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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231009
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231009
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-09
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Sette 4 Dienstag, Lea S. Oktober Unglück sfälle und verbrechen Grubenunglück in Gberschlefien Lus der Klcophas-Grube bei Kattowitz ereignete sich ein schweres Unglück. Durch den Einsturz eines Picilcrs wurden sieben Bergarbeiter ver schüttet. Die Bergungsarbeiten wurden sofort in Angriff genommen, bis setzt ist über ihr Ergebnis noch nichts betannt. — Der schon vor einer Woche nusgebrvchene umfangreiche Grubenbrand im Dom» browacr Revier konnte noch immer nicht gelöscht wer den. Der Brand hat sich im Gegenteil weiter aus- i.edehnt und auch höher liegende Sohlen ergriffen. Aach den letzten Feststellungen muffen sich in den brennenden Feldern noch sechzehn Leichen be- finden. Man befürchtet, daß das Feuer auch noch auf die in der Nähe des Schachtes liegenden Pulver- und Dynamitlagcr übergrcifen könnte. Die Bemühun gen, den Brand zu lokalisieren, sind mit allergrößten Schwierigkeiten verbunden und neuerdings durch das Versagen der Wofferhaltungsmaschinen besonders erschwert. ; Eatkumord. Der Bauer Schwangler aus Lampoding am Waginger See wurde am 10. September neben seinem Fahrrads ermordet in einem See aufgcfunden. Die Leiche wies Kopfschüsse und einen Schädelbruch auf. Der Tod mußte aber nach der Sektion infolge Ertrinken« konstatiert wer den, so daß angenommen werden muß, daß der Mann mit seinen schweren Verletzungen noch lebend in das Wasser geworfen worden war. Jetzt hat sich heraus- acstcllt, daß Schwangler mit seiner Frau in einer Nacht durch den Wald nach Hause fuhr, und in der eben geschilderten Weise von dieser ums Leben ge- bracht wordrn war. Die Mörderin ist verhaltet worden. 2m Aeuerkampf erschaffen. Bei Sulzfeld in der Oberpfalz hat der Förster Schmitt den 23jährigen wildernden Fabrikarbeiter Bernhard Schenk aus Beina-ch im Feuerkampf erschossen. Verurteilung eines Berliner Palast Einbrecher». In das Palais des alten Kaisers Wilhelm wurde, wie seinerzeit gemeldet, im Sommer dieses Jahres weimal kurz hintereinander eingebrochvn. Der Toter, der Hausdiener Wusthuse, wurde jetzt zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Ein ungewöhnlich frecher Diebstahl ist im Berliner Stadtteil Wcißensee verübt worden. Bor einem ..uw^licrgeschäft fuhr mittags, als das Geschäft ge schlossen war, ein Auto vor. Ein Mann stieg aus und öffnete das Sicherheitsschloß mit einer Ruhe und Sicherheit, als wenn er der Inhaber selbst wär«. Daun packte er sämtliche wertvollen Goldwaren im Loden und in den Schaufenstern zusammen und fuhr davon. Als der Inhaber .zurückkehrte, fand er seinen Laden vollkommen ausgoplündcrt wieder. Der Dieb hat eure Beute von löt) bis 200 Milliarden gemacht. Li»:r, d«r nicht da« Suhl des Tages schert. Mit großer Dreistigkeit wurde am Hellen Tage in Weißensee ein Soldwarengeschüft ausgeplündert und um etwa für 150 Milliarden Mark Gold- und Silbcrsachen beraubt. Lio: Verbrccherpetsolguag durch das