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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-15
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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griff« werden, zu isolierte» Santtioaeu zu greife». 3m «erlauf, de» gestrigen Lage» — so tztttzt — im ,Lcho d« Pari»' wett« — schein» et« Antwort au» Loudon »och nicht eingegrmgen zu sein. Dtt Frage werd» heute auf« neu« von der Botschaft«, konferenz geprüft werden. Es sei jedoch möglich, -aß die Angelegenheit «ufg« schoben »erd«, da- mtt verschiedene Regierungen, besoudrr» dle eng lisch e, Gelegenheft erhielten, ihren Botschaftern die notwendigen Instruktionen zugehen zu lassen. Loud«, 14. November. (E i g. Tel.) Der .Daily Telegraph" »eldet anscheinend offiziös, daß die englische Regierung nicht daran denke, Hamburg und Bremen wegen der Rückkehr de« ehemaligen Kron- Prinzen nach Deutschland zu besetzen. Das Blatt warnt jedoch vor der Annahme, daß die englisch« Negierung ein« derartige Zurückhaltung auch be wahr« könne, wenn die Rückkehr Wilhelm« ll. er folg« sollte. Der belgisch« Botschaft«! hat gestern Lord Curzon besucht, um der englischen Re- gierung nahezulegen, sich an einer starken Aktion der alliiert« Regierungen gegenüber der deutschen Weige rung, die Militiirkontrolle -u-ugestehen, zu be teilige«. E» soll dem Diplomaten eröffnet worden sein, daß e» sich um eine sehr schwerwiegend« Frage bandele, die rin« sorgfältige Erwägung der Rechts gründe und der politischen Zweckmäßigkeit einer ge- gemetnsam« Aktion erfordere. Seitdem di« Br- Handlung di«ser Frag« der Borschaftrrkonferenz ent zog« worden ist, sinder ein Meinungsaus tausch zwischen den alliierten Regie rungen über die MögliOeit der Fortsetzung der militärischen Kontrolle statt. Oesterreichs Treue zum Reich Wie», 14. November. (Eig. Tel.) 3n seiner Antrittsrede im Gemeinderat gab der neue sozial demokratische Bürgermeister Tiens und bisherige Präsident de» österreichischen Nationalrates Karl Sri«; u. a. folgende Erklärung ab: „Die Gewalt der Waffe scheidet Deutschösterreich und Di« von dem großen Deutschen Reich«. Aber ist auch Deutschland in Not und Bedrängnis und »on «ingedrunqenen Fremdlingen vergewaltigt und von inneren Feinden bedroht, so fühlt sich Oesterreich dennoch rin» mit ihm. Deutschland» Unglück kann Oesterreich, Gefühl der Sym pathie und Einheit nur stärken. »Stürmischer Beifall.) Man kann Grenzsteine .wischen uns sehen, aber man kann nicht zerreißen, wa» uns mit Deutschland verknüpft, da« Band Rutscher Kultur, deutscher Wissenschaft, deutscher Kunst und deutsche» Volksrum». Man wird in unser« Herz« nicht die Sehnsucht nach d«r Bereinigung ersticken, und »an wird in un» nicht den unerschütterlichen Glauben daran töten, daß einst die große deutsche Republik aufersteh« wird!" (Erneuter stürmischer Beifall.) Der offizielle Begleiter des Srkroaprin-eri verunglückt Magdeburg, 14. November. (Eig. Tel.) Die Reise der ehemalig« deutschen Kronprinzen, der gestern abend auf seinem Gute Oel» in Schlesien lmkam, ist doch nicht ganz glatt verlauf«: In der Nähe de» Ort«» Görtz!