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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-18
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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^»cktrstz Mr »tt»e» kett her AirfisM rneherhstt.) ttngeeechifertkgte Goldgrundpreis« Berlin, iS. November. (Eig. Tel.) Di« Be»- liner Polizei ist heut» wieder in erhöhte AlarmLereit- schasi gesetzt worden. Dieser Maßnahme liegt die Errc < ing zugrunde, die in der Bevölkerung durch di« völlig unberechtigten Preissteigerungen dci letzten Tage eingetreten ist. Die künstliche Nieder, baltuug des amtlichen Dollarkurses während der letzten Zeit, der erst seit gestern durch die Erhöhung oiis ?L2 Billionen einigermaßen «in Ende bereitet wurde, hatte zur Folge, daß sämtliche Preise aus einer bedeutend höheren Goldmarkbafis kalkuliert wurden, als es den Weltuuirktpreisen entspricht. So wurde z. B. beobachtet, daß der Preis für einen Artikel im Werte von etwa Dollar mit 6 Gold mark, also Isj Dollar, festgesetzt wurde. Das war berechtigt, solange die künstliche Niederhaltung des Dollarstandcs ondanerte. Es hat sich aber jetzt seit dtu Heraufsetzung des Dollarturlcs gezeigt, daß die Geschäftsleute an den erhöhten Goldmarkpreissn fest- halten, so daß ganz ungeheuerliche cle lacto-P reise herauskommen. Diese Kolkulattons» mcthobe Hai verschiedentlich zu Unruhen geführt, bei der-en dann einige Geschäfte ausyeplnndert wurdnr. An zuständiger Stelle beschäftigt man sich dayer mit dem Plan, mit den zu Gebote stehenden Mitteln ein!' Lenkung der Goldgrund pre'ise durch» znscg^n. Die Wucherpolizei hat bereits eine Litze albr Gegenstände des täglichen Bedarfs ausgestellt, bei oenen die Goldgrundpreisc nunmehr gesenkt werden sollen. par^rrrentsschluß m London D:c Lhrouredc de« Königs London, 16. November. tL i g. Tel.) Heut« wurd- im Uutcrhuuse und im Oberhaus,: das Delrer vcrleien, wonach das Parlament bis zum 20. De zember vertagt wird. In der Thronrede, die der König selbst verlas, heißt es u. a.: „Meine Ne gierung hat kürzlich die Initiative zu Verhandlungen ergriffen zu dem Zwecke, unter Mitarbeit der Der- einigten Staaten eine Untersuchungskommission zu ernennen, die die Zahlungsfähigkeit D e u tschlands foststelleu soll. Leider ist es nickst möglich gewesen, die Zustimmung d"r französischen Negierung zu diesem Vorschläge zu erhalten, von dem man gekotzt hatte, daß er eine Lösung des Ncpararionsproblems herbeiführeu würde. Meine Negierung verfolgt mit tiefer Besorgnis die Fortdauer der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage in Europa, die in so beträchtlichem Maße von der Nagelung dieser Fragen abhängt. Eine ernste Lage taun sich in Deutschland entwickeln." Der König ging sodann auf den mit der Türkei abgeschlossenen Frieden «in, aus die Erdbebenkatastrophe in Japan, auf die Tagung der Ncichsronferenz, aus die Unter stützung, die der englischen Landwirtschaft zuteil werden müsse, und auf das Problem det Arbeite- lostgkeii. Hsincarss Antwort an Baldwin Paris, 16. November. (Gig. Tel.) Po ine ar6 hat heute nachmittag in der Kammer die gestrige Rede Baldwins im Unterhaus mit einer großen Ncde beantwortet. Wie er sagte, hatte er eigentlich uich^ di; Absicht gehabt, heute das Wort