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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192309117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230911
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-11
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
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Leit« « Nr. 21S l,e!pr!ger?sgedlstt uack H«i6eIsLett«og MeaslLg, 6«i 11. SeptsraL« wertzeichen-Mqn-el bei der Post In einer dringlichen Eingabe an di« zuständigen Stellen hatte die Leipziger Handels kammer um ausreichende Belieferung per Polt- ämter mit Sttnermmten und anderen Wertzeichen gebeten. In dem Antwortschreiben der Oöerpcst- direktion wird der Handelskammer versichert, daß die Obcrpostdirektion bemüht sein will, bei dem Rcichspostministerium für eine ausreichende Be lieferung der hiesigen Postanstalten einzutreceu. Wegen der Rückvergütungsmarke.» für die deutsche Presse wandte sich die Kammer dvtth ihre Berliner Vertretung unmittelbar an da« Rech«- wirtschaftsministerinm und an die Rückvergütung«- lasse und erhielt folgenden Bescheid: Dir- Riickne-n>"tungoke'^ ! t bereits die Reichs- drncksrei beauftragt, Rückvergiitungsmark-n in höheren Werten, und zwar bis zu 600 000 Mark he». ' zustellen. Es wird erwartet, daß die neuen Murttn bereit» M'tte September den Interessenten zur Ver fügung gestellt werden können. Inzwischen -mpf-eblt es sich für die beteiligten Kreise, das in 8 2 der Be kanntmachung über dje Verwendung von Rückner- aütungsmarken siir die deutsche Presse vom 7. IO. 22 ' angegeben- „D o v v e l st ü ck v e r f a h r e n* a.'zu- wruden. Dieses Verfahren, da-' bei Sendungen von Waren, die einer Ausfuhrbewilligung nicht bedürfen, Mab greifen tonn, besteht darin, daß der AKs'nder di- Presicabgnbe an die Rückvergütunaskasse ent richtet und alsdann ans dem Hal'ptstück und dem Dappelsiück der Aussuhrerklärung den Vermerk cn- beingt: .Presseobgobe in Höbe von Mark entrichtet.* In diesem stalle wird die Sendung von der Zollbehörde ohne weiteres abgefertiqt. Jur Be- schlcuntaung dieses Verfahrens empfiehlt es sich, daß der Absender einen Verrechnungsscheck in Höhe der von ihm abaeführten Presseabgabe auf die Rück- nergütungskaffe ausstellt, diesen Verrechnungsscheck b-i der zuständigen Zollstelle nebst einem auf die M'ckvergiitunaskalle lautenden Freiumschlag einreicht und es der Zollstesse überläßt, den Verrechnung«- schock non sich aus der Rückvergütunoskasse zu über- kcnden. Die Zollstcllen sind gehalten, in diesem Falle ttie Sendung zur Beförderung frcizugeben, sobald ihnen die Verrechmnchsschccks übergeben morde»» sind. Für Waren, die der Ausfuhrbewilligung unterliegen, findet die Abführung der Presseabgabe durch Kleben von Rückvergütungsmarken »licht statt. Hier wird die Presseabgabe von der -zuständigen Außenhandclsstelle eingezoqcn und monatlich von derselben mit der Rückvcrgütungskasse verrechnet. Eisenbahnlatastropht bei Omsk Nach einer Meldung aus Wladiwostok ist in der Nabe non Omsk ein Schnellzug entgleist. K2 Personen wurden getötet und 160 ver wunde». Internationales Polizeibureau in Dien. Der Internationale Polizeikongretz beschloß, Wien znm ständigen Sitz des Internationalen Polizeitongreffrs zu machen. Es wird in Wie»» ein Inter nationales Polizeibureau errichtet. Der Zweck dieses Pnreaus ist die Ansgestaltung