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W,8'"«'M WN.Vnck'K^ S°M»^L°«!L .^trngelpr. 17MS-170S2): ebenda u. tu allen Filialen Anzeigen- und 7>^ ' «n^' >>^ 8b°nnemen,.Ä7nahme: auch nimmt jedes Postamt Bestellungen an. aüfschlag ^P°Wk"?°'^Wg "rM SeiKg. DaS Leivziaer ragedlatt ««tbült die ««tttche» ««ra«»l»attv»»g«« des »«U»ei»r8ftdi«»S Leivgi« kir. 226 Verantwortlich für den Ter«: «hcsrcdakleur L. Goldttei«, Leipzig. Verantwortlicy für Inserate: Oswald Mi'rTer. Leipzig. Eigentum, Druck und Vertag: Leipziger Beriagsdruckeret G. m. b. H. krellag, 6ea S. Oktober 1922 Berliner Scvrtitlettung: Koch'traste 21 tFcrnsprcchcr 3600 36N3» Dresdner Lchriitleitung: Äabclsberaerstr. 24 (Fernsprecyer 34793» Hallcschc Schriftlettung: Leipziger Stratze 21 lgernsprecher 1277) 117. Jekrg. Iregierungsbil-ung ohne Parteien (An vsrsseiaertes Kabinett - Geßler soll Reichswehrminifier bleiben - Oer preußische Ministerpräsident gleichzeitig Reichsminister ohne Portefeuille 4. Oktober. ö—t. Ein Parlament, das sich der Meinung hingibt, es könne abseits des Lölkes ein Sonder leben nach eigenen Normen führen, verfällt eines Tages mit Notwendigkeit dem Gericht. Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen, wie es im Laufe der jüngsten Vergangenheit den so genannten Volksvertretungen Italiens und Spa- niens ergangen ist, um überzeugende Belege für die Wahrheit dieses Satzes zu erhalten. Keine Hand hat sich in diesen Ländern zugunsten der Parlamente und ihrer Ministerien gerührt, als illegale Kräfte das Staatssteuer ergriffen. Der deutsche Reichstag hat es biül-er leider verabsäumt, sich den inneren Sinn dieser Teil nahmslosigkeit klarzumachen und aus dem Gr- kannten praktische Folgerungen zu ziehen. Nur in seltenen Fällen hat er bekundet, daß er weiß, wem er sein Dasein und sein Mandat verdankt. Im allgemeinen schien er beflissen, der Welt zu zeigen, daß der Parlamentarismus in Deutsch land noch in den Kinderschuhen steckt. Und wenn bei uns die reaktionäre Demagogie mit ihrer Hetze gegen das parlamentarische System viel Beifall und Gefolgschaft gefunden hat, so ist dies eben darauf zurückzuführen, daß der Reichstag es bis heute nicht fert'ggcbracht hat, in seinem Wirken die entscheidenden Vorzüge der parla- mentarischen Staatsvcrfassung zur Geltung zu bringen. Die relative Häufigkeit, mit der Kabi nettskrisen in parlamentarisch regierten Ländern auftreten, hat in den Volksvertretungen Englands und Frankreichs eine politische Technik reifen lasten, die es diesen Parlamenten gestattet, Störungen im Gang der Staatsverwaltung zu beheben, ehe dem nationalen Ganzen schwererer Schaden erwächst. Bei uns dagegen erschüttert jede derartige Krise den Reichsbau bis in seine Grundfesten, weil der Reichstag anscheinend noch nicht über das Maß von politischer Reife und Disziplin verfügt, durch das die notwendige Stetigkeit der staatlichen Funktionen verbürgt wird. So ist denn auch jetzt das Kabinett Strese- mann zu Fall gekommen, obwohl die wesent- lichen Tatsachen der inneren wie der außenpoliti schen Lage gebieterisch forderten, daß es im Amte bleibe. Cs mußte zurücktreten, weil die Par- teien der Großen Koalition nicht genügend Ent- schlossenheit besaßen, um das Eindringen von Zerketzungskeimen in den Regierungsblock recht zeitig zu verhindern, und nicht genügend Einsicht, um der Koalition überflüssige Belastungsproben zu ersparen. Nebensächlichkeiten sind in den Vordergrund gezerrt, persönliche Unstimnngkeiten buchstäblich zu Kabinettsfragen gemacht