Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192309131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230913
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230913
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-13
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8port ui»«I lurner» vrettensträter - Spalla Am kommenden Dienstag, 18. September, eröffnet der Berliner Sportpalast seine Herbst-Box- saison. Da» für diesen Tag zusammengeftellie Pro gramm ist recht verheißungsvoll-, in allen Kämpfen dürste hochklassiger Sport geboten werden. Das Hauptcreignis des Abends ist der Kampf Gins. Spalla —Breiten st räter. Spalla wird mit etwas über 170 Pfund antretcn, Breitcnsträtcr. der zurzeit in Biesenthal sehr intensiv arbeitet, dürfte erheblich unter 160 Pfund bleiben. GSpalla ist heute nicht mehr der feststehende Dränger, sondern ein sehr beweglicher Angreifer geworden, der seine Füße gut zu gebrauchen versteht. Er arbeitet auch niet rationeller mit seiner Kraft als früher und seine Trainingspartner sind sehr zuversichtlich für ihn ge stimmt. Breitensträter ist sehr schnell geworden, er ist sicher schneller als Spalla. Man darf jedenfalls auf den Kampfvcrlauf gespannt sein. Fast ebenso große» Interesse muß der Begegnung Funke — Naujocks entgegcngebracht werden. Funke, der als Amateur mehrmals Leichtgewichts und zuletzt Wcltergewichtsmeister war, ist vor kurzem in die Rechen der Professionals getreten und Hot auch hier durch hervorragende Leistungen überrascht. Die letzten 7 Kämpfe endeten sämtlich zu seinen Gunsten. Er wird diesmal vor eine sehr harte Probe gestellt. Die weiteren Kämpfe in den Paarungen Kohler gegen Schmidt und Gra ß—M olinaro reihen sich den beiden anderen Treffen würdig an, da diese Kämpfer cberssalls das Peste in ihren Klassen dar- stellen. Internationale Leichtathletikkämpfe in Frankfurt a. M. Am Sonnabend und Sonntag gibt sich die Elite der deutschen Leichtathleten beim internationalen Fest des Sportklubs Frankfurt >880, der damit seine vorbildl.cti angelegte P5rtzanlaqe einwciht, fast vollzählig ein Stelldichein. Rund 200 Teilnehmer hab»n eliva '»00 Meldungen ab. gegeben. Die Sensation nedeut-t das Erscheinen des Australiers Earr, der u. a. mit Ehms, Werder, Märten, Krüger. Zirpet und Söhngen zusammen trifft. Das größte Interesse werden weiterhin die Staffclrennen ausSsen, in denen neben der erstklassigen Franks-urter Eintracht-Mannschaft der SC. Charlottenburg, der Deutsche Sportklub Per- lin, Hannover und Mannheim zum Kampfe an treten merden. Hernorgehoben zu werden ver dienen weiterhin die Meldungen von Bedarfs, Lchniger, Tkmmm. Neumann, Holtz, Revell,Wennin ger, Steinbrenncr, Troßbach, Dieckmann, Apfel, Dusch und des Deutsch-Schweizers Hünneberger, der den Diskus über 12 Meter werfen soll. Die Kämpfe am ersten Tage sind durchweg der Jugend, den- Junioren und den Damen reserviert. Erfolge deutscher Leichtathleten in Prag An dem internationalen Meeting der Prager. Llavia beteiligten sich am vergangenen Sonnabend und Sonntag eine Anzahl deutscher Leichtathleten, die sämtlich erfolgreich sein konnten. So siegte der Han- novcraner Dieckmann über 3000 Meter in 8 Min. 12,4 Sek. und über 6000 Meter in 18 Min. 61 Sek. Husen-Hannover holte sich die 1600 Meter in 4 Min. 21 Sek. und die 10 000 Meter in 33 Min. 40 Sek.