Polar««. Eine gefahrvolle und langwierige Verfolgung durch , die unwirtlichsten Gefilde der Polargcgend, die nach unzähligen Mühsalc» zur Verhaftung des gesuchten Mörder» eines Eskimos geführt hat, ist dem Konstabler Steverson von der kanadischen Polizei gelungen. Im Sommer des Jahres 1921 hatte ein Eskimo, namerw Alakooniak, einen Hünd- !cr, mit dem er in Streit geraten wvL, erschlagen und sodann, genügend mit Proviant versehen, die Flucht in dos östliche Polargebiet zu einem bcfreun- deren Stamm unternommen. Hier gelang es einem Konstabler der Kaimdapolizei, ihn aufzuspnren und zu verhaft n. Jedoch der Eskimo entriß ihm wäh lend des Transportes seinen Revolver, gab einen tödli.kzen Schuß aus ihn ab und flüchtete abermals. Im Frühsohr 1922 nahm nun ver Konstabler Steverson die obentcuerl'che Persolgung des Mör ders auf; 700 Meilen mußten in einem Eskimo- vier glückliche Menschen 7) Roman von Lltnvr Si)fN Lop^nsilu 19LS 0»rl Vvooksr. Lerlm. Unwillkürlich hatte Zara wohl nach etwas ge sucht, was ihren Entschluß, sich für ihren Bruder zu opfern, festigen half, und das kleine Lied war ihr in die Finger gekommen. Nur ein flüchriges Aufsehen hatte sie für den Eintretendcn. Ihr fehlte jedes Urteil über Lord Tankred, sie war sich nur bewußt, daß dort ein hervorragend gut aussehendec Mensch stand. Aber auch Graf Schclsty war ein schöner und irotzdcm verabscheuungswürdiger Mensch gewesen. Als Tristram näher tretend, sich auf das Kla vier stützte, war jeder Ausdruck oer Trauer aus Jaras Gesicht verschwunden, und das klagende Lied ging in eine wilde Tarantella über. „Sie sind eine merkwürdige Frau," sagte Lord Tanlred. „Bin ich merkwürdig?" klang es zwischen Len Zähnen l;eroor; — „sagen wir doch verrückt — ieder Mensch hat eine Zeit, in dec er mal ver dickt ist, und heute obend habe ich Grund genug, es zu sein." Mit einem schmetternden Schlußatkord erhob sie sich, schloß das Klavier und ging nach der Seite des Zimmers, wo sich mittlerweile die anderen Herren eingefun.den hotten. „Ich hoffe, Onkel Francis, daß nnch deine Gäste wegen gro- s;.r Blödigkeit entschuldigen werden." Als diese mr Bedauern darüber aussprachen, verneigte sich die Gräfin in unnahbarer Höflichkeit, und schickte sich an, ihre Gemächer aufzusuchrn. Au der Türe stand Lord Tankred: „Gute Nacht, Madame! Es wird der Tag kommen, an dem wir unsere Klingen kreuzen werden." „Deine Nichte ist eine ganz außergewöhnliche und schöne Frau, lieber Markrute," HSrte er einen der Herren sagen, worauf dieser wie adsichtlo» erwiderte: „Sie haben recht — — ein höchst interessanter, musterloser Charakter. Sie ist ja schön, wenn auch nicht ganz mein Fall. Jo, wenn sie ,zarr und lieblich wäre! So aber muß ich an eine Wildkatze denken, die zu zähmen viel leicht für manchen seinen Reiz Hütte." schon« übrrwmchsn werde«, bi« di« Bkrhastung ge lang. Richt minder gefahrvoll gestaltete siel; di« Rückfahrt mit dem gefährlichen Verbrecher auf dem Schlitten über ein- drei Fuß hohe Schneeschicht über den Eisbergen. Raub t« Ltzpreßzug. Nach dem Wiener „Sechs- uhrblatt" berichten Bukarester Blätter über einen sensationellen Raub im Simplon- Ezpreß, dessen Opfer die Frau