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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231004
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-04
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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voru»er«tLg, «en 4. Otttodv Erhöhte Angestellte«-Versicherung Höchstgrenze 48 Milliarden Der Ausschuß für Anaestellten-Dersicheruna bei der Amtshaupttnonnschafi Leipzig teilt uns mit: In den letzten Tagen sind wiederholt von dem amtshauptmannschaftlichen Persicherungsamt Ausschuß für Angestellten-Persicherung — Beitrags marlen für die Angestell ten-Dersicherunq für den Monat September gefordert worden. Es wird hier durch besonder» darauf hingewiesen, daß der Markenverlauf ausschließlich den einzelnen Postämter« obliegt. Da» Dersicherungsamt lst für Leislungsonträge, Streitsachen zuständig und gibt in den sonstigen Angelegenheiten der Ange- stellten-Dersicherung lediglich Auskunft. Den Arbeitgebern wird dringend empfohlen, sich rechtzeitig mit den erforderlichen Beitragsmarken, die für den jeweiligen Monat notwendig sind, ein zudecken. Infolge der gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse sind bis jetzt fast jeden Monat neue Beiträge festgesetzt worden. So auch für den Monat Oktober wieder. Die für den Monat September geltenden Klassen sind mit Wirkung oom 30. September außer Kraft gesetzt worden. Da nun am I. Oktober die neuen Beitragssätze in Kraft getreten und somit neue Marken für diesen Monat geklebt werden müssen, sind auf den Postämtern Marken für Monat September nicht mehr zu haben. Sie sind mit dem Außerkraftsetzen der Beitragssätze für den Monat September eingezogen worden. Die Beachtung der auf den Postämtern angebrachten grünen Plakate, die di« jeweils geltenden Beitrags- sätze enthalten, wird daher dringend geraten. Im übrigen wird noch darauf hingewiesen, daß gemäß ß 6 der Beitragsordnung vom L. Dezember 1922 di« Mark« bei der Gehaltszahlung in die Dersicherungskarte zu kleben ist. Bei Voraus zahlung des Gehaltes ist der Betrag nach dem tat sächlich im vormrs gewährten Gehalt zu berechnen. Etwa im Laufe des Monats eintretende Aenderungen des Gehalte» sind nicht zu berücksichtigen. Für Halbversicherte entrichtet der Arbeitgeber die Hälft« des Beitrages, der dem Verdienst entspricht. Kommt die Hälfte nicht einem der jeweiligen Monats beiträge gleich, so ist di« nächsthöhere Marke zu kleben. Der Arbeitgeber ist berechtigt, von dem Halbversichertcn die Erstattung des Mehrbetrages zu verlangen. Ungültig gewordene Marken können innerhalb drei Monaten nach Ablauf der Gültigkeitsdauer bei der Post wieder umgetauscht werden. Besonder» sei noch bemerkt, daß sich da» Ver sicherungsamt — Ausschuß für Angestellt«N'B«rsiche- rung — nicht bei dem Städtischen Dersicherungsamt in der Nonnenmühlgaffe, sondern bei der Amtohaupt- mannschaft, Dilhelm-Segfferth-Straße 6, befindet. Oie neuen Beitragssätze di« ab 1. Oktober gelten, find folgende: Dehaltklasse 48, monatl. Einkommen 600 bi» 700 Millionen, 22 400 000 Mark Beiträge; Gehalts- kalff« 40, monatl. Einkommen 700 bi» 1000 Millio nen, 31 600 000 Mark Beiträge; Gehaltsklaffe 47, monatl. Einkommen 1000 bi» 1800 Millionen, 46 600 000 Mark Beiträge; Gehaltsklasse 48, monatl. Einkommen 1800 bi» 2000 Millionen, 68 200000 Mark Beiträge; Gehalt»klasse 49, monatl. Einkommen 2000 bis 2800 Millionen, 88 800 000 Mark BeitrLge; Gehaltsklaffe 