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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231020
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-20
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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RvMoIrDixl, chg» 28. OkdvkgK HO»*» Ltünstlernaturen An «ine» kleinen Theater in -er Provinz fiel mir eine junge Schauspielerin auf. Sie konnte etwa», und ich war begierig darauf, sie kennenzu lernen, zumal, da mich der Lebensweg -teser Men schen interessiert. Line» Tage» machte ich mit ihr Bekanntschaft, und zwar in demselben Geschäft, wo auch ich mein« Lebensmitteleinkäus« zu machen pflegte. Mr kamen auf Grund der dauernd schwankenden Preise — denn heute wundert sich ja saft kein Mensch mehr — in« Gespräch, und ich freut« mich über da» gute Zusammentreffen. Der Zufall er- gab, daß wir än und denselben Weg hatten und so entspann sich zwischen uns eine muntere Plauderei, die ich am darauffolgenden Nachmittag mit Frau- Vein Lotti M. ... in meiner Wohnung bei einer Tafle Tee sortieren wollte. Dom materiellen Stand punkt au» habe ich auf unseren Teetisch einen großen Teller voll Kuchen gestellt, denn ich wußte, daß die Gagen am Theater, zumal an einem kleinen Pro- vinzthoater, derartige Extravaganzen nicht abwer fen, und ferner hatte ich die großen Einkäufe am Vortage, bestehend au» einem Viertelpfund Maraa- rine und zwei deutschen Käsen, gesehen. Mir machte es Freude, die jung« Künstlerin bewirte» zu können. Fräulein Lotti M. . . . kam, und ihre frische naLLlich« Art gefiel mir. Sie war ein Menschen- find, das auf der Bühne wirklich ein Mensch war und im Leben keine Komödie spielte. Im Dämm erschein, beim leisen Surren der Teemaschine, saßen wir uns in bequemen Sesseln gegenüber un andächtig horte ich zu, wa» mir die junge Künstlerin au« ihrem Leben erzählte: Als Tochter eines kleinen Beamten verlebte ich in unserem eigenen Häuschen, umgeben von einem kleinen Blumengarten, eine sonnige Jugend. Mit achtzehn Jahren eröffnet« ich meinen Eltern den brennenden Wunsch, Schauspielerin zu werden, und nach reiflicher Ueberlegung der Eltern, ein kleines Vorurteil mußten auch sie erst bekämpfen, erhielt ich die Zustimmung. Glücklich war ich, meinen er sehnten Wunsch erfüllt zu sehen, und mit großem Eifer ging ich an meine Arbeit. Nach zwei Jahre langem intensive» Studium wurde ich durch ein Engagement nach B. . . . belohnt. Schwer fiel meinen Angehörigen die Trennung, von) hemmten sie mir nicht meinen vorgeschriebencn Weg. Mit einer Unterstützung der Elrcrn und meinem ersten selbst- verdienten Geld konnte ich ein bescheidenes, trotz der wachsenden Teuerung, sorgloses Leben führen. Ich mußte ja, daß ich einen Rückhalt hatte — das Elternhaus! — Ich arbeitete fleißig «,-.ater und war glücklich, im darauffolgenden Jahre an einem größe ren Theater schon das erste Fach zu spielen. Doch eines Tages wurde ich aus allem heraus- grrissen, man rief mich an das Krankenbett der Eltern, und Leiden mußte ich — an einem Tage — die Auge» zudrücken. Nun wendete sich für mich di« Zukunft. Ich war allein auf mich ungewissen und die ungesunden Verhältnisse, die sich jetzt besonder« breitgemacht haben, hinderten mich, mein erträum tes Ziel zu erreichen. Durch Fleiß wollte ich e» er- zwingen, zu dvn Größen wollte ich mich gezählt wissen. Doch woran