-, der. Berliner Dietz belegte hier den 2. Platz. Das 3060-Metcr-Gehen sah den Berliner Müller 'n 13 Min. 65,2 Sek. in Front, der den österreichischen Rekordmann Kühnel hinter sich ließ. An dem Dienstagabend-Meeting der Slavia be teiligten sich die von Wien kommenden Leichtathleten Renell und Peltzer. Renell siegte über 400 Meter gegen Karel (Slavia) in 52,3 Sek. mit ca. 2 Meter Vorsprung. Der Stettiner Peltzer stand in einem Handikap über 800 Meter als Malmann, ! wobei er bis zu 50 Meter Vorgabe ouszuholrn hatte. Er siegte überlegen in 1 Min. 58Z Sek und unterbot damit den tschechoslowakischen Rekord. SchrvimmlLn-erkawpf Deutschland gegen Schweiz in Frage gestellt Als im vergangenen Jahre in Arosa der erste Lönderkampf zwischen den Auswahlmannschaften der Schweiz und Deutschland in bester Weise gelungen war, einigten sich beide Parteien dahin, den Rück- kampf im August oder September d. Z. in Karlsruhe folgen zu lassen. In dem damals nach vieler Müh» geeinigten Schweizerischen Lchwimmnerkand sind st- doch inzwischen neue Differenzen eingetreten. Stott sich an da» Abkommen mit Deutschland zu halten, ist e» auf Betreiben der westschweizerischrn Gruppe zu dem Beschluß gekommen, einen Läuderkamps mit Frankreich zu vereinbaren. Die ostschweizerischen Klubs sind jedoch mit diesem Beschluß keineswegs einverstanden und drängen auf Einhaltung des Ab kommens mit dem DSV- Die Beilegung der Diffc- renzen ist aber nicht von heute aus morgen zu er- warten, so daß der deutsch-schweizerische Länderkampf für dieses Jahr ousfollen dürfte. Im Interesse der beiderseitigen Beziehungen wäre jedoch eine baldige prinzipielle Klärung der Angelegenheit sehr erwünscht. Herausfordsrungskampf Förster-Najuch Um 30. Dcptrmver. vormOtaaS 11 Uhr. findet auf den Tennisplätzen an der Wardst ratze ein Herau-forde- rungskampf zwischen dem öckannlcn Leipziger Teun!--- >ehrer Alfred görsler und dem Meurer per deutschen Berufsspieler Nai »<N Natt, diesem Tressen wird FSrster weit bessere Leisiunaen diaren mMc.l als kürzlich geacn Lcitzner'. wenn er mii Erfolg besiegen w'll. denn Naiiiw. der in letzter .tzrit mit dem Hervorragenden Rostocker Rav« trainiert tot, ist ein Lpieler von vaster Krass«. — Der Vorverkauf von Eintrittskarten sinder auf den Plötzen an der Wald strotz« ^Miickcnfcdlötzctzen» stall. Erfolgreiche Reiter Sckwn seit längerer Zeit steht es fest, daß dem Weinbergschen Stalljockei Otto Schmidt rum in diesem Jahre das Championat der Flachrenn- rciter nicht zu nehmen ist. Er hat bereits 71 Sieges ritte hinter sich und könnte mit etwas Glück dies mal vielleicht den 1912 von F. Bullock ausgestellten Rekord non 89 Erfolgen schlingen, nachdem er im Vorjahre, diese» heiß ersehnte Ziel (er brachte es 1922 auf 85 Siege) nicht ganz erreichen konnre. Weit hinter ihm steht M. Jantz sch mit 53 Er folgen, errungen meist in der Provinz, an zweiter Stelle vor Ölejnik mit 45, Rastenberger mit 41, Huguenin mit 35, Reiß und Wcr- mann mit je 29, W. Tarra» mit 25, H. Schmidt mit 23, M. Schmidt und Eicke mit je 21, Etnudin- gcr mit 20, Zimmermann mit 19, E. Krüger mit 18, Torte mit 17 unL F. Kasper und Ludwig mit je 10 