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Markthailen-Wanderung Die Preise steigen weiter. Der Freitag zeigte in der städtischen Martthalle ein reiches Angebot in Durst-, Fleisch, und Fettwaren. Auch Obst war reichlich vorhanden, Gemiise dagegen schwach ver treten. Großer Andrang herrschte bereits in den frühesten Morgenstunden an den Gefrierfleisch- ständen. Rindfleisch ohne Knochen wurde mit >2—14 Milliarden angeboten, mit Knochen stellte es sich auf Ist Milliarden. Gehackte» kostete 12 Milliarden Ntark. Gefrorenes Schweinefleisch war zu demselben Preis erhältlich, bessere Stücke kosteten 15 Milliarden. Kalbfleisch wurde für 8, Kalksfrikandean für 12 Milliarden Mark abgegeben. Hammelfleisch kostete 8-10 Milliarden. Auch di» Frischkl ei sch Händl er hatten an- gesicht» des Wochenendes mit guter Verkaufsmöglich- keit gerechnet und ausreichende Mengen Ware auf den Markt gebracht. Rindfleisch schwankte zwischen 18—18 Milliarden Mark. Kalbfleisch wurde mit 14—16 Milliarden abgegeben. Hammelfleisch sollte 18 Milliarden kosten. Schweinefleisch war von 28—24 Milliarden Mart das Pfund erhältlich. Rindskopf stellte sich auf 8 Milliarden, Schweinskopf auf denselben Preis. Leber wurde mit 16 Milliarden gehandelt, Kuheuter mit 12 Milliarden Mark. Flecke kamen awi10 Milliarden. Für gehacktes Nind mußte man 18, für gehacktes Schwein 24 und für Ge schabtes 20 Milliarden Mark anlegen. In Wurstwaren lag ebenfalls ein reiches An gebot vor. Die Preise hatten stark anaezogcn. Blut, und Leberwursr stellte sich auf 36 Milliarden, Mett-, Knack- und polnische Wurst auf 38 Milliarden Mark. Für Zervelatwurst mußte man 48 Milliarden an- legen, für Preßkopf und Mortadella je 36 Milliarden Mar^ Knoblauchwurst bedang 26 Milliarden. Auch der Fischmarkt war gut beseht. Schellf.sche schwankten zwischen 1^ und 3,2 Milliarden, Kabeljau kostete 3H, Seelachs ebensoviel. Merlans wurden mit 1,6 Milliarden das Pfund abgegeben. Goldbarsch kostete Milliarden Mark. Verhältnismäßig gering war da» Angebot in Heringen. Salzheringe wurden mit LH—3,8 Milliarden, neue Schotten mit 7 Milliarden gehandelt. Bücklinge wurden mit 4H Milliarden das Pfund verkauft. Ein besonders großes Angebot lag in Bauern- Und Molkereibutter vor. Der Preis war LV und 22 Milliarden Mark. Eier hielten den Por- tagspreis mit 1,2 Milliarden. Amerikanisches Schweinefett wurde mit 16 Milliarden, Kunstspeisefett Mit 12 Milliarden Mark nngeboten. Speckfett sollte 18 Milliarden Mark kosten. Tala war mit 15—20 Milliarden aus- gezeichnet. Margarine schwankte zwischen 10 und 18 Milliarden Mark. Für Räucherspeck mußten 18 Milliarden angelegt werden. Kartoffeln hatten im Preise etwas angezogen. 10 Pfund kosteten SH Milliarden. Obst war reichlich vorhanden. Pflaumen wurden Mit 800 Millionen bis 1 Milliarde das Pfund ge- handelt. Tafeläpfel stellten sich ans 2 Milliarden Mark, Mnsäpfel auf 700 Millionen dis 1 Milliarde das Pfund. Birnen, billige Sorten, wurden nut OSO Millionen, Tafelfrüchte mit 1—1)4 Milliarde Mark abgegeben. Weintrauben kosteten 5 Milliarden Mark da» Pfund. Tomaten stellten sich auf 900 .Millionen, Rosenkohl auf 1 Milliarde Mark. Blumenkohl hielt sich auf 3 Milliarden, Kraut schwankte zwischen 350 und 400 Millionen Mark. Zwiebeln wurden mit 500 Millionen verkauft. Pilze waren in großen Mengen auf den Markt gebracht worden. Da» Pfund kostete 300—400 Millionen