50, monatl. Einkommen mehr al» 2500 Millionen, 102 400 000 Mark Beiträge. Dom 1. Oktober ab gilt für Versicherte der Ge- haltsklafsen 1 bis 39 die vierzigste Gehalt»klasse mit der Maßgabe, daß für Angestellte bis -um vollende ten 18. Lebensjahre und Lehrlinge Beiträge in der Gehaltsklasse 86 zu entrichten sind, sofern ihr monat licher Arbeitsverdienst den Betrag von 36 Millionen nicht übersteigt. Die versicherungspflichtige Höchstgrenze beträgt jeweils noch 48 Milliarden Jahresarbeits verdienst. Hierbei sei jedoch besonder» bemerkt, daß derjenige, der die versicherungspflichtige Höchstgrenze überschreitet, erst mit dem ersten Tage des vierten Monats nach »dem Ueberschreiten der Persicherungsgrenze aus der Dersicherunqspflicht ausscheidet. Wird innerhalb dieser Zeit die Perdienstgrenze geändert, so ist von diesem Zeitpunkt an für die Versicherungspflicht di« neu« Gehalts grenze maßgsbnd. Hat der Versicherte diese an dem Tage, an dem sie in Kraft tritt, schon wieder über schritten, so scheidet er von diesem Tage ab au» der Persicherungspflicht au».* . „ Der am 11. d. M. bekanntgsgcben« Orts loh« sL Millionen Mark für männl. Versicherte über 21 Jahre usw.) und der durchschnittliche Jahres- arbeitsverdienst sowohl der land- als auch der forstw. Arbeiter (480 Millionen Mark für männl. Versicherte über 21 Jahre usw.) ist vom Oberversicherungsamt mit Wirkung vom 1. d. M. an auf den 18fachen Bettag erhöht worden. gekommen b»w. gestohlen worden: ein fast neuer, sandfarbiger Gummimantel, eine stlber«« Remsittotruhr mit dem Namen Dimbach* auf der Innenseite de» Deckel» und auf der Außenseite da» Monogramm H. L., ein« Brieftasche mit ver schiedenen Papieren und 86 Millionen Mark, sowie eine goldene Herrenuhr und Kette. Der Eigentümer dieser Uhr glaubt, daß im Deckel der Name .Klinge, Plaufig" angebracht ist. Ferner fehlen noch ein brauner weicher Hut und ein Spazierstock. Im Be sitze de» schwerverletzt im Krankenhaus« eingelieferten und dort an der Kopfverletzung gestorbenen 23säh- rtgen Schleifer» fehlten bei der Einlieferung in do» Krankenhaus «ine Taschenuhr und ein Fingerring mit einem roten Stein. Wer über den Verbleib der angeführten Gegenstände Angaben zu machen ver mag, wird gebeten, seine Adresse der Kriminal abteilung mitzuteilrn. Linbrecherjagö in öer Hörielftrahe Am 29. v. Mt»., nacht» gegen 2 Uhr, hörten zwei Polizerbeamtt am Eingang« eine» Grundstückes in der Brüderstraße ein verdächtige» Geräusch. Da das Grundstück auch nach der Windmühlenstraße einen Zugang besitzt, eilte einer der Beamten dorthin, um einer eventuell im Hause befindlichen verdächtigen Person den Wcq abzuschnriden. Ehe er dort ein traf, sah er schon von weitem einen Mann über die vor dem Eingang« angebrachte Gittertür klettern und nach dem Königsplotze zu durch die Kramer straße die Flucht ergreifen. In der Dunkelheit haben die beiden Beamten den von ihnen sofort ver folgten Mann an der Einmündung der Härtelstraße au« dem Auge verloren. In dem Haus« fanden sie bei ihrer Rückkehr mehrere Pakete mit 12 200 Ziga retten und eine Aktentasche, in der ein Rucksack laa. Die Zigaretten waren au» einem Zigarettengeschäft im Grundstück durch Einbruch gestohlen, der Tater aber durch die Aufmerksamkeit der Polizei beamten aufgescheucht worden. 