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117. )»drg. Vo„ tn Deurschiand monatlich G ANZkigEN-TageSpreiS. «u^la««^^ ^2 g?pa^ieme MtMonen: «urland 70 Millionen eit- M Mw-Ztile 35 Mk. (auswärts 70 Mk.). Ttavatt naw Tarif. Private täglich morgemk, auncr Montag-. M^M MM MW M^M^^^M Z^^M M^ M M M^M MW ^am,ltena»ze«gcn 18 Mk «clegentzeitSunz vriv «aiur u. Stellen- tz. Gewali schlteht^r,till.au-. 2cvrlltleii..0te>LüiiSsi., Truckern: M ' W R »- M M. M. M A UM R U MM angedore 1ö Mk- Stcllengeiuchc l.'Mk -.NmN. An;ciacn «Doppel- 8 <Frrnspr. 2rl«gesvr. Sammei.Nr.: 70811. mÄ-Arile» 70^k. Illr auSw. 14" Mk Rek>ame,e,te 27» Mk.. tllr kugetvr. 1708S-17<V2>: ebenda u. in allen Filialen Anzeigen, und auStv. 37:> Mk «lle« «a» »<blvkle^»akl «»«N» Ausland Valuta. vNnrmeni-Annahme; auch nimm« tedes Postamt Bestellungen an. amschlag Postscheckkouio Leipzig Nr. 3004 Erfüllungsort Leipzig. D— »*-»»««er r««*»!«ei e»«ch«t »4« ««Utch— «-,an»e»»<»u«gen Bettse-vriMvt»«»« LeS^g ir. LL6 kiNTVlNUMMSr L l^illionsn 8oontLg, ckea 22. Leplemder 1922 ^SrN-Mu»SaV« Schwere Seit <r. 21. September. Das erste Zeichen, daß sich der Ruhrkampf wirklich seinem Ende nähert: Stinnes kehrt nach Mülheim zurück. Es wäre ungemein wün- schenswert, zu wissen, wie weit sich Stinnes bei diesem Schritte im Einklänge mit der Reichs- regierung befriedet und wieweit die Rückkehr ins Ruhrgebiet lediglich der Initiative seiner eige- nen Interessen entspringt; denn erst dann könnte man beurteilen, ob die Rückkehr ins Ruhrgebiet vorteilhafter für das Reich oder für Stinnes selbst ist. Es wäre bei der Nervosität, in der sich die deutsche Öffentlichkeit gegenwärtig be findet, wohl angebracht gewesen, vorsichtig das eine oder andere anzudeuten und sei es nur des halb, um der Phantasie möglichst wenig Spiel raum zu geben. * * * Die Wirkung der veränderten Devi» senpolitik des Reiches läßt sich auch heute noch nicht iiberselM. Die Donnerstag voll zu geteilten Beträge müssen heute zwar bezahlt werden, aber eine gewagte Baissespekulation in Mark kann die Erfüllung dieser Verpflichtung noch um einige Tage hinausschieben. Es muß sich also erst noch zeigen, wer der stärkere ist: die Regierung oder ihre inländischen Gegenspieler, denen eine stabile Mark das denkbar Uner wünschteste ist, weil stabile Wertvcrhältnisse keine leichten, arbeitslosen Gewinne zulassen. Im Gegenteil die schweren Verpflichtungen, die Deutschland durch den Versailler Vertrag auf erlegt worden sind, bedingen schwerere Arbeit als im Frieden und einem geringeren Arbeits- ertrag; denn ein Teil des Arbeitsertrages muß als Reparationen an das Ausland gezahlt wer den. Diesen Teil des Inlandsprogrammes durchzusühren, wird die schwierigste innerpoli- tische Aufgabe der Regierung in der nächsten Zeit sein. Sie erfordert höchstes Verantwortungs- gesiihl und peinlichsten Sinn für Gerechtigkeit. * * Die Werdauer Arbeitslosen haben Forderungen aufgestellt, die schlechthin unerfüllt bar sind.- Hilferding, — und dem wenigstens sollte man in diesem Falle glauben können! — hat in seiner letzten Rede erklärt, daß eine pro- duktive Erwerbslosenfürsorge in großem Maß- stabe nicht durchführbar fei. Sie ist zu kost spielig und belastet das Reich mehr als eine ein fache Erwerbslosenunterstützung. Eine Erwerbs- losenunterstützung durch die Industrie ist gegen wärtig ein Unding. Es kann gewiß nichts schlimmeres geben, als arbeitslos zu sein, wäh rend hungernde Kinder nach Brot schreien, und gerade die Frage der Erwerbslosenfürsorge be darf in nächster Zeit wohl einer besseren Rege- lung, um Ruhe und Ordnung im Lande zu sichern. Aber man wird nie so weit gehen können, schlechthin