« im Bezirk Magdeburg erlitt eine» der drei Automobile, in denen der Kron- prinz und seine Begleiter fuhr«, «inen schweren Unfall. Der Oberkriminalwachtmeifter Klein, den die Regierung dem Kronprinzen zur Dc- glritung gestellt hatte, wurde aus dem Gagen ge- schleudert und schwer verletzt, so daß er zurück bleiben und gestern uach Berlin gebracht werden mußt». Beamtenabbau und Mehrarbeit Dresde», 14. Novrmbrr. (Et«. Tel.) Der Minister de« Inner» Liebmann hat die Fraktio nen de» Landtag«« zu einer Besprechung über dir Frag» de» Beamtenabbaur» auf den IS. No vember eiageladen. Ni» wir erfahr«», bestehen verschied««« Ansichten über die Frage, wie der B-- amtenabbau vom Lande und von den Gemeinden durchguführrn ist. So ist man der Auffassung, daß, soweit irgendwelche Wiaßnahmen überhaupt möglich Und erforderlich sind, sie nicht durch Verordnungen geregelt werden könnten, sondern daß e» hierzu eine» G«setze« bedürfe. Don der Reichsqewerkschaft deutscher Eisenbahn beamten und Anwärter er- fahren wir, über die Frage de» Beamtenabbaues und der Mehrarbeit haben kürzlich Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und Spitzenorganisa- tionen und der Regierung stattgefunden, die ab gebrochen werden mußten, weil dir Gegensätze unüberbrückbar waren. Die geplanten Ver ordnungen, die die Regierung aus Grund des Er mächtigungsgesetze, herausgeben will, wurden von den Beamtengewerkschaften abgelehnt, da sie weder die verlangte neunstündige reine Arbeitszeit, noch die Formen de« geplanten Personalabbaues an nehm« konnten. Die Gegenvorschläge der Gewerkschaften wurden abgelehnt. -Der Ortsausschuß de« ADB., Leipzig, nahm in einer öffentlichen Versammlung einstimmig fol gende Entschließung an: Zu« .Die dsftntltche Versammlung der Reichs-, DraatS- und Grmeindebramien und -an- geftellren kann nichi etnscden, dab die iScamicn unk» Angestellten das Obtett aller «er,wetslunaSmatznab,nen per ReichSregieruag abgcden sollen. Die versammelten erwarten vom RetchSrag. datz er die Reicheregierung ;ur sesotttqen ZurüSaatz«« de« Verordnung 2»r Hera bmtnderu«, »er Personal ausgaben der Reichs (Pers«tta»dau » O VW» 27. 'Oktober 1923 > veranlagt. Sollte sich -iersttr wider Erwarw» «in« Reichstag». mchrhei, nichi rinden, so erwarten dir Hettmnmettn, iw« der AeichSiagSmindrrhrit rücksichtslose Bloßstellung »er bemaien v;w. arbeitnehmersetndltcbrn Politik der Negie rung und R-ichgrag»mehrd,ir durch Eindringung «m- spcea»rnoer Anträge zwecks Durchsetzung nachsieyentzor siini Punkte. - 1. Etnlüdruua veretnsachter k»usmjtnaigch.t«ch- nischer Geswmlsluhruna Ur allen Reich»-, Geaat». und Gemeindeuntrrnrlnnungen. 2. Schaltung von H ch i r d S ft « l l» n , um die zur Entlassung kommen sollenden Beamren vor der WillNir »er Verwaltung zu schützen. 3. Aushebung des Artikels 16 der V.-L. vom 27. 10. 1923. 4. Bolles Mitbestimmungsrecht der BeamtenauSschüfi« und Brtrirbsräre L. Ichaisung von AuStüHrungSdeslimmungen zur Pir- sc nalavbauoerordnnng im Einvernechnen mit »en Loiven- organisarlonrn der Beamten, Angestellten un» Arbeiter. Z»r Arbeitszeit Die versammelten nehm« ferner IkenntniS von dem Entwurf des Arbeilszeitgesetzes und linden es unver ständlich, daß in einer Zeil, in der man den Beamten körper abbauen und damit das ohnehin täglich wachsende Arbeitslosenheer vergrühern will, der Mm zur Neu regelung der Arbeitszeit nach Drinne-schnn Muster aufgebracht wird. Tarin erblicken sie ein, ungeheure Provokation aüer Arbeitnehmer und fordern alle