gewordenen Univcrsirär Straßburg über „Le Genie du Rhin", in denen er das ganze Rhein land als altfranzösisches Kulturaebiet reklamierte, sind in Ernst Bertrams Gegenschrift „Rhein- genius" vortrefflich beantwortet worden. Aber Frankreich verliert in ihm einen Autor von Rang und Namen, den seine Romane in den 80er und 90er Jahren zum Führer des französischen D^cadents machten („Der freie Mensch". „Der Feind der Gesetze"). Doch um die Jahrhundertwende wurde er Präsident der chauvinistischen Vaterlands liga. Barrts, ein leidenschaftlicher Individualist, der den Deutschen Nietzsche und Wagner manches zu verdanken hatte, wurde zum extremen Nationalisten. „Das Genie gibt sich nur dadurch wahrhaft zu er kennen, daß es sich mit seinen Toten und seiner Erde verbündet", sagt er im zweiten Teile seiner in Frankreich sehr berühmten Trilogie „Roman de l'Snerqie nationale" im Jahre 1900. Er wurde zum erkorenen Führer der nationalistischen Iugeud Frankreichs und gehörte seit 1906 der Akademie an. Die Krieg»- und Rockikriegsstimmung in Frankreich steigerte noch einmal in den letzten Jahren seine zu- »or schon allmählich verblassende Popularität. Kaiser» .Sa»* i» Birmingham. Georg Kaisers Drama „G a »" ist in der Uebrrsetzung von Scheffauer -um ersten Male in englischer Sprache von dem Repertoir-Theater in Birmingham aufgefübrt worden. Da» Werk fand starken Beifall. Der „Manchester Guardian" schreibt allerdings, daß die Uebcrtragmrg bei aller Flüssigkeit doch nicht di", elektrische Svannung de» Original« habe. Alias P«»e»t für dt, arm«, Deutsche». Dns von russischen Gelehrten gebildet« Hilfskomitee fü: deutsch« Gelehrt« verhandelt m't de« russischen Wirr schaft»- und Kulturinstituten über «ine Ein- laduag brutsch,r Fachleute »acb Rutz. I«»b. «aiv deutsche Gelehrt, sftch bereit» aus Einladung de» Obersten Volk-wirtschaft-rot» und ber Universitäten «inaetroffen. Der Verband russi scher Gelehrter hat eine fünfprozentl-e Ge- baltaabgat« zugunsten der beutscheu Kost«-«»
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