zu Ergreifen, weil er sich über wichtige Fragen, die gegenwärtig noch im Mittelpunkt der Verhandlungen unter den Verbündeten stehen, noch nicht äußern könne. Aber die gestrige Debatte „in einem Parlament einer ver bündeten Nation^ mache eine Präzisierung der Hal tung der französischen Negierung notwendig. Poincare schilderte sodann nochmals den Gang der Ncoarcuiansverhandlangen seit dem Versailler Frudensschluß und hob dabei hervor, daß die Be setzung des Nuhrgebietc» schon früher von den Ver bündeten in Aussicht genommen war. Die Annahme des Zahlungsplans vom ö. Mai 1921 — das Werk der englischen Negierung — durch Deutschland sei eine Komödie gewesen, ohne die damals bereits das Ruhr» gebiet besetzt worden wäre. (Stürmischer Beifall.) Der einzige Zweck der französischen Nuhraktion sei gewesen, Deutschland zum Nachdeuken zu bringen. Der passive Widerstand sei von Deutschland nur im Interesse der Großindustrie und auf deren Anregung organisiert worden. Frankreich habe ge- duldig auf die Einstellung des passiven Widerstande« gewartet. Die Rvhrbesctzung hab« viel günstigere Resultate ergeben, als der Bevölkerung verkündet worden seien. Frankreich könne »st dem Ergeb»»« voll , zufrieden sei«. «Lebhafter Beifall; Widerspruch bei der äußersten Linken.) Bei Beurteilung des Erfolges dürfe w,m nicht sagen, Frankreich habe vor der Nuhraktion viel mehr Kohlen und Koks von Deutschland erhalten als jetzt, sondern man müsse sich vielmehr fragen, was Frankreich noch erhalten hätte, wenn es auf dl« Vorschläge Englands und Deutschlands eingegangen wäre. PoinrarL kam dann auf den Lnchver stän dig enaus schuß zu sprechen: Frankreich habe di« Bedingungen Amerikas und England» für den Sach» verständigcnausschuß nicht annchmen können, weil der Ausschuß sonst die Herab setzung der deutschen Schuld be- ich lassen hätte, was Frankreich im Hinblick auf seine eigenen Schulden bei seine» Verbündeten und aus seine Aufwendungen für den Wiederaufbau nicht hätte» dulde» können. Frankreich hab« sein» Wcithcrzigkest bewiesen, al» es sich damit einverstan den erklärt«, daß di« deutsche schuld im gleiche» Verhältnis wie die interalliiert«» Schulde» herab gesetzt werd«. (Stürmischer Beifall.) Deutschland würde im Fälle eiber Ermäßigung seiner Schuld rasch die wirtschaftliche Ueberlegenheit über die „ver armten Verbündeten* erlangen, deshalb fordere Frankreich, daß di« Feststellung der deut schen Leistungsfähigkeit sich nur auf 7 Jahr« erstreck«. Nach französischer Auffassung könne eine von der Revarationskommission unter nommene Prüfung brr deutschen Leistungsfähigkeit im Nahmen des Versailler Vertrage» in Frage kommen. Po*ne»»t schloß mit der Berstche-mg, daß Frank ¬ reich keineswegs de» Wunsch Hobe, sich non sein«» Verbündeter» zu entfernen. Auf französisch« Leit« sei kein Wort gefallen, da» den «inen oder anderen Verbündeten verletzen könnte. Frankreich halt« dl« Fortsetzung de» Bündnisse« im Interesse des Weltfrieden» für notwendig und hoffe, daß die Neparotionsfrage und die Eichrrheitenfragr im Ein verständnis mit den Verbündeten gelöst werde. Aber die Negierung könne di« Rechte Frankreichs nicht opfern. (Stürmischer Beifall.» Nach einer halbstündigen Pause ergriff der katho lische Demokrat Marc Sang u irr das Wort, um