worden, lieber das Gewicht der Schuld zu reden, das die einzelnen Fraktionen auf sich geladen haben, ist jetzt nicht die Zeit. Soviel sei jedoch schon heule gesagt, daß die Deutsche Volkspartei sich auch diesmal wieder als ein höchst uneinheitliches Ge bilde und damit als ein unsicherer Faktor für jegliche politische Rechnung erwiesen hat. Bei der Zusammensetzung seines neuen Kabinetts will Dr. Stresemann vollständig nach eigenem Ermessen verfahren. Soweit dieser Vorsatz die Ablehnung der bei uns bisher üblichen Bindung an fraktionelle Vor- und Rat- schlüge umfaßt, verdient er volle Billigung, denn der verantwortliche Leiter der Regierung soll bei der Auswahl seiner Mitarbeiter über das politisch Grundsätzliche hinaus in keiner 4üeise eingeengt sein. Wenn aber Stresemanns Absicht etwa dahin geben sollte, bei der Personensuche aus dem Kreis der Parteien, die sein erstes Ka binett parlamentarisch getragen haben, hinaus zuschreiten, so wäre allerschärfster Einspruch geboten. Die Mehrheitsbildung, die vor andert halb Monaten von allen Einsichtigen als die einzig mögliche anerkannt wurde, hat auch heute noch keine ernstliche Rivalin. Wie das erste, so muß auch das zweite Kabinett Stresemann die Große Koalition zur Grundlage haben. Wenn freilich als Ministerkandidaten solche Persönlichkeiten genannt werden, wie die des reichlich weit rechts stehenden Herrn Hugo, so läßt das nicht darauf schließen, daß Herr Strese- mann gesonnen sei, sein neues Kabinett in dem Rahmen zu halten, der ihm die nötige Autorität gegenüber allen Schichten der Bevölke rung und damit dem Lande den zur Ueherwip- duyg der heutigen Schwierigkeiten unerläßlichen inneren Frieden zu sichern vermöchte. Berlin, 4. Oktober. «sig. Tel.) Die Bildung des nenen Reichskabiuetts ist im Gange. Dr. Stresemann, der noch in der Nacht den Auftrag des Reichs präsidenten zur Bildung der neuen Regierung übernommen hat, empfing heute vormittag mehrere Persönlichkeiten, mit denen er über den Eintritt in das Kabinett verhandelte. Diese Verhandlungen unterscheiden sich von denen im August nach dem Zustandekommen der Grosien Koalition dadurch, vast sie ohne Fühlungnahme mit den Parteien des Reichstages stattfinden. DaS zweite Kabinett soll aber nicht ein parlamentarisches im geläufigen Linne deS Wortes werden. Der Reichskanzler will sich nicht von vornherein auf bestimmte Koalitionen stützen oder aus bestimmte Parteien, sondern seine Mitarbeiter in der künftigen Regierung nach freiem (Srmessen, nach deren persönlicher und sachlicher (signung wählen. On will mit diesem überparteilichen Kabinett, das sich aus Parlamentariern und Richtparlamentaricrn zusammensetzt, vor den Reichstag treten und dort erst sein Programm cntwjtkeln. Das zweite Kabinett Ltresemann soll der Hahl seiner Mitglieder nach erheblich kleiner sein als das erste. Die unwichtigeren Portefeuilles sollen entweder durch die raugältesten Staatssekretäre geleitet oder mit anderen Ministerien zusammengelegt werden. Inwieweit Mitglieder des alten Kabinetts ersucht werden, auch in das zweite Kabinett einzutreten, steht noch nicht fest. Es wird angenommen, dafz auszcr dem Reichskanzler nur noch Reichswehr Minister Dr. Gehler bleiben wird, sonst aber neue Mitglieder ernannt werden. Es scbeint nicht die Absicht des Reichskanzlers zu sein, etwa ein ausgesprochenes Kabinett der Arbeits- gemeinschasl oder der Mitte zu bilden, jedenfalls keine parteipolitisch gefärbte Regie rung. Es wird behauptet, daß Dr. Stresemann jetzt auf den Gedanken zurückkommen