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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192309210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230921
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-21
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
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z«it« 4 Markthallen-Wanderung , Der Donnerstag bescherte den Leipzigern einen Vutkrprei» von 60 Millionen pro Pfund. Für den Psundprei» für Butter bekam man zwei Pfund bester Tafelmqrgartnr. Geringere Lorten hielten sich auf der Höhe von 25 bi» 29 Millionen pro Pfund. Kür Schweinefett bezahlte man 40 bi» 42 Millionen Mark, für Palmin 30 Millionen und für Rinder talg 34 Millionen für da» Pfund. In der Gesrierfleischhalle ändern sich täglich die Preise um 25 bi» 30 Prozent. Der Prei» für Suppenfleisch hatte sich am Donnerstag auf 20H, fsir Rippenstücke auf 22,4, für Keule auf 25L, Rumpf- stücke 30V, Lende 34 und Gehackte» 23 Millionen Mark erhöht. Für Fett wurden 44, für Talg 34 und für Büchsenfleisch 24 Millionen Mark gefordert. Der Fi sch markt wies ebenfalls bedeutend höhere Preise al« am Mittwoch auf. Hier gab «» Kabliau und Rotzunge zum Preise von 12 Millionen, grüne Heringe zu 8 Millionen, Goldbarsch zu 9 Mil lionen, Schellfisch ohne Kopf und Seelachs zu 12 Mil- Nonen und Heilbutt zu 20 Millionen. Karpfen wurde zu 22 Millionen verkauft. Neue Schotten waren mit einem Preise von 12 Millionen und Salzhering« mit 6 Millionen Mark ausgezeichnet. Sauerkraut war ebenfalls von 3 auf 4 Millionen Mark gestiegen. Die Stände für Frischfleisch waren ziemlich von Käufern bedrängt. Die Preise waren wieder etwa» emporgeschnellt. Rindfleisch war zu 26 Mil lionen, Kalbfleisch zu 24 bi« 26 Millionen, Hammel fleisch zu 36 Millionen, Ochsenfleisch zu 26 bi» 28 Millionen und Schweinernes zu 44 Millionen Mark pro Pfund angeboren. Für ein Pfund Schnitzel forderten die Fleischer 48 bis 50 Millionen Mark, für gewiegtes Rindfleisch 26 Millionen, für gewiegte» Schweinefleisch 48 Millionen und für Gr- schabte» 28 Millionen Mark da» Pfund. Schweins kopfe setzte man zu 14 Millionen Mark das Pfund um. Wurst waren hatten sich wiederum verteuert. Für ein Pfund Mettwurst verlangte man am Donnerstag durchschnittlich 70 bis 72 Millionen, für Leberwurst, Polnische und Salami 68 bi» 70 Mil- lionen und für Preßkopf 64 Millionen. Blutwurst wurde zum Preise von 68 bis 70 Millionen und amerikanischer Speck zu 52 Millionen, dagegen Schinkenspeck zu 88 Millionen je Pfund in den Handel gebracht. Steinpilze kosteten auf dem Gemüsemarkt 8 Millionen, Pfifferlinge 12 Millionen, Butterpilze 2 bi» 4 Millionen Mark das Pfund. Blumenkohl schwankte zwischen 5 und 15 Millionen. Die übrigen Gemüsepreisr waren gegenüber dem Bortage gleich- geblieben. 