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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231023
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-23
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Weribsständige Geldstrafen Daei Gesetz über Dermögenüstrafen und Außen vom 13. Oktober 1923 Bo:i S a atsanwall vr. Pater, Leipzig Zn seiner Zeil sink Pik von Pen Gerichten au«-, yewo'scnen Gelkjlrascn ein Gegeusiand sebhafter drillt aemcscu. Man y.it ne a!s in öcr Negel zu uiekny kcansini'dc' und kcl;yuprct, vielfach seren sie so qcrniiisiissijr, kaß sie überkonvt feine Ssrasc nreyr wären. Diese Vorwürfe sind zu Recht erhoben worden. Schuld nn diesen ZiiÖänkcn sind aber nicht die Gerichte, sondern der Gesetzgeber, der es unter- 'essen natte, die bestehenden Vestim'nungen recht- xsitig den verankerten Perhaltnissen anzupasscn. Ärsher betrug nämlich, non Ausnahmen abgesehen, die höchste Geldstrafe bei Uebertretunpen nur 300 000 Mark, bei Verbrechen oder Vergehen nur 10 Millione n M ort. Bei letzteren konnte, wenn Gewinnsucht vorlag, die Geldstrafe auf 100 Mil lionen Mark erhöht werden. Es bedarf keiner weite- rcn Ausführung, daß diese Lätze durch die immer schneller fortschreitende Geldentwertung schon längst überholt waren. Dazu kam noch, daß die Verminde rung der Kaufkraft der Mark in der Zeit zwischen Erlaß des Urteils oder Strafbefehls und der Zahlung oder Beitreibung die Geldstrafe noch bedeutungsloser machte. Dies hat sich mancher dadurch zunutze ge macht, daß er, nur um die R e ch t s k r a f t der Ent scheidung und damit die Beitreibbarkeit der Geld strafe Yinauszuschieben, ein Rechtsmittel ein legte, dieses, nachdem genügend Zeit ver strichen Lar, wieder zurückzog, und so erreichte, daß die infolge der Mängel des Gesetzes an sich mäßige Geldstrafe inzwischen zu einem Nichts zusammen- geschrumpft war. Alle diese Mißstände sind durch das Gesetz über Bermögenestrafen und Bußen vom 13. Oktober 1923 (RGB. I, S. 943) beseitigt worden. Nach diesem beträgt die Geldstrafe künftig bei Ueber- tretungen 10 Millionen bis 10 Milliarden Mark, bei Verbrechen oder Vergehen 30 Millionen bis 1000 Milliarden Mark. Bei einem auf Gewinnsucht beruhenden Verbrechen oder Vergehen kann sie bis auf 10 000 Milliarden Mark erhöht werden. Weiterhin sind die ausgcworfenen Geldstrafen und die Geldbeträge, die mit Rücksicht auf eine be gangene -strafbare Handlung eingezogen, für Ver ¬ salien erklärt oder sonst auferlegt Word:» sind, sowie die an einen Verlegten zu Zahlenden Bußen der Veränderung de» Geldwerte« nr der Zeit vom Erlasse Ker Entscheidung bis zur Bezahlung oder Beitreidunganzupassen. Sie sind also in den Zeiten der Mo «Verschlechterung aufzu werten. Als Maßstab für diese Anpassung gilt das Verhältnis, in dem sich die Reichs - richtzahl für di« Lebenshaltung in dieser Zeit geändert hat, und zwar ist maßgebend die Richtzahs der Kalenderwoche, die der jeweiligen Zahlung oder Beitreibung vorausgeht. E» ist aber nicht nur der Reichsjustftminister befugt, die Anwendung eines anderen Maßstabes anzuordnen, sondern auch Gerichte und Verwaltungs behörden dürfen