rptvenorganisuUonen auf, unbedingt an ihren irllheren Beschlüssen und Erklärungen und damit am Achtstundentag seftzuhnttrn. Tollte »le Reichsregierung trotzdem der werktärtgen Bevölkerung ihren Willen aufzwtngen wollen, so haben die Spitzen» organlsarionen — und zwar nur diese — ;mn letzten gewerkschaftlichen Kamp,mittel zu greisen und die Massen im entscheidend« Moment dazu aufzurusen. Zur Er leichterung des Kampf«-. Die Versammlung sicher, den im vorseebenden Sinne wirkenden Parlamentariern und Spivenvekbünden volle Gefolgschaft zu. Zur Erleichterung de» so bevorslehe,u>en ftiewettichas,»- kampfer hält sie die vom «llg. Deutschen Be- amt«nbund angestredre Nampsgemein- schäft für notwendig und ruft den Milaiietzern aller Dpitzenorganisationen zu. besonders ;ur Adwebr des Beaintenabbaus überall für di« Herstellung dieser Kampsgemeinschaft einzuttrtrn.- rh gmau so wie das Treiben der Separatisten ck^uungswürdiger Hochverrat. Im übrigen ür Pros. Goetz im Verlauf der Münchner Er- Vie Demokratie unk) bi« deutsche Gegenwart Ei«l« Versammlung, deren Kopfstärke dem poli tischen Intereff» und Verantwortunstsbewußlsein der Leipziger Demokratie ein äußerst ehrendes Zeugnis ausstellte, nahm am Dienstag abend im Lehrer oereinshaus vom Reichslagsadgeordneten Prof. Goetz ein« umfassend« Situationsberichr ent gegen. Der Referent verzeichnete zunächst' ein außenpolitische« Moment ai» für Deutsch land ermutigend: di» fortschreitende Iso lierung Üe» blindwütig-brutalen Frankreich im Kreise der Völker. Dieser Vor gang mache dem deutschen Volk innere Sammlung zur Notwendigkeit, und deshalb sei der Münchner P u t verab liegt , . eignifle «ine volle Rechtfertigung de» Verzichts der Reichsregierung auf ein gewaltsame« Vorgehen gegen Bayern. Das anfänglich wir eine Bedrohung des ganz« Reiche» ausgeseb« Hub«, stelle sich jetzt als eia« — bei allen beklagenswerten Einzelzügen lächerliche — tnnerbayrische Affäre dar, deren Ausgang da» deutsche Volk mit Gelassenheit abwartrn dürfe. Daß die maßgebenden Instanzen und Perfön. iichkeiten des Landes nicht an einen Abfall vom Reiche d-ichten, sondern, hierin Nachfahren einer älteren Generation, lediglich eine föderalistische Aenderung der geltenden Reichsvcrsassnng erstrebten, die man ihnen bis zu einem gewissen Punkte ohne Schädigung de» Reichsganzen auch bewilligen konnte, ist für den Referenten Gewißheit. Als besonder» erfreulich unterstrich Prof. Goetz di» Haltung, dir die Reichswehr den umstürzlerischen Be strebungen gegenüber allenthalben einaenomm« habe. Hieran knüpfte er eine eindringlich» Mahnung, der Wehrmacht nicht länger mit jenem lzurrnäckig« Mißtrauen zu begegnen, das das Heer auf die Dauer der Republik unwiderruflich entfremden müßt«', nur mit Vertrauen erwerbe man sich Vertrauen und Ein fluß. Al» Garnes bewertet bedeutet« die letzten Ereignisse einen gewichtigen Beweis dafür, daß di« demokratische Repriblik trotz der trostlosen wirtschaft lichen Verhältnisse bereits tiefe Wurzeln im deutschen Volke habe. Zwischenrufe, die auf den Unterschied der Methoden verwiesen, dir von Berlin gegenLUwr Bayern und Sachsen angewandt worden sei«, baren dem Redner. Anlaß, mit Nachdruck zu betonen, daß die demokratische Fraktion des Landtages die Entwicklung in einem Sinne beeinflußt habe, wie er den Reichsirilcressen