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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-30
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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Vrettos, 6» SV. U«v«»d«r daß die Negierung fortfahren wird M fungie ren — traf» de» Borgehen» voa Matthe», testen Anflösuncwdekret man al» unhaltbar bezeichnet. Londoner Anregungen und Absichten London, 39. November. (Eig. TeI.) Die eng - lische Sachverständigen-Konferenz hat bereit» gestern abend den ersten Teil ihrer Ler- lxmdlungen zum Abschluß gebracht. Al» wichtigste, Ergebnis wird durch den .Daily Telegraph" der Orffentlichkeit folgende» mitgeteilt: Die englische Regierung sei bereit, den Eisen- bahnbeyörden m der englischen Okkupatonsrone zu gestatten, mit derfranzösrsch-belgischen Regte zusammenzuarbeiten. Di« Eisen bahn würde an der Grenze der britischen Avne die Züge von der Regicverwaltung übernehmen und nach einem Fahrplan wciterbefördern, der zwischen der Rrgieverwaltung und den Kölner Behörden zu ver einbaren wär«, ohne daß die Kölner Eisenbahn irgendwie der Regieverwaltung unterstellt würde. Zu den wichtigsten Fragen wäre die Kon ferenz,, zu dem Beschluß gelangt, der englischen Regierung nahezulegen, in einen sofort ein- zuleitenden direkten Meinungsaustausch mit Frankreich «inzutreten. Au diesen Haupt- fragen gehörten England» Beteiligung an dem von Frankreich vorgeschlagenen Sachverständigenausschuß zur Prüfung der deutschen Leistungsfähig keit, die Berechnung der Kosten der Ruhrbesetzung und die separatistische Bewegung. In der ersten Frage scheine England bereit zu sein, Frankreich entgegenzukommen, da cs nach englischer Ansicht ausschließlich einen Gegenstand prakttscher Erwägung bilde, ob ein« Mit wirkung im Ausschuß erfolgen soll« oder nicht. Eng lands Teilnahme werde aber gegen keinen Grund» s a tz englischer Politik verstoßen. In der Frage der Berechnung der Kosten werde England nur dann der Interpretation des Z 18 folgen, wenn Frankreich und Belg en darauf bestehen sollten, die mit den deutschen Industriellen getroffenen Abkommen jetzt sofort in der Reparationskommissio n zu erörtern. Da Belgien wegen seiner Priorität bis auf weiteres einen besonderen Anspruch habe, sei es offenbar seine Aufgabe, in direkten französisch belgischen Verhandlungen die belgischen Forderungen aus den Verträgen vorzulegen. In der Frage der sonüerbiindlerischen Bewegung habe die Konferenz der englischen Regierung offenbar empfohlen, den bereit« eingenommenen Standpunkt, daß jede separatistische Bewegung unzulässig sei, diplo matisch weiterzuverfolgen. In einer halbamtlichen Erklärung wird von englischer Se te dementiert, daß der englische Der- trete-- in der Militärkontrollkommission Instruktionen erhalten habe, die eine wirksame Wiederaufnahme der Militärkontrolle in Deutschland unmöglich machen würden. Die englische Regierung erklärt vielmehr, daß sie von der Notwendigkeit der Durchführung der Militärkontrolle überzeugt sei und sich damit begnügt habe, den englischen Per treter darauf aufmerksam zu machen, daß es im Interesse einer erfolgreichen Wiederaufnahme der Kontrolltätigke t notwendig sei, diejenigen Ge biete, in denen mit Zwischenfällen unliebsamer Art gerechnet werden müßte, vorlsinstg zu meiden." Koberi Cecil gegen Lloyd George Loudo«, 29. November. (Eig. Tel.) In einem offiziellen Brief an den .Daily