1000 Zigaretten .Whngt" und ebensoviel .Matos", die noch fehlen, hatte er vermutlich vor der Flucht zu sich gesteckt. Der Ein- brecher wird al« etwa 25 Jahre alt, 1,88—1,70 Meter groß, mit hebraunem Homespunanzug mit Gürtel, ohne Kopfbedeckung, beschrieben. Gittlichkeitmxrbrechen. Am 2«. v. Mts., abend» -wischen ^7 und)47 Uhr etwa, ist im Iohannapark, in der Nähe der Lutherkirche, eine 8jährige Schü lerin von einem unbekannten Mann im Gebüsch vergewaltigt worden. Zur Ermittlung de» Unhold» ist es erwünscht, daß sich eine Frau meldet, di« in Begleitung ihre« kleinen Kindes nach der Tat da» Mädchen nach seiner Wohnung in der Arndtstraße bracht hat. Auch ein Passant, den der Täter nach r Zeit gefragt hat, und der. wie auch jene Frau wesentlich« Beobachtungen gemacht haben dürfte, werben gebeten, sich schnellsten» bei der Kriminal- Abteilung zu melden. Teuerungszahl für Leipzig Stichtag 8. Oktober: 4 086 700 000. Die Teucrungszahl 1 stellt den Mindestaufwanb einer aus zwei Erwachsene« und drei Ktoderu »wr 12, 7 und 114 Jahren bestehende« Familie in je vier Woche« tt» Leipzig (in Mark) für Nahrung, Wohnung. Heizung und Beleuchtung dar. Oie innere Geldentwertung betrug am 8. Oktober, gemessen an der Teuerungs zahl des Statistischen Amtes Leipzig (4066 700 000), seit 1./10. 42 Prozent, 28. 9. 65 Proz«nt, 26 /9. 75 Prozent, 24 ,9. 90 Prozent, 21./9. 148 Prozent, 19.9. 194 Prozent, 17./9. 362 Prozent, 13./9. 584 Prozent, 10./S. 1222 Prozent. Vie Milch wieder teurer Der Bollmilchpreir im Stadtbezirk Leipzig wird vom 4. Oktober 1923 an je Liter auf 6 600 000 Mark ab Laden oder frei Haus bi» auf wettere» festgesetzt. Die Mager- und Buttermilchpreis« be trage» di« Hälfte des Vollmilchpreise». * Erhöhung der Bahnhof «gebühr für Droschken.. Die Dnhnhof»gebühr für Droschken und telephonisch^ Bestellungen ist von 8000 000 Mark auf 5000 000 Mark erhöht worden. Die Erhöhung ist bereit» an» 2. Oktober 1923, nachmittags 4 Uhr, in Kraft ge treten. Die Bekanntmachung vom 28. Septem ber 1923 wird aufgehoben. * Die Festsetzung der Gebühren sür di« städtische gcntralmarlthalle, Sroßhaudelswarkthalle «ch »m» offenen Markt ist mit Wirkung vom 3. Oktober dieses Jahre» an neu geregelt worden. Di« Neuregelung kann in den Markthallen und im Ge sundheitsamt, Zimmer 460 de» Reuen Narlxmse», erfahren werden. Für die »inkommenfteurroorau^ahlunge«, die am 8. Oktober fällig sind, ist ein« Derviel- fältigungezahl von 80 000 (bisher 400) festgesetzt rcordcn. — Die 2. Rtfein-Ruhr- abgabe der natürlichen Personen ist am 8. Oktober fällig. — Die Vervielfältigungszahl für die Voraus zahlungen auf die Körperschaft» st euer der Erwerbsgesellschaften ist auf 48 000 fest gesetzt worden. Für die Berechnung der zweiten Rate der 4. Rhein-Ruhrabgabe der Er werbsgesellschaften ist ebenfalls das 48 000- fache maßgebend. Nähere» sieh« Inserat! Gelegentlich der Unruhen t» Wiederitzsch find mehreren Verletzten folgende Gegenständ« abhanden Wuchsrgericht. Vor dem Seipziqer Buchergericht hatte st» di- Fleischei Kurt Arthur Fränzel au» Papitz zu verantworten. Der Anaeklagt« hatte im Februar fünf Schwein- auf dem Schlachthof verkauft und hierbei einen Uebergewinn von 800000 Mark -«Hielt. Der Angeklagte wurde »u drei Monaten Gefängnis und 100 Mil- lionen Mark Geldstrafe verurteilt. Der un- gerechiserttgt, Gewinn wurde aus Grund der G«ld- entwertuna mit 8A Milliarden Mark berechnet und eingezogen. Aeqtliche Behaudlnvg für »rwerb-unsthigr Krieg-beschädigt« und -Hinterbliebene. Das De- zirksamt für Kriegerfürsorge bei der Amtshaupt- Mannschaft Leipzig Hot bisher die Krankensürsorge für die