will, eine engere Verbindung zwischen Reichs- und preußischer Regie rung dadurch herzustcllen, daß der preußische Ministerpräsident als Reichsminister ohne Portefeuille in das Reichskabinett ein- tritt, und daß sich Stresemann mit einem dahin gehenden Vorschläge an den Ministerpräsidenten Braun gewandt habe. Das Ernährungtzministcrium soll — dieser Wunsch ist schon während der Krise von der Deutschen Volks- partei geäußert worden — mit einer Persönlichkeit besetzt werden, die das Vertrauen der Landwirtschaft besitzt. Im Reichstage vermochte man um die Mittagsstunde nicht zu beurteilen, wie weit die Verhandlungen des Reichskanzlers über die Kabi- nettsbildung bereits vorgeschritten sind. Bei den Parteien machte sich der Wunsch nach einem parla- mentarischen Kabinett geltend. Die Führer der Demokraten haben in diesem Sinne ihre Auf- fafsung beim Reichspräsidenten geltend gemacht. Vom Zentrum ist Abg. Marx mit den anderen Parteien in Verbindung getreten. Es soll der Ver such gemacht werden, ein parlamentarisches Kabinett zu bilden, und zwar, wenn es sich noch irgendwie ermöglichen ließe, auf der Grundlage der großen Koalition, sonst mit der Arbeits gemeinschaft einschließlich der Bäurischen Volks partei. Gegen die Wiederherstellung der großen Koalition hat sich aber die Deutsche Dolkspartei entschieden ausgesprochen. Die Möglichkeit eines parlamentarischen Kabinetts der Mitte scheint durch die Verhandlungen Dr. Stresemanns bereits überholt. England erwartet eine Diktatur Stresemanns London, 4. Oktober. (L i g. Tel.) Der Rücktritt des Kabinetts Stresemann hat in unterrichteten politischen Kreisen Londons keine Ueberraschung hervorgerufcn. Ein diplomatischer Beobachter in Berlin hatte bereits gestern nachmittag nach London gemeldet, daß eine Diktatur unvermeidlich er scheine, da kein verantwortlicher deutscher Politiker, welcher Parteirichtung er auch angehören möge, in der Lage sein werde, ohne besondere Vollmachten die Quertreibereien eines unverantwortlichen Partei klüngels zu überwinden; die Frage sei nur die — so schloß der Bericht —, ob eine Diktatur Strese mann oder eine Militärdiktatur ohne Strese- mann kommen werde. Es braucht nicht ausdrücklich betont zu werden, daß alle mit den deutschen Verhältnissen einiger- maßen vertrauten Persönlichkeiten Englands es sehr viel lieber sehen würden, wenn der hier sehr an gesehene Kanzler sich auf verfass ungs- mäßigem Wege — etwa durch Auflösung des Reichstages — für einige Zeit Handlung«- sreiheit verschafirn könnte, als daß ein Militär- befehlshaber mit der Regierungsgewalt betraut würde. Bon den Londoner Morgenblättern kommen tieren vorläufig nur .Times"' und .Westminster Gazette* die Berliner Krise. Die .Times* lerst Nachdruck darauf, daß die Krise innerpoli- tischen Ursprungs sei, und zwar hervoraerufcn durch den unheilvollen Einfluß der einzelnen Frak tionen, die im Gegensatz zu den von ihnen in das Kabinett entsandten Ministern kein Bewußtsein dafür gehabt hätten, welch gefährliche Lage geschaffen wüzde, wenn do« Kabinett infolge vpn Zerwürf rssssen^zwiffhen den Koasttionsparteien demissionieren müsse. Die „Westminster Gazette* hingegen erklärt, daß keine deutsche Regierung, und wäre sie noch so stark gewesen, imstande gewesen wäre, die Aufgabe des passiven Widerstandes zu überleben. Frankreich, das diese Maßnahme erzwungen habe, sei schuld an dem politischen Zu sammenbruch der deutschen Zentralgcwalt. Interventions - Gedanken " in Zrankreich Paris, 4. Oktober. (E i g. Te l.) Die