mit Rücksicht auf die be sonderen Verhältnisse eines Falle» von sich aus von den erlassenen Vorschriften abweichen. Die Anpassung hat auch bei den vor Inkrafttreten des Gesetzes vom 13. Oktober 1923 festgesetzten Geld strafen üsw. zu geschehen, soweit sie noch nicht ge- zahlt, erlassen oder verjährt sind, und nicht binnen zwei Wochen nach Inkrafttreten des Gesetzes gezahlt werden. Weiter wird in einer Reihe von Ermächtiguims- bcstimmungen u. a. dem Reichejustizminister die Be- fugnis zugesprochen, in die Kostengesetze entsprechende Anpaflungsvorschriften einzufügen, und der Reichs regierung Vollmacht erteilt, mit Zustimmung de» Reichsrats die Rahmen für Geldstrafen anderweitig festzusetzen und insbesondere die Beträge der Geld strafen al» solche wertbeständig zu machen. In Kraft getreten ist das Gesetz am 20. Oktober 1923, und zwar gelten die erhöhten Strafrahmen auch bei Taten, die vor dem 20. Oktober 1923 be- gangen sind. So gibt das Gesetz einmal die Möglichkeit, wieder fühlbare Geldstrafen auszuwerfen. Auf der anderen Seite können aber durch die in dem Gesetz enthaltenen Ermächtigungen die nunmehr geltenden Bestimmungen bei Veränderung der wirtschaft lichen Verhältnisse rasch diesen an gepaßt werden. Kus dem Gertchtssaal Der Rohrstock de« Regierungsrate». In Frank furt a. O. ist in den letzten Tagen ein Prozeß durch geführt worden, der in weiten Kreisen erhebliches Aufsehen erregt hat. Angeklagt war der Regierungs rat Poll, der Leiter der staatlichen Zentrale für Flüchtlingsfürsorge in den östlichen Grenzbezirkcn. Ihm werden Nötigung, Mißbrauch der Amtsgewalt sowie Mißhandlung zur Lost gelegt. Regierungsrat Poll hatte die Büroräume seines Amte« in seiner Wohnung untergcbracht. Dort vaven auch seine weiblichen Büroangestellten tätig. Die Anklage behauptet nun, daß Poll in einer ganzen Reihe von Fällen seine weiblichen An gestellten unter Mißbrauch der Dienstgewalt gezwungen hätte, mit ihm in Verkehr zu treten und Mißhandlungen mit einem Rohr stock über sich ergehen zu lassen. Die Staatsanwaltschaft hatte zur Ueberführung des An geklagten, der von den Rechtsanwälten Dr. Alsberg- Berlin und Dr. Aronheim - Frankfurt verteidigt wurde, einen großen Deweisapparat aufgeboten. Außer zahlreichen früheren Dürodamcn de» An geklagten waren auch mehrere medizinische Sach verständige geladen. Der Rohrstock, den der An geklagte bei seinen Handlungen verwendet hatte, inirde dem Gericht als Beweisstück vorgelcgt. Die Verhandlung nahm drei Tage in Anspruch und fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Die Straf kammer kam schließlich zu einer Verurteilung des Angeklagten. Der Staatsanwalt hatte 1 Jahre Gefängnis beantragt. Das Gericht erkannte auf «in Jahr und einen Monat Gefängnis mit der Begründung, daß ein Teil der von der Anklage aufgestellten Behauptungen durch die Beweis aufnahme sein« Bestätigung erhalten habe. vier glückliche Menschen 19s Roman von kilnor Slvn In ihrem kurzen Leben waren so manche Augenblicke größter Herzensangst zu verzeichnen gewesen, selten ober lsatte sie dabei weinen dürfen. Immer waren es die anderen, für die sie eintreten und