PoincarS über seine Haltung gegenüber Deutschland im Hinblick auf dis pazifistische Bewegung in der deutschen Jugend zu interpellieren. Mussolinis Reparaiionsprogramm Rom, 16. November. (E i g. Tel.) Musso lini benutzte heut« ein« außenpolitische Inter pellation im Senat zur Darlegung seiner Politik. Zur Reparationsfraae sagte er, daß er seinen Plan auch heut« noch für den besten holte und be dauerte e«, daß die Londoner Konferenz das Thema nicht zu Ende geführt Hobe. AüRWer französischen Attion im Ruhrgebiet habe Italien durch Entsendung einiger Techniker teilgenommen, und seitdem sei die Lage beinahe unverändert geblieben. Mussolini fuhr fort: Man verlangt von mir, daß ich ein« italie nisch-englische Verständigung in der Neparationsfrage herbeiführe. Ich Habs mich nicht geweigert, dies zu tun, aber bisher existiert in dieser Richtung nur das Projekt von Bonar Larv, das für unser Land unannehmbar tst. Immerhin decken sich die französischen Gedankengänge mit den englischer» »n zwei wichtigen Fragen, nämlich in der Frage der weiteren Ausdehnung der militärischen Kontroll« und »n der Frage der Auslieferung des deut schen Kronprinzen. Frankreich fordert di« Auslieferung des Kronprinzen. Ich sage, daß diese Forderung ein Fehler ist und daß Frankreich Gefahr läuft, in eine Sackgasse zu geraten. In gleicher Weise konnte Italien auch nicht die Frage einer weiteren Besetzung deutschen Bodens gut heißen, denn man kann nicht ein Volk vernichten wollen, das ein integrierender Bestandteil für den europäischen Wiederaufbau ist. Um einen europäischen Frieden zu schaffen, muß das Problem der Reparationen noch einmal von folgenden Gesichtspunkten aus betrachtet «erden: 1. Herabsetzung der deutschen Schuld tm Verhältnis der Herakssetzung der interalliierten Schulden; L «in über mehrere Jahre sich erstreckendes Moratorium; 8. Erfassung von Garantien und Pfändern; 4. Räumung des N uhrgebietes, sobald diese Pfänder in unserer Hand sein wLdcn; 5. keinerlei Einmischung iWHie inne, ren Angelegenheiten Deut.schiand», son- dcrn politische und finanzielle Unterstützung für die jenige deutsche Regierung, di« dafür garantieren könnte, daß sie die Ordnung im Reiche wieder her- stellen werde; 6. keinerlei Verschiebung territorialer Natur »mb nach weniger militärische Okkupation neuer Gebiete. Die italienische Negierung ist heute wie vor eine« Jahre bereit, dieses Programm zu unterstützen. Schweigegelder in der Politik Prag, 16. November. (Gig. Tel.) Innerhalb der tschechoslowakischen Koalition »st es zu einem schweren Konflikt gekommen, der dadurch her vorgerufen wurde, daß die naüonaldemokratische Presse den tschechischen sorialistischcn Parteien de», Vorwurf macht, von den Spiritusbrennereien Schweigegelder in Höhe von mehreren Mil- llonen Tschechokronen angenommen zu haben. Al» Beleg werden Erklärungen von Spiritusbrennerei- Ivsih'ern abgedruckt. Auf sozialdemokratischer S«ite hat daraufhin ein solcher Sturm der Entrüstung ein gesetzt, datz die Sozialdemokratische Partei allen Ernstes damit droht, die Koalition zu verlassen. Abgeordneter Schneller wird sreigelaffen Dresden, 17. November. (Eig. Tel.) Vor Ein. tritt in die heutige Tagesordnung wird ein offiziell-:« Schreiben des Abg. Dr. Zeigner verlesen, in dem er