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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-10
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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ing stank- und m Sitzung md an da» richt«», die lertrelotion imark oder einstimmig nach seiner Les Besitze» arm eines ung völlig siirtschafts- schäft«welt sachgemäße pparat der »besondere ten Noren der Kon- Reich» ark, 'Lllig wer- ine beson- teuer kann eit, vom teichsi'nii't- chen. Für jchverhält- rs in dem ! Renten- einen be- deren iur kindischen grn«- ümal in Soldkonto ,ren sein, ege einer ng dieser : sich bei r,sch! grs Bemühen ig t--ch haft Ein» und Be- rauf Hin- re r Pro- Kredite urse in ägt des- in Niger Sachver- gen ent- elle von irgend- ir beein» fen, und ihrungs- l, in der über die der ^e' e nötige Nie aus Beginn rmirreln Werke, eil veise durch zsmittcl in den- ermark. dei der !rlaß diiser Geftm- rch die pfiuger die als ttel er- s a r n t lfkäuser II der ielleicht rr vcr- werdn e eines n ftin »tgeld ange- urschen n A n- n des vnneii. h 1/10 d 2,10 n An zogen ch die inigen r tn- nickt r bald i rxr- fen, Gern. her- g eia OerKartoffelanbau in Sachsen Oie Regienmg über den Anbauzwang - Die ß -olgea der Kartoffeldiebstähle Auch iri diesem Jahre wird vielfach die Meinung vertreten, daß die Herbstkartoffelanbauflächr zum Schaden der Kartoffeloersorgung nicht unbeträchtlich zurückgcgangen sei und einer weiteren Vrrmiride- rung durch Einführung des Anbau- zwange» entgegengetreten werden miisic. Das trifft jedoch nicht zu. Im Reiche war die Anbau fläche 1823 größer als die vorjährige. In Sachsrn betrug sie nach den Unterlagen des Statistischen Lande»amte» in runden Zahlen 1821: 100'100 Hektar, 1822: 105 000 Hektar, 1823: 102 000 Hektar. Her geringfügige Rückgang um 2500 Hektar im Jahre 1823 gegen 1822 ist annehmbar durch das vorjährige un günstige Verhältnis zwischen den Preisen für Kar toffeln und Getreide verursacht worden. Da sich dieses Perhältni» im lausenden Jahre erheblich zugunsten der Kartoffeln verschoben hat, so ist wieder mit einer Ausdehnung des Kartoffelanbaues zu rechnen. - Die sächsische Regierung hat sich mit der Frage k«s Anbauzwange» besctiäftigt und hat — wie mu» au» der folgenden amtlichen Mitteilung entnehmen kann — seine Einführung abgelehnt. Es ist, heißt es in der Mitteilung, unter dxn gegenwärtigen Er nährung»- und Wirtschastsoerhältnisseu an und für sich wünschenswert, den einzelnen Feldfrüchten eine bestimmte Anbaufläche cinzuraumen. Bei den inannig- fachen Verhältnissen in der Landwirtschaft läßt sich jedoch, so dringend notwendig insbesondere die För derung des Kartoffelanbaues gerade in Sachsen ist, ohne Härten nicht vorschreiben, welche Feldfrüchte und eine wie große Fläche mir den einzelnen Sorten jeder Landwirt anbauen soll. Eine derartige Rege lung des Anbaues würde, wenn sie den berechtigten Interessen der Allgemeinheit und den besonderen Be dürfnissen des einzelnen Landwirtschaftsbetriebes Rechnung