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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192310020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19231002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19231002
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- schlechte Aufnahmequalität
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-02
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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vermischte» Ueberkledte Postkarten. In letzter Zeit werden vielfach alte und verschriebene Postlarten durch Uebertleben von Papier wieder brauchbar ge macht. Der Reichspostminister hat jetzt .trotz ernster betriebstechnischer Bedenken", wie es in dem Be scheid heißt, mit Rücksicht auf Vie allgemeine wirt- schaftliche Lage überklebte, schon gebrauchte Post karten und überklebte zure^tgeschnittene Karten ähnlicher Art versuchsweise zur Postbeförde- rung zugelassen unter der Bedingung, daß das zur Ueberklebung verwendete Papier auf der ganzen Flüche aufgeklebt ist, die überklebte Karte höchsten» 8 Gramm wiegt und die Aufschrift seite für Briefmarken, Stempel und Postvcrmrrke frei bleibt, wie bei den amtlichen Postkarten. Der Ankauf von Reichssilbermünzrn durch die Reichsbankanstalten findet vom 1. Oktober 1923 an bis auf weiteres zum 18 000 OOOfachen Betrage des Nennwertes statt. Der deotfche Gegenwert de« Goldfranken bei der Gebührenerhebung im Anslands.Pakct-, Zeitung«-, Telegramm, und Fernsprechverkehr ist votn 1. Oktober an auf 34 000 000 Mark festgesetzt worden. Abwanderung der Schulrcformer nach Mittel deutschland. Dor kurzem wurde der durch seine Neformvorschläge bekannte Studienrat Schöne- deck vom Köllnischen Gymnasium (Begabtenklassen) an eine höhere Lehranstalt in Braunschweig als Direktor berufen. Schönebeck hat sich durch seine durchaus reformfreundlichen Aufsätze über die Be gabtenklassen einen Namen gemacht. Dos Köllnische Gymnasium verliert in ihm einen besonders tüch- tigen Lehrer. — Kurz darauf wurde Dr. Anna Siemsen, die Leiterin des Berliner Fach- und Fortbildungsschulwesens, zum Dozenten an die Uni versität Jena berufen. Auch sie ist durch ihre reform- freundliche Richtung bekannt. — Endlich ist soeben der Direktor des Lessing-Gymnasiums Schmcing, der erst por kurzem sein Amt übernommen hatte und ebenfalls der modernen pädagogischen Richtung huldigte, nach Thüringen abgewandert. Offenbar besteht in den mitteldeutschen Staaten das Be streben, alle modernen Richtungen huldigenden Kräf- ten aus Preußen hinüberzuziehen. Das Schulgeld bei den preußischen staatlichen Lehranstalten. Zu dem durch den Erlaß des preu ßischen Kultusministers vom 12. September be- kanntgegebenen Schulgeldsatz bei den staatlichen höheren Lehranstalten tritt für den Monat Oktober mi.t Rücksicht auf die inzwischen weiter fortgeschrittene starke Geldentwertung ein Zuschlag von 1100 v. H. hinzu. Bei den nichtstaatlichcn höheren Lehr anstalten kann ein gleicher Schulgeldsatz genehmigt werden. Di« Schulgeldschlüssclzahl