gegen seitiger weitestgehender Amtsbilse aller Sicherheitr- behorder» im Rahmen der bestehenden Gesetze ihrer Staaten, um den Kampf gegen das gemeine Per- brcchrrt'.im erfolgreicher zu gestalten. Tode-rsturz griechischer Flieger. Em griechisches Flugzeug, das über dem Phalcron in Athen sscbuugen abhielt, ist ab gestürzt. Die Insassen, drei griechische Ossizi-re, wurden getötet. Puloerexplosion bei New York. In der Nähe der Stadt explodierte»» keim Ilmladen tausend Kisten mit rauchlosem Pulver. Pier Personell wurden getötet, 20 verletzt, darunter 75 schwer. Durch die Er schütterung wurden in der Nähe der Explosion fahrende Automobile nmgeworfen. Per sonen, die sich bis 100 Meter von» Orte der Explosion entfernt befanden, wurden von den Stichflammen er faßt und verbrannt. Todessturz aus der Autowobilrennbahn. Beim Training in Monza schlug der Alsa Romeo-HI- Wagen, der von dem Fahrrr Sivorci gesteuert wurde, nm und Sivocei war sofort tot. Mussolini besucht: die Leiche in» Spital. Die Toten vou Duostorf. Die beim Eisenbahn- Unglück bei Wunstorf zu Tode gekommenen Frauen sind nun sämtlich namentlich festgestellt. Es handelt sich nach um ein Fräulein Anno Maurer, Näherin au» Garm sch-Partenkirchen, Pauline Friedrich au» Berndhausen (Württcmbreg) und Maria Reiß aus Heilbronn, die in Rotterdam be- dienstet »oar. Etwa neun oder zehn Todesopfer des Unglücks sind nach der Heimat geholt worden. Dein Eisenbahnfiskuo sind durch die Katastrophe ungeheuer hohe Erstattungskosten entstanden, oor allem dürften d'e Holländer große Ansprüche st-llen. Der Materialschaden ist dagegen nicht besonders groß. Die Schuldsragc ist noch immer nicht geklärt. Narkose Kavaliere E ne gefährlick»« Bekanntschaft »nachte kürzlich in Berlin eine Dame. Zwei gut gekleidete Herren erboten sich, ihre Palete zu tragen. D»e arglose Dome nahm das daucbar ar». Nach einigen Tagen traf sie sich mit den „Kavalieren" wieder und besuchte mit ihnen mehrere Lokale. Ain nächsten Morgen fand sie sich in der LHari tü w eder. Die Aerzte hatten große Mähe gehabt, sie aus einer schwere»» Betäubung wieder zu sich zu bringen. Alle ihre Sch mucksachcn waren per schwur, den. Die beiden „Kavaliere*, ohne Zweifel gewerbsmäßige Spezialisten, hallen vorher in einer Pension am Z rlus ein Zimmer gemietet und die Dame dorthin verschleppt. Wahrscheinlich hatten sie schon in dem letzte», Lokal ein Betäubungsmittel in ihr Getränt gemischt. In der Pension krachten sie ihr dann noch mehr präparierte Liköre bei, um ihr unbehelligt die Schmucksachcn rauben zu können: ein Paar goldene Ohrringe mit je drei erbsengroßen Millauten, sechs Ringe »nit Brillanten, darunter vier Marquisring«, ein goldenes Lorgnon mit langer Kette, eine Etabbrosche »nit Rubinen und Brillanten, ein goldene Armband »nit deutschen und ausländischen Münzen u. a. m. Uebrrfall auf einen Geldtrausport. Die Spiegel glasfabrik, A.