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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-17
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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Auf unserer Jugend ruht die Zukunft unsere» Volkes! viel Leipziger Kinder darben und frieren. Ser Helsen kann, diese Rot zu lindern, gebe Spenden an die Leipziger Winterhilfe (Zahlstelle bei allen Leipziger Banken!) D>e Ausgabe wertbeständiger ZahlungS» mittel und ihre steuerlichen Folgen Bon AechlSanwalt vr. Klkr«a ll«rU«r-Berltn DK' Ausgabe wertbeständiger Zahlungsmittel hat wesentlich zur Konsolidierung unseres Wirtschaft»« lebens beizutragen. Diese wirtschaftliche Bedcuttmg sreht außer Frage. Das. was aber noch unklar ist, >.e Folgen dieser Ausgabe auf steuerrechtlichem Ge- biete, sind bisher so gut wie nirgends erkannt. Ausgeaangen sei bei dieser Untersuchung von der Bnchnngsfrage. Der Kaufmann war es von jeher gewohnt, seine Bilanz in Mark, d. h. jetzt in Pap er- mark, nufzustellcn — nur wenige Betriebe waren zur Goldbuchung oder zur Doppelbuchung in Papier- und Goldmark Lbergegangen. Pon ihnen sei daher im folgenden abgesehen. — Der Kaufmann, der jetzt die eingenommenen wertbeständigen Zahlungs mittel in alter Weise buchen würde, hätte darum zwei Buchungen vorzunehmen, einmal al» Kaffen posten .zum Kurswert und sodann nochmal» als Sfsekteneingang, wofür wieder das Kaffenkonto be laste: würde. Gibt später der Kaufmann das wert beständige Zahlungsmittel wieder aus, so müßten die entsprechenden Buchungen vorgenommen, aber dann der spärere Papiermartpreis am Tage der Weiter begebung zugrunde gelegt werden. Wenn man nach den bisherigen Erfahrungen im Effekten- und Deoisenverkehr Schlüsse ziehen kann, würde dies bedeuten, daß jeder Kaufmann einen erheblichen Gewinn an Papiermark erzielt hätte, der zu versteuern wäre. — Diese Steuerpflicht ergibt sich aus der Entscheidung des RFH. (10, 61): dort hatte ein Kaufmann einen Scheck in aus- ländischer Währung zum Tageskurs als Einnahme verbuch:. Da er später den Scheck zu einem höheren Kurs emgelvsr erhielt, erklärte der RFH. den Ge winn als steucrpslichrigcs Einkommen aus Gewerbe betrieb unter Ablehnung der Auffassung, daß es sich um eine n cht spekulative Sondereinnahme handle, die steuerfrei bleiben dürfe. (Pgi. 0. NAH. 12, 211.) Es braucht wohl nicht weiter erörtert zu werden, daß diese Steuerpflicht für die .Papier mark st eigerungen wertbeständiger Zahlungsmittel* keineswegs gerechtfertigt ist. Der Empfänger solcher Stücke will mit dem Besitz nicht» verdienen, will sich nur vor den bisher üblichen Schäden sichern. Die Steuerpflicht würde zudem eine einseitige Belastung der duchführenden Kreise sein, denn der Arbeiter, der seinen Lohn in Kürze auch wertbeständig erhalten soll, würde niemals seinen Gewinn in Papiermark durch Zurückhaltung des Geldes versteuern. Es erscheint daher dringend notwendig, daß alle Bücher führenden Empfänger wertbeständiger Zahlungsmittel in Kürze ihre Buch führung ändern. Wie aber soll dies geschehen? In der obenerwähnten Entscheidung gibt der NAH. für Devisen selbst den Weg an: Wenn der Empfänger von Devisen (wertbeständigen Zahlungs mitteln) den erhaltenen