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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231111
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-11
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Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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----- . - - . - -— — „Sächsisches Bottsopfer" Wosil Y»l1 die Ruhe nnv Licherycit dank der MasinaHmen der Reichsregieruna im Lande lanasam wieder Einkehr. Noch immer aber steht drohend und in nngcakjnter Furchtbarkeit das Gespenst des Hnnger» nnd der Strbeitsiostakeit mit seinen ver derblichen ^olaen vor der lür. Ich habe von vornherein darüber keinen Zweifel gelassen, das; diese Dolgen mit Gewalt nicht zu beseittacn sind. Deshalb habe ich schon in meinem Ausruf vom 2<». Oktober 1Ü2Ü di« Mildernnq der brnährungsschwierigkeiten als meine vor- neymste Ausgabe bezeichnet. Gs kam daraufhin dankenswerte Hilfe von vielen Leiten, «iewaltiger aber al» alle die reichen Mittel war der Sturz der Mark, von Dag ,u rag erhöhte sich die Zahl der Erwerbslosen, und schon geht sie in die Hunderttansende. Derartig grosie Notstände konnten wohl nicht durch Mahnahmen im Rahmen der Staatsverwaltung behoben werden. So groh ist heute die Not de» Volkes, dah sie nur noch ans der VolkSgesamtheit bcseitgt werden, kann. Ich wende mich daher an das BolkSganze. Die erwerbs- nnd bernsSftLndischen kreise in Stadt und Land bitte ich dringend: Helft den Aermsten der Armen! Damit helft ihr euch selbst, damit erhaltet ihr unser geliebtes Sachsenland. Mit den vereinten »rösten aller Stände und Schichten muh dre Wirtschaft wieder in Gang gesetzt werden. Damit werden die Ursachen der gegenwärtigen Rot beseitigt. Gleich zeitig aber soll di« schwierig« Lage weiter «reise des Volkes (Erwerbslosen, Klein rentner) durch meine Mahnahmen gelindert werden. Dttr beides ist Voraussetzung, dah die Ruhe und öffentliche Sicherheit und damit die Grundlage für wirtschaft liches und staatliches Gedeihen überhaupt wiederhergestellt und ansrechterhalten wird. Auch die kleinste Gabe ist willkommen. Wertbeständige Anlegung soll sie vor Ychtmertung schützen. Wer «S aber kann, der gebe wertbeständige Mittel. Volk in Not! Der Nuf heischt nicht Brosamen vom Aeberfluh, er fordert gebieterisch wirkliche Opfer praktischer Nächstenliebe. Darum gebt reichlich. Doppelt gibt, wer sofort gibt. Die Mittel sollen in erster Linie in den Bezirken verwendet werden, d,e sie anfbringen. Der Militärbesehlshaber. Müller, Generalleutnant. Diesen Ausruf unterstützen die nachstehenden BerufSvertretungen mit der Bitte, dem Militärbefehlshaber die von ihm erbetenen Mittel recht reichlich zur Verfügung zu stellen. Verband sächsischer Industrieller: MoraS, Vorsitzender, Dr. März, Syndikus; Handelskammer Plauen: Uebel, Vork., Gewerbekammer Plauen: Herold, Vors., Handelskammer bhemnitz: Gulden, Vors., Gewcrbekammer bhemnitz: Heidrich, Vors., Handelskammer Dresden: Schleich, Bors., Gewerbekammer Dresden: Witzschcl, Bors., Handelskammer Leipzig: Bolte, stellv. Bors., Gewcrbekammer Leipzig: Ttzalheim, Vors., Handelskammer Zittau: Huste, stellv. Vors., Gewerbckammer Zittau: Pech, Vors., Landeskultnrrat Lachsen: Steiger, Vors^, Dr. Schöne, Direktor, Sächsischer Landbund: Schreiber, vors., Heller, Direktor, Giroverband sächsischer Gemeinden mit Girozentrale Dresden und sämtlichen Girokassen: Bürgermeister Dr. Gberle, Vereinigung von Dresdner Banken und Bankiers: Dresdner Bank: Reimer u. v. Klemperer Bors., Bereinigung Dresdner Privatbankiers: Dr. Heinrich Arnold, Bors., Zentralverband des Deutschen Grohhandels, VezirkSgruppe Dres den: Dr. Einenkel, Syndikus, Landesausschuh des sächsischen Handwerks: Kuntzsch, 1. vors., Weber, Syndikus, Sächsischer Sinzelhandelsverband: Gust. Heinrich, Bors. Zur Annahme von Spenden sür das „Sächsische BolkSopfer" haben sich bereit erklärt: sämtliche den vorstehenden Bankvertretungcn angehörenden Bankhäuser mit ihren Zweigstellen, der Giroverband mit seinen Kasten, die Handels- und Ge- werbekanrmer mit ihren örtlichen Vertretungen, der LandeSknllnrrat, sowie der Landbund mit seinen örtlichen Vertretungen. .. . - —. — — Inusprech- uns Telegramm« gebühren Nemr Zatzlaugsmsb«, Ser Post Dir Neichspostverwaltung hat die Fernsprech- gebühr«! bichcr nachträglich erhoben und die T>legraphengebtthren auf Antrag oder bei der Aus. lieferung durch Fernsprecher bi« -um Ablauf de« Monat« gestundet. Bei der sprunghaften Geldent wertung find ihr dadurch erhebliche Verlust« ent standen. Da« (kinziehimgooerfahren wird daher für di« vom 1. November an entstehenden Fernspreey- qediihren imd gestundeten Telegraphengebühren fol gendermaßen geändert: Die Gebühren werden aus den Belegen (Grbüh- rmzetteln) in Grundbeträgrn ausgezeichnet- ««gerechnet in Papivrmark wird nach der Schlüsselzahl, die am Tage der Zahlung gilt. Um den Teilnehmern bei dem neuen Zahlung»- verfahren die Möglichkeit zu geben, die Folgen der Geldentwertung von sich abzuwendcn, werden Ab schlagszahlungen bi« zur Höhe der rm lau fenden Monat fällig werdenden Gebühren entgegen genommen und dem Teilnehmer wertbeständig gut geschrieben. Sobald die ausgelaufenen Gebühren -inen Grundbetrag von 10 Mark erreicht haben, er hält der Teilnehmer eine Aahlimgsaufforderung. In diesem Falle muß dir Schuld sogleich beglichen werden. Ist der Betrag nicht binnen einer Woche nach Absendung der Aufforderung ein. gegangen, so wird der Anschluß ohn- weitere Mahnung gesperrt. Di« Sperre kostet 5 Mark (Grundbetrag). Der Teilnehmer kann den Betrag entrichten: entweder durch Barzahlung am Schal ter einer Postanstalt am Ort« seiner Vermitt lungsstelle oder einer sonst dafür zugelastenen Postanstalt, ferner — bei Teilnehmern im Land» znstellbezirk — durch Urbergabe des Betrags au den Landzusteller zur Ablieferung bei seiner Posiaustalt pder durch Ueberweisung auf da« Postscheckkonto der Vermittlungsstelle. Als Tag der Zahlung gilt im letzteren Falle der Tag der Lastschrift. Das Verfahren, wonach die Fernsprech, gebühren ohne jedesmalige Veranlassung des Teil nehmers von seinem Postscheckkonto ab gebucht werden, wird ausgehoben. Bei P o st ii b c r w e i s n n g muß der Teilnehmer aus dem Abschnitt unbedingt A mt und Nummer seine» Anschlusses augebrn. Unterlaßt *r die«, so hat er keinen Anspruch auf rechtzeitige An rechnung des Betrages auf seine Gebiihrenschuld. Nach Monatsschluß erhält der Teilnehmer Ab rechnung. Restguthaben oder Nestschuld wird aus den nächsten Monat übertragen. Die Be lege werden dem Teilnehmer zusammen mit der Ab- rechnung als gewöhnlicher