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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192311062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231106
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-06
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
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Politik Zujchrift «ebrn in ihr rnthal- MEN. chnischen Werke » werden. Täg- der Einheiten der -erwarte er riae dieser werk- Doch da-u f,e- xv» genügt noch siel gelt dazu, darf nicht fth- ngeschickt, und oartet hast und st. — Die An- e -u belustigen, chilse -u schas- -eilen städtische direkten Der- arch einen Be- chon bringen!» diensthabend vann ein pasv sich nicht auch Übteilung, die, f übernehmen aßenbahnhösen en? Oder wie nmg? »Kahle en, es fördere ietet den bar. hme der Bon- entwertet an. er Stadtbank, ürde zur En', lfvstellen bei- Kommen und »r -ur Uazu t da kur- und reis für eine Weitz der Rar, tigcn be-ahk Goldmark -ni ilnng'mruc!^. n Nechnungs- chlungsmitt-l ms vor dieser t Kürze wird »oldrechnung" rr den »Gas se neue Nech sch nicht nur >er Linke ten nd Einheiten , August und in Einhe t n es unterließ, lbetraaen nb- > Glück hatre, v bei sich zu die gesamte r Millionen, m, schon für Grund kann auptstelle zi: ten..anfance ferr'gt noch rurig bis in igkeit eines ten der AU- ein Ausweg r, wenn die igte Gruppe te mit dem >. — Gl't'r wenig De- sert werden. Ihr: Ku-,cr c Kurzict n Avjbcm des !S. — 8 Uür: >ger. Univ.- ^enoqrat» ach Fürsten e Abttiftin?: ernende , n> dr: HnndelS. e Geschäfts «er wr alle m Fall, bei Krank« litt enbeschwer- gkeit des >ie Ursache lentwickelre lb der nor> Die Zähne halten Inn drängt, öglichte es -urückui- »st wieder. en stanzi- » Bertaut rden, wird gelöst, die cvex halte ^rau aus- «ar als rrschiedene Frauenalt Ich konnte ben, aber ru ö-eger. hemönner ihm g<- !M Unter- fast eiu kam man , daß die » Marie chr Hellen Gegensa- le Maske II» aber und die ' Vorfall Vie Ores-aer Schloß-ie-stähle erneut vor Gericht Ic. Dresden, d. November. Bei der Nevolution waren auch die Räume des Dresdner Residenz schlosse» unter die Herrschaft des Arbeiter- und Soldatenrate» gekommen. Zum Schlotzkommandanten war dar Negierungsbeauftragte, der 1880 zu Sachsen- Meiningen geborene, in Leipzig wohnhafte, wiederholt vorbestrafte Elektromonteur Karl Friedrich Friese ernannt worden, der selbst im Schlosse Wohtmng nahm und dem die förmlichen Schlüssel, auch diejenigen des weltberühmten Dresdner »Grünen Gewölbes", zur Verfügung standen. Sehr bald kam es zu umfangreichen Diebereien im Schlöffe. Im Dezember 1020 fand vor der vierten Strafkammer des Dresdner Landgerichts ein Straf prozeß statt, der die amtliche Aktcnbezeichminy Friese und Genoffen führte. Nach mehrtägiger Verhandlung, in der interne und bezeichnende Dinge zur Sprache gekommen, wurde der Hanptbeschuldigte Friese wegen Diebstahl» im Nückfalle, Hehlerei, Betrugs, Urkundenfälschung und Beihilfe zur Amtsanmaßung zu insgesamt einem Jahr zehn Monaten Gefängnis, alle übrigen Beschuldigten, soweit nicht auf Frei- sprechung erkannt, nach dem Umfange ihrer jeweiligen Beteiligung zu entsprechenden Strafen verurteilt. Diese Schloßdiebstähle hatten jetzt noch ein ebenso bezeichnendes wie aufsehenerregendes Nachspiel