Mark, Heute Einheiten-verkauf Der Rat der Stadt Leipzig, Betriebeamt, teilt Up» mit: «Vielfach geäußerten Wünschen entsprechend, werden unter Aufhebung der Bekanntmachung vom iE. Oktober Einheiten zur Bezahlung der Das-, Strom- und Wasserrechnungcn auch Sonnabend, den 27. Okto der. 1023, in den bekannten Der- kaufsstellen abgegeben. Dafür bleibt aber wegen der erforderlichen Bvrechnungearbeiten der Verkauf von Einheiten Montag, den 29. Oktober 1923, geschloffen/ * Wertbeständige» Honorar für Aerzte. Die öeipziger Aerzte haben in der Versammlung ihrer Vie Lrda Mur Bnudrogeuoffin de» praktischen Geologen. Welch rätselvolles Wort „Erda"? Wer nicht ge rade sich all der mythologischen Namen in Wagners Ribrlungenring erinnert, rrird kaum wissen, daß wir e» mit einer nordischen Göttin zu tun haben, mit der Erdmutter. Diesen geheimnisvollen Namen liest »an auf einem schmucken einladenden Bau, der sich auf einem der schönsten Punkte Göttingens, dem Hamberge, erhebt. Dor nicht allzu langer Zeit traf sich hier die tanzlustige Jugend der alten hanno verschen Universitätsstadt, aber jetzt geht» in diesen Räumen recht still her, obgleich sehr fleißig gearbeitet wird. Die Art der Arbeit verrat die zweite Auf- schrift des Gebäudes „Institut für ange- wandte Geophysik". Tritt man ein wenig näher, so kann man allerlei aeheimni»vollr Zeichnungen sehen. Zum Toil find es Linien, die denen ähnlich sehen, die sich bilden, wenn man über einen Magneten ein Blatt Papier legt und darauf Eisenfeilicht streut. Die Wissenschaftler erzählen uns, daß die Anordnung der feinen Ersen- leuchen den Verlauf der magnetischen Kraftlinien darstellt. Solche magnetischen Kraftlinien sind auch die geheimnisvollen Zeichnungen. Andere Blätter stellen uns wieder den Verlauf der Verbreitung elek trischer Strömungen dar. Da sieht man ferner allerlei ganz merkwürdige, aber trotzdem sehr handliche Appa rate; sie dienen zu elektrischen, magnetischen und anderen Messungen. Die Glükkathodcnröhren und di« Rahmenantenne, diese wichtigen Apparate für di« drahtlose Telegraphie, fehlen nicht. In einem anderen Raum sehen wir die Dünnschliffe von Mine ralien unter dem Mikroskop. Für den Laien, der hier zum erstenmal ein wenig Umherblickt, ein verwirrende» Durcheinander. Doch mau merkt, daß in allem eine planmäßig« Ordnung herrscht. Der Leiter de» Institute, zu dem sich etwa 40 wissenschaftlich und technisch geschulte Mitarbeiter gesellem Direktor Dr. Ambronn, weiß uns aber bald all diese aeheimnlövollen Dinge in» rechte Licht zu rücken. Wie der Astronom sein Fernrohr -at, um sich die unermeßlichen Himmelsweiten zu er schließen, wie der Botaniker sein Mikrostop, um in die Geheimntfse der Kleinlebewelt zu dringen, so will rnan auch für den Bergmann und Geologen eia In strument schaffen, da» ihn in die Tiefen der Lrde blicken läßt. Freilich der Apparat läßt sich so ein- fach picht beschaffen. Gr ist etwa» «zusammengesetzter wirtschaftlichen Vereinigung am 23. d. M. beschlossen, bei ihren Forderungen den Zeitverhältnissen ent- sprechend, zur Goldwährung überzugehen, d. h. die vor dem Krieg« üblichen Ansätze für ihr» Leistungen um den jeweiligen Goldwert zu erhöhen. Dabei sollen die Leistungen in der Regel sofort bezahlt werden. Wird eine Rechnung ausgestellt, so ist sie innerhalb dreier Tage zu be- gleichen. Bei späterer Bezahlung gilt nicht mehr der Goldwert des