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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-25
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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lO-L Uhr unter dem Vorsitz Darthous »usaounett, u» gemäß der Entscheidung vom 13. d. R. die deutschen Dertreter zu hören. Die deutsche Delegation setzt sich wie folgt zusammen: Staat»« sekretär Fischer (Kricgalostenkomunislon), Meyer« Litt er (Kriegslastenkommission), Dr. Brandt (Reichsflnanzministerium), Dorn (Reichsfinaiw- Ministerium), Wolf (Rcichsverkehrsministerium), 9teichardt (Reichswirtschaftsmimsterium), Schäf fer (Reichswirtschaftsministerimu), Dr. Simon (Auswärtiges Amt) und Michaelis al« Dol metscher. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß di« deutsche Regierung die Reparationskommissiou durch ihre Noten v»m 24. Oktober und 2. November mit verschieden Fragen befaßt hat, und forderte die deutschen Vertreter auf, die gewünschten Aus führungen zu den in den Sloten aufgeworfenen Fragen zu machen. Im Romen der deutschen Dele gation gab Staatssekretär Fischer zunächst einen Uebcrbl^ck über die Notlage Deutschland« auf finanziellem und wirtschaftlichem Gebiet und ihre Ursachen sowie ihre Rückwirkungen auf die deutsche Leistungsfähigkeit. Er hob den Standpunkt der deutschen Regierung hervor, daß die Ruhr besetzung rechtswidrig sei, und wies darauf hin, dvß nur die Wiederherstellung der Einheit der deutschen Wirtschaft di« Finanzen in Ordnung bringen und die Leistung», fähigkeit Deutschlands wieder erweck.n könne. Darauf gab er eine eingehende Darlegung der ergriffenen der beabsichtigten Maßnahmen zur Sanierung der Finanzen und der Währung wie z. 2. der Um stellung -er Ll^ 'innahmen auf Gold, äußerster Einschränkur^ der Ausgaben sowie Stillegung der Notenpreise. Die Notwendigkeit, dies« Reformen durchzuführen, hab« die deutsche Regierung Hum Eingreifen in die Sachlieferungsvertrage gezwungen. Fischer gab kurz Kenntnis von dem In halt einer gleichzeitig von ihm übergebenen Denk« schrift zu den belgischen Studien, un erklärte, diese Studien könnten unter den angegebe nen allgemeinen Voraussetzungen eine geeignete Grundlage für die Lösung des Neyarationsproblems bilden. Schließlich wies er in eindringlichen Worten auf den ungeheuren Ernst der Stunde hin un appellierte an das Verantwortlichkeit«, gefühl der Reparationskor nssion. * Berlin, 24. November. (Eis "c l.) Da» gestern zwischen den Mitgliedern des Bergbaulichen Der .'is und der Mieum zum Abschuß gelangte Abkommen ist für die Lage der Arbe telosen im Ruhrgebiet von größter Wichtigkeit. Die dem Verein an- geschlossenen Betriebe haben in Friedcnszeiten n cht weniger al» 550 000 Mann Belegschaft beschäftigt. Selbst.wenn man in Berücksichtigung einer erhöhten Trbcits-eit d'e benötigte Zahl etwas geringer sckmtzt, wird die volle Wiederaufnahme des Betriebes in diesen Unternehmungen eine Entlastung der gesamten Arbeitslosigkeit um mindesten» ein Viertel, vielleicht ein Drittel mit sich bringen. Erfreulich ist es für das Abkommen, daß es in der« ienigcn Fassung vollzogen werden konnte, die von der Reichsregicrung genehmigt worden war, daß also der dreiwöchige stampf um die Anrechnung der Kohlcnlicscrungen auf Reparation«, lont.o n'cht vergeblich gewesen ist. Die deutsche Regierungskrise - iu französischer Beleuchtung