nicht erwerbsfähigen Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen ausgeübt. Da die Ausgaben infolge der enormen Geldentwertung «ine Höhr er reicht haben, di« in keinem Verhältnis zu den vor- handenen Mitteln steht, ist e« dazu leider nicht mehr imstande. Der Vertrag mit der Allgemeinen Ort»- krankenkass« Leipzig-Land wurde infolgedessen mit Wirkung ab 1. Oktober aufgehoben. Die von den Herren Gemeindevorständen ausgegebenen sogenann ten L-Ausweise find nicht mehr gültig. In beson deren Fällen ist da» Bezirksamt für Kriegerfürsorge anznrnken. UartfuitzlWft i« -er MarüthaRe Gegenüber dem Dienstag war am Mittwoch in de, Markthalle ein starke« Anziehen der Preise upd ein« ziemliche Zurückhaltung der Käufer zu beob achten. Verschiedene Stände waren verwaist, Kartoffeln, Molkereibutter und Eier wurden über- Haupt nicht angeboten. Am Sefriersleischstand« wurde EuppM- fleisch für MZ, Keule für 86—40, Hammelfleisch für 38—40 und Gehackte» für 44 Millionen verkauft Amerikanisches Schweinefett kostete 88, und auf dqm Frischfleischmarkte bezahlte mau Rindfleisch mit 44. Hammel- oder Kalbfleisch mit 48 und Schnitzel mit 60 Millionen. Aus dem Wurst markte da« gleich« Bild. „Sehende" Kunden bestaunten di« Preise, die am- zeigten, daß da» Viertelpfund Knack- oder Mettwurst 80 und Blutwurst 25 Millionen kostete. Der Gemüsemarkt war von den Verkäufern schwächer al» sonst besucht. Blumenkohl wurde »üt 12—14 Rotkohl mit 10—12, Bohnen mit 8 uad Möhren mit 4 Millionen angeboten. Tomatsn wurden mit 7 Millionen, Zwiebeln und Pflaumen mit 8 und Aepfel und Birnen mit 8 Millionen bezahlt. Margarine kostete 60—80 Millionen. Dies^ .von Tafelbutter nicht zu unterscheidende" Prödmt war so ziemlich da« einzige, wo« von Fetten übA- haupt gerauft wurde. . * Au.Mhlung der Oktober de, ii»e a» stssdttfH« Ruheständler. Alle im Ruhestände lebende« flämi schen Beamten und alle Hinterbliebenen von städti schen Beamten können am 4. dieses Monat» bei ih«n Zahlstellen die Bezüqe für den Monat Oktober dies?« Jahre« erheben. Di« Verlegung de» Reichs wirtschaft»«« st«», nach Dresden ist, wie uns von der MusrumsleitUyg mitgettilt wird, nicht mehr zu umgehen. Im Getzkü- satz zu der in unserem gestrigen Bericht betortten Möglichkeit, durch Aufbringung ausreichender Geld mittel den Bestand des Museums in Leipzig zu sichern, wird uns von informierter Seite erklärt, daß die im vorigen Monat mit Dresden geführten Be handlungen eine nachträgliche Aenderuna de» ap- geschlossenen Vertrage» nicht zulasscn. Die Ueb«- siedlung nach Dresden ist also nicht mehr zu ver hindern. . * Hau »besitze »Versammlung«». Zwecks Stellugs- nähme zu Dcsinfektionegebühren und Lmusbelieüch- tung finden für die beteiligten Hausbesitzer Freitag, abends 6 und 7 Uhr, Schulsttaße 8, Hl. Stock, Versammlungen statt. LxiderNrche. Die DsdetdoipreiUumden vg» Vtarier Prof. D. Jeremias an d^n Donver-iaa-Atupden tKvn aus Z ««den an». Wiederbeginn TonneiBtag, ven 2S. Oktober. Weinpaickp «de» La» neue Programm iji k^rces^der bei««, das m»v«r in den, »aa> glanzender RenoMektticg geschaffenen anbeim«un>en RLumen de» Trocodrros »t- bmrn worden ift. Lanz, Gesang und launig« BottriÜ« mechseln in tmn»r Heid« ab. Ein vottreffllcher Ansager der bekannte KaSavettschristftrUer Jomw Gd ld«»r. d«r dura» seine grote-Sru Darbietungen stUnnistd« Heiter keit erneti«. Ein rbenbltrtigrr Panner ist drr Tanz- -umoNst Haupt, ein KSlner Jung«, drr sich immerfort zu