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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192309257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230925
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-25
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
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He ung »reitet über a Podelwitz » Etayl- iisttschen -»richt, d»m itzsch eine , Sir wurde au» sicher- Da» Per- teilt. Trotz rn, daß die Regie- i«» Polizei- »eritzsch, um innen. Bet Abwehr- oa 400 bis cirt, daß sie ifsr» zu dir Durch- allgemeinen zstens sind »rgekommen. r» Hallr «tr t rein mili- ei bebrütet, erboten sei, Mzufahren r, weitere» »och Kestern It worden ttfindcn men. Tille rrft meh- raffe zu- an zwei i in Leder- rschien aus ta-l-el». -alten und er verboten wohl an- ngrn be- und fuhr ielm* in »ereitungen Di-'di'ritzs!> n heißt es Siederitzsch, der Stahl- 11^0 Uhr, !b ein Re- nach dort nerksam zu rnen. Da laufend zeitig eine ret. Degen en Trupps rigen von miformier- itärverrins »rmi« rt. ßtrupp, Stoßtrupp, tolisei ein. ft, daß sie g vorzu- ingend, ; löste sich irdenen te gingen en Grenze etwa elf verkleide- tebte (die Schwank- benso un- r Frauen sie U-bel- te »weite ne Richte. Bei Zoff ter. Das dem man Sie be- türkischer dem un- t, der bei )luß noch eil er die nur mit « Lösung die Tan- ls Durch lien will aber die 'ährenden von dem r falsche wichtig, r Eichen- —Zungen uß. Und z r Eichen- schneller » bunten immnng. Gräfin, icht ar- tn neurr c einigen st etwa» h, etwa» «e- von Zoff. pfttzOp Oleantnxz, llll. 8«pt«adgp Reichswehrangehörjg« anwHe^d waxeu, die in «ine« sehr engen Verhältnis zu den Stahlhelmlrutrn stehen müssen. Nachdem keinerlei Befürchtungen mehr bestanden, fuhren etliche Beamte über Podelwitz, Schladitz dir Umgearnd ad, um sich zu orientieren. Dabei trafen sie auf dem Wege von Schladitz nach Güntheritz den selben Leipziger Sta h lh e lmtrupp ge schlossen marschierend. Weiter wurde ein« Äbwehr-Hundertschaft bemerkt, di« in der Richtung nach Podelwitz marschierte. Die Befürchtungen eine» Zusammenstoßes waren gegeben, weshalb di« Re- gierungskommiisarc, der Gendarmerie-Oberkommiffar und zwei Kriminalbeamte sofort mit Personen kraftwagen nach Podelwitz fuhren, um auf dem Wege der Perhandlung die Stahlhelmleut« zu bewegen, auf preußischem Gebiet zu bleilin bzw. sich dorthin zuriickzuziehcn. Angriffe ans Polizeibeaau« Am Eingarrg von Podelwitz bemerkten di« Be amten rom Bahndamm her etwa 20 solche Leute im Anmarsch auf die Chaussee Podelwitz—Wiederitzsch. Sämtliche Insassen de» Wagens liefen den An- kommenden sofort entgegen, um sie zu warnen. Diese stutzten anfangs und wandten sich dann zögernd um. Dabei wurde bemerkt, daß alle bewaffnet waren. Cs wurde ihnen zuaerufen: „Halt! Stehenbleiben! Polizei!' Sie blieben zwar nicht stehen, liefen aber nur so schnell, daß sie von drei Beamten eingeholt wurden. Die Beamten wurden sofort von einem großen Herrn mit grauem Mantel und Sporen, der zweifel los Offizier a. D. war, mit der Pistole be droht. Die Beamten wurden tätlich an gegriffen, es wurde versucht (5 Mann gegen t Beamten), ihnen die Dienstpistole aus der Tasche zu entreißen. Gin Beamter erhielt