Betrag sofort auf sein Privatkonto zum Kurv des Eingangs übernimmt, gehört der etwaige Gewinn der späteren Kurssteige rung nicht zum gewerblichen Einkommen. Dieser Weg dürfte jedoch, da der Zahlungsverkehr immer mehr sich der wertbeständigen Zahlungsmittel be dienen wird, nur selten gangbar sein. Pi,I leicht noch am ehesten, wenn bereit» im Prrvatvennögen des Kaufmanns befindliche wertbeständige Zahlungs mittel in den Betrieb ausgenommen werden. — In der Regel wird es zweckdienlich sein, alle Eingänge an wertbeständigen Zahlungsmitteln voll kommen getrennt von den Papiermark- Eingängen zu behandeln, sowohl auf der Soll ul» auch auf der Habenseite. Zweifellos wird dadurch die Buchführung gegen die jetzige Art er- schwcrt, sie hindert aber in jedem Fall eine Per- steuerung etwaiger Pupirrmarkgewinne. Ergibt sich nm Schluß des Jahre» ein Ueberschuß an uert- beständigen Zahlungsmitteln, so find diese zur Grundlage der Bilanz zu machen, die Papiermark werte diesen hinzuzurechnen. Auf diese Weise wird um ehesten ein ordnungsmäßiges Bild des Ge- schäftvv-rmcgen» zu erhalten sein. Die praktische Folge wird freilich für den Fiskus unerwünscht sein. Denn soweit sich bisher erkennen läßt, wird dadurch der Verlust dec einzelnen deut lich werden. Bisher bildete die Einkommensteuer ein wichtiges Glied in der Steuerkette des Reiches. Für da» nächste Jahr wird mit ihr nicht gerechnet werden können. Die Kosten der Veranlagung werden in keinem Verhältnis zu ihrem Ertrag stehen. Deshalb sei schon jetzt aus der Prarts der Ruf nach Aenderung de« Steuersysteme erhoben, damit nicht erst in letzter Minute halbdurchdachte Hilfs mittel angewanot wrrdcn * Notgeld der Glaatsbant. Die Sächsische Staatsbank hat weitere» Notgeld in Papiermark, und zwar zunächst Scheine über 100 Milliar- den Mark, ausgegeden. Die Scheine find aus weißem Werttitelpapier (mit Wasserzeichen Achteck mit Stern im Format 25/146 Millimeter) hergestellt. Die Vorderseite ist in zweifarbigem Steindruck nus geführt. Die Amtszeft de» besoldeten Stadtrats Dir läuft am 30 Juni !924 ab. Die Stadtverordneten sind vom Rat um baldige Vornahme der dadurch er forderlichen Wahl ersucht worden. Briesmarke« - Rundschau. In unseren gestr gen Artikel haben sich infolge eine» technischen Versehen» zwei erhebliche Druckfehler eingeschlichen, die wir yrute der chtigcn: Am Schluffe de« brüten Absätze» muß es selbstverständlich anstatt Eintausendmark, werr Fünftausendmarkwer t und statt Zehn m 1 l l i on en - Marke Zwanzig-Mil- tiarden-Marke heißen. Elter» warnt eure Kinder! Während der letzten Wochen ist besonders im Norden, Osten und Süden der Stadt ein Radfahrer anfgetrrten, der sich in einer Reihe von Fällen unsittlich an vier- bis achtjährigen Mädchen vergangen l»al. Er stellte sein Fahrrad in »ine Hausflur eia und veranlaßte sein Opfer, auf sein Rad auftupaffen. Er geht dann, wie ermittelt, zum Schein ein Stück die Trepp« hinaus und führt bann nach seiner Rück kehr die Lat au». Da der Mensch in einem Falle eia Fahrrad mir einem Gepäckträger über dem Hinterrade gehabt hat und nur in den Stunden zwischen 11 und 4 Uhr austrat, so vermutet man in dem Löter »inen Geschästsboten. Er soll «inen grauen oder braunen Anzug und eine Sportmütze getragen haben. Bei seinem Auftreten lasse man den Burstyen frstnehmen. Lmdttktrche. Kirchenmusik für 2onmag, 1«. rr»v.: »Herr Gon, du bist unsre suffuchr für und sür". Pier- frtmmine Ro»N« von Herrogender». Srmfttalelrder E,m»b»ulr K»»zrrt mit Orchester Sonnabend S Uhr. tittkul Kurv im rrüdt. Kau«huu»saat«. verrt» de« Ktnversrrund« skinderschutz). 