1,s Simonen Mark! Bisher rund 2S0V00 Tschechokronen gesammelt . Aus allen Teilen des Reiches lausen Schrei ben von öffentlichen Korporationen und in der Oefftntlichkeit wirkenden Persönlichkeiten ein, die mit Teilbeträgen aus der von unseren Prager Miteigentümern, dem Verlag Heinr. Mercy Sohn, im Einvernehmen mit uns veranstalteten Sammlung für Deutschlands hun gernde Kinder bedacht worden sind. Aus diesen Briefen klingt immer wieder das eine große Gefühl des Dantes für die unerwartete reichliche Hilft. Die Religiöse Gesell schaft der Freunde (Quäker), Berlin, bemerkt u. a.: „Wir freuen uns aufrichtig, daß Sie uns mit der Verteilung des von Ihnen gesammelten Geldes in so schöner und dringend notwendiger Weise betraut haben. Dir werden durchaus das Geld in dem von den Sammlern gedachten Nnne verwenden. Wir denken in erster Linie an tuberkulose-gefährdete Kinder, welchen noch wirklich zu helfen ist. Selbstver ständlich wird der von Ihnen angewiesene Be- trag ohne jeglichen Abzug zur Verteilung ge langen." Die Schriftstellerin Auguste Hauschner schreibt beglückt: „Sie haben mich sehr glücklich gemacht durch die Möglichkeit, Kin- herelend zu mildern und Kindern eine Wohltat zu erweisen. Ich habe mich sofort in Verbin- oung gesetzt mit zwei Aerzten, die in den ärm verMensch fsL nicht immer gut sein Don R,lmemn Reben mir, unter einer Platane, stand ein Monn Ünd wartete gleich mir auf die Straßenbahn. E» lpar draußen vor den Toren der Stadt. Mer Vor aussicht nach hatten wir noch eine Viertelstunde Zeit. Der Man unter der Platane sah aus, al» heiße er mit Pornamen mindestens Emil. Er trug emen dottergelben Havelock, einen Zylinder (Modell Düp- ppler Schanzen), schwarze Handschuhe und pathetische Gtiebel. Um einen nachhaltigen Eindruck auf mich zu verüben, hatte er sich au» ungezählten Poren einen Bart sprießen lassen. Am linken Nasenflügel glüht« ihm ein« Art Gallapfel. Pon den Augen konnte man nichts wahrnehmen. Ab und zn fletschte Emil die Zähn« und stieß ein zutschendes Geräusch au». Cr wartete. Ich wartete. Wir warteten. Emil zutschte immer intensiver. Ich schaute und horcht« teilnahmsvoll zu. Die Elektrische kam nicht. Diel Sonne schien hernieder. Emil hatte etwa» im Backenzahn. Ich kenne da». Jeder kennt das. Man hat Büchsenfleisch gegessen, und in einem chpolt ist eine Faser hangengebliebcn. Emil zutschte. Von der Elektrischen keine Spur. Diel Sonne. Viel Zutschen. Emil» Gallapfel glühte in magischer Schönheit. Und da» Fäserchen Lorned beef widerstand den Aus- jotungsversuchen mit prachtvoller Tücke. Emil» G«duld riß. Er entledigte sich de« linken Hwrdschuh«», grapscht« mit Daumen und Zeigefinger der nackten Pfote in seinen Schlund, verzerrte da» Antlitz zu einer menschenunwürdigen Grimasse, arunzk barbarisch und zeigte sich gewillt, da» ekel- hast lästig« Fäserchen um jeden Preis der Welt zu ep (fernen. E» war der aussichtslose Kampf de» leidenschaft- lich Erregten gegen di« scheinbar tote Materie. Resigniert streifte Emil den Handschuh wieder Lsr. Tränen glitzerten aus seiner Dange. Er dauert« mich erheblich. Und ich griff in mein» Zigarrentasche und bolk sten Stadtteilen arbeiten. Und ich hole mir Rot ein bei zwei Bolksschullehrerinnen, die mitten drinnen stehen in Not und Entbehrung. Ich möchte, daß einer Anzahl von Kindern ritte wirkliche Hilft geleistet wird, in Form einer regelmäßigen Speisung und auskömmlicher Be kleidung." Aehnliche Schreiben liegen noch von den Oberbürgermeistern von Nürnberg