entspreche, und zu erklären, daß inan in dem rein sozialdemokratischen Kabinett Fellisch ja nur eine Brücke zu Besserem zu erblicken habe. Das Schlußstück des Referats war den siHralen und wirtschaftlich« Aufgaben der Stunde gewidmet. Wenn die Männer und die Frauen der D. D. P. au» dem Ring der Parteigemeinschaft herausrräten, um Schulter an Schulter auch Mu Andersgesinnten praktische Ltebesarbeit zu leisten, so blieben sie damit im Letzten auch ihren demokratischen Idealen treu. (Rückhaltlose Zustimmung.) Studienrat Dr. I. Richter, der Versammlungs- leiler, eröffuete die Aussprache mit einer Warnung vor trägem Ausruhen auf dcu Lorbeeren, die sich die deutschen Republikaner bei der neueste« Erprobung nach landläufiger Meinung errungen Stil der Tribunen v»n Ich schlage vor: E» sollt« eure nationale Lamm- lurrg cingtteilet rrrrden zu dem Zweck, -en Paria- m«u«u der Land« je eia« Büchmaun, Duden und Knigge zu stift«. Die» zu begründen, bin ich nicht ohne einige Sorgfalt bemüht gewesen, Stil blüt« und Sprachperhungungen eb« dorr fest- zunageln, wo sie einer breiter« Oeffentlichkeir tag täglich sichtbar wurden: in Berichten aus den deut schen Volksvertretungen. „Gestalt« Sir mir, daß ich hier ein« Eonderwurft auegrnb« ..." »Ein« Schwalbe macht d«n Kohl nicht fett." „100-SSO Prozent der Wagen stehen unaussteladen auf den Bahnhof« . . ." Abg. Knoth (Komm.) im Preuß. Landtag. „Bedenk« Str den Gewissenszwang, wenn der Mann »«stritt, and di« Frau weiß nicht, wo sie hin soll." Adolf Hoffmann zum Kirchenaustrittsgesetz. „Das ist wie mit dem abgehackten Hundeschwanz, 2«, »an den Lebensfadea stückweise ausbläst. Liz. Mumm (Dtsch.-Rat.) ,Di« Weimarer Verfassung har eine Reihe von Stichen in» Rückgrat erhalten, die wie die Toten glocke kling«." Prof. (!) Kähi«r (Dtsch.-Rat.) »Das Kino erspart vielen Person« die eigene <kr- wärmuan." Frau Dr. Senscheider (Eoz.) „Di« äußerst« Herren auf der Linken . . ." v. k Osten (Dtsch.-Nal.) „Auf di« Hebammen ist ein besonderer Schluß ge zogen. weil dir Geistlichen Uder großen Kinder- reicksssou verfüg«, was wir nicht »itmachen können." Dr. Deyl (So-.) „Dir «üff« unser Bedürfnis mit Papier ds- Retchsarbeitsminister Dr. Braun» über di« bedrängte Lüge. „Das Betriedorättgefetz ist di« langsam fließ-nd« Quell», die allmänlich. aber bestimmt, dir deutfch, Wirtschaft erdrosseln wird." Ein Deutschuationaler. „Wir «Sff«» v«rhiadera, daß aus den Knochen der Arbeiter Riemen geschenkt« «erd«." Mg Kommunist, „Das Kapital wird seine Knochen nie dazu yergeben, daß man aus ihnen Honig sauge." Ledebour. „Das ist da» A und Omen der deutschen Politik." „Die verdorrte Hand de» Herrn Schcidemann frul-.t wieder an zu grünen." - Hölle in. „Seil dem Kapp-Pursch datiert die Schweinerei, die übrigens schon früher vorhanden war . . . ." Frau Abg. Rost Wolffsteiu. „Wir sollen das Bad uussaufen, das andere bereitet haben." Ab«. Schs: zer (Bayr. Vpt.) „Man lege uns doch nur einen verurteilten Kapp- Putschisten auf den Tisch de» Hauses." „Der Parlamentarismus ist der letzte Rcttungcauker, hinter den die bürgerliche Gesellschaft sich notdürftig verkriecht."" Ein Kommunist. „Die Kommunisten haben aus Deutschland ein Chaos gemacht." Ein Bayer. Oper und A-a-erte Gustav Brecher dirigierte den „Fliegenden Holländer" zum erstenmal in der Eigenschaft des