Parls/^4. November. (Eig. Tel.) Der Sturz Stresemamur ist für di« Pariser Blätter da» größte Tagesereignis, vor dem die gestrige Kammerdebatte, die Unterzeichnung de» Abkommens mit Stinnc» und die Verhandlungen der Reparationskommission zu- rücktreten. In den meisten Kommentaren wird her vorgehoben, daß Strescmann nicht wegen seiner Außenpolitik gestürzt worden sei, sondern wegen der innerpolitischen Schwierigkeiten. Die gleichen Blätter behaupten, daß die Frage d"r Nach folge für da« Ausland nur wenig Bedeutung habe, da bei den gegenwärtigen Verhält nissen in Deutschland keine parlamen- torische Regierung wirkliche Macht ausüben könnte. Die royalistische .Action Franxaise" bemerkt, die letzten Vorgänge in Deutschland hatten bewiesen, daß da« deutsche Volk tatsächlich nicht parlamentarisch regiert werden könne, da der Parteigeist in Deutschland sich in einer Weis« bemerkbar mache, wie in keinem anderen Lande. Deutschland werde ent- ueder zur Monarchie zuriickkehren oder der Anarchie verfallen. Frankreich müsse im Inter« esse seiner Sicherheit die Anarchie vorziehen. ^er „Gaulois" unterstreicht den Kontrast zw cheir der gestrigen Abstimmung de» Reichstages und dem Vertrauensvotum der französischen Kam- wer, in der selbst di« Opposition der klar blickenden n id gemäßigten Politik eines großen Patrioten zu- g stimmt habe. Der .Petit Paristen* erklärt, Stresemann habe l il st durch Winkelzüge und Mangel au Moral s > "n Sturz herbeigeführt. Da» .Petit Journal" ist der Anficht, daß Strese- ' n unter normalen Verhältnissen ein glänzender rtamentarischer Kanzler gewesen wäre, der aber s ue Kraft überschätzt habe, äl» er die gegenwärtigen Schwierigkeiten in Deutschland meistern zu können glaubte. Ver Leipziger Zwischenfall Brüssel, 24. November. Rach einer Meldung der „Agenee Beige" hat der deutsche Geschäftsträger gestern dem Minister de» Auswärtige« da» Bedau ere» der deutsch« Negierung über den Leipziger Zwischenfall ««»gesprochen. Oie Oeulfchlaadreise einer uor-amerikanift-ea Komm ffion Frankfurt a. M, 24- November. (Eig. Tel) Der stellvertretende Treuhänder für da» beschlagnahmte feindlich« Eigen ti» in den Bereinigten Staaten, Mr. Wilson, hält sich mit einer Kommission, «n deren Spitze er steht, augenblicklich i, Frankfurt auf, um Interessenten Auskunft über di« RÜckgadn deutschcn Eigentums zu erteilrn. Gr hat sich vor einem Dertreter der „Frankfurter Zeitung" über seine Aufgabe al» Treuhänder und dem Mit der Fre:- gäbe zusammenhängenden Komplex von Fragen ge- . ußert. Mr. Wilson meint, daß eine «merk ko nisch« Intervrntion in d«r Repar«. tionrsrag« nicht zu erwarten sei. Er denkt auch üb« da» »vn der Botschafterkoaserenz go» schlofft»« Kompromiß und di« dem General Noüet .erteilten Vollmachten sehr pessimistisch, da et fürchtet, daß daraus neue schwer« Konflikt« für Deutschland hervorgehen könnten. Don Frank furt aus begibt sich die Koinmlss-on noch Stuttgart, München und Leipzig, später soll:« noch Köln mit dem altbesetztea Gebiet sowi« d«r Nuhrbezirk besucht werden. Sin nieberreinischer Notschrei Köln, 23. November. Der Ausschuß kür Ar- beiterwohlsahrt erläßt unt:r der Uederschrifr: „Helft der Bevölkerung an Rhein' Und Ruhr!" einen Aufruf, in d*m cs heißt: „Der vollkommene wirtschaftliche Husam, menbruch an Rhein und Ruhr hat zwei Drittel der Bevölkerung arbeitslos gemacht. Zn ungeheizten Zimmern frieren und hungern