neuen Zugaden dcrdeilassen mutzte. Das La ree- Duo wartet mit Swpptänzen aus und erzielt in her Viedrrgabe eines ineistrrHast dararstrlUrn Apachen- und ToveStanzeci nichtenvemvolleirden Beifall. MllntHer H»tz. den man getrost al» einen drr Veiten expressionistischen Tänzer bezeichnen kann, sei ganz desonvers lodend er wSynt. Sein« Partnerin, Anita Anders««, vom Tell»4>e- Rhevdi-Ballett der brkannt, seffelt dur<d Anmut und Grazie ihrer rbvldmiscven Tänze. Zwei allerliebste Per iretertnnen Terpsichores, Hilde Ferry und Kittv Micha «Isen lassen durch Technik mW «usfasiumg ibrer Tänze erkennen, datz tze ibrr Kunst durch längeres Hiuvium erreicht haben. Lharlotte Linden, di« ve» kannte Kolorat,irsüngenn und der auSqesvroedcne Lieb ling de« »benpudktkum«. ist auch Mr den laufenden Monat verpflichtet worden. Zu begrützen ist es. doch die Dlrekiion in entgegenkommender Weise den Weist» zwang aufgehoben hat. Oie Schul« der Weisheit Jur diesjährigen Tagung < Von R,rl intern Rotten Prinz Karl Anton von Rohan ist weitere» «reisen des In. und Auslandes bekannt ge worden durch die Gründung des Wie ner Kulturbundes (Union Jntellec- tuell«), der inzwischen bereits LandrSgruppen in Italien und Frankreich in« Leben gerufen bat und im geistigen und kulturellen Leden der Büller ein« bemerkenswert« Rolle zu spielen berufen ist. — Wir »«den diesen Aussatz wie- der. w«U auf der Darmstädter Tagung eine Fülle von geistige« Fragen um Klärung ringen, «M-alten uns Hier aber jeder Stellungnahme zu diesen stkbst. Al» ich vor zwei Jahren »um ersten Male zu Keyserling kam, fragte ich aus der Einstellung de« Gymnasiums und der Hochschule heraus nach der De- sinition vom .Sinn". — .Denken Sie darüber nach, Lig müssen e» selbst finden, ich darf es Ihnen nicht tagen!" — Darauf gab er nur ein Kreditgcwähren und diesem Anrufe gehorchen oder den ganzen Keyserling als lächerlich« Erscheinung abtun. Heute weiß ich, daß dieser „Nichtdefinierendürfen" tatsächlich au» bewußtem Ethos kommt, daß sein Wesen überall dort herrscht, wo er er katkeärn al» berufener wirkt. Jede wirkliche Größe hat irgendwo eine lächer liche Seite, nur Mittelmäßigkeit ist .seriö s , ihr schlt auch der überlegene Humor mit dem Grüße ihre Lächerlichkeit besaht. Im heutigen Europa gibt es keine Erscheinung, die von außen gesehen in so hohem Grade lächerlich wäre, wie die Schule der Weisheit. Wer aber »entral von ihrem Impuls« getroffen wird, der weiß, daß höchster sittlicher Ernst, stärkste Verantwortlichkeit und äußerster Heroismu» not wendig sind, um sich zu tiefst aufrichtig ohne Selbst- räuschung als ganzer Mensch zu Darmstadt bekennen w dürfen. Denn Darmstadt spannt zum Neußer- sieg und fordert von jedem da» Höchste — und das ist unbeguem. Mit welcher Heftigkeit der Impuls wirkt, konnte man am Stnspttumjsvortrag Keyserling» festste!!en. Er sagte »eritorisch da» gleiche wie zu« Schlüsse drr vorjährigen Tagung. Damals, vor einem Hohr«, "schauerten wir vor der Neuigkeit der Perspektive. Di-smal war uns da» gleich« selbstverständlich ge- morden, eben, weil wir in di« Perspektive bereit« „gewachsen waren. Schule der Weisheit ist Sachliches nur Mittel uud nicht Zweck; denn nach Keyserling .komm« es keine»wea« auf da» Weltalphabet, sondern nur aus den Sinn an, den jene« ausdrückt". Ebenso wie Keyserling die Welt nicht definiert, sondern schaut, ebenso wie er Menschen nicht erkennt, sondern intuitiv erfühlt, ebenso erklügelt er seine