-G., Freden an der Leine, sandte einen Geldwagen mit 000 Millionen Mart von Alfeld in Hannover nach Grünenplan. Zwischen Gerzen und Grüncnplan fielen plötzlich f ü n f n» a s k i c r t e und bewaffnete Männer über den Transport her. Während einige die drei Begleiter mit ihren Pistole», in Schach hielten, bemächtigten sich die andern des Geldes, und alle fünf zogen sich dann unter fort gesetzter Bedrohung der Beraubten mit der Beute zurück und entkäme»». Die Räuber hatten in einer Bude in der Nähe der Ueberfallstelle übernachtet. Hier fand man eine Spur, die nach Bev-.u» führt, eine Eintrittskarte zu einem Lichtspieltheater am Kott buser Damm zeigt und eine Geländeskizze, nach der der Raubüberfall vorbereitet und ausgcführt wor- den ist. Der Bettler mit der Milliouenbörje. Lor einige», Tage», wurde im Walde bei Bissendorf ein grausiger Leichenfund gemacht. Der Ermordete ist jetzt als her aus Berlin gebürtige Arbeiter Plettner sesiacsreltt worden. Trotz eingehender Nachforschungen sind der Kopf des Getöteten und sein Rock noch nicht gesun den. Auch den Täter hat man noch nicht crmittelt. Plettner war ein Mann, der nur von Hehlerarbeit lebte, aber, obwohl er sich als „Bettler" ausgab, stets über eine Börse von »nehreren hundert Mil- Ironen Mark verfügte. Er hatte Berlin in Beglei tung eines gewissen Thiedau verlassen, um in Han nover Geschäfte zu machen. So tam er auch nach Ickhorst bei Bissendorf, wo er dann als Leiche mit einer Schußwunde aufgefnnde-: morden war. Der Berliner Mädchenmord. Der Mädchenmord in der Uhlandstraße hat noch keine Aufklärung gefunden. Ein deutschfreundlicher Holländer lzat sich bereit erklärt, weitere hundert Millionen Mark ans die Erareistlng des Täters auszusetzeiu - -ÄM. vercinc unv Porlräqc Deutsche Demolratischc Partei Der 1.. 2.. 3. unk lü. Bezirk veranslalteu am Sonnabend avend s Uhr im Kager Friedrich, GohliS, Mcnctcstr. 21. einen geselligen UnterdaltungSabend. Dctlamaloriscv.'. instrumentale und gesangliche Darbietungen und eine Ansprache des 1. Vor sitzenden der Partei, Siudienra» Tr. Jodannes Richter. «shristl. (kttrrnverein der 1. VoilSschule. Dienstag avend 8 Ubr Gcmeindesaal, Emilienstr. 10. Vortrag von Frl. Melani Klinke (LebrerinZ: „Deutsche Fronen vor 1 Nu Zähren »1813»." Musikalische Darbietungen. Tee »vird zn in-ahigcm Preis verabreich:. Ernithologischcr Verein. Diene lag Uyr Zoolo- gisare Institut. Talllrakc :'tt. Obcrleurer Rich. Schlegel: »Die OrniS der Sinai-Halbinsel.' Gaste willkommen. 8port urrrs Furnea Oer Sonntagssport Der vergangene Sonntag war wieder reich be setzt mit Veranstaltungen auf allen Gebieten des Sportes. Bei den Pferderennen nahm das in Karls horst gelaufene Steepler-Derby das größte Interesse in Anspruch. Paulus gewann leicht gegen Phyllis und Sommerflor. Der Fußball hatte sein Hauptereignis in dem Spiel Mitteldeutschland—Wcstdeutschland, das in Dresden die mitteldeutsche Verttctung nach guter Gesamtleistung 3:0 erfolgreich sah. — Bei den Punktkämpfen der Leipziger Spitzenklasse trennten sich VfB und S p i e l v e r e i n i g u n g . 1:1, For tuna stg's Tapfer 5:0 hinein, Wacker fertigte TuB 4:1 ab, Eintracht behielt 3:0 die Ober hand üb-r LBC, Olympia schickte Viktoria 3:2 geschlagen nach Hanse und die Sportfreunde fertigten Germania 5:1 ab. Die internationalen leichtathletischen Wettkämpfe in Wien brachten den Deutschen mit dem 500-Metcr-Sieq Renells und dem des Hamburger Sportvereins in der 3-mal-IOOO-Meter- Staffcl zwei erste PKtzc, während Pcltzer sich in der 800-Meter-Strecke dem Schweizer Scherer beugen mußte. Bei dem nationalen Cvortfest der LA Sachsen 09 im Chemnitzer Ballspielklub stellten Bäumel- Brandt vom veranstaltenden Verein im Stun- den-Paarlauf mit 20 Kilometer, 424,20 Nieter einen neuen deutschen Rekord auf. Die Turner brachten in Leipzig ihren