musikalischen Oderleiters unserer Oper. Es kam zu Eindrücken, die sehr an die Möglichkeit eines Bayreuth (der geistig« Ide« nach) in unserer Mitt« denken ließen. Brechers Aufmerksamkeit ist vor läufig noch mehr auf die Bühne gerichtet als aufs Orchester. Wo sich ein starke» Künstlertum auf dem Theatrr äußert, da läßt er es frei, aber gewisser maßen durch da» Medium seiner eigen« Persönlich keit sich auswirken. Cr steht scheinbar nur ver mittelnd zwischen Bühne und Orchester, und doch liegt die letzt» gestaltende Zusammenfassung jederzeit bei ihm; die ununterbrochene geistig-dramatische und musikalische Bewegung kommt aus dieser bald .ach uebenden, bald die Fäden unerhört spannenden und straffenden Hand. Au» dem Orchester vernimmt man die Indivtdualsprache der Instrumente deullichcr als sonst. Zwei Männer von allerbedeutendstem Bay reuther Format trugen den erst« Akt: Bockel- mann al» Holländer un- Soomrr als Daland. Die stumme Deste diese» Holländer» war erschütternd, sein gesungene« Wort unmittelbares Abbild einer im Tiefsten aufgewühlt« Seele. Dieser Daland: «in Stück schlichter Menschlichkeit, zu künstlerischer Größe gesteigert. Der vortreffliche Steuermann de» Herrn Zimmermann ist ntchr zu vergessen. Sowrtt ich den zweiten Aft noch hör«» könnt«, litt « recht empfindlich unter dem unreinen Gesang des Chor» und der Darstellerin der Senta, Frau Piereck- Kim pel von der Dresdener Staatsvper. >k G » * Die Eigenart des Stuttgarter Wendling- Quartett» besteht in einer kraftvollen Männ- lichkeit der spielerischen Haltung, in einem Ton von herbster Keuschheit. Mar: ist oft geneigt, unsere be deutendsten Kamme rmusikveretttiglmgen nach dem Prinzip ihrer landschaftlichen und stämmigen Her kunft zu trennen: die Böhmen müssen anders spielen al» die Schwaben. Aber am Ende' käme jemand und wiese in den Böhm« alemannisches Blut nach und in den Schwaben . . .? Immerhin kommt man schon mit der Fiktion eines Zusammenhanges zwischen Bürtigkest und Kunsttrieb weiter — zu einer Art Nebenbctrachtung bei der Hauptbeschäfli- gtmg: dem Erleben einW gänzlich ins Werk erlösten, persönlichen Darstell ungsgaoe von ungemeiner Musikalität, Schlichtheit und Ueberzeugungstrast. Solche Kammermusikabende sind die eigentlichen Be- sinnnngspunkte in einer sonst trostlosen, musiklofm Zeit. Man muß den Herren vom Wendling-Ouart-tt bksonders dankbar sein für den Vortrag von Reger» Opus 100 mit dem unvergleichlich «eninlen Schluß, satz. Der üppige, voluminöse, immer aber edle Klang des Quartetts entfaltete sich wohl am reinst« in Schubert» „Tod und das Mädchen" — er ent zündete sich hier und pflanzte sich fort am Piolon- celloton de» Herrn Alfred Saal. E» kam zü Aug«. blicken feierlicher Erhabenheit: stiller Ergriffenheit vor dem Genie Schubert». lä. O. * Unsere Kortzertfäle scheinen mehr und mehr Tummelplätze eines zusammeugeschlossenen Dilettau- tismus zu werden, der den Mangel an abendfülleudem Können hinter der Notwendigkeit einer Unkosten- rrparlierung verbirgt, der vereint marschiert, aber getrennt geschlagen werden muß. lieber Lerh. Dorschfeldtk und Georg Winkler» Klavier- spiel ist überhaupt nicht zu disputieren. Paul v. Florentin» wenig angenehm berührende» Organ erzählt von besseren Lagen uad guter Schulung. Mag da Ruppe besitzt gewtß die «uft- kaiisch» Intelligenz, ober