handeln mußte Heute gönnte sic sich die Erleichterung eines stillen sich Aus- weinens, und Träne auf Träne tropfte in ihren Schoß. Al« Zara ans Bournemouth fartgesahrcn mar, »satte Mrs. Mörlen, die Frau des Arztes, ihrem Gefühle über die Gräfin Schclsky Lust ge macht: „Schon ist sie — aber ihr Anzug! Ad- getragen und schäbig; das Hütchen gänzlich nn- Spion« au« dem Ruhrgebiet. Dor dem 5. Straf- f seirat des Reichsgerichts hatten sich am Montag zwei Spione au« dem Ruhrgebiet zu verantworten, die in der Zeit des Abwehrkampfes militärische De- Heimnisse an die Franzosen verraten haben. Der erste, ein Kaufmann Wilhelm Schwarz, hatte im unbesetzten Westfalen Angehörige er Reichswehr ausgekundfchaftet und war, nachdem er einen Teil seiner Erkundungen bereit« an die Franzosen weiter gegeben hatte, dann doch noch gefaßt worden. Er erhielt 5 Jahre 3 Monat« Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 10 Jahren. Der zweite Angeklagte, ein arbeitsloser Stukkateur Peter Maul aus Düssel dorf, war mehr au» Not als au« Vorsätzlichkeit auf ' den Weg des Verbrechens gekommen. Auch «r hatte sich in Münster Geheimbefehle der Reichswehr zu verschaffen gesucht. Das Urteil gegen ihn lautete auf 3 Jahre 4 Monate Zuchthaus und Ab- erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für di« . Dauer von 5 Jahren. . - * Die Rot de« geistige» Beruf«. Au» dem Grunewaldsee wurde die Leiche des Iustizrate» Siegmund Rosenthal gelandet. Nahrungs sorgen sollen ihn in den Tod getrieben haben. Der neue Hotelindex. Der Reichsmultiplikator für Horel» beträgt vom gestrigen Montag ab S Milliarden. Erhöhung der InvalideubettrLge. Durch Verord nung des Reichsarbeitsminister» sind di« Beitrage zur Invalidenversicherung von neuem verzehn facht worden, so daß das Hundertfach« de« auf gedruckten Wertes dafür zu zahlen ist. Di« neuen Beiträge gelten vom 22. Oktober 1923 ab. Di« Sonnabend, den 20. Oktober, hat das Publikum noch Gelegenheit, die Marken zum zehnfachen Betrage de« Nennwerte« bei den Postämtern zu kaufen. modern. Und dazu ein Zobelpelz — einer Fürstin würdig! Diese vornehmen Leute haben oft sonderbare Schrullen." Drei Wochen waren vergangen, und Zara befand sich auf der Rückreise nach London. Francis ljatte cingewilligt, daß seine Nichte erst am Tage des Familiendiners in seinem Hause ! einträfe. Der versammelten Verwandtschaft vor- j gestellt zu werden, anstatt jedem einzeln, dürste die Situation bedeutend vereinfachen. Tankred zwang seine Entrüstung nieder, als er von der Aenderung erfuhr; dann traf auch er seine Bestimmungen: „Ich hole sie vom Bahnhof ab! Mögen Sie sagen, was Sie wollen, Francis!" Als der Zug in der Viktoria-Station einfuhr, stand der Lord da hochaufgerichtet, ziel ¬ bewußt, und —: „Was ist er doch für ein her vorragend gut aussehender Mann!" durchzuckte e» Zara bei seinem Anblick. Auch Francis Markrute trat zu Tristrams ziemlich unverhohlenem Aerger jetzt heran. Zn der Befürchtung vor etwaigen Launen Zaras . hatte er sich eilig aufgemacht, um rechtzeitig noch den Dritten abzugeben. „Willkommen, Nichtchen!" rief er wohlwollend, ohne Tankred zu Worte kommen zu