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Swei Milliarden ein Liter Milch Der «et zM Mr«utt: Der VeHNilchprek» t» Stadtbezirk Leipzig wird »am 28. Oktober 1S28 a» je Liter «rfzreei Milliarde» Mark ab Lade» »der frei -a»» bi« auf wettere« festgesetzt. Di« Mager- m»d Birtterwtlchpreife betrage» die -Liste de« dellmilchpreise«. Di« 80, Oktober 1923 hat jeder, der Milch i» de» Stadtbezirk Leipzig einführt oder daselbst er- -e»gt, für di« Woche vo« 21. bi« 27. Oktober 1Ü28 pro Liter drei Milliarde» Ab» schlagzahluag a» di« Mischpreisausgleich stelle z» zahle». Gaseinhett wieder teurer Die der Rat bekanntgibt, haben die Gtadtwerke zu einer ganz erheblick^n Erhöhung de« Preise» für die .Einheit" schreiten müssen. Da« ist eine Folge der letzten katastrophalen Geldentwertung; die bisherigen Preise paßten sich der letzteren noch bei weitem nicht an. Die Werke find aber, wenn sie überhaupt weiterbestehen wollen, gezwungen, ihren Gestehungskosten entsprechende Preise zu fordern. Die Annahme, daß die Preise irgendwie Wucher preise seien, ist völlig unrichtig. Tatsache ist vielmehr, daß die Werke seit Wochen von ihren Dor röten zehren und Schulden machen. Sonst waren überhaupt bisher nicht einmal in der Lage ge wesen, die nötigen Löhne und Gehälter zu zahlen. Wie sich die Dinge in der Zukunft entwickeln werden, kann kein Mensch voraussehen. Jedenfalls ist aber die wirtschaftliche Lag« der Stadtwerke außerordentlich ernst und unsere Abnehmer werden deshalb gebeten, nicht zu glauben, daß sie über- oorteilt werden. Die Werke sind anteiliges Eigen- tum jede» Bürgers der Stadt. Ihre Einnahmen fließen nicht in andere städtische Lassen ob, so daß etwa eine indirekte Steuer für andere städtische Be dürfnisse nicht in Frage kommt. Jeder Abnehmer, der diese Zeilen liest, wird ge beten, in seinen Bekanntenkreisen weiterzuverbrei ten, daß jeder Verbraucher von Gas, Elektrizität und Wasser verpflichtet ist, seinem Verbrauche entsprechend Einheiten zu kaufen. Tut er >as nicht und hat er bei der Kontrolle durch die Geldeinnehmer nicht die nötigen Einheiten ab zugeben, so muß er sie zu dem am Tag« de« Kaufe« geltenden Preise bezahlen. Ls liegt also auch im Interesse des Publikum«, sich in Teilmengen seinem finanziellen Können ent sprechend rechtzeitig mit Einheiten zu versehen. Beim Kauf stets letzte Rechnung mitbringen. Wahllisten einsehen! Arraefichts der Wichtiakett der «« 18. November stattfirldenderr Stadt»« r« orvnetenwahle» ist e- Pflicht de» Wahlberechtigten, sich davon überzeuge«, vast fei« Name in der Wahlliste verzeichnet ist. Der heutige Tonntaa ist der letzte Tag, an dem noch die Einsicht in die WLkUerliste vor genommen werde« kann. Die Wahllisten liegen in den an den AnschlagsLnlen be- kanntgegebenen AuSlegestellen von 8 Uhr früh bi» 1 Uhr mittag» au». Wer diese Hrist versäumt, hat es sich selbst zn» zuschreiben, wenn er nicht in der Liste der Wahlberechtigte« aufgeführt ist und am Wahltag von dem Wahlakt ausgeschlossen wird. Oie Miete am November Don Architekt Mn» NrNmar-Letp-ig Di« für Anfang Oktober errechnete Miethöhe ist durch die weitere Bertruerung auf allen Wirtschafts gebieten derart überholt worden, daß für den Monat November beträchtlich höhere ' Zuschläge bewilligt werden mußten. Die Kreishauptmannschaft Leipzig Kat nunmehr die gesetzliche Miete in folgender Hohe festgesetzt: filr Betriebskosten 77999 997 Grundmieten filr lfd. Iustaubs.