wird künftig er rechnet nach dem Verhältnis des durchschnittlichen Diensteirkammens der Staatsbeamten vom 1. bis 20. des vorletzten Monats (erstmalig September) und wird jedesmal alsbald durch die Presse ver- ö^eltztlicht werben» Die übrigen Bestimmungen des Erlöstes vom 12. September bleiben in Geltung. Siu notwendige« Verbot. Der Kohlennusgkeich Dresden hat folgendes bezeichnende Rundschreiben versenden müssen: „Auf Grund von Beschwerden verschiedener Verbraucher an das Reichswirtsckafts- Ministerium hinsichtlich bevorzugter Brandsohlen- Brikettlieferunaen gegen Bezahlung in Devisen hat der Herr Reichswirtschnftsminister in einem an den Reichskohlenverband gerichteten Schreiben das Ver bot weiterer Derartiger Lieferungen ausgesprochen. Ich bitte Sie, davon Kenntnis zu nehmen und Anordnungen zu treffen, daß weitere Ablieferungen gegen Begleichung in Devisen mit sofortiger Wirkung restlos eingestellt werden." Die zweite Rheinische Literatur- und Bvchwoche wurde in den großen Mestcbauten in Köln, die den Zwecken der Wirtschaft gewidmet sind, feierlich er öffnet. Die Literatur- und Buchwoche soll auf breitester Grundlage zu einer dauernden Einrichtlmg gemacht werden. Die Tänzer streike«! Aus Coburg wird ge meldet: Gin heiteres Geschichtchen konnte man auf der Bieberacher Kirchweih erleben. Die Sonnefelder Musikkapelle forderte für «ine Lourein» Mil lion. Da dieser Preis den Tänzern zu hoch «ar, traten sie in einen gemeinsamen Streik. 8 Uhr nachmittags sollte der Tanz beginnen, und Uhr abends war noch keine Einigkeit zwischen den Strei. kendcn und den Musikern erzielt, so daß den Herren von der Musik nicht» andere» übrig blieb, al» für 500 ooo -K pro Tour zu spielen. Klonte wieder verkästet. Max Klonte, der, wie erinnerlich, als haftunfähig au» dem Gefängnis frei- gelassen wurde und seitdem sich wieder auf der Rennbahn öfter betätigt hatte, zuletzt auch sogar in Kabaretts aufgetreten war, ist in seiner Wohnung verhaftet worden und sofort nach dem Straf- gefangnis Tegel abgeführt worben, um die gxgen ihn verhängte Reststrafe von Jahren zu verbüßen. Ruhrkinder i« Vurgenland. In Wien traf wieder ein Zug mit Kindern au» dem Rhein- und Ruhrgebiet ein, die in Wien und Umgebung, sowie im Burgenland« Aufnahme finden. Zur Begrüßung hatten sich der deutsche Gesandte und Vertreter reichsdentscher Vereine eingefunden. Etwa 100 Kin- der hatten in Esten und Remscheid zurückbleiben müssen, weil die Franyosen ihnen bis Ausreise aus dem besetzten Gebiete verweigerten. Auch die Schweiz rüstet »ur Lust. Sie beabsichtigt. Fliegertruppen von 400 Offizieren und 3000 Mann zu schaffen mit 250 Armee-Flugzeugen. Die Schweiz besitzt heute 00 Armee-Flugzeuge. Amtlicher Bericht über bi« in der städtischen Markt halle zu Leipzig am SO. September 1823 im Klein handel verlangten Preise. (Zuerst wird der d?a,lte Drei«, dann der niedrigste und in Klammern der yitiiftgstc genannt: die Preis« versteden st», wenn nichts anderes bemerkt, pro Kilo oder pro Dttick.) Die Preis« versieben sich in Millionen. Fletsch: a) Frisches Nindslctsch mit Kirschen 44, 34 (36t. Gesrttrkleqch 3«, 21,4 (24,4), Kochfleisch 34, 2« (30), Zunge 3t. 32 (31), Rindstalg, rov 44, 40 (4G. do., oitzk- «.