Telegraph" tritt Lord Robert Cecil für die Außenpolitik von Baldwrn rin. Zuerst setzt er auseinander, daß die Forderung der Arbeiterpartei, eine Konferenz zu berufen, um den Friedensvertrag zu revidieren, «in u . - sinniges diplomatische» Unternehmen oerlange. Frankreich und die meisten Bundesgenossen Englands würden es einfach ablehnen, di« Errungen- schäften des Sieges noch einmal zur Diskussion zu stellen. Dann wendet er sich dem liberalen Pro gramm zu und erklärt, daß jeder, der die Log« in, liberalen Lager richtig übersehe, bereits genau wisse, wenn die Liberalen ans Ruder kämen, Asquith nur dem Namen nach Premierminister sein würde, während Lloyd George die Politik des Kabinett» beherrschen würde. Dann fährt Cecil wörtlich fort: .Ich muß die Wiederholung einer Außenpolitik, die für so viele - .... . Wirren, die zurzeit in Europa bestehen, verantwort lich ist, nur mit ernstester Besorgnis betrachten. Wir dürfen nicht mehr vergessen, daß die Repucci- tionsbefttmmungea des Friedensvertrag«» mehr al» durch irgendeinen anderen Delegierten durch Lloyd George bestimmt waren; er war e», der sich einer Aufnah«« eine» beftinunten Reparatlonsbetrage» in den Frledensvertrog widersetzte und verlangte, daß die Zahl offen a«lass en wurde. Al» dann IX 3ahr« nach Frieoensschluß der Anspruch der Alliierten festgesetzt wurde, geschah die» mit einem Betrage, der die Zahlungsfähigkeit Deutschland» «eit überstieg. Al» Donar Law versuchte, das System der Schuldschein« zu ändern, führte dies zu den Folgen, die wir jetzt er- leben. E» ist daher nur ein« einfach« Wahrheit, daß Lloyd George verantwortlich gemacht werden muß für di« Schwierigkeiten, in denen wir uns befinden, und ich kann mir nicht vorstellen, daß e« klug oder weise sein würde, die auswärtig« Politik unsere» Lande» wieder den Händen des Urhebers unserer Schwierigkeiten anzuvertr-r^-n." Die ungeheure politische Bedeutung dieses Briefe» besteht darin, daß hier -um ersten Male ein Mitglied der englischen Friedensdelegation in Dersaille» in seiner Eigenschaft als englischer Minister die schwere Mitschuld der englischen Politik an den W rrcn in Mitteleuropa und an der Zerreißung Deutschlands f-ststellt. Vor -t-euifamen Snch-tluagerr Pari», 2V. November. ,Lig. Tel.j Dis „Hn- manitä" kündigt an, fie .werdr vsm 6. Dezember an di« vertraulicher. Be-ichre de» früheren russischen Finanz-Geheimagenten in Paris veröffentlichen. Diese Berichte gaben ge naue Aufschlüsse über die Erpressung». Manöver, die von großen Pariser Zei- tungen unternommen worden feien, um die za - ristische Reqicrung in der Zeit der russischen An leihen zur Zahlung bedeutender Bestechungs gelder zu zwingen. Sine politische Skandalaffäre Prag, 28. November. (Eig. Tel.) Die tschechoslowakische Oeffentlichkvit wird gegenwärtig durch eine Skandalaffäre erregt. Der Präsident des Senats Praschek, der gleichzeitig auch Präsident der Genossenschaft der land wirt- schastlichen Spiritusbrennereien ist, wird von nationaldemokratischer Seite beschuldigt, den sozialdemokratischen Parteien aus einem Propagandafonds Bestechung», gelderin Höhe von mehr al» 10 Millionen Tscheche, krönen zuaewendet zu haben. Die tschechische, Sozialdemokratie fordert dringend ge- richtliche Austraguug der Angelegenheit, um die Haltlosigkeit der gegen sie erhobenen Vorwürfe zu beweisen. Die deutschen Sozialdemokraten stell- ten gestern im Senat den Antrag auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungen«s schusses, doch wurde her Antrag sonderbarerweise auch mit den Stimmen der tschechischen So zi al demokratenabgelehnt. Senatspräsident Praschek gab eine Erklärung ab, daß der Pkopa- gandäfond» in keinem Falle zur Beeinflussung politischer Parteien verwendet worden sei. Zn einer offenen Erklärung der Regierungsparteien wird aber erklärt, daß es Sache der ordentlichen Ge- richte sein werde, di« Angelegenheit zu untersuchen. «in Kampfplan -er ungarischen Hakenkrev-Ier Budapest, 26. November. «Eig. Tel.) In der Debatte in der Nationalversammlung über die Ulain-Affäre verlas der oppositionelle Abg. Ruppert einen Kampfplan de» Verschwö rer, die bekanntlich Hand in Hand mit Luden- dorff und Hitler gehen wollten. Danach sollten zwölf Sturmabteilungen zu je 206 Mann organisiert werden. Einzelne dieser Abteilungen waren bereits aufgestellt und mic Waffen versehen. Ferner sollten regelrecht« Kompanien ausgerüstet werden. Die Sturmabteilungen hatte» 24 Stunden vor der Aktion kampfbereit zu sein und Drücken und' öffentliche Gebäude zu besetzen. Weiter sollten fünf- Retwlutwn -es Theaters? Sprechfilm und Schauspielkunst. von Lrlek Unlängst hat der bekannte Dramaturg Julius B n b in einem Aufsatz „Revolution des Theaters" von dem Fortgang der Erfindungen berichtet, dir nch mit dem „sprechenden Film" beschäftigen. Bor Jahresfrist erschien bereits der erste sprechende Film, und damit war di« Filmkunst über ihre» rein pantomimischen Charakter hinausgehoben und au» ihrer Stummheit erlöst. Allerdings zeigte bisher der sprechende Film noch Mängel: der menschliche und musikalische Ton war nicht rein und erweckte nicht unbedingt di« Illusion der menschlichen und instrumentalen Stimme. Run hat in letzter Zeit, wie Bab berichtet, eine Vorführung stattgefunden, bei -er die Technik schlechthin vollendet, alle „charakteristischen Nunancen jeder Sprochstimm« vor- banden", alle Nebengeräusche de» reproduzierende» Apparats aber vermieden waren. Dies« Leistung der Technik ist im höchsten Maße l»rwundcrnswert, und ohne Zweifel wird dieser Fort- schritt eine Revolution des Filme» herbei- fuhren und in wenigen Jahren schon wird man viel leicht auf unseren stummen Film ebenso zurückdlicken., wie heute auf das bewegungslos« Stereoskop. Eine Revolution des Filmes also, ein« Gelegenheit, Geld zu verdienen, Aktiengesellschaften zu gründen! Bab meint aber, daß darüber hinaus diese tech nische Neuerung uns auch eine vollkommen« „Revo lution de« Theaters" brächte, eine „Schicksalswende für da« Theater" sei gekommen, eia neuer sozialer und ethischer Aufbau de» Theater» begönne nun auf Grund dieser Erfindung. Bab glaubt, es würde nicht lange dauern, bi» wir so weit sind, daß jeder einiger maßen Begüterte ebenso, wie er heute eine Reihe Seemannmappen oder ein paar Bände Springer im Fache stehen hat, dann auch sein« „Schausviel-. Libliothek" haben wird und sich abend« tm Sessel bei der Zigarre überlegen wird, ob er heute lieber Bassermann, Wegner oder Nofffi sehen und hören will. Er wird dann die S-iuwaud herunter- Rollo „Tafso" oder „Der lebende Leichnam" oder „Hamlet" au» dem Schrank nehmen. Das wäre nach Bab dar eine Teil der Erfindung, der andere, von Bab al« wichtiger bezeichnete, aber soll „das dra matische Reproduktionstheater für alle" sein. Bob glaubt anscheinend, daß es nicht mehr lang« dauern wird, bis nur noch