mitteill, daß er sein Landtagsmaudat nirderlegt. Hieraus berichtet illbg. Siewert (Komm.) über tun Antrag seiner Partei auf Haftentlassung des Abg. Schneller. Schneller habe an einer Humanitären . Zwecken dienende»» Versammlung teilgenommen und sei deswegen in Haft genommen worden. Di« Ver sammlung s«i nicht genehmigungspflichtig gewesen. Abg. Dünger (DBp): Die Antragsteller haben uns kein Material vorgelegt, das ihren Antrag lx> gründen könnt«. Wir haben uns deshalo bei« Wehrkreiskommando die Unterlagen verschafft. Aus ihnen fleht hervor, daß der Squtzhaftbefehl gegen Schneller deshalb erfolgt ist, »veil die von ihm ge- leitet« Versammlung die Vorbereitung ein«» bewatt- ncten Vorgehens der kommunistischen Partei gegen die verfassungsmäßigen Zustände bezweckt, daß allo eine Art Vorbereitung des Hochverrat» vorliegt, Deiter hat an der Versammlung ein Vertreter von Moskau teilgrnommen. (Nach unseren Erkundigungen kandelt es sich hier um einen Vertreter der Sowjet regierung, Wolfheim, der sich schon seit läiiaerer Zeit unangemeldet in Deutschland Gesindel.) Durch die Festnahme Schneller» soll zunächst nur verhindert werde», daß die von ihm cingeleikrte Aktion zum Schaden dr» Reiche» weiter fortgesetzt werde»» kann. Wir wollen die Maßnahmen der Reichsregierung uicht dadurch sabotieren, daß wir für «ine Hast- euUassüvg Schnellers eintreten. Abg Dr. Günbel (Dn.) sprach sich gleichfalls gegen di« Haftentlassung Schnellers au». Abg. Muller-Leipzig (Soz.) bezeichnet es merk- würdig, daß ausgerechnet Herr Bänger im Besitze solchen Material» sei, da» se ner Partei nicht zu- aiin-ig gemacht worden sei. Denn «in Mann wie Ludenborff, der eine hochverräterisch« Handlung be- gangen hab«, freigelassen worden sei, dann dürfe nicht ein Abgeordneter in Haft blckben, gegen den nur -'in Verdarbt vorlicgk Abg Di. Seyfert (Drin.): Einen» Abgeo»dne!»n. der unter dein Erdachte de» Hochverrat» steht, kann nicht die Möglichkeit »'geben weedeu, M feine« Fiele dadurch zu kommen, dass man ihn steilosst. Wir leknen deshalb ebenfalls deu Antrag ab. Abg. Dünger (D. Dp.) wendet sich noch gegen dl« 4iorwürf« des Abg. Müller. Wenn er auf do» Wehrkreiskommando gegangen wäre, dann hätte er wahrscheinlich dasselbe Material erhalten, denn dem Wehrkreiskommando liege selbst viel an einer Auf klärung. Der kommunistische Antrag auf Haft entlassung de» Abg. Schneller wird daraufhi» gegen die Stimmen der Dcutfchnationalen. der Deut schen Volkspartei und d»e Demokratischen Partei angenommen. — Die Anberaumung der näch sten Sitzung wird drin Präsidenten überlassen. Der Kommuriistenprozeß (Dritter Tag.) Mrchdem die Vernehmung Plätrners gestern be- ! endet morden ist, wird heute der Angeklagte ! Adolf darüber befragt, welche Noll« er innerhalb ! der Gruppe gespielt Kat. Adolf ist Besitzer einer Kraftdroschke in Reinickendorf. Er ist von Plattner für die verschiedensten Fahrten engagiert worden. So hat er Plättnsr und verschieden« Mitglieder nach Bruckdorf g«fahren. als die Grube Alwine überfallen wurde. Vor ihm wird noch der Angeklagte Le» wando u.sky vernommen. Er ist Berliner und gibt an, daß er aus volitischen Gründen Plättnrr gefolgt sei. Das Geld, das er erhielt, kabr er kür seine Familie verbraucht. Alsdann schreitet das Gericht