erfolgreichen Ritten. Sehr offen ist die Situation noch bei den Hindernisjocke. is. Hier führt Kukulies mit 18 Siegen vor Edler und Bismark mit je 17, Seibert mit 15, Oertel mit 14, Borowski und Klapper mit je 18, F. Lüder mit 12» Pfeiffer mit 11, Unterholzner, A. StoSpe, Ehnert und Rose mit je 10 Erfolgen. Bei den Here nrei tarn ist Herrn n. Har- der das Championat schwer zu nehmen. Der tüchtige Reiter kehrte bisher 27mal als Sieger zur Z8aqe zurück. Gefährlich könnte ihm nur noch v. Eckartsberg werden, der 30 Siege zu verzeichnen hat. Lt. Staudinger folgt mit 15, Frhr. v. d. Bettl-mberg mit 14, v. Bercke it 13 und v. Falckenhousen mit 12 gewonnenen Rcnnrn. Unsere Voraussagen L« Trcmblay: 1. N.: CHrysopale- Foltchonne — Lauabter 2. R.: Rtsctte — Brambio — Laminat). 3. R.: Rose Creme — Le Cd-liss — Saint Clstnust. 4. R.: Astralabr — Ruf« — Liscuse. 5 R.: Leus — Comiie — Sambrav. 6. R.: Duvet — L« Monaftere — Coeur Volant. TagrsVEwimrliftr der r. Zikhml, L. Klaffe irr. Sötzstscher Lilidts-Lollttlk. Mittwoch, 12. September 1923- Ohne SewLhr. SSV Vtillio«e« aus Rr. ZSö27 bei Herrn Adolph Hegel in Dresden. Alle Nummern, neben welchen lein tzsewinn sicht, sind mitM »88 888 Maxk gezogen wordcn. Diese «ummern habe» an Stele dersemgeu zu treten, die am «ine der am 1. BtehnaaStag« gezogenen 27 Endzahlen endigen und deren» in cincr Dorktasse mit Gewinn gczogen wordcn sind. Nr. »87 K8 70 827 625 356 723 483 <2500000, 133 <2500000) 285 <2500000, LI1 <2500000, »880 778 4 IS« 210 453 (25000001 74 <2500000, «785 53« 706 140 (25OOOOO, 181 <2500000, »085 725 182 180 70 85^ 512 S70 432 719 35b 701 (2500000, 4228 101 21 UIS (1-500600) 821 <1500000, SSO <2506000) 1 »2 <2500000, »104 254 L54 305 710 331 854 718 705 718 <10008000, 787 <2800000, 848(2500000, 906 <2500000, 48 <2500000, 850 <2500000, «510 525 397 755 604 877 53 455 (2500060) 119 (2500000, 88« <2500000, 7279 «23 370 437 912 882<20008000, 623(3500000, 112 (2500000, 10S (2500000, «752 485 40 58 348 212 205 708 864 8L7 »111 33 864 636 410 8» 932 556 34 327 (2SOOO2O, 853 (2500000, 65 (2500000) 140 (2500000) »0423 962 632011 221S47 76 <2500000, 288 <2500000, 752 II316S8S 118 397 380,2500000, »2145 783 848 763 «63 682 (-2500000, 13009 600 246 771 811 124 810 153 74 254 ,2 LOO 000, 877 (2 500 000, 350 (2 500 000, 14725 318 291 318 <2500000, »6224 656 448 706 888 439 11 783 647 (2500000, 878 (2500000, 745(2500000, »6607 204 646 687 765 34S 123 <2500000, 265 (2500000, 85 <80000006, 82 ,2500000, 678 (2500000, 309 (2500000, 17882 S78 258 137 77 271 704 827 21U 763 ,2500000, 2ü (»0000060, 56 <2500000, 188 <2500000, 18445 812 855 40 V74 IS 173 258 <2500000, »»148 711 677 432 28406 637 680 (2500000, 678 <2500000, «»689 786 98» 249 870 637 700 <2500000, 407 <2500000, 17« <2500000, «L611 153 474 468 862 600 (2500000, V23 ,40606000) 7L4 (2500000) 244 <2500000, 2804» 281 638 689 874 33 680 «65 407 55 488 <2500000, 576 <2500000, «4974 389 «48 855 464 164 71 <2500000, 72500000) 879 <2500000) 30S (2500000, 49 ,2500660) 418 (2500000) 70V <2500000, 2S2IO 205 356 418 48 637 233 318 <20000000, 971 (2500000, , 016(2500000, 885(2500000, 845 (2500000, 910<2500000, f 81Z <2500000, ««384 865 6 021 «77 54 744 l 346 ,2500000) 809 (25OVOOO) 27983 449 656 lOO ! «06 (2507)000, 930 (2500000, 2X434 311 324 437 346 I 032 739 «10000006 SS4 <10000600, «9974 453 371 ! «84 362 <2500000) 20 (2500000) 109 (2500000, ( 52/ .,00600000) g«»446 856 973 888 721 <3 500 600, 784 <2 500 060, i «7>r 318 (3 500 009) 7 77 (2 500 000, »»«24 273 740 .50 ->62 7 830 569 (2 500 000- 274 <3 500 000, 858 ! 