und Stuttgart vor. Unter Einschluß de» 19. Spendenausweise» sind bisher insgesamt 243 061,03 Tschecho- krönen oder — umgcrechnet nach dem Kurs vom 20. September — 1327 113 223 800 Mark gesammelt worden. Eine Summe, mit der es gelingen wird, von vielen, vielen Kin- dern bitterste Not und von manchen Eltern letzte Verzweiflung abzuwenden! l» . r . ... Un-lücksfalle und verbrechen Großseuer a»f de« Flugplatz Johannisthal. Ein gewaltiger Brand, dessen Entstehung noch nicht er- mittelt ist, hat auf dem Flugplatz Iohannivthal bei Berlin «inen großen Lagerschuppen der Ambi-Werk« in Berlin vernichtet Da« Feuer wurde erst bemerkt, al» es schon eine solch« Ausdehnung erlangt hatte, daß an eine schnelle Löschung oder Eindämmung auf den Brandherd nicht mehr zu denken war. Zertrümmerte Güterwagen. Am Montag rollten einig« Güterwagen auf der deutschen Grenzstation Kaldenkirchen die abschüssige Bahnstrecke nach der Grenzstation Penlo hinunter. Etwa 25 Güterwagen wurden teil» zertrümmert, teil» beschädigt. Men schenleben sind nicht zu beklagen. * Fahrraddiebstahl. Am Donner«tag abend 6 Uhr ist aus dem Hausflur Gellertftraße 16 (Wolff, Telegraphen-Bureau) ein mit K«tte und Schloß gesicherte» Geschäftsfahrrad der Neuen Leip ziger Zeitung und de« Leipziger Tageblatte» mit Firmenschild, gelb gestrichener Rahman, gestohlen worden. Der Dieb soll sich in der Nähe seit mehre ren Stunden ausgehalten hoben und ist etwa 1,70 Meter groß, trug schwarze Jacke. Für Nachweis de» Diebe« und Wicderbeschaffung de» Rade» zahlt der Verlag angemessene Belohnung. * Großer Schokoladendiebstahl. Aus einem De- schäftshause in der Karolinenstraße ist in der Nacht zum 15. September ein großer Posten Schokolade in Tafeln durch Einbruch gestohlen worden, und zwar die Marken Most, Raria, und Kanol. Das Gewicht der gestohlenen Ware betragt etwa 1>L Zentner, die einen Wert von 12 Milliarden besitzt. Der Bestohlene hat insgesamt 500 Millionen Mark al» Belohnung ausgesetzt. m. Siabruch»diebstahl in Dösen. Am Mittwoch vormittag wurde in ein Haus, das im Ortetet! Mt- Dösen gelegen ist und von einer alleinstehenden Frau bewohnt wird, ein Einbruch verübt. Der Dieb ist durch ein Fenster an der Rückseite des Gebäudes in die Wohnung eingestiegen und hat Wäsch«, Klei- dungsstücke und 38 Millionen Mark Geld entwendet. Der Gauner hat die Frechheit besessen, das gestohlene Gut mit einer Handkarre zur Straßenbahn zu fahren. Sin Brüderpaar al« RotenfLlscher. Zn der Person des Hugo Gramm, Zeichner aus Batnang in Württem berg, wurde ein gefährlicher Falschscheinhersteller und Verbreiter dieser Scheine festgenommen. Er batte versucht, in einem Schokoladengeschaft einen deutschen 20-Millionenschein in Zahlung zu geben, der von der Verkäuferin sofort als Fälschung erkannt wurde. Durch allerlei Ausflüchte machte er sich verdächtig, so daß ihn die Verkäuferin verhaften ließ. Bei der Untersuchung ergab sich, daß er in seinen Strümpfen versteckt 59 falsche 20-Millionenscheine hatte. Er legte schließlich ein Geständnis ab und erklärte, daß er in Frankfurt bisher 19 falsche Millionenschewe, mei sten« in Schokoladen, und Zigarrengeschäften