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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-27
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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^auusbeuck, cken 27. vütoder vermischtes Die hohe tschechoslowakisch« Automobilste«««. Durch die tschechoslowakische Kraftwagenabgabe von monatlich 200 Kronen wird der Krastwagenverkehr über die böhmische Grenze außerordentlich erschwer!. Namentlich erfahrt der wirtschaftliche Verkehr eine weitere beträchtliche Belastung. In erster Linie werden diejenigen deutschen Unternehmen betroffen, die in Böhmen Zweigniederlassungen haben und diese häufig besuchen lasten muffen. Daher ersuchte die Dresdener Handelskammer das sächsische Wirtschaft». Ministerium, auf die schleunige Aufhebung oder mindesten» auf eine beträchtliche Herabsetzung sener Abgabe hinzuwirken und, wenn die diesbezügttchen Bemühungen der Reichsregierungen ohne Erfolg bleiben sollten, die Einführung einer gleichartigen deutschen Abgabe zu fordern. Hohe Straßenbahn, und Gaspreise in Hamburg. Die Hamburger Straßen- und Hochbahn hat ihre Preise ebenfalls wieder erhöht, und zwar macht sie diesmal einen ganz gewaltigen Sprung. Während man vor wenigen Tagen noch die billigste Strecke für 100 Millionen fahren konnte, kostet sie jetzt 700 Mil- lionen Mark. Die teuerste Fahrt kostet 1,1 Milliarden. Der Gaspreis wurde auf 3)4 Milliarden pro Kubikmeter, der Lichtstrompreis auf 3 Milliarden die Kilowattstunde erhöht. Die Berliner Straßenbahn erhöht vom Sonn- abend ab ihre Tarife wie folgt: Ein Umsteigefahr- schein 1)4 Milliarde, ein Kinderfahrschein 800 Mil lionen Mark, ein Hochbahnumsteigefahrschein 2)4 Milliarden Mark. Sine neue Insel entstanden. Im Kaspischen Meer entstand in der Nähe von Aschperon, zwei Werst von der Küste entfernt, eine Insel. Auf der Insel zeigte sich eine 10 Sashen hohe Naphthafontäne,' die Gestein, darunter Kupfererz, auswarf. Sim Fischteich ausgeraubt. Heute wird alles ge- stöhlen. Jetzt haben Diebe sogar einen ganzen Fischteich leergefischt. Der große Waldsee bei Ußmannsdorf unweit Hamburg wurde von un- bekannten Personen vollständig ausgefischt. In dem großen Teiche befanden sich ungefähr 20 Zentner Fische, )4pfLindige Spiegel- und Schuppenkarpfen und pfundige bzw. )4 pfundige Schleie. Der Schaden beträgt mehrere Billionen Mark. Mord in Schöneberg. In dem Hause Haupt- straße 113 in Schöneberg wurde, in halb angekleide- tem Zustande im Bette liegend, der frühere Kellner Johann Brosick ermordet aufgefunden. Brosick hatte zuletzt Billetthandel betrieben. Allem Anschein nach ist er erwürgt worden. 40 Milliarden Mark wurden geraubt. Geheimnisvoller Mordanschlag. In einem Zimmer des „Palaca-Hotels" in Belgrad hat sich ein geheim« nisvoller Mordversuch abgespielt. Dieses Zimmer war gemeinsam vom schweizerischen Holz. Händler Iseli aus Zürich und dem französischen Hauptmann Carlier bewohnt. Durch zwei Re- volverschüste herbeigerufen, fand das Hotelpersonal Iseli durch Kopfschuß schwer verletzt wor, während Hauptmann Carlier eine leichte Wunde am rechten Arm aufwies. Der Franzose erklärte, er habe einen Fremden gesehen, der gegen seinen Zimmer- genoffen geschossen habe, und als