Lage», an dem di« Leistung ausgeführt wurde, sondern der Gold wert des Zahltage». Einbruch in bie Laurentiur-Mrche In der Nacht zum 25. Oktober sind Einbrecher durch ein vorher eingeschlagene» Bleiglasfenster in die St. Laurentiuskirche in der Friedrich-Wilhelm- Straße eingestiegen. Ilm zu dieseni Fenster zu ge- langen, hatten sich die Diebe eine Leiter vom nahen Turnplätze geholt. Gestohlen wurden: ein schwarzes und lila Samt-Pluviale (Chormäntel), von denen das letztere mit Silberborde verziert war, ein ver silbertes und ein vergoldetes Reliquiarium, beide etwa 20 Zentimeter hoch, und ein 25 Zentimeter hoher silberner Kelch. Durch ihr Gebaren sind zwei unbekannte Männer der Tat verdächtig, von denen aber nur der kleinere genau beschrieben werden kann. Er ist 25 bis 26 Jahre alt, etwa 1H0 Meter groß, schmächtig, hatte gelbliche Gesichtsfarbe, dunkles nach hinten gekämmte» Haar und kleine Schlitzaugen. Er machte den Eindruck eines Ruffen. Bekleidet war er mit einem hellgelben Sommermantel und grünem Hut mit dunklem Rand. Der größere Verdächtige ist etwa 28 Jahre alt, 1,65 Meter groß, hat blonde Haare und trug einen dunklen Anzug. Der »1. Oktober uud der v. November stad i» Sachse« gesetzliche Feiertag«! Da im Publikum hierüber vielsach Unklarheit besteht, sei darauf hingewiesen, daß beide Tag« im Frei staat Sachsen gesetzlich, Feiertage sind. S» gelten also an diesen Tagen die Vorschriften über die Sonntagsruhe. Seht die Wählerlisten ei»! Der letzteTagzur Einsicht der Wählerlisten ist auf Sonntag, den 2 8. Oktober, festgesetzt worden. Jeder, dem das Wohl und Wehe unserer Stadt am Herzen liegt, ist verpflichtet, sein Wahlrecht auszu üben. Das kann er nur, wenn er in die Wähler listen eingetragen ist, die täglich von 10 bi» 6 Uhr einzusehen sind. Biersteuer. Nach einer Bekanntmachung de» Hauptzollamtes Leipzig haben Bierhändler, Wirt«, Konsumvereine, Kantinen, Kasino», Logen usw., die am 27. Oktober mehr al» 2 Hektoliter Bier besitzen, bi» zum 1. November ihren gesamten Bestand bei dem zuständigen Zollamt zur Nachversteuerung anzu- melden. Wir verweisen auf die heutige Bekannt machung im amtlichen Teil. * Srmäßiguugssätze bei» Steuerabzug. Di« für di« zweite Septemberhälfte in Geltung gewesenenen Ermäßigungssätze beim Steuerabzug nach 8 46 Abs. 2 de» Einkommensteuergesetze» werden auf di« Zeit vom 28. Oktober bi» 3. November 1923 ver« sechstausendfacht. Die Ermäßigungen der Steuer abzüge betrugen hiernach wöchentlich für den Steuerpflichtigen und seine Ehefrau je 1036 800 000 Mark, für jedes Kind 6912 000 000 Mark und für Werbungskosten 8 640 000 000 Mark. Auf di« amt liche Bekanntmachung der Finanzämter in dieser Zei tung wird Bezug genommen. * Vierte Iusatzrrntennachzphlung an Krieg», beschädigte und Kriegerhinterbliebene. Die zusatz rentenberechtigten Kriegsbeschädigten und Krieger hinterbliebenen erhalten für Oktober ein« nochmalige Nachzahlung, die, soweit sie nicht schon am Freitag abgeholt worden ist, an die Selbstabholer am Sonn abend, den 27. Oktober 1923, nn Ortsamt für Kriegerfürsorge, Nonnenmühlgasse 8, zur Auszahlung gelangt. Die Postbezieher erhalten ihre Nachzahlung auch diesmal durch die Post überwiesen. Hau»b«sitzerv«rsa>umluug. Die nächste Mit- gliederversammlung de» Allgemeinen Hausbesitzer- Verein» und der Delegierten der Leipziger Ver- bandsvereine findet Montag abend 8 Uhr im