vor dem Dresdner Schöffengericht. Bor kurzer Zeit wurde ganz gelegentlich einer Haussuchung ans anderem Anlaß im Besitz des 1900 zu Klipphauftu bet Wilsdruff geborenen Kraftwagenführers und Betriebsinstalleteurs Hermann Moritz Schlotza ein« kostbare alte Standuhr vorgefundeu und be schlagnahmt, die seinerzeit im Residenzschloffe als gestohlen gemeldet und deren Verbleib wie anderer wertvollster Dinge bisher nicht zv ermitteln war. Schlotza gab an, er habe die Uhr damals von einem der Machthaber als Geschenk erhalten. Es wurde gegen ihn ein Perfahren wegen Hehlerei ein geleitet. In der jetzigen Verhandlung vor dem Schöffengericht führte Schlotza aus, er sei zu jener Heit als Ordonnanz beim Arbeiter- und Soldntenrat tätig gewesen, der gleichfalls seine Geschäftsräume im Nefldenzschloffe hatte. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen gab der Angeklagte unter anderem in, Wortlaut weiter an' Rund ein Dutzend weibliche Personen wären zu jener Zeit als Tippmamsells, Korrespondentinnen usw. beim Arbeiter- und Soldatenrat anqestellt gewesen. Äkit diesen Personen wurden Verhältnisse ange knüpft; dies führte wiederum oft zu großen Eifersuchts szenen mit den betreffenden Frauen der damaligen Machthaber. Lines Tages im Jahre 1919 muhte Schlotza wegen solcher Eifersüchteleien mehrere Schuß waffen in die auf der Kronprinzenstraße in der Vor- stabt Löbtau gelegene Wohnung eines gewissen Rudolph bringen, der zu jener Zeit eine sehr be deutende Rolle als Rcgierungsbeanftrngter spielte. Zu gleicher Zeit gab ihm aber ein anderer Negierungs beauftragter einen Posten Kaffee und Zucker sowie die vorerwähnte Standuhr mit. Diese Sachen sollt? Schlotza zu einer weiblichen Person in der Könncritz- straße bringen, die er aber nicht zu Hause antraf und deshalb alles mit in seine Wohnung genommen habe. Der Auftraggeber habe ihm dann nm folgenden Tage erklärt, er tonne die Uhr behalten. Der inzwischen eingetretenen Geldentwertung Rechnung tragend, lautete das Urteil auf ins- grsamt 200 Milliarden Mark Geldstrafe. Vermischtes ltt» Verbrecher, der nur Devisen ranbt. In der Nacht zum Sonnabend wurde in der Flensburger Straß« in Berlin der Kaufmann Mo; Weise von emem etwa 30 Jahre allen Manille überfallen. Er setzte sich energisch zur Wehr bis der Räuber einen Dolch zog «nd dem Kaufmann schwere Verletzungen beibracht«. Dor Plünderer nahm dem Ueberfallenen dir Brieftasche und aus dieser 10 Dollarschatzanwei- sungen und 10 englische Pfunde. Mehrere hundert Milliarden deutsches Geld, das er oorfand, gab er zurück: »Danke, das nehme ich nicht!' Dann entkam ,r unerkannt. Arbeitslose al» Balutagewinuler. Infolge der außerordentlichen Knappheit an Zahlungsmitteln hat der Magistrat in Berlin in den letzten Tagen Arbeitslosen Teilbeträge ihrer Unterstützungen in städtischem Goldnotgeld (>L Dollar) ausgezahlt. .Straßenbörsianer* suchten die von der Erwerbs- losenfürsorgestelle herauskommenden Arbeitslosen zu veranlassen, ihnen die städtischen Scheine für den Kurs von 85 Milliarden Mark pro Dollar abzulaffen. Viel« d«r Arbeitslosen, die nicht recht wußten, was sie mit dem neuen wertbeständigen Geld? anfangen sollten, gaben es dann auch zum Umtausch. Ls ent wickelte sich auf der Straße «ine regelrechte Börse. Al» einige