er ihm habe den Revolver entreißen wollen, sei er am Arm verletzt worden. Nach der Lage des Zimmers scheint jedoch die Gegenwart einer dritten Person aus- geschlossen gewesen zu sein, und die Polizei neigt daher zu der Ansicht, Carlier habe Iseli verletzt und nachher auf sich selbst geschaffen, um den Verdacht ab- zulenken. Der Revolver konnte bis fetzt nia-t auf. gefunden werden. Bezüglich des Motivs ist die ' Polizei jedoch vorläufig nur auf Vermutungen an- gewiesen. Transport eines siebenstöckigen Hanfes. In Chi- cagv hat man kürzlich kste Umgruppierung eines siebenstöckigen Hauses ausgeführt, und zwar bei un unterbrochener Funktiondes elektri schen Lichts, des Telephons und der Wassertet' tung, und ohne daß die Bewohner des Hanfes auch nur im geringsten in ihrer Behaglichkeit gestört wurden. Die Verschiebung, die wegen der Ver- breiterung der Straße vorgenommen werden mußte, wurde mit einer Geschwindigkeit von 1,20 Zentimeter in der Stunde auf eine Ausdehnung von rund 30 Metern ausgeführt. Lport null turnen Zußball-Länderkämpfe In der nächsten Zeit finden verschiedene Länder- spiele statt, die wieder einmal über die augenblick- liche Spielstarke der beteiligten Nationen Aufschluß geben sollen. Am 28. Oktober treffen sich in Prag die Tschechoslowakei und Jugoslawien. Don den drei bisher ausgetragenen Kämpfen ge wannen die Tschechoslowaken zwei (7B, 6:1) und ver- loren einen (3:4). Am gleichen Tage stehen sich in Paris die Re- Präsentanten Frankreichs und Norwegens gegenüber. Der Ausgang dieser Begegnung ist für uns besonder» interessant, da die Nordländer am Sonntag darauf (4. November) in Hamburg der deutschen Länderelf entgegentreten. Für das letztgenannte Spiel hat der Deutsche Fußball- Bund übrigens erstmalig die Eintrittspreise in Drundmark festgelegt. Ein Multiplikator, der je nach dem Stand der Mark bestimmt wird, bewirkt die Errechnung der jeweiligen Preise. Der süddeutsche Grotzkampf Fürth erlebt morgen seiner: großen Tag. Spielvereinigung.Fürth und 1. FC. Nürnberg messen ihre Kräfte im Derbandsspiel. Da die Fürther bereits schon drei Derlustpunkte haben, der Klub dagegen erst einen, wird sich die Epieloerei»igung riesig anstrengen, um den Sieg da- vonzutragen. Sollte Nürnberg gewinnen, so ist die Meisterschaft Bayerns bereits am Sonntag ent- schieden. 4t Die Wiener Bienna hat ihre für Anfang November geplante Wettspielreise nach Frankreich auf Ende Dezember verschoben, da sie in der Wiener Meisterschaft an 1. Stelle steht und ein« Ueberlastung ihrer Spieler zu vermeiden beabsichtigt. — Dieser einzig richtige Beschluß kann allen in eine ähnliche Lage kommenden Vereinen nur zur Nachahmung empfohlen werden. RSL-Leipzig ln Hannover Der akademische Sportklub tritt heute in Hannover mit seiner ersten Herren- und der Iugendmannschaft in R u g b y. Spielen dem DFV.» 78 gegenüber. Die Herren spielen in folgender Auf. stellung: van Eck, Klotz, Offenhauer, Janke, Schu mann, Mairing, Poser, Schneider I; Büchner II, Steinbach; van der Epuy, Bürger, Cilliere, Fichte, Erhardt. Die Rugby-Mannschaft der Heidelberger Ruder- gesellschaft siegte in München gegen Wacker 10:3 und in Wien gegen die Amateure 28:17. Das Hockey-LLuderspiel Suddeutschland gegen Oesterreich, das