Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231016
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231016
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-16
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M»« vermischtes VtesrrzahluLgeo bi, zum Lukrasttrete« der Durchs-ckrungsbefriiumungen tu Papierwark. Die Verordnung des Reichspräsidencen über die Steuer- aufwcrtung vom 11. Oktober, durch die die wert beständige Zahlung der Steuern angeordnet ist, wird durch Durchführungsbestimmungen ergänzt werden, deren Veröffentlichung unmittelbar bevorsteht, und die die Grundlage für eine praktische Handhabung der Vorschriften durch die Finanzämter und die Steuerpflichtigen geben sollen. Ilm einen reibungs losen llebergang zu der neuen Regelung sicher- zustcllen, wurde bestimmt, daß die Steuerzahlungen bis zum Inkrafttreten der Durchsührungsbestim- mungen noch in Papiermart nach den bisher gelten den Vorschriften und mit den in ihnen vorgesehenen Nachteilen im Falle verspäteter Leistung zu ent- richten sind. Danach gilt bis zum Inkrafttreten dieser Durchführungsbestimmungen z. B. für die er höhten Vorauszahlungen der Einkommensteuer, der Körperschaftssteuer und für die Rhein- und Ruhr obgabe die schon bisher vorgeschriebenc Aufwertung, dagegen noch für die Ilmsotzsreuer ein Zuschlag in Höhe des Vierfachen bei Nichtzahlung innerhalb der Zahlungsfrist. * Die Tausender-Nullen im Postverkehr. Bei der Volt sollen die Zahlkarten, Ucberweisungen und Schecks jetzt über Beträge lauten, die durch 1006 tc l- bar und. Das hat viele Postscheckkundcn veranlaßt, in den Beträgen die Tausender-Nullen ganz weg- zulasscn, so daß die Beträge falsch gelesen und dem zufolge auch falsch weiterbcbandelt werden, wodurch ganz erhebliche Echwierigke ten im Postschcckverkchr entstehen. Die Tausender-Nullen sind in jedem Falle nicderzuschreiben. Abkürzungen wie „T" für die drei Nullen führen zu Irrtümern und leicht zu Fehl buchungen. Die Stadt Bochum wegen Wucher» verklagt. Die städt. Licht- und Kraftwerke haben in diesen Tagen die Juli- und Augustrcchnungen zur Verteilung ge bracht. und zwar unter Anwendung des Dollar kurses im Oktober. Die Rechnungen enthalten daher als Endbctrögc hohe Milliardcnsummen. Wegen dieses Vorgehens der Stadtverwaltung herrscht innerhalb der Bevölkerung große Erregung, -o viele Bewohner diese gewaltigen Summen gar nicht aufzubringen in der Lage sind. Inzwischen haben zahlreiche Bürger die Stadt beim Wucher gericht verklagt', andere haben die Bezahlung der verspäteten Rechnungen abgelchnt. — In Berlin hat die Deputation für die städtischen Werke be schlossen, das System der Kassierung bei den städti schen Gaswerken zu ändern. Es sollen nunmehr die Rechnungen über den Gasverbrauch alle 14 Tage nacht achttägigem Ablescn kassiert werden. Den Verbrauchern wird gestattet, dem Gasableser für die kommenden acht Tage eine Vorauszahlung zu leisten in der Höhe des vorher in acht Tagen verbrauchten Gases. Da, verstümmelte Telegramm. Lin junger Mann in Berchtesgaden telegraphierte hier an seine in Güsten wohnenden Eltern: „Kaufet sofort." Das Telegramm kam aber mit dem Wortlaut: „Kommet sofort" hier an. Als der Vater verständigt wurde, glaubte er. daß dem Sohne irgendein Unglück zu gestoßen sei. In der Ausregung fiel er vom Rade und erlitt schwere Kopfwunden. Die Frau reiste mit dem schnellsten Zuge nach Berchtesgaden, wo sich der wahre Sachverhalt aufklärte. Nun soll die Tele graphenverwaltung für den Schaden haftbar