tragen soll, die Kräfte einer behördlichen Organisation überschreiten und die groß? Gefahr mit sich bringen, daß das Gegenteil von dem erreicht wird, was beabsichtigt ist. Jedenfalls sind die im Kriege mit dem Anbauzwang gemachten Erfahrungen ungünstig gewesen. Bedauerlicherweise haben in diesem Jahre die Kartoffeldiebstähle in einzelnen Gegenden «inen beträchtlichen Ilmfang angenommen. Die be troffenen Landwirte haben teilweise so erhebliche Ein bußen erlitten, daß die Gefahr besteht, daß der An bau von Kartoffeln wegen des damit verbundenen Risikos von ihnen eingeschränkt wird. Dem muß ent- gegengewirkt werden. Es liegt daher — darauf weist die Regierung besonders nachdrücklich hin — im Interesse der Verbraucher, wenn sie das Bestreben der Behörden unterstützen, den Landwirten den er forderlichen Schutz gegen die unrechtmäßige Ent nahme von Kartoffeln zu gewähren. produktive (krrverbslosenfürforge und Instandsehungsarbeiien Von den Zuschüssen aus der produktiven Erwerbs losenfürsorge für Instandsetzungsarbeiten an pri vaten Wohngebäuden ist bisher nur wenig Gebrauch gemacht worden. Ls wird nochmals darauf hin gewiesen, daß Zuschüße für alle Instandsetzung«- arbeiren, wie Gebäudeabputz, Dachreparaturen, Vor richtungen an Wohnungen und Treppenhäusern, Fenster- und Türanftrich«, Erreichen der Fußböden, Instandsetzung der Feuerungsanlagen usw. gegeben werden. Die Zuschüsse sind ganz beträchtlich: s^ passen sich allwöchentlich der Steigerung der Reichs richtzahl an und betrugen z. B. in der Woche vom 28. Oktober bis 3. November 1823 für jeden beschäf tigten Erwerbslosen pro Arbeitstag etwa 07 Milliar den Mart. Bedingung ist, daß bei den Instand» ietzungsarbeilen Erwerbslose, die vom öffentlichen Arbeitsnachweis zu beziehen sind, verwendet werden, und daß ein Erwerbsloser mindestens sechs Tage be schäftigt wird. Anträge sind beim Arbeitsamt II, Gerberstraße 3, Zimmer Nr. 39 — Telephon 71921 — »inzureichen. Ordnung Bon ckokn Der Arrfasl.r ist »am !a<»UsiL«n 'Itvvelpcttj v»rg-schtua«n Wir kamen aus dem Raum, in dem gekocht wurde, und gingen einen Gang hinunter. Der alte Auf seher in der dunkelblauen Uniform und einer Mütze, deren Schild über seine gerader: eisrngraucn Brauen ragte, blieb stehen. «Dar» da," ragte er, „ist das Iuwelcnzlmmer." Er nahm einen Schlüssel, der von seinem Gürte! herunterhing, und öffnete Vir eiserne Türe. Sin Sträfling mit gelbem Gesicht, in gelben, mit Pfeilen gezeichneten Kleidern, drr in seiner gelben Hand ein Stück gelbes Leder hielt, warf einen Blick auf uns, senkte die Augen, und mlr einer augenblicklichen, ichrveigenden erschütternden Unterwürfigkeit ging rr an uns vorbei, hinaus. Wir standen allein unter den Juwelen, die er offenbar poliert harte. „Dir nennen es nur zum Spaß das Juwelen« »immer/ sagte der alte Wärter, und ein Lächeln — da» erst« an jenem Morgen — huschle über sein Ge sicht, verschwand jedoch sofort wieder aus seinen Augen vor jenem seltsamen, traurigen Ausdruck, der in der Tiefe mancher Augen ruht... ein