zur Vernehmung des Angeklagten Töpfer, der seit 1918 mit Plätt» ner bekannt ist. Er ist Mitglied der Kommunisti schen Arbeiterparteri. In weitschweifigen Aus führungen berichtet er über die Vorbereitung der Aktionen der Gruppe Plättner, sowie über die volitischen Ziele und die Organisation der Kruppe. Das Gericht vertagte hierauf dr« Verhandlung auf Montag. Di« Verhandlung soll am Dienstag abgebrochen werden. Freitag dürfet in dir Zeng»n- vernehmnnq eingetreten werden. Frau«« al» Schöffe« und Geschworen« Ein besonder.s wichtiger Schritt auf dem Wege zur Gleichstellung der Geschlechter ist durch das Reichsgesetz über das Heranziehen der Fra» zum Schöffen- und Geschworeirenamte vom 28. April 1922 getan worden. Dieses Gesetz gibt für die Zeit vom 1. Januar 1928 an die Möglichkeit, zu jeder Der- Handlung vor dem Schöffengericht und Schwurgericht Frau«n als Laienrichter boizuziehen. Interessant ist es, nachzuprüfen, wie sich dieses Gesetz in der Praxis auswirkt. Uns stehen gegenwärtig zahlen mäßige Unterlagen nur für Sachsen zur Verfügung. Die Anwendung des Gesetz«» haben zurzeit im we sentlichen der bei jedem Amtsgericht zusammen tretende Ausschuß — bestehend aus dem Amts richter als Vorsitzenden, dem Amtshauptmann und 7 Vertrauen»pcrson«», gervählt aus den Einwohnern des Amtsgerichtsbezirkes durch die Bezirksverwal- tung, den Stadtrat und die Stadtverordneten und 8 beamteten Mitgliedern des Landgerichtes in der Hand. Der Ausschuß wählt im November jed'S Jahres aus der in der Gemeinde ausgestellten Urliste di« für das nächst« Geschäftsjahr erforderliche Fahl von Schöffen ans und schlägt sür den gleichen Zeit raum die Geschworenen nach dem dreifachen Betrage der auf den Amtsgcrichtsbezirk verteilten Zahl vor. Das Landgericht wählt aus der Liste der vor geschlagenen Geschworenen di« für di« Schwur gerichte durch die Landesjustizverwaltung bestimmte Zahl von Geschworenen au». Es ist einleuchtend, daß bei der Frage »»ach de» Umfange der Heranziehung vor» Frauen zum Laien» richteromte die Einstellung nud Zusaminensctzung der Wahlkürper vou entscheidender Bedeutung sind. Des halb lassen die für Sachsen ermittelten Zahlen einen verhältnismäßig sicheren Schluß auf die Einstellung der Dahlkörper zur Frage der Beteiligung der Frauen an der Rechtsprechung zu. Es sind in ganz Sachsen für 1923 von der Gesamtziffer der Haupt- schössen nur 7P Prozent Frauen als Hauptschöffen ausgcwählt, und von der Gesamtzisfer der Ge» schwmenen nur 4V Prozent als Geschworene vor geschlagen worden. Der durchschnittliche Prozentsatz der nm» den Landgerichten aus der Zahl her vor- geschlagenen Geschworenen ausgewählten Frauen I«- trägt 10,4 Prozent. Dom Landgericht Bautzen find nur 4,1 Prozent, hingegen vom Landgericht Ehemnitz, das insoweit als das fortschrittlichste erscheint, 18V Prozent gewählt worden. Bei 112 sächsische« Amtsgerichten haben die Ausschüsse von 40 Gerichten überhaupt keine Frau berücksichtigt. 