Groß- staffcllauf „Rund um die innere Stadt" zürn Aus trag, der in der Hauptklasse den Sieg des ATD. Leipzig ergab. Der Tennissport hatte im Ländcrwettkainpf Deutschland — Holland ein Ereignis von überragender Bedeutung. Aus dem Ergebnis von 13:2 für die deutsche Äiannschaft hat der S'eg des Rostockers Rahe über den holländischen Meister Ti miner mehr als nationale Bedeutung. Bei dem verbandsoffenen Schwimmen des Schwimmvereins Wiking-Chemnitz holte sich Leip zig 05 endgültig den Etadtprcis von Chemnitz; in Leipzig behielten die Damen des PfB.-Poseioon im Klubzweikampf gegen Poseidon-Dresden knapp die Oberhand. Die Treptower Radrennen sahen im Großen Preis von Deutschland Lewanow als Sieger; Nörrcnberg- Berlin beendete als Erster die Rad fernfahrt „Rund um Sachsen", während in dein Rennen „Rund um die Sächsische Schweiz" R e - m o l d - Gerolzhofen Sieger blieb. De»'. Großen Preis von Sondershausen gewann N e b c - Tornado Leipzig. Dos internationale A u t o m o b i l r e n n e n um den Großen Preis von Europa brachte der italienischen Marke Fiat einen Triumph; zwei ihrer Wagen belegten die beiden ersten Plätze. Die deutschen Bcnzwagen placierten sich an 4. und 5. Sk"Ue. Der ttanal wieder durchschwommen London, 10. September. (Eig. Tel.) Am Sonntag wurde der Kanal zum dritten Mal: in diesem Jahre durchschwommen, und zwar von dem Americkaner Earl Toth, der für die Strecke von Kap Grir Rez bi» St. Margarclenttrp bei Dover 16 Stun den 54 Minuten brauchte. Er beuötlgtc also 21 Mi nuten mehr als der Italiener, der bis jetzt den Rekord hält. Deutsche Meisterschaft im S-Km,Gehen Die Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik bringt durch den Mitteldeutschen Verband am Sonntag, 7. Oktober, die diesjährige Meisterschaft von Deutschland im 50-Keiometer-Gehen zur Aus schreibung, die von Hähncl-Zlversgehoscn zu ver teidigen ist. Der Start befindet sich auf dem Sportplatz in L e i p z i g - Lindenau, von wo die Teilnehmer auf einem Rundwege zum Ausgangs ort zurückkehren. Meldungen sind durch die Landes verbände bis zum 24. September an die Geschäfts stelle der D. S. B., München, Siomanstraße 67, zu richten. Nadrennen zu XSln Bei ausverkauitcm Hause singen am Somttaa aus der Bahn in Niehl die Rennen vor sich. Die Hauporummer. da^ Llillt-Schmitter-Memoriak Uder UV Am. in zwei Läusen stand tm Zeichen des deutschen Meisters Rosellen. Lein schürfsler Widersacher war der Hol- londcr Dickenlmonn, der im ersten Laus durch Reifen schaden »uruclgeworien wurde, im zweiten Laus aber nur 60 Meter hinier dem Lieger endete. Die Resultat«: 1. Lauf. 50 Km.: R o se l l « » 43:04: Weitz S40 Meter; Dickcnimann 7V00 Mir., Wittig 8400 Mir. zurück L. Lauj, .»0 Km.: Rosellei» 42:46. Dtckemmarm Kü Meter, Wittig 430 Mir., Weif» 1650 Mtr. zurück. Gesamtercicd- nis- 1. Nosellcn 100 Km., 2. Weih 94,400 Km., 3 Dickcutmonn S2,S!s» Kun., 4. Wittig 91,160 Km. Punkte, fahren: 1. Buscholjolh 18 P., 2. Rauch S P- S. Pckvker 7 Punkte. * Ter Verband Deutscher Radrennbahnen Hütt am kam» mcnsen Donnerstag in Treptow eine VerwaltnngS-AuS- sclmksipung ab. der eine besonders wichtige Tagesordnung vonicgl. es werden alle die Streitfälle »ur LrSrttrung gelangen, cue in letzter Zeit die Gemüter erregt haben, so vor allem die Vorgang« bet der Deutschen Meisterschaft in Leipzig, die Stillegung der Olympia bahn, die Stortverweigerung der Faurer in Hannover, das Slartverbot des DRV. gegen Erfurt, die Ltaitvcrwcigcrung im Borlauf zur Stthermeiftcrschaft in Essen die Disgualisikatio« von Stabe, Schrage und Schllrmann. Die Vltzuua findet in Gemeinsamkeit mit den Vertreter« des Deutsche« Renn- sahrcrvcrbandeS statt. Dcutsckntt Tennissieg in Reval. Die TermtSmei'ter- schast von Estland hat mit dem Siege des Berliners De - ! masiuZ geendet, der den vorjährigen esttändttchcn ! Meister S. Pauison 6:2, 6:1. 