Ausdruck, al» ob sein Eigner bei der genauen Befolgung aller Sicherlich»», Regeln des Lebens seine Seele verloren hätte. Gr nahm »ine» der Imoelen von der Wand und hielt e» mir hin. Es war ein glänrznde» und hielt es mir hin. Es war «in glänzende« ! Staklkettr mit einem anderen glänzenden Slahlarm- -an- verbunden war. .Do» trogen sie heutzutage, wenn'» nötig wird, st« antzulrgrn/ Man mag in Daffenkammrrn Gebiss», Kelten, Steigbügel glitzern sehen, aber nie noch war ein« Myfnnkammer so geschmückt wie diese» kleine Kknmer. Die vier Wände schimmerten hell wie Diamanten bi» zur Deck, empor von „Juwelen" aller Art; leicht« und schwere Armbänder, lange Ketten, Kay« Ketten, dünne Ketten und sehr dicke Eisen ketten. „Die sind altmodisch/ sagt» der Aufseher, .die gebrauchen wir heute nicht mehr" ^Idrd do» do?" Neue Postgebühren Vst wesenUickiteir,GtbügMst bst vom t 2 Novembe LSK» an im Bost- und Postscbeckverkbr tnuerhold Deutschland« geben, sind folgende: !>< erhoben.» M. bi« 3 140 34 0 10 35 40 45 SO so WO 6 10 12 I' 34 (Wertbriefe 10 14 16 1b übcr 3 .. S - ? „ 8 8 .. 10 .. 11 .. 12 „ 18 .. " 3. Kone iiderZlSkw MiUiard." W ILO 135 1») 1LL 180 210 240 270 300 330 360 380 420 4M 480 80 90 IM 110 120 ISO 1« IW IM 280 3M 320 „ 18 19 „ für Zeitungspakete bi« 5 ua 17 für Wertsendungen _ dt» Gebühr für eine gleichartige «ingeschrirdene düng 'bei unversiegelten Wertpaketen wii! für Postkarte« im LrtSvcrkedr .. „ Fernverkehr „ Briese im OrtSvrrkebr bis 20 g über M „ 100 g ., ico " 250 , „ LW „ 500 , „ Briefe im Fernverkehr bis SO « ' über 20 „ 100 g „ IM ,, LW« 10 12 15 0 ,. 10 „ 250 ,, WO- 12 (Nicht freigernackle Drucksachen, Äeschäftspapiere und Warenproben werden nicht befördert. Für unzureichend freigemackte Sendungen dieser Arten unter Mark, nach- ... 20 rNilliarden M. in der 2. Kone über 7^75 k« Milst:rd.M. 5/, 70 R SO Iw 20 Millionen für Postanweisungen bis 1 Billion M. über 1 „ 3 Billionen „ „ 8 „ - -- S .. 10 „ 10 Billionen M. (unbeschränkt» für je weitere 10 Billionen M. oder einen Teil davon, mehr L) ,, ,, Meistdelrag für gewödnliche und telegraphische Post anweisungen unbesckränkr. kür Rohrpostsendungen: o) wenn Aufgal»eort «nd Bestimmungsort innerhalb de» Geltungsbereichs der L rlsdriefgebühr von Brost- Berlin liegen. für die Robrpostkarte 24 Milliarden Mark kür den Rohrpostbrie M „ „ Nrilliardrn M. 5 und Wertpaket«) :Sen- . ... ..... wird die Eirnchreidegebtlbr aber nicht erhoben) und die Ver sicheren «gebühr, die beträgt bei Wertbriefen und bei unversiegelten versiegelten Wertpaketen: Wertpaketen: ^uael. bis SO Milliarden M.) für je 1 Milliarde M. der Wertangabe oder einen Teil von I Milliarden. M. lilltonkkl M.: 10 Millionen M.: 5 Mlliarden M. >'? : : 20 -I 50 « IM « 2W g SM « ,, 1 litt 1 bis 2 du Inur für ein- ltrtriUe Druckbde. zulässig) „ M ,. MO« (Für nicht oder unzureichend freigemachte Post karten und Briefe wird da« vinembaldfache des Fehlbetrag«. unter Aufnindung auf volle Millionen Mari nacherdoben) für Drucksachen bi« 25 g über 25 - iN - -'M „ ^500«.. zeln versandte, ungeteilte Druckbde. zu! .. ... für Plindenschriftsrudungeu bi« zum Mcistgewickr von 5 ir« . ... 