Kaufmännischen Berein»hause, Schulstraße 5, statt. * Der Goldu»rech>mng»satz für Reich»steuern am 26. Oktober 1923 beträgt 15 Milliarden. Reue Eisenbahnstationen. Am 1. November d. I. werden die schmalspurige Neubaulinie Geising — Altenberg und die schmalspurige Reststrecke der Linie Klingenberg. Colmnitz—Ober- dittmannsdorf dem öffentlichen Personen- und Güterverkehr übergeben. Hierbei werden auch die neuen Derkehrsstellen Altenberg (Erzgeb.) und Oberschaar eröffnet. Die bisherige Station Geising—Altenberg erhält vom gleichen Tage an die Bezeichnung „Deisin g". TtLdtische Theater. Die Besevmiy der Montag, den 29. Oktober im Neuen Dpcrcttcnlhratcr stau findenden Aufführung „Die Fledermaus- ist folgende: Rosalind«: Slär« Hansen-Ichuftheß, Adele: Lydia Petry, Eisenstein: Karl Sippert-Lchroth, Alfred: Hans Lißmann, Frank: Hugo Steinherr, Dr. Falt«: Hans Hoss, Frosch, SSilh. Engst. Musikalische Leitung: Kurl J-tzel. Die Schlüsselzahl de» Allgemeinen Deutsche« Vuch- handlunll»orhttfen-BerbandrS und der Krankenkasse deutscher BuchhandlungSsehilsen. Srsatzkaffe zu Leipzig, beträgt vom 2b. bi« 81. Oktober ISA fiir Sachsen 3L Milliarden, oußervalb Sachsen- 8 Milliarden. Anton Mart« Topiy (Tenor; Neues Theater) singt heute abend 8 Uhr im RalhLU-faale Fran; Schuberts „Gchöne Müllerin- Am Klavier: Elisabeth Philtpp- Heineke. Gustav Herrmann veranstaltet am 7. November rtnen Srnsi-Toller-«bend und am 14. November einen Walde« mar-Bonscls-Ab«nd um 8 Ubr im Feurtch-Daal. Karten sind im Vorverkauf im Bureau der VolkSakadrmte, Baycrschc Straße 8, und an der Abendkasse zu habet«. Deutsche Zriedensgesellschaft Zur Generalversammlung der Deutschen Friedens gesellschaft in Magdeburg waren aus allen Teilen des Reiche» zahlreiche Delegierte erschienen, eine be- sonders starke Delegation au» dem alt- und neu besetzten Gebiet. Die beiden Hauptberatungsgegen stände waren die Frage des Bürgerkrieges und die Ruhr- und Rheinfrage. In einigen Entschließungen nahm die Generalversammlung zu diesen für Deutsch- land lebenswichtigen Fragen Stellung. Angesichts der Gefahr des drohenden Bürgerkrieges stellte die Generalversammlung die von pazifistischem Stand punkt selbstverständliche Forderung auf, alle un gesetzlich berraffneten Organisationen rücksichtslos aufzulösen. Sollten die Provokationen der Gewalt politiker trotz aller auf die Erhaltung des Friedens gerichteten Arbeit den Bürgerkrieg auslösen, dann läßt sie keinen Zweifel darüber, daß sie mit allen ihren Kräften und Mitteln auf der Seite der Ver teidiger der Republik stehen und diesen Kampf als den ihrigen betrachten wird. Damit ist ausgedrückt, daß di« Deutsche Friedensgesellschaft im Fortbestand der Republik eine der wesentlichsten Voraussetzungen für ihre besonderen Aufgaben sieht. Es wurde dann einmütig die Forderung erhoben: „Nachdem der passive Widerstand beseitigt ist, müssen Reichs regierung und Reichstag mit der Erfüllung der Reparationsverpflichtungen Ernst machen und zu- gleich für die Gesundung der Reichsfinanzen durch weitgehende Erfassung der Sachwerte Sicherheit chaffen." Weiter fordert die D. F. G. von der ranzösischen und belgischen Regierung u. a., daß die m Verlaufe des Ruhrkampfes verhängten Maß- nahmen (Ausweisungen, Verhaftungen, Eingriffe in die geordnete deutsche Verwaltung) rückgängig ge macht und, sobald Sicherung für die Erfüllung der Reparationen gegeben