2 500000, »«446 289 684 437 897 910,3 500000, 527 <2 500 060) »»173 816 878 924 »86 74« 756 682 <2 500 000, 713 <2 500 000, 187 <2 500 000, 510 (2500000) »4488 330 154 805 (2 500 000, »5107 527 S04 147 978 518 587 664 204 -236 725 (3 500000, 804 (2 500 000) »0016 989 969 171 931 IO (2 500 000, »7662 753 6 878 (2 500 000- 789 (2 500 000) »«834 847 550 483 811 «21 OOS <2500000, 44 <2500000, 218 ,2 500 000) :t»574 585 121 805 616 262 483 504 (2 500 006) 84 (2 500 OOH, 4088» 383 971 512 482 523 262 184 634 85.9 676 <2500000, 353 (2500900, 87 (25OOOOO, 41670 930 821 25» 786 131 «28 379 812 840 565 811 480 <3500000, 747 (2500000 , 984 (2500000, 583 (2500000, 4«132 979 385 371 509 424 465 SOS 27 <3500000, 937 (25,00000) 4»971 73» 611 839 684 SI2 676 510 <2500000, 623 <2506606) 87 <2500000, 10 <2500000, 44207 862 27 S40 852 634 988 (2500000, 4SI8S 2» 279 437 249 SIS «38 100 (2500000, 7 (2500000, 40876 862 756 225 888 28 671 273 <2500000, 232 (2500000, 984 (2500000, IS <2500000, 422 (2500000, 47504 887 VII 784 (2500000- 278 <2500000, 550 <2500000, 4X816 587 37 833 084 274 178 85 862 45 610 <30000000, 48 (2500000, 48065 IS7 8«3 777 244 825 (2500000, S00S6 432 74S 197 S19 85 882 »1930 763 104 44 3 3 604 (2860000, »04 <3500000) S2953 «4 438 307 436 «91 (2500000, 649 <2500000, 709 <2500000, 497 <2500000, 58839 221 554 776 174 31 819 452 970 579 <2500000, 750 <2500000, 610 ,10000200) 804(2500000) 44<2500060, 54739 987 »II 385 149 753 7 5 «40 787 <2500000, 453 <2500000, »5547 197 178 «62 149 405 484 <2500000, SIS <2500000, SS283 750 406 3LS S07 S78 822 »II 755 22 271 624 85 105 <2500000, S44 <2500000, 57287 463 852 054 549 <2500000, 833 <2500000, 539 <2500000, 470 <2500000, »8773 362 853 321 64« 804 818 152 397 983 <2500000, 80« <2500000, 50273 450 436 964 »68 480 363 887 64S 18 925 <2500000) 421 <10000000, 756 (2500000) «0087 725 322 647 522 788 II 147 (2 500 000) 134 <2 500 000, 671 (2500000, «11982 447 S88 834 444 888 670 654 170 865 922 <2 500 000, ««964 821 S44 670 748 <2 500 000, 224 (2 500 000, 476 (2S00000) OL223 730 765 27 »65 <2 500 000, «4022 706 219 439 833 521 862 <2500000, 649(2 500000, 89,2 500000, «S449 688 511 »44 668 840 491 488 (2 5OOOOO, 569 <2 500 000, 637 <2 500 000, 483 <2 500 000, 239 <2 500 000, »64 (2 500 000) ««000 «48 85 488 123 ,2 500000) 807 (2 500 000) 5 (2 509 000, «7705 623 100 182 511 883 522 710 207 (2500000, 847 <2 500 000, 135 <30 000 000) «8777 83 70 716 512 «2 500 000) 363 <2 500 000) 6S2IS 807 177 333 136 (2 500 000) 697 II 25 (2500 000) 34 (2500000) 70305 632 753 507 837 <2 500 000) 71833 684 250 607 849 30 255 954 477 (2 500090) 530 <2 5000(»0) ! «82 12 500000) 72234 73 834 822 174 639 1 888 <2500000, 316,2 500 000) 7»9II 477 009 704 ! S87 -271 979 637 <2 500 000, 74850 553 887 765 840 j 506 (20 000090, 864 <2 LOO 000) 87 <2 500 000) 7S2S4 DAS Experiment 28j Kriminalroman von Otto Sosfll« (Oop^rigkt Robert