-lassen 44. 30 (32), italbsleljch mit stnochrn 60, 50 <32), Speck 80, — (SO), Lcwncer N). — (80». OwSpsenslkich mit Knochen 52. 3« (40). Kochfleisch 34. 24 (30), Gelrierflt'sM 30, 32 <32), Deberwurst 72, 00 '01). Blutwurst 72. 48 (04), t>) geräuchertes oder gesalzene»: AindSzuNg« 40. — >40), Lachsschinken lio, »0 (lOO), Lwinken. roher 100 85 (VO), do. gekochter 112, SO (tOO), Pökelfleisch 60. üO <56), S<ttv-ineknoch«u 10, 18 ,30). Schwarzfleisch VS, H (00), Speck 110. 'XI (100), Zervelalwurst 100. VO (100), Calami- Wurst NX), SO (100), Mritwurst 88. 7» (8M, Knackwurst 80. 40 .72), Polnische 88, 75 <M, Lebrrivnrs, M 00 <75). Blutwurst 88, oo <80, Preßkopf 72. «0 (64). Ml^nwursl 60, ,00). Wu.-sifett 82. 25 <2'0, Lcttvetnsett 42, 40 (47). ANSI. Speck 60, 51) <50). — Wild n n d «e f l tt g «l: Rovvild: Rücken 40. 30 (35). Keule 40. 3V <35), Mait 35. 25 CIO), Kochfleisch 25, 15 <20), Rehwild: Rücken 50. M <U». Reute 50, M (40), Matt 40. SO (30), Kochjlejfch 15. IN (20), Nnninsen, zahm, gestreift 25. 15 <2v), Wild- aeslügcl: Rebhünner, junge 20, 8 (15), do. aste 20, 8 (15), Wildenten 30, 20 (25). — Zahm«« «eslüaek, a) lebende«: GkMsr: 125,110 (1M>. «Uten 101), 75, <SV), Hühner, timae SO, 40 <S"), do. alte 50, 40 (SO). Tauben 15, 10 (12). b) geschlachtete»: chäns« HO, M (40). Enten 50, 30 (4Y). Hühner, junge 50, 30 (40), vv. oltc .'O, 30 (40). Tauven. Stück 70, 10 (SO). — Fi sch«- a) redend«: Ssnegelkarpfen 38. 32 (35), SchMcheU- karpfen 35, 32 (38). «Schlei« 40 (40). b) »U «iS- Packung; Karpfen 25 (25), Skv^unge. aroß 25 (2V). io. klein 18 (18), Schellfisch, ohne Kops 20 (SO, Kadliau. ohne Kopf 20 (20). do. ohne Kopf, mittel 14 (14), «elach». oune Kopf 14 (II), Merlane 8 (8). Goldbarsch 1y (10), Grüne Heringe 8, 7 (7). c) geräucherte, Ersah- lach? 00 (00), Vale IVO, 80 <oo), Heringe 2V. 15 <SV), Ristenbücklingo 20, 1K (16). d) gesalzene: Heringe 10, 8 (8). Vlatj-S 16 <1S), Schotten 18, 14 (18). — Butter: Tafelbutter 7L 08 (08), Ranvdult« <P, SO (64), Suusibuttcr 36. 2S (»> — Eier: Landeier 6, 5,5 15,6). — Käse: Bauernkäse 4, 1,2 (1,8), Harzer W, 30 (32), Rllenburger Ziegenkäse 14. 14 <14). TNslter 44. 36 <14), SchN'ctzerkäfe, daper. 88 (88). Ltnchuvaer, «chter 64 164), Backstein L8. 25 (26), Quarr v. 7 <8). — 'Obst: Slrpfel. Tafel- 8. 5 (6). do. Koch- 5, 3,5 (4). Dirnen, Tafel- 8. 5 <6). do. Koch- 4. 3 (3), Pflaumen. blink« 3,8, 2,5 <2^>. Fllcderbeercn 2,5 (2,5), Tmuattn 5, 8 (5), Weintrauven 25, 15 (25), Zitronen 3,5. 1,5 <2). — Hon < ar Kunst honig 14, 12 (14). — Gemüse: Blumenkohl. Kopf iS, 5 (12), Prinzesibodnen 7 (7), Dohnen, auSl. 7 (7), Wach», bahnen 7 (7), Karotten 2 <B. W«ihkodl 2.8, 8 (KZ), Mett- kohl 3.5, 3 (3,2), Wirsingr-chl 3. 2.5 <3), Kv-lraki, Dtvck 3. -2.8 (2,5). Spinat 4, 3 <3,5). Rot« Rüden -4 D». S, 1 (I), Mähren do. 2 (2), Sellerie, Stück 3,5, 2 <2,S), Merrrrttich 12. 