Millio- nen elender Kinder. Die proletarische Selbsthilfe der Arbeiterwohlfahrt sieht verzweifelt ihre Hilfsmittel durch Arbeitslosigkeit, Geldentwertung und die poli- tische Zerrüttung erschöpft. Kameraden im Aus- lande un-all ihr Freunde unschul- digerKinder, an Euch wenden wir uns in großer Rot. Wollt Ihr uns helfen, Menschenleben zu retten? Spenden für die besetzten G?bicte richt» t an Landesrat Han» Dingender, Düsseldorf, Landesha'iss, Konto Rr. 1380 Landesbank Düsseldorf." Aus -em österreichische« Rationalrqt Dien, 23. November. Der Rationale« tb«. endete heut« die Debatte über die Regierung», erklärung. Abg. Schumacher (Chr.stl.-Soz.) dankte dem Bundt«kanzler im Name« der Tiroler, daß di« Kundgebung des Tiroler Landtag» anläßlich der Povgänge in Südtirol in Italien al» unbe rechtigte Einmischung iu die inneren Verhältnisse eines anderen Staate« hingestellt worden sei. L» habe sich um eine Verletzung de» heiligen Rechtes aus die Muttersprache gehandelt Im Friedens vertrage von St. Germain sei das Recht der Muttersprache in Bezug auf da» öffentliche Unter richtswesen formuliert worden. Man hätte erwarten können, daß ein« groß« Nation, wie die italienische, diesen fortschrittlichen Rechtssatz über den Schutz der Sprache eingehalten und sich au» freien Stücken selbst zu eigen gemacht hätte. Er hoffe, daß bei den Regierenden in Italien doch noch eine bessere Einsicht einkehren werd«. Er spreche nicht wie einer, der d-n Irredentismu» predigen wolle; er sei ein Mann -cs Friedens. Dem Lenker der Ge- schicke Italien» aber ruf« er die Worte eine« Großen zu: Der beste Grenzschutz ist ein zufriede ne» Gren^volk! (Lebhafter Beifall.) In der weiteren Debatte kam bei einer Polemik zwischen dem dem Haus« angehörenden sozialdemo kratischen Angestelltenvertreter und den Christlich- sozialen und Industriellen der Streik der In- dustrie-Angestellten zur Sprache. ssi. Wie», 23. November. Die Regierungsvorlage über die Ausprägung uad Ausgabe von Silbe rmün- zen ist heule veröffentlicht worden. Die Vorlage , .steht die Ausprägung von drei Münzwerten vor; von kOOO-Kronen-Stücken mit der Bezeichnung . »Halbschilling"', von 10 000 - Kronen - Stücken mit der Bezeichnung „Schilling" und von 200000 Kronen-Stücken mit der Bezeichnung „Doppel- schwing". Kleine politische Nachrichten Für den verblichenen Neich«bankpresidenten Dr. Rudolf Havenstein fand i» Lichthof de» Reich»- bankgebäudr» ein« Trauerfeier statt, an der außer den Verwandten de» Verstorbenen der Reichs kanzler Dr. Stresemann, Dertreter der Reich»-, Etat», und Kommunalbehörden, de» Wehrkreiskom mando», der Handelskammer, der Handwerkerkam mer, führende Persönlichkeiten aus Handel, Industrie usw. teilnahmen. Di« Stadt Meser tz, deren Ehren bürger der Verewigt« gewesen war. hatte «inen Der- treter entsandt. -M- Nach einer Berliner Meldung wurde der Jour nalist Walter yehme am Freitag au» der Schutzhaft entlassen, nachdem er dem Wehr- kreiskommando eine Erklärung abgegeben hatte, daß er in seiner Tätigkeit allr» unterlassen werde, was gegen Sicherheit und Ordnung im Reiche verstoße. * Die schweizerische republikanische Union hat an den Bundesrat das Ersuchen gerichtet, die deutsch- schweizerische Grenz« für Arbeitssuchend« gänzlich zu sperren, die in der Schweiz wohnhaften arbeitslosen Deutschen, die in irgendeiner Form Arbeitslosen unterstützung erhalten, auszuweisen, und