scheiterte dies artes? Am Geld, am schnöden Mamnwn. Er ist ein Feind, der Energie und Arbeit unterdrückt. Auch in unserem Beruf heißt es: „Kleider machen Leute". Da« Können kommt ost in zweiter Linie. Warum hat man noch nicht ein Theater, eine Kunststätte geschaffen, die auf Äußerlichkeiten keinen Wert logt und den Menschen, die etwas Leisten, den gebührenden Platz einräumt? Bei mir hat die Liebe z» meinem Beruf beträchtlich nachgelassen, und es widert mich manch mal an, mit gutangezogenen Menschen — Theater — zu spielen. So schilderte mir Fräulein Lotti M. . . . ihren Lebensweg, und mir hatten nicht gemerkt, daß die Zeit herangerückt war, wo sie sich ins Theater be geben mußte, um die Ida in Wildgans' »Armut" zu spielen. Wir sahen uns noch oft nach diesem Zusammen sein, doch wurde das voranqegangene Thema nie wieder erwähnt. Am Schlüsse ihres Engagements verabschiedete sie sich von mir, ohne ei» neues am Theater angenommen zu haben, über ihre Zukunft sprach sie sich jedoch nicht aus. — Ein Vierteljahr später bekomme ich einen Brief Ein Ortsgespräch SO Millionen von einer mir unbekannten -Ml-schrift, doch di« Unterschrift läßt mich wissen, daß er von m«in«r kleinen Theatersreuadtn ist. Sie teilt mir ganz glücklich mit, daß st« in ihrem jetzigen Beruf Erfolg und Li«b« gefunden Kat, st« ist Pflegerin ge- word«n in einrm Kirroer-Krüppelheim. t.8 Markthallen-Wanderung Die neue Steigerung de« Dollar hatte am Freitag «ine durchschnittlich 80proz«ntig« Erhöhung der Lebensmitt«lpreise zur Folge. Der von Beamten der Schutzpolizei überwachte Verkehr zeigte «ine Mengs Kauflustiger, die ab« von den schirr »ner- schwinglichen Preisen vom Kauf a-geschreckt wurden. Gefri«rfl«isch war in nur geringe» Mengen auf den Markt gebracht worden. Rindfleisch wurde mit 620 und Gehacktes mit 780 Millionen Angeboten. Frisches Schweinefleisch kostete 1200, Kalb fleisch 720, Hammelfleisch 880, Rindfleisch S00, Leber- wur3st 2800 und Blut-, Knock- oder Mettwurst 3000 Millionen Mark. Der Gemüsemarkt verkaufte Rotkohl für SO, Weißkohl und Welschkraut für SO, Blumenkohl für SO, Tomaten für 100, Möhren für 40, Zwiebeln für 50, grüne Bohnen für 80, Salor für 5, Tafel- äpfel für 100, Rlusäpfel für 40, Toftlbirnvn für SSV, Kochbirnen für 100 und Pflaumen -für 78 Millionen Mark. Kartoffeln waren auf dem Markt nicht er- schienen. Die Kolonialwarenstände zeichneten Haferflocken mit 200, Nudeln mit 500, Graupen mit 260, Bohnen mit 300, Dollreis mit 360, Bruchreis mit 320, Gerste mit 300, Kakao mit 1880 und eine Büchs« kondensierte Milch mit 800—1400 Millionen Mark aus. Regen Zuspruch« erfreut« sich der Fisch « arkt. Bückling« kosteten 800, Goldbarsch 300, Deelach« 450, Schellfisch und Kabeljau 550 und Karpfen 600 Mil- lionrn Mark. Grüne Heringe fehlten. Aus der Fettgaleri« kosret« Bioltereibutter 2500, omerrkanische» Schmalz 1500, Margarine 1100, Tilsiter Käse 1500, Limbuvger Käse 1000, Lamemb-rr 2000, Backsteinköse 610 und «in Stück deutscher Quark- käse 50 Millionen Mark. Eier fthlten. Ermätzieungssätze beim Steuerabzug Di« für die zweite Septemberhälste in Geltung gewesenen Ermätzigungsiätze beim Steuerabzug nach ss 46 Abs. S des Einkommensteuergesetze« werden auf die Zeit vom 21. bis 27. Oktober 1923 verzseihundert- zehmacht. Die Ermäßigungen der Steuerabzüge be tragen hiernach wöchentlich für den Steueroflich- tigen und