10 (10), Zwiedeln 3, 2 (2,5), Barce 1.8 (1,5), Kuob- (auch, Knolle 1. OL <0,8). ll--dersilie i, 0,5 (0,85), Mqtt- Sn-lat. Kops 2. 1,5 (2>. Endivten-Dalai S, ^5 (1,8), Radieschen, 5 Dd. 4, 1,5 (3). Rettiche Stück 2, 0.3 (oq), Salatanrhen. Stück 8 (8), Scnfcnirkcn 10 (10). Taner krau» 6 (M, Kartoffeln 1.2. 1 (I.D. — Pik,«: RePker 8 (8), Rcthauptchrn 10, 8 (8). PfisfeNinq« IS, 16 (IS). Grün- linge 8, 7 (8>. Verwalt«», der Gtlwttschsn Marttda»«. Sport uaä Ilurnen Sonntags-Rundschau Der letzte Eeptembersomitag brachte wieder eine Fülle Lreignist« auf allen Gebieten des Sports. Pferderennen gab es in Dresden und Magdeburg. In der sächsischen Hauptstadt konnte Rastenberger mit Pferden au» dem Stall Sklarek (Williger, Eilfried, Eigtlbert) drei auf- einandersolgrnde Rennen gewinnen. In Magdeburg steuerte der Mcisterjockei Ö. Schmidt auf seinem Wege zum Rekord abermals zwei Sieger-, er hat da mit die Zahl seiner Erfolge auf 82 erhöht. Leichtathletische Veranstaltungen gab es in Prag, wo das breitätige Iuvilliumsmeeting der «olavta unter Teilnahme der bekannten Meister Larr (Australien), Kl um berg (Estland) und Hoff (Norwegen) seinen Abschluß sand. Alle drei rechtfertigten die Erwartungen. Larr holte sich die MO Meter vor Hoff, Klumbrrg belegte mit einem Wurf von 40,26 Meter im Diskuswerfen den ersten Platz, während Hoff einen neuen Beweis für seine hervorragende Veranlagung erbrachte, indem er drei Konkurrenzen mit glänzenden Leistungen an sich brachte. Im Stabhochsprung erreichte er 4,10 Meter-, den Weitsprung sicherte er sich mit 7 Meter 6 Milli- Meter und den 300-Meter-Lauf beendete er in 37 Z Se kunden al» Erster. Im 300-Meter-Hürden-Lausen konnte sich der Göteborgsieger Kasten (Lübeck) nicht zur Geltung bringen, sondern schied bereits im Dor- lauf aus. Ebensowenig Erfolg batte Kuse n in brr 6000-Meter-Strecke. Er endigte hinter dem Prager Vohralik als Zweiter. Den Großstaffeilauf „Rund um Berlin* holte sich der SE - Lhgrlottenburg vor der Schupo. Zn Leimig tn»g der Schlachtfelb-Tttrngau seine leichtathlct schen Meisterschaften au», die unter stär ker Beteiligung gute Durchschnittsleistungen zei tigten. Der Fiißbavlsport stand im ganzen Reiche im Zeichen der Punktkämpfe. In Leipzig otzd Dresden gab es nicht ganz erwartete Ergebnisse. Die Resultate der hiesigen ersten Klasse sind: Für- tuna -Wacker 3:1, Spielvereinigung—TuD. 3:1, Viktoria—VfB. 2:2. Sportfreunde—Eintracht 2:1, LDL.—Tapfer 1:0, Pfcll—Olympia 8!0. In Drrs- den holte sich der mitteldeutsche Meister Guts Mut» von Jahn eine 2:3-Niederlage, während Ring »nlt 1:2 gegen 06 die Segel streichen mußte. Ferner spielten: Brandenburg—DSL. 0:0, Rade beul—S3 1:1, Spielvereinigung—Sportlust 2:0. Bon den Resultaten des Ausland« sind der 2:1-Sieg des ungarischen Meisters MTK.-Buoapest über seinen alten Rivalen FTT. imd da« Unent schieden (2:2) der Wiener Vienna gegen Sparta-Prag zu erwähnen. Ans d«m Berliner Rugbys« 4 «1 SL -Lhm> lottenburg—AGL.