des englischen Konsuls in Bukarest, Lenrssy, war. Auf der Rück reise von Paris macht« Frau Lenessy die Bekannt schaft eines jungen Mannes, der sich als rumänischer Lcgationssekretär ausgab. Im Laufe de« Gesprächs bot der Reisegefährte der Dame eine Zigarette an. Nach Genuß der Zigarette schlief Frau Lenessy ein, und als sie aufwachte, fand sie sich im Abteil allein, und ihre Handtasche, in der sich eine große Menge rumänischen Geldes, angeblich eine Mil lion Lei, und 300 Pfund Sterling befanden, war verschwunden. Eine Untersuchung wurde eingeleiiet, die jedoch bisher zu keinem Ergebnis geführt hat. 80 Opfer eise« Giftmörder«. Der „Petit Parisien" meldet aus Peking, daß ein Student der Hoch- schule von Tchekiang in Hongkong seine Mitschüler und da« Personal der Schule mit Arsenik ver giften wollte. 80 Schüler sind der Vergiftung er- leg««. Der Mörder und zwei seiner Komplicen wur den zum Tode verurteilt. vermischtes Weitere Berufungen von Schulreformen: «ach Thürivgeu. Zu der neulich von uns veröffentlichten Notiz über ein« Reihe von Berufungen Berliner Schulreformer nach Mitteldeutschland ist nach- zutragen, daß wettere Berufungen erfolgt sind. Regierung«- und Gewerbeschulrat Dr. Herring, früher Letter des Staatlichen Gewerbelehrer- Seminars in Lharlottenburg, der durch sein Ein treten für die neue Berufsschule bekannt ist, wird al« Oberregierungsrat und Vortragender Rat in das thüringisch« Staatsministerium überfiedeln. Weiter wird Dr. August Siemsen, der schon in Essen als Schulresormer bekannt war, die Organisation und Leitung der Abiturientenkurse von Arbeitern in Thüringen übernehmen. Frau Studienrat Dr. M. B a er t i n g - Neukölln ist zum ordentlichen Pro fessor für Erziehungswissenschaft in der philo sophischen Fakultät der Universität Jena ernannt. Sie hat sich durch ihre Arbeite» über Mädchen schulwesen, insbesondere auch durch ihrs Unter suchungen über di« Eignung der Fvauen flir be» srimmte Fächer, namentlich Mathematik, einen Namen gemacht. Endlich ist der Schulreform« Dr. Gaede, Direktor der staatlichen höheren Lehranstalt tn Suhl, als Oberschulrat nach Rudolstadt berufen. Beendigung de» Berliner Hochbahnko »flirt». Nachdem die Funktionäroersammlung der Hoch- bahner sich für Wiederaufnahme dec Arbeit aus gesprochen hatte, für den Fall, daß die Direktion die gegen die streikenden Kraftwerkarbeiter verfügten Kündigungen Zurücknahme, haben di« Verhandlungen zu einer Einigung geführt. Der Lochbahnverkehr kannte auf allen Linien wiederaufgenommen werden. Herabsetzung der Dierpretse in München. Die »om Dentralstaatskommissar verfügte Herabsetzung der Vierpreise um 20 Prozent hat m München freudiges. Aufsehen erregt. Zugleich ist ein Ausschlag auf Speisen ohne Getränke unter An drohung unbegrenzter Geldstrafen verbotcn. Der Kampf um die ZwetschgeakvSdel. In Wien hat es eine heftige Debatte im Gemeinderat gegeben, weil zu WahlManöverzwecken bei den bevor stehenden Gemeindewahlen in den von dem ver storbenen Bürgermeister Lueger gegründeten Wiener Altersheimen 'ünf bis sechs Zwetschgenknödel al« Kost gegeben werden. Das ärgerr die Ehristlich- sszialen. Sie kämpfen wie die Löwen nm ihr- ver lorene lanqjäkriqe Wiener Domäne, und sie be zeichneten deshalb di« reichliche Zwetschgenknödelkost in den Luegerschen Altersheimen als verbrecherische Wahlmanöver. Wer weiß, wie Zwetschgenknödel dem Wiener, wie dem Böhmen sein Powidl am Herzen und im Magen liegen, wird diesen Schmerz zu würdigen wissen. 