Volltext Seite (XML)
S«tte 4 Marlihallentvan-erun- Am Sonnabend wurden in der Städtischen Markt» Ixille lohende Preise verlangt: Frischfleisch: Rindfleisch 2^ bis 3 Goldmark', Kalbfleisch 2, Schnitzel 3,2, Schweine- und Hammelfleisch je 3, gehacktes Rindfleisch 2,2, gebocktes Schweinefleisch 3,« und Grsttzabtcs 2^! Goldmark. Wurst waren: Blut-, Leber-, Jagdwurst, Mortadella 3,6 Goldmark: Knack-, polnische und Metetwurst 6 Goldmark; Zervclat und Salamiwurft 6L Goldmark. Fettwaren: Butter 3Z bis 3,6 Goldmark. Margarine 1,2 bis 1,4 Goldmark. Ameri kanisches Schweinefett 2 und 2,2 Goldmark. Talg l^t und Kunstspeisefett IP Goldmark. Kokosfett 1,9 Gold- mark. Lier 400 ivtilliarden. Gefrierfleisch: Rinderbrust 680, Rippe und Kamm 720, Keule 760, Rindfleisch ohne Knochen S60, Roulade 1200, gehacktes Rindfleisch 960 Milliarden. Schweinefleisch 2800, Hammelfleisch 1200, Kalbfleisch 1640, 1680 und 2400 Milliarden. Fische: Schellfisch 700, Seelachs und Goldbarsch 000, Kabeljau 1000, Rotzunge 1000, Karpfen 2000, Schleie 2300 Milliarden. Matjesheringe 400 das Stück, Salzheringe 350 bis 800 Milliarden das Pfund. Kartoffeln 53 Milliarden, Sellerie 120 bis 200, Koh! 80, Welschkraut 150, Weißkraut 100, Rot kraut 250, Kohlrabi 100, rote Rüben 80, Zwiebeln 175, Möhren 100, Rettich 60, Rosenkohl 1000, Birnen 800, Tafeläpfel 700, Musäpfel 350, Tomaden 700, Pilze 150 bis 1200 Milliarden Mark für das Pfund. Von der Monatsschrift »Da» Leben* liegt jetzt Rr. 6 vor. Der packenden Serie von Peter Vandrcy« Abenteuern, setzt Georg Frös'chel den „Schlutz- punkt* auf: Die atemraubendo Erzählung von der Hochzeit, bei der der Bräutigam — fehlt . . . und di« Braut — entführt wird. Im selben Heft wird die Reihe abenteuerlicher Geschichten fortgesetzt, deren Held Ralph van Alst ist, und die den Vorzug haben, tatsächlich erlebt worden zu sein. Ein« reizende Ro- veile »Sebastian Wimpferls Absturz* führt mit aus- gezeichneter Sachkenntnis und überlegenem Humor l»iter die Kulissen des Films. Außerdem enthält „Das Leben* noch viele andere kurze und längere lebensvolle Geschichten, die iOx-raus spannend und amüsant zu lesen sind. Wir nennen nur Titel wie „Die chinesische Truhe*, »Die Dame vom See*, »Die Geburt der Venus*, „Zwei Herren au« Amsterdam*; Autorn wie Paul Rosenhayn, Henry F. Urban, Paul Zech. In gewohnter vornehmer Ausstattung, mit an sprechenden Illustrationen erster Zeichner, kommt dieses Heft auch verwöhntesten Ansprüchen entgegen. ..Das Leben* (Leipziger Perlagodruckevci, Leipzig, Iohannisgasse 8) ist durch alle Buchhandlungen und im Straßenhandel zu beziehen und kostet 1,20 Mark, multipliziert mit der Schlüsselzahl de» Börsenverern». * Verlegung von Arbeitsnachweisen. Die Fach abteilungen für das Gastwirtsgewerbe, für Bühnen- angehörge und für Musiker sind nach dem Grundstück ISächterstraße 26, Hof, Erdgeschoß, verlegt worden. Geschäftszeit werktäglich von 8 bis 3, Sonn- und Feiertags von 10 bis 1 Uhr. Fernsprecher für die Fachabtcilungen für das Gastwirtsgewerbe und für Bühnenanachörige 18 324; Fernsprecher für die Fach abteilung für Musiker 28 051. Ferner sind die Frch- abteilung für Hausangestellte und die weibliche Iiigendabtcilung noch dem Grundstück Rudolph- itraße 2, II (Hufeisen), Eingang gegenüber der Katho- lischen Kirche, verlegt worden. Geschäftszeit werk täglich von 8 bis 3; Fernsprecher 72111. * Die Auszahlung der Zusatzrente für bas k. Novembcrviertel an die Kriegsbeschädigten und Kricgcrhinterbliebencn erfolgt, soweit diese die Zah lung nicht schon am Freitag, den 23. November, oder Sonnabend, den 24. November 1923, erhalten baden, Montag, den 26. November 1923, im Ortsamt für Kriegerfürsorge, Nonnenmühlgasse 8. Den übrigen Zusatzrcntenempfängcrn geht das 4. Novembcrviertel, wie bisher, durch die Post zu. , Der Ankauf vou Reichrsilbrrmünzen durch di« Reichsbank erfolgt vom 26. tz. M. ab bis auf weiteres zum 400millrardenfachen Betrage des Nenn» werte«. SW-»!