mit d«: Verhältnissen vertraute Männer den Arbeitslosen nachwieftn, daß sie ihr Goldgelü geradezu verschenkten, entstand ein großer Tumult. Schließlich wurden zahlreiche Aufkäufer verprügelt. Schutzpolizei mußte sie befreien. Trotzdem fanden sich am nächsten Tage vor verschiedenen Zahlstellen der Erwerbslosenfürsorge wieder Aufkäufer für das städtische wertbeständige Geld ein. Sie boten bis 250 Milliarden für den Dollar. An einigen Stellen hatten sie gute Erfolge. Sturm auf der Nordsee. Die bereits vor einigen Tagen vom Ozeangebiet gemeldete unruhige Wetter- läge hat sich jetzt nach der Nordsee und über die ganz? Küstengegend hin verbreitet. Schon am Sonnabend und Sonntag wehten steife Westwinde, di« heute zum Sturm anwuchsen und einen sehr hohen Wasserstand mit sich brachten. Am Sonntag dröhn ten dauernd die Warnungsschüffc und machten die von der Hochwassergefahr bedrohten Einwohner der Wasserkante auf die Flut aufmerksam. Das Wasser füllte die Fielen und die Kanäle der Stadt hoch auf, so daß ein Passieren der Brücken sehr oft unmöglich war. Der Sturm hat bisher nicht nachgelassen. Wieder eine Engländerin zum Tode verurteilt. Nachdem in den letzten Wochen zwei Todesurteile gegsn zwei Frauen in England ausgesprochen und vollzogen worden sind, hat nun der Gerichtshof von Old Hailey wieder eine Frau zum Tode verurteilt, und zwar eine Mutter, die ihr Kind unter tragischen Umständen getötet hatte. Die Verhandlungen er gaben, daß die Frau eiire böse Ehe hinter sich hatte, sich von ihrem Alaun deshalb trennte und als Dienst' Mädchen bei einer Londoner Familie eintrat. Ihr achtzehn Monate altes Kind war stets krank; im Spital glaubte nun die arme Frau zu verstehen, ihr Kind bleibt zeitlebens gelähmt. In 'ihrer Ver zweiflung über das unglückliche Leben, das dem Kloineu unter diesen Umständen devorstände, hielt sie es für ihre Pflicht, es zu töten. Sie warf cs in die Themse. Trotz einer glänzenden Verteidigung sprach das Schwurgericht sie schuldig, und das Gericht verurteilte sic zum Tode. Die Geschworenen reichten aber sofort einstimmig ein Begnadigungsgesuch ein. Die unvermeidlichen Druckfehler. Vor einiger Zeit beabsichtigte eine amerikanische Bibelgesellschaft, eine Bibel herauszugeden, die keinen einzigen Druck fehler enthalten sollte. Sie engagierte die besten Setzer und ließ die Korrektur von sechs bewährten Korrektoren mit aller Sorgfalt lesen. Hierauf sahen die Angestellten des Geschäftes noch einmal die ganzen korrigierten Abzüge durch, wobei ihnen für die Ent- dcckung eines jeden Druckfehlers eine Summe Geld versprochen worden war. Die Bibel wurde ansge- drnckt und als vollkommen fehlerfrei bezeichnet. Aber die Leser fanden doch immer noch den einen oder andern Fehler und schließlich war durch die Leser etwa ein Dutzend Druckfehler festgestellt worden. Aus -em Vereinsleben Verein für Volkswshl. Oswald Spengler und sein Weltbild erjayren heute abenv 7H Uhr im Verein für Volkswohl ihre Fortsetzung dmw den (weilen «orlrag des Herrn Lr. Fritz Kopte, y, dem jeoermann freien Zutritt dal. Morgen, Mittwoch, nach- u itiag 5 Uhr tritt an derselben Bildungsstätte >" der Löhrstratze 7 Vie Ehorseknuc für siimmvegabtc Knaben und Mävcben von 11—14 Fahren und Jugendliche bei derlei <8eschlecins von 1b—20 Fahren unter Leitung des Herrn Erich Knorr nacv Vein Muster der Wüllnerskben SingscknUe >n München ins Leben. Um 5 Uhr beginnt Vie Uebung für die Kinder, und um 8 Uhr für die Jungfrauen und Jiftlglinge, insbesondere für die jugend lichen Teuör« und Bässe. Tie Beteiligung aus allen Voltsrretien tsl sehr erwünscht. Stenographen Haupivrrrtn Stolze Schrry. 