gemacht werden. Der Kaiser Wilhelm-Aaual gesperrt. Im Kaiser- Wilhclm-Kanal bei Kiel, unweit Landwehrfähre, er- folgte gestern abend, wie uns gedrahtet wird, ein Zu sammenstoß zwischen dem von Brunsbüttel kommen den Dampfer „Seine" und dem in westlicher Rich tung fahrenden Hamburger Dampfer „Andalusia". Soweit zur Stunde zu ermitteln war, ist die „Seine" schwer lusichädigt und befindet sich im Sinken. Der Kanal ist gesperrt worden. Ein gutes Tabaksjahr. Wie beim Wein ist auch beim Tabak die Güte von dem Jahrgang abhängig, in dem die Blätter geerntet werden. Das Jahr 1923 wird nun nach amerikanischen Berichten als ein besonders reiches und gutes geschildert. Dcr Tabak au» Dirginien, der in großem Maßstab für die Zigarcttenfabrikation in Betracht kommt, ist von außerordentlich guter Qualität und Farbe, und die diesjährige Ernte ist eine der größten, die jeweils gesammelt wurde-, man schätzt dcu «desamtertrag auf 30 Millionen Pfund mehr als rm Vorjahr«. ... Unglücksfälle und verbrechen Lxplosionskatastrophe in Warschau In Warschau explodierte eine Pulvermagazin der Festungswerke im Bannkreis der Stadt. Es wurden eine Anzahl von Toten, 48 Schwerverletzte und 110 Leichtverletzte festgestcllt. Die ein geleitete Untersuchung ergab, daß die Explosion auf einen, verbrecherischen Anschlag zurück- zusühren ist. Ein Naturdenkmal vernichtet. Bayerns ältester Baum, die 3000 Jahre alte Wildenberger Buche bei Kulmbach im Fran'enwald, wurde ge fällt. Sie gibt über 30 Fuder Holz. LisenbaiMUNgiück bei Darmstadt. Der Personen- zug 952 Frankfurt—Darmstadt, der über Hanau— Babenhausen umgeleitet wird, ist unmittelbar vor Einfahrt in den Bahnhof Diburq auf einen dort hal tenden Güterznq aufgefahren. Etwa 10 Personen, darunter eine schwer, wurden verletzt. Ein Badeort sortgespült. Aus London wird drahtlich gemeldet: Eine schwere Springflut hat den Badeort Severn-Beach bttmgttv't ^'-Spr'-g- flut dauerte eine Stunde und zerstörte die ganze Stadt, insbesondere die leichten Holzhäuser. Da bre Saison schon voriiber ist, waren die Häuser un- bewohnt, und es sind infolgedessen keine Menschen leben zu beklagen. Sin Tankschiff gesunken. Nach einer Meldung m'" Kcywcst (Florida) ist das amerikanische Tankst! ", „City of Everet" im Golf von Mexiko gesunken; die gesamte Besatzung dürfte ums Leben ge- kommen sein. LisenbahnrSuber Der Exprcßzug Warschau —Moskau wurde etwa 100 Meilen innerhalb der russischen Grenze von Räubern überfallen und ausgepl>iindert. Lin britischer, ein italienischer und ein polnischer Kurier wurden beraubt. Das diplomatische Gepäck blieb unversehrt. Ein Eisenbahnzug, der einen Tunnel in den Siskiyou-Dergen in Kalifornien verlassen hatte, wurde von Räubern überfallen. Diese töte ten dreiDcamte, sprengten den Postwagen mit Dynamit un- entkamen mit einer Summe Geldes. Durch die Explosion wurde ein Postbeamter getötet. Die Fahrgäste blieben unbehelligt. Tragödie im Hochgebirge. Auf der Alp Rottnch, 500 Meter nuterhalb des Stuibcngipfcle bei Sont hofen im Alqäu, wurden die Skelette eines Mannes und eicner Frau mit Kleidungsresten ge- funden. Ls handelt sich um einen 20 Jahre alten Hilfwachtmeister der Ulmer Landesvolizei und eine 22jährige Kontoristin aus Karlsruhe. Der Mann hat zweifellos zuerst seine Geliebte und sich dann selbst erschossen. Der Schädel der Frau hatte eine Srbu ßöffnuna. Erdbebenpanik auf einem Dogelmarkt. Wie „Daily Mail" berichtet, brach in Dethnal-Grcen, einem Londoner Stadtteil, auf dem damals ab gehaltenen