«. Requiem Bon I»Ivd»1crrAl Auf dem neunten Friedhof zu... . ruht seit vierzehn Tagen meine alte Mutter. In der zehnten Gruppe, Abteilung In der zehnten Gruppe des neunten Friedhofs, Abteilung L, liegt auch mein Pater, seit zwanzjig Jahren, denn etwa zehn Jahre lang schlief er friedlich auf dem Militörfriedhof und übersiedelte später mit alten Waffenkamevaden nach dem Gottesacker zu . . . ., der auch Helden des Weltkrieges birgt. E« ist aber gar nicht einfach, von der Abteilung nach der Abteilung ö zu kommen, denn rechts und links führen viele Gassen zwischen den Hügeln durch, und die Friedhofsverwaltung muß ihre liebe Mühe gehabt haben, Ordnung zu schaffen. Die Nummern der Grabstätten brechen oft plötzlich ab; es gibt nicht mehr viel Platz für neue Tote, so daß alte Gräber angefordert werd«» müssen. Auch auf dem Kirchhof herrscht eben Wohnungsnot, obgleich jetzt zum guten Ton gehört, sich einäschcrn zu lassen. Meine Eltern waren alt modische Leute. Mein Vater, «in Freigeist und der streitbaren Kirche wenig hold, wünschte »in Gott ju ruhen*, den er offen bekannte und dem er durch sem reine», der Pflicht geweihte» Leben gedient; meiner lieben Mutter aber, die ein« fromme Frau gewesen, tat dir Hoffnung wohl, dereinst, am Jüngsten Tage, ihre Lieben wicderzusehen, in einem Licht«, da« nicht mehr verlischt, und bei einer reinen, wundervoll« Musik, di« ohne Ende ist. So wäre nun alle» g»- schlichtet, und mein« Schwester und ich, zwei alte ISaisenkinder, leben weiter in Raum und Zeit, und Enkel find da, die sich der Sonne freuen, und wir all« warten in dieser Lrschcinungswelt, dis die Stund« schlägt, die Kinder und Enkel ins Zwischen^ reich abrust, da« voll ist von Götten», Hervey Dämonen und von den „Seelen* der Abgestorbe nen .... * Der Schmerz um Tot« ist zunächst ein dürftiger Stengel ohne Blätter; erst später treibt er svkde hervor und dann Blüte» und Früchte, die um so schöner wachsen, je heimlicher dm Tränen aewetnt werden, so zum Wachstum eine» richtig«» Schmerze« nRig sind. Zn den Augenblicken der offiziellen Be stattung fleht man bloß den Sarg, die Lichter herum und die Blumen, und hört den Pfarrer Gebete so 1:11. Bon den Kerzen steigt zarter, schwärzlicher * B«vS1kerung»vorgLng« i» Leipzig. Nach dem 46. Dochenausweis des Statistischen Amtes de» Stadt Leipzig fanden in der Woche vom 11. bis 17. November 104 Eheschließungen statt. Die Zahl der Lcbendgeborenen betrug in der Woche vom 4. di» 10. November 184, davon 84 Knaben und 100 Riad- chcn. 37 Lebendgeboren« waren unehelicher Abkunft. Totgeborene wurden 4 festgestcllt. Gestorben sind in der Woche vom 11. bi« 17. November 152 Per sonen, darunter 21 Kinder unter einem Jahre. Unter den Gestorbenen überstieg die gab! der Männer mit 78 die Zahl der Frauen (74). Von den Todesfällen entfielen auf Ruhr 1, Tuberkulose 18, Lungenent zündung 9, sonstige Krankheiten der Atmungsorganr 6, organische Herzleiden 11, Gehkrnschlag 12, Krämpfe der Kinder 4, Magen- und Darinkatarrh 2, Krebs 13, alle übrigen Todesursachen 69. 