sein« Ehefrau je 36 288 000 Mark, für jedes Kind 241 SSO OVO Mark und für Werbungskosten 302 400 000 Mark. Auf die amtliche Bekanntmachung der Finanz ämter in dieser Zeitung wird Bezug genommen. * Der Sol-»»r«chuuaq»j«ch für di« Neichssteuer« ist für die Zeit vom Sonnabend, 20. Oktober, bi, einschließlich Dienstag, 23. Oktober, aus 936000 000 Millionen festgesetzt worden. * Der „Auhatur Dtimmzettut'. Die Lande»- leittnq der Deutschsozialen Partei har an das Mini sterium de» Innern das Ersuchen gerichtet, die Ge- meinden anzuweisen, bei den nächsten Gemeinderat«, wählen den sogenannten Anhalter Stimmzettel ein- zuführen, der aut einzelnen Feldern die Kennworte sämtlicher Wahlvorschläge enthält. Allgemeiner Deutscher BuchhandlungsgehUfen- Verdaqd. Die Schlüsselzahl de.« Allgemeinen Deut schen Buchbandlungsgehilfen-Derbande« und der Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgehilsen, Ersatz kasse zu Leipzig, ist vom 18. bis mit 24. Oktober 750000 000. Da» Allgemeine Arb«it«rbilüu»g,iastitut „er- anstaltet am Freitag, den 26. Oktober, abends 8 Uhr, im Städtischen Koufhause einen Literarischen Abend mit Vortrag über Ernst Toller von einem Mitgefangenen. Frau Lina Carsten« liest au» »er- öffentlichten und unveröffentlichten Werken Toller« vor. Kassenverkauf 150 Millionen Mark. Der Zoo hält dnrch! Trotz oller Röte der Gegen wart hat sich d^ Leitung de» Leipziger Zoos — im Lom -0. Oktober gelten für -en Fernfprech. und Telegrammverkehr wieder neue Tarife. Sie bringen «ine wesentliche Erhöhung der be stehenden Sätze. Die Gebühr für «in Orts gespräch von einer Teilnehmerstelle oder einer öffentlichen Sprechstelle ans beträgt 5 0 Mil- lionen Mark. Mindestens werben für einen Hauptanschluß monatlich angerechnrt: in Ortsnetzen mit nicht mehr als 50 Hauptanschlüssen 20 Ort». Gespräch«, in Ortsnetzen mit mehr ak» SO bi« ein schließlich 1000 Houptanfchlüssen 30 Ortsgespräch?, in Ortsnetzen mit mehr al» 1000 bis einschließlich 10 000 Hauptanschlüssen 40 Ortsgespräche, in Orrs- netzen mit mehr al« 10 000 Hauptanschlüssen SV Orts gespräche. Für ein Ferngespräch von nickst »ehr als 8 Minuten Dauer «erden erhoben: bei einer Enc- feruung bi» zu 8 Kilometer einschließlich 50 Mill, 5 bi» 18 Kilometer 100 Mill. -4<, 16 bi» 25 Kilometer 150 Mill, 25 bi, SO Kilometer 300 Mill, .ät, 50 bi» 100 Kilometer 450 Mill, «ü, darüber für jede ongefangenen 100 Kilometer mehr ISO Mill. Für dringende Desvräche das Dreifache, für Blitz- gespräche das Hundertfache der Gesprächsgebühr für «in gewöhnliche» Ferngespräch. Die sonstigen Ge bühren betragen für: Dortagsanmeldung SV Mill, Au-kunftsgebühr 50 Mill. <4l, Streichungsgebvhr für Gespräche 50 Mill. 4l, KP.-, D.» oder N.-Gebühr für 1 Person je 200 Mill. für jede weitere Person 100 Mill. Unsallmeldegeoühr 300 Mill. »4t. Im Telegrammverkehr sind die wichtigsten Gebühre»! vom 20. Oktober au: für Ferntelegrvmme: Grundgebühr 80 Mill, und außerdem für jedes Wort 40 Mill. -4l, für Orts- telegrcnnme: Grundgebühr 40 Mill, .kl und außerdem' für jeder Wort 20 Mill, für Zustellung bei un- genügender Anschrift ISO Mill. <A, für Barans- bezahlung der Eilbestellung (LP) 80 Mill. ftir Stundung der TelegraphengeLühren 2 v. H. der Gegensatz zu ähnlichen Instituten in anderen Orren — entschlossen, den Winter über die Pforten de« Garten« offen zu holten. Sie tut da» im Vertrauen darauf, daß die