I-utr, Stuttgart.) s Ernst Waller atmetete befreit auf. Wäre er wirklich Mitchef der Firma Bollmann gewesen, wie er gesagt, so hätte der Betrag sich natürlich auftreiben lassen. So aber —1 Gr war Herrn Radovits dankbar, daß der ihm das beschämende Bekenntnis taktvoll ersparte, er könne nicht über Hundertt.iusende verfügen. Herr Radovits verstand sehr gut. Eifrig be gann er: „Wissen Sie, wie schlecht so ein GefckN- gener leben muß? Oh, ich weiß es genau!" — Zier unterbrach sich der Sprecher, sein letzter Ausruf hatte allzu überzeugend geklungen, und erklärend fügte er rasch hinzu: „Ich kann es mir nämlich denken, und ich habe davon erzählen ge hört. Die Gefangenenkost soll ganz unzureichend ' sein, dann fehlt es an warmen Decken, und für jede kleine Bequemlichkeit, die man sich verschaf fen will, muß man bezahlen. Da ist mit einigem Geld schon manches zu machen. Das große End ziel, die Befreiung selbst, das kann man ja dabei stets im Auge behalten." Jetzt verstanden sie einander. Herr Rado- vits sah mit Befriedigung, daß seine Worte auf fruchtbaren Boden fielen. — „Das könnte man ja machen," bekam er zur Antwort. „Das muß man sogar machen," entschied Ra- dovits, „wenn man nicht mitschuldig sein will an dem Skandal." „Ich habe noch eine andere Möglichkeit, die vielleicht nütz icher werden kann als Geld," fing Ernst Waller an. Auch er hatte bereit» einige Gläser Kognak hinter sich, auf seinen Backen zeigten sich rote Flecken, und er sprach mit einem gewissen Stolz. Jedenfalls erzielte er mit seinem Einwurf nicht die gewünschte Wirkung. Radovits schüt telte mißtrauisch den Kopf, und seine großen Augen bekamen einen vorwurfsvollen Ausdruck. HiHlicher al» Geld? Nein, so etwa» sollte man nicht sagen, damit war er durchaus nicht ein- < verstanden. „Gewiß," beharrte der Schneidersohn. „Wir > arbeiten für den Oberaufsehcc des Gerichts- ! gebäudes. Ich kann ihm einen Anzug hintragen, ! — ich meine, ich kann den Burschen, der den An zug hinträgt, begleiten. — und vielleicht vermag ich dort etwas in der S-ichc tun, etwas vorberei- ten, mit dem Gefangenen, meine ich —Er stotterte. Sein Tatendrang war geweckt, er fühlte sich im Augenblick sehr mutig, er wußte nur nicht recht, wcs cs zu tun g.b. „Das ist ja vortrefflich," pflichtete Radovits gemessen bei. „Das wird uns «in gutes Stück weiter bringen. Später, wenn wir erst so weit sind. Alles hat seine Zeit. Jetzt halten wir bei der Geldunterstützung." — Die Untersuchung im Falle L.ßncr ging wei ter. Die Sensatirnsasfüre schlug ihre hohen > Wellen in der öffentlichen Stimmung, und dec Inhalt eines gewissen Sparkassenbuches wurde noch dieser Unterreoung van Tag zu Tag weni ger ansehnlich. Herr Rudov'.ts sorgte für die ' Bedürfnisse des Gefangenen wie eine Mutter für ihr Kind. Nichts entging seiner Aufmerksamkeit. . Cr brauchte Ernst Walters Geld für Heiz, material und für ein Paar warme Hausschuhe für Bücher und für einen Rasierapparat, und als der Zucker im Preise stieg, wurden für Hans Leßner ooraussichtshalver" zehn Kilogramm Zucker im vorhinein gekauft — denn wer konnte wissen, wie lange sich diese Untersuchung noch hinziehen würde? Ernst Walter zahlte gehör- sam. Herr Radovits tat ein übriges und über- zeugte Ihn meist durch Vorweisung