3 Per sonen erlagen tödlichen Unfällen und 4 endeten durch Selbstmord. * Nachzahlungen an städtisch« Ruheständler. Die städtischen Beamten im Ruhestände und die Hinter- bliebcnen von städtischen Beamten können vom 26. d. M. an bei ihren Zahlstellen eine Nachzablung er heben. Bei der Stadtkasse werden am 26. November d'c Bezüge an die Hinterbliebenen und am 27. No vember d. I. an die Beamten i. R. ausgezahlt. Leipziger Kino Sftoria-Ltg,»spiele. Da» überfüllte Licknspiclthetttcr ist ein Beweis dafür, das man in den Reiben des Publi kums mir Spannung aus den 3. und 4. Teil, den Schluß r«r .Tragödie der Liebe* gewarlc» hatte. In der Tat ist «s kaum einem Film der letzten Zeit fo gm gelungen, die Spannung eines Kriminalfilms mit feiner Psychologischer Durcharbeitung der TetatlS zu verbinden. Iannings meiiierhafte Darstellung des charaktervollen Verbrechers, Erika Gläßners Baronin — Dirn« und Mia Mays Mutter — das meisterhafte Spiel dieser Haupt darsteller läßt selbst vereinzelte zu stark ausgetragene Sentimenialttitten kaum empfinden und bringt kino- müstige Situationen der Wirklichkeit nahe. Da auch alle Nebenrollen gut dargcstelli sind, dar? man die »Tragödie der Liebe" als eine der besten Ma-Schöpfungen br- zri.tmen. llolosteum. „Zwei Waisen im Sturm der Zeit.* Man hat von diesem Jilmwerk schon lange vor «einer deutschen Uraufführung wahre Wunderdinge ge- bört. Und jetzt, da wir Gelegenheit haben, den Film zu beschauen, können wir scsisiellen, das; er in keiner Hinsicht enttäuscht. Er bar Sckmftß und Temperament. Sine Szeneilsolge, die keinen Augenblick Langeweile aus kommen lätzt. Dazu kommt eine ausgezeichnete regie- tcchiitscke Lösung der gelotst nicht lcicknen Ausgabe. Gcis- silh macht da» mit einer ungewöhnlichen Flüssigkeit. Geradezu bewunderSwe« sind die Mästens,«ncn. Zwei Schwestern, Lilian und Dorotby Gish, spielen die Haupt rollen in Mimik und Geste überzeugend. Zweifellos stellt das Ftlmwerk eine der bemerkenswertesten Er- fchctnungen der amerikanischen Produktion dar. Der Beifall eines jeden Besucher« darf dem Film sicher sein. weist« wand. »Fatty.« Wer kennt ihn nicht, den amerikrnischen Helden der FilmgroteSke. Vor zwei Jahren kannte ihn in Deutschland noch kein Mensch. Heute möchte wohl niemand seine Filme misten. Was gerade die Faity^8roteSken so interessant macht ist die Primitivität de» Humors. Logik ist hier vollkommen auSgcfchaltet. Wir sehen uns die köstlichen Szenen «iwa mit dem Intereste an. mit dem wir einer recht komischen Szene aus der Vartetebühne folgen. Es scheint über- flüssig, über Fatty und sein Können noch besonder« Worte zu sagen. Das Publikum wird wieder einmal herzlich lachen ««stnoLichftptele. »Dio Faust des Riese».* Enistannnt dieser Film auch der tilieren Produktion, so wird rr doch auch heute noch «in dankbares Publikum finden, nicht zuletzt, weil Henny Porten die weibliche Hauptrolle spielt. Das Werk unterscheidet sich von den gewohnten Filmdramcn der früheren Produktion durch «ine bemerkenswerte Einfachheit der Handlung. Aber gerade das macht den Film interessant. Er verzichtet auf sensationell« Effekte nnd gewinnt durch die Sicher- bett der HandlungSttihruna. Henny Porten spielt die Hauptrolle. Hier wie in den neueren Filmen zeigt st« eine erstaunliche Ausgeglichenheit im Spiel. Ihr Kön nen ist um so'höher zu bewerteu. al» sie aus aufdring liche Starmanieren durchaus verzichte,, sondern lediglich durch ihre Leistling imponiert. Ein wertvoller Film! Weltthrater. Sine überaus interessante Urauffühcrunq auf dem Gebiet der Ltchtspielkunst wird demnächst in Leipzig