6:3 schlug »Nb .nit ! Dr. Kupsch als Partner auch das Doppelspiel gewann Die Gpferwilligkeit des Leipziger Rennklubs Während eine Anzahl größerer Provinz-Renn- vereine, z. B. Hamburg-Horn, Hamburg-Großborstel, Frankfurt a. M. u. a., wegen der mißlichen Zeit verhältnisse ihre Herbst-Rennen aufgehoben haben, hat der Leipziger Rennklub in seiner am 8. Sep tember abgehaltenen außerordentlichen General- Versammlung beschlossen, sein September-Meeting, das sich über den 15., 16., 22. und Ä. erstreckt, abzu halten. Um den Ställen weitestgehend entgegenzu kommen, wird er — obgleich er dazu nicht verpflichtet ist — bei dieser Veranstaltung di« Preise mit dem erst am 6. d. M. im Wochen-Renn-Kalenüer veröffent- lichten, neuerdings auf 50 000 erhöhten, Multiplikator zur Aus zahlurig bringen. Diese Maßnahme bedeutet für den Klub eine außerordentlich hohe Belastung denn er muß nunmehr für die vier September-Tage für Rcnnpreise und Züchterprämien die stattliche Summe von 11 462 000 000 Mark aufbringen. Weiter hat er für die Beförderung der Rennpferde die Kosten zu tragen, die sich infolge des neuen Frachten-Tarifs auf ungefähr 20 Milliarden Mark belaufen werden. Es ist zu hoffen, daß die Rennstallbcsitzcr und Trainer die Oofcrwilligkeit des Leipziger Rennklubs duvch Entsendung zahlreicher Pferde belohnen werden;- ^ Oer englische Derbysieger geht nach Amerika Das Wettrennen zwischen dem englischen Derby- sieger Pavyrus und dem amerikanischen Derby sieger Zco ist nunmehr für den 20. Oktober im Bel mont-Park in N e w 4)o r k festgesetzt worden. Papy- rus wird am 22. September auf der dlquitania noch New Zork in Begleitung des Trainers, der ihn reitet, und mit seiner schwarzen Stallkatze mit ihren Jungen, verladen. Papyrus ist für diese Reise mit 75 0Ö0 Pfund versichert worden. In großen besonde ren Behältern wird für das Pferd aus der Quelle Wasser mitgenommen, aus der sein Stall in England mit Wasser versehen wird. Unsere Voraussagen Trcmblav: 1. R.: Madelon II — Rose Creme — Vernein!. 2. R.: Palestine — Toitt de Go — La Eamvo. 3. R.: La Risec — Neville II — Veruarde. 4. R.: Bramvlc — Jntriguer — Mister Mack. S. R.: PerdicaS — L'Slventnre — Quettevillc. K. R.: Ritt Senrvlai —> Coconas — Grippe Sou. Instinkt Bon IlIsa ttonroM-t.o««o In der llntergrundvahn sitzt ein Dackel mit der dazugehörigen Dame. Er sitzt da» mit jenem über» lcacnei» Ausdruck, den nur ein Dackel hoben kann. Er scheint durchaus mit sich zufrieden und hat eine unbedingt: Aehnlichkcit mit einem jovialcn. spieß bürgerlichen Ha»rsva»cr. Da hält die llnterqrnnbkahn an einer Station. Ein »lcincr Junge steigt ein. Dieser kleine Junge tragt auch einen Dackel im Arme, aber einen künst lichen Dackel mit Tuchfell, schwarzen Knopfungen und Rollen a»v den Beinen. Der kleine Junge stellt scir.cn Dackel aus die E de, so daß er sich gerade aeocnüver dem wirklichen