mit Gummi knüppel einen Schlag ins Genick und über den Arm. In dieser Situation zog der ge schlagene Beamte seine Waffe und schoß, wobei einer der Stahlhelm le ute ge troffen wurde. Nachdem das Unglück geschehen war, trat eine gewisse Ernüchterung ein. Etwa 15 Minuten später traf eine Abwehr hundertschaft, die nach dem Ausgang PodelwH— Bahnübergang marschieren wollte, an der Eck« de« Kirchhofes ein. Sie wurde au» de» Gebüsch ongeschosseu, worauf sich ein unübersehbare» Handgemenge entspann. Die Folge war, daß in kurzer Zeit elf Verwundete auf »em Friedhof lagen. Soweit bi» jetzt frftgestellt ist, sind davon nur vier Schutzverwundunaen, Vie bis aus einen aus selten der HundertschafLsleute liegen. Die Dchußverletzuug de, einen «stahlhelm angehörigen erfolgte durch ihn selbst, al» er mit ferner langen Mauserpistole »ach einem Sanitäter schlug. Inzwischen »ar die in Wiederitzsch verbliebene Landespolizet ein- getroffen und sperrte läng« der preussischen Grenze ab. Weiter wurde sofort Verstärkung der Polizei in Leipzig angefordert. Die Ubwebryundertschasceii wurden ausgesordert, umgehend ihre Lent« z«i- sammenzufasien und sofort nach Leidig bzw. ihre« Herkunftsort abznrückeu, da die Polizei infolge der Situation den Ort Podelwitz restlos säubern un besehen müsse. Auch Lieser Aufforderung wurde un- verzüglich Folge geleistet. D«r Abmarsch erfolgt« etwa gegen 7 Uhr. Mittlerweile «ar jenseits der Grenze Schutzpolizei au» Bitterfeld ein- gei offen, dle dort die Sicherung übernahm. Die beiderseitigen Polizeikommando» verstSndiateu sich sofort und beherrschten di» zu« Morgen vollkomwen die Lage. Irgendwelche Störungen und Angriffe, gleichviel von welcher Seite, find nicht mehr bekannt geworden. Auch in Wiederitzsch ist die Ruhe in keiner Weise gestört worden, insbesondere entsprechen die Meldungen von einer Schießerei dort nicht den Tatsachen. Aus der Geso.mrhandlung ergibt sich einwandfrei das Bild, daß der Stahlhelm entgegen dem Verbot der Behörde die Absicht hatte, eventuell mit Gewalt die Feier durchzuführen, zu diesem Zwecke seine Leute, vorwiegend aus Preußen, zu sammenzog und dadurch zum größten Teil« als Schuldiger angesprochen werden muß. > . Markthallen-lvanderung Bei aüaemein stillem Montugoberrieb rrlrbtr mau dennoch einige unerwartete Preissteige rung em Am stärksten fiel dies auf dem Fisch markte auf, wo wir eine Preiserhöhung von zirka 25 Prozent seststellen mußten. Hier wurden für ein Pfund Hecht 22 Millionen, für Schellfisch ohne Kopf 20 Millionen, für Seelachs 15, für Gold- barsch 12 und für Rotzunge 1« Millionen Mark ge fordert. Grüne Heringe gab es noch zu 8 Mill, und Merlan zu 9 Millionen zu kaufen, wogegen die teurrn Sorten unverhältnismäßig gestiegen waren. Für ein Pfund Karpfen wurden 80, für Schleie 35 und für Heilbutt 50 Millionen Mark verlangt! — Salz heringe kamen zu 8sil und neue Schotten zu 14 Mil- lionen Mark in den Handel. Sauerkraut kostete in der Fischabteilung per Pfund 4sil Millionen. Auch Gemüse war über Sonntag sehr teuer ge worden. Bei frischer Zufuhr mußte man für ein Pfund Möhren I Million, für grüne Bohnen 4, für Wach»bohnen 4L, für Tomaten 3—4, für Rotkraut und Wirsing 2H und für Weißkraut 2 Btt'lionen an