für kommenden Sonntag in Deutsch- land stattfinden sollte, wurde, wie uns aus Wien ge- meldet wird, abgesagt, da man sich über den Ort der Austragung nicht einigen konnte. Voraus sichtlich wird das Match im kommenden Frühjahr stattfinden. Di« ALsaae kommt u. E. reichlich ,'pLi und unerwartet, zuaial der kftrereUsttschr verband noch vor wenigen Laven sei»« AurwaV-Mannschaft namentlich bekannt gegeben har. Ihre» a^ährlich stattfindeudeu Dauermarsch ver- anstaltet die Berliner Turnerschast am kommenden Sonntag auf einer 38L Kilometer langen Strecke. Der Marsch wird in drei Altersklassen als Mannschaftsberrerb (je fünf Mann) ausgetragen. Deutsche Voxer-Siege in Wien Die au dem internationalen Kampsabend in Wien teilnehmenden deutschen Boxer konnten eindrucks- volle Siege erringen. Im Hauptkampf standen sich der Hannoveraner Otto Rösemann und der Ita- liener Braida gegenüber. Rösemann zog in seiner bekannten Manier sofort los und siegte schon in der zweiten Runde durch Niederschlag. Der deutsche Ex amateurmeister Funke besiegte Hanna überlegen nach Punkten, während Molinar o-Würzburg, der an Stelle von Kinseher-München antrat, gegen den österreichischen Federgewichtsmrister Hollek ein Unentschieden erzielte. * I In Prag wurde die Herbsl-Borsafton unter Teil nahme der Deutschen Rolaus und «tausch er- össnrt. Die Ergebnisse der Kampfe waren folgend«: Rolaus Berlin schlägt I o h n s o n in der 8. Runde k. o., K t ausch-Berlin wird gegen Sykora tn der 4. Runde »vegen verbotener Schläge disqualifiziert, Her mann C; trat nik besiegt den Dänen Jürgensen tn der 3. Runde durch k. o-, Bcla Cztrolntk wird von Jimmy Lygett in einem Iv-Rnnden-Match nach Punkten geschlagen. O In London -ar der Franzose Pr unter eine« 15-Runden-Kampf gegen Fred Archer auLgettagtn, der nach Punkten zugunsten de- Engländers endigt«. Die Rekorde Rrne vorgs Der schwedische Schwimmer Arne Borg hat bisher solgende Rekorde, darunter sechs Weltbestleistungen, aufgestellt: 50 Yard: 0:23,5. 100 Yard: 0:54 (Wett- rekord: Weißmüller 0:52,0). 100 Meter: 1:01,3 (Wett- rekord: Weißmüller 0:58,6). 200 Meter: 2:20,2 (Welt- rekord: Weißmüller 2:15,6). 400 Meter: 5:00,4 (Welt- rekord). 440 Yard: 5:00,2 (Weltrekord). 500 Meter: 6:29,1 (Weltrekord). 1000 Yard: 12:47,7 (Weltrekord). 1000 Meter: 14:00L (Weltrekord). 1500 Meter: 21:35 (Weltrekord). Reine Wettbüros für Rörperspsrt in Wien Ter Derwalrungsgerichts-os in Dien Hatte über die Frage zu entscheiden, ob di« Ausdehnung der Bnch^ inacherttzcnzen sitr alle Tportztveigc zulässig ist. Der Invalide Viktor Friedmann Hatte um Erteilung einer Bnchmacherltzen, aus alle Spornrveige mit Ausschluß der Pferderennen, für dir schon Wettbüro- bestehen, nach gesucht, war aber vom Magistrat mit der Begründung abgewiesrn worden, datz durch di« Ausdehnung der Wetten auf alle Dportzweige die Dpielleidenschast ver stärkt würde und ein Bedarf nach solcsten Wettbüros nicht bestehe. Die Btüard-Weltmeisterschaft für Berufsspieler gelangt vom 29. Oktober ab in New York zum Aus- trag. Wahrscheinlich werden wieder sechs Teilnehmer zugelassen werden, darunter die beiden Weltmeister der letzten Jahre, die Amerikaner Hoppe und Schaefer. Auch der Deutsche Hagenlocher wurde wieder zur