Kanarienmarkt eine Panik aus, weil jemand in der Menge plötzlich den Ruf auestieß: „Ein Erdbeben!" Die erschreckten Leute begannen in wilder Hast zu flüchten. In dem Gedränge er litten elf Personen mehr oder weniger schwere Ver letzungen und mußten ins Spital gebracht werden. In dcr Verwirrung kümmerte sich niemand um die Vögel. Zweitausend Kanarienvögel gingen dadurch verloren, daß die Tiere aus den Käfigen entschlüpf, ten und davonflogen oder zertreten wurden. Die Nachforschungen der Polizei nach der Person, die diesen Bubenstreich verübt hat, sind bisher ergebnis los geblieben. vier glückliche Menschen 18s Roman von Sllnor Glzm „Jawohl — der rechte Mann an rechter Stelle, das ist der Herzog!" stimmte Tristrambci. „Ab und zu allerdings geht es ihm, wie es so vielen von uns geht, — das Geld wird knapp. Wenn er es trotzdem möglich macht, alles in gutem Zuge zu erhalten, so hat meine Cousine Ethclrida ihren Teil daran. Sie kennen Sie doch wohl?" Markrute hob sein Glas Weißwein gegen das Licht und betrachtete es eingehend. „Ich bin der jungen Dame in Gesellschaft begegnet; es würde mich sogar interessieren, sie nälfer kennen zu lernen." „Gas Sie sagen! — Mir scheint es, als ob Sie Uber alle Interessen fiir die Frauen hinweg wären. Wie?" Markrute bückte sich :«e.ch dcr herabgleitenden Serviette: „Ich glaube, ich sagte Ihnen — war es nicht gestern erst — daß möglicherweise eine Frau in dem Leben eines jeden Mannes zählt. Schwatzende Papageien kommen nicht in Be tracht. Ich untersclieide drei Klassen der Spe- ,;ies „Weib". Solche, die uns körperlich anziehen, und solche, die nur geistig etwas für uns be- deuten; — schließlich die dritte Art, die Schön- heit und Geist vereint. Diese letzteren sind ge fährlich. Glücklicherweise sind sie selten." „Und Ko:c?" lssitte Lord Tankred gerne ge- fragt. Für ihn rangierte sie unter diese Sette- rn; dar n lag ja gerade ihr Zauber. L kör und Zigarren waren gereicht, andere Ge'p^ächsthcmata wurden angeschnitten. Mitten ans die'en l)eraus rief plötzlich Tristram. „Ich will Itnen was sagen, Franc--! Wir sprack-en dock) vorhin von meiner Cousine Cthelrida; gerne wurde ich es sel>en, wenn ie un) Gräfin Schelikn möglichst bald einander kennen lernen könnten. Mir scheint es, als würden die leiden gut miteinander auskommen." Francis Markrute bewegte abwehrend die Hand: „An diese Begegnung ist nicht eher zu denken, als bis meine Richte «ms Paris zurück- gekehrt ist. Toilettenfragen und andch-es müssen dort erledigt werden. Jedenfalls bitte ich Sie in bezug auf Ihr heutiges Beisammensein mit Zara Vorsicht und Vernunft zur Hand zu nehmen und sich hübsch zu gedulden, bis sie Ihre Frau ist." Lord Tankred sah enttäuscht aus: „Es ist noch recht lange Zeit bis dahin," nannte er kleinlaut. Marleutc räusperte sich, dann etwas rascher sprechend, als es seine Art war: „Wie denken Sie eigentlich darüber, wenn ich den Herzog und Lady Cthelrida bitten würde, einmal bei mir zu essen — ebenso Ihre Mutter und Schwestern? — Sehen wir vielleicht den Tag dazu fest, an dem meine Nichte aus Paris zuriickkehrt? Die Hochzeit soll am fünfundzwanzigsten stattfinden. Dann würden Sie am ersten November von Ihrer Hochzeitsreise zurück sein, und am zweiten könnten wir, falls ich mit dabei sein darf, zur Jagd in Montflchet Zusammentreffen." Dcr Lord stimmte zu; und in Ermanglung eines Notizbuches kritzelte er die Daten auf seine Manschette. HeggnM, Trtstimni MkstGzegDstarer Omaner» ckeu 16. Vttvdee 8port untt lurnen Zutzball,Rundschau