ausge- geben habe. Er gab an, daß er mit seinem verhei rateten Bruder, dem ehemaligen Drucker Paul Gramm, in der Wohnung seiner Eltern in Batnang in einer Mansarde die Falschscheine angefertigt habe. In der Nacht zum Montag seien sie dann nach Frank furt gefahren, wo ihr Geschäft bisher geblüht habe. Der Bruder wurde ebenfalls festgenommen und die Druckpresse in Batnang beschlagnahmt. einen in Papier gehüllten Federkiel hervor, den ich im feinsten Restaurant der Stadt zweck» späterer Nutzniesung geklaut hatte. Und trat dicht an Emil heran und reichte ihm den Zahnstocher mit «in«m freundlichen: „Bitte, be dienen Sie sich!" Emils Augen erwachten. Lmil glupschte mich an wie ein ausgenommener Hering. Emil» Zeigefinger sträubt« sich. Emil» Gallapfel «ar dem Zerbersten nahe. In wortloser Wut wendet« er sich ab. Er fühlte sich auf» gemeinste veralbert. Die Elektrische klingelte herbei. Ohne den in seiner Psyche aufgerii^ten Biedermann von der wohlgemeinten Ehrlichkeit meiner Hilfsbereitschaft überzeugen zu können, bestieg ich den Wagen. Emil blieb im dürftigen Schatten der Platane und plagt sich möglichenfalls heute noch mit dem Fäsercken ab. Selbstredend hat er damals auf di« Benutzung der Straßenbahn verzichtet und ist, um sein«» Zorn zu mästen, fürbaß in bi« Stadt gelaufen. Aber manch« Leut« ärgern sich so herzlich gern, und die» Vergnügen soll man ihnen gönnen. warum langrvEilen sich Eheleute miteinander? Di« Londoner Restaurant» find Sonntag» von Gästen überfüllt, die an diesem Tage außer dem Haüse essen. Der Dienstbotenmangel macht den Hauskauen das Wirtschaften schwierig, und viele Eheleute ziehen es daher vor, wenigstens am Sonntag im Restaurant zu essen. Eine Dame hat nun di« Beobachtung gemacht, daß die vielen jungen Ehepaare, die Sonn- und Feiertag» im Restaurant essen, aussehen, al» ob sie sich gräßlich miteinander langweilen. Si« haben ausgezeichnete» Essen, ge- dämpste Musik in passender Entfernung und festlich gekleidete Menschen überall um sich. Und doch ist die Stimmung so trübe, al» ob sie beim Leichen- scknau« säßen. Sie rauchen vielleicht ein« Zigarette, aber ihre Blicke wandern von Tisch zu Tisch. Sie sitzen mit den Ellbogen auf dem Tisch und den Kopf in di» Hände gestützt, al» ob sie hoffnungslos ver- zweifelt wären, nnd sie rühren sich nur. wenn ein vermischter * Der Goldumrechuullgssatz für die Laudabaabe ist für die Zeit vom Sonnabend bi» einschließlich Dienstag auf 83 600 000 festgesetzt worden. Der neue Wiutersahrpla» der deutsche» «eich», bahne» trit. am 1. Oktober in Kraft. Erst in de» letzten Jahren ist wegen de» Uebergange» von der Sommer- zur Dinterzeit im besetzten Westen ei» anderer Tag im Lauft de» Monat» gewählt worden, damit dort nicht eine zweimalige Aenderung de» Fahrplanes nötig war. * Großhandel mit unedle« Metalle». Eine An zahl Gewerbetreibende, die beim Gewerbeamt um Erteilung der Erlaubnis zum Großhandel mit un edlen Metallen nachgesucht haben, ist der Auf forderung, einen hierzu erforderlichen Fragebogen au«ufüllen, noch nicht nachgekommen. Den be treffenden Gewerbetreibenden wird Gelegenheit ge geben, den Fragebogen zu ^en