Teilnahme bestimmt, doch wurde er daraufhin von dem auch in Deutschland bekannten Tschechoslowaken Jean Bruno zu einem Ausschei- dungsturnier herausgefordert, das in diesen Tagen vor sich geht. Tagung des (VHSL In Schierke fand eine Tagung der in und um den Harz organisierten Ortsgruppen des Overharzer Ski-Clubs statt. Der Jahresbericht gab ein Bild ftcihiger Arbeit. Ws neue Ortsgruppen sind in den OHDE. ausgenommen worden: Ilsenburg, Nordhausen, Blankenburg. Magdeburg, Tbale, Hildesheim, Berndurg Ouedlinburg, Zerbst und Osterode, so datz der Verband 37 Ortsgruppen mit über 4000 Mitgliedern zählt Sin Umsevwung war die Mitteilung, datz dem Skimeister vom Overbarz. Walter Wagner-Braunlage, infolge unge. biihrlichen VerHlrens der MeisterscdastStitel «rttzoa«n wurde und er sowie sein Bruder Otto disqualifiziert sind. Don der Arbeitsgemeinschaft des OHDL. mit dem Harzklub und den Harzer Hotelindustriellen werden gute Erfolge namentlich in bezug aus dle UnterkunftSbeschas- sung der Wintersportler und im Hinblick aus verbesserte Eisenbahnverbindungen erwarte». Reue Sprung schanzen sind in Altenau und Clausthal gebaut Wor den. Die graste Sprungschanze in Sonn « nberg soll als offizielle Sprungschanze des OHSC. ansqebaut werden. Ermutigt durch die Erfolge im vergangenen Winter sollrn neben den von den Ortsgruppen tn Aussicht ge- nonnnenen Wintersport 'cranstattungen u. a. der Staffel lauf, als Rundlaus gedacht, und ein Verband-Wettlauf vorbereitet werden, den man mit einem Jugendlag ver binden will. Der groste Staffellaus findet am Sonntag, 18. Januar, der VerbndSwettlus eine Woche später, am 19. und 20. Januar, statt. Mit der Durchführung des Siafsestauleö winde die Ortsgruppe Altenau, mit der des Juacndtages Clausthal betraut. Zu den «rosten, am 3. Februar 1921 stattfindcnven Stgssettcnlänsen des Deutschen Skiverbandes wird der OH SC zum ersten Male otne Mannschaft entsenden. Line neue vobsleighbahn Durch eine namhafte Spende ist die Möglichkeit ge geben. die im vorigen Jahre in Hahnenklee (Ober harz) in ihren Anfängen hergestellte Bahn in diesem Jabre zu vollenden. Die bekommt eine Länge von 3000 Metern und wird eine der schönsten Bahnen von Mittel- dnrtschland darst-llen. Radsport Dtt 1». Rundfahrt durch dle Lombardei aeftuzgt am Sonntag «ck der 255 Kilvmetrr langen Strecke Mailand —PtHano—fti-ello—Camerlata-Esrentola—Mailand zur Entscheidung. Bon nichtitalienischen Fahrern sine Aberger, Gölte (beide Deutschland). Rotter, Bru ni«, Locauehah und Diberghtem Mr da» Rennen ver pflichtet worden, das in den beiden letzten Jabren d«n italienischen Champion Virardengo in Front sah Von deulichon Fahrern, die verschiedentlich an der schweren Korckurrenz letlnahmrn, vermochten sich Aberger und Schenkel 1913 auSsuzeickmen. indem sie an L. bzio. 9. Stelle landeten. * Berliner Radrennen Der Deutsche RennfaHrer-Aevdand versammelt «n Sonntag aus der Berliner Olhm - ptabah« seine in Berlin weilenden Mitglieder zu einem großzügigen Programm. Im Mittelpunkt stehen zwei Dauerrmnen über 10 ttllomewr und eine Stunde Soweit die Mitglieder des Verbandes tn Berkin an wesend sind, werden sie auch die Fliegerrennen bestreitNl. Die Dauerrennen werden von Saldow Gawali. Stellv rink und Kuschkow bestritten Der HSHen-Weltrekor- Die „Föderation Aeronautique International^* (F. A. I.) hat die Höhenflugleistung von Sadi Le- eointe mit 10741 Meter als Höhenweltrekord an- erkannt. Als bisherige Welthöchstleistung galt die- jenige de» Amerikaners Mac Ready mit 10K3 Meter. Rennen zu Paris 25. vltsber. 