4. Jugend. Konzen Tonnta» Lk UYr tm KausbauS. RuwtrKndr: Hana BuckSvald (Dopran), O«Mr Latzner iBa»), konzeri- mrtsl.i Kurt Henna (VloUne), Lolorellts, «den Kludr, Erich Ltebermann-Rotzrotest (Klavier). Cläre Hangen^rchulrkeD und Reinhold wer Hardt. Loanlaz s Udr voiksMrrUtcher Lieder» und Duerr-Abeav tm KaustauS. 8port uock turnen Reorganisation im DOR. Ja Berlin fand eine Sitzung des Vorstands und Sportausschusses de» Bundes deutscher Radfahrer statt. Unter der Leitung des Bundes- 'vorsitzenden Stevens-Köln wurde die Einteilung de» Bundes in die fünf Landesverbände West-, Nord-, Süd-, Ost- und Mitteldeutschland be schlossen, die in Zukunft nach einem Plane von Gregers-Niffen in 100 Gaue zerfallen, dir wiederum in Bezirk« und Ortsgruppen zu teilen sind. Das Geschäftsjahr wird dem Kalenderjahr angepatzt. Es werden wertbeständige Beiträge erhoben. Die Unfall- und Haftpflichtversicherung, di« allen Mitgliedern kostenlos gewährt ist, w'.rv auf wert- beständige Grundlage gebracht. Di« U. C. I. hat die vom B. D. R. beabsichtigten internationalen Fern fahrten Großer Preis von Deutschland mit Start und Ziel in Köln, sowie dir 10 0 0 - Kilo- meter-Fahrt Züri ch—M ü n ch e n—B e r ! in genehmigt und in den internationalen Kalender ausgenommen Das Ehren- und Schiedsgericht unter stehl dem Porsitz des Negierungsrates Dr. Stenger- Munchen; Stift-Frankfurt a. M., Gester-Köln, Karo- lewski-Berlin, Klein-Königsbcrg, Martin-Leipzig werden Beisitzer. Der Plan eines Einheits verbandes der deutschen Radfahrer soll weiter verfolgt werden. Alle Beschlüsse sind der außerordentlichen Bundes-Hauptversammlung, dir am 6. Januar in Halle stattfinder, zur Eenehmi- gung zu unterbreiten. Der ursprünglich für di« Bundcshauptversammlung bestimmte 1v. Dezemo-r m'l Rücksicht auf die umfangreichen Dorbe- Leitungen, dir für die wichtige Tagesordnung er- sorderlch sind. AutomobiltsmuS. Eeagraeve, vor bekannte englische Rennfahrer, der dieses Aa-r aus Lunbram den Grand Prlr de grauer gewann. Ist von rinrr sranchslschen Marte gewonnen worden, für die er die Tatson 1924 bcsiretten wirv. E» bandel» sich angeblich um die girrna llitrorn. «echt-sahren in Lirot. Äm Jahr« 1S14 wurde in Ocsirrreich mir Ausnahme dr» Vorarlberg», allgemein da- LinkSkabrrn (LtnkSauSwricden. RechtSvor« fahren) «tngelü-rr. In einer vor kurzem abgedattenen Verlaanmlung des Tiroler RadtabrerveebandeS wurde brschtosiea. del den Behörden etnzuschrrUen. txun.r »n Tirol wieder das RrctnKabrrn eingektibn werde. Deutsche Teuuissiege in Spanien Der Beginn des internationalen Tennisturnier» in Barcelona verzögerte sich durch Regenwctter um einen Tag. Die beiden ersten Spieltage brachten den deutschen Teilnehmern schöne Erfolge. Am ersten Tage schlugen K re u tz e r - K l e i n, ch r o t h im Herrendoppelspiel die Spanier Surie-Salat 8:0, 0:1, 0:2. Am