Bevölkerung von Leipzig und Umgebung ihrem Zoologischen Garten auch in den kommenden schweren Monaten ihre Unterstützung nicht versagen wird. Der Zoo wird alle« daran setzen, um allen Tierfreunden Interessante» zu bieten. Gerade die stillere Winterszeit eignet sich ja für liebevoll- Tier- studien im Zoologischen Garten. Einige kleine Ein- schränkungen werden sich nötig machen. So sollen zum Beiftiiel di« Besuchsstunden von vor- mittag« S bi» nachmittag« 5 Uhr begrenzt werden. Ein« Anzahl der bisherigen Bewohner des Vogelhause« sollen in» wärmere Antilopenhaus kom men. Im übrigen aber wird der Betrieb voll ans. rechterhalten bleiben. Die Direktion wendet sich nun hierdurch nochmal« an alle Freunde des Tiergartens mit de: herzlichen Bitte, diesem durch zahlreichen Be such über den kommenden Winter hinwegzuhelfen, der vielleicht die schiversie Zeit für ihn sein wird. Verein« u»v Vorträge r«t»»i»er Hau»sr»ueu»reri». Montag nmymncag 4 U-r finde» Im Pfauerttaol de» Zoologilyen Garten» ein Unterdattuna»n<n»unnaq statt, der durch Verabreichung van Luttiatatter einaeieiter werden wird. — Dl« Ad tsllun« HLuklich« Kotdilf« verttlgl zurzeit Lber «ine aroher- -lnmdl Helferinnen. dte Mr alt« Zweige -itt>»ttcher ratigfeu den Hausfrauen ;ur Verfügung "rd-n. ASYere Auskunft Montags und AreitagS 10—12 Ndr In der Geschüsirvev!?. «ttvandgätzchrn. Laben S. Mrzse»ira»,wri!,m:rein. Sonntag. 21. 10.. 9 Ubr »arm Vasentaltor. Tageswanderung durch die Elster- und Luppenau«. Rechnungsbetrag»», außerdem für jede» Telegramm 20 Mill, «ck, für abgekürzt« Telkgrammonschriftwi jährlich 12 000*) Mill. -K, für regelmäßig« besondrer Zustellung jährlich 12 000*1 Mill. ^0 Vereinbarungen über abgekürzte Telegramm- anschristen sowie solche über regelmäßige besondere Zustellung der Telegramme können bi» zum 15. De zember 1SS8 zum 1. Ianwar gekündigt werden. *) Fsir bestehende Vereinbarungen erst rwm 1. Januar 1V24 an. Neue Stratzenbahnpreife FU> Sonntag 300 Millionen, ad Mittwoch eine halb« Milliarde Von der Großen Leipziger Straßeubah, mir- »»» geschrieb«»: Di« in -er »och« »am IS. di» 1». Oktober 1S28 «»»getretene Geldentwertung dringt f» erhebliche ; Mehrausgabe» mit sich, daß die Grundfahepreift vom 21. Oktober 1928 auf Svo Millionen , Mark und »om 24. Oktober 1928 »» «uf j 500 M i kl io u e» Maaek festgesetzt »erde» müsse». > Der Verwalt» ngorat für die Straßenbahn hat i» i feiner gestrigen Sitzung di« hiernach erforderlichen Fahrpreise genehmigt unter Beibehaltung -es Rabatt« für Knipskarte», Wochenkarten, Karten Pir Schwerbeschädigte und de« Zuschläge, für Fahrten von 12 Uhr nacht» au. Auf die Anzeige in -er »oelieg«n-en Runnuer wird besonder» hingewiesen. , O Sie»« Birrpreise. Der Brauereiprec» für einen Hektoliter Helle» Bier ist von »ehn auf36Milliar- den und für Expottbier auf 45 Milliarden herauf gesetzt. Die Leipziger Gastwirte sind deshalb ge zwungen, auch ihrerseits eine Erhöhung der Au»- schankpreise vorzunrhmen. Von heute ab stellt sich der Mindestpreis für ein Glas hiesiges Bier auf 2 75 Millionen und für ein Glas Stark- vier auf 340 Millionen. « Krurftkole«der «Ulftin Aenng Sonnender»: s-nuapenv » VHr Im z«'tta«l« de» Tleuen Raldaus«» Lieber- MW Arien-Abend. Am Klavier: Max Wünsche. Geiger Arno Segall Sonnabend 'i8 H-r Rvuzerr , mit L«m Leipziger Sinfonie-Orchester Nn Kai ftzauSsoale. Leitung: Pros. Will» Heß. Anion