Entwick- lunq der Krise in Deutschland wird von den fran zösischen politischen Kreisen mit Spannung verfolgt. Man scheint auf alle möglichen Dinge gefaßt zu sein und sogar den völligen Bruch mit Frankreich und die Kündigung des Versailler Vertrages für denkbar zu halten. Die nationalistischen Organe erörtern solche Möglichkeiten mit dem unverkennbaren Wunsch, daß sie sich verwirklichen mögen. In den der Re- gierung nahestehenden Kreisen neigt man zu der Auffassung, daß Stresemann nicht entschieden genug auf den als richtig erkannten Lösungen be standen und seine Stellung selbst durch allzu großeZugeständnisse an seineGegner geschwächt habe. Die Organe der Linken machen wenigstens bis zu einem gewissen Grade Poincarä für die Vorgänge in Deutschland verantwortlich. Von den Prcssckommentaren verdient besonders der Leitartikel der „Iournäe Industrielle" Beachtung. Das Blatt führt aus, auffallend sei besonders der Mangel an politischer Erziehung bei den Deutschen. Die Art, wie sie gegenwärtig mit den selbst geschaffenen Schwierigkeiten kämpfen, zeuge von einer starken Dosis Ungeschicklichkeit. Man dürfe Stresemann nicht verurteilen, so lange man nickt genau wisse, auf welchen Widerstand er ge stoßen und welcherlei Einflüssen er sich unterwerfen mußte. Es scheint als sicher, daß Mangel an aus reichender, rascher und weit reichender Entschlossen heit seinen Mißerfolg hcrbeigeführt habe. Strese mann hätte die Lage mit einem Schlage klären und Freunde und Gegner vor die vollzogene Tat einer Verhandlung, die neue Horizonte er öffnet hätte, stellen müssen. Allem Anschein nach habe er sich aber durch die Fehler seiner Vorgänger in einer furchtbaren Zwangslage befunden. Das Blatt fährt fort, Frankreichs Politik sei vollkommen klar. Frankreich lasse die Deutschen ihre eigenen Angelegenheiten frei inner sich ab machen. Es beschränke sich darauf, in dem be setzten Gebiet für die Achtung der bürger lichen Freiheit zu sorgen. Auf jeden Fall dürsten Frankreichs Rechte und seine Echuldenforderungen durch die Wirren in Deutschland nicht berührt wer den. Frankreichs Forderungen seien nach französt- scher Auffassung vollständig unabhängig von der Entwicklung der inneren Lage in Deutschland. In den nächsten Wochen werde Frankreich vielleicht dec Gefahr ausgesetzt sein, in den inneren An gelegenheiten Deutschlands zu inter- vcnieren, sei es, daß Deutschland eine aggres sive Diktatur proklamieren werde, sei es, daß die Anarchie dort einen beunruhigenden Charak ter annehme. Vielleicht könnte auch 8er Dökker- kund aus eigenem Antrieb oder auf englische In tervention auf den Gedanken kommen, die Rolle eines Arztes spielen zu müssen. Frankreich müsse auf jeden Fall die Gefahr einer Intervention ins Ange fassen und alle Konsequenzen prüfen. .IournS industrielle* meint, man könne in diesem Augenblick noch nicht saacn, welche Entscheidung not- wendig sei, aber wichtige Gründe sprachen dafür, daß Frankreich auf eine Intervention in Deutschland grundsätzlich verzichtet, falls seine Rechte nicht direkt bedroht würden. Das Blatt führt als einen dieser Gründe an, daß die künftige dentsch-fran- zösische Verständigung erschwert würde, wenn da» in Deutschland herrschende Mißtrauen gegen Frankreich so verstärkt würde, und — sti»N«, daß diese Art von französischer Intervention diese Wirkung haben müßte. Frankreichs Politik würde durch die vorübergehenden Zuckungen Deutschlands nicht berührt werden, wenn sie die drei Eigenschaften der Stabilität, der Kaltblütigkeit und der Klarheit