lasse«. „Du siehst, wir sind beide hier, dich zu empfangen." Sie erwiderte die Begrüßung mit einer kühle« Höflichkeit, unter der die fast knabenhafte erwar tungsvolle Freude in Tristrams Gesicht erlosch. Während der Fahrt im Auto wurden die ge wöhnlichen Fragen und Antworten, die S« und das Wetter betreffend, gewechselt. Au «nahm s- weile sei die lieber fahrt fast gänzlich sehr schön, angenehm und' ruhig gewesen. Und dann ' Paris —; Paris — töusour«, Pari»! sagte Daudet. „Immer ein reizender Aufenthalt für einige Zeit," meinte Zara. ..Famos!" rief Tristram beinahe lustig. „Habe ! ich doch gerade alle» vorbereiten lassen, daß mir dorthin unsere Hochzeitsreise machen!" l Ohne ei« Wort zu erwidern, neigte die junge 8p ort unci ^Kirnen was der Sonntag brachte Unter Ken Ereignissen des Turfs be- anspruchte die in Hoppegarten gelaufene Entscheidung des Deutschen Stutenpreises das größte Interesse. Die in diesem Jahre so erfolgreichen Herren A. und L. o. Weinberg vermochten mit Farnesina auch auf diese» Rennen Beschlag zu legen. Der Meisterjockei Otto Schmidt errang hier seinen 89. Sieg und hat somit den im Jahre 1912 von F. Bullock aufgestellten Rekord erreicht. In Amerika kam da» mit viel Reklame an- gekündigte Match zwischen dem englischen Derby sieger Papprus und dem amerikanischen Pferde Zev zum Austrag. Der Engländer erlitt eine ver- nicht-nde Niederlage; er endete 5 Längen zurück. * Im Fußballfport herrschte allenthalben Hochbetri^. Aus dem Reiche sind der 6 :0-Sieg des 1. FL. Nürnberg über Bayern-München und das Unentschieden der Spielvereinigung Fürth gegen den Nürnberger FDDD. l0:0) erwähnenswert. Der Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Verein« ließ zwischen den Gauen die erste Pokalrunde austragen, die folgende Ergebnisse zeitigte: Obererz. gebirge—Erzgebirge 2 :4, Göltzschthal—Vogtland 3:2, Anhalt—Mittelrlbe 2:3, Harz—Eine—Bode 7:2, Ostthüringen—Saale-Elster 5:3, Osterland— Westsachsen 1:5, Ostsachsen—Oberlausitz 2:1, Nord- sachsen—Mittelsachsen 1:1, Altmark—Jeetze 10:1, Saale—Mulde 3 :1. In der Leipziger Spitzenklasse verliefen die Kämpft recht torrsich. Die Resultate waren folgende: Wcuftr—VfB. 4:2, Fortuno—Olympia 6:0, Spiel- Vereinigung—Tapfer 9:0, Pfeil—Germania 5:0, Viktoria-LBL. 3:2, TuB.—Sportfreund: 3:3. * Die Leichtathletik brachte die Waldlauf- Meisterschaft des Verbandes Brandenburgischer Athletik-Vereine, die sich der Verteidiger Mirdel (SCC.) vor Dietz (DAK.) und Pürsten (Komet) sicherte. Er bewältigt« die 6 Kilometer lange Strecke in 23.26L Min. Der Gau Nordwestsachsen brachte in Leipzig ebenfall» die Waldlauf-Meifterlchaft über 10 Kilometer zum Austrag. Ziesche (EL. Mara thon-Westens) holte sich den Titel in der guten Zeit von 32 : 40 Min. Zweiter wurde sein Vereins- kamerad Weber vor Zorn (VfB.