Pries zngestellt. In der selben Weise wird im Laufe des Monats mit Teil nehmern abgerechnet, die einen l ''asten Sprechver kehr unterhalten. Die am 1, November im voraus erhobenen Ge bühren für die Mindestzahl au Ortsgesprächen sind nach der am 1. November geltenden Schlüsselzahl be rechnet morden. Wer soll Techniker werden? Der Bund der technische» Angestellten nnl> Beamicn schreib, un«: .D'e bemsche Ao, Vai uns aelrvrt, der Bc- ruf-vermung gröbere Autmertlamtet, u, schenken als vor »em Kriege. Einen Vern, ergreifen bcttzt. dcuu .de- rinrn" letn. beißt. Erkenntnis setncr <>übigkctten. gepaart mit bern nnwtberstebiichen Drange, in Ünn zu wirken. Einen Berus ergreifen verlangt ober auch Erkenntnis seines ZnbaltS, seines Werdeganges, seiner Anlorde rungen körperlicher und getlUaer Ar,, nichi minder seiner Aussichten und nicht zuletzt d«S BerdiNmisses zwischen Aufwand und Ergebnis Wenn wir von den schwanken n«n (spalten ahseben. die seden Bern, nnr als niclkrnde Nvb, nicht aber als LebcuStndalt betrachten, so tvcrden wir nach Pro«. Dr.-^ng. Wevrouw von einem zn kliutttern Techniker verlangen müssen gut, Ge 'unddett. starte WiderstandSkralt des Rervenlvitems gnres Auge und l7br, GeichicNIchreit »er Bewegungen, konsiruk tive und l> grisfliche Pbantaste, leichte AnpaslungSsSbio kei», rasche (-,nl»eNiinq au« neu« Ansordernngen. kriiischei PerniSgen. <»1»« zur Verantwortlichkeit, ZiiverlSiligkeii, Ptinktlichkei:. DrdminaSiieln'. Umsicht, rasche Enrjchlic nun«. Unerwünschte Eigcniwasten sind: nianqelnde »teilteSaeaenwari, Hang zur BelangrnbeU. luchte Beeinslußbarkeit. mangelnde Beweglichkeit, leichte Erreedarkrit. E» >l« aeiviß außerordentlich schwer, diese Eigenschaften an einem jungen Menschen mlt aem!«nder sicher bei, tcslzustellen. Iiiiinerbin geben di« bereits aus- gearbeiteten SignungSverkabrcn gewiss« Anbalispunkte. Man versäume nicht, von ihnen Hebrauch zu »rachen, denn dte Ergreifung eines Berufes ist für daS LcbenS- lchichal entscheidend. ' Wer die demltch erkannt« Neigung zum technischen Beruf besitzt, wird sich aber auch um die beste AuSbil« dungSinölNievkeii zu kümmern haben. Voraus setzung für jedes technische Fach 'st eine aus reichende mehrjährige praktische Schreit womöglich in einer Ledrwcrksiätte. wo der Lehrling Gelegenheit bat, nacheinander alle einschtäqigen Arbeiten kenncnzulernen. Dann il, die Wahl der Schule von nicht minder großer Wichtigkeit. Leider gibt eS noch nicht genug staatliche Schulen. Das private technische Schulwesen steht augen blicklich noch in voller Mitte und wenn c? auch unter ihnen einige gute Anstalten gibt, mit erfahrenen tüchtigen Lehrkräften und entsprechenden Einrichtungen, finden siw doch noch einige, denen di« Techuikerfabrikation über die DechntkererzichilNg geht Man meibe alle Anstalten mit vochtrabenden. die Oeffentlichkeit irreführenden Namen, mit akademischer Lcbrwcise und äußerem Schein. Tech nisch« Fachschulen mühen in beutiger Zeit mehr als ie ernlte Arbeitsstätten sein, nick», VeranaanngSsiätten schlagender Verbindungen. Man meide auch den Fernunterricht. weil die technische Wissensämsl einen lebendigen uns nicht einen vapiernen unterricht fordert. Schließlich überlege jeder, nameultich derjenige, der Here»,» in einem praktischen Berufe steht, ob die heutigen Verhältnisse «in