behalte. Der französische Botschafter bei Curzon Paris, 4. Oktober. Wie Havas aus London be richtet, hat gestern der französische Botschafter Lord Curzon besucht. Diese Unterredung sei die erste seit den Verhandlungen Baldwins mit PoincarL ge- wesen und gewinne daher unter den augenblicklichen Umständen ganz besondere Bedeutung. Sie Hobe über eine Stunde gedauert, lieber den Gegenstand der Unterredung wurden offiziell keine Angaben ge macht Kn der 600- Millionen - Grenze Die Kabinettskrise hat Vie an sich schon unsichere Lage noch verschlimmert, nnd Vie Tendenz am Devisenmarkt ist weiter scharf nach oben gerichtet. Ter Dollar setzte gestern vormittag bereits mit 55V—570 Millionen ein, kam vann zeitweilig auf 600, um amtlich mit 550 Millionen notiert zu werven. DaS englische Pfund kam aus 2,5 Milliarvcn zu stehen. Ein neuer Kttentatsplan gegen Harden? Berlin, 4. Oktober. (E i g. Te l.) In der Nähe der Billa Maximilian Hardens im Grüne wald ist gestern nackt ein Mann verhaftet worden, der im Verdacht steht, an einem gegen Herden ge- planten Verbrechen beteiligt zu sein. Am Dienstag abend kam ein unbekannter Mann und verlangte Harden zu sprechen, dem er angeblich ein Buch bringen wollte, bestand aber darauf, daß er es ihm persönlich überreichen müsse. Da Harden nicht zu Hause wa^, «urdc der sehr aufdringliche Be such abgewiesen. Er versteckte sich jedoch in der Nähe der Villa. Als gegen 1V Uhr abends ein Mann die dunkle Straße nach der Hardenschen Villa schritt, trat der Unbekannte plötzlich aus seinem Versteck heraus und sah sich zu seinem größten Er- staunen einem Schupobeamten gegenüber, der dort seinen Patrouillcngang machte. Dem Beamten kam die Sache verdächtig vor, er nahm den Mann fest und sorgte dafür, daß er nach der Polizeiwache ge bracht werden konnte. Der Festgcnommene ist ein ehemaliger Untersee- bootsmatrose. Er hat in deutschem Gelds die geringe Summe von 20 Millionen Mark bei sich, aber in einer Geheimtaschc fand man einen Betrag von mehreren Milliarden in englischen Pfundnoten. Der Verhaftete, der sich Kuhn nennt, gibt an, erst vor kurzer Zeit aus Mecklenburg nach Berlin gekommen zu sein. Die Untersuchung ist gegenwärtig im Gange. Vorläufig wurde er mittelt, daß cs sich nm einen schwer vorbestraften Menschen handelt. Die Annahme ist nicht von der Hand zu weisen, daß cs sich hier nm ein geplantes Verbrechen handelt, das aber ohne politische Hinter gründe zu sein scheint. Ausschreitungen in Hindenburg Mehrere Tote und Verwundete. Bentjchcu, 4. Oltober. Die „Ostdeutsche Morgen- post* berichtet aus Hindenburg: Mittwoch nachmittag gegen 5 Uhr versammelten sich in der Kronprinzen straße, besonders vor dem Hotel Kochmann, viele von ihrer Arbeitsstätte kommende Arbeiter, die Vor schüsse erhalten hatte», aber über deren Höhe nicht befriedigt waren. Bei dieser Gelegenheit kam es zu Ausschreitungen. Die Geschäftsinhaber schlossen die Läden. Die Polizei versuchte vergeblich, die Menge zu zerstreuen: so daß schließlich der Revierleiter Hauptmann Borchert, der persönlich an wesend war, Schreckschüsse abgeben ließ, als die Lage für die Schutzpolizei immer bedrohlicher wurde. Dem Vernehmen nach sollen mehrere Personen getötet und andere zum Teil schwer verletzt worden sein. Eine amtliche Mit- teilung über die Vorgänge liegt noch nicht vor. Dollar In Berlin -nM.LWtelkurs: SS0V»«00»«l. 1 Liolckmsrkr 120S2S000 Li-IÄ — IZ1 277 7S2 Srirk LwerUtoalzGer Kellimsrlll * 8ooüerlc«del 6«IckLnr»e «ler Vordürre Vort>3r»« I ?»rULt Vordüi-i« ' pL/Iltt