-Ard. 1« 000 00« «rundmieten für große Znftands. Arb. 80 000 000 Gruudwieten für Ziusendienst r Grundmieten zusamoua: 239999999 Grundmütr« hier,« d. Grunbmiete selbst 1 Grundmietrn ergibt eine 240 000 OOOsach« Grundwtet« auf da, Zohr berrchnet. Für den Monat November kommt hiervon ein Zwölftel, ober die 20 OOO OOOfache Grundmiete als Mietzahlung in Frage. Am 1. Oktober ist di« Miete vierteljährlich, zum Teil auch monatlich gezahlt worden. Der viertel- jährlich vorausgezahlt hat, muß den Betrog, der auf den Monat November entfiel, also ein Drittel der Vorauszahlung, von der nuamrhr gültigen Novrm- bermiete kürzen. Die Novemberzahlung ist leicht zu er- Mitteln, wenn die Grundmiet« mit zwei multipliziert wird. Er bleibt danach nur noch festzustellen, ob do» Ergebnis in Milliarden oder Millionen anzu sprechen ist. Hierzu soll nachstehende Tabelle zur Berechnung -er Aovembermieie ein» Uebersicht geben. Gnendutiete Novewberzahluu« 1 30 Millionen 2 40 3 vo 4 80 , k 100 _ 10 200 20 40" . _ 80 600 ? 40 800 SO 1000 60 1200 I 70 1400 Gruubmiete N»v«u»b«r-»hl»»U 80 1600 Millionen SO 1800 „ 100 2000 „ 200 4000 „ 300 6000 „ 400 800 8000 . 10000 „ KOO 12000 „ 700 14000 „ 800 18000 900 1000 18Y00 h 2Ä00 pp Die Miete ist eine Dringeschuld und muß dem Vermieter oder dessen Beauftragten porto- und spesenfrei, spätesten»«», drittenWerktage nach Fälligkeit, -uaestellt werden. Da«selb« güt sinngemäß für Nachzahlungen, wenn Betriebskosten oder laufende Instandsetzuna«arbeiten die verfüg baren Mittel aufgebraucht haben. In den Betrieb»kosten der neuen Miete sind 880 000 Grundmieten für Derwaltungetatigkcit de« Vermieter» oder dessen Stellvertreter enthalten, wor über keine Abrechnung zu leisten ist. Auch diese Vergütung ist auf da« Jahr berechnet, für Ro- vember demnach ein Zwölftel. Die Kapitalverzinsung de« Vermieter» ist nicht erhöht worden. In welchem Maße sich di« Betriebskosten eine« Grundstückes bei den gegenwärtigen Preisen auswirken, mögen die folgenden Beispiele vor Augen führen. Di« einmalige Spülung eine» Wasserklosett« kostet bei einem Fassungsvermögen de» Spülkasten« von 8 Liter Wasser 2X Millionen Mark. Der in der angenehmen Lage ist, bei Nacht die elektrische auto matische Treppenbeleuchtung zu betätigen, wenn er sein« Wohnung aussucht, Kat «ine Au»gabe von 80 Millionen Mark zu den Betriebskosten verursach». Dabei sind 4 Lampen zu 10 Kerzen bei 3 Minuten Brenndauer aerechnet. Denn diese 4 Lampen entsprechend der städtischen Verordnung von Eintritt der Dunkelheit bi« 7 Uhr abend» brennen (jetzt 1)4 Ltd.) so kostet dies« Dauerbeleuchtung 230 Millionen Mark, vorausgesetzt, daß bi» zum Druck dieser Aei- len keine neu« Preiserhöhung der Einheiten seitens der städtischen technischen Werke erfolgt. Noch kostspieliger stellt sich die Sach«, wenn Gas