Dackel befindet und auf seinen Rollen rhythmisch hin und her wackelt. Der lebende Dackel richtet sich »nit einem Gesicht, dcsscn Entsetzen etwas Menschliches hat. Er stößt einen kurzen Blasflnu: aus, in dem Angst, Neugierde und Wut sich mischen. Und. von seinem Platz her- untcrspringend, fällt er den vermeintlichen Ri valen an. Aber kaum, daß er an ihn.heran war, und noch ehe der »leine Junge sein Spieltier ausschreiend dem drohend»-»» Angriff entreißen tonnte, hatte der leben dige Dackel gewittert, daß der Ringle vor ihm zwar die äußere Erscheinungsform eines Dackel«, aber weder seine Seele noch sein Blut hatte. Und nachdem ein einzige« Anspringen, eia ein ziges Schnuppern diese Wahrnehmung ihm ver mittelt hat, gesaneht etwas sehr Merkwürdiges. Die Errcgunjt, die Furcht und die Angriffswut verebben mit einem Male. Mit einer unnachahmlich hoch- mütiqen Bewegung dreht er sich um, schnaubt ver ächtlich durch die Rase und geht auf seinen Platz zu- rück. Er legt sich zu den Füßen seiner Dame und schließt di« Augen, al» ob er zeigen wolle, daß sein Interesse für den Kunstdackel erloschen ist. Der stand nun neben dem kleinen Jung«», sah au» leblosen Knopsaugen ins Weite und wackelte dumm beim Stoßen des Wagen». Mir hat der Dackel imponiert. Die oft be gegnen wir im Leben Leuten — sie sind nur der Form nach Menschen. Der Seelenstruktvr «ach aber leb- los, künstlich, hohl. Und dvch, immer wieder legen vir unsere Dünsche, unsere Träum« in sie hinein. ' Wir mühen un«. wir werben, wir kämpfen — wir werden cnltäufcht. Aber wir werden »sicht t''a und versuchen es »miner wieder. Adolf wach Wirklicher Geheimer Rot Professor Dr. Adolf Wach ^Leipzig), der große Rcchtsgclehrte, begeht heute, Dienstag, seinen 80. Geburtstag. Wir hoben bei früheren Anlässen Wachs Werdegang, Ver dienste »ind Persönlichkeit beleuchtet. Wachs über- ragendc Bedeutung ist darin begründet, daß er nicht einer einzelnen juristische»» Disziplin, sondern wahr haft dem Ganzen der Jurisprudenz angehört. In Wach verkörpert sich die große Zeit der deutschen Rechtswissenschaft. Seine Ausgabe des Kcllerschen Werkes über den römische»: Zivilprozcß hat eine große Bedeutung erlangt. Dem Strafrecht und Strafprozeß hat er sich als Lehrer, als Richter, besonders aber als einer der einflußreichsten Teil nehmer an den vorbereitenden Gesctzgebungsarbeiten der letzten Jahre in gleichem Maße hingcgebeu wie dem Zivilprozeß. Mit aller Entschiedenheit ist er für dos Recht des Richters zur Strafmindcrung »ind Niederschlagung in besonders leichten Fällett, aber auch für eine intensive Heranziehung der Schöffen zum Urteilen und für möglichste Gleichstellung des Verteidiger» mit dem öffentlichen Ankläger eingetreten. Sei« Hauptbeitrag zu der vergleichenden Darstellung des in- und ausländischen Strafrechts lüber „legislative Technik*; gilt vielfach al» die Krone seiner wissen schaftlichen Arbeiten. Auch das Kirchenrecht hat Wach in mustergültigen Abhandlungen behandelt. Wach ist dem kulturellen und künstlerischen Leben Leipzigs aufs engste verbunden. Er gehört» dem Borstand de» Kun st verein« und dem Gr» wandhausdirektorium an, er hat seinerzeit da» Bachdenkmal an der Thomaskirch« der Stadt übergeben, und eine enge Freundschaft verband ihn mit Max Reger, für dessen Kunst er wiederholt eingetreten ist. Professor Driesch - Leipzia gerettet. Wie