Der vergangene Sonntag stand im Zeichen be deutender Ereignisse im Fußballsport. Die Repräsentativen der deutschen Landesverbände stan den sich in den Vorrundenspielen um den Bundes pokal gegenüber. Mitteldeutschland quali fizierte sich in Breslau durch einen verdienten Sieg von 3:2 über Lüdostdeutschlands Mannschaft für die Zwischenrunde. In Hamburg schlugen die norddeutschen Repräsentativen Westdeutschland nach besserer Gesamtleistung 4:2. Berlin vermochte erst nach hartem Kampf in Stettin die sich tapfer wehrenden Balten aus dem Bewerb hinauszudrängen. 2:1 war das Er gebnis. Der Gau Nordwcstsachscn hatte zwei Leipzi ger Städtcmannschaften in den Kampf geschickt, die beide den Leipziger Fußballsport nicht in würdiger Weise vertreten konnten. Die auf heimischem Boden gegen Dresden kämpfende Elf mußt» sich nach schlechtem Spiel eine verdiente Niederlage von 2:3 von den Gästen gefallen lassen; die zweite Ver tretung zog in Magdeburg gegen die dortige Städtcelf nach ebenfalls schwachen Leistungen 1:3 den kürzeren. In Prag führte das Endspiel um den Pokal die beiden großen Rivalen Sparta und Slavia zusammen. Aus Grund der stärkeren Angriffs- leistung hatte Sparta mit 3:1 das bessere Ende für sich. Der Länderkampf Dänemark — Schweden brachte den Dänen in Stockholm nach überlegenem Spiel in der ersten Halbzeit einen 3:1-Sieg. Heidelberg-Tharlottenburg Der Sportclub Eharlottenburg hatte uuf seinem Platze die Rugbymannschaft der Rndcrgesell- schäft Heidelberg zu Gaste. Die Süddeutschen, die über gutes Können verfügen, fanden in den Char lottenburgern einen ebenbürtigen Gegner, konnten jedoch schließlich mit 3:0 tue Oberhand behalten; zur Pause stand der Kampf 0 :0. MannfchaftS'Zechten Hannover—Hamburg Zwischen den besten Fechtern von Hannover und Hamburg ging in dcr Elbestadt am Sonntag ein Mannschaftskampf mit Florett und Säbel non- statten- Im Florettfechten siegte in überlegener Ma- nier Hannover, dagegen konnte Hamburg im Säbel den Sieg an sich bringen, allerdings nur ganz knapp mit einem Treffer mehr. Verlegung der Leichtathletik- Meifterscbaften Die deutschen Leichtathlctikmeisterschaften, die seit Jahren regelmäßig am dritten Augustsonntag zum Austrag gelangten, dürften von jetzt ab zeitlich eine Verlegung erfahren, da, vielfachen Wünschen der Ak tiven entsprechend, eine um 14 Tage frühere Aus- tragung in der Technischen Ausschußsitzung der DSB. beschlossen werden dürft«. Die Erfahrung hat gelehrt, daß unsere Leichtathleten zu der bisher von der DSD gewählten Zeit meistens ihre Höchstform schon über schritten hatten, wie denn auch in allen anderen "än dern die Meisterschaften durchweg wesentlich früher, so beispielsweise in England schon am 1. oder 2. Juli sonntag zum Austrag gelangen. Auch das Programm der deutschen Meisterschaften dürfte wahrscheinlich eine Aenderung erfahren. Di« Kerbstwaldlaufzelt in Berlin brachte eine Veranstaltung des Berliner Sportklubs, die in den Hauptklassen über 8 Kilometer führte. In der Seniorenklasse siegte Tummoszeit (Polizei) in 26:53,4 vor Burkhardt (Polizei). Als Dritter lief der erste Junior Koch (SEE.) in 27:02 ein, gefolgt von den Junioren König (Polizei) und Heinz (BSE.). Die Klasse der Anfänger gewann Dittberner diener, war daran gewöhnt, so mancherlei aus dem Leben seines Herrn von dessen Manschetten alyulesen. Als die Herren den Speisesaa! verließen, verzögerte Lord Tankred den Schritt: „Ich glaube, ich warte mit meinem Besuch bei der Gräfin nicht bis zur Tecstunde — möchte