1. R.: 1. Tissois Lucktz Burgotzu« (ESUna», L wotttl d« Midi (CHtkdS), 3. ivrand Garde (ZeirninM. — Feeneri Sur le Rhin, Labor L'Hirondelle, Melamarö. CSftophor«, Tambour Major, Lhambardeuse, Claire Bote. — Toto: 58: 27. 50, 1!. — B».: 52: 21, 45, 13. 2. R-. 1. Mlle. Fanny-HeldhS Heldtsanu (M. Allemand), 2. Justice ll (Jenntngs), S. Vir Sallahad M'Reill). — Ferner: Bette Aeutllr, Perdicas. Calltcrate, Th« Cherokee. — Low: 41: 16, IS. — BK.: 3-: 14, 12. S. R.: 1. Kanns Pomar« (Garner), 2. »Orange Berte (Jennings), 8. Solange (Semblat). — Ferner: Baignoire, Gabeche. Lontrcdanle. Lbochotte, Oriane. — Toto: 28: 14, 17, 20. - BK.: 25: 12, 15, 18. 4. R.: 1. Mme. Ed. Blancs Roquentin (Hobbs). 2. Ichain (Mac Her), S. Jsola Bella (Sharpr). — Ferner: Le Marbore, L« Monasteve, Lhant de Guerre, Ber- gerac II, Sainte Odile. — Toto: 68: 17, 13, 16. — BK.: 61,- 15, 12, 14. 5. R.: 1. Goudcbaur' Roi Salomon (JenningS), 2. Cordmbe (Slay-, 3. Bvclin <Wood-and). — Ferner: Jott. Dou Jeloud, Sens, Mazeppa ll, Apres l'Lnde«. — Toto: 48: 23. 79. 48. — BK.: 43: 21, 54. 43. 6. R.: 1. Lauzters Mingrelte ll (Le Prevost), 2. Negocialeur (Hobbö), 3. Aurelia (Maiden). — Fer ner: Fauche le Ble. Moonligbt. Orizaba, Le Bellerophon, Frivola, Banco, Martines. Glottis, L'Astucieuse. Cvt- nuaille. Eurydice, Penigotte. — Toro: 220: 126. 58, 29. — BK.: ISO: 54, 26. Jockeibestrasungen. I. Staudinger bat 30 Milliarden zu zahlen, Wei er ohne stichhaltigen Bruno einen Mr den Grasen Bern- storfs-Khldcnstcen-Ausglelch tn Hoppegarten (12. Oktober) angenommenen Ritt abgesagt und im gleichen Rennen ein andere» Pferd geritten hat. — M. Oertel wurde in eine Geldstrafe von 3 Milliarden genommen weil er nach der Ltpfla in Leipzig einen seiner Kollegen im Jockei zimmer geschlagen bat — A. Kränzlein und P. Le - wtcki sind mit je 750 Millionen Mark (!) bestraft worden da sie am Stan des Haupt-Jagdrennen? in Karlshorst den Anordnungen des Starters keine Folge leisteten. * Minor, das ausgezeichnete Hürdenpserd des Herrn v. Tepper-Laski, brach am Mittwoch ftn KaA«dorsier Parsorce-Jagdrennen hinten rechts das Sesambein und mustte getötet werden. Da« Ende einer langen taten- unr> erfolgreichen Nennlaufbabn in den Dielen! * Otto Schmidt, der am Mittwoch auf Pe Ih nes la »en Bullockschen Rekord in Karlshorst um 2 Lilagen schlug und damit den Sl. Siegesritt in diesen, Jahre absolvierte, wird am Sonntag in Dresden auf den Pferden des Gestüts Starpel im Sattel sein. * Sine neue Art der Verlosung versucht der ivefter reichtsche Jockecklub bet der Abaave der 20 von ihm aus England nach Oesterreich eingcfübrtcn Jährlinge. Die Los« werden der Reih« nach verkauft: der Crsteher her ersten Loses hat das Rech«, als Erster unter allen 20 Jährlingen zu wählen; ioenn er seine Wahl getroffen kann der nächste unter den verbliebenen iS wählen und so woiter. bis aus diese Weise alle Jährlinge verlost sind. Wird dabei noch jedes einzelne Los versteigert, so ergibt sich «ine zwar langwierige, aber dafür um so ergwblgerc Kombination von Auktion und Verlosung. Unsere Voraussagen 1. R.: HettoS — Reve de Monuaine — 2a Crau. 2. R : Dellys — Le Glaive — Tam Tarn II. 3. R. Le Dauphin — Hallier — Le Prelude. 