bereits berichtet, wurde Professor Dr. Driesch - Leipzig nach Absolvierung seiner Vorlesungen an der Reichs- Universität m Peking auch zu einer Reihe von Por ttagen in Japan verpflichtrt. Professor Dr. Driesch und seine Gattin sind, wie wir hören, der Erd- bebenkatastrophe nach rechtzeitig entronnen; sic haben Japan am 21. August, also etwa eine Woche vor der Lrdbebenkatastrophc, verlassen, um nach San Franzisko zu reisen. MSdi. Erstaufführung im Neuen Operettentheater. Der Houptvorzua dieser Operette: Die Musil Robert Stolzen», im besonderen die blitzblanke Arbeit, die der routinierte Gesangssatz und ein? ihresgleichen suchende Fcinhörigkeit der Orchestcrbchandlung bekunden. D»e Erfindung — na, wir sind ja auf unterhaltungsmusikolischcm Ge biete so beichciden geworden. Man freut sich heute schon darüber, wcny sich auch ein Opercttenkomponist zu gut dünkt, mit musikalische»» Knallerbsen um sich zu schmeißen, und lieber den Anschluß an die klassische Wiener Gattung der Art anstrebt. Und das tut, von den süßlichen Flötentönen einiger Stellen abgesehen, Robert Stolz mit viel Glück. Jedenfalls hat er sich's bei dieser leichten Musik nicht so leicht gemacht wie Alfred Grünwald und Leo Steil» bei der Abfassung des Buches, das die alte Idee der Scheinehe auf neu bügelt. Das einzige Originelle au der Sache, die »in allgemeinen mehr, im besonderen (Schlafwagen, dritter Akt) weniger harmlos verläuft, ist, daß die Scheinehe von der Seite „Mädis" auch nur eine scheinbare ist. Trotz der Lrfindungsarmut des Buches wurde dem Stücke von einer anspruchslosen Preniieren-Besuchcrschaft freudigster Empfang be reitet. Gespielt wurde unter Regie des Direktors Groß recht wacker, gesungen „mehr oder weniger" (wie Clo, das zweite Mädi des Stückes, zum Ueber- druß versichert). Die Besetzung der beiden Haupt rollen mit der entzückenden Petry und dein würdigen Lippert-Schroth verdient gesperrt gedruckt zu werden; gegen die sonstige, aus der das Trifolium der Gegenspieler hervorgehoben sei (Clo: Charlotte Schaedrich , Baron Stelzer: H. Hoff; Baron Tarnitz: H. Steinherr) ist nur wenig Gewichtiges ein zuwenden. Di« Musik tat unter Itzel» Leitung zuverlässige Arbeit. r. Rrubcfetzu»-«« l» der Oper. In d'Albertcr »Tiefland gelang Anton Maria Topitz eine oute Verkörperung des Pedro. Im Spiel war Natürlichkeit uad Echtheit. Starke Wirkung erzwang die realistische Gestaltung der Schlußszene. Im Ge sanglichen vermochten Topitz und Maria Ianowska (als Maria) mit Geschmack ihr schönes Stimm- material zur Geltung zu bringen. Darstellerisch fesselt: Frau Ianowska durch Feinheiten der psycho logischer» Charaktcrzeichnung. Max Krieners Stinimcharaktsr paßt zu dem brutalen Wesen des Srbastiano; nicht dagegen zum Arresius m den „Totxn Auge n". Zu dieser Partie fehlt es eben an Schmelz und Rundung des Tones. Auch war die Maske nicht geschickt gewählt. Die Neubesetzung blieb ein unzulänglicher Dcrsuch. L. Kl- Um Reinhardts Erbe. Aus Berlin wird uns gedrahtet: Felix Hollaender, der als erster Nachsolaer Reinhardts das Deutsche Theater geleitet hat, wird nunmehr endgültig in absehbarer Zeit zuriicktreten. Im Vordergründe der Anwärter auf diesen Platz stehen jetzt die Namen Jürgens Fehling und Gustav Hartung, beide sind Per- tiGer der jungen Generation. Fehling ist hier als Regisseur der Volksbühne und des Staottycatere