der Rechnun- gen, daß jene Dinge für sein Geld auch wirklich angekauft wurden. Nur von dem kleinen, neben- sächlichen Unistand, daß sie zum eigenen Gebrauch des Herrn Radovits bestimmt waren und nie- mal» in Hans Leßners Hände kamen, machte er seinem Geldgeber keine Mitteilung. Da» war nun die Situation. Tatsächlich ging < es diesem Herrn Mirko Radovits wirklich gar » nicht gut. Lr hatte zwei kleine Kinder, und als * dnrchgefcrllener Mediziner und wenig beschäftig ter Masseur wurde ihm das Leben schwer genug. Einige Annehmlichkeiten und Erleichterungen, wie sie etwa um zwanzigtauscnd Mark zu be schaffen waren, konnte man ihm schließlich gön nen. lind was dabei dm jungen Bollmann be traf, so war das eine recht eigentümliche Sache. Er kam uni seine Ferienreise, eine junge Dame, mit der er häufig zu soupieren pflegte, bekam den seidenen Sonnenschirm und den goldenen An- Hänger nicht, die ihr längst zugedacht waren. Das stimmte. Aber Bollmann selbst war reichlich durch die innere Genugtuung entschädigt, die er sich mit dieser Verwendung seines Geldes ver- schasste. Gr hatte ins Bewußtsein, in der wich- tigsten Angelegenheit, die es heute überhaupt gab, eine Rolle zu spielen. Ja, dieser Gedanke war ihm unendlich teuer. Er verbrachte die Wochen in stillem Hochmut und Stolz. Und — war er wirklich so ganz fest von der Zuverlässig keit seines M Uelmannes, des Herrn Radovits, überzeugt? Wenn man ihn danach gefragt hätte, so Hütte man zweifellos eine entrüstete Bejahung zur Antwort erhalten. Aber ganz innerlich gab es vielleicht doch einen leisen Zweifel auch bei ihm. Einen Zweifel, den er von sich wies, zu dem er sich um keinen Preis bekennen wollte, denn jenes Bewußtsein war doch zu schön. Lieber behielt er es und ließ sich täuschen, obwohl eine Täuschung doch bei seiner großen Menschenkennt nis unwahrscheinlich genug war! In diesem leisen Zweifel war vielleicht auch der letzte Grund dafür zu finden, daß er sein ehrenvolles Geheim nis, der Beschützer und Behüter Hans Leßners zü sein, so streng wahrte. Er mochte fürchten, daß ihn jemand auf die Schwächen in der Post- tion Hinweisen könnte. Für einen Fernstehen den, Nichteinaeweihten sah es doch etwas seltsam aus. Da gab er einem wildfremden Menschen Tag für Tag sein gutes Geld. Für ihn aber, für Ernst Witter Dollmann, war das kein wild fremder Mensch! Er hatte sich mit ihm in einer tiefen Scelenverwandtschaft gefunden. (Fortsetzung folgt.) 463 47« »48 »40 IO« 844 684 »88 «2 500 OOO) ul?. <2 500000)82» I2SOOOOO) 7«7»7 21« «87 948 2?" 36 218 173 252 <2 5000001 77868 548 764 388 5^ 216 545 88 633 884 (2 500000) 804 <2 500 000) 78)12 306 724 162 252 <2 500000- 7V0I6 «»2 871 547 «74 622 564 <2 500000) 77 ,2500000) 122 (2 5OOVOO) «18 ,2 500000) 47 <2 500000) 8U28S »47 S4S 462 355 483 228 848 885 <2500000, 584(2500000) 145<2500000, 877(2500000) 812<2500000, »36 ,2500000) 304 (2500000, »1009 163 452 <2500000, S70 (2500000) 844 (10000000) 204 1'2500000) «2527 47 518 388 437 «83 2»2 634 <2500000, 50 ,2500000) 852 <2500000, 478 <2500000, 85 <2500000) «»748 685 404 807 553 <2200000) 748 ,2500000) «4807 679 632 «61 287 337 47 «2862 349 127 74 240 150 483 225 856 547 118 (2500000) 839 (2500000, 937 ,2500000) ««111 57«. 