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AuS de« Erklärung en, die der sozialdemokrarilche Parteiführer Herman« Müller im Aeltesienrat abgegebe« hat. geht hervor, dach sich die Sozialdemokraten mit der mögliche« A«slSs««g bereit- besaht habe». Die Renknmark 15. November. le. E» ist schon gevaumr Zeit I-er, daß das RrntenbanLgesrg erlassen wurde. Damals waren unsere Währungsoerhälrnifse beileibe nicht dir glücklichsten, aber sie waren unvergleichlich besser als .heute: denn damals hatte unser Neicbsban! Papiergeld noch einen gewissen, wenn auch noch so geringen intervalutarischen Wert, heute o«r hängt dieser Wert völlig in der Luft. Die Kurse, die von Auslandsbörsen für die Mark gemeldet werden, sind ganz bedeutungs los, da sie kein tatsächliches Markmschäsr zur Grundlage haben. Mer auch der Wen, der sich aus den Berliner Devisenkursen ergibt, ist völlig willkürlich rmd scheint in den letzten Tagen in Ser Hauptsache von dem Bestreben abzuhüngen, ein annähernd richtig.es Wertverhält nis zwischen Rentenmark und Papiennark zu schaffen. Das ist heute ungeheuer schwer; al»er man hat die Schwierigkeiten zum guten Teil selbst heroovgerufen, indem man die Ausgabe der Rentenmark immer wieder hinauszögerte und damit erst die heutigen Verhältnisse schuf, di« kaum, etwas anderes sind als ein völliger Bankrott der bislrerigen deuväum (Feldwirt schaft. Um diese schwierige Lagezu bewältigen, hat nmn das Amt eines Wühr u n g s ko mm i s- sac» geschaffen, i-essen Hauptaufgabe es also sein Mrd, Vertrauen zu erwecken, daß öle- Machende'-erttsche (beldwrr'tschaft unter einem glüÄicheren Stern stehen wivv. Das wichtigste Problem, das es zu lösen yUt, besteht durin, während dec Zeit -er Rentenbank Ordnung in den Staatshaushalt zu bringen. Der finanz polirische Ausschuß des vorläufige,: Reichswirt- schctstsrates hat dem Finanzministerium eine Denkschrift überreicht, die auf die Notwendigkeit hinweist, schon jetzt einen Etat in Gold mark aufzustellen. Die Reichspost bereitet, wie schon bekannt, zürn I. Dezember die Ausgabe wertbeständiger Marken vor, und die Reichsbahn will eine Anleihe aufnehmen, also den Versuch machen, sich zu konsolidieren, um mit den, lau fenden Defizit nicht mehr dem Staate zur Last zu fallen. Die für den Augenblick schwierigste Frage ist jedoch, wie die übermäßig hohe Risiko- prämie, mit der die verfallende Papiermark die deutsche Wirtschaft belastet und schließlich still gelegt hat, beseitigt werden kann. Die mühe losen Spekulationsgewinne soll es in Zukunft nicht mehr geben und der ehrlichen Arbeit wie der ihr Lohn werden. Das zu erreichen, ist ''ehr schwer. Mer Entschlossenheit wird den mangeln dem guten Willen nachzuhelfen wissen, wenn es nötig ist. Zn den Verkehr wird die Rentenmark da durch geleitet, daß das Reich seine Beamten in Rentenmark entlohnt. Wie schon früher gemeldet wurde, nimmt der Staat zunächst nicht den zins losen Kredit von 300 Millionen Rentenmart in Anspruch, -er für die Einlösung der Reichsschatz, wechsel bestimmt ist, sondern einen Teil des ver zinslichen Kredites, -essen Höhe vorläufig durch die Menge.der bisher gedruckten Rentenmark, scheine bestimmt wird. Nach der Ausgabe der -sterilenmark dürfen weitere Reichsschatzwechsel nicht mehr del der Reichsbank diskontiert wer. den. Die Notenpressr wird damit noch nicht stillgelogt. Vielmehr soll das Reich in den letzten Tagen nvch beträchtliche Mengen von Reichsschatzwechseln an die Reichsdank begeben Haden. Für - diese