4ö haben keine Frau zu Hauptschöfsen ausgewählt und 6« haben keine Frau zu Geschworenen vorgeschlagen. Unter den vpn dem Amtsgerichte Bautzen ausaewählten 70 Hauptschöfsen befinden sich nur zwei Fraun, unter den ISO vorgeschlagenen Geschworenen überhaupt kein« Frau. Aehnlich ungükstig ist das Ergebnis des Amtsgcrichtsbezirkes Meißen und Freiberg. In Meißen ist unter 60 ausgewählten Hauptschöfsen nur eine Frau und unter 102 vorgeschlagenen Ge schworenen überhaupt keine Frau zu finden. Frei berg hat unter 195 Geschworenen nur fünf Frauen vorgeschlag'N. Dies« Fahlen lassen erkennen, daß die Ausschüsse und die Landgerichte dem Bedürfnisse der Zeit sehr wenig Rechnung getragen habe»». Es wird di« Aufgab« der Neichsregrerung sein, bei der Neuordnung der Gerichtsverfassung vor ollem > dafür zu sorgen, daß durch eine gesetzlich vvrzu- sehende paritätische Zusammensetzung der Vertrauens- Personen in den Ausschüssen endlich di« Grundlage für eine neuzeitliche Einstellung der Rechtspflege ge- schaffen wird. Mafferispeisungen in Sachsen Im Ministerium des Innern fand ein« Au»- sprach« über die Einrichtung von Masienspeisunge« statt, -u der außer den Vertretern der interessiert« Ministerien und KommuualverbSnde Vertreter der Svitzenvrganisoteionen, der freien Wohlfahrtspflege, sowie Vertreter der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer verbände geladen waren. Dos Ministerium de» Innern verfolgt« bei der Einberufung der Sitzung do» Ziel, di« bi»her zersplitterten Maßnahmen für Aufrechte. Haltung der Ernähtung»fürsorg« für gqnz Sachsen einheitlich zu gestalten. Die Not wendigkeit der Einführung von Massenspeisungen wurde von sämtlichen Beteiligten grundsätzlich bejaht und dringend empfohlen. Da jedoch Staat und Kommuualverbänd« uicht I j» de« Lage sind- die zur Durchführung der Gpeisua- l 6« IS. Sv«t» gen erforderlichen Mittel aufzubringen, muß di« frei« Wohlfahrtspflege sowie die Selbsthilfe von Arbeit geber- und Arbeitnehmerverbänden aufs äußerste an gespannt werden. Der Beschluß der Versammlung ging dann zum Schluß dahin, daß die Durchführung der Einrichtung von Masssnsveisungei» dezentralisiert und in die Hände der Wohlfahrtspflege bezirk« gelegt werden soll. Die Erlöse der öffent lichen Sammlungen verbleiben zur Verfügung der Lammelftellen. Das Landesamt für Wohlfahrts pflege soll jedoch di« Anregung zur Errichtung von Massenspeisungen an die Wohlfahrtsämter geben, di« von sich aus mit den öffentlichen Organisationen dr» Wohlfahrtspflege, sowie den Arbeitgeber- und Ar- beitnehmerverbänden in Verbindung zu treten haben. Eine Anzahl Verbände haben sich bereit erklärt, bei der Durchführung der Massenspeisungen mitzurvirken. Beta paSAVrechm« umla»K«u« I yaver» Berlow neuer mr tz« rcwnimaSVett« w-'tteret dem galendermoua 2 L litten vor, ganzen lnuten Brirn» an B Kaffe o«» Ain« der Schätzung das Seiaotta» ktodol «le« v «ffkk Liueou» - 78 .50 7,00 t 181 0>«7 »Mwraeo Uee» ! 1«. 1». N»ekla / c>; 1. n. HA 1017 11-10 M» i viue-lj »oig»» bock« Iisipri«, Oskar O kezina j ». k.oa«1oa, l adl. i rw» « Ix-n Sov. SV ». k-ori, . . » ^milvnleio » Kapeodaz«» Unser« neu 20 Goldpfenv bisherigen Fi druckt (vergl.! 27. Oktober d. dem heutiger und «ntsvreä bezug auf d halben unser vom 13. Rove Leipzig, ai tzamt sür m Der Dr. Rai »Velre» per 0«,ewd« „ per Aoi U»i» per Oeremdes „ per U»i ttator per Oerewder » per Ll«i Korsen per vsremder . p«r Kai r-odi»Ll2 p»r ziovamd« „ pvr veremd«' iiippso per Oktober Speck oi«arir«r ?r«i» „ küedrler?reit> ketekt» Sodveiae viaUiizer kisi» „ „ büadawr gvöi« d'ckM«» 8cdrr«iv« ateMi-ee pträ» „ „ IiScd«er krsi» Sckrceloeousirkr to Owc«r» ta> V'oelev Sitdor, «niIlvickiGok« . ioltwätied« Lttlo«. loco . per voromder . per St trr » poe Nm . per ffoU „ per Oktober loeo . per »o^«»t>«e , per llerewker . per -lainiar , por Hine „ per Xpril SanmnoUrwlldr 1. LS. klsktrol^kupt-r toeo Aoo loco kwi io«, X!ok loco Lt«n UolSdlvob 8eiuo»!r pr!w» Venera ?»