-Zwenkau) und Kirch- ner (Helios). Unter zahlreicher Beteiligung der norddeutschen Leichtahtleten wurde das Laufen Rund durch Hamburg über 10 Km. abgehalten. Loltze (Uhlenhorst-Hertha) holte in 32 :14 einen überlegenen Sieg heraus. Mit dieser Zeit ist der bisherig« deutsche Rekord von 32:16 um zwei Sekunden ver bessert, jedoch ist es fraglich, ob diese Höchstleistung anerkannt wird, da Rekorde bei Straßenvrranstal» tungen immer etwas fragwürdiger Natur sind. Husen (Hcinnover 96) wurde Zweiter in 33:06 ror Frandsen (Oldesloe) 33 : 09, Springer (Polizei-Hmn- bürg 34:34 und Sandfuchs (Polizei-Hamburg) 35:00. In Magdeburg ging der Schwimm- Staffel tag vor sich- H e l l a s-Magdeburg ge wann bi» auf die 10 mal 50 Meter sämtliche Staffeln. ' . . * ' Der Bezirk Leipzig lm Bund Deutscher Radfahrer beendete seine diesjährige Rennsaison mit einem 25-Kilometer-Mannschaftsfahren „Die Meister". Die in diesem Jahr« so erfolgreiche Meistermannschaft des RL. Tornado legte in 46:40^ Min. auch auf diesen Wettbewerb Beschloy. Neuer Vorstand des Nennfahrer-Verbandes Zn der außerordentlichen Hauptversammlung des Deutschen Rennfahrer-Verbandes, der am Sonnabend in der Reichshauptstadt nur die Ortsgruppen Berlin und Leipzig beiwohnten, wurde ein neuer Vorstand gewählt, da der bisherige sein Amt wegen vielfacher Angriffe auf sein« Ge schäftsführung niedergelegt hatte. Di« Der- Handlungen leitete nach Rücktritt des Vorstände» der frühere Verbandsftkrctär W. Schumacher. Auf Vorschlag von W. Tadewald wurde eine Satzung», änderung dahin vorgenommen, daß der Vorstand eine Verringerung auf neun Mitglieder erfahren soll, nämlich je drei Flieger, Steher und Schritt- wacher; davon bilden aus jeder Kategorie ein Mit glied den geschäftsführenden Vorstand, die airdern sind Beisitzer. Die Wahlen, die von den Kategorie» gesondert vorgenommen wurden, ergaben al» Vor stand die Mitglieder Tadewald, Saidow und Meinhold, als Beisitzer Kendelbacher, Hahn (Flieger), Kuschkow, Lawall (Steher) sowie Geppert und Gedamk« (Schrittmacher). Außerdem gehört dem Vorstand Willy Arend al« Lhrenvorsitzen>d"r an, der den Verband repräsentativ vertreten soll. Auch der Rennfahrerverband hat unter den Folgen der Geldentwertung zu leiden; »ur Fortführung der Geschäft« soll von jedem Mitglied eine Goldmark al» Sonderbeitrag erhoben werden. Die endgültige Re- gelung der Beiträge erfolgt in der ordentlichen Hauptversammlung im Januar. Beim VDR. soll die Festsetzung der Rennprrift in Goldmark angeregt werden. Für später wird die Schaffung einer eigenen Geschäftsstelle angestrebt. Amerikas MeisterlSufer Paddock disqualifiziert Ter Internationale Leicytawletckverbaud wurde von per AmateuEihleUk-Uniou Amerikas verständigt. datz Pad Lock. dcr lctner;ett disqualifiziert worden war, ssck) im kommenden Monat vor dem Sport bericht des Amerikanischen Atblevkvcrbandc« zu verant worten Haven wird. Tie tranzöstschen Blätter sind der Ansicht. Latz Paddock bis zu den kommende« Olympischen Spielen wieder Starterlaubnis erhalten wird. Arne Borg wieder in Schweden Die Meldung, dass Arne Bovy sich in Spanien alS Trainer niederlassen und sich dadurch seinen Militärdienst- vcrpslichtungcn in der Heimat entziehen wollte, ist dahin zu ergänzen, dasz der Meisrerschwimmer inzwischen nach Stoalholm zurück gekehrt ist und seine Repetiti onSttbnng heim Stockholmer Artilleriervgimcnt an-getreten hat. Er wurde mit der in Schweden üblichen Arreststrase beloqt. Er weist eS im