legen. Ein Salatkopf kostete je nach Größe 500 000 bis 800 000 Mark, Blumenkohl 5—15 Millionen. Für Meerettich bezahlte man am Montag pfundweise 10 Millionen und für Zwiebeln 1L di» 2 Millionen Mark. Kohlrabi war zum Stückpreis« von 200 000 bis 250 000 und Sellerie zu 2 Millionen aus- gezeichnet. Spinat kostete das Pfund 2 Millionen. Auf dem Obstmarkte gibt es schon Früh- zwetschen. Das Pfund wurde mit 1H di» 1,7 Mil- lionen verkauft. Tafrlbirnen und Tafeläpsel muß man nunmehr per Pfund mit 2sii bi» 8 Millionen be zahlen. Weintrauben gibt e» zu 12 Millionen dos Pfund und Zitrone» zu 1 bi» Ich Millionen da» Stück. Di« Preise der Fettgalerie haben auch an gezogen. Schweinefett kostete am Montag 8 Mil lionen Mark mehr al» am Sonnabend, Palmin 30 Mill., Margarine 28—36 Mill., Kunstsprisefett 26 und Rindertalg 34 Millionen. Molkereibuttrr wurde zum Pfundpretse von 70 Mill. Mark verkauft. Das Aicgebot auf der Fettgalerie »st s?hr groß — die Käufer sind zurückhaltend. Frischfleisch war wiederum gestiegen. Trotz- dem es sich um Restbeftände vom Sonnabend handelte, kostet« Rindfleisch 30-82 Mill., Kalbfleisch 30—83 Mill., Hammelfleisch bi» zu 3» Mill, und Schweinernes 52—5« Millionen. Schnitzel gab es vereinzelt zu 60 Mill., Keule zu 36 und Kotelett -n 60 Millionen. Wurstwaren und Gefrierfleisch hatten gegenüber Sonnabend unveränderte Preise bei behalten. Lier war di« Nachfrage ziemlich knapp. In der Gefrierfleischhalle waren nur sehr wenig Vor räte zu sehen. —Kartoffeln wurden zum Pfund- preis« von 850 000 Mark gehandelt. * 8» de» Streik der Leipzig«, Artisten teilt un» das Streikbüro der Artisten mit: Trotzdem am Sonnabend abend der Streik proklamiert wurde, konnten bereit» 12 Stunden später an die bedürftigen Kollegen di« ersten Streikunterstützungen auogezahlt werden. Di« improvisierten Notvorst«llung«n im Apollo-Licht-Spiel-Th«ater und im Westend-Theater haben dank de» Entgegenkommen» der Direktionen einen derartigen Erfolg gehabt, daß für die ersten beiden Tage bereit» allen Koll«gen Streikunter stützungen gezahlt werden konnten. Die Beantteng«hätte». Zu dieser Noti» in der Sonntagsnummer wird uns von eine» Mitglied« de» Arbeitslosenrate» geschrieben: Wenn man nachrechnet, findet man, daß der Endgehalt ein«» Beamten um rin Mehrfaches die Dollerwerbsloftnunterstütznug übersteigt, daß sogar die lOOprozenttg« Teuerung»- zulage höher ist als die Vollerwerbsloftnunterstützung. Ferner gab es für die Woche vom 12. bi» 18. d. M. für eine Familie mit drei Kindern nicht 119 NU- lionen Mark, sondern nur 100>j Millionen Mark Dollerwerbslosenunterstützun«. Die lOvprozentige Teuerungszulage der Beamten ist also höher al» dft ganze Bollerwerbslosenunterstützung. Der Ankauf »o« Retchsstlbermünze» durch di« N«ich»bankanstalt«n findet vom 24. September 1928 ob di» auf wettere» zum 10 000 OOOsochen Betrage de» Nenn««««» statt. Der Milliardenschein Zn den nächsten Tagen werden von der Reichs bank n«u« Reichsbanknoten mit dem Ausgabedatum vom 15. Dezember 1922 in den Berkehr gegeben werden, die ursprünglich auf 1000 Mark lauteten. Dftse Roten, die auf gutem, mit Fasern und Stoss auflage versehenen Wafferzeichenpapier gedruckt sind, ' und die auf der Vorderseite das Kopfbild des Nürn berger Münzmeisters Jörg Herz von Georg Penz tragen, sind auf der Vorder- und Rückseite mit einem von links unten nach recht» oben gehenden Uederdruck in roten Buchstaben versehen, welcher lautet: .Eine Milliarde Mark.