Schatz wechsel werden natürlich weiter Banknoten ' hergestellt. Von Bedeutung dürfte diese letzte Znanspruch- nähme der Reichsbank durch das Reich nur inso fern sein, als dadurch dos Umtauschverhältnis zwischen Papiermark und Rentenmark eine Mil derung erfährt. Der gesamte mögliche Papiergeld umlauf der Reichsbant hat den Wert von 300 Millionen Rentenmark. Wie hoch der Papier geldbetrag ist, ist für die Rentennwrk gleich, gültig. Ihr Wert ist stabil.. Von denen aber, in deren Hände das Volk die mrantwortltche Leitung des GeVwesens gelegt hat, muß er wartet werden, daß sie nach den Schrecknissen der Papiergelbwirtschaft alles tun werden, um -sm Lande die Rentenmark als wertbeständiges Kohlungsmittel zu »chatten. . . .. . Rach Misere,« Dufiirlzatten törmre man Ser Äuf- lüsuny des Retchsrages ohne sonderliche Beun ruhigung. ja mit einer gewissen Befriedigung ent- yegensrhen. In der Tat wäre es eine durch nicht» gerechlferligre Herabsetzung der deurfchen Nation und ihrer Gefirru»^, wenn man einen im Leben freier Völker so gewöhnlichen Vorgang wir die Peran« stvlrung von Neurouhien als eine Quelle aller rnög- lichen Gefahren betrachten wollte, sobalo er in Deutschland stunfinSet. Hatten nicht Kurzsichtig« schon auch für den Fall des Sturzes des Kabinetts Cuno verschiedene Katastrophen. vorhergesagt, von denen sich herausstellre, daß sie gerade durch die Fort dauer jenes Mnisterirnns ausgelöft werden konnten? Die Lage, in jpr wir die Reichspolitik heure sehen, ist der damaligen nicht unähnlich. Nur daß es heute nicht mehr nur »in Ministerium ist, in das Vie Oesfentlichkeir kein Vertrauen mehr zu. setzen, ver mag, sondern das Parlament selber. In WcHrhstt ^ gewinnt man aus eiiien'^ ,'lp'irkb ick aus dir blspcrige ^' Tätigkeit des im Juni.' 1920- geunbltki: Reichst ^.s den Eindruck, daß diese erste verfassungsmäßige Bolk«verlretur»g der Republik chrr Lebenskraft evpa mit dem Ende des Kabinett» Wirth erschöpft hatte. Ihr seitheriges Dasein war nicht vie! mehr al« «in fortgesetzter Todeskampf, tn desicv Perlcmf launer neue Experimente immer von neuem mißlangen. Und dag man auch, die Vera Stresemann in die Reihe der dem deutschen Volke beschiedenen Ent täuschungen einordnen muß, ist heute doch wohl schon allen klar. Es ist im übrigen durchaus naturgemäß, wenn dieser Reichstag sich früher als seine Vorgänger im alten Regime verbraucht hat. Das erklarr sich schon durch die noch mehr oder weniger verworrenen und cm Reibungsflächen reichen Zustände, die im Beginn einer neuen Staatsordnung notwendigerweise Platz greifen. Reue Staatssormen sind nicht in dem ! Pari», 15. November. Der englische Botschafter Lord Crewe überreichte Potnearv eine Note seiner Regierung betreffend die separatistisch» De- weguug in den besetzte« Gebieten. Da» Foreign Office Hane jüngst di» Aufmerksamkeit d«r französi schen Regierung auf di» Felgen juristischer Art ge lenkt, die die s»paratisnsch» Bewegung für die Gül tigkeit des Versailler Vertrage» Huden könnt», wenn ' sich neu eatstrhende Stauten oom Deutschen Reich» loslösten. Die französische Rrgürung hatte geantwortet, daß dir Alliierten in den Ar» rikla 27 und 29 kein, Garantlr für die Grenzen b». Deutsch«», Reiche» über nommen hätten. Zn ihrer heutigen Antwort be harrt di, englisch, Regierung auf ihrer These. Poincarö seinrrstit« überreichte Lord Crew, eine Rare, in der er über die Haltung der französischen Bftetzungsbehördr» i» -s» Rheialundr» und bft»n- der» la der Pfalz Au»tunst rtteitt