8port un6 turnen ver Sonntags-Sport Der Galoppsport hatte seinen großen Tag in Grünewald, wo das Gladiatoren-Rennen dem hervorragende« Ganelon bei seinem 12. Starr di« erste Niederlage durch ein Pferd aus einem anderen Stalle brachte. Er hatte vorher nur die Uebcrlegenheit seines Stallgefährten Augias an erkennen müssen. Der im Besitz der Herren Sklarek befindliche Ex-Graditzer Famulus gewann mrt einer Länge gegen den Weinbergschen Hengst, dem eine weitere halbe Länge zurück Pelid« al» Dritter folgte. Auf einer Nundstrecke um Leipzig brachte tue Deutsche Sportbehörde für Leicht athletik die letzte der diesjährigen Meisterschaften, di« Deutsche Gehermeisterschaft über 50 Kilometer, zum Austrag. Den Titel sicherte sich in Abwesenheit des Verteidigers Hä h n e l-Ilvers gehofen der junge Berliner Köhler (Komet) gegen 13 Bewerber. Der Favorit H. Müller-BAK. mußte, mit über 7 Minuten Vorsprung führend, aufgeben, da er sich wund gelaufen hatte. Der Berliner Sportklub vermittelte an läßlich seiner Einladungswettkämpfe der Berliner Sporlgemeinde die Bekanntschaft des norwegischen Wcltrekordmannes Hoff und des Estländers Klumberg. Der Norweger hatte mit seinem Angriff auf den 500-M eter-W« ltr ekord des Schweden Lundgreen Erfolg; er verbessert« ihn um eine volle halbe Sekunde auf 1 Min. 05 Sek. Ein« neue deutsche Höchstleistung gelang dem deutschen Meister Lü decke im beidarmigen Speer- werfen, indem er 98,73 Meter erreichte (rechts 58„37 Meter, link» 40M). Der Angriff Hoffs auf seinen Stabhochsprung-Rekord verlief ergebnislos. Er er reicht« 4 Meter. Klumberg holte sich das Dis kuswerfen mit 41^6 Meter, das Speerwerfen mit 62F8 Meter und den 'Weitsprung mit 6Z3 Meter. Die Waldstaffel de» SC. Lharlottenburg über 3mal 4 Kilometer, die die Einleitung der Berliner Herb st Waldlauf zeit bildete, gewann der Ver anstalter in 46:26^ Min. vor der Iunioren-Mann- schäft des DfB.-Spandau, die 47:43 Min benötigt«. Auf dem Gebiete desFußballsports ist di« 4:2 - Riederlage, di« sich Rapid-Wien in der Meisterschaft von Simmering holte, erwähnens wert. Die Spiele in Süddeutschland brachten dem Spitzenreiter Wacke»München di« erste Niederlage; der 1. FL. Nürnberg schlug ihn 3:0. Die Spielvereiuigung'FLrth büßte einen weiteren Punkt ein, indem sie sich gegen München 1860 ein Unentschieden leistete. Don den sechs Leipziger Begegnungen wnr- den nur vier zu Ende gebracht: Fortuna—Li nttackt 1:0, TuB.—Viktoria 2:1, Wacker—Tapfer 4:0. Pfeil—Sportfreunde 3:0. Infolge Regens wurden die Treffen Spielvereinigung—Olympia (1:1) und LDL.—Germania (2:1) abgebrochen. Die Hockeyspiele der Leipziger Spitzenklasse sahen LSL. gegen Gohlis 48 7:0 erfolgreich; Sport- freunde-SV. rang den VfB. mit 3:2 nieder. Die bei der Schwimmveranftaltung des ES. Hannover » Linden 1898 ausqetra'gcnen Wasserball spiele sahen den ABTS.