* Da diese Noten bisher noch niemals in den Ber kehr gelangt sind, so ist die Fälschungsgefahr außer ordentlich gering. Es wird besonders darauf hin gewiesen, daß außer dieser Not« sich keine Reichs banknote im Umlauf defindet, welche infolge Uebrr- stempelung einen höheren Wert al» den ursprüng- lichen Ausgabe wert hat. 7S Jahre Innere Mission Der Zentralausschuß kür Innere Mission feierte j in Wittenberg durch eine Arbeitstagung fein i 75jährige» Bestehen. Beim Festakt in der Schloß- > kirche unter Leitung de» Präsidenten v. Dr. See- ! berg gab Reichsminister Dr. Oeser namens der ! Reich»-, Lande»- und Provinzialbrhörden dem led- ! haften Dank für alle» da» Ausdruck, was die Innere Mission zugunsten der Kranken, Alten, Siechen und ! Niedergebrochenen, wie im Kampf gegen die soziale l Not getan hat. Für den Evangelischen Kirchenbund sprach Ge heimrat v. Ducke. Auslandsgabrn überbrachten I Prof.Slotens ker-Utrecht, Präsident Herold- Schweiz u. a. Da» weitverzweigte Werk der Innere« Mission mit ihren 20000 Diakonissen und 3000 Diakonen schilderte llniversitätsprofesior O. Mah lt na. Festprediger war Generalsupcrintendent v. Zoellner. Sächsisch« Lanbes^Uterntag. Trotz aller wirt- scharrlichen Schwierigkeiten soll di« Tagung de» Landeaverbande» der christlichen Elternvereiue Sachsen» am 29. und 30. September in Leipzig stattftnden. Ihre Wethe soll die Tagung erhalten, durch einen Festgottesdienst in der Thonumkirche, wo Oberkircher»rot D. Lord«» al» Stadtsuper, inftndent d«n Landesverband begrüßen und predi gen wtrd, während gleichzeitig in den Gottesdien- steu aller Leipziger eoanoelisch-lutherischen Kirchen auf die Bedeutung christlicher Schulerziehung hin- gewiesen wird. Am Sonnabend vorher veranstaltet der Verband der Leipziger christlichen Elternvereine unter Leitung seines neuen Vorsitzenden Pfarrer Barche witz einen Festabend, an dem Frl. Dr. Hellmann (Berlin) vom Reichsaiterndund, Land- grrtchtorat Dr. Hering (Dresden) vom Land«», elftrnoerdond sowie Amtsgericht»»«» Prof. Dr. Müller (Hainoberg) und Prost Dr. Laube (Dresden) über dft Bedeutung der für die christlich« Schule etntretenden Elternbewegung, di« über zwei Millionen Mitglieder umfaßt, sprechen werden. Der Neue Leipziger Männergesangverein wird unter Leitung seine» Lbormeifftr» Max Ludwig die Ansprache! nmfikalisch mnrechmck». Weiter« Aus künfte rrtetttt dir Geschäft»stell« de» Leipziger Ber- bairde» christlicher Elternvereine, Köntgstraße 15, L Etage (Frau Euaert), wo auch Eintrittskarten -um Festabend zu haben sind. Die «wwnalnm« im Bettet geipzt» U. Wie uns mci- petettt wte-, ist Pear,« Riedner tn Knauthain »u- gnnsftn de» Plärrer- Lö», in Magdeböen zurück- petrefta. Der Säurespritzer Zn neuerer Zeit hat sich wiederholt jener Mensch bemerkbar gemacht, der Frauen bzw. Mädchen durch Begießen oder Bespritzen mit einer ätzenden Säure dir Kleider erheblich beschädigt. Die bereit» früher, ist der Bube in L.