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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231025
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-25
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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v«M««r»g. 6« 2^. Ottod« Unglücksfälle und verbrechen Opser der Sprivaflut. An da« meteorologisch« Institut in Thristionia gelangt ein Telegramm au» Reykjavik, demzufolge ein Fahrzeug des Instituts Polaruly infolge einer Springwrlle gekentert ist. Der Kapitän und drei Mann der Besatzung find ertrunken. Der übrige Teil der Besatz; ng ist durch einen englischen Schoner in Reykjavik ein gebracht worden. Die verschwundene Sammelbüchse. Ein peinlicher Vorfall macht in Genfer Kreisen viel von sich reden. Im Generalsekretariat des Völkerbundes war wahrend der Dölkerbundsversammlung eine große Holzbllchse aufgestellt, die einer Sammlung für die Opfer der japanischen Erdbeben- katastrophe diente. Diese Büchse, die schätzungs weise 10000 Franken enthielt, ist nun trotz sorgsamster Ueberwachung auf gebcimnisvolle Weise verschwunden. Nachdem die privatim angc- stellte Untersuchung ergebnislos verlaufen ist, ist die Angelegenheit jetzt den Gerichten übergeben worden. Di« Milmersdorfer Postdiedstähle. In dem Pro zeß wegen der Massendiobstähle aus dem Milmers dorfer Postamt, über die wir seinerzeit berichteten, wurde jetzt das Urteil gefällt. Kirsten und Behrcnd wurden zu je 3 Jahren Gefängnis unter Zu billigung mildernder Umstände und Anrechnung der Untersuchungshaft, Marotzki und Weise zu je 2 Jahren Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft, Handrick zu 2 Jahren 6 Mo- naten Gefängnis verurteilt. Gegen alle fünf wurde außerdem auf 6 Jahre Ehrverlust erkannt. Neun weitere männliche Angeklagte erhielten 4 Mo- nate bi» 1 Jahr Gefängnis, die Ehefrauen Kirsten, Behrend, Weise, Nlarotzki und die Postaus- Helferin Bertram je 8 Monate Gefängnis, alle unter Zubilligung der Bewährungsfrist. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. In der Begründung der Strafanträge hatte der Vertreter der Anklage ausgeführt: Die Angeklagten könnten sich nicht mit einer mangelhaften Kontrolle entschuldigen. Der Postvorfteher und die Abteilungs- leiter hatten durchaus ihre Schuldigkeit getan. Die Schuld an den Veruntreuungen trügen Kirsten und Behrend, die ihre Vertrauensstellung mißbraucht hätten. Eine autoritative Kontrolle habe Kirsten als Betriebsrat und Behrend als Mitglied des Aus- schusses zu verhindern gewußt. Es hätte niemand gewagt, gegen diese diktatorische Gewalt anzu- kämpfen, weil er sonst seine Entlastung befürchten mußte. Dadurch wäre die Entdeckung verhindert worden. Kirsten und Behrend wären die Haupt- schuldigen und hätten eine ehrlose Gesinnung be wiesen. Drei Berliner Verbrecher zum Tode verurteilt. Das schwere Fcuergefecht, das in der Nacht zum 14. September in Ieschnitz bei Guben zwischen Land- jägern und Berliner Verbrechern stattfand, kam vor dem Schwurgericht in Guben zur Aburteilung. Eine Verbrecherbande hatte, wie seinerzeit berichtet, auf dem Guts Ieschnitz für 800 Milliarden Silberzeug erbeutet, wurde ober bald darauf