-Bremen gegen Hellas-Magdeburg 6:4 und die Wasserfreunde- Hannover gegen den Veranstalter 6:2 erfolgreiche Der Radsport beachte in Breslau die letzten Bahnrennen. Die 20 Kilometer holte sich Weiß vor Rosellen 30 Meter, Lcwanom 180 Blerer, Schubert 210 Meter und Fcja 2400 Meter zurück. Die Stunde wurde eine Beute Rosellens, der Weiß, Lewanow, Schubert und Feja hinter sich ließ. Die Sachsenmcisterschast im 50 Kilometer Mann schaftsfahren sicherte sich in Weinböhla bei Dresden der deutsche Dereinsweister Tornado- Leipzig. Auf der Straße ging die 215 Kilometer lange Fernfahrt Dresden—Zittau—Dresden um den Großen Rotax-Preis vor sich. Sieg?: in Derlei Bemerkungen waren nicht angetan, an dem jäh erwachten Interesse Tankreds für Zara Scheffky zu rütteln. Francis Markrute wußte, nut wem er zu tun hatte, unnütze Worte verschwendete er niemals. In plötzlich wechselnder Unterhaltung begann er wieder von Kanada zu sprechen, bis dieses schließ lich die beiden iNagnaten langweilte. Sie emp- fahlen sich und höflich geleitete sie der Haushen: die Treppe herunter. „Wollen Sie mit mir noch eine Zigarre rau chen. Tankred?" wandte er sich dann an diesen. — Bald darauf saßen die beiden in den Mam- mutstühlen der gemütlichen Bibliothek. „Sie haben nun wohl alles Wissenswerte über Kanada erfahren, meine ich — jedenfalls tonn- ten Sie zwei einflußreichere Leute als Sir Phi lipp und den Oberst dafür nicht finden. Ich fragte —" Lord Tankred wehrte ab: „Keinen Dreier kümmere ich mich mehr um Kanada," rief er — „mein Entschluß ist gefaßt: Ich heirate ihre Nichte, falls es Ihnen mit dem, was Sie heute sagten, Ernst war. Ob sie einen Pfennig mit bringt oder nicht — ist mir gleich!" Trotz dieses unerwartet schnellen Erfolges ließ Francis Markrute nichts von Erstaunen oder Befriedigung merken. Unter einem kaum wahr nehmbaren Heben der Brauen blies er einige Rauchringe in die Lust. „Es ist mir stets Ernst mit dem, was ich sag«. Nur möchte ich nicht, daß jemand blindlings durch mich he re in gerissen wird. Also, Sie haben meine Nickte gesehen; hat sie Ihnen den Eindruck gv. macht, daß sie zu Ihnen paffen würde? — Mir schien dieses nach meinen heutigen Beobachtungen zweifelhaft zu sein. Jedenfalls ist diese Frau eure Persönlichkeit, mit der auszukommen keine leichte Sache für einen Mann sein wird." .Aus zahmen Frauen mache ich mir nichts!" irote Tristram; „was mich reizt, ist gerade die Schmierigkeit. Haben Sie je eine annähernd hochmütige Haltung gesehen? Da muß man ja seinen ganzen Verstand zusammennehmen, um das richtige Gebiß für sie herauszufinden." „Vielleicht ist meine Richte überhaupt nicht zu l:nken; sie nimmt da» Gebiß zwischen die Zähn« pnd geht einfach durch. Machen St« mir httrt«- her keine Vorwürfe, daß ich Sie nicht gewarnt hätte!" „Warum mag sie mich nur so haßerfüllt an- sehens" batte Tankred auf der Zunge zu fragen — unterließ es jedoch. Es war charakteristisch für den Mann, daß er, nachdem er nun einmal den Entschluß gefaßt, sich nicht mehr mit Fragen abgeben wollte — er würde die Antworten spä ter selbst herausfinden. Punktum. — Lines aber mußte Tristram noch wissen: Falls dies« Frau tatsächlich einwilligte, ihn zu heiraten — was hatte sie dazu bewogen? — Niedrige Mottos waren bei ihr ausgeschlossen, und daß er selbst nicht in Bettacht kam, wußte er genau. Mochte es nun sein, wie es wollte — jeden falls war er die Persönlichkeit für das Spiel mit Gefahren. Er hatte wilde Tiere gejagt, ritt rohe Pferde zu; jetzt reizte ihn die Eroberung eines schwierigen Weibes. Ach was, Unsinn! — Ehr- lich wie Tristram immer mit sich gewesen, sagte er sich, daß er unter einer Art von Zaubertraum stand, den Zara über ihn geworfen. Die rückhaltlose Kühnheit, mit der Tankred auf seinen Vorschlag eingegangen war, impo- nierte Francis; — es lag etwas Starkes. Groß zügiges darin. Er seinerseits spielte ja auch nie um kleine Summen. „Sie könnten sich eigentlich nach der Lebens- geschichte Ihrer künftigen Frau erkundigen," meinte Markrute in liebenswürdigem Ton. „Da Sie vermutlich doch nicht fragen werden, will ich sie Ihnen erzählen: Meine Nichte ist die Tochter von Maurice Grey, dem Bruder des alten Oberst Grey von Kintingdon, den jedermann kannte. Seit einem Jahre ist sie die Witwe Goas Schelskys, eines Scheusals. Sie war eine makellose Fran un gute Tochter. Wie sich ihr eigenartiger Charak ter dabei entwickelt hat, läßt sich noch nicht beurteilen. Gleichzeitig müssen wir aber das Geschäftliche in« reine dringen, alter Junge! Wie ich Ihnen bereits versprach, bekommt meine Nichte ein» fürstlickze Mitgift." Lord Tankred sprang auf: „Das geht mich nichts an! — Ich will die Frau haben! — Das Geschäftliche interessiert mich nicht. Wenn Sie wollen, können Sie diese« mit meinem Rechts- tuuoalt abmachen. Nur möchte ich m mV? «och der Gruppe blieb Günther-Leipzig; in Gruppe 8 siegte F a b i a n - Eckartsberg; bei den Altersfahrern erwies sich Fuchs-Dresden als der beste. Deutsche voxer in Kopenhagen erfolgreich Die internationalen Amateurboxkärnpfv der Sparta-KopeNhagen standen im Zeichen des Ber liner EL. Heros 03. Der Schwergewichtler Rispel lieferte mit dem dänischen Schwergewichts- meister 1922/23, Robert Larsen, einen schönen Kampf, den er nach drei Runden zu einem glatten Punktsiege gestalten konnte. Auch der dänische Mittel- aewichtsmeister Borge Petersen mußte eine Nie derlage hinnehmen. Kaube richtete ihn arg zu, erhielt aber erst nach einer Zusatzrunde den ver dienten Punktsieg zuerkannt. Den dritten Erfolg für den SL. Heros erftritt Harry Stein im Feder gewicht gegen Sliebiez-Kopenhagen. Hoppe verlor im Weltergewicht gegen Harald Nielssen nach Punkten, und im Halbschwergewicht war der dänische Meister Kyge Petersen gegen Dieck mann der Bessere. Von den teilnehmenden Ham- bürgern siegte Meyer gegen den Halbschwer, gewichtler H. Petersen-Lundby, der in der 2. Runde aufgab. K. Lahm und Bodmann (Hamburg) ver loren gegen Hans Holst bzw. Arno Sande nach Punkten. Fußball - LLndcrkampf Tschechoslowakei—Ingo- slawien. Der Leipziger Schiedsrichter Fritz Kie me y e r ist eingeladcn worden, den Länderwettkampf Tschechoslowakei—Jugoslawien am 28. Oktober zu leiten. Venz im Grotzen Preis von Spanien Für den Großen Preis von Spanien um den Penya-Rhin-Preis, der om 21. Oktober auf einer Rundstrecke bei Villafranca zum Austrag gelangt, sind weitere