d:e Sache hinter mir haben. Ich werde telephonisch anfrageu." Die Antwort kam sofort. Der Kammerdiener von Markrute war am Telephon: Frau Gräfin sei zu Hause, bedaure aber. Seine Lordschaft nicht vor halb fünf Uhr empfangen zu können. „Verdammt!" rief Tristram ärgerlich, den Hörer anhängcnd, während Markrute anschei nend teilnahmslos zum Fenster hinaussah: „Sie bringen die Zeit bis zum Tee wohl am besten mit dem Ankauf eines Verlobungsringes hin," sagte er mit unterdrücktem Lächeln. „So etwas muß man nicht vergessen." „Beim Himmel! Das wäre mir passiert!" rief Tristram erschreckt — und einige Minuten später sauste der junge Mann in einem Auto nach dem Westen. An einer Reihe demütig dreinschauender Schreiber vorbeischreitend, suchte Markrute unter dessen sein kleines Heiligtum, das Prioatbureau auf. Er gab den Befehl, ihn eine Viertelstunde ungestört zu lassen; >'etzte seine Zigarre in Brand und warf sich in einen bequemen Stichs. Träumen wollte er! — Träumen von der Ver wirklichung seiner Pläne. Nur keine Heber- stürzung. Im Gegenteil der Gipfel seines Ehrgeizes konnte nur in Ruhe und geschicktem Vorgehen erklommen werden. Kapitel Vlll. In dem Salon ihres Onkels erwartete Gräfin Schelsky ihren Verlobten. Es war ein Raum, dem man es anfühlte, daß er mit dem Einfluß eines weiblichen Wesens nichts zu tun hatte. Das in streng französischem Geschmack gehaltene Zimmer wies nur wenige, aber kostbare Mölnl auf. Keine sich anschmiegenden Polster; alles steif und würdig. Gerade die richtige Umgebung für die kurze, kühle Unterredung, di« hier statt- (Marathon) in 27:2SH. Der Mannschaftswettbewerb fiel an den Polizeisportverecn vor SC. Eharlottenburg und Berliner Sportklub. Kandball-Tagung der VSV. Der aus den Vertretern der Landesverbände zu sammengesetzte Handball-Spielausschuß der Deut- sch en Sportbehör de für Leichtathletik trat in Berlin unter dem Vorsitz von Professor St essen-Lübeck zu einer Tagung zusammen, die nicht nur die rein technischen Fragen einer eingehenden Prüfung und Durchberatung unterziehen sollte, srn- dern sich auch mit der Organisation und dem weiteren Ausbau des Handballspielbctriebes beschäftigte. Für die 'Regcländerungen, die im wesentlichen nicht auf grundsätzliche Verbesserungen hinausliefen, waren die in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen aus der Praxis richtunggebend. An Stelle von Schelenz- Berlin wurde S t u l l e- Nürnberg zum Spielwart der DSB bestimmt, der diese Funktion zunächst bis zur Wahlversammlung im August nächsten Jahres übernimmt. Der- Einspruch von Fürth gegen den Aus gong des Meisterschaftsendspieles, das der Polizei- Sportverein Berlin gewann, wurde abgelehnt, da es sich hier um Tatsachenentscheidungen des Schiedsrichters handelte, dem kein Regelverstoß nach gewiesen werden konnte. Die Berichte der Landesverbände gaben einen günstigen Ausblick und ließen erkennen, daß in allen Teilen des Reiches da» neue Spiel ungeteilten An klang findet und immer mehr um sich greift. Ins gesamt dürften zurzeit weit über 500 Mannschaften spielen. Die Organisation wurde eienqehend durch- oesprochen, in den Handballausschuß entsendet jeder Landesverband einen Vertreter, während di« Haupt- arbeit dem aus diesen gewählten Spielausschuk zu fällt, in den neben Professor Steffen-Lübeck, S t n l l e - Nürnberg und Schüler-Berlin berufen wurden. Der Versammlung wohnte auch ein Vertreter des österreichischen Leichtathletikverbandcs bei, in dem das Handballsviel auch immer mehr an Boden