-Leipzig kehrten Re Leipziger m» Sieger (6:3) heim. Die Leipziger H o ck « u - B«Usgmrnp«r sabcn Gut»-Mut»-Dresden über VfB. mft S»l ekfolgrerch. Mvrathvn-Weften» schlug Wacker 8:1. Di« Staffelkämpfe im Schwimmen, die de« BfB.-Poseibon in Leipzig abhielt, brachten auch am zweiten Tage dem Veranstalter mit sechs ersten Plätzen den Löwenanteil der Siege, und bewiesen, daß die Vereinigten zurzeit die Vorrangstellung im Leipziger Schwimmsport einnehmen. Bei den Wiener Boxkämpfen besiegte Röse - ma n n-Hannover den Italiener Malatesta bereit« in der ersten Runde-, der deutsche Leichtgewicht«- meister Naujock » kämpfte gegen den österreichischen Weltergewichtsmeister Hana unentschieden. Der Radsport brachte in Lhemnitz ein Zrrei- stundenrennen, das Iunghanne vor Lewanotv, Knschkow, van der Steele und Weiß beendete. Das 100-Kilometer-Mannschaftsfqhren in Treptow ge wann das Paar Ha bn — Zimmermann. Der Straßen- Meister von Hannover Wer IM Kilometer wurde Roßbach-Hannover. Der Automobilsport hatte in den Klein autorennen auf der Avus sein wichtigste« Ereignis. Dir Konk»r«y der Wagen bi» zu 4 Steuer PH. beendete unter M Bewerbern Ingenieur Erblich auf Alfi gl» Eicher. Da» Rennen der Wagen von 4,1 bis 5 Steuer PE machten die RSU-Waaen unter sich aus, di« in einem Abstand von Nur 42 Sekunde» cinliefen. Sieger blieb Klöhl» vor Scholl uyd Geifert mit einer Stunben-Durchschnitts-Gcschwindig. leit von 11VM0 Kilometer. Nadpolo Am 8. und 7. Oktober findet in Prag ei» inwr- national«» Rvdpolotournier statt, zu dem HE. Sport (Leipzig) al» einzig« brutsche Polomaün- schäft vom veranstaltenden Verein, Kral. Pinohraby. eine Einladung erhalten hat. RL. Sport hat die Einladimg, di« ihm da» erstemal seit 1914 wieder Gelegenheit gibt, mit erstklassigen Mann^-i^n zu- sammenzntrrsfen, angenommen. neuen Lorbeeren geschmückt, am 23. Tage nach dem Hlennen, wieder an tania* mit Kur» Europa gehenzu si, mutz ja mit ihm sein, den« stver d Papyrus' Rmerikasahrt Uebrr eine Woche schon beschäftigt sich die eng lische Presse in spaltenlangen Artikeln mit der Amertkareise de» englischen Derbystrger» Papyrus. Mit mehr Borberettunaen und Vor sorge wird kaum ein PoteNtät »ine Ozeansahrt atz- treten, als r» hier mit dem englischen Tutfvertr«1»r. geschieht. AM 20. Oktober soll er im New Aorrer Belmont Park laufen. Papyru» ist mit Sxtrazug von Newmarket, in Begleitung seines Stallgefährten Bar Gold, tttr auch sein Seereisegesahrte sein wirb, seine« Stallburschen, des Jockei» Und seines Leibarztes an Bord der „Aqui- tania* gegangen. Dir vierbeinige Größe hatte nur wenige Schritte beim Aussteigen au» dem Zuge bis zur Schiffsplanke zurück-Ulegen. Und da war «euch die kleinst« Bequemlichkeit für den Uebergang zu dem Ozeanrirsen sorgfältig bedacht worden. Dick ge polstert mit Kokosmchsasern machte die Schiffbrücke in sanfter Ansteigung den Weg an Bord leicht utzd ungefährlich. Oben ängelanat, quittierte der Rettn- Star dankend die herzlichen Abschiebsgtüße der nach Tausenden zählenden Zuschauer und verschwand ln Begleitung seiner Getreuen in der eigens für ihn eingerichteten Box. Au» ganz befondsr« starkem