undurchführbare Forderungen zu erfüllen. Dann wäre das Sanierungsprogramm gefährdet und man weiß seit langem, daß wir durch einige schwere Wochen hindurch müssen, wenn wir die schädlichen Wirkungen der jetzigen Wirtschaftsführung überwinden wollen. * " * Inzwischen hat die Reichsregierung den Ge- setzentwurf über die „Bo den mark" fertigge- stellt. Die Belastung des Besitzes beträgt dem nach nur 3 Prozent, das Kapital der Währungs bank 2 400 Billionen Bodenmark. Das Wich tigste aber ist, daß die neue Bank der Regierung sofort ein Darlehen von 300 Millionen Boden mark zu gewähren hat; damit erhält das Reich Mittel, die weit über die gegenwärtige Höhe der schwebenden Schuld (in Gold umgerechnet) hin- ausgehen. Das Reich wird also instandgesetzt, die Notenpresse stillzulegen. Der hauptsächlichste Grund für den Verfall der deutfkl)en Währung fällt damit weg. Man hat einige Monate Zeit, j den Reichsetat in Ordnung zu bringen und die Reichsbank kann sich auf Grund der Bodenmark voll auf Wertbeständigkeit umstellen. Es ist nur eines zu hoffen: daß sich das Reich nicht dazu verleiten läßt, aus dem vollen zu schöpfen. Aeußerste Sparsamkeit mit den neuen Mitteln ist di oberste Forderung. Die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, daß das Reich seine Ausgaben auf das allernotwendigste beschränken muß, bleiben also unverändert bestehen. Das wird schwere Zeiten mit sich bringen. Aber diese schweren Wochen müssen überstanden wer- den, wenn es für uns überhaupt noch eine Ret- 4ung geben soll. Vor einer Regierungserklärung über die Ruhrpolitik Beratung -es Reichskabinetts mit -em Ministerpräsidenten Berliv, 22. September. (Gig. Tel.) In den Tagen vor Zusammentritt des Reichs- tag es, der am 26. September erfolgt, werden wichtige Beratungen ftattfinden, die der Formu lierung derRegierungserklärung dienen sollen. Morgen nachmittag wird das Kabinett zusammen- treten. Am Montag wird der Reichskanzler die Neichstagsabgeordneten des besetz ten Gebietes und Vertreter der Wirtschaft und der politischen Parteien aus dem besetzten Gebiete em, sangen. Für Dienstag wird eine Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin anberaumt, in der diese über das Ergebnis der außenpolitischem Bemühungen der Reichsregierung, über die Situation Ruhrgebietes und im Rheinland infor- foruüert werden soollen. Die Reichsr-gierung legt entscheidenden Wert darauf,bevor sie entscheidende Beschlüsse faßt, eine enge Fühlungnahme mit den Vertretern der besetzten Gebiete und den Regiernn- gen der einzelnen Länder zu treten und nur im völligen Einvernehmen mit dem Reichstag vor- zugehen. In dem gesamten Komplex des Ruhr- und Repa- rationsproblems bat die Frag«, in welcher Form der passive Wider st and gelehrt wird und die Frage, zu welch m Zeitpunkt die Verordnungen der Reichsregicrung ausgehoben werden, mehr taktische Bedeutung. Von grundlegender Wichtig keit daß die Verurteilten frei gelassen werden, dke Auegewrefenen wieder in ihre Heimat zuriickkehren dürfen, das Reich wieder die Verfügungsgewalt- über das Ruhrgebiet erhält und, oer Vertrags- mäßige Zustand im Ruhrgekket wieder hergestellt- wird. In diesen prinzipiellen Fragen har sich ent gegen allen deutschnationalen und deütschvölkischen Mitteilungen, mit denen nur sehr durchsichtige par- Apolitische Interessen verfolgt werden, die Auf fassung der Regierung in keinerlei Weise geändert. Gebeugt, aber nicht gebrochen! Kopenhagen, 22. September. (E ig. Te l.) Reichs kanzler Dr. Strescmann hat dem Vertreter der „Nationaltidende" in Berlin gegenüber sich zu Deutschlands gegenwärtiger und zukünftiger Lage geäußert. Der Reichskanzler erklärte, daß