ist, das Ruhrgebiet geräumt werde. Sie warnt nachdrücklich das deutsche Volk vor dem sich breitmachenden Unterfangen, die Wie dereinführung der allgemeinen Wehr pflicht zu fordern, Deutschland damit wehrlos der Gewalt der alliierten Mächte preiszugeben und das heiligste Recht des Menschen, das Recht auf Leben, von neuem zu vergewaltigen. LoLuadeucl, et«» 27. Ottod« A Da» L«be» in konzentrierter Form. Bon einem Elixier, das die Kraft hat, die menschlichen Energien lo zu steigern, daß man sein ganz», noch bevor- stehend«» Leben in zwölf Stunden durchleben kann (»ach welchem Zeitraum man allerdings dem Tod verfällt), erzählt Paul Recht in einer höchst unter haltenden Groteske in Rr. 5 der rasch beliebt ge wordenen Monatsschrift „Das Leben", die auf übe: 100 Seiten gewissermaßen auch „Leben in kon- zentrierter Form" enchält: atemraubende, kurze und lange, ernst« Mid heiter«, doch stets interessante Novellen. (Man erkält „Da» Leben" in jeder Buch- Handlung, wie auch im Straßen- und Bahnhofs- buchhandel.) ttino-Schau NT-Lichtspirle. „Ges « nster". Bruno H. Bürgels bekannter Ullfteinroman vient« als Grundlage für diesen Film. Der Versager hat öS verstanden, aus dem Bum die prägnantesten Stellen herauS^usuchen und diese ;u- fammenznstellen. Meyr al» in srüyerea Jahren inter- essieri sich heute das Publikum für Lttulttsmus. sür MV- sttslheS und Geheimnisvolles. Gewissenlos« Geichättsleule haben die Unkenntnis des Volkes in dieser Hinsicht ost genug auSgemivt. Um so.ertreulicher ist eS, bad 'hier endlich einmal der Bettuch gemacht wird, der großen Masse einige der erwähnten Fragen nähcrzubringcn. Bttler alö daS Buch vermag der Film in dieser Hinsicht auMSrcnd und belehrend zu wirten. Der Film ist kein Lehrfilm, er ist ein recht spannender Ävsellschasrssilm, der un- oder in recht geschickter Form diese und jene ürei ec erwähnten Art näherbringt. Darstellung unv Technik lassen dcu Fum inlete.sani erscheinen. Im Bei programm erscheint ein« der besten amerikanischen tzor- Grotesken „Löwen tmD - Zug'. Albcnhalle. Hatten wir vor kurzem Gelegenheit, den bekannten und auch in Leipzig beliebte« Ftlmdarstcller Erich Kaiser-Titz persönlich kennen zu lernen, so stellt ton uns das Lichtspielhaus auch in dieser Woche wieder vor, und zwar diesmal aus der Leinwand. Wir haben Ge legenheit, sestzusiellen, daß seine Filmdarstellungen denen aui der Bühne keinesfalls nächsteyeu. Der Film „K r a - Wattenmacher" (Der Wucherer von Berlin) erweis: siel, keinesfalls als eine künstlerisch wettvoll« Schöpfung. Hier und da macht sich sogar ein fühlbarer Mangel an Logik und Zusawn"nb"ua südlbar. Aber das kann uns . lnnoern, festzustellen, datz der Film Kbr, sehr ipan. nend ist und alle Vorzüge besitzt, di« ein Publiknmsfilm nun einmal ausweisen muß. Kasino Lichtspiele. ,.M v b o H-. Der Erfolg des Partie Eoogair-Filmes spricht für die Güte d«S Werkes. Fand es in Amerika, seinem Ursprungsland, großen Beifall, so ist auch das deutsche Publikum Uber die freundlichen, nmutigen Bilder entzückt. Nttt dem Begriff .Kinderfilm" verbindet sich bei un- der Gedanke an die früher üblichen unmöglichen süßlichen französischen Dramen, deren bemerkenswertester Nachteil eine üble Sen- limentalität war. Mit diesen und ähnlichen Schöpfungen bat der Jackie-Oooaan-Film nichts gemein. Eine leichte Handlung, in ernsten Augenblicken ebenso überzeugend ivie in den