7. und 14. November Vcreinsrvettjchreiben. 21. November abds. 1-8 Ubr in der Schute am Fohannisplatz, Mittelaebüude, Erdgeschoß, Zimmer 14, Monats-Hauptversanrmlung. 27. November kkaeoing-Erinnerungssarreiben. 28. No dember. 2. Dezember nackmi. 5 Uhr in der »Grünen Aue--, BSHUv-Ehrenberg, Tanzkräuzchen der drei Leip ziger Vereine mit Verkündigung der Sieger vom staediirg- ErinnerungSschretbcn. Zahlreiche Beteiligung ist drin gend geboten. 12. Dezember in der Schule am Jo- oannisplatz, Mittelgebärlbe, Erdgeschoß, Zimmer >4, Monats Hauptversammlung- selbst richtete sich auf Deck ei Als der Zug von Dover gung «setzt, flog im letzten " Depesche durch das Loupefi eilig danach. Nach den sich vier glückliche Menschen LSj Roman von Allno»' SlsfN »Calais!" meldete der Schaffner, und Zaras Blick suchte sofort den Diener: „Bitte fragen Sie, ob ein Telegramm für mich abgegeben ist?" „Nein, ist nichts für Mylady angekommen." Lord und Lady Tankred gingen an Bord, aber es war anders bei dieser zweiten Ueberfahrt. Keine Fürsorge von feiten Tristrams, kein Blick folgte ihr, als sie in der Kabine verschwand. Er selbst richtete sich auf Deck ein. Als der Zug von Dover sich bereits in Bewe gung gesetzt, flog im letzten Moment die erwartete Depesche durch aas LoupLfen'ter, und Jara griff eilig danach. Nach den sich aufhellenden Gesichts- zügen zu urteilen, mußte die Nachricht eine gute gewesen sein. Ohne es zu wollen, erfaßte Tristram die Unterschrift, als das Papier, weil die Sache erledigt, zum Fenster hinausgeworfen wurde. Also „Mimo" hieß der Betreffende. Natürlich immer derselbe Kerl! Wie ein Blitz ging es durch Tristranis Seele: Zunächst mußte Francis Martrute ihn, vor die Pistole! Sofort aber kam er zur Besinnung. Er rannte Francis als Ehrenmann; wenn hier ivoend etwas im Spiele war, so geschah es ohne dchsen Wissen. Allmählich klärte es sich in ihm z« einem objektiven Urteil: Zaras ganzes Wesen war mit dem Begriff eines begangenen Fehltrittes sicht in Einklang zu bringen. Nicht die Spur von Bedrücktheit oder Schulobewußtsein! — Dann Wieder ein listig wisperndes Teufelein: Hoho, mein Teurer! die Frauen können alles leisten, um -er Liebe halber. Iah fuhr Tankred auf, setzte sich dann ebenso Unvermittelt wieder. Zara sah erstaunt, fast erschreckt aus. Was konnte ihm nur sein? Sein seltsames Benehmen war so ganz im Widerspruch zu den gewisser- maßen glättenden Empfindungen, wie sie die lebten Stunden durch die Seele der jungen Frau ?cen waren. Beledigende Nachrichten über irco lenkten die Gedanken von diesem zu dem . 