unweit des Bahnhofes Ieschnitz von zwei Land- jägern gestellt und festgenommen. Die Täter wur den nach dem Stationsgebäude gebracht und dort vernommen. Plötzlich zog einer der Verbrecher einen Revolver und gab rasch hintereinander zwei Schüsse auf die beiden Landjäger ab. Einer von diesen wurde durch einen Kopfschuß getötet, während der andere schwer getroffen wurde. Trotzdem er widerte der Verletzte dos Feuer und erschoß einen der Verbrecher, einen 57 Jahre alten Thomas Wittkowski; ein zweiter wurde durch einen /Streifschuß verletzt. Dieser, ein gewisser Wronsinski, wurde dank der Aufmerksamkeit eines Gärtnereibesitzers bei Guben ergriffen. Die beiden anderen nach der Bluttat geflüchteten Verbrecher, ein 24 Jahre alter Arbeiter Franz Kolzack und ein Bruder des erschossenen Wittkowski wurden von einer Ltreifmannschaft der Berliner Kriminalpolizei fest genommen. Wronsinski, Kolzack und Wittkowski hatten sich jetzt vor dem Gubener Schwurgericht zu verantworten. Dieses verurteilte olle drei wegen Mordes zum Tode. Siv englischer Dampfer verschalle». Reuter mel- det aus Newport Nee, man befürchte, daß der bri tische Dampfer „Westmorelond", der auf der Höhe von Delavare drahtlos um Hilfe gerufen hat, im Sturme mit der Besatzung und 20 Offiziere» und Mannschaften untergegangen ist. Selbstmord de» Bürgermeister» von Neumünster. Zn einem Anfälle von Nervenüberreizung Hot sich der sozialdemokratische zweite Bürgermeister von Neumünster, Schumacher, in seinem Amtszimmer im Rathause erschaffen. Navbmardvrfuch. Ein etwa 28 jähriger lln- bekannter überfiel in Roßwitz eine älter« Frau auf ihre« Gut«. Er bedrohte die Frau mit einem Re- volver, warf st« nieder und schlug sie mit dem Kopf mehrmals gegen das Pflaster, bl» sie das Bewußt sein verlor. Dann warf er sie geknebelt die Keller- treppe hinab. Der Räuber durchsuchte darauf die Wohnung und entkam mit einerMilliarde Geld. vermischter Der vergrabene Schatz. Wie aus Kronstadt nach Budapest gemeldet wird, stieß in der Gemeinde Greu der Bauernbursche Matei Todor auf eine Eisenstange, die tief in den Boden gesenkt war. Aus Neugierde begann der Bursche zu graben und stieß alsbald auf zwei größere Kessel. Todor verständigte seinen Vater, der die Kessel öffnete, und in ihnen eine große Menge Gold- und Silbermünzen aus den Iakren 18, 48, 448, 605, 1225 und 1625 nach Christ! sand. Er nahm hundert Stück von den Münzen an sich und verbot seinem Jungen streng, i den Fund zu verraten. Dieser stahl jedoch nach i einigen Tagen 30 Münzen von seinem Pater und kaufte von dem Erlös zwei Anzüge. Da der Vater fürchtete, verraten zu werden, meldete er den Fund den Behörden an. Der Goldwert dei; Münzen soll über lOMillionen Lei betragen. r. Dresden. (Eine Straßenbahnfahrt) kostet ab Donnerstag 500 Millionen Mark für die einfache Fahrt. Goldavleihe der Stadt Berlin. Die Stadt Berlin plant die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 5 Millionen Goldmark oder 750 000 Zentner Roggen oder Ausgabe eines entsprechenden Papiermark, betrages. Die Anleihe soll namentlich dienen für Zwecke der Kanalisation, der Nord-Südbahn, der Be triebsstockerhöhung der Stadthauptkaffe, für Straßen- und