Momenten des Humors, schöne, saubere ' : >>-r niedliche siinderszenen: daS sind die Vorteile des Werkes. DaS Err)'"'i§ des FilmcS ist der kleine zehn, Dragan. Erstaunlich, was dieses Kind leistet. Apollo-Theater. „Schwarze Erde-. Der Hin weis daraus, datz Fran, Hofer die Regie dieses Filmes führt, dürste als Empfehlung genügen. Er hat uns schon oft genug bewiesen, daß er seinen Schöpfungen eine eigene besonder« Note zu geben und aus Niveau zu halt«» bemüht ist. In dem erwähnten Film zeig, er sich ale starker Gestalter. Sympathisch berührt die Psy chologische Glaubhastikckcit des Ganzen. Nirgends spüren wir etwas von den sonst üblichen Konzessionen an den Geschmack der großen Masse. An de mguien Gelingen des Ganzen bat die Darstellung nickt unwesentlichen An teil. Künstler von Rang wurd enfür die Haypiröücn verpiiichtei. Welt-Tbeatcr. Auch der Spielsilm der neuen Wocke verrüi das Bestreben, h<m Publikum imilier Neues. Len- sationclleo zu dielen. Die Filme, die diesmal gezeigt werden, könne» zwar auf eine strenge künstlerische Be wertung keinen Anspruch erheben, aue-r sie sind spannend genug, um sowohl die Freunde de- Senlarion-fistneS, al» auch da» anspruchsvollere Publikum zu befriedigen. „I n schwarzen Fesseln" (Frau Vera Rodens Ehe» ist der Titel eines Gesellschastsfilmer. Handlungssührunz und Inszenierung sind vorbildlich, wen» der Film auck einer gewissen psychologischen Glaubhaftigkeit ermangelt. Leontine Sühnberg gibt die weibliche Hauptrolle mit ein- sachsten Mitteln überzeugend. Der ,wette Film de- Spielplane» „Ramitra, der Liebling der Fa voritin-, Ist nicht weniger wirkungsvoll. Kunstkalender Eugen d ' Alb « rt spielt am 29. Oktober im Leuttal- Idealer u. a. Sonaten von Beethoven (Appassionaia) und Lisft. sowie Schumann- „Earnaval". Sonnabend findet im RathauSsaaw der Schubert- Abend von Anton Maria To-itz statt. Agnes Delsarto wird am 2s. November im NathauS- saale ihr neue- Programm zur letzte«» Wiederholung bringen. Natur". Geolog und Bergmann schließen au« den Beobachtungen, oie sie an der Erdoberfläche machen, aus Schürfungen und Bohrungen, die sie noch da neben anstcllen, auf die Beschaffenheit des Unter grunds. Aber Schürfungen und Bohrungen sind eine außerordentlich kostspielige Sache, und es ist nicht immer gesagt, ob man dir Bohrung gerade an der richtigen Stelle vorgenommen hat. Kann nun aber nicht das geistige durch die Wissenschaft geschulte Auge das ergänzen, wa» da» leibliche sieht? Man weiß, daß die verschiedenen Erze je nach ihrem Eisengehalt die Kraftlinien de» magnetischen Erdfeldes verschieden durchlassen. Ist eine durch ihre Magnetisierbarkeit gegen ihre Umgebung sich auszeichnende Schicht in Falten gelagert, so wird sich die Falte in der Verteilung der magnetischen Größen an der Erdoberfläche bemerkbar machen. Au» solchen Pressungen läßt sich dann der Bau de« Ge biets erschließen; das ist -. B. für Gegenden, wo man nach Erdöl forscht, von außerordentlicher Be deutung. Ader nicht nur gegenüber dem Magne tismus, auch gegenüber der Elektrizität ver halten sich die Gesteine verschieden. Und diese elek trische Leitfähigkeit läßt sich mit Hilfe bestimmter Anordnungen auf der Erdoberfläche selbst seststcllen. Man braucht nicht erst tiefe Bohrungen an verschie denen Stellen vorzunehmen. Da sieht man in der „Erda" allerlei Zeichnungen, wo «in solck unter irdisches Gelände in bezug