übrigen zurück, jemals die Absicht gehabt zu haben, zu den Professionals überzutreten. Die Mel dung, die von. seiner Uebersisvluna nach Spanien wissen wollte, beruht auf einem Mißverständnis. Neues vom Turf Z. Nastenbergers Ausscheiden ans dem deutschen Rennbririeb steht so ziemlich fest. Der tüchtige Zocke: hat während seines Aufenthaltes in Wien einen Vertrag mir dem Gestüt BakonsvököSke ab geschlossen und das zweite Anrecht auf seine Dienste an den Baron H. Gutmann vergeben. Der Stall Sklarek bemüht sich zwar, Rastenberger auch für nächstes Jahr sestzuhalten, aber bei dem heutigen Verhältnis der Arone zur Mark ist das Resultat kaum zweifelhaft. Uevrig-nS wird möglicherweise Rastenberger im Nachbarland« wieder mit Ipademan zusammen arbeiten, mit dem das Gestüt BakonapölSske ivcgen eines Engagements als Trainer verhandelt. * Aufhebung der Breslauer Rennen. Die für den '26., 28. und 30. Oktober ausgeschriebenen Rennen in Breslau sind aufgehoben worden, da die Abhaltung aus Wirt» schastl'chcn Gründen (Transportkosten) nicht möglich ist. * Feierabend gelötet. Der im Groben Preis von Karls- Horst am Dienstag schwer gestürzte SjSvrige Steepler Feierabend ist erschossen worden. Wie sich erst sbäier derausstellie. halte Feierabend das Rückgrat angebrochen. Bestrafung des Jockeis R. Torte. Wegen des per- schiedrnartigen Saufens von Habanera am Freitag und Sonntag in Hofpcgartcn wnrde Jockei R. Torke phr die StüvarvS gerufen. Da seine Angaben njckn genügten, wurde er mit eintägigem Reitverbol am Dienstag, 23. Oktober bestraft. Der grosse Preis »on Grunrivalb. der das Schlutz- Programm des Berliner Rennvereins am ö. November in Karlshmst ziert, hat eine ganz ausgezeichnete Belebung gesunden. Die über 3400 Meter führende Stceple-Lbaje. die als Ausgleich i ausgeschrieben worden ist. erhielt 48 Unterschriften. Von den genannten Pferden seien König Midas, Pertkles, Herzog, Paulus. Narr, Rinaldo. Eichwald, Maral. Eontrahent. Blücher, Ceres, Wiliana, Romberg und Alauiund hervorgehoben. Unsere Voraussagen Hoppegartcn: 1. R.: Cafa Bianca — Preortn — Per Tart. 2. R.: Gestüt Bleil — Falsum — Lese. 3. R.: EigUberi — Kardinal — Rotdorn. 4. R-: Doktor — Dollar — Flieder. 5. R.: Pelargonie — Nicotin — Wtliana. 6. R.: Hannar — Sonnenstrahl — Caldero«. 7. R- Wirbel — Japs — Trutz. 8. R.: Fateider — Goto — Rekord. Enghien: 1. R.: Gmgnol — Meld Marshall — Ramire. 2. R.: La Eanche — Parcbcmin — Phoce« 3. R-: Mar tine- — Onyx II — Eldcred. 4. R.: (La Mirabelle) — Nlncrre XI — Le Renfort. 5. R.: Eabtnei Noir — Tam Tam II. 6. R.: (La Mirabell«) — Gorenflut — Svaporce. Frau zustimmend den Kopf. Die Angelegenheit schien ihr vollständig gleichgültig zu sein. Lord Tankred hatte keinerlei Lntgegenkom- nien seitens seiner Braut erwartet; trotzdem fühlte er sich deprimiert. Wird das immer so weiter gehen? dachte er bereits leicht verbittert. Markrute wollte ihm zu Hilft kommen und fand Gelegenheit, seiner Nichte zuzuflüstern: ..Ich muß dich bitten, etwas freundlicher zu sein. Bedenke doch, daß der Mann nicht empfindungs los ist!" — In der Bibliothek schenkte Zara den Tee ein. Eingedenk der Worte