beleuchtung im Treppenhaus« besteht. Vier sparsam brennend« Lampen, sogenannte Liliputbrenner, ver brauchen bei gleicher Brenndauer sogar 000 Millionen Mark täglich, wobei jeder Lag, der di« Dunkelbeit früher bringt, eine Steigerung ,m Verbrauche bringt. Vie gesetzliche Untermiete Der Rot schreibt uns: Die Schiedsstelle für Hau«- erkaltung hatte sich in ihrer letzten Sitzung damit zu befassen, die gesetzliche Untermiete für möbliert« Räume der Geldentwertung mehr, al« bisher, anzu- possrn, und zu diesem Zwecke voll wertbeständig zu machen. Seit 1. Oktober 1923 wird nach der Rats- bekanntmachuna über die gesetzliche Untermiete vom 26. 9. 1923 bet der Berechnung der Untermiete für möbliert« Räume in der Weise verfahren, daß drei Zehntel der Friedensmiete mit einem Multiplikator vervielfältigt werden. Der dabei sich ergebend« Betrag bildet den vom Untermieter zu zahlenden Grundpreis. Als Multi- plikator hat die Schiedsstelle für Hauserhaltuna vom l. November 1923 an di« wöchentlich vom Statistischen Reichsamt iestgestellte und veröffentlichte Reschsricht- -ahl für die Lebenshaltungskosten festgesetzt. E, muß daher, so oft sich die Reichsrichtzahl ändert, eine Neu- berechnung stattfinden. Deshalb empfiehlt es sich, solang« sich die Reichsrichtzahl von Woche zu Woche ändert, zur Vereinfachung de» Rechenwerk«, aber auch zur Erleichterung der Zahlung vom 1. November 1928 an den Untermietzin» wöchentlich zu zahlen. Da« wird am zweckmäßigsten Sonnabend« geschehen, so daß die Zahlung am Sonnabend bei Vorau«' -ahlung der Miet« für die kommende Doch«, do- geaen bei Nachzahlung der Miete für di« zu End« gehende Doch« oilt. Um die wöchentlichen Zahlungen richtig zu ermitteln, muß in folgender Weise ver- fahren werden: Es find zunächst drei Zehntel der Friedenvmiet« mit der letzten vor dem Zahlungstage veröffentlichten Reichsrichtzahl für die Lebenshaltungskosten zu ver- vielfältigen. Da« Ergebnis bildet den Grnndprei«, s 3 oeben cka » V !WWWWWIMNIIMWMIII 8 V Z I 8 Z Z In allen vuckütancklungen unck Kios ken, >m vaknbokduck» uns btrabenkanckel erbkltltch a—l bo<t»t>s»at« Kann übervorck / Vie geheimnisvolle Kerle / ver vräutigam auf ?robe Vie kabel in« vlaue / Vie Va»e au» Zchantung - cka» »inä einige Titel, ckie ckea reizvollen Inhalt «lieberLie«bick>- tea vi«lver»prech«nck aknen Ia«»en Dre I -es/e I an langen lierd»tad«näen, im v-äug, Varlertinmer^akleekau» ocker locker Sirabendabn dielet cki« neue illu »trierle, oder 100 Leiten «lvrtze unck ckadei »ekr prelrverte bionatnckritt s m. o. Zs der sich «rforderlichcrweise noch vermindert oder er höht, je nachdem, ob Bettwäsche oder Bedienung weg- fällt oder der Raum an mehr al» eine Person unter vermietet ist (vgl. U Absatz 4, III und IV der Rats- b-kanntmachung über die gesetzliche Untermiete vom 2V. 9. 1923). Den so errechneten Betrag muß man, um festzustellen, was für einen Tag zu bezahlen ist, nunmehr durch 30 teilen. Der Betrag der wöchen!