zwriten Tage hatte Kreuzer in dem Spa- nicr Lapiso einen schwer zu überwindenden Gegner vor sich. Der Spanier gewann die oeiden erst.n Sätze v:2, 6:2, dann ließen aber sein« Kräfte nach und Kreutzer holte sich die beiden nächsten v:3, 6:0, worauf Lapiso aufgab. Frau Nepp ach fertigte Frl. Mare» (Spanien) überlegen 6:0, 6:2 ad. Der Ungar v. Kehrling behauptete sich gegen Despine (Spanien) 6:1, 6:1, 6:4. Eiv Stadion in Stuttgart. Ter sich iu ersrculichrr Weis« immer mehr dahn- brechend« Gedanke der Schaltung von Lp>el- und ^porr- ptttpen find«: ueuerbing- b«r»dten «»»»druck m der Gründung de» Vereins »Sradtorr GtuNgau e. V. , die kürzlich vollzogen wurde. Durch industrielle. s"d.ische und privat« Unterstützung stad bereit» soviel Mittel vorhanden, daß in d«n nächsten Lagen mit den Arbeite« begonnen werden kann. Zunächst werden aus dem Terrain tu untenürtbetm da» 100-Merer» Schwimmbassin und dir Radrennbahn in Angriff ge nommen. ZvßbaN'Merlei D»«s«r Lag« sand eine gerichtliche Verhandlung statt in der Bodmar, rln Spieler de» M. A. E. -Budapest al« Kläger gegen den vrrieidiger de« U. L. Ü-. den dr- kannten Itlternatlvnalkn Jo gl U. aulrat. Bodmar Hutt, te« U. L. E.-Mann beschuldigt, »dm «nf leichtfertige Art «luc Brtnverlrtzung beigebracht zu haben, uiw-der Richter fand dies« «laue zum Teil berechtigt, i, das, er über Jogi »in» Gelddutz« in der Höhe von 120000 Kr. verhängte. TaS Länderspiel H oll and-L chw e l,, da» am 25. Roveuwrr in Amsterdam sünrstn^er, wird von dem Wiener Retschurh geleint. * Rach Beendigung der Budapester Herbsti«:»« weis« di« Tab»«» «vigrnde» Bild aus: R. L. «. (IS Punkte), I. r. a. ltü). u. r. a. <1«). B. r. a. (Iso. Her »12), Vasa» «10). Tvsewe«. L. B«,itt und u. r.«. E. Oe »). Kt«pesr. Znglo und V. A. E. (je s Punkte). Wie an» « i, « gem«lde, wird, sog der hervorragend« Tormann de» l. YL-«arnd«rL V» «Hl faul, «» E»gagement»»«rh.i«blnng«n zu de» Wiener Knistert»ud Rapid geirrten sei«, da rr mit Rückstcht a»f di» Nost^ wstu Wirts chsa,«»er-ü.intsse tu Drrakbland sich tu Oester^ reich ausästtg mach», will. DI« Jvtzdarmaunschasl derv«rri»tgt»n Staa ken, die (m ntzchfte» Jahr« «rstuwlig an rtnem vlha^ pischrn Sutzballtunürr. dem der Pariser ciymptad«, reib nimm», wirb nach Erlcdtgung diese« Turniers l, der- schtevenrn Ländern Europa» gastieren. In Schweden allein stn» etwa zetzn Spieie gegen <ner« Verrwsmann- schoflen vorgesehen, ««tzerdew schwebe« Verhandlungen dezüglt» einiger LändeMinlPse. n «i. nett Diinematk und Kvttveg»«. (Für einen LrU d« Auslage wieberhM.) und der Renten den wesentlichsten des Verwaltungs betonte besondere, alle Fälle inner- DieVerwaltung -er Reni««« bank beim Reichekanlzer Berlin, 15. November. Am heutigen bedeutungs vollen Tage, an dem mit der Ausgabe der Renten- mark begonnen wurde, empfing der Reichskanzler den Vcrwaltungsrat und den Vorstand der Deutschen Nentenbank. Anwesend waren u. a. der Präsident der Rernenbank Staatsminister Dr. Lentz«, als Vertreter der Industrie die Herren Geheimrat Dr. Bücher und Dr. Sorge, als Bertreter der Land wirtschaft die Herren Dr. C r o h n e - Münzebrock, Rcgierungsrat Kenne«, Anwalt der deutschen land wirtschaftlichen Genossenschaften, Hillger, Dor- sitzlnder des