staitstnden. SS bandelt sich um den amerikanischen Großfilm der Mctbro-Corporation »Mutter, weise m i r d c n W « g», der von New Bork aus seinen Sieges- zug durch qan, Europa angelreten da«. Wir kennen den Geschmack des Amerikaners, der Grotzsilme nick», in bezuz aus monumentale Bauten und Massenszenen schafft son dern der seine Hanptstärkc in der Behandlung realistischer, au» dem Leben gegrtssencr Stosse wiederholt bewiesen hat. Um ein solches Werk handelt eS NW auch bei diesem Film, der das tic,ergreifende Schicksal eines Mädchens entrollt, die Tragödie einer der fo vielen, die zu schwach Nnd, den Kampf mit dem Leben zu bestehen. Vorbildlich wie stets »ei amerikanische» Filmen ist auch hier die au»- gezest-mte Darstcituuq, Phoiogtapha: und meisteihatte Regie, vtne bcionoele Seyenswurdigkeit in pyorotew- ntlcyer Hinsicht viein die Dturuttataftrophe im ersten vut. Die .vauplroüc der GloUa Maxon wird von der vekannien amerikantichen Filmschauspielerin Alic« Lake verkörpert, die in Deutschland al» Gcacnspirtertn von Fall, Arbucklc keine Unvelanntc mehr ist und sich hier nun zum ersten Male in einer dramatischen Rolle zeigt. Saftspiel -er Tegernseer Ti« vahii.che ivaucrnvühne Tegtlnj«. di« in diesem Moiu.l m oen .Drei Linoen- ein Gastwirt gwt, trat am Buymg »til einer Etiluuftuhiung »Die TVurn- bau-ertu* vor da» ipuotuum. ^ers banoe.t sich um er« ernst.» Volt-, stuck in drei xttten von o.uootf wre.nz, Las dutu^us ipannLno gc,pitlt wir». Bcionocrs d<r zweue Akt lonicnnlert da» Intctesfe der Besucher, .oäh.eüo o«r drifte Nlr gejchlckl »u Hoycpuittt oer HandtUug onngt. Eine junge VauerStoqner hat den Sohn or» aileu Tburn- bacher geheiratet um den Hos zu bekommen. Der Mann wrrv krank und stirbt. Dw junge Feau verliebt sich in ihren unecht und veschtiegt, »hu zu betraten. Da» geht den alten Thurubacher OLnderl Schulte») wider den Strich, oer den yos seinem »weiten Sohn Friedl «F.an; Vogl» erhalten mochte. Er Wunsch», das; dieser die jung« Wtiw« <Lont Schütte«) heiratet. Darüber kommt L zu einem lcharsen seelischen uonflikt bet Friedl ung der Bäuerin, die ihn» Mann erwürgt hat. Friedl stellt der jungen Frau nach und will sie mit Oswalt an sich bringen. Der alte Bauer dörr mit Entsetzen von der ruchlosen Tat seiner Schwiegertochter und erwürg» sie. Wenn auch ein zelne Rollen gewisse psychologische Unwahrschctnltaleiten in sich tragen, so verliert dadurch keineswegs das Stück al« Ganze«; es fesselt von Anfang di« zum Schluß Einen Haupwe-rdienst daran haben die Darsteller, die gerade bet diesem Drama aufS neue beweisen, daß sie wirklich ernst ,u ncbmende Schauspieler sind. Das gilt besonders von Ander! Schulte«. Franz Vogl und Loni Schuftes. Aber auch die übriacn Mitwirkenben verdienen Anerkennung, so daß der starke Beifall der dem vauern^»nsemb!« zuteil wurde, durchaus bercchftat war. Die Aufführung wird am Totensonntag wtrderholt. Aus -em Dereinsleben kDi« Schriftführer der Vereine mach«, wir darauf aufmerksam, daß veretnSnachrickl«« bi« fpäte « sten»nachmttaagS3Uhrtndrr Reduktion abgegeben sein müssen, andernfalls ste in die nächste Nummer nick» mehr ausgcnoimnen werden können. D. Red.) Au« der Deutschen Demokratischen Partei: Sonntag. 25. November, vormittags ZLH Uhr, in der Geschäfts stelle, Göschcnstratze 22 (Ecke Dresdner Straße): Bericht aus dem Reichstage. lRedner Herr ReichStagSavaeord- ncler Pros. Dr. «Vorv». All« Parteimitglieder naben Zutrift, — Dienstag, 27. November, nachmiitaqS 5 Uhr, gesellige Zusammenkunft der demokratischen Frauen in der Wohnung von Frl. Dr. Wtndschcid, Kaiser Wilhelm- Straße 41: Besprechung politischer TageSsragen. Lengrlrlder Landsmannschaft ftSereinShttm Schießers Restaurant. Kramcrstraße). Mittwoch. 