- lichen Zahlung wird sodann in der Weise ermittel», daß man do« Ergebnis mit 7 vervielfältigt. «eispiel:, Reichrrichtzahl für Lebenshaltungskosten zurzeit 3O48OOO0O0. Friedcnsmiete de» möblierten Aim mers 20 Mark, drei Zehntel davon — 0 Mark, diese mit 3 048 000 000 vcrvielföltigt, ergibt 18 270 000 000 Mark (Grundpreis, der sich aber, wie oben gesagt, durch Wegfall der Bettwäsche oder Bedienung »och vermindern oder durch Vermietung an mehr als ein« Person noch erhöhen kann). Davon kommt auf den Tag 18 270 000 000 Mk. — 609 000 000 Mk., auf die Woche 30 809 000 000 X 7 — 4263 000 000 Mark Außer dem so errechneten Betrag ha: der Unter- Mieter, wie sich au» ll Abs. 3 der Ratsbekannt machung vom 2V. 9. 1923 ergibt, von der Gesamt miete der Wohnung den Betrag zu zahlen, der auf die llntermietfläche entfällt. Kus Gustav Mahlers Leipziger Seit Unveröffentlichte Briefe an Max Staegemann. Mitgeteilt von vr. «en» Gettnoor n. Str deröttentttwen zwei weitere Brief« Majors an !>:n Leipziger L-earerdtrektor Liaegemann. In dem erste», der dem Jn-alt naw kurz vor Modler« Ucderstedlung von Prag na<» Leipzig geschrieben lein mutz, ist die Red« unter andrrm von einer Langer"« und einer Oper, über wetche Ltaegemann do» Gut achten seine» neuverpsltchteten Kapellmeisters ein- gefottxn hall«. Der zweit« Brief siammi au» Mahttv» Budapester Operndtrettortmn, welche« an di« Leipzig« Kett anschlotz. «ut ipm g«hl hervor, Patz -wische« vK«n Männern üb« di« Unsttmmigtetten der letten Leipziger Tag« dinauS ein denkbar gute« Ltnvernebm«» bestand«» Hat. LV et sich bet d«u beibrn »rlttnerdrieien- um «ine irilgagementSang« segenüetr der dauurl» neunzebnILbrtgen Opernsoubrctte ^ofenne von Ar« »er bandelt oder um «in« rein private Korrespondenz, lieh »ich »ich» ermitteln. Radler «npfiebtt »n dem ersten Brief die Oper .Desaniot" an Stelle der .Bioconda" des bekannten Komponisten der Gartbatdt.Hvmn« Ponchtelli zur Rusfübrung. .Delantee" tst ein Derk d«S miMer- w«U« fast vergessen«» SstolienerS Catalans. Mahler» Anregungen kür di« -Lvielplangestaltuna der Letvztger Oper sande» durchweg nicht dir Billigung Itaegemann». ; - > : Prag, Langestraße 18, nicht blauer Stern. Hochgeehrter Herr Direktor! Ein Unwohlsein de» Fräulein Hudl, tnfolgewessen ich sie erst gestern vornehmen konnte, ist Schuld, daß iq Ihnen so spät darüber berichte. Die Stimme ist entschieden schön, hat einen «ar- men Klang — nicht üble Mittellage und Tief«, für mich ist e« überhaupt zweifelhaft, ob die Dam« nicht ein Mezzosopran ist. — Sie ist jedoch totale Anfängerin! Sie «ar zwar «in« Saison hindurch in Olrpütz engagiert, hat jedoch dort aus welchen Gründen ist mir unbekannt — nur drei Partien gesungen und -war Agathe, Gret chen und Leonore-Troubadour! Ich hab« wir ««schieben,» au» dies« wie au» anderen Partien (Elsa, Elisabeth) Vorsingen lasse» und dareaw ersehen, daß sie bisher in schlechten Händen war, doch entslbieden bildsam ist. Ich «eiß nicht, wofür Sie di« Dam« brauchen, doch könnte i^ sie für auss^ließlich erstes Fach für Die Oper Sioconda habe ich durchgesehen und hat mir dieselbe entschieden mißfallen. Jedenfalls steht Dejanic«, von der ich Ihnen ge schrieben, viel Höker. Ich weiß nichts ob da« Lew ziger Publikum die „Aida" goutiert, in diesem Falle dürft« Drjonice auch