Reichsiandbuadee, als Vertreter der Banken Direktor Millington-Hermann von der Deutschen Bank, als Vertreter des Großhandels Keinath, als Vertreter des Einzelhandels Herr Heinrich Grün seid, ferner vom Vorstand die Herren Geheimer Finanzrat Dr. Kißler nnü Di rektor Lipp. Aus den Kreisen des Verwaltungsrates wurde darauf hingewiesen, daß eia wertbeständiges Zah lungsmittel die Voraussetzung für eine Gesundung der Wirtschaft sein könne. Dieses Zahlungsmittel muffe aber vom Vertrauen de» ganzen Voltes ge tragen sein, und dieses Vertrauen könne nur ge schaffen werden durch die unbedingte Zuversicht, daß die Reichsregierung und alle Nachgeordneten Stellen m'.t größtem Nachdruck die Tatsache bekämpfen wür den, die bisher eine Gesundung der Währung ver hindert hätten. Dazu sei vor allen Dinaen eine aus wärtige Politik notwendig, die der stark her- abgcminoerten deutschen Wirtschaftskraft entspreche, ferner die Ausbalancierung des Reiche haushalts, wobei unter Hintansetzung aller Par- tctrücksichken auf eine unbedingte Sparsamkeit ge drungen werden müsse. Notwendig sei ferner der Abbau de» Beamtenapparates, dir Be seitigung aller die Produktion hindernden Steuern und statr dessen Einführung besser verständlicher und einträglicherer Steuern, di/V erselbständigung der Finanzen der Länder und Gemeinden unter Oberaufsicht des Reiches, aber unter deren eigener Verantwortung, die Loslösung der Reichsbetriebe aus dem allgemeinen Etat. Die Voraussetzung für die Werrbesränditz- keit des neuen Zahlungsmittels sei im übrigen die Attivmachsm« der Zahlungsmittel die nur durch Forderung der Ausfuhr erreicht wer den könne. Deshalb muffe die deutsche Produktion wettbewerbfähiy gemacht werden. In diesem Zu sammenhang ser dreAenberungües Arbeits zeitgesetzes und die Befreiung von den Tarifverträgen zu fordern. Eine vollkommen? Umstellung der Erwerbvlosenfürsorge werde sowohl der Wirtschaft als auch der Entlastung de» Reichs haushalts zugute kommen. Nur unter der Voraus setzung, daß diese Forderungen erfüllt werden, würde nach Ansicht Les Verwaltungsrates der Rentenbank die Rentenmark Vertrauen im Volke gewinnen und erhalten können, wobei mit allem Nachdruck darauf hingewiesen wurde, daß die Schaffung der Renten- mark eine schwere Belastung de» Besitzes darstellt und das letzte Mittel bedeute, um zu einer Gesundung von Währung und Wirtschaft zu ge langen. Die Kredite, die das Reich zur Ein lösung der Schatzanweisungen und zur Ausbalan cierung des Etats in Höhe von 1200 Millionen Mark gegeben seien, stellten bas Aeußerste dar, was nach -er geltendes Verordnung zur Verfügung stehe. Die Reichsregierung müsse sich unter allen Umständen darauf einstellen, mit diesen Mitteln auszuiommen. Die Verwaltung der Rentenbank erhebe diese For derung aus dem Bewußtsein ihrer Verantwortung, die sie einerseits dem belasteten Besitz und anderseits den Inhabern der Rentenscheinc briefe gegenüber trage. Der Reichskanzler erklärte zu Grundpunkten der Darlegungen rates seine Zustimmung und daß dis Reichsregierung sich auf halb der durch die Verordnung geschaffenen Grenze für die Belastung und die Kredite halten werde. Sie bemühe sich mit größtem Nachdruck, die Forde rungen der einzelnen Aemter