224 437 573 412 «7876 9 865 170 5 ,2500000) 77 1 (2500000) 88571 62 178 369 524 ,2500000) 112 ,2500000) «»los 946 430 521 950 278 376 5 346 282 121 (2LV0006- 576 (2500000) 56 (2SOO6OO, »«411 645 734 770 385 433 344 79 <2500 000' 445 (2500000) »1425 969 222 248 8ÜVI« 311 404 131 :,7 i 122 810 854 ,2500000) 2«9 <2500000, 291 ,2500000) 10/ (2500000) V866S 537 768 555 7 33 (2500000) 652 <2500, , 604 ,2500000) «4227 582 III 240 270 <2500000, Ü7:> (2500000) 221 (2500000) »5063 773 III 74« 140(2500.'30, 553(2500000, 279 <2506000) 25 (2500000) »«821 7>»o 389 833 762 688 704 32 273 245 604 <2506000, »7'71 i 187 887 645 «62 470 906 782 <2500000, »8863 77 7 14 . 605 k>»7 447 446 330 «33 ,2500000) 456 )30000»60- SV356 883 447 397 354 256 «25'90000) 371 <2500000, I««3S7 377177 (2500900,400 (25OOOOO) 800 (2SOOOOO, 181353 104 487 8b ,2500000) 9«3 (2500000, ><»«227 379 147 648 556 V74 <2500000, 149 <2500001) 1OU9;,7 548 389 897 791 121 47V ,2500060) 788 (2500006, 184909 454 204 604 269 221 «21 <2500000, «O.533.< 32 «71 657 773 (2500090) Ilo <2500000) 1OV446 719 300 571 673 556 347 34 187585 809 889 70 Z2I 105» «53 540 26V 424 (2500060) HO -2500000) »34 .2500000, 532 <2500000) I88S5L 6/9 607 265 940 962 237 30.» 706 834 331 V56 <2500000) 570 <2500000) 634 (2500000, 774 (IOOOOOOO) 108547 87 63 40 3^1 234 216 87« 322 <2500000) 862 (2SOOOOO) 1IO8I2 789 248 210 504 265 822 9S4 485 233 <2500000) 623 <2 500 000) 111573 782 83 6,1 319 ,2 500 000) 424 <2 500 000, 112137 5.72 422 773 016 653 «83 933 (2 500000) 11.1004 719 43/ <2 50.) 0'70) 676 55 ,2 500 000) 187 ,2 560 000. 114382 74 423 112 640 4S3 165 (2 500 000) 071 <2 500 000, 115III 63 277 589 733 544 671 952 64 452 921 <2 500000, 11843:: 464 504 383 <2 500 000, 937 ,2 500 000) 152 <2 500 000, 632 117877 677 231 419,2 500 000, 484(2 500 000, «9 <2500000) 307 (2500006) 12 (2509000) <)<,2 <2500009, 827 <2500000, 1i«897 032 744 132 64» <2500000, 9 (2500000) 7 <2500000, 977 (2500000) IIV227 177 816 456 64 440 ,2500000) 128316 378 322 149 444 IO ttv! 583 647 <2500000, 1SI533 53» 725 47 532 446 412 125 <2500000, 578 (2500000) «22864 146 697 56 132 746 036 »62 »40 679 ,2500000) 12:»II1 124 68/ 704 410 40b <2500000, 124909 774 385 916 156 273 <2506060, »64 <2500660) 252 <2506000) 12S688 18» 739 550 '206 233 782 727 137 ,2500000) 925 (2500000, 807 ,20006600) 362 <2500000, I2«670 731 74 164 «05 68» 963 73 (2506000) 883(2500000) 776,2506000) 605,2500000» 321 ,2500000) 127305 369 087 512 «48 989 »II ,250000») 065 <2560060) 128955 773 871 08» 62 (2500660) 636 <2500000, 871 <2 500000) 354 (2500060) 671 <2500000) 897 ,2500000» 128673 700 185 965 418 405 578 332 434 210 8L4 (2500000) 674 (2500000) 551 ,2500000) In« OsiilckHradc vcrblclbcn nach vcuic tzccndläicr /liehnnp on ariisicrcn Ecwinxcn: 1 Prönne zn -'I'Ulliarocn. 5» zu 2»o AUlUonrn. I Äewiun zu 3 Milliarden. 2 zu einer Milliarde, i zu ,'M Mi 0W. 5 zu 300 000 000, 10 ,n NX)009000. 20ZU50ON0000 30 ,n 10000000. 96 ZU 30 Mill. 111 zu 20000000. 