HoH hergestellt, die Lederwändr mit Luftkiff«n ver sehen, ist der Raum von ein« solchen Ausdehnung, daß das Tier neben reichlich Licht und Lust vor allem bequem alle Viere von sich strecken kann. Die Kosten der Herrichtung dieser Box bvkaitsen ich allein _aH 600 Pfund Sterling. Das bezahlt elbst kein Passagier der ersten Koitite für «ine lieber- erfahrt. Und die gefeierte Berühmtheit schien sich gleich äußerst wohl in der neuen Behausung^ len. Die heißesten Wünsch« der englischen Lniswel! begleiten den Derbysteger, und »»an hofst, ihn, tzrst^ neuen Lorbeeren geschmückt, am 23. Oktober, Fv '!' ' Bord der 'ehen. Dm» Glsi .. dem Eingang zu seiner Dox prangt ein großes Hufeisen, tinb n«^' etwa das eines Zuchtpferde», sonvcrn eine« ganz g- toöhnlichen Karrengams! Unsere Voraussagen Hop»e»art«nl 1. LapM Stectta — Mamun- Solberg, d. R.: SovM» — ivajtzr --- «cttrüier. 3. . FlücMtn« — LIWe — Enver. 4. R.: GeMelvn Hampelmann — AvaUnba. 5. R.: SScortal — Hanna- — Wipptzo. 6. R.: (Aiuck«oM — Scre« — Rar». 7. » Dangntntter — H<ttvr — MaNlsu«. Engbie«»: 1. R.: Mtz Lor» N — Sarabv» — > MarsHav. 2^ H«4o« — Dnret« — L'vkrno. 3. 3: L'NtjNe — Vttan Mverp — A>orttr. 4. R,: Sanodett Gylpan — RMNeta. 8. Sronttor N --- — La Tornad« 11. Oisr glückliche Menschen H Äoman von RNnor Sl^n Oop^rtFtz» 1S23 dy Vavoic«-, kerün. DI« Leute fragten sich ost, welcher Ration Francis Markrute, der große Finanzier, wohl angehörsn mochte. Jetzt war er naturalisterber Engländer, «schlank und blond, die Haltung unbewußt vornehm, die Sprechart etwas lang- sam, ohne bestimmten Akzent. Trotzdem besagte der Rame Markrute an und für sich gar nichts; NAN wußte mrr, daß er mit fabelhaftem Reich tum vor etwa zehn Jahren n London aufge- taucht und sofort z» einer Größe in der Tity ge- worden war. In Park Lane, am Eingang in der Grosvenor-Street, besaß er ein kleineres, im edelsten Geschmack eingerichtetes Haus. Dort empfing Markrute, aber nicht in großem Stil. Einigen Leuten, die Zeit hatten, darüber nachzudenken, heutzutage ein seltener Fall, war es ausgefallen, daß der Finanzmann niemals eine nichr vorteilhafte Freundschaft schloß. Vor sichtig und zielbewusst ging er an jede neue Be kanntschaft heran. Etwa unbequeme Personen, mit denen « geschäftlich zu tun batte, waren ihm in seiner zeitweise harten, schroffen Art nur Mttel zmn Zweck; ihre Häuser betrat er nie. Ein« semer Äeblingsrevensarten lautete: „Nur ein Dummkopf schmiedet sich Grenzen." Im gegenwärttgen Augenblick rauchte Mar- krute tn der Biblische!, deren Fenster nach dem Park heraus lagen, feine Zigarre. Er schien un- oefichr fünfundvtrrzig Jahre alt zu sein, jedoch !)