ganz wenige Zentralen in Deutschland — wohl Berlin? -Ort- gtnaltheater spielen und nebenvei von einer hervorragend besetzten Tasso- oder Tellauffühsung 1060 Rollen reproduzieren, die dann an alle „Bro- vinzbühnen" verschickt werden. So wird dann die „mehr schlechte als rechte Originaltheaterspielerei" an den kleinen Orten bald aufhören, und statt einer schlechten leiblichen Originalleistung wird man erne gute, Originalreproduktion" sehen. Da» aber, so folgert Bab, wird da» Todesurteil der schlechten Schauspielkunst sein, und nur ganz wenige, ganz große Künstler werden diesen Beruf noch mit Aussicht auf ErfoH ergreifen können. Somit ist di« Revolution de» Theaters geschehen. — E» sei gleich hier gesagt, daß ich, wenn die Dinge so kommens wie Bab meint, darin nicht eine Revolu tion de» Theater» im Sinn eine» neuen produktiven Aufbaues sehe, sondern da» Lnd« der Schauspiel kunst, da» Ende de» Theater» überhaupt. Dielleicht gebt di« Entwicklung diesen Weg. Man kann heut« für nicht» mehr einstehenl Aber man kann fürchten oder hoffen, und wir müssen uns dar- über klar werden, ob wir hoffen oder fürchten sollen. Selbstverständlich wäre di« Erfindung und ihr Ausbau nach zweierlei Richtungen begrüßenswert: für die Umgestaltung de» Film, und für di« Errichtung eine» Museum» großer schau spielerischer Leistungen und Ins-«» nieru»g»k«nst. Darum sollen unsere Enkel nicht auch Bassermann, Wegner, Moifsi, Pallenberg hören und sehen? Für Lehrzwecke jeder neuen Schau- ^prelergenevation wird da» Museum von große« Werte min. Irrig schein« mir aber di» Folgerungen zu sein, die Bab für da» Theater erhofft. Er -eßt «M dem Grundgedanken au», daß «in« gut« Repromrktiov zig fliegende Abteilungen, bestehend au» je 20 Mann, alle Polizei- und Militärperjoaen un schädlich machen, di« sich ihnen in den Weg stellen würden. Insgesamt 6200 Mann war die Truppen macht stark, auf di« gerechnet werden konnte Ruppert versichert«, chaß dies«» Schriftstück in gutem ungarisch« Milttärstil sein« Verfasser verrate. Wenn man ihn aber noch ruch; eruiert habe, sei die» nur darum der Full, weil man es nicht ernstlich wellte. Die Verlesung dreies Krrupsplancs ri«f im Hause große Bewegung hervor. Spionage in Sowjetrußlantz Moskau, 26. November. In Kiew wurde eine konterrevolutionäre Organisation aufgedeckt. Die Mitglieder der Organisation, die sich „Kiewer Aktionszentrum" nannte und eine Zweig stelle de» Pariser Spionagezentrum» unter Führung Tschaikowskis Kartusche« bildete, wurden verhaftet. Ihr« Tätigkeit bestand in bezahlter militärischer Spionage für das Ausland, u. a. für Polen. Die Untersuchung ergab Material über die Tätigkeit des Pariser Zentrums, in Gemein- schäft mit Monarchisten neue Interventionen gegen Sowjetrußland einzuleiten. Der Prozeß gegen di« Mitglieder des Kiewer Aktionszentums steht bevor. Diplomatische Lleberschwäaglichkeitea Neapel, 29. November. Kurz vor der Abreise nach Spanien beauftragte Primo de Rivera die „Agenzia Stefan!", dem italienischen Volke den Ausdruck lebhaftester Dankbarkeit für den dem König und der Kön'gin von Spanien bereitet« Empfang zu übermittelt. Der General erklärte, er teile die Gefühle für da» italienisch« Volk, denen der König in scrner Botschaft an die Presse Ausdruck verliehen habe, und w'ederholte, er sei vollkommen davon über, zeugt, daß diese Reise für beide Lander frucht- bringend und nützlich sein werd«; sir sei ein