gefallen. Uebrigen« war ich hier einige Mal im böhmi schen Rationaltheater und hab« mir manche» von Smetana, Glinka und Dworzak usw. angehört, und muß gesteben, ^aß mir besonder» ersterer sehr bemerkenswert scheint. Wenn sein« Opern in Deutschland auch nie Reper- toir werden können, so wäre e» doch immerhin der Mühe we0t, einem gebildeten Publikum, wie da« Leipziger ist, «inen so durchaus originellen und ur- sprünglichen Musiker vorzuführen. Auch einmal wieder einen Spontini zu bringen, wäre ja ganz interessant! Ueberhaupt muß man da mit den Verhältnissen rechnen, und die zu Gebot stehenden Sänger in Betracht ziehen. Oft macht auch die besondere Eignung eine» solchen für eine Parti« den Erfolg einer Oper au». Mit ausgezeichneter Hochachtung ganz rrgebenst Gustav Mghler. * Budapest, 20. 12. 1888. Hochverehrter Herr Direktor! Bc.folgende Briefe klären Sie über die Situation auf', ich bitt«, dieselben wieder diskret zu behandeln. — Können Sie sich schon entscheiden? und wie soll ich mich in der Angelegenheit verhalten. — Ich bin in entsetzlicher „Soubrettennot!" — Zu gleicher Zeit wünsche ich Ihnen und Ihrer lieben Familie glückliche Feiertage und bitte mit- folaende „echt magyarischen" Spezialitäten zu ver suchen. — Di« Durst muß gebraten «erden. — Ich bitte bet« Oeffnen der ein-elnen Büchsen vorsichtig zu sei», da eine Nein« mit Paprika aefüllt ist und leicht für Nase und Augen nnangeneyme Folgen haben könnte. — Ich werde wohl den heurigen Weihnacht«- abend recht einsam verbringen da kein Theater Isk — «77V 770171 ovsvlur bETTssPN HAT 77X71SELLEY! hab«. Jetzt bi» ich sest in den Ribelungenpeoben, habe aber recht» Teaornot und di« absurdesten Schwie rigkeiten an allen Ecken und Enden. — Ich lass« ab« nicht eh« lock«! Ich bitt», Ihr» liebe Familie »an mir recht hwg. lich zu grüßen — ich nehme auch an, daß dieser Gruß auch zn Freund Perron gelangt — und wünsche Ihnen allen einige ruhige und gemüthefrrie Tage. Ihr ganz ergebenster Gustav Mahler. Bitte die Pakete nicht zu lange auf der Post liegen zu lassen, sonst verdirbt da» Obst. Zum Spaß sende ich beide Artnerbriefe zugleich, damit Sie sie recht genießen können. Ver medizinische Nobelpreis Der medizinische Nobelprei« für 1922 wurde zu je einer Hälft« dem Professor der Physto- logie an dem Univerfity College in London A. V. H il.l für seine Forschungen betreffend die Wärme tönung in der Muskel, und dem Professor der Phy- siologie in Kiel O. M «yerhof für seine Ent deckung de» Verhältnisse« zwischen dem Sauerstoff- und dem Milchsäureverbrauch in der Mu»k«l ver liehen. Den Pret« für 1923 erhielten Dr. F. G. Banting und Prof. I. R. Maeleod in To ronto gemeinschaftlich für ihre Entdeckung de» Insulins. Di« A»gl1«d«»»g der Ttträr-tliche» Hochschule an di« Universität Leipzig. In der Aula der Uni versität fand heute die feierliche Begrüßung der Veterinärmedizinischen Fakultät statt. Die Fakul tät ist mit dem l. Oktober 1923 von Dre». den nach Leipzig vervrgt worden und ist hier der Universität angegltedert. Der Rektor der Uni versität Leipzig, Professor Dr. Held, eröffnete mit einigen einleitenden