Drückenbauten, zum Weiterbau von Kranken anstalten und zur Bereitstellung von Mitteln für Not srandsarbeiten der Hoch- und Trefbauoerwaltung. Di« Finanzdeputotion hat sich mit der Aufnahme der Anleihe, deren Form und nähere Bedingungen noch festgesetzt werden sollen, grundsätzlich einverstanden erklärt. Dom Skotgeld der deutsche» Reich»badv gelangen nunmehr auch 200- und 500-Millionen-Mark-Scheine in den Verkehr. Sie sind auf einem seegrunen Papier mit verschränkten Doppellinienquadtaten al» Wasserzeichen gedruckt und tragen den gleichen Wort- laut wie die lOO-Millionen-Scheine, jedoch al» Aus- gabetag den 10. 10. 23. In die Mitte de« Unter- grundes ist ein Flügelrad eingearbeitet. Der 200- Millionen-Schein ist 75 X 135 Millimeter groß, hat irisfarbenen Untergrund braun-violett-braun und trägt an der linken Seite die Wertbezeichnung in braun 200 Millionen. Text, Serienbezeichnung und Nummer sind schwarz gedruckt. Der 500-Millioncn- Schei i ist 75 X 145 Millimeter ^roß, hat irisfarbenen Untergrund grün-grau-grün und trägt an der linken Seite in schwarz die Wertbezeichnung 500 Millionen. Text, Scrienbezeichnung und Nummer sind schwarz gedruckt. M. SSchWe Lmder-Lottem Ziehung 1. Klasse a« 24. Oktober Gewinne zu 72 Milliarde«. Nr. 4618, ÜLO. 70536, 75469, 81540, 8SS2S, S4S50. 97323, S9569, 136430 Auf alle LooSnummcrn, von 1 bi» 140 000. die aut ein« der Labien 43. 4«. 5». 82 endigen, ewsdllt der Gewinn von je 36 Milliarden Mark. Die Gewinne der erste» Klaffe werde» »lcht in bar» so»der» t» Kauflose» der zweite» Klaffe ge währt. Demnach die Gewi»»« »ov 72 Milliarde» t« -wei Kauflbsen, die vo» 3« Milliarden in je einest» Kauflose. 8pvrt u»6 turnen Strahenmeisterschaft von Europa Das international»: Turiner Mannschafts kriterium in drei Prüfungen auf der Bahn und aus der Straße, das al» europäische Straßenmeisterschaft betrachtet wurde, hat der nach Turin entsandten deut, schen Dlannschaft Abergcr-Solle keine Erfolge gebracht. Nach Absolvierung de» über S4,5 Kilo- Meter führenden Straßenrennens stellte sich da» Ge- samtkloffement folgendermaßen: Steg er Dirar- dengo — Brunero (Italien) 23 Punkte; 2> Masson—Sellier (Belgien) 15 Punkte; 3. Gebrü der Heinrich und Max Suter (Schweiz) 12 Punkte; 4. ALerger—Solle (Deutschland) 8 Punkte; 5. Ala- voins—Iacquinot (Frankreich) 5 Punkte. Neue Radrennbahn in Stockholm Zn der schwedischen Hauptstadt ist ein« neue Radrennbahn erbaut worden, die als eine der schönsten Europas angesprochen wird. Sie ist au» Zement in einer Länge von 333 ZH Meter hergestellt; die Kurven sind derart überhöht, daß eine Geschwin digkeit von zirka 85 Kilometer möglich ist. Auch für Fliegerkämpfe ist die Bahn gut geeignet. Für die Unterbringung der Zuschauer gibt es nur Sitz plätze, ebenso wie das in Amerika der Fall ist. Die Zielkurve ist frei von Zuschauerplätzen. Die neue Stockholmer Bahn wird unseren deutschen Fahrern ein neues Betätigungsfeld mit guter Der^ dionstmöglichkeit gewähren. Amerikanische Vorbereitungen für die pariser Olympiade Die spärlichen Meldungen über die Vorbereitungen Amerikas für die Olympischen Spiele 1024 lassen vermuten, daß di« Sportverbände der Vereinigten Staaten