Beweis für die unzerstörbare harmonische Einigkeit zwischen Spanien und Italien. Kleine politische Nachrichten Der ständige Ausschuß des bayerischen Landtage hat den Antrag auf Haftentlassung de» Ab- geordneten Rothab gelehnt. * Nach einer Erklärung de» Finanzministers Kucharski erstrecken sich die Bemühungen der polnischen Regierung zur Sanierung der Finanzen auf den Dezember 1923 und die ersten drei Monate des Jahres 1924. Für den erwähnten Zeitraum sei mit einem Defizit von 249 Millionen Soldfranken zu rechnen. Dieses Defizit müsse durch Kreditoperationen oder durch die Erfassung von Ltaatsunternehmungen oder Staatsgütern gedeckt werden. Das Ergebnis der außerordentlichen Ver mögenssteuer auf fremde Valuten, das man auf IIS Millionen Goldfrankcn schätze, werd« die Deckung des Budgets fördern. ... . Da» BarschauerK»iegsgericht begann die Verhandlung gegen den seinerzeitig« Führer der antibolschewistischen Abteilung« in der Sowjet ukraine, Atoman Machno, der ang«klagt ist, in Ostgalizien damals einen großangelegteu Aufstand organisiert zu hab«» um da» Land »am P o l rn - loszureißev... - - Die Verhandlungen zwischen Jugoslawien und Rumänien über die Grenzregulierungen im Banat sind beendet. Die durch den Frie- densvertrag von Sevres Rumänien -«gesprochenen Ortschaften werden innerhalb Monatsfrist von den jugoslawischen Behörden geräumt. Der Schah von Persien ist in Marseille eingetroffen. * Au« Angora wird gemeldet, die türkische Regierung habe beschlossen, die Konstantinopeler Niederlassung der Pank von Athen sowie deren Filialen in der türkischen Provinz zu schließen. * Wie Reuter erfährt, hat der britische Bot- schafter in Washington bet der amerika- nischen Regierung wegen der Beschlagnahm« des britisch« Schiffs „Island Home" in der Nähe von Saiveston Vorstellungen erhob«. Die Linksbewegung in der sächsische« »SPD. P-esdep. 29. November. (Gig. Tel.) Für den Pa^Wgder sächsischen ViSPD., de- am Sonnabend und Sonntag in Dresden stattfindet, wurden in der letzten Delegtertenversammlung der DSPD. Groß- Dresden» die Delegiert« gewählt. Ebenso wurden wichtige Beschlüsse Uber die künftig« Haltung der sächsischen BSPD. gefaßt. Die Wahlen ergaben fast nur Namen linksstehender Vertreter. Bericht über die Tätigkeit der Landtagsfraktion hatte vorher Abg. Ldel erstattet, der die Zusammen arbeit mit den Kommunisten als durchaus erfolg- reich bezeichnete. Man habe jetzt in Sachsen etwas Aehnliches wie eine Koalition. B:i den kommenden Verhandlungen tm Landtage werde es sich ja zeigen, wie weit man mit den Bürgerlichen zusammen- arbeiten könne. Der Kampf werde vor allem um die Demokratisieruunq der Verwaltungen gehen. Gerade ron den Demokraten werde gegen die bisherige Personalpolttik der Regierung Sturm gelaufen Für die Mehrheit der sächsischen Landtagsfraktion erklärt« Landtagsprästdent Winkler daß man ;war eine ganze Reihe von Gesetzen mir den Kom- munisten gemeinsam gemacht hillt-, daß aber von kommunistischer Seite oft ganz unnötige große Schwierigkeiten bereitet worden seien. In der Aus sprache, die sich hieran anjchloß, sprach« käst durch weg nur Vertreter des linken FlüDkls. Die Aus- führungen der Abo. Frau Bütt «kr als Pcrne- terin der Fraktionsmehrheit änderten nichts an der Haltung und Einstellung der Mehrheit der Dele gierten, die ihren Ausdruck in der Wahl der Dele giert« zum Landesparteitag fand. Zum Schluß wurde eine Entschließung