eingereichten Gesuchen noch innerhalb der nächsten"zwei Tage beim Gewerbe amt, Neues Rathaus, Zimmer 167, einzureichen. Fragebogen können daselbst gegen Bezahlung ent nommen werden. Auf Gesuche ohne Fragebogen wird keine Entschließung gefaßt. * Die Umsatzsteuer betreffend. Bei Zahlung von Umsatzsteuern durch Postscheck oder Banküberweisung ist die genan« Angabe des Zeichen» der Umsatzsteuerrolle und des Steuer abschnittes erforderlich, damit di« Zahlung, ohne daß erst lange gesucht zu werden braucht, so gleich auf das richtige Konto verbucht werden kann. Wenn Zahlungen ohne genaue Angaben nicht unter zubringen sind, können dem Steuerpflichtigen Un- annehmlichkeiten durch zwangsweise Beitreibung und Abforderung von Verzugszuschlag entstehen. DK Zigarette nicht unter 600 000 Mark. Die Oberzollämter Groß-Berlin haben verfügt, daß Steuerbanderolen für Zigaretten unter 600 000 Mark für das Stück nicht mehr abgegeben werden dürfen. Die Raucher werden also tiefer in die Tasche gre fen müssen, obwohl manche Zigarettenfabriken billiger liefern möchten. Bo« einen, MSdchenhäabler entführt? Die acht- zehn Jahre alte Lotte Erno aus Treptow а. d. Tollense, das einzige Kind ihrer Eltern, ist allem Anschein nach von einem Mädchenhändlrr verschleppt worden. Sie hatte einen Ameri kaner Bernhard Gomoll bei einem Besuch in Berlin kennen gelernt und wurde von diesem am б. Juni brieflich aufaefordert, nach Berlin zu kommen, um die Vorbereitungen zur Hochzeit zu treffen. Fräulein Erno fuhr auch ab, ist aber bis heute nicht zurückqekehrt. Schlafkrankheit im Gebiet von Soissou». In der Gegend von Soiflons ist Schlafkrankheit festgestellt worden. Vier Einwohner von Soupir sind bereit» gestorben, drei weitere schwer krank in da» Kranken- hau« übergeführt worden. Es find alle sanitären Abforderung von Verzugszuschlag entstehen. DK nördlichste Eisenbahn. Die nördlichste Eisenbahn der Welt wurde kürzlich fertiggestellt nach einer Bau zeit von 9 Jahren 3 Monaten und 5 Tagen. Sie ist, laut „Indiana Staatszeitung", 470 Kilometer lang und führt von Seward (Alaska) nach Färrbanks. Man schätzt dir Baukosten auf 84 000 Dollar je Meile. Der Bankier -es Königs. Der Bankier der engli schen Königsfamilie Farquar hat ein Vermögen von 8 Millionen Goldmark den beiden Töchtern des Herzogs von'Fise, Nichten des Königs- paare«, vermacht, während er dem Königspaar und anderen Mitgliedern des Königshauses wertvolle KunstgegenstLnde und Schmuckstücke hinterließ. Die Dank der Ehefeinde. In Zohnstown in Penn- sylvanien ist vor einiger Zeit eine Bank gegründet worden, die zahlungsfähigen Leuten, diesichschei - den lass«» wollen, Vorschüsse daraufhin ge- währt. Die Bank macht ausgezeichnete Geschäfte und hat bisher noch keinen Lent eingebüßi. Alle Kunden haben nach erfolgter Scheidung die ihnen gewährten Vorschüsse prompt zurückgezahlt. Bühncnschau der Rhythmischen Tanzschule Loul» Schweitzer. Anläßlich des dreijährigen Bestehens seines Institutes veranstaltete Direktor Louis Schweitzer am Freitag in Kaßlers Festsälen einen ebenso interessanten wie lehrreichen Festabend. Etwa 50 Schülerinnen führten während emes drei Vrmttus, 