-Stötteritz aufgetreten. Au» verschiedenen Umständen kann ge schlossen werden, daß er möglicherweise in diesem Ortsteil wohnt. Am 19. d. M. ist einer Oberlehrer»- «hefrau zwischen )O0 und 10 Uhr abends auf dem kurzen Wege von der Schwarzacker- nach der Sommerfelder Straße ein schwerer Schaden zugefützl worden. Ihr Mantel zeigt auf der Rückenseite e»n durch Säure hineingefreffenes große» Loch. Der Mantel ist dadurch wertlo» geworden. Das Publikum wird dringend gebeten, verdächtig« Manipulationen, durch die der Täter auf frischer Tat ertappt wrrden kann, nicht unbeachtet zu lassen und die Festnahme des Täters rücksichtslos zu ver- a «lassen. Bereifte und BortrSae Leipziger -ausfraneuverein. Die Verkaufsstelle tPelersstraße 44, Durchgang) wird heute wieder er öffnet. Geschäftszeit: Dienstaq und Sonnabend 10 bi» 12 Uhr. „Vorwärts ', Surzschrisiverem «colze Achrr». DteaA- »ag abend )»7 Uhr uebungen sämtlicher «dietlnuzen Und gleichzeitig Beginn eine» neuen Anfanaerle-raanaer in der tzraurnberuflsichul«. Zimmer 2, Gchtlterftraie S. »Gadel»der»er »teuvarephenveretn von 1SW. y Uhr B»rseur«staurant. rrünvlinring, MormtSvrrsammlung (S. Oktober Veginn ein«- «nfMigerlchrgang».) Lenpeselder Landsnuucnschasl PeretuSlotal: Pchcetzer» Restaurant, Kramerstrafte Mittwoch 8 U-r spricht Otto Dirdel über: .HeimatNckngL in Vchiller- Dichtung .Spa ziergang". ?Usr«d Ttepe ftinii ernst« und heitere Lieder zur Laute. Eintritt frei. «ieerrschutzverband Lei»»»« und Um», (»ruope Ze»- irum-Ost, Reust.,Rrusch. und VotttnarSdorf.) Donierr»- tag, 27. S-P«tmder, z»8 U-r abend«, i» Sa-ler» Heststtten Mitgliederversammlung. Dagesorbnung: »Die Mie«4- «rhbhung am 1. Oktober * «teterschustverbend «etptt» »«d Um» (»ruw>eri Stünz und Seller-ausen.) Mittwoch. 28. Ttpiemvoe. '-8 U-r. im Restaurant .Grün« Aue', Vtrnbardstratz«, MititrrattkursuS: .Da» Mteirrschutzgesed ' StternaRnd 11. ««»»schule: 26. September Uhr r-euia: .Hdgtenische NnierlassuugSNtnben und vorurtt«« i» S<d'st« m>d -an? " Lernmisttt. Rücksichtsloser Kraft Wagenführer. Zn der Harkort- strake ist der Führer eines Privatkrvftwagen», einer Zyklonette, so dicht an einem 5V jährigen Radfahrer vorübergefahren daß dieser zum Sturz kam und mit einer Droschke weggefahren werden mußte. Ein Insasse de» Kraftwogens wurde aus diesem herau» auf die Straß' geschleudert und erlitt dabei eine Kopfverletzung. Der Führer hatte nach dem Au- sammenstoß die Gewalt über den Wagen verloren nnd war gegen die Bordkante gefahren. Der Kastells« de» Alft« Stadttheater», Bernhard Förster, tritt nach mehr als dreißigjähriger Dienstzeit als Ratsbeamter in de« Ruhestand. Dom 1. Januar 1891 wurde er zunächst in der Ratswache, fünfzehn Jahre später im Alten Theater angesftllt, wo er sich durch seinen Humor und seinen Mutterwitz beliebt machte. Auch als Theaterschriftsteller hat sich Bernhard Förster versucht. Sein Lustspiel .Da» verliebte Müllerröschen* ist volk»- tümlich empfunden. Heitere uud trübe Tage waren dem Scheidenden in seiner Anitszeit beschieden; ein» größte Freude bereitete ihm eine Ehrendiplom de» Rates. SunftkaleRder " Lft L«U»rsUu».U..S. veransiallel h«Me k uud 8 Uhr im Sttwtischen Kaufhau-saal« FUmvorstihnuiam über »Die Berampsucm der SeschftchtsrraÄ-esten'. De» he» gleitenden