4ime hin, den M zu beobachten, ihr em ganz ungeahntes Genügen gab. Nur objektiv — wie sie meinte, vom künstlerischen Standpunkt aus; So mußten die Jünglinge zur Zeit der alten Griechen ausgesehen haben. Unter dem Druck dreier total .ungeklärten Situation, stieg das junge Paar in London aus. Die Hochzeitsreise war beendet. Kapitel XXf. Zm Hause von Francis Markrute nahm inan das Diner L trois ein. Die Kosten der Unter haltung aber trug der Hausherr allein. Er fühlte sich unbehaglich. Zara — nun, sie war im ponierens wie immer, und die köstlichen Toiletten taten das Ihre dazu. Tristrain aber gav ihm zu denken. Wo war die sonnige Heiterkeit? — Ernst, fast hochmütig sah er aus. Die moralischen Fühlhörner jedoch, auf die der Bankier so stolz zu sein pflegte, ließen sich trotzdem nicht beirren. Noch stand inan am Anfang der Dinge, und mit momentanen Perschiebungen war zu rechnen. Zwei Menschen, von denen Kiner eine andere Leidenschaft im Herzen trug, mußten auf der Bans gegenseitiger Wertschätzung schließlich zur Liebe kommen. Als Zara ihren Pfirsich gegessen, und den Wunsch aussprach, sich zurückziehen zu dürfen, küßte ihr Onkel sie auf die Stirn, was seit Kind- heitsragen nicht geschehen war, und ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Was sie doch für ein eigenartig schönes Weib ist!" sagte Francis Markrute, als die Türe sich hinter ihr geschlossen; „ich möchte an.eine Zu sammensetzung von Schnee und Flamme denken." Und darauf Tristram in herbem Ton: „Schnee jedenfalls; von der Flamme habe ich meinerseits noch nichts gemerkt." Mit einem raschen Seitenblick streifte ihn Markrute. Die Herren gingen zur Bibliothek hinüber; ließen sich in die Sessel fallen, — rauch- ten, politisierten und schwenkten allmählich zu Persönlichkeiten hinüber. „Das ich Ihnen schon immer habe sagen wol- len, mein Freund! In jener Mappe dort liegen » Stammbaum-Papiere, Zaras Herkunft betreffend. Wenn Sir in absehbarer Zeit einen Sohn haben I werden, wird Sie der Einblick darin interessieren. A 8port uirct lurnen Ein großer Erfolg -er deutschen Ländermannschast Dem Deutschen Fußball-Bund ist am Sonntag der große Wurf geglückt. In Hamburg konnte unsere Länderelf Norwegen, wenn auch zahlen mäßig knapp (1:0), aber einwandfrei aus dem Felde schlagen. Harder, dessen Freigabe der DFB. er wirkt hatte, war der Torschütze. Die beiden Mittel deutsche Leip und Reißmann erfüllten die in sie gesetzten Hoffnungen. Der deutsche Erfolg ist um so höher zu werten, als die Nordländer mit frischen Lorbeeren aus Frank reich zu uns iamen. Zwei eindrucksvolle Siege tonn- ten sie dort an ihre Fahnen heften. Bemerkenswert ist, daß sie den schon seit längerer Zeit in Deutschland ansässigen Halvorsen, den jetzigen Mittelläufer des Hamburger Sporvrereins, ihrer Elf einreihten. Dadurch trat der für ein Länderspiel wohl einzig dastehende Fall ein, daß zwei Spieler eines Vereins (Halvorsen—Harder) sich gegenüberstanden. Aus Hamburg geht uns über die Mannschaften folgende Kritik zu: Das Ergebnis entspricht nicht ganz dem Spiel- verlauf. 2 :0 hätte das Spiel enden müssen. Di« deutsche Mannschaft hatte kaum einen schwachen Punkt. Ueberragend war Kalb, dessen Leistungen als Mittelläufer a» seine besten Zeiten erinnerten und die in Deutschland heute vcrgleichslos da stehen. Harder wurde von den Halb stürmern ziemlich vernachlässigt. Sic be' vorzugten mit ihren Abgalum fast regelmäßig die Außenstürmer. Harder hatte auf diese Weise wenig Gelegenheit, zu glänzen, wenn auch das Format dieses Stürmerspicls in keinem Moment schlaff war. Die Norweger sind mit den Deutschen technisch nicht zu verglei ch e n. Einen Vergleich hält nur der Mittelläufer Halvorsen und der Nechtsaußen aus, neben ihnen noch der Torwächter. T<u>üiü-uch vac sich bisl»ec mit 12 Länvern in 45 Lpte len gemessen. Tie Gegner waren: Schweiz (9 »viele», Ungarn (7). Oesterreich, Holland (je K), England (4>, Belgien. Schweden 0« 3), Dänemark. Finnland (je 2). Rntzland, Italien und Nonvcgen (je 1). Von diesen 45 2dieien gingen 26 verloren. 