im Sinne de« Referenten Edel angenommen. Oie geheimnisvollen Verhandlungen mit Rußland D«e»d«, 29. November. (Eig. Tel.) Die ge- heim« Sitzung des Landtags hat nach unseren Er- kundigungen den Vertrag mit Rußland gestern abend abgelehnt. Die wir bereits mitgeteilt hab«, hatten sich vorher die beiden Haushaltsausschüfle des sächsischen Landtages mit dem Vertrage, der di« Ge währung eines russischen Brotkredites vorgeschlagen hatte, befaßt. Die Ausschüsse erklärten, daß der Ver trag so abgefaßt sei, daß er für Sachsen keine Vorteile biete, und gaben ihrer Verwunderung darüber Ausdruck, daß Rußland glaube. Sachten auf dies« Weise helfen zu können. Die Ausschüsse hatten es abgclehnt, die Regierung zu ermächtigen, einen solchen Vertrag abzuschließen. Weshalb die Verhandlungen des Landtage« gestern über diesen Vertrag geheim gehalten wurden, ist nicht verständlich. Es besteht die Möglichkeit, daß eine vertrauliche Behandlung in d« Bedingungen des Vertrages selbst vorgesehen habe. Man darf hoffentlich annehmen, daß auf alle Fälle die Ocffent- lichkeit nachher noch über die Nebenumstände dieser Vorverhandlungen unterrichtet wirb. (^iresemann gegen Keltisch Perlio, 29. November. (Eig. Tel.) In der gestrige» Sitzung des Landtages hat der sächsisch« Mi- - nisterpräsident Fellisch u. a. erklärt, Reichskanzler Dr. Stresemann habe in der Nacht de» Hitler- putsche» Sachsen um Hilfe gegen Bayern er- sucht. Diese Erklärung ist, wie die „B. A. a. M." mit aller Bestimmtheit festste!!« kann, voa Anfang bis zu Ende unzutreffend. Vas Ausland und -le -euifche Rot Berlin, 28. November. Der Gemeinderat der Stadt Bruck a. d. Mur hat dem Reichspräsidenten zur Linderung der Rot in Deutschland -en Betrag von 16 Millionen österreichischer Kronen zur Ver fügung gestellt. Amsterdam, 28. November. Nach einer Blätter- Meldung werden gegen Anfang Dezember wieder 360 KindcrausdemRuhrgebietin Zütphen zur Verpflegung eintreffen. eine gute Reproduktion des Isenheimer Altar«» an der Wand hängen »u sehen als dar Krebrstilleben einer Dame, die früher auch mal gemalt hat . . . Aber jeden Vergleich mit der bildend« Künst. die Bab immer wieder heranzieht, halt« ich für schief. Denn die bildende Kunst ist ja stumm, starr, ein für alleinal gegeben und durch da» Zutun von Mensch« unwandelbar. .Alle Wirkungsmöglichkeiten liegen m der Seele des Betrachtenden, nur auf ihn kommt es an, da» Bild, die Natur bleibt da» gleich«, heute wie morgen, wie in 100 Jahr«. Wie ander» di« Schau- spielkunstl Sie ist aus sich heraus, von Anbeginn etwas Einmalige». Kein Künstler bringt zwei- mal di« gleiche Leistung heraus, keine Ensemblevor stellung gleicht der ander«. Tausenderlei Zufälle wirken jedesmal mit, und wer je ein Theater er lebt hat, in dem Bühne und Zuschauer ein» wurden, wo der Funk« übersprang und alle ergriff, wo Wort zu Wort, Bild zu B ld sich schloß, bi» der Vorhang -usammenschlug, der kennt die Freude und den Schmerz de» Gefühl«», daß die» alle» nur das etne Mal, heute und nie wieder, gewesen ist. Auch Bab verkennt nicht, daß da» „unanalysierbar« Aroma -er Körperlichkeit de» Schauspielers" unproduzierbar sei, daß auch hier die Originalleistung immer über der Kopie stehen wird. Ja, wenn dem so ist, warum dann di« Hoffnung auf da» „reproduzierende Theater", warum dann die Voraussage ein« .bedeutenden qualitativen Erhöhung?" Rehmen wir an, die „Sprechfilmdramasabrik-A..G." in Berlin repro duziert mit einem Ensemble der größt« Künstler ihre Dramen und überschwemmt mm das deutsch« Land. Dann ist es au» mit jeder Theaterspielrrei der anderen Schauspieler und Regisseure, die nicht zu den Auserwähltrn in Berlin gehören. Die könn« bann zur Bank geh« oder Advess« schreib«. 