sehr groß« Anstrengungen machen, um die Beteiligung günstig zu gestalten. Auf den großen Sportplätzen herrscht eine fieberhafte Tätig keit; auch die Arbeiten administrativer Natur sind bedeutend. Zu diesen gehören die Erwerbung des Schlosses Roquencourt bei Paris und die Miet« des Schnelldampfers .Amerika" für die Ueberfahrt der für die Beteiligung auserwählten Athleten. Auch da« eigens beim Stade Colombos konstruierte „Vil- lags Olympique" hat bereits den Besuch amerika- nischer Sportführcr erhalten, die dort fünf Häus chen misteten, um die Verpflegung der Athleten besser durchführen zu können. Die Beteiligung der amerikanischen Sportverbände erstreckt sich außer der Schwerathletik, des Ringkampfes und des Rugby auf alle Sportarten. Eine Fußball-Mannschaft wird ebenfalls erstmalig in Europa antreten. Zuhball Der überraschende 2:1-Sieg, den die Fußball mannschaft Irlands im Länderspiel gegen Eng- lands Auswahlelf errang, ist in der langen Reihe der Kämpfe zwischen diesen beiden Ländern erst der dritte Erfolg. * Der Länderkampf Westdeutschland — Ost- holland, der au» Anlaß des 25jährigen Juki- läums des Westdeutschen Spielverbande» am Sonn tag in Köln vorgesehen war, ist jetzt endgültig von den Holländern wegen der unsicheren Verhält nisse abgesagt worden. Leichtathletik Der ungarische 400-Metsr-Meister Kurunezi gewann in Paris gegen starke Konkurrenz das 300-Meter-Laufen in 36 Sekunden. * Zn Wien stellte Benedek (WAF) mit 36V Se kunden einen neuen österreichischen 300-Meter-Rekor- avs. * Die technische Ausschußsitzung der Deut schen Sportbehörde für Leichtathletik, deren Zustandekommen infolge der hohen Unkosten in Frage gestellt war, findet nunmehr bestimmt am 27. und 28. Oktober in Dachau bei München statt, da die zur Verhandlung stehenden Fragen zu wichtig find. vier glückliche Menschen 2lj Roman von Lttnor „Ist das Volk etwa hier unterdrückt, wie in Frankreich vor der großen Revolution?" fragte Zara. Beglückt, sie einmal sprechen zu hören, nahm Tankred jetzt das Wort: „Alle Gesetze sind hier zugunsten der niederen Klaffen; Konzessio nen nach ollen Richtungen werden ihnen gemacht. Es steht ihnen frei, falls sie es vermögen, die höchste Spitze des Baumes zu erklettern. Aus gelogen werden nur die bcdauernwerten Guts besitzer, wie der Onkel und ich." Der Herzog trän' Zara zu: „Wir müssen mit vereinter Kraft Vorgehen. Wie zur Zeit der Damen des achtzehnten Jahrhunderts, brauchen auch wir einen Salon, dem eine junge, schöne Frau vorsteht. In Schwung bringen, zusam- menrcißen soll sic uns'" „Da haben wir ja, was wir brauchen!" rief Tankred, indem er sein Glas gegen Zara erhob, und dann flüsternd: „Darling — süßeste Frau, ich trinke auf dein Wohl!" Tristram war zu weit gegangen. Zara hatte als Antwort nur einen abweisenden, nnßbilligen« den Blick für ihn. Dem Herzog gegenüber saß Jimmy Davers im vertraulichen Plaudern mit Emily Guiscard: „Wie gefällt sie. dir?" hatte diese halblaut gefragt. „Run, englisch sieht sie nicht aus. Mich er innert sie — Geschichte und Damen sind gerade nicht mein Fall — an jemand im alten FlorenF; da war so 'ne Dame, die einen erdolchen