nicht die stimmlich« Mittel zum Vor rag von Reger-Liedern. O. R. Gei«»- levco Rezitation bat Momente de« Ausdruck», be wegt sich aber im allgemein«« auf d«r Linie salou- «Ltzigeü Vortrag». K. U hätten. Die Form der Republik allein ru« es nicht — sitz müsse auch mtt dem Geist sozial ge - rtcht»t«r D«»»tratt» gefüSt «rd«, und mtt« dirftm Gefichtppmtft tzarrr der Vemokvatie noch ei»» Hartz» Aufgabe, denn dA wirtschaftliche Schwerpunkt Deutschlaad» droh« aochgerad« so weit nach recht» zu gl«tt«n, daß «ta«s Lage» die offene Wiederkehr der alten Staat»g«»alten al» settzstvarständliche Konsequenz der tatsächlichen Kräfteverteilung erschein« känett«. Di, von Richter ««trollte Perspektive lieferte einer Minderheit, die sich sachlich ma Frau v. Körber scharte, eine Sttitze für «in« -eitweist- recht temperamentvoll« Opposition gegen bestimmte Abschnitt« de» Hauptreferat». Die wesentlichste Rüge bestand in der Behauptuna, daß Goetz d« Reichs- wehr gegenüber eine gänzlich ungerechtfertigte Per- traueasseligkeit an den Tag lege. Rach einer Erwiderung de» Reseirattn besänfligte der Vorsitzende dir Gemüter durch de» mtt allge meinem Beifall ausgenommen« Satz, daß die Meinung-Unterschiede, di« hier hervorgetrettn seien, erfreulicherweise nicht tief genug ging«, um den Charakter der D. D. P. als «ioer in pflicht- bewußter Vaterlandsliebe fest zu- sammengrfügten Partei in Frag» zu Devisenpolitik Die völlig» Zerrüttung unserer Währung und das beständige Hinausschieben de» Lermin», zu dem die Aentenmark ausgegeben werden sollte, hatten schließ lich di« Gewohnheit herausgebildet, den Wert der Papiermark jenweils mtt SO Prozent des Vortages anzunehmen: die ungeheuerlichen Folgen, die eine derartig« Festsetzung der Devisenkurs« nach sich ziehen mußte, veranlaßt di, Reichsregierung, die Kurse für die fremden Zahlungsmittel durch die Reichsbank autonom festzusetzcn und nach Möglichkeit alles zu tun, was dies« so für die Papiermark er rechneten Wert« für das Inland zwingende Krasi verleih« konnte. Dadurch mußt« sich natürlich eine groeß Spannung zwischen den Berliner Kursen und den Kursen der ausländischen Börsen herausbilden. Diese sollen die gut deutsch« Gewohnheit, den Kurs der Papirrmart so sestzusetz«, daß man von Lag zu Tag ihren Wert halbierte, rasch sich zu eigen gemachr und hielten zunächst an ihr fest. Aber die einseitige Festsetzung de» Kurses Mr die Papiermark durch die Reichsbank brachte ein neue» Moment an» Tages licht, das rasch eine Linderung herbriführte. Es zeiget sich nämlich, daß es gar nicht möglich sei, einen halbwegs richtigen Kurs Mr die Regierungsmark zu machen. Sowohl der Berliner Kurs al» auch die Kurse der ausländischen Börsen waren willkürlich und darum falsch. Die nächste Folgevwar, daß einige Auslandsbörsen den Ntarkkure überhaupt strichen, während dieser sich an anderen Börsen befestigte und dann verhältnismäßig stabil hielt. Das erste Ver fahren war unstreitig das richtigere. Das geht schon aus den großen Differenzen hervor, die dec Mart- : kurs an den Börsen, die die Devise Berlin noch no tierten, aufzuweisen hatte, ohne daß die inter nationale Arbitrage hätte vereinheitlichend wirken können. Ein Interesse, einen möglichst richtigen 4kurs Mr die Papiermark festzusetzen, hat man lediglich in Berlin. Es