193 zu 10 0000 00. Trotz d:r in der gesamten Leipziger Presse vcr- öffenllichken Bekannkmachung des Mitteldeutschen Braunkohlen - Syndikats vom 3. September 1923 zeigt sich ein gewisses Mißtrauen der Geschäftswelt gegen das Notgeld des Mitteldeutschen Braun kohlenbergbaus und hat in verschiedenen Fällen zur Berweigeruckg der Annahme geführt. Damit wird dieses Notgeld auf eine Stufe mit den in letzter Zeit in nicht nachzuprüfendcn Mengen heraus- gegedencn Gutscheinen gestellt, deren Annahme im Hinblick besonders auf die zahlreichen Fälschungen vielfach fühlbare Berluste zur Folge gehabt hak. 6S sei daher immer wieder darauf hingewiesen, daß diese Notgeldscheine deä Mitteldeutschen Braun kohlenbergbaus keine Gutscheine im gewöhnlichen Sinne darstellen, sondern vollwertiges NeichSpapcr- geld sind, die Sen Neich^banknolen vollständig gleichstehen. Der Mikleldeuksche Braunkohlen bergbau hat dieses Notgeld unter den größten Opfern geschaffen, als die Knappheit der Zahlungsmittel zu einer Kaiastrophe im Bergbau zu führen drohte. Damals bestand dir Gefahr, daß Ser Angestellten- und Arbeiterschaft die fälligen Gehalts- und Lohnzahlungen nicht geleistet werden konnten, was Auswirkungen zur Folge gehakt hätte, über deren Tragweite sich wohl niemand :m unklare» sein dürfte. Die NeichSrezicrung txit des halb in dankenswerter Erkenntnis der Sachlage dem Mitteldeutschen Braunkohlenbergbau die Aus gabe von Notgeld gestaltet, aber nur unter dcr Be dingung, daß der Gegenwert in Hohe der aus gegebenen Beträge bei der ReichSkredilgesellschaft in Berlin eingczahlt werben mußte, was denn auch geschehen ist. Während also bei den im Verkehr befindlichen Gutscheinen meist nur die be treffende Firma für deren Einlösung haftet, ist das Notgeld deS Mitteldeutschen Braun- kohlendergbaus durch ein Guthaben bei der NeichSkrrdilgesetischaft in Berlin gedeckt, dnü für das Neichssinanzministerium gesperrt ist. Dieses Notgeld trägt deshalb euch unter der Wert angabe die Bezeichnung „ N e i ch o Papier geld" und ist, wie jede Banknole, um .Hüschnngrrr möglichst zu erschweren, mit einem Wasserzeichen versehen. Außerdem besteht die Boider,ellc aus einem in zweifarbigen Guiltochen arsgesuhrte» Mittelflück, das durch ein doppel'arbigcs Westcn- linienmusicr mit dem die Schrine umgebe« den Nahmen verbunden ist. Diejeniesn Kreise, die dieses Reichspapiergeld nur aus dem Grunde znruch.wciscn, weil nunmehr nach ihrer Annahme genügend Neichs- donknoien zur Berfügnng stehen, sind sich rolistän- dig im unklaren, welche ungeheuerlichen Lohntckrägs für den Mitteldeutschen Braunkohlenbergbau in Frage kommen. Diese gehcn in die Billionen unv können auch jetzt noch nicht in Banknoten aus gezahlt werden. Wer deshalb das Notgeld ke) Mitteldeutschen Braunkohlrnüergbeus aus günzliu- ungerechlfertigten Gründen znrückweist, gefährdet in höchstem Maße die LohnauSzahiung im Bergbau und beschwört damit Gefahren herauf, die sich zu unberechenbaren Folgen auSwirken können. vcrantwortttck) für den rcdafltoncllen Teil: Lycfrcdok- tcur L. Otoldficin: lür Anjcigcu: vckwold Mü.lcr. beide in Leipzig. — Berliner Dienst: Berlin, lkci- sirage 22. Aernivrechtr 3600-3660. Dresdner Tienll: Hctnriw Srrkaulcn, Dresden (üLbelSvergerilratze Oi. tzernfprewer 317S3. — Druck und Verlag: Leipzigr- Vrr1«g»drucker«», G. m. d. H.. Leipzig. Io-ennisgasle ?. Unverlangte Deiiräge ohne Rückporto werden nicht zurück- gesandt. DK vorNr-in-« Avtgab« »«faßt U Setten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)