konnte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken." „Rein, nein, Jimmy! Grausam ficht sie nicht aus; nur kalt und unnahbar. Vielleicht ist das io ^'rt und Weise der Ausländer. — Glaubst du, daß sie Tristrain liebt?" Gerade, als Jimmy antworten wollte, fing er den niederschmetternden Blick auf, mit dem Ara ihren Verlobten für seinen Toast gestraft hatte:- „Schock Scheffel! Je — hosaphats" dachte er, und sah etwas verlegen auf seinen Teller. Lieben srllle diese Freu Tristram? — Ihm kam cs eher vor, als überlieferte man den armer» Teufel irgendeiner Spezies von glattfelligem Raubtier. Vielleicht aber hatte es seine Vorzüge, von einem so schönen gefressen zu werden. Ganz im Gegensatz zu Jimmy Danvers sagte im selben Moment Lord Lolshurst zu Lady Ethel- rida: „Ich finde Tristrams Wahl eine sehr glück liche, meinst du nicht auch? Allerdings wird her ladyship" — und hier sah er ängstlich zu seiner Frau hinüber — „anderer Ansicht sein. Meine Gattin hegt eine unmotivierte Abneigung gegen Frauen mit rotem Haar; sie will be haupten, daß sie vollständig unlenkbar seien." Ethelrida vermied es, näher auf die Sache einzugehen; ihr war bange zumute. Mehr und mehr überkam sie das Gefühl, als wandelte Tristram, des sie wie einen Bruder liebte, am Randes eines Vulkans. Auch sie hatte den Blick aufgefangen, der den guten Jimmy zu dem Aus- ruf „Iehosaphat" veranlaßte. Trotzdem hatte sie ein Ohr für Llarkrute, dessen Auseinandersetzungen sich seinem Stecken pferde, den Rossetypen zugwandt hatten. „Typen haben mit dem Zufall nichts zu schaffen," meinte der Hausherr. „Wenn man weit genug in der Vergangenheit forscht, wird man ihre Entstehung entdecken. Nur, daß den Menschen nicht» daran liegt, darüber nachzu- denken. Viel bequemer ist es ihnen, ihre Gedau- ken in engen, ausgetrockneten Kanälen der Gegenwart spazieren zu führen. Natürlich gibt es große Forscher — die Deutschen studieren zum Beispiel mit Vorliebe den Atavismus der Rassen. — Im allgemeinen aber ist dieses doch ein Gebiet, auf dem selbst gebildete Leute haar- sträubend unwissend sind. Sie nehmen einfach an, daß Tommy Jones, Kathy Robinson und Mary Blanc genau dieselben Empfindungen haben sollen, wie zum Beispiel Ihr Petter Tristram.. Man legt viel zu wenig Wert auf die Kreise, denen die Leut« entstammen. Mag ge sellschaftlicher Schliff darüber täuschen, solange alles in» Gleis bleibt; — mit der ersten Erregung fällt die Selbstbeherrschung, und Ls spürt sich, welcher Menschenklasse sie angeboren." „Das interessiert mich!" lagt« Ethelrida un gewöhnlich lebhaft; „wir wollen uns einmal dis Tischrunde ansehen und mutmaßen, zu welcher Gruppe jeder von uns gehören könnte." Der Bankier wurde nachdenklich: „Die meisten hier am Tische gehören wohl derselben Gruppe an, ausgenommen meine Richte und ich. Sir James Danvers wird wohl eine ziemlich ge mischte Ahnenreihe haben." Ctherida lachte: „Allerdings! — Seine Groß mutter war die Tochter eines reichen Zwirn fabrikanten aus Manchester; — von der hat er den praktischer» Sinn geerbt. Dieser Einschlag hat bei uns gefehlt. Was wäre nun das Choral- teristische an unserer Gruppe?" „Zunächst die Lichtseite," meinte Rlarkrute verbindlich: „Mut — Ritterlichkeit — guter Ge- schmack: und edle Ziele vor Augen haben. Auf der Schattenseite ist ein Niedergang bis zum Laster nicht ausgeschlossen. Undenkbar aber sind Feigheit und schlechter Geschmack." In diesem Augenblick hatte Jara den Kopf so gewandt, daß ihr Gesicht wieder zwischen den Blumenvasen für Ethelrida sichtbar wurde, und unvermittelt sagte diese zu Markrnte: „Ihre Nichte sieht ja aus, wie eine Kaiserin — eine byzantische, römische Kaiserin!" Francis Markrute blinzelte seine Nachbarin mtt seinen gescheiten Augen prüfend von der Seite an. War dieser wohl etwas über Zaras Großeltern zu Ohren gekommen? — Doch nach einem Augenblick »ehrte er diesen Gedanken. Ethelrida wäre ja nicht sie selbst gewesen, wenn sie als Wissende jene Bemerkung "gemacht hätte. Markruts leerte sein Glas. „Die Sache ist nicht ohne Begründung. Aller dings gehörte Aaras Vater, Maurice Grey, einer alten englischen Familie an. Don feiten der Mutter aber könne» sich künstlerisch« Beran la- Satt« S al» Hoß sie anher» al« in mündlicher Verhandlung geklärt werden könnten. Voxsport Da» amerikanisch«! Bantamwelbmeist« Zcx Lynch wurde von der Box-Kommission des Staates New Hort sein Titel aberkannt, weil er gegen eiarn qualifizierten Bewerber, Joe Burman, nicht an- trat. Die Kommission ernannte Burman zum Titel- Halter; dieser verlor oder gleich seinen ersten Kampf gegen den ihm von der Kommission gestellten Gobdftein nach Punkten, so daß jetzt also dieser Weltmeister ist. Der Fall zeigt deurlich, mit welcher Strarge drüben verfahren wird. Lynch soll sich seine Schulter verletzt haben und tatsächlich nicht kampffähig gewesen sein. n Zv Turin kam die Begegnung zwischen Er- minio Spalla, der nach der Distanzierung Batt- ling Sikis durch die Internationale Doxing-Umon mit dem Titel europäischer Schwergewichtsmeister ausgezeichnet worden war, und dem Franzosen Paul Iournäe zum Austrag. Der Kampf wurde über 15 Runden ausgekämpft und dem Ita liener der Sieg nach Punkten -»gesprochen. Rennen zu Hoppegarlen 23. Okrober 1. R: 1. TcSkeS Cosa Bianco (TarraS), 2. Ta- natde (Krüger), 3. Linn Kein (Zimmermann). — Fer ner: Alomund. Cosimo, Cyrvsoliiy, Habanera. Eichwaid. Maral, Melinit, Lucsor. — Toto; 51; 25. 17. 6S. — BK. 46 : 23. 15. 62. 2- R.; 1. v. Ovkeuheims Marquise (TarraL>, 2. Farmer (Jentzsch), 3. CzardaL Aaron (Evartt. — Kerner: Wtppi;o, OMant. Tapicuiia. La Mara. — Toto: 21; 13. 16. 41. — BK.: 19: 12. 14. 37. 3. N.: 1. KriedtzcimS Kardinal (Kasper,. 2. Ba- iuware (Fentzsell). 3. Tixur Kana (ZImErnramn. — Kerner: Notdorn. Morgan«. — Toto: 15; 15. 29. — BK.; 14: 14. 26. 4. St.: 1. Abt.: 1. Lewins Viola (Qleinit). 2. Riesen- dein (Grabsch), 3. Tiefurt (Zimmernmmtt. — Kerner: Maura, LV an«. Wartburg. RiNerakademi«. Lachsalve. Ristil. — Toto: 59; 20. 55. 46. - B«.; 53; 18. 50. 41. 4. R-: 2. Abi.: 1. NussenowS Falsum C2. Ichmidt). 2 Sonnenstrahl (TarraS,. Z. Berseba (Jentzschi. — Ker- ner: Schirmherr, Twostcp, Srzvallunkc, Ezernin. Mai- tranr. Scheitan. — Toio: 23: 12. 12. 18. — DK.. 21; 11, 11. 16. 5. R.: 1. L. u. W. Ltlarek! Willana «Rasten berger:, 2. Nicotin (Ludwig). S. Jrmsch «IentzschX — Kerner: Kairos Tausenb-Marknoie. Sonslan,a. Hum boldt, Fliegerin. Mainberg, Lberfcldherr, Saloppe, Granate, Ilscnslein, Pelargonie. Per Dark. — Toto: 256: 16. 