28. November, ft Uhr, spricht Otto Siedel über .Sagen au» dem Sachsen lande*. Alfred Dietz« fing« Lieder zur Laute. K. Kütt- ncr vom Deutschen Hetmatbund sprich, einleitende Worte über »Zwecke und Ziele der HeimatbundeS. Leipziger HauSfrauenveretn. Die Berechnung für die gesetzliche Untermiete in der Woche vom 25. No vember bis 1. Dezember erfolg» mit der ReichSrickttzahl 831 Milliarden. — Zu dem PutzkursuS, der Diens tag 1 bi» 4 Uhr im Frauengcwerbeveretn, Königstr. 26. stattfindet, können noch einige Teilnehmerinnen ange nommen werden, ebenso zu dem WetßnäbkurfuS in der Carolascintte. Beethovcnstraße 15 <Mtrvvock>r 1 bis 4 Uhr». Anmeldungen in der Geschäftsstelle Gewand gäßchen, Laden 8, Montag. Freitag, Sonnabend 9 bi» 12 Uhr, Mittwoch 3 biS 6 Uhr. Kunstkalender Mitteilung per Städtischen Theater Intendanz. ES wird nochmals daraus hingewiesen, daß hie Vorstellung Sonntaa. 25. November, dm Neuen Tdeaier .Der Prophet", nicht wie irrtümlich angezetgi im Anrecht, fondern bei aufgehobenem Anrecht statlsindrt. — Heute Sonnabend. 24. November kommt im Neuen Operettentheater di- crsolareickic Operette .Madame Pompadour al« öftentftche Vorstellung zur Aufführung. von den Stttdttschen Bühnen. Die Operette bereitet für Sonnabend, den 1. Dezember, eine Neuinszenierung der Opereite „Der arm« Jonathan" von Earl Millöcker vor. — Sonnabend, den 1. Dezember, im Alten Theater Erstaufführung dr« Schwanks „Mein Vetter Eduard*. Herber« Hübner spielt die Titelrolle. Kleine« Theater, von DienSrag. den 27. November, ab Gastspiel von Emil Ramelok in der Komödie »Der Faun* von S. Knoblauch. Havcmann-Quartett spielt am 26 November im Rap- bauSsaal« da« EiS-Moll-Quariett z«Op. 131» von Bert« Hoven und, »um ersten Male, ein neues Quarte« von Ernst Kren-k. — Dorothea vrauS; 26. November im Kaufhaus« Klavierabend. — Grete Ststckgold: 27. No vember im Rathaussaat« Liederabend. — Fritz Weitz- mann: 28. November im Rathaussaale Klavierabend. -- Rauch auf, der die dünnen, blauen Woihrauchwolken mit feinen Linien dnrchwirkt: mit Gedankenstrichen im Text der Vergänglichkeit; di« Lichter flackern: Symbole irdischer Probleme; die Blumen duften stark und betäubend: „letzte Grüße*, der holden, sommerlichen Erde entrissen. Es ist aber bloß ein« Zeremonie, gcspenstvrhaft und unwirklich, bis zum Moment, da man di« kleine Schaufel in die Hand nimmt und ein paar Schollen auf den Sarg wirft. In dieser schlichten Geste steckt die wahrhastige Tragödie des Dasein»; die Genien der drei Natur- reiche schweben um den Ort und senken ihre Fahnen vor dem Ich, für das cs keine Gräber gibt, und das des vierten, des Menschenreiche», tiefstes und höchstes Geheimnis ist. * Die alten Urkunden sagen, daß der Mensch bloß ein Zwischenfall im Reiche der Schöpfung war, dessen letzte Ursachen nicht bekannt sind. Niemand wollte ihn, und da» Titt schuf die Grenze gegen da» un- sichtbar« Reich, daraus es yervorgegangen. Aber er kam, er war plötzlich da, fiel direkt vom Himmel in die Materie herab, die er verdarb, sich selbst in ihr verderbend, rin« tragikomische Gestalt, halb Gott, halb Tier, der Pflanz« verwandt, wie dem Stein, ein Geschöpf zwischen Unten und Oben, wunderlich ver anlagt und au» der urewigen Heimat in Raum und Zeit verbannt.... * Meine gute Mutter hinterließ, von meiner Schrrester und mir abgesehen, noch