auf da» äußerste zu beschränken. Durch Befolgung der von dem Ver waltungsrat der Rentenbank entwickelten Grundsätze fei auch nach Auffassung de« Reichskanzler» allein die Möglichkeit gegeben, die Währungsverhaltuiffe und damit die gesamte deutsche Wirtschaft wieder zu erträglichen Zuständen zu führen. Durch Befolgung dieser Grundsätze werde auch da» Reich am besten den Dank an alle diejenigen abstatten, die die schwere Belastung im Interesse der Allgemeinheit auf sich genommen Härten. Bereits in den nächsten Tagen würden Maßnahmen veröffent licht werden, die einen Teil der vorgetragenen Wünsche der Erfüllung näher brächten. Einen großen Raum der Ausführungen nahm auch die Frage ein- wie die Rerttenmark möglichst schnell in den Verkehr gebracht werden könnte. Der Buchdrucker streik habe zwar die Herstellung der Noten um einige Tage ver zögert, indes könne damit gerechnet werden, daß auch, abgesehen von den Zahlungen durch das Reich, in den nächsten Tagen nicht unerhebliche Beträge zur Einlösung von Papiermark gegen Rentenmark bereitgestellt würden. Der dringende Bedarf der Wirtschaft nach Gewährung von Krediten in Renten mark werde sobald wie möglich befriedigt werden müssen. Nach der Verordnung sei die Kreditgewäh- rung an die Vermittelung der Reichsbank und der Privatnotenbanken gebunden. Die Verhand lungen mir der Retchvbank seien bereits eingeleitet und « sei zu wünschen, daß sie zu einem baldigen Ergebnis führten. Oer ttomimmistea-proze- vor -em <?>taaisgerichishof (Zweiter Verhandl»ng»tag.) Am Freitag wurde der Prozeß gegen Plättner und Genoffen fortgesetzt. Es wurde zunächst Reichs- aerichtsrat Metz al» Zeuge vernommen, der al» Untersuchungsrichter Plättner verhört hatte. Plättner hat sich zuerst stark gegen seine Vernehmung äewehrt, dann aber ein Protokoll unterschrieben, das eben jene falschen Angaben enthielt, die Plättner und Genossen wegen Hochverrats vor den Staatsgerichtshof bringen sollten. Iu« we.teren Verlauf der Sitzung gibt Plättner Auskunft über die Organisation de« Obersten Akttoasrate» der Kommunift-schen Arbeiterpartei und der Allgemeinen Arbeiter-Union. Dieser Oberste Aktionarat hatte fünf Ressorts: die Expropriationsabteilung, Materialbeschaffungsamt, Abteilung für revolutionäre Propaganda usw., kurz eineArt Ministerium, dem dir Organisation aller terroristischen Handlungen der revolutionären Arbeiter in Mitteldeutschland oblag. In dem Obersten Akt onsrat wurde u. a. auch beschlossen. Max Hölz zu befreien und sich das Geld dazu auf „revolutionärem- Wege zu beschaffen. Die Absicht, die Deutsche Bank in Deuben zu berauben, bestand schon vor dem DLrzaufstand. Sie wurde jetzt be schlossen. Plättner fuhr vom Dresdner Hauptbahnhzs mit einer Kraftdroschke in der Richtung Deuben. In einem Walde überfielen sie den Chauffeur, fesselten ihn und banden ihn an einen Baum. Sie fuhren dann allein rmch Deuben, wo sie andere Mitglieder der Gruppe trafen. Das Pankgebäude wurde um stellt. Plättner und sieben ferner Mitangeklagten drangen mir erhobenem Revolver in die Bank. Die männlirben Beamten wurden dann von Plättner, wie er sagt, „in der loyalsten De'se gefesselt-. Dir „Plättner-Gruppe* erbeutete bei dieser Exvropriation 249 000 