1 Million M „ Geschäft^paptere und Misch- Milliarden M.' senvnngen bis 2W « über 250 „ WO « ,, WO-,, Ist „ Warenprvden bi« IM « Uber IM ,, LA u roird das Eineinhalbsacke des Fehlbetrags, Aufrundung auf volle Ntiliionen Mark, erhoben.) für Päckchen bis 1 st«. für Pakete 1. Zone b'S Mittiard M. tzg 2ö 0 .. 7 :-° .. 10 „II „ 12 18 .. 14 „ 15 10 17 .. 18 10 .. LO zeitungspakete bis5sta 17 2 h) wenn der Aufgabeort oder der Bestinrmunasort außerhalb des Beltung-bereicks der OrtSbries» gebühr von Groß-Berlin liegt für die Nodrpostkartc 27 Milliarden Mark für den Rohrpostbrirf 35 „ „ Die Mjnschreibegebüdr ist aus 10 Milliarden M. ine Porzelgegebühr kür Nachnahmen und Bost, auftrttge aus ö Milliarden M. festaesevt: die Ein- ziehungsgedühr für Nachnahmen und Postaufträge von I von jrdcnr angefangenen Tausend der eingezogenen Be träge bleibt unverändert, Mindestbelrag 1«MM0M., Auf- nindung üderschiestenderBeträge auf volleMMionen Mark. Die Einziehungsgebübr wird von dem eingezogenen Betrag sbgezogen und must daher u. II. bei der Nachnahme» oder AustragSsumme von dem Absender berücksichtigt werden. Für die Vilznstellung sind bei Vorauszahlung zu entrrchten für eine Briefsendnna: . für ein Paket nach dem Onszusteübezirk 2o Bkilld. M. 30 Milld. M. ., „ Land,»stell bezirk M „ :80 „ Die Znschlaagebühr für iede postlagernbe Den- bung beträgt 5M Millionen M. Für bar eingezahlte Zählkarten: bi« 1 Billion Mark einschl. 3 Milliarden M. über 1 „ 3 Billionen „ „ 5 . „ „ „ ? „ . „ 8 „ „ „ 5 10 10 „ 10 Billionen «unbeschränkt) für weitere 10 Billionen oder einen Teil davon, mehr 5 , „ ,, für bargeldlos beglichene Zählkarten dieselbe Gebühr, höchstens jedoch 10 Milliarden M. für eine Zählkarte: sür Kassenschecks, die bargeldlos beglichen werden, b, vom Tausend des Scheckbelrags. für Barauszahlungen mit Postscheck 2 vom Tan'"iid des ScheckbetragS, Min- destgebühr 1000' 00 Nk Bteistbetrag eines Postschecks und ielegrapbischer Ankträge (Zählkarten, Urberweisnngen und Postschecks) tlnbeschränkt. Die Inlandsgebühren für Briessendungen, Wert- sendungen rind Postanweisungen gelten auch nach dem Saargebiet'jedoch Päckchen nicht zuaelassen), ferner nach dem Gebiet der Freien Stadl Dan zig. Die Inlandsgebühren für Brirssendungen gelten ferner nach Luxemburg, Litauen und Mcmelgedict, sowie Leit erreich 'Päckchen nach diesen Ländern nicht zu gelassen». Vie kluslandsgebühren betragen vom L2. November! K2A an : für Postkarten 24 Milld. Mk. jedoch nach Ungarn u. Tschecho ¬ slowakei 18 „ „ für Briese bis 20 g . . ^ . . . . 40 ,, „ jede weiteren 20« Meistaewicht 2 st«) 20 „ „ jedoch nach Ungarn u. Tschecho ¬ slowakei biSNg M „ „ jede weiteren 20 « 20 „ „ für Drncksachen fiir je A g . . . . 8 „ „ für Blindenschriftsendvngea für je 5M « S „ Meistgewicht 3 stg» jedoch nach Tschechoslowakei und Ungarn bis zum Meistgewicht von 3 brr 1000000 Mark für Geschäft-Papiere für je A p. . 