technischer Studium lohnen. Tie Bezahlung der Techniker ist durchaus unzureichend: der Unicricbird zwischen seinem Gehalt und dem Lohne eines Arbeiters ist so unbedeutend, daß die geldliche Besserstellung kein Grund sür di« Ergreifung der Tech nikerberuse» sein kann, «usstcknen au« Besserung der Verhältnisse Nnd kaum vorhanden. Noch sind di« Schulen überiüllk, noch ist der Bedarf an Technikern selbst in der heutigen günstigen Schcinkonjunktur reichlich gedeckt. Des halb geht an alle Eltern und Erzieher, an alle BerufS- ämtcr die ernste Mahnung die Verhältnisse sorgsam zu prüfen, ehe sie einem jungen Menschen d«n Rat erteilen, den iechuilchen Beruf zu ergreifen." Die Berufsorganisation der Techniker, der Bund der technischen Angestellten und Be. amten, stell» sich gern mit ihren Erfahrungen in den Dienst der Allacme-nbeir. kostenlosen AuSküniten «st die btestgc QrtSverwaltung des Bundes. Braustr. 17, NI. Montags un» Donnerstags von 6 bis 8 Nhr abends für I di« Interessenten geöffnet. Ausbau der Textilmafchinen-Messe in Leipzig Die Tertilmascbinemnkffe. die zum ersten Make im Rahme,, der Leipziger Technischen Messe im Herbst 1S23 in Hall« 13 geschlossen gezeigt wurde, wird künftig sehr an Bedeutung gewinnen. Ähre technischen Erfolg« waren Vom (seinen Viehzeug Von Nov»l1 Rkaktar Die folgenden Tiergleichnisse find einem lustigen Satirenbuch von Robert Walter „Noahs neuer Kasten" entnommen, da» «den im Antänsverlage in Lübeck erschien. ) .Vir hoben »« erflogen!" fingen die Vögel. .Mir haken »« erschlichen!' zischeln die Ohr- »tzmaer. .Wir haben es e.sprungen!" lachen di« Flöhe. ,Vkr haben e» mühsam erkrochen!' tuscheln die Raupen- Und verschwören sich: .Mir wollen einen Verein qeaen den unlauteren Wettbewerb gründen!' .Zeder gewinnt den Mert, den er verdient hat', G^jlschvünscht sich ein Wavzerich, al« er in« Bett einer schönen Fran kriecht. * .Wir find der Mensche» Lieblinge', rühmen sich die Leickeiiwürmer. «Jede» andre Getier mnß vor ihnen zittern, zu uu» kommen sie in Frieden." * Gin eiliger Graehupscr macht ein paar schwin delnd» Sprünge, al« ihm ein Kreb» begegnet. .Freund', ruft er entsetzt, »du gehst ja ritck- wärt»! Vorwärts, vorwärts!' .Stimmt, ich geh« rückwärts!' trumpst der Krebs aus. .Absr ich springe nicht, ich setz« immer Schritt vor Schritt ' * Li« Fäden de» Spinnennetz«, find feinmaschig wk die Sefetz««paragraphen. Selbst die winzigst« Mücke verfängt sich sicher darin. »ber die Hummkl geht hindurch, zerreißt im Fluge di« stärksten Maschen und verwirrt do« klug getaut« Gespinst. »rme Fliege, der »an eben da« letzt« V-öpfchn Blutou,saucfi, «ttumert: .Beohalt wird df, Lmamel nicht elnf^ngm?' .«eil sie ein große« Tier ist!" schmatzt dl« Spinn«. Sin wiülxr Ochse pslügt mit s«tn«n Setzte« die rer^ ein Kind znr Srde nnd rast melier. Ost», EchewAf ket«cht «m weinen.'en Mtnt vorüber. .Nimm dicht in acht, Mensch", drohte sie, „ich habe auch Hörner!' * „Woher?" piepst der Spatz. „Aus Welschland!' zwitschert die Schwalbe. „Wie viele Strohdiemen bi« dahin?' Die Schwalbe wippt verlegen mit dem Bürzel. „Wie viele Hühnerhöse bis dahin? Wie viele Kirschbäume. Srbsenbeete, Misthaufen, Roßäpfel- berge, he?" .Ich weiß es nicht", gesteht die Schwalbe ver schämt. .Natürlich', konstatiert der Spatz, «solche Ver günstigungen, wie