auf sein elektrische» Ver halten gemessen wurde. Linien gleicher elektrischer Spannung an der Erdoberfläche melden im Gelände diejenigen Stellen, unter denen die Leitfähigkeit de» Untergrundes groß ist, also wo zum Beispiel ein leitender Erzgang sich hindurchzieht. Dagegen häufen sie sich über besonder» schlecht leitenden Objekten, wie e» zum Beispiel Oellagerstatten find. Mittel» solcher elenrischen Messungen kann man auch die Herkunft der Wasser und ihren Zufluß vom Grundwaffer oft mit größter Genauigkeit feststellen. Solche Angaben stad namentlich sür Kaliwerke, dir ost von Waffereinbrüchen bedroht werden, von unschätzbarer Bedeutung. Aber e» soll ja hier kein« Abhandlung darüber gegeben werden, wie der Geophysiker — da» ist der Mann, der sich mit der Physik der Erd« befaßt — dem praktischen Geologen und dem Bergmann zu Hilfe kommen will. L» sei nur darauf hinyewtesen, daß di« verschiedenen physikalischen Erscheinungen, wir Magnetismus, Radioaktivität, elektrisch« Wellen verbreitung vom Innern der Erd« aus ihr« Wir- kungeatadi« F»rn« ausüben. Man kann sie an der Oberfläche nicht nur deutlich verspüren, son- dern auch messen. Freilich e» gehören ganz be sondere Apparate dazu. Und diese hat die „Erda" gebaut, sie hat auch die Methoden gefunden, um die Angaben dieser handlichen Apparate in verhältnis mäßig kurzer Zeit unzweideutig auszulegen. Sie stützt sich hierbei zum Teil auf die Kenntnisse de» Geologen und Bergmanns, der sein Gelände nach den Regeln seiner Wissenschaft durchforscht hat. Daß wir es hier nicht bloß mit fein ausge sonnenen Theorien, sondern mit wirklich praktisch angewandter Wissenschaft zu tun haben, das beweist unter anderem, daß es der „Erda" gelungen ist, die Verteilung der leitenden Erze in dem alten Rammelsbergwerk bei Goßlar genau festzustellen Sie zeigte, daß die schon seit altem be kannte Lagerstätte nach einer bestimmten Richtung hin weiter aus b e u t u ng sfä h i g. sei. Man konnte auch in einem anderen Falle die Waflerverhältniffe eines großen Braunkohlenlagers oberirdisch aufs beste aufklären, ohne daß man besondere Bohrungen ver nahm. Augenblicklich arbeiten Sendboten der ,Erda", nach deren Methoden und mit deren Apparaten, in Rumänien, nm im dortigen Erdölgebiet richtige Feststellungen zu machen. Erst seit etwa vier Jahren ist die „Erda" tätig, um die physikalischen Fernwirkungen im Dienste der praktischen Geologie zu verwerten. Sie arbeitet dabei Hand in Hand mit dem Geologen und dem Bergmann. Noch ist vieles hierbei im Fluß, aber der Anfang ist so verheißungsvoll, daß wir sicherlich auf weitere reiche Fruchte rechnen können. Mit ver- hältnismaßig geringen Kosten — betragen doch die Ausgaben für die Erschließung eine» Quadratkilo meter» Gelände nach den Methoden der „Erda" genau soviel wje die Ausaaben für zehn Meter Stollen — wird man neue Bodenschätze erschließen können, über die Verbreitung der Wasserader genaue Rechenschaft geben können, und wenn die Sendboten der „Erda" in» Ausland ziehen, sorgen sie zugleich dafür, daß deutsch, Wissenschaft und Technik wieder zu neuen Ehren komm«». A. Die Unverbesserlich«». Au» Dirn wird un» ge drahtet: In der Wiener Universität kam es bet der ersten Vorlesung de» neu ernannten Extraordinarius Professor Kappelmacher zu heftigen Demon strationen feiten» Hakenkreuz! tri scher Stu denten, dk den Gelehrten an der