Meldungen eingegangen. Nach Aga hat sich nunmehr auch Benz, ermutigt durch das gute Äbschneiden der Wagen im Großen Preis von Europa, entschlossen, drei Wagen in das von allen großen Fabriken beschickte Rennen zu entsenden, Erste österreichische Segelflugwoche Für die am 13. Oktober beginnende österreichische Segelflugwoche wird mit der Teilnahme von 12 14 Apparaten gerechnet, und zwar aus Deutschland mit Martens-Hannover, Botsch-Darmstcrd:, Stamer- Baden-Baden und Schulz-Königsberg. Der öster reichische Aeroklub stellt 2 Apparate, ebenso die Technische Hochschule Wien mit Lettisch und Grien steidl als Piloten, die technische Hochschule Graz unö private Flugforschsr ebenfalls je 2 Apparate, der Wiener Automobilklub 1 Apparat. Bundespräsident Hänisch und Bundeskanzler Dr. Seipel nehmen per sönlich an der Eröffnung teil. Von der Nordwest- bahn werden täglich morgens Eonüerzüge die Be sucher nach Stockerau bringen, von wo aus in 40 Minuten der Startplatz ans dem 580 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Dafchberge zu er reichen ist. ' Deutsche Bestleistung im Simultan-Spiel Im Deutschen Schachklub Braunau (Tschecho slowakei) gab der deutsche Schachmeister Säurisch- Derlin eine Schach-Blindoorstcllrrng, bei der er mit bewundernswerter Schnelligkeit und Sicherheit gleichzeitig 14 Partien ohne Ansicht des Brettes svielte. Der Meister gewann 10 und verlor 4 Par tien. Bereits zu Beginn dieses Jahres hatte Sa misch mit gutem Erfolge in Kopenhagen und dl Berlin je zwölf Partien blind gespielt. Unsere Voraussagen Grunewnld: Cigrloss — Ltssa — Cardinal N. 2. N.r Narr — Fabiola — 3. R.: VMana — Sektor - Noiung. 1. R.: Geduls - FuLsmaior — Fliegender .-cllänver. ">. R. L>cmpelMauri — Tanlendmarrnote — Aralinda. n. R.: König Midas Orkan — CercL. 7. R-: Sanuar — Monjalconc — Patrizier. Engftirn: 1. R.: Melarnare — Incvateur — Wilson. 2. R: Paradon — Cilwure — Vovv. 3. R.: Picnrrerq« — Cadence — Aral. 4. R.: Järmlnrn — Goov Luck U — Martinez. 5. R.: Guenolc — Styx ll — Clocheton. einmal bestätigen lassen, daß die Gräfin SchÄsky nnch überhaupt heiraten will." Die Augen des Finanziers blitzten auf: „Ohne allen Zweifel. Ich hätte sonst diesen Bo°v» schlug nicht gemacht." Tankred reichte Francis Markrute die Hand: „So ist die Angelegenheit erledigt, und ich frage nur noch eins: Wann kann ich ihre Nichte Wie dersehen? Und wann können wir heiraten?" „Frühstücken Sie morgen mit mir tn der Stadt, wo wir das Weitere besprechen wollen. Bi» dahin werde ich durch Zara erfahren haben, wann ihr ein Wiedersehen fürs erste erwünscht ist. Was Ihre Frage nach der Hochzeit betrifft, so nehme ich cm, daß diese Anfang Novsmb« sutttftnden kann." (F^ffetzung folgt.) Die vorliegende Ausgabe umfaßt 10 Sette« gernnrt 25274 Merkfpruch. Selig, wem das Glück »«schert Einen Aicschel-Grndcberd! Od die .üinSd'gen*. ob die Zosen: «lLe preis«' Viesen Vie«. Der nicht blöd da« Zimmer Würau, Sondern auch wird angeschwürmL Weil u»m Backen. Kochen. Schmore» Sr direkt scheint wie geboren Und sogar, wenn man'4 probiert. Dar man wiinlcht, sterilisiert! Dieser Ösen ist zu »ab«« bet:
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