Reisen oder dergleichen, kommen selten an die Rechten.' Geflügeltes von Hitler Wie es in Adolf» Kopf aussieht. — Aus seinen Reden und Interview« .Ich befürcht« keinen Bolschewismus." „Ich würde e, für ganz gut halten, wenn der Bolschewismus käme.' Interview für United Preß. „Ich bin kein Monarchist, ich würde jede mon archistische Bewegung, ein« hohenzollernsche wie eine wittelsdachische, bekämpfen." .Ich bin argen Reventlow» Zusammenarbeit mlt den Kommunisten.' e» .Ich Hobe mit jeder faschistischen Bewegung Sympathie, auch mit Kukluz-Klan, obwohl ich da von nicht» weiß." ^ch bin weder Republikaner noch Monarchist. Die Staates»rm, die Deutschland heute braucht, ist w«d«r die Republik noch die Mon- or chi Interview für den .Carrier e'. .Unsere Aufgabe ist es, eine nationale Regierung de» nationalen Birderaufbimes M schaffen. C» kann nicht imsere Aufgabe sein, zu sagen, mit welchen Maßnahmen innen- und außenpolitischer Natur diese Regelung durchgeführt werden soll.' Rede an seinem 34. Geburtstag. W „So kann es nicht weitevgehen. Ich brauche Geld, Held, viel Geld . . .' (Interview für das Madrider R. B. L. «- .Jesus war ein Germane — Papst Alexander II., Kaiser Wilhelm H.. König Eduard VU. waren Juden. (Interview für Chicago Tribüne.) Giebeubürgijche Kuastreise Leipziger Akademiker. Line Meisterklafle der Staotl. Akademie für gra- phische Künste und Buchgewerbe hatte den guten Ge danken, die Ferien des vergangenen Sommers zu einer Fahrt nach Siebenbürgen zu verwenden, um das Land kennenzulernen und zu gleicher Zeit künstlerischen Motiven darin nachzugehen. Cs handelt sich nm die Klasse von Prof. Walter Buhe, die das Ergebnis der Reise im Lichthof der- Akademie zur Ausstellung brachte. Cs ist sehr anziehend, die Eindrücke der Künstlcrschar ans den siebenbürgischen Städten, wie Kronstadt, Hermannstadt, Schaß- bürg, den romantischen Dörfern, Zigeunerlagern, Volkstrachten, hier vermittelt zu erhalten. In den ausgestellten Bildern und Studien gibt sich die ganze malerische Schönheit dr» Landes zu erkennen, die ja schon an den Farbenzauber de» Orient» grenzt. Di« Baltischen Bibliotheke», di« am 13., 14. und lS. November bei F. A. Brockhau» zur Ver steigerung kommen, sind am Ilontag, den 12. No vember, von 10—S Uhr zu besichtigen. v«r ,De»tf' gegen Hmr» -keim»»». Au» Dresden wird un, gedrahtet: Di« wir erfahren, hat der frü her« König Friedrich Angust die Absicht, Han, Reimann wegen Beleidigung zu verklagen. Ostenbar handelt e« sich um Han» Reimann» lustig« Geschichten vom .Genij' Friedrich August von Wettin. Dos hätte früher »inen Majestät»- beleidignnqsprvzeß gegeben, fetzt ist da« aber ein« S« 11 IToVUMdW» so äußereNxiUlilV. daß We TechnttMe «dw«u»a des Mcs„z.s^e, dcu. Anregungen aus den Kreisen der Leriil- mcrscmncnackrltellcr folgend, deßvlollen bat, diese tzlitet- limq »ur strubladrsnielle <2. b,» ß. Mär» 1»L4) weiter auSzuvauen. Die Auölwlluug findet wiederum in Halle 13 der Tcchniscüen Messe fwtt. Ein T«U der Firmen, Li« d-4hrr auöirellten. Haden den belegten Platz vergrößert und lau lend« Mietverträge mit der T«dn»s<den Adretlunq des MeßlNiuS oetchloflcn, so daß eiu ständiger Ausbau der Teililmc»f<wnen-AuSNellunq für di« Zutuns, ar- Ncverr ist. Oie ioten Kisch« in d«r parih« Fäulnis des Masters als Ursache Das große Fischsterben