Vortrag hüt» der -ftstg« «rz» Dr. med. Ovo», «red». Ernst Mühlbach sprubi beule abend 8 Uhr >» Kestsaal« des Reuen Rathauses über .Da» Erdbeben m Japan" (mit Lichtbildern». Meisterwerle für Biotin« allein (Bach. Rust R^er. Ernst) wird Flortzrl von Reuter am 28. tenrber im sta ns bau Staate Vorträgen. W«tftr»»r«u»sage für Dienstag, de» 25. September Vorwiegend wolkig, erhebliche Niederschläge, Tem peratur der vorgeschrittenen Jahreszeit entsprechend, mäßig«, teil» böige westliche Winde. Var Kap der Hoffnung Von Sverrs MonteLarlo, Mitte September. Wenn die vier großen Laternen, di« wie schwere leuchtende Trauben vom Portal des Kasino» niederhängen, des Abends entzündet sind und die tiefliegenden Türen dunkel sich in den Schatten schmiegen, dann gleichen die riesigen schmiedeeisernen Ampeln entblößten Raubtierzäbnen, die in der Freude ihrer Pracht über den Platz dämmern. Und schon wird die Sommernacht lebhafter. Da, räkelt sich in den niedrigen möblierten Zimmern, wo di« unbegüterte Leidenschaft haust, voin Sofa auf, bindet den einzigen geschonten Schlips sorgfältig um und nimmt noch einen Mundvoll Abendzehruna »m billigen Speisehaue. So im Vorbeigehen. Kaut kaum. Schluckt, damit der Magen spater nicht revoltiert, was hinunter und stürzt meh: als man geht zum Epielsaal. Derweilen haben englischer Lord, Dollarmann aus Indianapofte nnd Hochstapler im pikfeinen Hotel das Souper beendet. Peinlich korrekt, nur die Pfirsiche znm Nachtisch wurden rascher zerschnitten, im Ueberwevfen de» Lave lag Hast. An lesse im Meerwind eintönig rauschenden Palmen, unzähligen hinter Laubkulifsen plötzlich auf tauchenden Wächtern vorbei huscht es von allen Seiten zum tausendkerziy erglänzenden Kap der täg lichen Hoffnung. Und trifft unterwegs hcchrürmig befederte Damen, aus französischen Zeitschristttteln entsprungen, elegante, feinnervige, angelsächsische Ko kotten, afrikanische Matiassen an goldenen Leinchen, kurz do» ganze schmalschuhigc Äegelagrrerpack der Venus, das dl- goldene Tränke umlauert. Auf der Freitreppe stoßen sie alle zusammen. Und mit einem Ruck fällt von den Stirnen eine Maske über da» Gesicht und erstarrt dort zur gleichgültigen Visage einer vronozierten Unerschütterlichkeit. Drinnen rollt schon lange die Kugel. Gedämpft, doch reich belichtet dehnen sich die Säft. Hoch gewölbt, bombastischer Zierat an den Wänden, köntg- Uch« Polastflucht au» Houfffchen Phantasien. Seiden- Polster schwellen die Wand« entlang, seidige Bein« i« kirschroten Lackschuhen baumeln müßig darüber, Damastbezug tauscht sich von der Decke herunter. Auf dem Meer de» Parkett, schwanken grün -1« Rouletfttische. Bemannt mit vier Lroapier», der Wachthabende auf erhöhtem Komman-ofruhl. Mit leisem Lausen schwirrt die Kugel im Ring de, rot- schwarten Schicksal». Von einer gleichgültigen Haad aewarsrn, aber begleiftt, gesegnet und oerflucht von den Augen der vielen, die mit ihr jagen und deren Seele jeden tanzenden Sprung ihrer Laune »itzuckt, bi» sie endlich zwischen die zwei kleine» Stahlplanken einer Ziffer ntederklirrt. Diese Augen find nicht aufgeriffen, nicht funkelnd, nicht jäh. St« haben all« einen kleinen Schleier über dem Blick. Manchmal kann man von der Seite t« sir