und deren Ver» Augenblick fertig, wo ein Sraalsoderhaupr si« durch seine Unterschrift legitimiert. Zum wahren Leben Leben erwachen sie erst im Streit der Meinungen und Interesse,^ in dem wir nur erst mitten drtn sind und dessen normaler Ablauf durch eine allzu zählebige Volkstertrekuny, wie man sie in dem jetzigen Reichstag erkennen muß, nur gestört werden kann. Was in den fortwährenden Schwierigkeiten unserer inneren Politik zum Ausdruck kommt, ist nichts anderes als die gefährliche Stauung, die ent stehen muß, wenn der stürmische Strom unseres noch von den Wirbeln der Revolution bewegten öffent lichen Lebens immer heftiger gegen die starre Schranke prallt, die ihm von einer auf ihren vier jährigen Vertrag pochenden Volksvertretung ent- gegengesetzr wirb , Heure ist es nun offenkundig, daß wir mit dem gegenwärtigen Reichstag nicht mehr vorwätts kommen. Schon allein die Hallesche Rede des Reichs- sgnzlers, im iXr dieser sich von dem Verdacht des .Marttbmus" reinigen, zu .müssen glaubte, macht es den Sozialdemokraten unmöglich, dem Ministerium Stresemann ihre Stimmen zu geben. Anderseits glauben di, Deurschrmkionälen die Stund« für dir Bildung einer ausgesprochenen Recht«rgierung ge- komm,«. Die aus dem Bankrott öer Großen Koalition iibriggrblirbenen Regierungsparteien aber sind, abge- sehen von ihrer ziffernmäßigen Unzulänglichkeit, auch durch ihre eigenen inneren Schwierigkeiten ver hindert, dem Ministerium eine solide Stütze zu bieten. Aus alledem ergibt sich genau die Situation, in dec ein gesunder Parlamentarismus auf die Parlamenteauflösung als den gebotenen Ausweg ver weist. Einige Unruhe, die wir von ihm vielleicht zu befürchten haben, ist für ein lebenskräftiges Volk auf jeden Fall ein geringeres Uebel. als das dumpfe gnd trübe Chaos, ,n dessen Bild unsere inner politischen Anstände sich gegenwärtig darstellen. halten gegenülxr der separatistischen Bewegung al« unparteiisch bezeichnet! Frankfurt «. 15. November. (E i g. Tel.) Ueber die Stellungnahme : Italien» zu -ru neuesten französischen Sanknoasovrfchlägm wird der »Frankfurter Zeirung* aus Nom gemeldet: Zn hie sigen amtlichen Kreisen stehl man den Nachrichten über «inr bevorstehend« Besetzung Hamburgs skepttfch gegenüber. E» besteht zwpr ein Mei nungsaustausch zwischen den alliiert«« Regierungen über eventuelle Sankttonen wegen der Rückkehr de» Kronprinzen, der nach Arrikel 288 Teil VU de» Ver trages von Versailles al» schuldig ein«» Vergehen» gegen dir Kriegrgebrciuchr angesehen Wird, jedoch müßte zunächst dir Botschafterkdafereaz eia« derartige Sanktion beschließen, was «ruf jeden Fall erst später geschehen könnte. Paella 1L November, (ck lg. Tel.) Der Kammer ist gestrrn «in Gesetzentwurf AugsgarW«, Nr -le Bildung von Militär-Polizel-Äbteilun- gen bei den Besatzungkarmeen vorsiehl und dafür einen Kredit von 3 600000 Franken anforderr. Es sollen noch in diesem Jahre vier solcher Ab teilungen geschaffen werd«», von denen jede aus «inem Offizier, 4 Gruppenführern, 19 Pvlizeiwachtmeistsru und 176 Mannschaften bestehen und über 20 Autos und 83 Fahrräder verfügen soll. Als ihre Aufgaben werden bezeichnet: Sicherung der öffentlichen Ordnung, öfftntlicher Wachrdienft und Ausführung der Instruktionen des Oberkommandos in den Üe- setzten Gebieten wie der von den Besatzungsbehörden erlassenen Verfügungen. Das Personal wird dem staatlichen Polizeikorps im Innern Frank reichs entnommen. „Micum" und Ruhrindustrie Pari», 15. November. (Lig. Tel.) Der ,Pe:ir