etwa ent» gegenstehende Verträge mit Deutschland zu kündigen. * Den Londoner Blattern zufolge bereitet die eng lische Admiralität die Pläne für den Bau der neuen Kreuzer vor, die kürzlich von Baldwin angekündigt worden sind. Zunächst sollen acht Kreu zer von je 10 000 Tonnen auf Stapel gelegt werden. Bei der Abstimmung der Kesselschmied« wurde di« auf der Konseren» von Sdinburg zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern beschlossene Üeberrinkunft angenommen. Damit ist der Lohnstreit, der 2, Wochen gedauert und unmittelbar 10 000, mittelbar ober SO 000 Arbeiter der Schiffbau- Industrie betroffen hat, beendet. Vie Protektoren des Gesindels Frautsurt a. M., 24. November. (Eig. Tel.) Da» französisch« Krikgsqericht in Kaiserslautern ver- urteilte verschiedene Bürger au» Kirchheim- bo landen, die sich zu einen' Selbstschutz zweck» Ueberwachung der öffentlichen Gebäude argen separatistisch« Ueberfälle Au- sang November zusamamngetaa hatten, «egen Teil- »ahm« an verbotenen Versammlungen zu mehr monatigen Gefängnisstrafen. Separatisten aber dürfen sich ungestört zusammen- tun, um zu plündern und um «in, friedlich, Stadt hu braitdschatzen, ohne daß rin französische» Kriegs- gcricht sich dann» kümmert. Var dich«» sranzösissichev Krieg»«-richten ««rdeu noch mehr ps> lzisch« Bürger al» AngeNagke stehen, dir sich keine» andern Ver- brechen» schuldig gemacht haben, al» gegen di« iepa- ratffttschea Hort»» anstzutaaten, di» die pfälzisch« Städte Sbermlftn habe». ' I Verkleinerung -er Parlamente? Berlin, 24. November. (Lig. Tel.) Eine ge- meinsame Sitzung de« Aeltestenrate», de» Vorstandes de» Reichstage» und der Vorsitzenden der Unter suchungsausschüsse de» Reichstage» beschäftigt« sich heute mit der Frage, ob die Einschränkung im Haushalte, di« in der gesamten Reichsverwal- tung getroffen wird, auch auf den Reichstag ''ausgedehnt werden ssoll. Bei dieser Geleg.'nhctt wurde vom Reichstags Präsidenten Loebe auch die Frage der Verminderung der Zahl der Reichstagsabgeordneten gemeinsam mit den Länderparlamenten >uid als Anregung auch die Verminderung der Abgeordneten in den Länderparlamenten angeschnitten. 2in Landesparlament, das braunschweigische, hat bereite die Verminderung ihrer Mitgliederzahl voroenom- men. Das bayrische Landesparlament hat bet dem Reichstage angefragt, ob er dieft Angelegenheit nicht auch in Erwägung ziehen will. Die Mehrheit der Fraktionsvertreter hielt sich aber heute nicht für befugt, Beschlüsse in dieser Richtung zu fassen. Di« weitere Verfolgung dieser Angelegenheit wurde viel- mehr für die zweite Lesung des Wahlgesetzes im Rechtsausschnß znrückgestellt. Kahr gegen das Reich München, 24. November. (Eig. Tel.) Das Generalstaat«komi> issariat teilt mit: Gegenüber Ge rüchten wird festgcstellt, daß das Verfahren wegen der Vorgänge am 8. und v. No vember bereit» bei den bayrischen zuständigen Be hörden anhängig ist. Ein« Auslieferung der Beteiligten an den Staatsgerichtshof der Republik kommt nicht in Frage. Damit nimmt Herr von Kahr den offenen Kon»- flikt zum Reiche auf. Er hat sich dazu -en denkbar ungeeignetsten Augenblick ausgesucht, und es wird zu frag-n sein, ob nicht die Wahl de» Moments zeigt, ' daß der Generalstaatskommiflar , den Frieden mit' dem Reiche nicht will. * Die Anträge, die di« Bayrische Dolkspartri über ein« köderalistische Umgestaltung der Reichs- Verfassung im Re