hineinsehen. Dam» merkt man, daß sie in Spannung überspannt sind, unbeweglich vor Exaltation, fast gebroche» in Un ruhe. Aber höchsten« die Braue zuckt einmal oder eine Land fährt leicht über die Stirn, auf der Schweiß steht, oder beim Aufstehen zittert der Körper fort, ganz unmerkltch, wenn er den Stuhl zurllckschiebt. Neben -em Lroupftr blähen sich drei Pläktdrettchen. Kleine grau« Bärte verkümmerftr Rentnergesichter darüber. Die zerfurchten Finger malen Ziffern in dick» Notizbücher. Svstemspieler. Die manchmal 20 Franken nur noch besitzen und im benachbarten Londamine ein« Woche arbeiten, um wieder am Sonnabend da» Glück neu zu versuchen. Kurven und andere graphische Darstellungen auch vor anderen. Ueder einem bunten, hundertfach durchzirkelten Roulettebild der Kopf einer alten, soianierftn Dame, die würdig und mit matronen hafter Anmut «inen Tausendfrankcnschein um den anderen verliert. Ueberhaupt: viel alft Menschen. Soviel alte rote sonst in keinem Spielsaale der Welt. Da sind Frauen, die in ihrem papageienhaften Auf- putz eine Modeüberficht de» vorigen Jahrhundert bieten, Männer, dft ihren zweiten Schlaganiall jede Minute zu erwarten Haden. Klein« weißhaarige Marquistoupet sitzen neben mächtigen Umhänge bärten, Greisenfinqer vermögen kaum Geldstück« zu halten, zittrige Stimmen bellen krank und leise Zahlen in» Liirmaewirr. Da« rechnet und murmelt uns schiebt dft Ship» hierhin nnd dorthin, ge spenstige» Filmbild, da» nie abreißt, bi« sei« -eld in einem kleinen, einsamen Hotelzimmer mit Dtiftl- bukett-Tapete« an eine« sonnenlosen Nachmittag verreckt. Allein und verdammt, da di» nusgestreckte Hand nicht mehr bl» zur Klinge! konnte . . . * Lin unbeschäftigter Lroupftr führt dm, Gast tn dft Lercft» prtvL«. Dicker» Teppiche, »»ehr Smoftnw», ffttfer« Diener, ttefee bi» zur Group« entbUß«, henasttiche Frauearücken, höher« Einsts« bei« Trent« er üvaranft. Der Croupier erzählt: »Der kleine Dmrkelbartige unten link»: belgischer Adel. Kam auf seiner Hochz«it»reise hier durch. Einmal an den Spieltisch und nicht wftder fort. Lat riesige Plantagen am Kongo. Sein« junge Frau floh nach Brüssel und erschoß sich zu Lauft, als er nach drei Monaten nicht wiever kam. Spielt nur di» Punkt 12 Uhr. Ist abergläubisch. Will in der Mitternachtsstunde nicht setzen. Zwei Spieler link» von ihm di« grauhaarige Dome mit dem unmoderne« Kapotthut: Londoner Gesellschaft, bigotte Familie, hat ihr« zwei Kinder auf Pflichtteil gesetzt, um hier »u spielen. Da sie sehr einflußreich ist, scheiterten bt»her alle Entmündigungsversuch« ihrer B«r- wandten. Neben ihr die Frau mit dem Perlendiadem und der purpurnen Samttoga ist die Pariser Schau spielerin D. Dft Herren im Frack hinter ihr find »oei Bantterssöhne au» Lyon und Marseille. Da» Armband hatte ein hiesiger Juwelier zur Reparatur uehabt. Ihr geringster Schmuck, wie Sie sehen. Wert etwa 8 Millionen Franken. Kommt jedesmal mit anderen Kavalieren. Einer von ihnen zwang fi«, ihr Afsenftällchen täglich auf dem Hotelbalkon sauber zu machen. Hielt sich zwei Tiere aus Guade loupe. Der Mann ist jetzt drüben in Nizza in einer Matson de Sanft! Am anderen Tisch dort der Serr, der aufsteht, mit der hohen, von grauem Haar halb überdeckten Stirn, ist