Mark und einige hundert Tschechokronen. Das Geld wurde dann später in Berlin zur Hälfte an den Obersten Aktronsrat abgeführt, zur anderen Hälfte unter der „Zentral-Exproprianonsgruppe^ Plättner verteilt. (Dir Verhandlung wird fortgesetzt.) Lmerlkrmkiver VsreomLrkl LoaäeTlclldE! O New Port, IS. November. Baumwolle: Der Markt eröffnete mit Hausse auf günstige Kabelmeldungen und Käufe der Spinner des Südens und Besserung der Bedingungen der Wallstreet. Später sanken die Notierungen auf Ver käufe der Häuser des Süden», erholten sich E Schluß aber wieder auf ungünstige Ernteberichte. O Chicago, 15. November. Korn: Der Markt eröffnete mit Hausse im Ein vernehmen mir auswärtigen Märkten und Kausen der Kommissionshäuser, dann sanken die Preise in folge Zunahme der Bestände und Verkäufe der Kom missionshäuser. Schluy schwach. lQ»d«t <r« Hk „ iu!Lo<Ui>et>« kstN'«. !oeo , p«r Derewdsr „ per Mr?. „ p«r Hst , per -lull „ per Oktober KeuwvoUe, loco , per kiovewder , per Verewder , per Limaer , per Ltiire . per.^prll vaumvottruiubr ». äü. v, lloltLI b»!-klrot>rkop!er t»co Luw lovo Stet loco Link toov ZVsiVbleod 8«k»n»Ir priw« Veitear 'lei« 8p«eUUl«ie vsaw^ollesetül tooa „ 0« k^eroleow Io Ooee» . to leoke . 8t»ock»r<I »vdlts „ (. recktl deieove» 2uoker /svtrltu««»! Oub» I^rpeolio Leveooeb Terpentin Xetv Ortesrui u»uonvoUe loco IVelreo iiotMtmer toro - Ksrl«tMer toeo Ziel» toeo slekl »piios »beet eleors Oetretoekroeta neck Li^teock voeb ckew Lootioeat kt»le»,o ZVeirev pe> vexewder . per ZZel Usl» per Oeremder „ per Lei tteker per Oeremdsr „ per Zlsl kos«eo per Oerewdsr . per Ael tiedwelr per dvvewder . per Derewder Ulppeo per Oktober 8peek oleckriser t»i«is » t>S«rd«er kret» detoble 8ed»eloe nleürteer Preis , „ dvetmter?r»I« dodver« Leb«-«10« otearlg« kreis „ , bSekmer kret» Lebveioerokudr Io OKIee^o Uo U «««o Liverpool, 12. November. Baumwolle. Um- . satz 8000, Import 4600 Ballen. Tendenz stet g. American fully middling loco LOHS, Rov. 19,79, Dez. 19H9. Ian. 19^9, Febr. 19^8, März 1SM Amerikanische 54, brasilianische 54, ägyptische 60 Punkte höher. Liverpool, 12. November. Aegyptische Baumwole. dtov. 21,08, Ian. 21^3, März 21^8. Ha«si>r,«r v»t- »*» g«tts«is« »»» U. K««e»s«r. s?nn»l »s G»td«n. L,to»if«rrs rol» »s,L Gels«, Aebvl, tech- Mich«» —, Lagos-Palmkrrnsl S8 Vst. Gt, Val»t<rndl «s VW- Lt., Valmketoslstttsser« «1 Pst. K»ko«»l »7 »ei- d<». SotoS»l-K«ttsttur« «« Geld««, Rtztiwssl, «Iss« Pr«ss»ii- L2 Pst. L»., do. z»«tt« Pr«ssu«a 2S Pfd. Lt., L«»viiUnSI, «»«rtkanlschi» W Toter, de. ftaiydfische« -> d». schwedtschel »r sch«. Kr., Dorschtran, b«4l, blank «S » r». Kr-, d« drain. dlonk » norw. »r., «dfallsttt» «—«r Pst. Sitodertole IS Pst. S«., Lchrlleck, ora>v: »lS st, so. la roa»« stü st, LllnSIftNssur« 00 Geldrn, draenrr Tran 7» »ar». Kr., Unocheu- 1« in N Dollar, Led«r1«t» LS Dollar. Traden« «ettrr s«P. ktev Vorlc, 1ö. November Lnael cke» staMdvr»«» Tlsllebee Oeiz sVeos—s » Ooockoo. Labl Tresse, «st «. doockoo. Dv Te»» «st e kerst , . »o a Smmerckew «st e La»»»»«»»» «st » . «st e veelia Lekioük. OelS «st ». verll» Leb uLK. Nrstt «st e «st oSedat «ar» dr. «st»»» »»teckr Li« d. Narr Vaest t- , NZf t m»»ck »w«
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