chstage eingebracht hat, be- deuten den ersten Schritt zur-Verwirk- -lichung der verfassunaspolitischen Ziele, die hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Bayern und dem Reiche von der bayrischen Re gierung und den Koalitionsparteien in Aussicht ge nommen sind. Die bayrische Regierung bereitet eine Parallelaktion vor, mit der an die Relchsregierung herangetrctcn wird, sobald dies« gebildet ist. Aus -em sächsischen Landtag ' Dresden, S4. November. (Eig- Tel.) Die nächste Landtagssitzung ist vorläufig auf Diens tag, den 27. November, nachmittag» 1 Uhr, einberufen worden. Zunächst wir- man die Mit glieder de« Untersuchungsausschusses zur Prüfung der vom Minister Böttcher während feiner Tätig- keit al» Finanzminister vorgenommen«« Beamten anstellungen »sw. wählen uüd üb« den Antrag der Deutscher Bolkspartei auf Einsetzung eine» Unter- fuchung»au»schusses über die Amts tätigkeit de« früheren Iustizminister» Dr. Zeigner verhandeln. Dann dürfte di« zweite Lesung der Vorlagen über die Auseinander- setzung mit dem vormaligen Königs haus, über die freiwillige Zusatzgrbäudeversichc- rung bei der Landesbrandversicherungsanstalt un einige weiter« Anträge kommen. Weiter steht auf der Tagesordnung ein kommunistischer Antrag auf DerhandlungenmitRußland wegen eine» Brotkredit», ein weiterer Antrag auf Einrichtung einer Goldnotenbankabteilung bei der Staatsbank, ferner der Antrag Dr. Seyfrrt (Dem.) auf Er gänzung der Geschäftsordnung de» Landtage», end lich noch ein kommunistischer Antrag auf Aufhebung de« Belagerung»-« stände» in Sachsen. Die kommunistisch« Landtagsfraktion Hot Anträge an den Landtag eingebracht auf Veröffentlichung einer Denkschrift über alle Maßnahmen der Reichs- wehr in Sachsen unter Einsetzung eines besonderen Untersuchungsausschusses hierüber. - Dresde», 34. November. (Eig. Tel.) Der ReHtsansschuß de« Landtages lehnte gegen die Stimmen der Sozialdemokraten die Vorlage über die Abfindung de» früheren Königs hauses ab. Die Kommunisten stimmten daaegen, weil sie überhaupt eine Abfindung von vornherein ablehne», während die bürgerlichen Parteien die Vorlage deswegen ablehnen, weil die Regierung be kanntlich für sich da» Recht in Anspruch nebmen will, gegebenenfalls einen Teil der Schätze der früheren königlichen Sammlungen, die, wie bekannt, in Staatsbesitz übergehen sollen, rhne Zustimmung de« Landtages zu veräußern »nd den Erlös «vrntuell zu verwerten. Demgegen- über forderten die bürgerliche» Parteien die Ge- nehmigung de» Landtage« oder eine, besonderen Ausschusses für derartige Verkäufe. Voraussicht! ch dürft« der Landtag schon in der nächsten Woche sich endgültig über diese Vorlage entscheiden. Segen ungerechtfertigte Verhaftungen Dresden, 24. November. Durch den Regierung», kommiflar für den Bereich de» Dehrkrelskomman- do» IV, den Reich»taq«abgeordneten Rich. Meter, ist ein Befehl de» Wehrkrei»kommando» IV zur Kenutni» gelangt, in dem das Wehrkreiskommando IV darauf hinweist, daß die Trupp« in Zukunft bet allen Festnahmen durch Befrag-n der ört- lichen Behörden die Richtigkeit der An gaben, di« zur Festnahme geführt haben, nachprüft, damit ohne zwingenden Grund Festgenommen« sofort wieder aus freien Fuß gesetzt werden. Ferner hat der M'likärb:fehlshab«r in diesem Befehle Mißhandlungen und unwürdige Behandlung von Festgenommcnen verurteilt und eine strenge Untersuchung vorgekommener