im Juli 1923 ist Gegen stand einer eingehenden Untersuchung der Straßen- und Wasscr-Bouämter in Leipzig und Grimma ge- wesen. Nach dem Ergebnisse hat sich nicht festftellen lassen, daß die Einführung von schädlichen Industrie- abwäffern die Ursache gewesen ist. Es ist ^estgestellt worden, daß der Wasserspiegel der Parthe in jenen Tagen bis hinauf nach Albrechtshain mit einem bläulichen Schleier über zogen gewesen ist. Auch in den Zufluhgi äben der Porch« ist diese Erscheinung beobachtet worden. Diese Schleierbildung ist vermutlich durch die an- haltende Ueberschwemmung der zum Teil gehauenen Wiesen und durch den langen Stillstand des Wasser« bet erheblicher Wärme hervorgerusen worden, wobei das Heu und das noch stehend« von Wasser über staute Gras in Fäulnis geraten ist. Durch die da durch entstandenen Zersetzunqmwrgänge scheint di« merkwürdig« Färbung de« Wasser« geschossen wor den zu sein. Bei dem Zurückgehen des Hochwasser» haben sich di« Wiesen, Grä-rn usw. in die Parthe ent wässert, wodurch der Wasserspiegel der Parthe mit einer auffallenden öligen Schicht überzogen war- den ist. Dieser ölige Ueberyuß ist auch in de» Tümpeln und Gräben beobachtet worden. Di« Gra»» narbe der überstaut gewesenen Wiesen zeigte ei» gleichsam verbranntes, dunkles Aussehen, das jeden falls aus die starke Eisenhaltigkeit des Parthen- wasser» zurückzusühren ist. Die Untersuchlmg der verschiedenen Wassergräben durch das Hygienische Institut der Uni versität Leipzig ist zu dem Schlüsse gekommen, daß das Fischsterben höchstwahrscheinlich durch di« Fäulnis des Wasser» entstanden ist. Vermischtes * An die Universität Leipzig berufen. Der ordent liche Professor an der Universität Bonn, Dr. Lang«, ist vom 1. April an zum ordentlichen Professor für Ohren-, Nasen- und Halskrank heiten an der medizinischen Fakultät der Univer sität Leipzig ernannt worden. Dichterehruug. Der Magistrat hat dem Frarck- surter Dichter Aböls Stolz eine Ehrengabe von 1 Billion überwiesen. -2ine schöne Geste, aber «ine allzu kleine Hilfe, wenn der Dollar in den Billionen herumklettert. Li» Deutscher in England oerurteilt. Der Kapitän de« deutschen Dampfers „Barbara" au» Hamburg wurde vom Londoner Pylizcigericht zu 50 Pfund Sterling Strafe verurteilt» weil er auf seinem Schiff zwei deutsche Schreiber nach Eng land befördert hatte, die weder eine englisch« Einreiseerlaubnis noch deutsche Pässe besaßen. Er hatte sie in London ausgeschisst. Als die beiden deutschen jungen Leute nach drei Tagen noch keine Arbeit gefunden hatten, stellten sie sich der Polizei zur Verfügung. Der Kapitän war inzwischen von London nach Hamburg zurückgefahren. Der ermordete Liebhaber. Der Bauer Girglberger aus Altweg bei Regensburg erwischte heute nacht den Söldnerssohn Gebendorfer beim Fensterln vor dem Kammerfcnstcr seiner Tochter. Er zog di« Leiter weg, auf der der Bursche stand, und brachte dem Schwerverletzt en, am Boden Liegenden noch einige Stichwunden am Arm und am Unterleib bei, so daß der Tod des Uebersallenen erfolgte. Der Mörder ist verhaftet worden. Explosion i« Amerika. In Glenrogare bei Charleston (Westvirginia) ereignete sich eine schwere Explosion. 