ihres Onkels brachte sie eine oberflächliche Unterhaltung zustande. Tristram aber blieb schweigsam. In unterdrücktem Groll biß er die Zähne zusammen, und tn seinen Augen begann es stahlblau zu leuchten. — Wie pvachtvoll sich doch das dunkle Reisekleid den edlen Linien ihrer Gestalt anpaßte — welches Gleichmaß in jeder ihrer Bewegungen — und er nicht mal ihre schmale, weiße Hand durste er berühren! — Noch eine ganz« Woche war es bis zur Hochzeit! Und wie würde es nach dieser sein? Sollte jene eisige Barrier« zwischen ihnen fortbestehen? — Und wenn es der Fäll wäre — — Tristram wehrte weiterem Nachdenken. Dann wie eine plötzlich aufkommende Freude: An der linken Hand trug Zara den Verlobung«, ring; die Rechte war vollständig ringlos; keine Brosche, kein Schmuck irgendwelcher Art. Was für ein weites Gebiet blieb ihm zum Schenken! — Schon jetzt hatte seine Mutter den ganzen Familienschmuck ihm großherzig überlassen. Was der Mode von heute nicht an diesem entsprach, war geändert worden. Dazu die wunderschönen Perlen, das Geschenk des Onkels. — Alles, alle« würde sie, seine zukünftige Frau, oben vor finden, wenn sie ihr Wohnzimmer aufsuchte. Zara hatte sich erhoben: „Du hast wohl nichts dagegen, Onkel, wenn ich mich bis zum Diner ein wenig au-rnhe," sagte sie unter Lächeln. Es war ein mühsames Lächeln, aber das erste, das Tankred um ibre Lippen spielen sah. ,O, wenn ich dich in meine Arm» reißen und dir sagen könnte, wie verrückt ich dich liebe," stürmte es in seinem Innern. Doch schweigend ließ er sie gehen. Francis Markrute war unterdessen an einen Ecktlsch getreten. Aus einer altertümlichen, gold ziselierten Flasche goß er Likör in zwei Gläser. Lins derselben Tristram hinüberveichend, zitterte er mit verständnisvollem Lächeln Dr. Johnson: „Rotwein für Knaben — Portwein für Männer — aber Branntwein für Helden!" „Beim Jupiter! Alter Junge! Sie find solch ein Held!" Kapitel Xll. Lady Tankred hatte einen ihr« schlimmsten Migräneanfälle. Eine Stunde vor dem Diner läutete das Telephon in Park Lane an, und Francis Markrute wurde persönlich um eine Unterhaltung gebeten. Die Sprecherin war Tristrams Schwester Emily: „Wir sind vollständig deprimiert," sagte sie, „denken Sie, Mama hat heute gerade solchen Kopfschmerz, daß auf ihr Kommen zum Diner gar nicht zu rechnen ist. Es läßt sich aber nichts daran ändern. Bitte nehmen Sie und Gräfin Schelsky uns das nicht übel! — Meine Mutter fragt nun noch, ob vielleicht Zara und Tristvam morgen zum Frühstück kommen möchten? Mr sind ganz unter uns." Francis Markrute sprach sein Bedauern wegen der Absage aus. Die Einladung zum anderen Tage würde er cm seine Nich« und Tankred übermitteln. „Danke! Schluß." Zunächst machte das Fernbleiben von Lady Tankred eine Aenderung in der Tischordmmg notwendig. Lady lkthelrida bekam den Platz zur Rechten des Hausherrn; eine Tante soH neben dem Bräutigam. Lady Eolshurst zur Linken von Francis Markrute, und nur Zara behielt ihren Platz; er war zwischen dem Herzog und ihvmr Verlobten. (Fortsetzung folgt.) Die vorliegende Ausgabe umfaßt 10 Setten
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