gilt, da» UmrauschverlMtni» zwischen Papiermark und Rentenmark, dre am Freitag in den Verkehr kommen soll, sestzusetz«. Man dürste denn kaum sehlgehen, wenn man die erhöhten Devisen- kurse der Berliner Börse mir dieser Absicht in Ber- bindung bringt. Uedcr die Richtigkeit des Verfah rene kann mau streiten. Jede Erhöhung der Devisenkurse macht die Rentenmart im Verhältnis zur Papiermark wertvoller. So kann es geschehen, daß «in zu ungünstige» Umrauschverhältnis für di« Rrmenmar! festgesetzt wird und der Wert der Rrntenmark b«ld eine Korrektur -urch Gerrhrrabsetzung erfahren muß. Das aber scheint gefährlich zu sein in einer Zeit, die den Schrecken, den ihr die Papiermark eingejagr hat, noch in allen Gliedern spürt. E» wäre deshalb vorteil hafter, den Wert der Rentenmart anfangs lieber etwas zu tief festzusetzen. So kann man die Tiftt'k der Reichsbank mit gemischten Gefühlen verfolgen und bis genügend Unterlage» veröffentlicht sind, d:c eine Beurteilung dieser Taktik zulasseu', wir hoffen, daß sie rich^g sind. Er und Sie Eheliche DttttWe Von Lin« Gcttlll«« Eine Freundin kam zu Besuch. Er uu sein« Hau»herreapfliä>r, begrüß« sie, plauderte liebenswürdig und zog sich ü«m zu seiner Arbeit zurück. « Du warst gar nicht nett zu meiner Freundin, sagre st« nachher. Ich wär nicht anders »ts gegen all« Wett, ver teidigte er sich. Ein paar Tage später kam «ine ander« Freundin. Lr tat seine Hausherrenpflicht, begrüßte sie, plauderte liebenswürdig und zog sich dann zu seiner Arbeirpzurück. Li« liebeaowürdig du sein kannst, wenn du nur willst, bemerkte st« — zu Uebea»wüMg sogar. Ich war nicht anders als geg« all« Wett, ver- leidigte er sich wieder. Der erste Besuch war »in« unutteressant», unschöne Dame, die andere eine schon«, viekd«g«zrte Frau. * Er Hane d« Kopf voll von Sorg« uad seufzte tief. Sie hörte sein Seufzen und weinte. Du Gute, sagt« er, du weinst mtt mir üb« meine Sorgen? Dein« Sorgen? Ach nein, du Wuschest dich. Warum weinst du also? Keil du, mich besitzend, seufzen ttmast. * Er harte abends telephoniert, daß »r einer wich tigen aeschäftlich« Angelegenheit weg« nicht zu rechter Zeit nach Haus« kommen könne. Als er lange nach Mitternacht ihr Schlaftiamrr betrat, wartete sie lächelnd auf ihn und kLtztr ihn zärtlicher al» je. Wie hübsch von dir, daß du nicht zürnst und nicht etamal wissen willst, wa» »ich s» lang dir ferne hielt. Ich will dir aicht unbequem sein. Liebster: nur gewdhmlich« Frau« sind neugierig und eifersüchrio Gr liebkost« ft« stolz und gerührt. Nie ahnte er die Wahrheit: Ke harre durch ein.-., rasL verständigt« Mietling festste!!« lassen, daß c: wirklich von » bl» I Uhr nachts mit zwei Eure« im Kaffeehaus Karten gespielt hatte. 1 Vor zeitlich ist, kom und Hi nationa Merced- H'tlerbi der grm zu rrye andern zu fruei ungefiih dorff rr siehcn ß e n I' Seite, c noch in dorff er ging ar Gruß, r Der Ludendr Dauer seinem rochen l Äugend stedank« So, Bollend: komman alten T dirsem ! Ludendr gangenei die Hän Für ein wachs«, .ftricgssci Daß sondern für rüni an der ( spitzen, Soldat, gelegen!) Stratege Mau wi eines gl hoch heb nicht schi Vortritt Mit I nicht! satz erfo sichren, mu? bed Le Ttick-itt Sticht« betrnq Tenerrr 125 str: 45 Pro Pro?., Proz., Proz., Proz. Der nnua r abfnftr Mark). 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