er für eine Verständigung zwischen Deutsch land und Frankreich arbeiten wolle. Deutsch land sei bereit, alle produktiven Pfänder zu geben, die ihm zur Verfügung ständen. Das endgültige Ziel sei, Deutschland zur Freiheit zuführen. Rach Deutschlands nächster Zukunft befragt, er klärte der Kanzler, sie hinge von uns selbst ab. „Wir sind nicht so schlimm, wie man uns macht. Fragen Sie die Franzosen und Engländer, die nun unsere Kolonien haben. Deutschland braucht sich seiner dortigen Politik nicht zu schämen. Wir sind ein zerrüttetes Land, ein bedrücktes Volk, aber kein zusammengebrochenes Volk. Gebeugt, aber nicht ge brochen warten wir der Zukunft. Sozialistisches vertrauen zu Stresemann Breslau, 22. September. (Eig. Tel.) Die Breslauer Ortsgruppe der Sozial demokratischen Partei, die im Gesamt- rahmen der Sozialdemokratischen Partei Deutsch lands allgemein als die Führerin der radikalen Richtung angesehen wird, hielt gestern eine große Versammlung ab, in der zu der Frage des Verblei bens der Partei in der großen Koalition Stellung genommen wurde. Drei Viertel der Versamm» lung sprachen sich für ein weiteres Ver bleiben in der Koalition aus. Es wurde eine Entschließung angenommen, die der Friedens- Politik Etresemanns ihre Zustimmung ausspricht, den Kampf gegen den Reichswehr minister zwar fortgesetzt haben wollte, aber ledig- lich innerhalb der großen Koalition, und im übrigen gegen jede Verletzung des Acht stunden- tage» Stellung nahm, da die allenthalben hervor tretende Verkürzung der Arbeitszeit keinen Vorwand gebe, Mehrarbeit »inzuführen. Die auf Schlesien gerichteten Angriffe gegen die Verbindung der Reichswehr mit illegalen Organisationen habe übri gen» insofern »ine Wirkung gehabt, al» von den drei al» verantwortlich genannten Offizieren bereit» einer den Dienst quittiert und ein anderer seine Versetzung nachgesucht habe. Gegen den Mißbrauch der Not gelder Berlin, 22. September. Durch den letzten Mark- stur- und durch das dadurch bewirkte Anschwellen der Preise und Löhne ist ein bedauerlicher Mangel au Reichsbanknoten und anderen gesetzlichen Zahlungsmitteln eingetreten. Das Reichsfinanz, «iu'sterrum hat sich genöttg» g-sehen, in siek?.l Fällen die Auszahlung von Notgeld zu gestalten, in jedem Falle jedoch genaue Bestimmungen über die An legung des Gegenwertes des jeweils ausgegebcnen Betrages aufgestellt, die einer mißbräuchlichen Verwendung des Notgeldes, insbesondere der künstlichen Gcldmacherei, Vorbeugen sollen. Indessen ist daneben auch von zahl-eichen Stellen Notgeld ohne Genehmigung ausgegeben worden, wobei selbstver ständlich die von der Behörde verlangten Sich-r- heitsmaßnahmen nicht getroffen worden sind- G'.e Wolffs Teleqrap 'n-Burcau von zuständiger Stelle erfährt, wird gegen dieses wilde Notgeld mit aller Schärfe vorgegangen werden. Es wird unnachsichtlich seine schleunige Einziehung oer- langt und nötigenfalls mit polizeilichen und strafrecht lichen Mitteln erzwungen werden? Neue Nohlenpreiserhöhung Berli«, 22. September. (Eig. Tel.) In Ser gemeinsamen Sitzung des Reichskohlenrates und des Reichskohlenverbandes wurde beschlossen, die se i 17. September gültigen Steinkohlenpreise um 30 Pro zent zu erhöhen. Für den Braunkohlenbergbau ist der Zuschlag noch nicht festgesetzt worden. Arbeiter-Demonstration in Hamburg Hamburg, 22. September. (Eig. Tel.) Mit der Begründung, man könnte sich nach den bisherigen Erfahrungen auf die Beschlüße des Parlaments nicht verlassen, gingen die Gewerkschaften von Groß-Hamburg plötzlich und fast überraschend zur außerparlamentarischen Aktion über und proklamierten als erste Maßnahme für heute von 1l bis 12 lshr