10 «cdeten unenn'chieren nnd 9 wurden geioonnen. NesaimvervüU »iS: 91:125. Leipziger Schwimmer in Dresden siegreich Vor auevcvtausdem Hause ging am Sonntag die Veranstaltung des Dresdner Schwimmver eins glatt von statten. Durch den Start der deutschen Brustmeisterin Frl. Erna Murray- Leipzig sowie der Goteburg-Siegcr und deutschen Meister Dr. S. Le ch nir-Dessau und Herbert Heinrich-Leipzig erhielt das Fest ein besonderes Gepräge. In großer Form befand sich die Mann schaft des Leipziger Pofeidon-VfB., der es gelang, 8 erste Plätze zu belegen. In den beiden I. Senioren springen dominierte Dr. Le chnir, der glänzende Leistungen zeigte. Oie deutschen Schwimm-Meisterschaften ^97 - in Berlin Durch Brichlun des Kreises l des TSV-, sein turnus »einätz die Deutschen Meisterschaften t924 zur Austragung ! jufallca, M die Durchsi!drang dieser Veranstaltung dem durch seilte grotzzilgtgen Feste bekannten Dchwimm- sportktub 1889 und dem Berliner Schwimm klub ilbcrtrmten worben. Die Meisterschaften warben vom 10. bis 12. August iut Dcutscoen Stadion ini Grunnvald ansgiftochten. In das Programm wird das Schwimmen „Qncr durcv Berlin" mit ausaenmninen. Boxen Van der Beer gegen Barbaresl. Am 10. Roveorbcr trifft in Rom der Italiener Barbaresi, der kürzlich u. a. Nies und Noesemann schlug, auf den hollän- -islpui Schwergewichtsmeister im Boxen, Piet van der Peer. Im Falle eines Sieges wird Barbaren seinen Landsmann Erminio Spalla ulU dessen Titel heraussordrrn. Prrnzel wieder im Ring. Der Berliner Box gemeinde wird heute abend ein ausgezeichnetes Programm geboren. Nach seiner Leipziger Nieder lage gegen Milenz wird Vrenzel ersttnalig wie der durch die Seile klettern, nachdem er ein strenges Spezialtraining beendet hat. Fachleute, die Prenzcl bei der Arbeit sahen, behaupten, Prenzel sei noch un so gut in Form gewesen wie jetzt. Sein Gegner ist der hervorragende englische Mittelgewichtler Billy Fullerron. Auch der Schwarze Lygget boxl mit einem Engländer, mit Ted Coveny. Viel ver spricht man sich von dem Paare Milenz — Grimm. Pirzl und Konisch dürften ebenfalls guten Sport garantieren. Fiep» — der Tteuernlnntcrzieycr. Firpo. vn geiuuu gone Gegner Jack Tcntpseys, ist von der gmertlanischen Polizei in dein Moment vervm'tel worden, als er sich nacv Havanna, einschtssen wollte. Um der Dauer zu cintoa, men, die er sür seine Eimtapine im Maien gegen Tempsen bezablcn sollte, statte er das Gerücht atisgestreul, er saure zur Srbolung -lach Kanada. Er wurde deshalb erst frei gelassen, nachdem er der Polizei einen Scheck über die geforderten 20 000 Dollar ausgestellt bcrtte. Billard-Wellmeisterschast Nach dem mit grobem Er sorg bestandenen QuaUssta tionskamvs gegen Bruno trat der Stuttgarter Erics Hagenlocher nn Lamps um die Wettmeisterscliaft gleich am den D irelhalter H oppc (Amerika,. Beide sviclten nut