Fälle dieser Art angeordnet. lieber die Verhaftung »»n Döbelner Kommunisten erfahren wir von dem dortigen Ttandortältesten, daß e» bekannt geworden war, daß an der für den 20. Noven.ber g'nehmigten Frauen- Versammlung der K. P. D. in de* Muldcnstr ße eine Anzahl ftlhrerder Kommunisten ftilnehmen würde. Di« Reichswehr Haff« erfahre», daß dies« Leure au»führliche» Material gegen die Reichswehr bei sich hätten. Durch di« von einem Offizier vorgenommenen Untersuchungen der an- »iftich» MSnuer wnrden auch wert»»»« Schriften Soustug, «I« -5 Notizen und Briefe vorgefunden, s» daß ekNtge Fest» nahmen erfolgten und sich Haussuchungen notwendig »achten. - Die „Dresdner Volkszeitung*, das Organ der VEPD., ist vom Wehrkreiskommando auf die Dauer von zehn Tagen verböte» worden, weil sie einen Artikel veröffentlicht hat mit der Ueberschrift: „Im besetzten Sachsen, wie die Re chs- «ehr Ordnung schafft, bisheriges Ergebnis 34 Tote, 110 bi» 130 Verwundete." Da» Wehrkreiskommando gibt zur Begründung an, schon au» dieser Ueber- schrift ergebe sich, -aß mit dem Artikel allein die Ab- sicht verfolgt werde, da» von der Reichsreg erung befohftne Vorgehen der Reichswehr in Mißkredit zu bringen. Oer Parlamentarier v. Graefe Berlin, 24. November. (Eig. Te I.) Im Reichs- tag verlautet, daß General v. Seeckt als Inhaber der vollziehenden Gewalt an den Reichstag das E r - suchen gerichtet habe, der Aufhebung der Immunität des Abg. Graefe zuzustim- men, damit dieser wegen Vergehen« gegen die Ver ordnung de» Reichspräsidenten strafrechtlich verfolgt werden könne. Vervierfachung -er Postgebühren Berlin. 24. November. Vom 2«. November ab werde» di« seit dem 20. Novernber gelteubeu Post» uud Posi- scheckaebühren auf das vierfache erhöht. Der einfache ft-ernbrief kostet somit ab 26. November SO Milliarden, die sseru- Postkarte 40 Milliarden, die Druöksache bis 25 Gramm 16 Milliarde«, die Ein schreibung 80 Milliarden. Für den Geld verkehr gilt ei» neuer Tarif, der bei Bareinzahlnugen mit Postanweisung für die niedrigste Vetragstufe bis 25 Billionen Mark eine Gebühr von 100 Milliarde«, bet der Einzahlung mit Aahlkarte eine solche von 50 Milliarden Mark vorsteht. Reichsarbeiterlöhne in Goldmark Berlin, 23. November.- Nach Verhandlungen mit den Spitzenorganisationen wird der «pitzenlohn der Reichsarbeiter von der nächsten Wache ab auf Grund eines auf G 0 ldmark abgestell-en Torifes ausgezahlt werden. Dieser Tarif ist nach Wirtschaftsgemeinden und Lohngruppen abgestult. Der Etundenlohn beträgt in Ortsklasse ohne Orrs- lohnzulage 36—86 Pfennige, für Frau und jedes Kind werden je 3 Pfennige für di« Stunde als Zu schlag gezahlt. Die Verhandlungen über die Um stellung der Beamtengehälter auf Gold mark finden voraussichtlich in der nächsten Woche statr. Die Lohnmeßzkhl für die laufende Woche beträgt für die Arbeiter 700 Millionen, die Gehalts- mcßzahl filr die Beamten und Angestellte« für das 4. Novembcrvicrtel 140 Millionen. Bei den Rach- zohlungen werden die wertbeständigen Zahlungsmittel berücksichtigt. Oie neuen Srwetbslssensähe Berit», 23. November. Di« wochentäglichcn Unterstützungssätze für Erwerbslose betragen vom IS. bis 24. November in der Ortsklasse X für Männer über 21 Jahre 780, unter 21 Jahren 470 für Frauen über 21 Jahre 620, unter 21 Jahren 360 Milliarden, als Familienzuschläg« für Ehegatten 200. für jedes Kind und jeden