6« stündigen Prvgra»«» rhythmische Tänze und Grund- Übungen auf, die allgemein al» geschmackvoll und harmonisch empfunden wurden. Die Schülerinnen zeigten besonder« in Mnzeltän-en und Gruppen- tanzen ein« gediegene Ausbildung und rhythmische» Talent. In erklärenden Worten wie« Direktor Schweitzer auf seine Bestrebungen hin, dk rein künstlerischer Natur sind. Diese Art der rhythmischen Körperbildung sei schon heute al« am bedeut- samer Erziehungsfaktor anerkannt und in der pädagogischen Behandlung und Ausführung der be kannten Schweitzerschen Schul« al» besonder» segens reich zu bezeichnen. Zur Verschönerung de» Abend» trugen des weiteren bunte Rezitationen des Leipziger Komikers und Oberspielleiters Bernhard Wildenhain vom Leipziger Schauspielhaus bei. . Suustkalender Ein Kannneemuakadenv zum Gedächtnis de- Thomas- kantor- Gustav Schreck, veranstaltet von Waller Fincke. findet -ent« 7 Uhr tm Gtädt. Kaufhaus-Gaal« statt. Mit- tvirkende find: Els« Schönfeld (Sopran), Walter Finclc (Klavier), Alfred Sleitzberg (Oboe), Kurt Hering (Vio line), Amadeus Nestler (Klavier), Carl Schaefer (Fagott). An« den Thealerbnreau-. (Städtische Bühne n.l In der am Freitag, den 21. Tqttember, im Neuen Theater stattftndenden Aufführung .KöntgSktnder* (öffentliche Vorstellung zugleich für den GewertschafN»>uiid der Angestellten) singt Eva Graf erstmalig die Gänsemaqh und Rudolf Bockrlmann erstmalig den Spiel mann. — Lee Intendan, weist darauf hin, datz die Vorstellungen im Neuen Theater am Sonnabend, den 22. September, .Zaide", »DchausPteldivrNor" und Tänze, und Sonntag, den 23. September, .Di« toten Augen" wegen d«r Renn tag« erst 7K Uhr beginnen. — Desgleichen besinnen die Vorstellungen im Operettentheater am Sonnabend, de» 22.. und Sonntag, den 2S. September, .Mädt" um 8 Uhr. Lehrgang zur Ausbtlduna von Säugling-Pflegerinnen. Au den am 1. Oktober d. I. in den städtischen Krippen beginnenden Lehrgängen zur Ausbildung von Säuglings- Pflegerinnen werden Anmeldungen von Frauen mü> Mädchen im Mter von 1k bis 30 Jahren in den vier Krippen, Lange Stratze 25. Leutzscher Stratze 74 Fröbcl- strafte k, Bleicheristratz« 5 und tm Jugendamt, Stadt» Haus Zimmer 7S7, entgegengenommen. Don sind auch die Ausnaymelxdtngungen und jede weitere Auskunft zu erhalten. JudiläumsbunbeStaguna. Ai den letzten September tagen wird der 25. Deutsche Bunde-tag der National stenographen in Potsdam abgehalten. Neben der reichhaltigen Fest- und Tagesordnung findet eine fteno- graphische Ausstellung, öffentliches Wettschreiben und -lesen, sowie P-aktikerprüfungen statt. Vereine rrnv VortrLae HEttu-ttchutz-vorträge. Heut«, Freltag abend, punkt >48 Uhr. boginneu im Zenttaltheater (Eingang Gottsched- stratze) dte Heimattchntz-vorlrLge. Direktor Dr. Kuhfahl- DreSden spricht unter Vorführung einer arotzen Zahl Won Lichtbildern über .Wtnterpracht und Wintersport in« deutschen Mittelgebirge". Dte Etntrittspretse betragen ab heute 30 Millionen Mark für vorzug-karten, sonst 45 Millionen Mark, und sind in den bekannt«» Verkaufs- stellen und an der Abendrasse noch erhältlich. Ser Männergesan«verein Zöllner SUcher bringt am Sonntag, nachm. 