10 Personen wurden getötet. Man fürchtet für das Leben weiterer 30 Bergleute, die sich noch in der Gnrbc befinden. Von kranken! ben: „Die mark b, durchfüh bezahlt waren d betrugen liarden Gotower Wachend bi» 144 wenn d durcnschn 10000 ü Einnahw Unter rcchterha schwierig diesen D leistunge: die all konnten. Die K Beitri best ä n l S Ce r b e Das ist n beständig gegangen Die 4 Pfennigen gezahl willkürliö verlangt träge, in sie sich a Snstem t richtzahl der, daß Kasse a sn bei ihr wrrtung, immer ei: Die E ziger Arb bis 3. No Zahl der gruppe während Orsfcntlich gegangen zustande, her in de Arbeitskrä schreiten, reien ei gestoßen, weis und in die Lc meist Iugi port zurü Die Zahl Kurzarbeit 28. Oktobe wache 98 Ä lionen Ma Wi Bere Wir hc städtischen ' richtet, in Teil der ganz gewöhnliche Privatklage Friedrich August» von Wettin gegen Hans Reimann. Denn da« heute gälte! Es gab früher in Eng land folgendes beachtenswerte Gesetz gegen di« Ko ketterie. „Wer immer zum Ehebuund einen männ lichen Untertan Ihrer Majestät (Königin Viktoria) anlockk mittels Schminke, weißer Farbe, spanischer Baumwolle, Stahlkorsette, Krinoline, Schuhen mit hohen Absätzen oder falscher Figur irgendwelcher Art, wird gerichtlich verfolgt werden wegen Hexerei, und die Ebe soll für nichtig erklärt werden.' Wundarzt und Dichter. Jean Paul hat fol gendes feine Wort geprägt: Herder und Schil ler wollten sich beide in ihrer Jugend zu Wund ärzten bilden. Aber dos Schicksal sagte: Nein! Es gibt tiefere Wunden als die Wunden de» Leibr« — heilet die tieferen! und beide schrieben. Hugo Dechert, der bekannte Loloeellist der Berliner Staatsover, ist jm S4. Lebens jahre gestorben. Lr war einer der letzten au» der Schule Joseph Joachims. Geboren in Dresden, kam er schon als junger Mensch nach Ber lin. Als 21jährigcr trat er bereits in di« könig liche Kapelle ein und wurde später Konzertmeister. Seinen Rus in der Oeffentlichkeit verdankt Dechert seiner Mitgliedschaft beim Heß-Quartett, dem Halier-Ouartett und der Trio-Vereinigung Schuhmann-Heß-Dechert. wurde. D Schulkinder Mitte nöchs schulen die Heise miet ,>rößte Not helfen, kommen, iß Seite Brot So wird e hungernden nötig, die < cuszubauen l, e r e i t - u 'orderr dar äörperschafl 1. die 8 weit 2. oon trag 3. dir S Schuls 4. auch t erhalt, zu v« Der Lett „nverzügliä Gesurwvit zu machend, 'lüssig gema am! Xi bei Vti -Zahlungen > lärmen. De Der Rot dem Beschl hebuna i aua-uses nicht beigi gcstzlich festk wand für I Alle vier Minuten eine Ehescheidung. Aus einer soeben veröffentlichten Statistik der in Amerika geschloffenen Ehen und ausgesprochenen Ehescheidun gen geht hervor, daß einer verhältnismäßig geringe« Zahl von Eheschließungen eine beträchtlich erhöht« Zahl von Ehescheidungen «gen übersteht. Ein« Statistik von 2l Staaten der amerikanischen Union zeigt eine Zunahme der Ehescheidungen im Jahr« 1922 von 35 Prozent gegen die korrespondierenden Ziffern de» Jahre» 1918. In derselben Zeitperiod« erhöhten sich di« Eheschließungen i» densrlb«» Staaten um nur 7 Prozent. Denn man di« CH» scheidungen ganz Amerika, betrachtet, so zeigt sich, daß während de» ganzen Jahre» in s« vier Minuten ein, Ehescheidung ausgesprochen wird. Mit d« Rat« von einer Ehescheidung aus rund sieben Ver heiratungen hat Amerika säst den Weltrekord vo» Japan erreicht, welche» Land aus dem Gebiete d« Ehescheidungen unerreicht dasteht.
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