4. R.: Sstlvan — Dauabourg — Mariette. 5. R.: Soldat de Plomb — Omuze Mille. 6. R.: Ypsilanti — Orvieto — The Coyote. vier glückliche Menschen 23j Roman von Lllnor Sir» Kapitel XIX. Bei Tristrams Morgenritt im Park, war Satan, sein Pferd, ungewöhnlich unruhig. Viel- leicht hatte Tankred seinen Teil daran. Pferde pflegen aus der Nervosität ihres Reiters nicht ungerne Kapital zu schlagen. Unter dem Hinstreichen des klärenden Morgen- windes sagte sich Tristram, daß er ein Narr ge- wesen sei, wenn er etwas anderes von Zara er wartet hatte, als ihre gewohnt ablehnende Hal- tung. Er wollte sich fortan darüberstellen; diese Art von brennendem Schmerz einer Frau gegen- über war seiner nicht würdig. Don dem Morgenaalopp zurückgekommen, nahm der Lvrd ein Bad; machte sorgfältig Toi lette und ging, um seine Braut für den Besuch seiner Mutter abzuholen. Der Bankier war in die Stadt gefahren. Tristram erwartete Zara allein in der Bibliothek. — Was war denn das? — Sie mußte ja die Nacht über geweint haben! Dunkle Schatten um die Augen — hm! Was lag dem zugrunde? Alle gefaßten Vorsätze in bezug auf seine Haltung ihr gegenüber gingen in die Brüche. Voll Äesorgnis streckte er ihr beide Hände ent gegen; ließ sie aber sofort wieder sinken, als die Bäoegung ignoriert wurde. „Ich bin bereit!" sagte Zara, und sie be- stiegen da» Auto. Lin Trupp Reiter überholte den Wagen, und Tankred fragte seine Braut, ob sie Freude am Pferde habe? „Erfind wohl zehn Jahre her seit meinem letzten Ritt; mir fehlte eben die Gelegenheit dazu. Äl» Kind war das Reiten meine Wonne.* Also das war wenigstens ein Thema, bei dem sie ihn nicht abfallen ließ. „Sie müssen also für den Wiederanfang in Draith ein entsprechend ruhiges Pferd vor- finden; und ich selbst möchte Ihr Lehrer sein.* Noch che Gräfin Schelfky eine Antwort geben I konnte, machte das Auto halt. Sie waren an- ! gekommen. Ein respektvolles Lächoln aut seinem ! alten Gesicht stand Michelham an der Türe, und Tristram nickte ihm mit dem ganzen Zauber seiner Freundlichkeit zu. „Das ist die neue Frau Gräfin, Michelham," sag^ er; und dann zu Zara: „Michelham ist ein besonderer Freund von mir. Als ich von Eton zurückkam, haben wir zuweilen mitsammen gewildert — und so was." Ob der Alte wohl etwas von ihrer Erniedri gung wissen konnte? — Nein; und Zara gestat tete sich dem treuen Diener gegenüber den gan- zen Reiz ihres sie so wunderbar verschönenden Lächeln. Michelham neigte sich tief: „Ich bitte Frau Gräfin und Seiner Lordschost meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen zu dürfen!" Weiter mit einem Blick auf Tristram: „Wenn ich mir nun d'e Bemerkung erlauben darf — mit einem solchen Herrn, wie unser Lord, müssen Frau Gräfin schon glücklich werden!" Ganz erfüllt von der neuen Schwägerin, von ihrem eigenartigen Aeußeren, wie von ihrem sonderbaren Wesen, hätten Emily und Mary nach dem gestrigen Diner gerne ihr Herz vor der Mutter ausgeschüttet. Lady Tankred aber wehrte ihnen: „Erzählt mir nichts, liebe Kin der!" meinte sie; „ich möchte mir meine An sichten ohne jedes Vorurteil bilden." Mit Lady Eolshurft aber hatte Tristrams Mutter nicht gerechnet. Schon frühzeitig ließ sie sich melden, angeblich wegen Enundigungen nach Lady Tankreds Gesundheit. „Ti-istrams Braut! Nun ja, ob du wohl mit seiner Wahl einverstanden sein wirst? — Mir scheint es zweifelhaft! Jedenfalls behandelt sie uns samt und sonders so, als ob sie uns eine antäte und nicht wir ihr. Und deines Sohnes häusliches Glück? —" ' „Julie, ich bitte dich alles Ernstes, sage kein Wort mehr. Ich habe volles Vertrauen zu Tristram, und möchte demgemäß seine Braut mit aller Herzlichkeit empfangen." „Verschwende deine Anstrengungen nicht darauf, meine Liebe! Du wirst nichts erreichen, fürchte ich; sie ist vollständig unnÄ)bar. Nicht einmal ist sie während des ganzen Abends aufgetaut Uno was ihr Aeußeres betrifft da ließe sich auch manche» sagen: — für das, was n«n im wahrsten Sinne des Wortes eil« Dame nennt, sieht sie nämlich viel zu auffallend aus.* „Sie kann doch nichts dafür, daß sie hübsch ist!" erwiderte ruhig Lady Tcknkred. „Im übri- gen wollen wir nicht weiter darüber sprechen. Du warst so freundlich, dich nach meinem Kopf- schmerz zu erkundigen; es geht mir besser damit." „So ist es wokl angebracht, daß ich gehe!" meinte Lady Eolshurft spitz; sie «ar leicht be leidigt» „Verwandte sind greulich; sie gehen auf die Nerven. Jede gut gemeinte Warnung wird ab gelehnt. Jane ist ganz besonders schwierig!" war der Schwägerin Gcdankengang, während sie im Wagen davonrollte. Unterdessen saß Lady Tankred und sah still vor sich hin. Wenn sie doch nicht gekommen wäre, diese Julie! — Eine Wolke war Uber das Gelände geflogen, und sie hatte ihren Schatten zurückgelassen. Mittlerweile war der Moment für die Begeg- nung der alten Dame und ihrer Schwieger- tochter gekommen. Diese ahnte ja nicht, wie es in Tankreds Herzen aussah. Ihr ehrlicher Eha- ratter Hütte sich gegen die Heirat aufgebäumt, wenn sie von dec- Mannes großer Liebe gewußt hätte. Nach Marlrutes Darstellung aber war die ganze Sache einfach ein Geschäft. So betrat ^ara den Salon ihrer zukünftigen Schwiegermutter mit hochmütigem Gesichtsaus- druck und ohne jedes wärmere Gefühl. — Einige Exemplare aucländlicher Schwiegermütter hatte sie bereits kennen gelernt und fick nach diesen ihr Urteil gebildet: Mehr oder mindere Bevormun- düng der Söhne; das Prinzip, sich in alles zu mischen. Hauptbedingung bei der Wahl der Schwiegertochter das Geld zum Wohle der ganzen Familie. Zweifellos hatte Onkel Francis vor- her den Heiratsplan mit Lady Tankred besprochen, und Zara brauchte sich hier demgemäß keinen Zwang anzutun. Sie wollte im Gegenteil Tristrams Mutter gegenüber vollständig offen sein. Alle etwaigen Hindeutungen auf eine Fortpflanzung des alten Geschlechts der Tan- krebs würbe sie mit den wenigen Worten nieder- schlagen, daß dieser Paragraph in den Kontrakt nicht mit inbegriffen sei. Tankred bekäme sein Geld und Onkel Francis würde sich In der ge- sellschastlichrn Stellung seiner neuen Verwandten sonnen können. Fertig! (Fortsetzung folgt.) Di« »srttegenb« Autgab« »mfatzi >0 Seilen
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