ätte man Ihn ohne den schlangenklugen Blick , einer Augen für etwa zehn Jahre jünger hal ten Kimen. Ihm gegenüber, im Licht des Fensters lehnte ein junger Mann m einem niedrigen Klubsessel. Meistens saßen Besucher in Francis Markrute« Bibilothet tm Acht, während er selbst diesem den Rücken kehrte. lieber die Herkunft dieses Besuchers konnte kein Zweifel bestehen. Er war von ausgespro- chsn englischem Typus. Die Leute meinten, man hatte für eine Weltausstellung von Rassen kaum BN pMMd«W Exemplar von facher Schönheit Dm Äorwcrm» in ihm »«wog den Sachsen; fein Haar war dunkel, die Augen blau. Die ganze Erscheinung rassig, wie ein Derby-Stegcr. Francis Markrute Pflegte sein« Zigarre stets zu Ende zu rauchen, fall» er Zeit hatte und sie ihm zusagte. Der andere jedoch — warf ote seinige, sobald ihn etwas erreg«, nach einigen Zügen einfach fort. Das tat er auch jetzt, um die Lippen halb bitteres, halb ironische» Lächeln: „2a, ja, Fran cis, alter Freund, da» Spiel ist ausgespielt — ich bin jetzt dreißig und es bleibt mir äugen- blükltch nichts Interessanteres zu tun übrig, al» nach Kanada auszuwandern, und dort Fanner zu werden." „Ich vermute, Wraith ist schwer mit Hypo theken belastet?* fragte ruhig Mr. Markrute. „Na ja, — so ziemlich und ebenso mein« Be sitzung im Norden. Nach Zahlung der jährlichen Rente an meine Mutter bleibt dieses Mal schein bar nicht viel übrig. Mir ist es ziemlich gleich, gültig. Ich kann, bis der Kampf mit den Radi- kalen losging, auf eine schöne Zeit zurück blicken." Der Bankier nickte, und der junge Mann fuhr fort: „Wa» irgend lose war, haben meiy« Vorfahren schon um die Ecke gebracht: —- viel bares Geld gab es nicht, al» ich den Titel erbte — und leben mußte man doch " Markrute blies nachdenklich einige Rauch ringe in die Luft: „Selbstverständlich!" sagte er endlich — „Es fragt sich nur, wie lange? — Daß man sich, ohne sich darüber Rechenschaft zu ge ben, eine Zeitlang in den Strudel stürzt, kann ich verstehen. Dagegen dünkt es mich ein un würdiges Dasein, in der Hoffnung auf einen Glücksfall allmählich unterzugehen. — Haben Sie de Müsset» Rollo gelesen?" — „Der Mensch, dessen letzte Rocht gekommen und zu dem das kleine Mädchen so freundlich war?" fragte Lord Tankred — .nun — und?* „Ja; ich will nur sagen, baß Sie mich an Jaques Rolla erinnern — weiter nichts." „Ach was! so schlimm ist rs wohl nicht!" rief i -we Lord lochend. „Ein paar Tausende kam, ich I schon noch Msammvchoatzen, MN damit Vach cht* > nada auszuwandern. Ich glaube, man hat dort Gelegenheit, mit einem kleinen Kapital «ine ganze Menae Gold zu machen; und das Leben im Freien ist angenehm. Ich bin jetzt auf mein« Rückreif« von Schottland nur auf einen Augen- blick herangekommen, um Ihnen zu sagen, daß ich voraussichtlich Ende November abreisen werde, und deshalb am zwanzigsten, wie Sie mir gütigst vorschlugen, Iyve Fasanen nicht ab- schießen kann." Der Bankier blinzelte aus halb geschlossenen Augen; ras war stets ein Zeichen, dass er etwas Wichtiges überlegte: „Besonder? Sünden kui- ttvieren Sie doch nicht, Tankred!" sagte er nach- deutlich. „Ein Spieler sind Sie nicht, weder auf dem Rennplatz, noch bei Karten; — den Wei bern auch nicht geraoe verfallen. Sie haben im „House of Lords" einige Reden gehalten, die sich hären lasen konnten sind überhaupt in Wissenschaften beschlagener, als manche Ihrer Klasse. E» scheint mir fast schade, daß Sie hier Ihre Zelle