4 Uhr, am Zöllner-Denkmal einige Lieder zum Vortrag. »und für Gegenwartchrtftemum. Freitag ab. K8 Uhr JohanntSaaffe K II, Herr Pf. Liebstrr und Frl. E. Tegeler liber .Unsere soziale Verpflichtung". Taverse. Freitag 7K Uhr, Reichshallen Elisabeth- stratze, zu Draltta. Sonntag 6. LehrerveretnShauS, Kramerstr. 4/K. Unter-altungsabend. Sv. „Frshlichkett" 1918, Hotel Höchstem. Frritag 8 Uhr vereinSabend. Dramatische Vereinigung. Freitag, d. 21. 9-, 8 Uhr, Monat-Versammlung, ReichShallen. Erscheinen aller Mit- gUeder ist Pflicht- Moniftenbund. Sonnabend 8 Uhr Ganymed, Bericht von Nürnberg (Herr Gründler). Dte Schutz- uny Gebrauch-Hund Vereinigung „Deutsche Boxer" «. y., Sitz Leipzig, veranstaltet am Sonntag, 23. 9.. nachm. 2 Uhr. im Restaurant „Bad Rohrreich", L.-SchSnefsld, Rohrteichstrahc, seine Vorprüfung, zu der am 7. 10. früb 9 Uhr im gleichen Lokal stattsindendcn Borer-Au-strllung, verbunden mit einer Dressur-Haupt- Prüfung für deutsch« Boxer. Ti« Leistungen der deut schen Boxer sind denen der anderen Polizeihundrasien un- bedtngt gleichzustellen. Der Eintritt zur Vorprüsung ist jedem Boxerfrennd und jedem, der Interesse an der Gc- brauch-hund-Dressur hat, unentgeltlich gestattet. veretn Bott-Wohl. Freitag 7kUbr Vortrag Carl ! Schäffer: Wanderung durch die 4USC Staate« Südacnc- rlkos. Siembilder nach Originalen des Maler; Kurt Schiering, «nschttctzend Besprechunq der ZeituqgSvor- leseabvide. Anmeldungen zu den Unterrichtskursen und Uebungsabenden sofort erbeten. * Äolkühochschulheim «onnrmiy. Die offenen Abend» im volk-dochscbulhetm Lonncwitz werden am Sonntag wieder ausgenommen. Beginn abends K8 Uhr. Der Bund oer Hotel-, Restaurant, uns Lass An- gestellte». Freitag außerordentliche Mitgliederversamm lung im Bundeshaus nachts 1 Uhr. Bundesvorstcber Adolf Schaar über .Was lehrt uns Gasthausangestellten di« gegenwSrttg« Lage". Anschließend freie Aussprache. neues Gericht aufgetragen wird. Manchmal liest er die Zeitung, aber sie fragt niemals, ob etwas Neue» darin steht. Sie sprechen nie miteinander, sondern sind mäuschenstill. Warum? Eine der Ursachen ist, daß ste niemals etwa» lesen. Sie haben daher keinen Fond», au« dem ste schöpfen, keine Erfahrung und keine Gedanken, auf denen sie bauen können. Die Jugend liest jetzt gar nichts, nicht einmal die neueste Literatur. Höchstens liest er eine Zeitung, und sie blättert die Berichte in einem Magazin durch, aber es fällt ihr nicht ein, sich über die innere und äußere Politik de» Tage», über die Geschäftslage. Musik und Kunst zu unter richten; daher wird sie langweilig; uninteressant und geister arm. Da» Leben besteht für sie in nichts anderem al» in den kleinen trivalen Ereig nissen um sie herum, und di« hat sie ihrem Mann schon auf dem Weg zum Restaurant erzählt. Ex ist im selben Falle, nur etwa» besser unterrichtet, da er wenigsten» Zeitungen liest. Ratlos eilen ihre Micke über den Saal, al, ob sie nach etwa» suchten, da« besser wäre als der Mann, und er betrachtet nach denklich eine Gesellschaft vergnügter junger Leute. Und er fragt sich selbst, warum die Unterhaltung», gäbe in der Ehe ausstirbt. Worüber sprachen