8 „ „ mindestens 40 „ „ „ LSarenprodea sür je W a. . . 8 „ ,, mindeuenS 16 „ „ Eilzaftrü-ebühr für Briefsendungen 80 „ „ Einschreibgebühr 10 N-ckscheirrgebühr 10 Borzeigegebührfür Nachnahmen aus Brtefsendungen sv.Absender zu entrichten) 8 „ Gewichtgebühr für Wertkästchen für je A « 16 ,» niiudestenv 80 ,, <da,u Einschreibgebühr o. 10 Milld. M.) DerstchernngSgebühr fürWrrtbrirse u. Wertkästchen fi je L40M Milliarden Ri. 40 „ „ PoftanweisungSgebühr d.SMOMilliard. 40 über 4000 bi« 8000 Milliarden M. . 80 „ jede weiteren 800.» Milliarden M. . . 40 „ „ Nachnahmegebühren für Pakete 40 Milliarden Mk siir je 40E? Milliarden M. des NachnabmebetragS E» stand ganz nahe, aus drei hellglänzende« Stahlstangen genwchr, die an der Spitze verbunden waren und unten wett auseinandersranden: in der Mitte wurden sie durch gekreuzte Stangen zusammen gehalten. „Das ist der Triangel/ sagt» »r ein tvenig ^irv viel geprügelt?" Er starrte mich an. Dir fehlt es — schien »t zu sagen — cm Taktgefühl. „Sehr wenig,, antwortete er, „nur wenn es rüstig ist." Und ohne zu wißen, daß er damit den Geist Les Systems gekennzeichnet, dem er dieme, den Grift aller Systeme, schlug er die Absätze zusammen, al» oo er vor drr Disziplin salutierte. Gegen die große, aufrechte Gestalt des Alten, wie er so ordentlich daftanb, gegen sein ernste»^ nicht un freundliche» Gesicht könnt, man unmöglich Ab neigung empfinden. In diese» kleine Zimmer aber schienen di« zahllosen Gestalten der Bürokratie zu kommen, sich mit ihm in eine Reih» »u stellen und hinter ihn in einer immer wachsenden Pyramide, die in «in» Spitze au.lief wie die Triangel selbst. Sir standen aufrecht und ordnungsgemäß do, und aus ihrem Mund kamen die Dorre: „Nur wenne» nütlg ist." Dem Triangel den Rücken zukehwnd, sagt« der alte Wänsr wieder: „Nur wenn es nötig ist." „lind rvann ist «» nötig?" „Da» entscheide: dir Vorschrift." „Rarürltm. Abrr wer erteilt die Vorschrift?" Srin Lächeln schwand. „Du, System-, gab er zurück. „Und wissen Sir, wie chas System entstanden ist?" Er runzelte die Stirn. . . So ein« sonderbar» Frag» zu stellen! Und mir leiser Ungeduld in der Stimme soatr er: „E» ist nicht meine Sach«, dos zu erklären." Und rr warf den Üopf zurück, al» od er hinzusetzen wollt»: „Fragen Sir dcn da hinter mir!" Unwillkürlich blickte ich hin, aber es stand uie- u»and hinter ihm: nur der Triangel, herrlich gliin- zrnd. Da, mit derselben unheimlichen Schnelligkeit, fft», wieder dft Vision jener festa^üpien Pyeamid« von Vtännern vor mir auf, und der Kopf eine» jeden schien, über die Schulter zurückgewendet, zu sagen: „Fragen Sir den da hinter mir!" „Wir haben dir Ordnung aufrecht zu cryultcn/ sagt» er plötzlich, als ob er einen hinterlistigen An griff aus seinen Standpunkt abwehrt«. „Natürlich-, alle» in diesem Zimmer dient wohl üiesem Zweck?" „Alle», was gebraucht wird.' „Aha! Aber sagten Sie nicht, es wären ein paar SachtN da, die jetzt nich- mehr gebraucht werden?" „Die schweren Eisen! etten da, und diese Gewichte