oewundernswertcr rechniscl-er Feinheit nnd gaben sied niän viel nacd. Die gröbere Spielrrsahrun.r Hoppes triumptsterte aber ichUekttch. Er veendctc sein Pensum von 500 Punkten als Erster. Hagenlocver bei 424 znrücklaffcnd. Tie Höchstserte jedocd datte Hagen locher mit 121 ausznweisen. Der Amerikaner Locdran schlug den Fran,osen Eonti mii 500:457 und Schäfer war gegen den Belgier Horemans mit 500:451 erfolgreich. Am dritten Tage trug Hagenlocver einen schönen Sieg davon. Er war dem Franzosen Eonti srark über legen, der es nur viS aus 13l Punkte brachte. Der Stttttgarrer, der «inen Turchschmtt von 22 spielte, erzielte eine Höchstgrenze von 114. Eine u e b e r r a s cv u n g bracvre die zweite Partie zwischen Hoppe und Cvoctnan Levterer war brillant im Stotz, erzielte Serien von llb, 95 nnd A) und lieb Hoppe ans 2a0 zurück. AutomobUeiscnbahnwagen in Frankreich. In vielen Staaten sind umsassende Verstreue im Gange, LclsienenanioinodUe sür den öffentlichen Ilerkehr dienstbar zu machen. Alls Frankreicv werd über eine neue Bauart von Rena ult-Scc mta vcriästet, die in der Räbe von Reims Versuchsfahrten gemacht bar. Die Wagen wiegen bettievsfcrttg 12 800 Kilogramm und enthalten 21 Sitzplätze. 15 Stehplätze nnd einen gröberen Gepäcl sowie Poslranm. Radstand i.60 Meter. Die Trieottasi liefen ein VierMinder AuromovUmolor, der mii Hilfe eines normalen Eletriebes durch nardanwclle den Wagen antreibr. Gesteuert werden rann der Wagen von neiden Stirnseiten. Vier Vorwärtögänge und ein Rücktvärisgani. Der Motor befindet sich im Fiihrerstand an, der «inen Wagcnseite, hinter istm der itiihler, dem unabhängig von der Fahrtrichtung Autzenluft durch einen Ventilator zu gestistrr wird. Interessant ist die Anwendung des Tif ferentiales zur Erhöhung der Kurvenboweglictckeii und di« Benutzung abnehmbarer Rüder. Be, den Probefahrten wurden ohne Anhänger Gesckwindig ketten von etwa 93 Kilometer per Stunde erreicbt, mii Anhänger 25 Kilometer, dabei wurden für 100 stilonnter Strecke im ersteren Fall durchschnittlich 26. im letzteren .10 Liker Ben,in verwendet. Unsere Voraussagen 6. November. starlohorst: 1. R-: Stall Below — RourbetF — Lpero 2. R.: Littensiein - Schnucki II — Lindenblüte, z. N. Eredo — Sultane VIII — Mäusetunn — 4. R.: Casa Bianca — Paloma — Pan Robert. 5. R.: Doktor — Erzyallunke — Puppensee. 6. R.: Markgräsin — Adol pvus — Landricvter. 7. R.: Tannkönig — Evrvsoliib — Stall SebltkNus. 8. R.: Hervsiturm Samadan — Piasti. Maison^Lasfitte: 1. R.: Litz — Pässe — Fel Tor«»'. 2. R.: Bramvle — Ple Grieche — Styx. 3. R-: Touch Wood — Mene —Aphrodite. 4. R: Peregrinus — La Mantille — Lago belle. 5. R.: Le Dtscobole — Etoile Fi-lante — Eow Boy 6. R.: Ressten — Lush — Grenadier. Jedenfalls ist, wie Sie ersehen werden, Ihre Frau Ihnen ebenbürtig." Denn Zara eine» Sohn haben sollte! Beinahe hätte Tankred bitter aufaelacht. Er warf die halb gerauchte Zigarre in den Kamin, erhob sich rasch und verabschiedete sich von dem Bankier: „Ich muß morgen auf dem Platz sein; die letzten Tage waren rccht anstrengend. Gute Nacht!" Höflich geleitete ihn Martrute bis zum Fuß der Treppe. Ein unbehagliches Gefühl kroch ihm den Rücken herab, als er, ihm nachsehend, es wahrnahm, daß Tristram vor der Türe seiner Frau nicht halt machte, sondern