er und seine Frau, ehe sie sich heirateten? Sie brauch ten kein Gespräch Es genügte, wenn sie einander ansahen — und de» ist ein Vergnügen, da» in der Ehe den Reiz verliert. Man muß daher — so meint die aufmerksame Dame — sich bemühen, die Unter- Haltungsgabe auch in der Ehe zu pflegen und auf Fragen nicht nur ja oder nein zu antworten. Lang weil« ist nämlich oft der erste Schritt auf dem Dege zur Scheidung. DK „Reue Zeit" wird nicht »ehr erscheine» Da» seit 1883 bestehende wissenschaftlich« Organ der deut schen Sozialdemokratie, di« „Neue Zeit", ist mit der Nummer 10 vom 25. August eingegakgen. In den letzten Jahren hatte die Zeitschrift einen schweren Stand neben anderen sozialistischen Organen, na mentlich neben Parvu»' „Glocke". Innerhalb der So zialdemokratie wurde da» einstmal» unk: Kaut»ky« Redaktton im inkrnationakn Ansehen HSchststehende Blatt nicht »ehr al» führend betrachtet. Da« erste Institut ftzr experimentell« ZelftHchuiy,. Im Institut für Krelmkrschnna in der Lharits in Berlin wurde eine Abteilung für experimentelle Zellforschung eröffnet, die unter Leitung von Privat dozent Dr. Rhoda Erdmanv steht. Hier sollen die Forschungen de» Professor» Alexis Larrel vom New Parker Rockefeller-Institut fortgesetzt werden, dem es gelungen ist, Gewebe- teile, die aus der Verbindung mit dem Individuum selbst gelöst waren, viele Jahre lang zum Weiter wachstum und unter dem Mikroskop zur Beobach, tung zu bringen. An der Pak-Universität hat Dr. Rhoda Erdmann vor dem Kriege Untersuchungen über die unsterbliche Fortpflanzung einzelliger Lebe wesen begonnen, die aber durch den Kriegsausbruch einen jähen Abschluß erfuhren. Eine Ingeud-Tymphonk Dvorak» aufgefunden. Freund« der Kunst de» böhmischen Meister« werden überrascht durch eine Prag« Meldung, nach welcher der dortige Konservatoriumsprofessor Heinrich Feld die bisher unbekannt« erste Orchesterkompofitron An" ton Dvorak» aufgefunden hat. Sie stammt au» dem Jahre 1865 und war für eine reich,deutsche Konkurrenz bestimmt. Die Komposition, eine Sym- phonk, soll noch tm Lauf« dieser Saison in Pro- auf geführt werden. «»«-rnbmeoe» in Jerusalem. Für diesen -«.bst sind in Jerusalem nicht weniger als fünf Au»grabun- gen geplant, alle auf dem Gebiete der ehemaligen Davidstadt, die von den miteinander in Wettbewerb tretenden Ausgräbern regelrecht aufgeteilt wird- An diese« „Wettlaus" beteiligen sich Engländer, Fran- -oftn und Italiener, dann die jüdische archäologische Gesellschaft und der französische Kapitän Weill, der von Rothschild Geldmittel erhalten hat. E» ist freilich fraglich, ob diese» Reben- und Durcheinander der verschiedenen Gesellschaften sehr erfolgreich sein wirb. D^Nnnnmmß» eck» Komponist. Die „Giornale d^talia" meldet, wird D'Annunzio im nächsten Jahre ' im Theater de» alten Kastells von Brescia ein Melo dram auffichren lassen, da» den Titel .Erste Sole" führt, und zu dem er nicht nur den Text, son dern auch dk Musik -«schrieben hat. D'Annunzw, der von jeher groß, Lieb« und Neigung zur Musik hatte, hat in jüngster Zeit ernste Komposttionsstudien ge trieben.
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