hier. . ., die har man den Gefangenen angehängt: das ist jedoch veraltet." „Cie sehen wirklich seltsam und recht barbarisch au»." Er lächelte. „Meinen Sie!" sagt« er. „Und können Sie mir sagen, weshalb sie außer Gebrauch gekommen sind?" Es schien wieder, al» od er mit dem Kopf nach rückwärt« weisen wolle. „Nein," entgegnete cr, .das kann ich Ihnen nicht sagen. Wahrscheinlich hat mau sie nich: mehr sü» nötig grhaltrn." „Al» man sie gebrauchte, hat die Obrigkeit ver mutlich etwas davon gehalten?" „Zweifellos," erwiderte er. „sonst hätte man sie nicht »»braucht/ „Sie haben sich gewiß nicht träumen lasten, daß wir einmal so vor diesen Dingen stehen und sie bar barisch heißen könnten!" Er starrte nach den großen Handfesseln. „Sie haben sie benützt/ sagte er, „ohne sich wahr- schrinlich je Gedanken darüber zu machen." „Sie müssen sie für dir Disziplin notwendig er achtet haben/ . Ja, gewiß." „Und stand er damals um die Disziplin bester al« deute?" „Ach N'.iu! Schlechter! Soviel ich weiß, machten ihnen dir Gcsanarnen bedeutend mehr zu schassen, al» >'ns." „Wenn damals ciner der Obrigkeit gesagt hätte, daß diese schweren Dinger da nicht» taugten, hätte man ihn auspelackr?" Er antwortet? lächelnd: „Höchstwahrscheinlich' „Ich möchte nur wissen, ob eia PE Zcckft» später Unser Bezugspreis Aa unsere Gtadt-Abonnenten Während die Zeitungen einst ihre Betriebs kosten ausschließlich durch Inserate deckten und somit ihren Beziehern nur einen Bruchteil der Selbstkosten aufzurechnen brauchten, sind sie nun — da die allgemeine Geichästskrtsis die Inseraten- teile «inschnürt — gezwungen, den größten Teil der Geldstkcmen von den Monnenten hereinzu- nehmen. Diese Seldirkosten haben sich gegen- iibcr normalen Zeiten vervielfacht; man bedenle nur die Balutakoften der Auslandsbericht, erstatter, aus die ein großes Blatt nicht verzichten darf. Außerdem enthält der Bezugspreis das Entwertungsrisiko, denn die Zeitungen sind das einzige Produkt, das jetzt noch für einen Fest- preis geliefert wird. Aus diesem Grunde legen die Zeitungen ihrem Bezugspreise jetzt eine diesen Umständen entsprechende Gold-Grundzahl zugrunde (in unserem Falle 80 Goldpfennige für die ganze und 40 für die halbe Woche), die mit dem Goldmark - Durchschnittskurs» des dem ersten Inkassotage unmittelbar voran gehenden Tages nnlltipliziert wird und so den Papiermari - Preis ergibt. Nach dieser Berechnung, die nur die Deckung der reinen Selbstkosten ergibt, kostet das „Leipziger Tageblatt" für die Zeit vom 10. bis einschließlich 13. November 60 Milliarden Mark frei Haus. Abholer in unserer Hauptgeschäftsstelle (Leipzig, Iohannisgasse 8) ober in einer unserer 10 Filialen und 67 Agenturen bezahlen 4 Mil liarden Mark weniger. Es wird ersucht, beim erstmaligen Dorzeigen der Quittungen zu bezahlen, da sonst unter Umständen «in (knt- wcrtungsbetrag nachgcfordert werden müßte, und es wird ferner dringend gebeten, keine Banknoten unter dem 500-Millionen-Schein zur Bezahlung zu verwenden. Ausgabe der Zwangsanleihe- Schuldverschreibungen