gewinnt, und der sich die Erfahrung der DSB zu nutze zu machen beabsichtigt. Oszmella siegt in ttöln Das kürzlich eröffnete Stadion in Köln war der Schauplatz großer Amateurradrcnnen, die der Gau Lb des BDR. als Mschluß seiner Saison veranstaltete. Als Matador erwies sich wieder der deutsche Meister O sz m e l l a - Köln, dcr sowohl das Fliegertrcffen um den Kölner Bürgerpceis gegen den Breslauer W. Heidenreich und drei weitere Gegner, als auch die Hauptnummcr, den Großen Preis von K öln, ein Sechsstunden-Mannschaftsfahren mit seinem Landsmann Schörn als Partner ge wann. Resultate: Sechsstiindcn-Mannschaftsfahren: 1. Oszmella- Schorn 230,100 Kilometer und L63 Punkte-, 2. Ge brüder Krewer-Köln 078 P.: 3. Schamberg-M-ethe- Krefcld 600 P.; 4. Passenhclm-Schmidl-Verün 515 P.; 5. Hcrdcnreich-Breslau—Schlembach-Kcln 256 P.; 6. Wingen—Kleinmeicr-Köln 91 P.: 7. Stein- gaß—Fischer-Köln 81 P.; 8. Würts—Mnnk-Köln 70 P.; 9. O. Blank—Grauc-Vcrlin 64 P.; 10. Ion- kers-Krefeld—Müller-Hannover 44 P. - Kölner Bürger-Preis: 1. Oszmella 12 Punktr; 2. Heidcnreich 11 P.; 3. Roßbach 9 P.; 4. Graue S P.; 5. Rausch 6 P. Unsere Voraussagen aarlSftorst: 1. R.: Wirbel — PeriklrS — Hamor. 2. R: Elcorte — Galan — HuchSmalor. 3. R.: Eibre N — Machenschaft — Corrlrahenl. 4. R.: Gest t S!arp:l — Minor — Narr. 5. R-: Romberg — Clfckcn — Pusä-lin. 6. Pa. Nympüe — Pariolt — Markgräsin. 7. R.: San guiniker — Mainberg — Per Dark. Cnghlen: 1. R.: Curacao — La Canckc — ArzeleS. 2. R-: Avricourl ll — Biry Man — Sundringham. A. R.: Carsibe — Alken — Fumre. 4- Ra Tb« Coyote — Couleuvr« — Lelita. 5. R.: Llcan Sweep — Sooncr — L« Glaive. 6. R.: Erbare? — Le Pavc — Gallican. Mit einem entschlossenen Ausdruck in seinem hübschen Gesicht trat Lord Tankred ein. Zara begrüßte ihn mit einer leichten Verbeugung, ohne daß sie ihm die Hand reichte; und die bereits ausgestreckte Rechte des Lords sank wieder herab. Nicht im allergeringsten kam sie ihm entgegen. Sie sah, ohne ihn anzublicken, schweigend in den strömenden Regen hinaus. Ein Anfang mußte gemacht werden; also er: „Sie wissen, um was es sich handelt —" „Ja." „Ich habe die "Absicht Ihr Gatte zu werden." „Wirklich?" Tankred verneigte sich bejahend. Er biß die Zähne zusammen: „Alle Wetter! Die war schwer zu nehmen!" „Mit Ihrer Erlaubnis werde ich Sie also am fünfundzwanzigsten Oktober heiraten." „Sie wissen ja doch, daß ich eingewilligt habe." Entschlossen legten sich Zaras Hände in einander. „Darf ich mich wegen näherer Besprechung zu Ihuen setzen?" Sie wies auf ei len Stuhl zu feiten des Kamins; setzte sich selbst ihm gegenüber auf die andere Seite, und zwar so, daß das entschwin dende Tageslicht voll auf ihr Gesicht fiel. Wie poliertes Kupfer schimmerte ihr rötliches Haar in deni Doppelschein von Zwielicht und Feuer; — dazu die weiße, verführerische Haut. Wie konnte ein so schönes Geschöpf nur so eisig kalt sein! bäumte es sich in Tankred auf und jäh- lings überkam ihn ein tolles Verlangen, das Weib da vor ihm in seine Arme zu reißen und sie wach zu küssen. Trotzdem sprach er so ruhig wie nckglich weiter: „Ihr Onkel hat mir von Ihrer beabsichtigten Reise Mitteilung gemacht. Also erst acht Tage vor der Hochzeit gedenken Sie zuriickzukehren? — Ich wünschte es wär« anders, finde mich aber mit der Tatsache ab. Vermutlich haben Sie Ihre Gründe dafür." „Selbstredend habe ich diese," sagte sie be stimmt (Fortsetzung folgt.) Die voeitegende Aus-ase umfaßt 1V SetteÄ
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)