zwei Wesenheiten: rin Dienstmädchen und einen alten Kater, die beide nicht von ihrer Seite wichen; sie gehören zunächst in diese» kleine Requiem, denn über alle« Lob erhaben war ihr Verhalten bei Lebzeiten und beim Tode der alten Frau. Die Mari«, neun Jahr« im Hause, beschämte alle Idealen Hau»gehilfinnen durch die Schlichtheit, Aufopferung»s3higk^lt und Herzensgütr ihres Wesen»; ste „diente* nicht, sie gab ihre ganze Seele der alten Frau, deren letzte Tage sie, ams tiefste betritt, herandämmern sah. . . . Unvergleich lich waren ihr Schmerz, ihr« Tränen, ihre Perzweif- lung, war die Selbstlosigkeit ihrer Freundschaft, da der letzte Augenblick geschlagen hatte. .. , Sei gegrüßt, Marie. * Dor Kater aber, der ja nicht weinen kann, und dessen Möglichkeiten, Schmerz zu zeigen, auch sonst sehr beschrankt sind, deutete duvch sein Benehmen an, ni- nahe ihm der Tod der alten Fran ging; er litt stumm und zog sich grollend zurück. Am ersten Tage konnte er schwer begreifen, daß die müden alten Hände nicht mehr da waren, di« ihn gestreichelt, und daß das Mütterchen, auf dessen Schoß er geruht, nicht mehr im Lehnsessel saß; auch da« Bett war leer, darin er zu Füßen seiner geliebten Herrin geschlafen; am zweiten Tag« ließ er sich di« Wohnunystür auf machen und lief ein paar Stufen hinab, um die Vermißte zu empfangen, wenn sie wieder heimkäme; traurig kehrte er dann um, unternahm noch einen zweiten Versuch; dann lief er niemandem mehr zu, verweigerte Speise und Trank, kroch in einen Winkel und erwartet« sein Ende. . Di« Höhl« von Salamanca Uraufführung an der Drr»dver Staat»oper Leonarda, die enttäuschte Gattin de» vorzeitig vergreisten Pancracio, schenkt ihre Gunst dem Sakristan, einem gewissen Reponce. Natürlich hat sic e n Kammermädchen, das natürlich auch seinen Liebhaber hat. Ehristina, das Kammermädchen, ist die bewegliche Ecke in diesem Kräfteparallelogramm. Der Vorhang hebt sich, als man gerade Pancracio umständlich auf Reisen sch ckt. Er senkt sich über dieser einaktigen Stegreifkomödte, nachdem Pancracio, der einem Gewitter ausgewichen und kemgekehrt, fröhlich mit den zwei Buhlen ein Schlemmermahl verzehrt hat, das eigentlich diesen allein -ugedacht war. Um d e» Unbegreiflich« begreiflich zu machen, betritt zur rechten Zeit ein sechster Mann den Ort der Handlung: Larraolano, fahrender Student au» Salamanca, am End« der Komödie Leonarda» Lieb ling und dazu auoersehen, der enttäuschten Frau die Weihen eine» rechten Brautbette« zu erteilen. Damit da» Unwahrsche.nlich« Eretani» werden kann, muß sich auf der Bühn« da« Wunder der LÄhl« non Salamanca enthüllen. Da» geschieht unter den Augen de» bc' isttgten Zuschauer» so: Earraolano schickt beim Nahen dc» Alten die beiden larmoyanten Buhlen in die Kohlrnkammer, um sie später, al» er den Ban- cracio von der Aufrichtigke t seiner Gesinnung über zeugt hat. al» schwarz« Teufel herau«-urufen. Di« r«ufcl»a".pe fervleren da» Mahl. Ma« beargwöhnt sich, schließt höllisch« Freundschaft, fällt flch betrunken um den Sal» und katzbalgt flch endlich. Die Teufel werden htnausgcprügrlt, Pancrac o läßt flch von dem wundertätigen Freund au» Sakamanea zu «ine» fernen Ouell entsenden, wo ihn Heilung von seiner phclichen Undichtigkeit erwartet. Sormtng, cken 2S. klovernd« W vi« Haus MW SIMM LL »int war unt Me don Aut lvmn auf 1 «;n i aller wäre sie a il 's von Blic «ar DM au» gedekm schlesis nannti Er! „Zurü land Mit d park«. Wir« vevger und st ebensc Park deutscher Höreck, i Meisters au» der gezählte! snilles, c