aborechen und nach den Kolonien wollen." „Vielleicht haben Sie recht, — aber alles brauche Ich ja nicht aufzugeben, und hier ist sowiejo nicht mehr viel los. Mr haben dem dümmsten ungeeignetsten Pöbel das Wahlrecht gegeben; — diese Maschine wird uns alle er- drücken. Ich bin froh darüber, daß ich mich der Politik so viel wie möglich fern gehalten habe." Francis Markrute erhob sich, und liess den Vorhang wegen der fahlen September-Sonne einige Zoll breit herab. — Ohne Tankreds voll- ständige Hingabe an seine Gedanken wäre ihm eine gewisse Ruhelosigkeit des sonst so gehal tenen Mannes wohl ausgefallen. Er schrak fast zusammen, äls dessen Stimme in einem fast fremden Klange fortfuhr: „Ich möchte, falls Sie ihn anhören wollen, Ihnen «inen Vorschlag machen: Ich habe eine Nichte — sie fit Witwe, und eine anziehende Persönlichkeit. Wenn Sie diese meine Nichte heiraten, will ich alle Ihre Schulden bezahlen und ihr eine fürstliche Mit gift geben." „Großer Lott!" rief «ort Tankred. ü Mchitg»» Ngt zetgL Ich M sten Wt» fen des Bankiers, und ein stahlharter Blick tro' in seine Augen. Die verschiedensten Meinung« konnten in mesem Ausdruck verborgen sein- - doch trotzdem fragte er äußerst freundlich: „Wu cher Punkt in vieinem Vorschlag gibt Ihnen > den Worten Großer Gott! Veranlassung?" Tankreds Kaltblütigkeit verliess ihn nie: „Ein fach alles!" antwortete er. „Erstens mal üb,- Haupt zu heiraten --- und dann eine unbekan-'.i' Frau. Uebrigens auch alle Schulden bezahlt zu bekommen; — es ist schlankweg überwältigend'" „Ein ganz alltäglicher Vorfall. Denken Sie doch mal an die vielen Ihrer Adligen, die nach Amerika gefahren sind, nur au» dem Grunde, sich eine Frau zu holen." „Was sind das meistenteils für Kerle, wenig- stens manche," ereiferte sich Tankred. „Ich aber — in Beziehung auf Geld mag ich ja keine gute Partie sein — vergessen Sie jedoch nicht, dass Ich einen der ältesten Namen und Titel Eng- land» trage, und dass ich einer Familie anqe- höre, die bi» jetzt keinen Buben oder Feigling aufzuweisen gehabt. Bn Iov«, Francis! was wollen Sie eigentlich? Zum Donnerwetter! ich bin doch nicht am Verhungern; — und sollte es mal so weit kommen, kann ich doch noch arbeiten." Mr. Markrute rieb sich bi« Hände: „Es war unüberlegt von mir, es Ihnen in vieler Weise vorzuschlagen, da» gebe ich gern« zu. Ich will jedoch ganz offen mit Ihnen reden: Meine Fa milie, lieber Freund, ist ebenso alt wie die Ihre. Da nun mein« Nichte da» einziae ist, wa» mir in der Welt am Herzen liegt, so möchte ich sic ausschließlich mit einem Engländer verheiraten, und dieser Engländer sollen Sie sein. Ich habe Sie persönlich gern: — außerdem find dle Eigenschaften, die Sie besitzen, für da» Lebe': von Wert." Francis hob abwehrend die Hand, um eine Antwort zu verhindern: „Glauben Sie mir — ich habe St« all diese Jahre studiert; S> können mir nicht- über sich selbst und Ihre An- gslegenheiten «zählen, was ich nicht wüßte." (Fortsetzunq folqi.) «4 MO-Vb« iMsqG« « SMe«
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