mittags eine demonstrative Arbeitsruhc aller Arbeiter, .Angestellten und Be amten im ganzen hamburgischen Wirtschaftsgebiet. Um die Durchführung dieser Forderungen zu er-. zwingen, halten sie für heute in der Zeit von 11 bis 12 Uhr mittags für das gesamte Wirtschaftsgebiet Groß-Hamburg vollständige Arbeitsruhe nngeordnet. Bereits in den frühen Vormittags stunden hatten verschiedene Lokale, namentlich die Kaffeehäuser, aus Furcht vor Ausschreitungen ihre Betriebe geschlossen. Mit dem Glockcnschlage 11 wurde dann der Straßen bahn verkehr vollständig lahm gelegt, ganz gleich, an welcher Stelle sich gerade die Wagen befanden. Die innere Stadt belebte sich fast plötzlich, sämtliche, Arbeiter gingen auf die Straße. Privat- und Last autos wurden angehalten, wobei cs zu kleinen Tumultszenen kam. Auch in den Zeitungsbetrieben ruhte die Arbeit vollständig, und um 12 Uhr wurde die Arbeit überall wieder ausgenommen. Der „Hammer" vor -em Staats gerichtshof Leipzig, 22. September. Dor dem Staats- gerichtshof zum Schutze der Republik wird am 26. September 1923 gegen den Studenten Gerhard Hahn aus Görlitz wegen Begünstigung der Attentäter gegen Scheidemann verhandelt werden. Am 27. September wird der Staatsgerichtshof gegen Theodor Fritz sch aus Leipzig, den Verleger des .Hammer", auf Grund des 8 7 Abs. l oes Gesetzes zum Schutze der Republik verhandeln, und zwar bezieht sich di« Anklage auf den Aufsatz .Ver zweiflungstat eines oerzwe-felten Volkes" und die Broschüre „Anti-Rothenau". Zutritt zu der letzteren Verhandlung wird nur Inhabern von Einrittskarten gestattet. Die Ausgabe dieser Karten erfolgt ab Montag zwischen 10 und 1 Uhr durch die Geschäftsstelle des Statsgerichts- Hofes. Politik der Grosssprecherei München, 22. September. (Eig. Tel.) Die vaterländischen Verbände Augsburgs veranstalteten eine Kundgebung, zn der auch General Luden- dorff erschienen war. Dieser sagte in seiner An sprache, er hoffe daß alles bereit sein werde, wenn die „Stunde der Tat" komme. Bayern und Preußen würden ja doch einmal das feindliche Sklavenjoch ab- schütteln. Ein weiterer Redner, der Hauptmann o. D. Herß-Nürnberg. erklärte, die Bauern ließen sich dir preußische Diktatur nicht mehr gefallen. Viele Tau sende im Reiche setzten ihre Hoffnung auf Bayern. Die Brüder und Gesinnungsgenossen im Norden müßten sich bereithalten. In München selbst sind die Kampfverbiinde wieder einmal beim Ministerpräsidenten v. Knilling vorstellig geworden und haben erklärt, daß sie zum Minister des Innern Dr. Sch weyer kein Vertrauen haben könnten, weil die Polizei angeblichen Ueberfällen lmkoradikaler Ele- mente aus ihre Gesinnungsgenossen nicht mit der nötigen Energie entgegentrete. Baldwin wieder in London Pari», 22. September. Der Londoner Bericht erstatter des «Petit Parisien" berichtet, Baldwin habe gestern kurz nach seiner Ankunft in London eine Unterredung mit Lord Curzon über das Ergebnis seiner PeVrhandlungen in Paris ge- habt. Im Lause dieser Unterhaltung sei der Zeit punkt des Zusammentritts des Kabi- netts bestimmt worden, das sich- mit dem Repa rationsproblem und mit dem englisch-französischen Abkommen zu beschäftigen haben werde. Der „Eemps" prophezeit Paris, 22. September. tEig. Tel.) Der heu tige Leitartikel des „Temps", in dem noch einmal die Wiederherstellung des Vertrauens zwi schen Paris und London qeserert und die französisch-belgische Einmütigkeit in der Wider- standssraqe betont wird, schließt mit folgenden Worten: „Da Frankreich sich nicht übers Ohr hauen lassen will, wird Major Kalle und seine Zeitungen aufs neue behaupten, daß Poincare das Auseinander fallen Deutschlands wünscht. Aber diese