Parisien'' berichtet aus Düsseldorf, daß gestern abend 9 Uhr den französischen Journalisten zu dem Abschluß der Verhandlungen 'zwischen der Inter alliierten Ingenieurinisfion und o»u Invustriellen ein Lommuniquö überreicht worden s«i, bas folgendes erkläre: Die Vertreter der Bergbauverbände wurden von der Interalliierten Ingenieurmissto.i empfangen, um mit ihr die drei Artikel des Ab kommens zu besprechen, die. noch unerledigt sind, wkih- rnd über die achtzehn anderen Artikel rein technischer Arr bereits'Um Motuay ein Einverstättdsti» Erzielt wurde. Fm Anschluß an die Konferenz' ist fvk S^80 Uhr nachmittags »ine endgültige Antwort tt» detrn worden. Die Delegierten antworteten schrift lich, daß si» di» Redaktion des einen dieser Ar tikel an näh men, daß sie sich aber in die Rot- Wendigkeit versetzt sähen, ihrer Negierung ebenso wie ihren Auftraggebern zu berichten, was den zweiten Artikel angehe; der dritte Artikel wird 'n der Antwort überhaupt nicht erwähnt. Unter Renier mark: Dollar ----1:4 Berli«, 15. November. <Eig. Tel.) Die Rentenmark soll zu vom El«» heitskurs des Dollarsin Vas feste Ber- HLiltnis von 1 : 4 gebracht werden. Sine Abordnuna ver Berliner Grast banke« hat zwar bei Dr. Schacht gegen Vie sofor tige Kestfctzung vicfes Sinlöfungskurfe- protestiert, dürfte aber vamit nicht durchdringen. Die Banken staben geltend gemacht, vast der amtliche Sinsteitskurs Ves Dollars und damit jetzt alfo auch der Rcntenmark-Knrs kein richtiges Bi.«, von ver Bewertung der Papiermark gebe. Diefe Bedenken sind aber vermutlich durch die steutige Seraufsetzung des amttt e« Dollarkurses entkrä ftet worden. Die BeamtengehSlter werde« bereit- für den Rest dieser Wock« « So Prozent in Rentenmark aus» gezahlt. Oollarpariiäten Auf Mark umgerechnet kostet 1 Dollae in Amsterdam 5041 Milliarde» Mark in Zürich LL28 Milliarden Mark, ia Stock- stolm S5SV Milliarden Mark und in New Aork (Vorbörfe) 4VV0 Milliarden Mark. voUsr to VerUa »mtUcster ZlUttKUcurs: 2520 ööMnrü«« 1 OolükNLrhc: SS8.6 «Mlartteo OKI«» 601.8 «MiRntev LvlLr Loiilunleitze 2520 AliUlLrüeo voUKr»cd«1rLaveisungeo - LlUMKrttRn 1 8t«nermor1r — 600 -»erllumlrGer Seüllwulll * 8oaü«rlL»d«I valckbar»« s«r Vvrdllr«« Vor einem neuen Handgriff Krankreichs Paris, 15. November. <«i«. Lel.) Am Luai d'vrfast find gestern abend allem Anschein nach wichtige Befchlüffr gefastt worden. Die Unterredung mit dem englische« Botschafter stat PoinearL, wie vermutet, davon über zeugt, dast Frankreich ans eine Mitwirkung vnglaudS bei eventuellen nenen Lunktionrn gegen Deutschland nicht rechnen kSnne und er sich voransstchtlich zn einer Tonderaktion werde entschliesten müssen. Poinearö beries gleich nach dem Besuch des englische« Botschafters denKriegsminifter,« sich fowie de« -i- nanzmtnister mit den Beamten, die in erster Linie die Krage einer besonde ren rstetrrifche« WLstrnn« bestandeln. Alle diefe Konferenzen fanden unvor» stergefesten statt. Der Gedanke etner Londeraktion Krankreich- in den dentfchen Kragen steht, wenn nicht alle- tSnfcht, feit gestern abend im Vordergründe, voinea^ hat, wie weiter verlautet, bereit- einen ersten Schritt in dieser Richtung «nter- nommen: «r hat gestern de« frauzSstfchen Botschafter in Berlin angewiesen, den Reichskanzler mit aller Entschiedenheit daranf aufmerksam ,« mache«, dast Kraakretch zum Schutze seiner Sicherheit vor keiner Mastnahme znrückschrecke« werde, selbst wenn die Verbündeten sich an einem sraatzSftschen vorgehe« nicht beteiligen würden.