>r 8p»r>sjIrMe V»wovvll»»»u>> Ise» Iw» kelrvleo« io 0«« „ i» °>0 'M <io. <Io. s». rto. 4 10.L5 6-20 7,00 K6O 7.15 LEO 175009 5.2b 9710 91.00 3125 120.50 118.00 3-4 «b 14 c 1ä. 10LK7 10312 1». S3Z7 IS. k3 25 11,öh 9.2S 1". 4.7S 5.37 KtzM Vorlr, 16. ^'ovewder IL»«! Se» VVoMdnresu» I« I naS »em am 1 umrochnaugSsa An der Ar deträtz« für G llver auSliindi »renn» aus,uiül dcn Paptermar dem Umrechnu gebenden Gold Dt« nach l Ncitimmung zu von IS. Lkr.lS Borienumla-sk ii.neade Schonk 2 doa, ssr Mr 16 Nov t-Li bcu'ge ein« SchoukE di IcNaeievr. B>S ancv di« Bora yinauigeichov« Wird die Tt< 10 >3 enirtchlct. gcirtzliche» «e! auszuwerten. Di« Abrcan man u.er> einzuzehlrn. (! bei »u daher Ei da der Ueberich »m sokgcntzen ; Las Ltinanza »erN» ?»ri« krü«s> SshMBi»H»tr. 4»»k»M»n> klop»»N»G»o »«1^«- rneltt« r Lr. -- mm«r»ep ««rk M««k«1«. Xmateeo»» Seello 8vp»nd»r«o Ixnnlo» 6»ri» Awiod 2uok»r 2»mtriMr»l Od» lerpvMio 8»r«m>»d '»»roeoUv »le Orleav, Saum^alle !ae» U elrea NcivNner loeo , ttar kn-Inter loeo U»i» loeo ttolrl rorlur vdeet al«» Oetrelavtracdt vaek Lonlaüä . . o«ck <i«o IllMNvsiu tt»Ut-,ss5»U»N>« »^kuno E. Süff »lldar un »1L« » Orae ». veriin LodluSK. OvIO a. Sorli» Leii'uük 8ri«k a. c!o KSodet Hur» dr. » <io vieLr. 8un> dL dur sotzsoa lv Vf. UN' o.ooc»«rz o oeoaGois - o.ooo») ors o oooorttzo o.ooomwrr o.txxxmoso OLcooo«<z 12 94 Englische Warenmärkte vom 16. Rslxmber. Liverpool Baumwolle 21M—21M, ägrwtisch: Baumwolle 20,20—LOLI, Londoner Gummi 1^!:, Londoster Zucker 26V, Glasgow Eifer, Französische Warenmärkte O Pariser Protmktenb«richt vom 16. November. Zucker prompt 273, Dezember 273, offiziell 272H, Weizen prompt 98,7», Dezember 94, Roggen prompt 74,7S, Dezember 74-w, Mehl prompt 119,75, Dezem der 119-f, Hafer schwarz prompt 64, Dezember 64,7ö, Hofer verschieden prompt 64, Dezember 64. l iUlicl»«-» 6-I-t ritt Lu 6» LmMltaalrlber Vsieamarlii 8oa6er!r»bel O New Port, 16 November. Baumwolle: Der Markt eröffnete mit Hausse aus feste Kobelmeldungen. Weiter befestigten sich die Notierungen auf lebhafte Nachfrage und un günstige Lrnteschätzungen. Im weiteren Verlaufe sanken die Preise auf Verkäufe der Wallstreet, er holten sich jedoch wieder infolge teilweiser Rückkäufe. O Lhtcago. 16. November. Korn: Der Markt verkehrte in schwacher Hal- tung unter dem Eindruck der Baisse an den nord- westlichen Märkten, auf günstige Wetterberichte und Liauidattvnen. Im weiteren Verlaufe trat eine Besserung «in, hervorgerufen durch Käufe des Aus lande» nnd der Kommissionshäuser. Schluß kaum behauptet. Mais: Der Markt eröffnete im Einvernehmen mit dem Kornmarkt schwach. Später erholten sich die Notierungen infolge Abnahme der Bestände und Deckungskauke der Baissier«. Schluß kaum behauptet. I^ml«, ! S475M 79S5OOO >o»««:<!»o> > — I - pr». 14E0wv . . . 3 ta,o«I»v1»ed« bowv IvAieckcelaieok. so. ' ^ol« . . Ool »r UMM»
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