Tagungen nicht, sondern komponiert sie. Au» dem Kosmos holt er mit halsbrecherischem Wagemut — trotz aller scheinbaren Dämonie stete Prometheus und nicht Luzifer — den großen, zeitlosen Aspekt, wirft ihn im ersten Vortrage in die Geschichte, läßt Ihn von seinem Orchesterpolyphon variieren und reißt Or chester und Zuhörer in seinem Schlußwort wieder au» der kausalen Zeitlichkeit in di« freie Ewigkeit de» Unendlichen empor. Außer Keyserling gab es auf der heurigen Tagung drei Ereignisse: Ein mohammedanischer Indier vertrat den Islam. Der heiß« Atem der Wüste, die furchtbar drohende Leidenschaft der ganzen eben erwachenden Welt de» Islam stand hinter ihm, al» er, der Weltüberlegene, mildlächelnd. göttlich- heiter, in orientalischer Gelassenheit zu un» sprach. Wer sich in diesem Augenblicke drr heutigen Weltlage bewußt ward, wer den inneren, den geistigen und sittlichen Niederbruch der weißen Nass« m diesem Augenblick geschaut, der empfand jene» ferne Grollen de» Islam al» höchst« Forderung zu sich selbst. Menschheitsgeschichte kann nur dann ein Vorwärts bedeuten, wenn der Kampf zwischen Kul turen da» Gleichgewicht nicht zerbricht. Ge störte» Weltgleichgewicht wegen Schwäche de» einen Pole» ist immer Umweg für Gesamtmenschheit. Auf den letzten Jahrhunderten unsere» Kontinent» lastet eine grauenhafte Schuld. Forderung »um Höchsten in sich ist die einzige mögliche Antwort auf die U«Ver legenheit de» Mohammedaner», in der er uns den außereuropäischen Hintergrund für die Tagung «ab. Da« zweit« Ereignis war di« Gegenüberstellung de» .protestantischen Menschen", ver- treten durch Pastor Gegarten, und de» .Ka- tholizismu» al» Auf««»«", entwttkelt durch Herrmann Platz. Gegarten verkörpert den denkbar extremsten Protestantismus. Au» Lwal, die bis ins tiefste entsetzte, kam er al» lebendige Geißel Gotte» über un« und ries: »Zwischen Mensch und Gott gibt es ewig kein« Versöhnung, ewig, solang, Menschheit ist, bleibt das fruchtlos« Ringen mit unserer eigenen Schuld. Erlösung wollen ist Feigheit!" Seip« alle» zersetzende Verzweiflung V«test»«tt, ft, höchster chm». segnen» ihre» Anarchismus zuletzt sogar gegen Kwc- > fefsio» und Religion. Gegenüber dieser aggressiven Einseitigkeit steht der allumfassende, all« Gegensätze in sich zu Gott versöhnende Katholizismus, der mit liebender Hand auch da» radikalste protestantische Menfchsein in seine wahrhaft katholische Oekumene führt. Er weist der gesamten Menschheit in jener großen Haltung göttlicher Weisheit den Weg zur Erlösung, zur Versöhnung »wischen Erde und Himmel, zwischen Mensch und Gott, »wischen endlich Vergäng lichem und unendlich Ewigem. In dieser scharfen Antithese zwischen Pro testantismus und Katholizismus kam am schärfiten der Wille »um Ausdruck, den Keyserling allein in seinen Tagungen »eint, der allein dos Symbol für die Schule der Weisheit ist, jener Wille, der Dogmenbildung » vrivri au, schließt. Da« dritte Ereignis war Arthur gickler, der di« .Welt de« Arbeiters" onfrollte. In seiner radikal revolutionären Haltung gegen alle bour geoise Verweichlichung, gegen da» jetzt herrschende Schiebertum mit Idealen, war die gesamte Sehnsucht der heraufkommenden europäischen Jung-Führer verkörpert. Au» dem Holze radikalster Revolution geschnitten, meist Pcvletarierchpen, ringen sich jene Menschen zu dem Standpunkt« durch: Rieder mit der charakterlosen Bourgeoisie, deren Unfähigkeit, deren Mangel an Ethos, teren Subalternität schuld