sonstige» unter- stutzungsberelbtigten Angehörigen 180 Milliarden. Zn der Ortsklasse 8 gelten für die gleichen Gruppen die Zahlen 370, 440, 880, 340, ISO, 140, in der Orts- klasse 6 «80, 410, 840, 320, 180 und 130, in den Ortsklassen 0 und L 630, 380, 800, 300,170 und 120. Die Familienzuschläge dürfen insgesamt den ein fachen Hauptuntrrstützungssatz, die Summe der selb ständigen Unterstützungen in einem gemeinschaftlichen Hausstand und die doppelte Unterstützung der höchst- unterstützten Familienmitglieder nicht übersteigen. Das 1 8» E» gibt öto unpassender Ge dem wollen die wirtschaftlichen praktischen Sir und sich immei brach liegen. 2 den Lebenden etwa» abgeizen au» diesen B< der Derbrennu gegebene Bestat Nun. auch ! den gleichen G in die freien begraben wert wasser eindrin an den zeitgeu Hinterbliebene, paar Gummis, ich in der Lage Kupfersarg zu sehen; denn i Gruft de» N sächsisch-merseb einst prächtige der sogenannt, des Metall, vr fressen und li Preis, ein säc zu sein, beileik liegen, der du das enzige De aus der Luft großartige L, mit dem Unfu< Meinung, das werden, um i> die wir Leben Beim Gan meine Ökonom derer Art als viel Kohl unk düng dieser s ertrag der Bi in meinen S hindertes, Gk heimliche Güt, drückt wurde: nicht entwick, liegt da, dere wurde; di« ? stand mißbrr liegt da, dis Werte h?bei als Kohl, Kar die wahrhaft lebendige dos zu werd ewig dahin, den Lecbndic Werte, die i hindern wolle in der Friedl 115 609 Der Arbe zweiten Nov, bei der Gro wurden Tei' stüttenarbeite Steiger» Transportgei übrigen hat Leipziger Ai Derichtswoch, Berufes rupp Arbeitsgesuck gestaltet; so Kur Unveröf' (Für ?inen Teil der Auflage wiederholt.) «nd den Mi den sekb SU »ml LU »ei 190 TN vek da, a»t Oas GtinneS-Abkommea mit d.r Mcum unterzeichnet Paris, 2S. November. (Eig. Tel.) Um US Uhr wurde am Onai dOrsah «tt- geteilt, dah vor .26 Miaute«*, also kurz nach 7 Uhr, das Abkomme« der vo« Stiuues geführte« Schwerindustrien«« mit der Mi«um i» Düsseldorf »»ter» zeich « et worde« ist. Oie Ermäßigung -ei«' Steuerabzug Vom Laade»fi»anza«t Leipzig wird ua» geschrieben: Die für die zweite Septemberhälst« tu Geltung gewesenen Ermäßigungen beim Steuerabzug vom Arbeitslohn nach ß 4« Abs. 2 de» Einkommensteuer gesetze» werden vom 28. November 1S28 «m ver- siebentauseudfacht. Di« Ermäßigung«» der Steuerabzüge betrage« hiernach wöchentlich für den Steuerpflichtigen «nd seine Ehefrau je 120,00 000 000 Mk., für jede» minderjährig« Kind oder jeden mittellosen Angehörigen, sofern der letzter« auf dem Steuerbuch de« Arbeitnehmer» vo» Finanz, amt vermerki ist, SOS 400 000 000 ML, und zur Ab- geltung der nach ß IS Abs. 1 Nr. 1 bt» 7 de» Ein- kommensteuergesetze- zulässigen Abzüge (Werbung»- kosten) 1 008000000000 Mk. Di« «in-udehaltenden Lohnstenertzeträge Der Recktsausschuß des Reichstag« genehmigte den Entwurf einer vierten Verordnung über Lohn- un- Gehaltspf andungen. Nach dem Ent wurf treten an Stell« der bislano ziffernmäßig be stimmten Grenzbeträge die, di« sich durch Verviel fältigung de» festen Grundbetrages mit der Reichs, indexzifser für Lebenshaltungskosten der Vorwoche ergeben. ' Rehmen -er Weg zu Ich Ker stimmung, kleinlichen schreiben, is haben; ich! den Grünt Ich für endlich dar welches ml lung zu ei hiermit ge über mich gehört Hal an mir ge Ich wr nöthig ha Ursache m wilderem der Sie 1
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