20, 19. - BK.: 230; 41. 18. 44. 6. R-: 1. KoblS Eichkatze (TarraS), 2. Ondina «Breear). 3. Tomina (Zimmermann). — Kerner: Cal- deron, Kardinal II. Columbus. Hamar, SaranaS. Solo, Svdow. Amara. Eiscnkronc, Karawanka, Lcnor, TcufttS-- braut. Wetterhcre. — Toto; 60: 21. 2«, 68. — BK.: 54; 19. 23. 61. 7. R-: 1. Kamil» Döberitz (Wurst). 2- -erbstslurm (Grabsch), 3. Aaps iBrecgc). — Ferner: LehnLgraf Hexen meister, Wirbel, Eandia. Zusanna. — Toto: 23; 14. 11, 13. - BK.: 21: 13. 13. 12. 8. R.: 1. Lindenbergs Gild«um«isler (Ludwig«. 2. Junasernredc iTarraS). 3- Pians» (Balke). — Kerner: Liazc. Kateidcr. PiaSki. Bewettlang, Goto, Salla. Gigerl. Licht. Stigmarm. Rekord. — To*o: 216; 50, 33, 62. — BK- 194; 45. 30. 5«. Enghien 1. R.: 1. Tdiebaur Ra mir« (Türvaulr». 2. Cual>» lDemon). 3. Litton (Dttrchell:. — Ferner« Fen Ardeni. Landlord. Lstruval, Etlacin. Aikon, Kiew Marshal, Katnt Richer. Petit Orange. Galland, Kairy Thorn. — Toto: 31: 14 13, 11. — BK.: 2«: 13, 12, 10. 2. R-: 1. DeariyS Pärchen, in «Niaudot), 2 Sa Seunefse (Atzkinson). 3. Polpmela (Rialto). — Kerner: Saivre, Vigo. Marcellc. Hurricane. Goodrun. Aadar. Perspective. Totnon, Tiowion-ic, Grand Seigneur. Me lina. Ehadrak. — Toto: 23; 13. 22, 41. — DK.: 21; 12, 20. 37. 3. R.: 1, HenrrquctS Onyx (Harkw). 2. Martine, (Miichell), 3. Sldered «Barre). — Ferner; Earaibe. AmbareS, Gipr U, Le Sinai. — Toto; 34; 18, 15. — BK.: 31: 16, 14. 4. R.: 1. Pandamtncs Prilep (Bcnson). 2. Eba- rabia (Head>. 3. Srdara; (Aikinson). — Kerner: vAwell. Gan Patrizien. Net, Eo<lie Gam<- Toek. Le Rensort, Prevost Galvandeuse. Füftice. — Toto: 30; 13, 15, 16. - BK.: 27; 12. 14. 14. 5. R.: 1. HossmanuS Avricourt II (Rovella), 2. Elean Dweev (Delsarqueil). 3. La Tonradc II «Ben« son). — Kerner; Pochard. Kaspar. — Toto: iS; 13. 20. - BK.: 16; 12. 18. 6. R.: 1. BedelS Warm Lowe (Duvuc), 2. Eva- porec (HoweS), 3. Sa Mirabelle (Huline). — Kerner: Fnlxpendance. Passe TempS, Zone Tud. Gorenslot, Atoir. Deleeiab'e, Elodaald. Sa Tonrnemain. Marizova. - Tow: 131; 31, 16. 35. - BK.: 118; 28, 14, 32. Unsere Voraussagen Vari»; i. R.: Labor — T'HirondeLe — Grand Gard«. 2. R.: The Eüerokee — Hcldifann — Iusrice N. 3. R.: Solange — Orianc. 4. R-: Jvain — Lufrucru — AS de Pique. 5. R.: Ma,epda II. — Yoclin — SenS. 6. R.; Bantth Fair — Casino de Paris — Danco. gung und Zäsavenstolz in ihrem Blut vereini gen. Sie ist eben ein interessanter Fall." „Ach bitte, erzählen Sie mir etwas darüber/ bat Ethelrida. „Ich wünschte so innig, daß die beiden glücklich werden. Tristram ist ein so vor- nehmer Charakter und" — sie sprach jetzt ganz leise — „ich fürchte, er wird sie sehr lieben." „Warum fürchten?" Ueber Lady Ethelridas Gesicht flog ein leich tes Erröten, unter den, sie sehr hübsch aussah. Noch nie hatte sie zu einem Manne von L ebe gesprochen: „Eine große Liebe kann zum Unglück führen, wenn sic nicht in gleichem Maße erwidert wird und — verzeihen Sie. ich glaube nicht an Gräfin Schelfkys Liebe." (Fortsetzung folgt.) Dt« vorliegende Av-gabr umfaßt 10 Setten
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