ist am heutigen Ehaos. Wenige der alten Wert« sollen erhalten bleiben, weil sie ihre Gültigkeit verloren haben. Diesen wentf.en Werten gegenüber »erhalten sich aber jene hrroufkommenden Führertypen durch aus konservativ. Anerkonnt bleibt der Indu strielle, so er vom Besitzenden -am Organisator geworden, anerkannt bleibt drr Aristokrat, so er sich seiner Führerschaft bewußt lst, nicht reaktio näres Parteiprogramm will, sondern über den Par- teien stehend als konservativer Wertgestalter bi« Entwicklung nicht hindert, sondern führt. Zickler war wohl für dir meisten, die den Mut .zum Heute" haben und an der Gestaltung der Welt von Morgen mitschaffen wollen, das tiefste Erlebnis der Tagung. Hinter ihm stand di« Welt, wie wir ste sehen, in ihm lebten all« großen Problem« aus, «i denen wir leiden. Er ist der erste deutsche Faschist, den ich gesehen, er ist Führernatur durch und durch und hat Fähigkeit, Mut und Wille, die Dina« in seinem Sinne zu gestalten. Die übrigen Stimmen de» Keukrttngsch«, Orchester»,^^bi« Welt ds^ Ar^vrratN tzontrvpvvktiert zu der des deutsche Mensch" und der .russische Mensch" erfüllten ebenso wie der .priesterliche Mensch" ihre Aufgabe im AusamMenklange. Am überzeuaendsten von diesen war der Russe. Er entwickelt« die tiefe Religiosität, da» unerhört reale Berhältni« de« orientalischen Christen zu Gott, «: zeigte, wieso nurmehr der Russe tatsächlich geistig im Urchristentum? wurzele, und er malte un» die unendliche Weite, die tiefe Sehnftccht und die darin begründete schier unbegrenzte Möglichkeit t>e» Russen. Voriges Jahr konnte ich au» tiefstem Gewissen sagen, daß die Schule der Wei»h«it, durch keinen Spott mehr verwundbar, feststehe. Heute kann mehr gesagt werden: ste erfüllt ihre wesentliche Aufgabe so intensiv, indem sie im Symbol« ein« neue Welt erschaffen wird, dir nun, nach ewigen Gesetzen durch keinerlei Willen aufzuhalten, in der Wirklichkeit entstehen muß. - . «ulPrina.^ Stück« liegen bereit» vor. Außer den bekannteren .George Dandin" und .Der Arzt wider Willen", die bi»h«r kaum gespielten .Doktor Amor". .Di« Probe je» WtzsaRTL»» a»s»»» bagna»". Den Viihnem Gustav Kiqmvhsuer, P« Iw«! Liederabend«. Augusta Lcnska» große und umfangreiche Stimme kam erst in der Schluß nummer der dramatisch-impulsiv oorartragrnen Arie der Rezla au» Weber» .Oberon" zu voller Geltung. Bei den Gesängen von Händel störte die beständia forciert- aepreßte Tongebung, bei der Wiedergabe dreier Lieder von Mahler die scharfe Höhe im Forte ihrer klanglich zu wenig reizvollen, nicht genügend aus geglichenen Stimme. Der tüchtige Begleiter Dr. Viktor Ernst Wolff spielte Stücke von Roberr Schuviann mit technischer Sicherheit, doch etwa» derb im Ausbruck. — Dora Schmidt-Rudolph hat noch immer keine genügend in die Tiefe gehende Vortragsweise und e« fehlt an Modulattonsfahigkeit der nicht locker genua sitzenden, verschleiert klingenden Stimme. Auch stört die gleichmäßig scharfe Be- handluno der Konsonanten und hier und da «ine nicht tadellos reine Intonation. L bk. Msttbe, «« Rbesfttzt. An einer Reuübersetzung der bedeutendsten Theaterstücke de» Molidre arbeitet fett längerer Zeit der Dramaturg de, Leipziger Städtischen Schauspiel», Paul Prina. Fünf Stück« liegen bereit» vor. Außer den bekannteren .George Dandin" und .Der Arzt wider Willen", die in Versailles"' und.Die Gräfin von und zu Gaear- vertrieb hat der Verlag
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