einer unftrer erfolgreichsten Systemspftler. Schwede von Geburt, naturalisierter Italiener. Sprengte 1906 und 1912 beinahe di« Bank und heimste Rieftngewtnne ein. Philantropikche Werk« und zwei Lflenexpedttionen brachten ihn wieder dterher. Hat kein Glück mehr. Lebt gan- zurückgezogen. Spielte früher nie unter Zwölf- iauftnd, jetzt nur mit Fünfern. Ilebersrtzt Romane, um geuim zum Essen zu haben. Vielleicht ist er morgen Millionär. Nanu, um» will denn L. hier? Da» ist unser erster Detektiv nämlich. Ach ft, ich weiß schon. Gehen Sie unauffällig recht» -um Tisch unter dem Gemälde, die drei Grazien. Da fitzen drei Frauen, nicht? Schwarzhaarig, gepudert, mit grünen Perlrn- ohrgehängem Und gegenüber neben dem, der die Karten aufschläqt, da» schmale Gelehrtengestcht mit den leidenden Zügen. Di« »ter gedörrn zusammen. Sind un» von New P»rk signalisiert. Schwere Banknotenfälschung vermutlich «uf dem Vuckel. Werden fi» hier abfangeru De! un» kommt nicht» vor. Alle» Huppt »or»ügltch. Roch jeder, her im Vertust war, hat sein Gelb zur -ettnretft be- kommen. Selbstmörder au» diesem Grund« find hier unbekannt.* Draußen, im kleinen Lase gegenüber, tanzt Jugend. Die nicht hinein darf, wo sich das sonstige brandige kuropäertuin die Hülse bricht. Zwei Schritte um die Ecke, Dunkel, eine undurchdring liche Mauer, die Nacht über dem Mitftlmeer. Von einer Bank ein Stöhnen. Liebcsbrunst oder G^d- qualen? Die Tauben im stilisierten Zuchtkäftg gure« verschlafen. Hinter den Palmen versinkt das Zauber licht de» Kasinos. Eine Sternschnuppe fällt fern über Ventimiglia. Alle Spieler un Park wünschen sich da» gleiche. Libellen surren wie die Kugeln der Roulette umher. Dumpf und planlos. Handelfest in Hannover. Die städtischen Bühnen Hannovers veranstalten Anfana Oktober «in Händel- fest, bei dem außer den Opern «Otto und Theophano* und »Julius Läsar* da» Oratorium »Saul* im Kuppelsaale der Stadt- Holle ausgeführt werden wird. OberveMeur Dr. Riedrcken-Gebhard hat da» Derk dramaturgisch bearbeitet. Seine Inszenieruna ver wendet Beweg unaschöre neben Masses- stnqchLren, die teils in der Orchestra, teil» ans der Bühne niitmirken. Maeterlinck und Llemenrean verjüngt? Di« erst jetzt bekannt wird, hat Maeterlinck vor einiger Zett eine Steinach-Operation an sich vornehmen lassen, die besten« gelungen ist und bei dem Dichter ein« sichtliche Zunahme der Arbeitslust nnd Energie herbeiführft. — Auch der alte Llemenceau hat smon vor längerer Zeit anläßlich einer Prostata-Operatcon eine Steinaib-Operation durchgemacht. Sein« be wunderungswürdige Elastizität und Frische wird darauf zurückqesühitt. (So hat jede groß« Entdeckung ehr« Schattenseiten...) Six geheiwnioalle Reantzheit be» Kakao», Dft Katoopflanzungen Ecuador», dft -n den arößwn der Welt gehören und dft Haupftnoerlmqull« de» Lande» bilden, sind von einer unbekannten Krantz- heft befallen worden, dft, da olle Versuche dar Kakoopflanzer, ihr mit den iiblichen Mitteln bet- znkommen, versagten, bereift mehr al» «in« Million Kakaobäume ergriffen hift. Welche Folgen sie für di« betroffenen Pfleumm haben wird, ist noch nicht abzufehen, dft Heang, Ernt« tft jedenfalft vernichtet.
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