bs- kannt. Hartung war bisher Generalintendant des Hessischen Landestheaters. Außerdem tauchen, wie das „Berliner Tageblatt" schreibt, die Namen Viktor Barnowsky, Paul Wegener uad der Frank- furter Intendant Richard Weichert auf. Deutsche Biihnlnwerke in Moskau. Die Moskauer Theater werden in der beginnenden Spielzeit ein-: ganze Reihe deutscher Bühnenwerke zur Aufführung bringen. So enthält der Spielplan de» Moskauer Kllnstlertheaters Schillers „Fiesko* und „Die Räuber* und Hauptmanns „Liga*. Das Kleine Theater bringt ebenfalls „Die Räuber", ferner „Maria Stuart", „Kabale uad Liebe" und „Don Carlos*, Gutzkow» „Uriel Aeosta*, und von neueren Werken „Die versunkene Glock k* und „Flachsmann als Erzieher*. Das Komödicntheater will Schmidtbonn« „Komödianten* und Schnitzlers „Casanova in Spa* herausbringen, das Gabima-Theater, wo in althebräischer Sprache gespielt wird, führt Hebbels „Judith? auf. Die Simm-Oper (ein privates Unternehmen) »vird die „Zauberflöte* und von Wagner den „Rienzi* den „Tannhäuser* und „Tristan* auffilhren. dlu» den Theaierbu««»». (Gcha«fp»el-a«6.) Die Winterspielzetl de» Schausttt<<-cntte» beginiU am kommenden Sonnabend mit Herber» Eulcndergr .LUe» um Geld', das damit nach zw-lstäHri-er M»«se wieder auf dem Spielpl-rn des GcvaufdielKaufes erschein». Die Hauptrollen neben: Franz Stein svtaee»»). Margarethe Thelemann (Susanne), Josef KraH6 (Edunrnd). Bernhard Wildcnbain <LyrUM. Han« Stove (TtluS). Serhart Bünte (Lafstani. Adolf Braunstein (HtlattuS». stvurematte de Bruvn »Ursula». Regie: Fritz Viehweg. Deko»atto»«n nach Entwiirsei» von Fran, SUtsch«. Xr. 21j or«» Hei ocker 8 Vie r»ng« grunck» äs» In miede«, erseh Lreiveo, cki« i dürou. llerr stellt aas u»el äie <U« äse Llureldi KtenckpuoLt ä kervotti^eucke k^xea <liv Ver Verroetuumx» kiriäole anä 4 Konsument«» .^ueküdrunZen ZVnn wno dir v/Llu-nuxspolitisc ec-,kaktsrLt.se runi Reiedsroxisi-MiA runAnrekarmeo s ckaL vir über k schon von via« nous V(Ldru bank kLbsv vev 6k1«ssond«tt vir licbkkitsotLnckpU! stackivm »dl ockvr Ilie! Ist e» uotvenckij rekorm xtsiot» u ockvr lot os nick ckurod vtlftru ton vorLudvrsit letrto ent«Lcicke stollsn ckls ^rrl «Lech«»: ck»s vil ruvA ?sblsr «ul niobb so lsiokt 7» tenckon HtLÜas-km Boi einsr Herren 2utrLnon ru ckio« erseksint ttLsslici tikm: Lvpotk 6ckLttIioaon n« un-ck eovoit «old cksv ist, Zoknlckvsrsckd reib von Devisen r»v< kLssunK erst ooe krauM srvsc Icon ä rru»s »iock. .4ue sicRunx LvL cken rato« bsrvor§obo »uk «leb »« Sie ersodviot sd» von« sie io cker Lestollt ist «Io cki äs« WSbrur^en. nk-sea ckes ckont» national«»» Verke markt, vislloicbt »W»u»8 ist, ckis XLcdcke-m ckis nuten Lnerksont Lus cker Livkubr aukläncklsekon Verekdr denvrte ckio nvao tivrt virck. ck lunAsverksbr äi komme»». .Gacker nllss« ckis Lrkrckru lanckkrottstottsu I rvertunss cken ans tLwsenck 6ritt kls liesst ckoskLlb cker oeuoo sVLKi XusUmcksväkruriz >vürcko »bor ckis tjert sein, cksö es sehr sottvioriss ? ^'Lknrnss cknrohD» Darum v2.ro raum, v: 0 ckor sebvLnkt, vo - ..lotttov" parlnmc nood vrrunsson oiksssunss erst vc Itzibv noch nickt lreuckixkeit cker sokLkt, lnckustrie erkokkt vercken k kurokt vor einer cken Lolsckevism bvcksutenä ewp cknrck LiakSkrnvs «ine <len ssosssovLriiss ru bssoitissen, un sscsetrlick« ItaL: (Ur ckoo LaKIunssi rusedneiben. 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