Abhaltuna. seine» Kolleg» verhindern sollten, wetl er jüdischer Ab ¬ gästen, die au rafften, un. s " Kind und machte «» sich recht bequem. „Ja, ja, so ist e», wenn man klug ist Wenn nur der Zug schon ab ginge." Als er em« Weile gewartet hatte, kam der Bahnhofsvorsteher herein und fragte: „Sie sind wohl der schlaue Herr, der die Passagiere damit genarrt hat, daß der Wagen abgekoppelt würde?" — „Ganz richtig", antwortete der Schlaukopf lachend. — „So, so", grinste der Vorsteher. „Ein Beamter hat Sie rufen hören, und da er glaubte. Sie gehörten zur Aufsicht, hat er einfach den Wagen abgehängt. Der Zug ist soeben abgefahren . . ? Ueberdies mußte der junge Mann wegen Anmaßung einer Amtsbefugni» «ine empfindliche Strafe zahlen. Adressat versterbe». Ein Wchbold erlaubte sich den Scherz, der Post ein« Brief zu übergeben mit der Aufschrift: „Herrn Wilhelm Tell, Bürglen, Schweiz." Der Brief ist al» unbestellbar zurück- gekommen mit dem Vermerk: „Adressat verstorben." — Der eidgenössischen Post wäre daraufhin zu er- widern, daß solch«..Helden unsterblich find >un- blriben. stammung sei. Tatsächlich mußte Kappelmacher den Hörsaal verlassen, ohne seine Vorlesung halten zu können. Der neue Rektor der Universität, Professor Völler, verwarnte die Studentenschaft auf das entschiedenste, die Ruhe und Disziplin auf akade mischen Boden zu verletzen, da er sonst die allerstreng, sten Maßnahmen ergreifen würde. Mussolini will seine» Ehrendoktor verdiene». Mussdlini, dem. wie gemeldet, die Universität von Bologna gelegentlich der Iahreswiederkehr des Faschistenmarsche» den Doktortitel der Juris- prudenz k. e. erteilen wollte, hat der Fakultät seinen Dank dafür übermittelt, jedoch zur Bedingung gemacht, daß ihm gestattet werde, vor dem Professo- renkollegium über ein juristisches Thema, das er sich aussuchen werde, eine Di-kuflion zu bestehen. Wer znletzt lacht... Auf dem Krefelder Bahnhof ereignete sich dieser Tage der folgende heitere Zwischenfall: Ein junger Mann raste auf dem Bahnhof hin und her, um einen bequemen Platz im Zuge zu finden, der eben abgehen sollte. Aber alle Abteile waren besetzt, und so ging der junge Herr zum letzten Wagen und schrie mit Stentorstimme: „Alles aussteigen, der Wagen wird abgehangtl" Da gab e» einen fürchterlichen Tumult unter den Fahr- ssprangen und ihr Gepäck zusammen- , um Knau» und in ein andere» Abteil zu kommen. Der junge Mann lacht« wie ein glückliches L«uu Die h. Durch die monatlich ! über die bc Namentlich weitere bei werden dir die in Böhr häufig besu Dresdener i Ministerium mindesten» Abgabe hir Bemühung« bleiben soll deutschen A Hohe Gl Die Hambi Preis« eben diesmal eii man vor w< 100 Millior ltonen Mar Der Gas: Kubikmeter, Kilowctttstu Die Bei ab and ab i schein 1)4 ! lionen Ma Milliarden Sine »v Meer ent zwei Werst der Insel Naphth > Kupfererz, Si» Fisi stöhlen. I< Fischtet, bei Ilßmani bekannten ? großen Teil Fische, )< und l4pfü Schaden bei Mord straße 113 i tem Zustan, Johann D hatte zuletzt nach ist er wurden ger Eehcimn des „Palaca nisvolle Zimmer wo Händler Is Hauptmann volverschüssc Iseli durch Hauptmann Arm aufwik Fremden genossen gef Revolver er worden. N die Gegenv geschloss daher zu de nachher auf zulenken, l gefunden » ' Polizei jede gewiesen. Trauspo cagv hat r siebenstöckig; unterbr > sehen Li«j - tung, und e nur im ge wurden. 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