Maria r»»i*. b« neu« Hetdmumwa unterer »Oper. veranstaltet am 27. Oktober ttn MeGaew« faule einen SNmb:rr-2i«der Abend. Grfchöftsvertetzr »ailawttrft un Lunapark. Sie an» da» »u»«-wwnl «rstanlich, veranstaltet die Tirevwn de» rimäpart» Sonnabend abend «in grotzr» Schlachtfest. La rain. Wein zwang vorgeicvrieoen tit. so wird Via Lei:- nadm« allen Freunden de» Uuternchi«»4 «SalnU sein. Tie Sonnabendbälle, eine Spezialität de» Luna park», erfreuen stch. wie bei dieser Grlegendeit demertt lein darf, arotzer BettebHeit. Tro« der wirtschastlichcn Rot unserer Zeit >ml» der «normen Syrien de» 0aai betriebe», lästi e» die Verwcutuna nicht daran fehlen, lür ein« au« Qualität der Äoeiie» und «etränke zu sorgen. Tte .Hauskavelle ist vorzüglich eingrlptttt, ko dog die Tanzmusik unbedingt Befriedigung btt der Jugend auSlö'en must. chnpselvStreichorchrsterwerf D>« vnmncvuna der selbnsptelendrn Instrument«, deren Leistungen nnt in Siaunrn und Bewunderung versehen. Hal dos Streich Orchcftrton gezeitigt, ein Werk. deff«n Musik einem lebenden kleinen Stretch, und VlaS-Orcheitrr etwa von dem Umiang« einer Kaifeehanrkapelle gleichkommt. Li« einzelnen ^nftrurnentt tzflöt«. Klarin««, Harmonium. Klavier. Schlag,eug. lind hier mit wlMichcn Srvttch- Instrmnent-n vereinigt. Damit wurde der lehw Schritt in der Entwicklvna der Orcheittiondaukuntt getan. La» neu- Wunderwerk, ein S«iv,iger Sr,cngni-. findet all gemeinen Anklang und aurb die Anerkennung der muffka- liscken Kreis«. Die Entdeckung des Zilmstars Don vH. kalanE Sekwekl Ein rascher Blick auf dir. historisch« Entwicklung de« Films lehrt, wie schnell die Filmstar« sich cib- nutzeu. Die meisten sind in rund fünf Jahren er- Irdigt. D'r« Ersatzfrage ist jederzeit brennend. Wo kriegt man neue her? Solche, m die etwas hinein,zustccken sich lohnt? Wie entdeckt man Star» oder, wenn man diese Bezeichnung nicht wahrhaben will, wie findet man Vertreter für Hauptrollen? In einer Sache, die uns alle angeht, wollen wir un« nicht» vormachen. Die bisherigen Entdeckung«- Methoden sind unzulänglich. Irgendein beliebiges kleine» Mädchen will sich lancieren, findet einen Freund, und der Star ist fertig. Ein Geld- mann verliebt sich in einen Lockenkopf, er hat Be ziehungen zum Film, und der Lockenkops prangt an allen Anschlagsäulen. Resultat: Die bezahlte Kritik lobt, die unabhängige reißt herunter, und der Star verschwindet in -er Versenkung. Diese Methode ist in höchstem Grade unwirtschaftlich (und auch sonst obzulehnen). Auch die Anwerbung berühmter Theaternamen bringt Enttäuschungen, nicht wenige promininte Bühnendarsteller haben im Film völlig versagt. Wieviel Regiffeurarbeit geht an solid« Objekt« verloren, welcher unfruchtbare Verschleiß von Manuskripten, die zu Besserem geboren waren. Sv geht e» nicht. Im allgemeinen werden die Star» in viel zu hohem Maß« nach der Photographie beurteilt. Daß da» sogenannte P h otograp- ieraesicht Grundbedingung ist, ist selbstverständlich. Aber e» alleia genügt nicht. Dean da» Entscheidend« im Film iss nicht die Hübschheit, di« rasch lang weilig wird, sondern die Beweguag»fihig- kett. Eln Star, der nicht gehen kann, ist unmöglich. Nun kann natürlich jeder gehen. Aber e» handelt sich eben nicht um da» reale Gehen, nicht einmal nur um «ine auf Grund sportlichen Training» erreicht« geschlossen« Bewegu»g»fähigkett de» ganze« Körper», um