Verleum dung wird Deutschland schließlich viel mehr schaden als den Franzosen. Partikular ismus oder Ee- varatismus im Rheinlande sind, wie General Dc- goutte im vollen Einverständnis mit Tirard betont bat, innerdeutsche Angelegenheiten. Frankreich hat sich nicht dreinzumischen und wird auch nicht zau dern, diejenigen zu bekämpfen, die unser Land durch Abenteuer kompromittieren möchten. Die Deut schen sollten aber über zwei Tatsachen nachdenken: Die Politik des Reiches hat Frankreich und Belgien unwiderruflich gezwungen, Pfänder zu er fassen, und diese Pfänder liegen notwendig in Westdeutschland. Anderseits beweist die gegen wärtige Krise, daß das Reich auf Kosten der Rhein- lan-e und Westfalens lebt. Die Anhänger der Zentralisation hätten wirklich kein Interesse daran, diese Wahrheit zu beleuchten. Jetzt, nachdem der ausgebeutcten Bevölkerung die Augen ausqeganaen sind, werden die Wirklingen nicht ausbkeiben." Sanktionen übev Essen Berit«, 22. September. Wie au« dem Ruhr- gebiet gemeldet wird, ist der StadtE ss « n e n Be fehl der Bcsatzungsbchördc -»gegangen, nach dein General Iacquemot wegen des angblichrn S a b o t a g e a k t s auf der Bahnstrecke Rnttenschrikt —Heißen—Mülheim voyl 22. September ab 6 Uhl morgens für acht Tage in den Kreisen Essen-StaU und -Land und für vier Tage in den übrigen d r französischen 77. Infanterie-Division unterstellte", Gebietsteilen den Verkehr der Straßenbahnen im Gebiete der Division mit Ausnahme einige, Linien verbietet. Ferner wird jeder Verkehr von Lastkraftwagen verboten, m t Ab nahme derjenigen, die Lebensmittel und Medika mente befördern, sowie von Personenkraft wagen und Fahrrädern, mit Ausnahme d. r der Alliierten und derjenigen, denen von den Orte kommandanten besondere Erlaubnisscheine ous- gchändigt werden. Diese Maßnahme bedeutet die Unterbrechung sämt licher Verbindungen ans Essen nach anderen S'.ädtru und eine starke Beschränkung de« Verkehrs im Stadt- innern. Poinear6s „treue Schwarze" 10 Jahr« Zuchthau» wegen Verletzung eine» Wilden. Landau, 22. September. (Eig. Tel.) Dor dem Kriegsgericht hatte sich der Bürger- meister von Lauterecken zu verantworten, weil er sich beim französischen Delegierten über das Verhalten der marokkanischen Soldaten beschwert hat und sich weigerte, dcm Abteilungs führer ein Aeugni« über gute Führung der Truppen zu unterzeichnen. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis und 100 Franken Geldstrafe -verurteilt. Zwei Arbeiter, die sich gewehrt hatten, als sta von marokkanischen Soldaten angegriffen wurden, hatten sich ebenfalls zn verantworten. Der eine er- hielt drei Rionate Gefängnis, der andere, der einen Marokkaner verletzte, 10 Jahre Zuchthaus. Die „Frankfurter Zeitung" berichtet aus Koblenz: Die Franzosen beschlagnahmten am Donnerstag von einem vor dem Kreishaus in Koblenz haltenden Wagen 1,8 Billionen Notgeld des Kreises Koblenz, ohne Angabe von Gründen. An einer anderen Stcllc nahmen franzö sische Kriminalbeamte dem Boten eines Postamtes Beträge von 280 Milliarden Mark weg. 850 Millionen Vuchdrucker-Zpitzenlohn Berlin, 22. September. Der Deutsche Buch- druckerverein tritt mit, da» Zentra lschlich- tungsamt des deutschen Buchdrucks hat am 21. Sep tember für die Woche vom 23. bis 28. Septen der einen Schiedsspruch gefällt, der einen Spitzenlohn von 850 Millionen vorsieht. Der Spruch wurde von beiden Parteien angenommen. Die Schlüsselzahl für das deutsche Buchdruckgewerbe beträgt ab 21. Sep tember 1600000. »merkkWlraer Keltautrtl * 3oar1erksde1 ckes 1- ? »«eil» Ix»» «Ion ?»ri« zi«tt»nck rartc» Lelltkurse cker Vortrörse Vordü-3« ! pseiiitt »rdörs» s k»»rNtU ,i» !li> Wiilüft«»