zästschen land d« die Par unserem London» Gelegen! endliche! ' deutsche besitzt i Schöpf«! zöfischen worden, immer, Park» wirken Beete, ! in ihre, Oder i dienten häuf g oiollett Spring! befriedi englisch gemein von S Würzb! bürg, 45f A in de daß 1 ob u ihr, sie h dess« beru S .. len Octlenttickleft NW Alfred Briimme-Leipzig zeiqt «ine größere Kel- setner nnieren plaftilckien Arbeiten. Die Aus wird näwstrn Dienstag geschlossen werden. da« 2. Pbilyarmon. Konzert, dar morgen Mon- Uhr in der Alderthalle stattfindet, ift die cdeni. unter Leitung der Generalmuslft Geschäftliches Im WcinyauS Mcsclla tritt täglich das vornehin« Lttmmnngs-Diu» ari. Grle Äusiö vi«ten die Hrrrei» Kaprllmei'ter P. Schwenke uns Tankred Rioftcr. Marabu. Eine behagttckft Stimmung Herrscht all abendlich im Marabu. Meister Schum, Leipzigs pcpu- lärer Komiker, mawt hier den Wirt. Er versteh, er, seine Gölte aufS Angenehmste zu unterhalten, u. a. werden täglich, unter Mitwirkung «rsiklosfiger Solisten gute Konzerte geboten. Et» Radiumjubiläam. Der französische Unter- richt»minister hat in der Kammer einen Gesetzentwurf eingebracht, nach dem der Frau Professor Curie »um 25. Jahrestag der Entdeckung de» Radium« al» Belohnung Frankreich» ein Bettag von 40 000 Franken gewährt werden soll. Der Fl»g »» bi« Erb«. Der Leiter de» ameri - konischen Flugdienstes, General Patrick, erklärte in einer Red«, das Krieasamt beabsichtige, eine Flugzeugflottill« aus dir Reis« um di« Welt zu schicken. Di« neuesten Flugzeug« seien imstande, oh»e Unterbrechung 2000 Meilen »u fliegen. Sie würden von der amerikanischen Ostiäst« nach der Westküste fliesen, um sich von hier au» über Ala»ka und von Insel zu Insel nach Indien zu be geben und dann dis Rückreise über Persien, Skan dinavien und Grönland zu vollziehe». Han» Sigma«,: wird m dem Liederabend von Maria M a t tt r ft o ck-T ch r c t b e r <28 November) mttwtr- ten. — Agura Dclsarto: 1. und 2. Tezemver im Ratyaus- saale wettere Volkslieder Abend«. — Ernst Ernst: 2. De zember tm Kanjhau» »lustiger Abend*. — Edith von Lchrenck: Tanzabend 3. Dezember Zentraltheatcr. Lcip,s»«r Kunstvrretn. Tie lausende Ausstellung er- hält ihre bereits in wetten Kreisen anerkannte Be deutung dadurch, daß die in ihr mit Werken der Malerei, Zeichnung und Graphik vertretenen KünsUrr: Reinhold Ncubauer-Berltn. Hugo Becker. Hanns Zriü- meyer, Heinrich -ußmann-Leipzia Hans Meybodcn- Dresden ;um ersten Male der breiten Oessentlichreft sich zeigen, lektto» stellung Für tag 7K Dessauer Hotkapclft- direktors Fran, von HSßlin gewonnen worden. Einen Franz-SrUnbe« Al»end veranstaltet das bcliebte Schackstrbcck-Ttrciüiauarlelt Dienstag ft Ubr unter Mit wirkung der Pianistin Augi sta Schachleveck-Lorocker im Kaufhaus. Tslsmaqur Lambrtno: Sonnabend S Uhr sm Kauf haus Beerhoven-Abcnd. Kirchliche Nachrichten Marienkirche. Totensonntag Lbormuslk' "»ei still?* von Gast, und Loiogesang: „Rnhn in äueorn* von Schubert (Herr Hampe). Kirchenmusik in Lt. Johannis. Am Totenfeste früh 8 Ubr Kurrende: „Harre, meine Leelc* v. E- Malan. Vorm. Z-,10: »So wünsch ick, mir zu guter Letzt* v. Jrh. Seb. Bach. — Abendnivttcftc am Dienstage, 27. ?