einfach eine Treppe höl-er stieg. „Hm!" dachte er, „da hat es der stolze kleine Racker also doch fertig gebracht, sich nur an die geschäftliche Sette des Vertrages zu halten. Man muß diplomatisch vorgehen. Eifersüchtig soll sie werden — das Mittel ist probat." Unterdessen machte die junge Frau es sich klar, daß die Heimlichkeiten mit Mirco und Minw, die sie vor ihrem Manne haben mußte, anfingen, ihr unerträglich zu werden. Sie wollte möglichst bald mit ihrem Onkel darüber sprechen; nicht ahnend, daß dieser von dem Arzt den Besckxnd bekommen hatte, Mircos Tage seien gezählt. Mit dem Heimgange des Knaben aber war für Markrutes Schwester die Schande ausgelöscht, ohne daß jemand darum zu wissen brauchte. Mittlerweile war es für Lord und Lady Tankred Zeit geworden, sich sür die Jagd in Montficht zu rüsten. Während der kurzen Bahnfahrt nut verschie denen anderen Eingeladencn hätten Jimmy Danvers und Colonel Lowerby, kurzweg „die Krähe" genannt, mit einem Blick auf das Ehe paar Tankred einige gesllsterte Worte gewechselt: »Lady Highford wird heute auch in Morttficbt sein!" „Nicht möglich! Warum hat man sie denn eingeladen?" „Roch vor Tankreds Verlobung; nachher war sie nicht abzuklemmen. Kräh.', wir werden was erleben!" An der Station wurden die Iagd-öftr von den verschiedensten Geführten erwartet. Für das junge Paar war ein Eoup6 allein bestimmt. „Erlaubst du, das; ich das Fenster herunter lasse?" sagte Tristram, als sie einige Minuten dayingeroUt waren, „es ist lsier unerträglich heiß." „Ja, gewiß!" Und dann in einem Ton, dessen Sanftmut Tristram überraschte: „Hoffentlich wer den Sie mir sagen, wie ich mich der Gesellschaft gegenüber zu verhalten habe. Fedes Land hat leine Sitten und ich bin hier eben fremd." „Keine Sorge — du wirst schon das Richtige herausfühlen. Jedermann wird dir freundlich begegnen. Und wenn mein Onkel dir den Hof macht, so mußt du dich eben darein finden." „O, ich werde absolut nichts dagegen haben!" Und Zara lachte, nicht nur mit den Lippen, son dern auch mit den Augen. „Ja, um eins muß ich dich noch bitten, Zara! Ueberwinde dich, mich in Gegenwart anderer „du" zu nennen. Es gibt ja schon genug Beran lassung zum Wundern für die Leute, dächte ictz! — Wie du es halten willst, wenn winrsllein sind, bleibt dir anheimgestelU." L" „Wie du wünschest," sagte ne teste. Noch eine kurze Fahrt durch den herbstlichen Park mit seinen im Nebel geisterhaft erscheinen- den Bäumen, und das große Haus von Monts.cht öffnete ihnen seine Pforten. In der Bibliothek wurden die Gäste erwariet. Wohl an sechzig Schritt mußten der Herzog und Echelrida machen, um dem jungen Paar die Hände entgegenzustrecken. Zara wurde von bei den umarmt: „Du liebes kleines Ding!" sagte Lady Echelrida, während sie die neue Verwandte der bereits versammelten Gesellschaft zuführtc — „sei willkommen in unserer Familie und in Montficht!" Zara hatte das Gefühl voiz etuws leicht Ec stickendem im Halse. Wie mißtrauisch war sie doch in ibrem Vorurteil gewesen, und wie anders sah es jetzt in ihr aus. Sie brauchte sich nicht zu dem liebenswürdigen Lächeln, das ihr Gesicht so anziehend machte, zu zwingen. (Fortsetzung folgt.) Die vorliegend« Antgod« anrfatzl ID Seite,
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