Gewandtheit «ad Eleganz allein, sondern »» die MhigVelt, -le Körperbewegung zma Anedrnck eine« M»er« Sein« zu gestalten. Dazu aber gehört außer einer vielseitig ausgebildeten Gymnastik de« Körper«, außer einkm scharfen Sinn für charakterisierende Eigentümlichkeiten, die Möglichkeit, alle seelischen Hemmungen, die zur Pose, d. h. zur Gezwungenheit zu führen pflegen, auszuschalten. Dazu wiederum gehört Bewußtsein des eigenen Seins: Persönlichkeit. Ohne Persönlichkeit geht es nicht. Kein« Angst: Ich gehör« nicht zu denen, die. höflich „Persönlichkeit' sagen, wenn sie häßliche» Aeuß-rrs meinen. Gerade di« bedeutende'-en B. von den durcbv'eg süßen amerikanischen Star« sind, wie eine Fülle kleiner menschlicher Züge beweist, durchaus persönliche Menschen. Einmalige. Die von vornherein beachtet werden. Unsere Stars, zumal die jugendlichen, sind fast durchweg Dutzend naturen. Sie spielen Temperament, aber jede Bewegung straft sie Lügen. Sie sind von irgendeiner Seit« schön, aber nie vielseitig. Nur der All- festige imponiert. Und wer nicht imponiert, kann im Film keine Hauptrolle tragen. Denn was den Zuschauer dauernd fesselt, ist viel weniger di« Handlung al» solche als der Dann, der in jedem Zuge von der Persönlichkeit ausgeht. Persönlichkeiten nun findet man, zumal in Deutschland, wo Unreife und Unselbständigkeit aller orten sich breit machen, nicht gerade dutzendweise, aber man findet sie doch. De» Wesentlich« ist, sie für den Film zu erziehen. Wa« dem Nachwuchs in erster Linie klargcmacht werden muß. ist die», daß ohne -äh« Arbeit noch nie jemand was Große» ge- worden ist. Mit niedlichem Deinchenschlenkern und Mäulchenziehen wird man kein Filmstar. Arbeit allein schosst « nicht, ober sie ist «ine unerläßlich« Be dingung. Ein Weitere» ist, daß man jed«» Nach- affen erbarmung«lo« ausrottet und darauf dringt, daß feder Zug der Darstellung reftlo» au» der eigenen Natur herausgeholt wird. Ich würde auch dem angehenden Star weit mehr Freiheit, al» e» üblich ist, bei -er Auswahl und Auegestaltung des Manuskript» lassen. Denn er nickt ein unverbesser. licher Poseur ist, findet er viel leichter da» ihm Ge nehme rmd Mögliche herau», ak« wenn er auf ein feststehende» Manuskript gedrillt wird. E» schadet Aar nicht», weim ein Star sich erst einmal zu einer Sp«»i«lit»t --»bildet, selbst wenn er h«r»ach darin st^en bleibt. Vesser, er kann etwa» gut, al, viele» mittelmäßig. Leipziger Uonzerte Au» den -infachsten Ausdruck gebracht, heißt das Wesen d-r dritten Sinfonie Beethovens: k.r<ü«. Dies Dort in seiner tatsächlichen und symbolischen Bedeutung muß beide Teile verpflichten: d«n emp fangenden auf seine Forderung und den ausübenden auf die Leistung. Das wir ablehnen müssen, da es «ine völlige Inkongruenz zwischen Forderung und Leistung ergibt: wenn ein Beethovendirigent da» interpretierte Werk ganz auf seinen persönlichen Charakter und seine Subjektivität abstimmt, anstatt es sachlich und aus werkeigenen Bedingungen zu ent wickeln und groß, frei, al« in sich flingenden und dröhnenden Bau hinzustellen. Beethovens Eroika per- trägt nicht jene gedankliche Differenzierung und Aul- zwtngunq einer subjektiv bedingten geistigen Form-, -t- realistischen Komponenten dieses Werke» sind zu handgreiflich, liegen zu deutlich «6 verulo«. Da» wenige Wesentliche, die zvcei, drei Themen und Tempi plastisch gestalten — und die Beethonenscke Urgestalt kann leben, wie sie au» der Ide« ent sprungen ist. Furtwängler» Interpretation verhinderte, daß man da» Werk al« Ganze», al» völlig in» Musikalische gelöste Einheit empfing und al« seelischen Besitz mit sich forttrug. Er zwang in den Bann seiner ernsten, ethisch gerichteten Persönlichkeit, aber nur etwa für die Dauer de» Erklingen«: darüber hinau« klang »icht« eigentlich Beethovensche». E» ist von eigenem Reiz, Furtwängler den -weiten, langsamen Satz zelebrieren zu sehen; oder zu erleben, wie sich unter seiner Hand der letzte «Satz türmt, obwohl da» Klanglich, hier fast aszetisch herb bleibt. Und da» Scherzo schüttelt er an« einem echten mustkantischen Temperament herau», ohne daß die Präzision, bi» in« Letzte, getrübt wär«. Aber der erst« Satz ist «in fnHende», gedankliche» Inter pretieren mit werkzeugmaßig «handhabten agoaifchen un- dynamischen Mitteln. Di« studiert«, nicht au» einer schaffenden Spontaneität kommende Nüanee verwirrt« und drönat« sich vor. Vie Synthese »ar schon durch die Aufstellung der ersten Themen miß lungen. Die „Fantastischeie Miuiatyr»»' v*n Bernhard S « kl « « stud da» Werk «in«» eminenten Könner», ganz aus -arte Farbe« med zerfließende Zeichnung gestellte Bildchen, aber doch mit genug Freiheit, Kühnheit und Phantasie behandelt, um zu fesseln — aber nicht an erster Stelle eines Pro gramms, das di« Eroika al» Abschluß verspricht. Joses Szigeti spielte Brahms' Violinkonzert, musikalisch solid, aber mit etwas kühlem, dünnem und seelenloftm Ton. . T. Liliane Dovri Lhristowa wünscht »au einmal anderswo al» im Konzertsaal zu begegnen: bei einem häuslichen Musizieren, oder wo immer ein- gut konservotoristisch gepflegte bescheidene Be gabung Menschenherzen zu erfreuen vermag. V» Das dritte Konzert des vom Arbeiter-Bil dungsinstitut veranstalteten Beethoven- Zyklus stellte an die Zuhörer starke Ansprüche. Kammermusik — und dann im Riescnsoal de» Ge- wandhause«: diese Inkongruenz schadete ungemein. Hinzu kam, daß dir Aus führenden, da» Gewand- Haus-Ouartett, sich von Satz zu Satz einspielen mußten, so daß wahrhaft entmaterialisierter Kammerton erst »um Klingen kam, al« die Auf nahmefähigkeit der Zuhörer schon nachließ. Bei Ein- führunoskonrerten wie diesem ist das doppelt be dauerlich. Immerhin konnte manche organisch ge spielt« Stelle des Streichquintetts für die wenig konzentrierte Vortraqrart de» Trio und d^s Ouar- tett» reichlich entschädigen. O. I. Eine Probe tüchtigen Können» legten die dr»i Gtudierrnben unsere» Konservatoriums Alex Eon- rod (Klavier), Herbert Unrath (Violine) und Albert Müller (Violoncello) in einem Komm«- »usikabend ab. In fast durchweg geschlossenem Zu sammenspiel wurden Derk« von Brahms, ThuT« und Tschaikowsky mit jugendliche« Feuer, erquick«»- der Frische und rhythmischer Straffheit dargeboten. Zeitweise ward nur durch den zu prononeiert« Klavierton da» Nanqltche Gleichgewicht gestört. —- Adrienne Dintermayer-van Hamel hätte »» nicht wagen sollen, mit so iwzulänglichen Mitteln, di« allenfalls noch für den Salon ausreichen, einen öffentlichen Liederabend zu veranstalten. Einig« Sieder, wie Schubert» »Rastlos« Lieb«*. Dvorak» ^flaeonermelodien' «au« insof«n unglücklich gg- «iDlt, «l» bei chr«r NiedergoA« -I» stiuemliAw Mängel besonder» in Erscheinung ttmt«. O ßk
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