Dorten die Feier, sodann er griff Professor Dr. Vaum da» Wort. In kurze», Umrissen gab er ein Vild über di« Gründung der Tierärztlichen Hochschule im Jahre 1774 bi» zur Gegenwart. Ferner sprach er seinen Dank den- senigen au», die an dem Ausbau und der Eingliederung der Fakultät in der hiesigen Universität mitgeholien Haden, vor allem der Staa»oregierung, der Stadt Leipzig, dem Rektor der Universitär Professor Held, Oberbürgermeister Dr. Roth« und Herrn Ministerialrat Kramer, Dresden. Au« Schluß d«r kurzen Feier wurden zu Ehrendoktoren d«r medizinischen Fakultät er- vannt: Pros. Dr. Vaum, Vet-M»d. Pros. Dr. Zoe st. zu Ehrendoktoren der Veterinärmedizin!- schen Fakultät: Pros. Held, Oberbürgermeister Dr. Roth«, Ministerialrat Kramer, Dreaben, Mros. Mavchanb, Lripäta Gper und Konzerte Wenn Gustav Brecher zur Nachfolge Lohses in der musikalischen Oberleitung der Leipziger Oper ausersehen ist, wie e» immer bestimmter den Anschein hat, so lassen sich aus der Art, wi- er nach kurzen Verständigungsproben den „Lohcngrin" umgc- ftaltet und auf ein sehr beträchtliches künstlerisches Niveau gebracht hat, bestimmte Rückschlüsse auf die künftige Direkttonsführung ziehen. Ls darf danach al» ausgemacht gelten, daß Brecher die Reorgani sation von der Bühne, vom gesungenen Wort her beginnen und im Sinne der größten Vorbilder, die das deutsche Opernthrater gehabt hat, eines Wagner oder Mahler, die höchste Deutlichkeit der Phrase im Einzelgesang wie im Ensemble anstreben wird. Die gestrige ,Lohengrin"-Aufführung bot hierfür unser- kennbare Symptome; mehr als symptomatischen »nd allgemein orientierenden Wert aber möchten wir ihr nicht beimeffen. Denn viele« blieb von selten der Sänger unerfüllt, teils wegen vorhandener Schwä chen de« Material», teil« wegen ungenügender Ver stiindigungsmöglichkeit. Daß man in mancher Hinsicht an dir musikalische Direktion Brecher« beträchtliche Erwartungen knüpfen darf, ging au« der lebendigen, aufrüttelnden Orchestersührung hervor, durch die viel scheintote Partitur zu klingendem Leben geweckt wurde. Der erste Akt hatte energischen Aufbau, der letzte Fluß und Intensität, und zwar immer nach dem Prinzip der höchsten Plastik de« Wort», der expres siven Gesangsphrase. Rur der mittlere Akt blieb allgemein matter, und den Orchestervorspielen fehlte mir jene große organische Linie, die über ganze Szenen und Akte, auf weiteste Sicht so offenkundig vorhanden war. * Lin Piolinabend von Han» Bassermann war weitaus die beste instrumentale Leistung, die man in den Konzerten der letzten Wochen erlebte Hier äußerte sich «ine in sich gefestigte, charaktervolle musikalische Persönlichkeit. Wa» das Programm bot: Bach, Reger, Strauß, Dvorak — da« war Kraft »us einer starken Hand wettergegeben. Für die deutschen Meister bringt Bassermann die Sachlichkeit, den Ernst, di« Geistigkeit mit, für die Slawen das federnde Temperament, den singenden Ton, di« »usikanttsche Besessenheit. Dazu eine imponierende Einfachheit d« äußeren Lichgeben». Heechert Eharlier, der B»gl«it»r am Klavier, tst von sirr gleichen Art Mw» MM« auch dich»« Küttpl« starke Beachtung