°ov.: »EltaS* v. F. Mcndclssohn-Barlholdv (letzter Teil: Eliä Himmelfabrts unter Mittv. von Frl. Döring (Sopr.), Frl. Schöbel lAln H. P. Siegenb.ich (Ten.), H. Beyer (Bor.) u. H. G. Winkler (Lrgeft. Eintritt srei. Lutherktrche. Sonntag abend 6 Uhr findet in der Kirche AbendgotftSdienst in liturgischer Form mit An« lprackie von Psarrer D. Jeremias statt. Im Anfchl. sse Beichte und Feier der heiligen Abendmahles. Montag abend ft Uhr im Gemcindedausc Gemcindeabend (Sieben bürgen-Abend). . Zum 75jühriqen Wicklern JubiUtum 1SS3 veranstrltct der Leipziger Verein für Inner« Mission tm Evang. VcreinShaus. Roßstraßc 14. Hoi. Eingang E. an jedem 2. und i. Srnntag im Monat, abends 8 Uhr. Volks- missionSabende, unter Mitwirkung eines Leipziger MissionschorcS, mit Vorträgen <3. Reihe) von Pfarrer Earl Richter nach Luk. 4. 14—21 über „Tie Glau.cns- Verkündigung der Inneren Misston — Jesus von Na zareth*; 25. November (Totenfest): Ten Traurigen Tröstung. — Eintritt frei? Naftlanar,gemeinde Ltndenau. Im VormittagSgottcs- dienst ,i> Ubn der Natvanaelgemeind« sinder eine Ge dächinisieier slir die Hinterbliebenen der KriegSge-nLenen unter Beteiligung sämtlicher Lindenaucr Militär- und Kriegcrvereine und der Mittvirkung des Kirchenaesang- vereins statt. Die Predigt nölt Pfarrer LiZ. Dietrich, die Gedäaniltsseicr ans dem Aricdhoj um 2 Uhr hat Psarrer Hentsch. Kirch« Markkleeberg. MO Uhr liturg. Gottesdienst unter Mitwirkung von Mitgliedern des Gesangvereins Germania. . Ansprache Pfarrer Scblichting heiliges Abendmahl. 11 Uhr KindergotteSdtcnst derselbe. Nach mittags 3 Uhr Predigt und veüiges Aoendmabl. derselbe. Nachm. 5 Ubr Predigt und heiliges Abendmahl tm Del- saal zu Leipzig-Dölitz, derselbe. Gcsanasdarbietunaen des Männergesangvcreins von Leivzig-Tölttz. Diens tag, 27. 11., abends 7 Uhr, Bibclbciprcchung im Bctsaal zu Leipzig-Dölitz. Kath. Kirche, Leivzig-GohliS. 8 Uhr letzter Gottes dienst in der Turnhalle. Mo Uhr seierl. Pontisicakinat und E'nweihnng der Kirche «Zutritt nur mir Karte). Z,12 U.' r Messe in d«r neuen Kirche. Sonntag den 25. November, vorm. il kiS 12 Uhr, Andacktt für Taubstumm« in Lau! und Gebärdensprache in der Staatlichen Taubstummen Anstalt Leipzig Thon berg, KnrftSftttsmnndslr. 2, durch Psarrer Bnrckharbt. 'Diese um ihrer schönen musikalischen Eiftuuno willen ausführlicher erzählte Stcgrciflomödie ist eine von den neun „Entremedcs* des großen Span ers Miguel de Cervantes Saavedra. Der in Salzburg als D'.rektor des Rlozarteums lebende Wiener Komponist Bernhard Paumgartner ha te das hohe Finderglück. (Fast möchte man bedauern, daß nicht der Meister des „Arlecchino", Busoni, oder der Meister des „Gianni Echicchi", Puccini, es hatten. . . .) Paumgartners Musik ist nicht eben mit gedankenschwerer Erfindung belastet. Die Partitur wiegt alle Möglichkeiten eines Orchesters von klassi schem Format artistisch aus. Auch ein Klavier ist darin ausgenommen zur Stützung der in einen, ge- senken Presto dahinfliegcnden Rezitative. Das Ganze fließt in einer Art von fröhlichem Lklektiz's- mus einher, streift Strauß und — unbewußt vielle'cht — den tieferen meistersingerlichen St l- bereich — ein unbeschwertes Musizieren, eine witz go, geistreich-unsentlmentale Unterhaltung. Fre lich, was dem Ohr so gefällig schmeichelt, ist, von den Aus führenden her betrachtet, ein schwer erkauftes Opfer. Dies Derk eine» durch alle musikalischen Schulen h'ndurchgcaongknen Könners stellt an Sänger, In strumentalisten und Dirigenten höchste Forderungen. (Wie schon aus dem Klavierauszug zu ersehen, um dessen Herausgabe sich der Wiener Philharmonische Verlag verdient gemacht hat.) Di« Dresdner Künstl r: Grete Mrrrem-Nikisch, Lies«! von Schuch, Teßmer, Ermold, Lange, Staegemann, Busch »nd seine Kapelle blieben dein Werk nichts schuldig. Nur das Bühnenbild störte die Lust an dem Stück. NRN» Settnoor „ VLO 4D /1* K /X»rO ki.üeci MWo?