Alle Zeichnungspflichtigen, die bis zum 31. Mui 1823 Zeichnungen auf Vie Deutsche Zwangsanleihe von 1922 bewirkt haben, können die hierfür auezureichenden Schuldver- schreibunaen bei drr Annahmestelle, bei der di« Zeichnung erfolgt ist, in Empfang nehmen. Der Doldumrechnuugsjap sür die Reiche st eu er n am 10. November beträgt 150 Milliarden. Eine Steuer, die nicht erhoben wird. Die Woh uungsbauabaabe und der Sonder- zuschlag für den Auegleichestock für da« vierte Kalendervierteljahr 1923 (drittes Viertel des Rechmmgsjahres 1923), einschließlich der für di« Monate August und September 1923 zu leistenden Nachzahlung, fällig insgesamt am 15. Novem ber 1923, werden nicht erhoben. Weihnachispatetr nach überseeischen Länder», namentlich auch nach den Vereinigten Staaten von Amerika, sind schon jetzt bei der Post ein-uliefer«. damit die rechtzeitige Aushändigung an die Emp fänger gesichert ist. vielleicht die Menschen hier stehen und dasselbe über diese Triangeln und all die anderen Juwelen sagen werden und uns Barbaren nennen, weil wir sie benützen. Es wäre interessant, das zu wissen." Seine Brauen zogen sich zusammen. „Kaum an zunehmen/ sagte er. „ohne die gehr'» nicht." „Sie glauben, es wäre unmöglich?" Meder schien er hinter sich blicken zu wollen. „Nein," erwiderte er eigensinnig, „ohne di« geht» nicht." Er schüttelte den kuczgeschocenen Kopf unter der Schirmmütze. „Ich würde nicht gern sehen, wie'» versucht wird Dir müssen Ordnung halten." „Zu drr Zeit, wo man aufhörte, jene schweren Ketten zu gebrauchen, muß man doch geglaubt haben, dabei Gefahr zu lausen?" Er antwortete ialt: „Ich weiß nicht» darüber." „Der gegenwärtige Stand der Dinge ist also endgültig?" Er hängte die Armbänder an ihren Nagel zurück, und sich plötzlich umwenüend, als fürchte rr, von hinten angegriffen zu werden, sagt« er: „Wir scheren uns nicht um solch« Dinge; wir sind hier, um da» System awrzuüben, wie «» «in- mal ist. Wir gebrauchen di« da nicht, nur wenn es nötig ist/ Er schritt zur Tür und öffnete sie: und als ich seiner Aufforderung folgend hinaueging, blickt« ich nach den Juwelen zurück. Sie hingen in vollkom- menem Glanze rund um den Triangel herum; und mit derselben augenblicklich;n, schweigenden, erschüt ternden Unterwürfigkeit ging plötzlich der Monn in gelben, mit Pfeilen «ezeichnetrn Kleidern, mit dem gelben Gesicht und dem gelben Lider in der Hand an un» vorbei in da» Zimmer. Di« eiserne Tür fiel kochend hinter ihm in» Schloß; ehe st« jedoch zu- ging, sah ich lhn schon an der Arbeit, wie er die schimmernden Juwelen polierte. Seither habe ich ihn in meinen Träumen gt'chaut. wir er — allein mit diesen Sinnbildern vollkom menster Ordnung — lautlos an drr Arbeit. Und auch den alten Wärter schau ich in meinen Traumen, wir ?r mich fortführt, mit seinem ernsten, regelmäßigen Gesicht «nd den Augen, dt, um etwo« Verlorene» z« trauern scheinen. Berechtigt« Ueb«rttagung au» dem Enaltsche» von L. s,o«h«rh.
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