3» ihrem Theater rollt ja heute. Don Carlo»", morgen „Gespenster", übermorgen „Hanne!« Himmelfahrt", > alles in erster Besetzung. Ein Terror der wenigen Provinzen würde «Insetzen, kein, auch kein »ganz großer" jung« Künstler könnt« überhaupt »ehr Schauspieler «erd«. Di» Stufenleiter der Engaae- ment» von der Nein« ProvinzbühN« di« zu« Nativ- nalcheater wird« es nicht mehr -eben, «in langsame ovoanische» Aussteb« der Kräfte wäre unmöglich, an deG« Stzetf» »irde Koemegioa «id Pettern wirtschaft treten, wer Glück und Beziehung« hat, käme ms Sprechfilmatelier . . . Wer wünschte nicht ein« Revolution -es Theaters? Aber ein« Revolution au» neuem Geist und nicht durch eine neue Technik, eine Revolution von innen heraus und nicht eine Revolution von außen! Der Sprechfilm sei anerkannt al» „Revolution de« Films", aber nie und nimmer darf er zu einer „Revolution des Theaters" führen! Herwiae Fleury In München ist die von Verdi bewunderte Sängerin Fleury, verwitwete Dr. Urban, die Mutter de» Münchener Malers Prof. Hermann Urban, im Alter von 80 Jahren ge- storben. Sie sang Kontra-Alt und Sopran mit der gleich« Vollendung und hat auf all« Opernbühnen der Welt große Triumphe gefeiert. Kcmuuermustkaltfcher Zuscumumschluß. Nunmehr ist auch in Tübingen in einem vom Wustkwlfsm- schaftlichen Institut (Leitung: Prof. Hasses ver- onstalteten Konzert im Pfleghof neue Kammer musik aufgeführt worden. Es wurden Werke von C. Prohaska, Ioh. Fr. Hoff, Günther Rami» und Hermann GrcGner gespielt. Bolschewistisch« Sta-tba-ftmst. Im Bezirk Mugan im Kaukasus wird eine Stadt angelegt, die zu Ehren Lenins den Namen „NowgorodLenino" trag« wird. Der Gtadtplanist in Form dr» fünf eckigen Sowjetstern« entworfen, die Zwischen- räume zwischen den Ecken des Stern» werden mit Parkanlagen «»»gefüllt. Mit den ersten Arbeiten ist bereit» begann« worden. Erricht»« ei»er Sternwarte i» vber«gadi». Der Begründer und Leiter der Treptow-Polksstern' warte bei Berlin, Prof. Dr. Archenhold, trögt sich mit dem Plan, -ine Forschung-stern- warte t» Oberengadia, dessen rein« Luft sich zu Beobachtungen besonder» eignet, zu erricht«. Der greise Gelehrte unternstnmt gegenwärtig eine Vor- tragsreife türrch di« Schweiz, durch die er sich die Mittel zur Lrrichtuag dieser Sternwarte zu v«. tzyauen yosp. S Die ' 1. gkvver festgesetzt „bue ausri gen eindr Ein wir f Dami Erem nötig zurück Weser Stunk 1 hab, zu g dies. Zim sollt Hau! liche Dun das! MarL für Flei, gleiche Obst un auf; hier Kartof 120 Mill ändert. Weller paritätisch und der ' brikarb Leipzig ui öffentliche! Voin 1. D drucker-Ar! straße 24. arbciter-Ai straße 14— abteilung M Kauf» zur L die u könne! nicht v eine: gleiche! so in i mächtü Bei jen gern schwai und die hri Jnhaberinn Lucia in Ne Wohl ihrer tuen von 2 will sagen, Lire. Sie hergestellt, i Samt und > sogar hübsch Ich lieb« schön in der seinen schlas schützt die stehen- wenn Und ich dein Reiz, o leuchtet, Last Sonnenaufgo Gebet ist bill Worin lic Und eines Neapel entß Kapri in ein lebend, Mens Diese Ma! alt und vor Gästen schwai Deine. 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