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LEiprlger?Lged1»tt ua<1 krettsg, «ler» 7. 8ep1«nd« 97Milliarden für hungernde Kinder Am 8. -eutschböhmischrn Sammeltage S70VV Tfchechokrone« Unsere Prager Miteigentümer, die Firma )eüu:. Niercy Sohn in Prag, hat uns aus den ersten Ergebnissen der von ihrem „Prager Tag blatt" einvernehmlich mit uns veranstalteten Sammlung sür die hungernden Kinder Deutsch lands 42 MM Le (Alveiundvierjigtansend rfchechotroneu) in Banknoten überwiesen, lieber diese erste Nate ist wie folgt disponiert worden: 10 000 Tschcchokconen werden an die Quäter- gesellschaft in Berlin fiie Schulspeisungen über wiesen; 10 000 Ts6)echükronLN werden durch Direktor Emil Frankfurter in Berlin zur Verteilung an das Kartell für Mittelstündler geistiger Berufe, an das Lazilicnhaus Berlin Eharlottenburg und an die Waldschule Dr. Zcrnicle gesandt; 10 000 Tschechokronen erhält der bekannte Leipziger Kindermund und Kindcrführer Ernst John, der die Kiüderzeitnng der „bleuen Leip ziger Zeitung" leitet, zur Verteilung an hun- gernde .nindec Leipzigs und seiner Umgebung ozw. an solche humanitäre Vereinigungen, sie sich die H'.nderfürsorge ib Leipzig und Umgebung angelegen sein lauen; 10 000 Tschechotronen betommt die Heils- arniee Berlin sür Mndrrspeisungeu; 2000 Tschechokronen bleiben einstweilen in unserer Verwahrung, bis neue Sendungen ein treffen, die ih e Abrundung auf höhere Beträge ermöglichen. Alle dic'ch Beträge werden in Tschechokrouen, abzugsfrei, verteilt, damit die Spenden unserer deutschböhmiichrn Volksgenossen den hungernden Kindern Deutschlands reitlos und ohne Valuta- cisiksn zugute kommen. Die Spesen für die Verwaltung und die Verteilung des Fonds tragen wir aus Eigenem. Ucber alle Beträge werden Quittungen ein- geholc und für die deutschböhmischcn Geldgeber im „Prager Tagblatt" veröffentlicht. Zn geradezu vorbildlicher Weise hat Deutsch, böhurcn cingegriffen, um die Not unserer Kinder zu mildern; den opferfreudigen Spendern sei auch cur dieser Stelle der wärmste Dank der not- leidenden Jugend Deutschlands ausgesprochen. Es ist zu hoffen, daß sich die bisher von uns aus- gewiesenen und verteilten Sumuren noch wesent lich erhöhen werden, wofür auch die nachstehend veröffentlichte neue Sammelliste beredtes Zeug nis ablegt. Achter EpendenouSweiü Au dcu bisher cingezanaeuen 81 371,bk Lschechottanen Mi» ncueunuqs yewcudet worden Dr. Loh, Prag IM», Leopoidiuc Lunin ZOO, Prof. Ä. 50. Beamte der Böymt scheu ESkomptc-Dank Tcpliy 255. R, G 5M, T. W. 20. Nu MNienNonitt 5. K. SS. F. U. 40. «. Sui. 50. Fosci »telw Lede: 10. Kindersreund, Reicvenberg 10, Fng. L. 3V. Gaste .Las«- Fcnslcr Gucker", Tepliv-Sclwnau 606, «Ute .t5as-' Goldenes Dcvirf". TcpNV Schönau 1'27. .Rein erz" 20, E. N., Lmiu»ow 20, F. Stahl, Sm'cöow 20. seltner. Ladska 50, M. Sl. K. 10>. Unaen., Zizkow 20, Familie G. G. und U. Iw, Ungcn. 5. Elle» u. Vera 30, Lerma NUvy 2.50. Nuonyni Laa; 20. Villa .Panorama". Marieubad 50, Klein garlcyen 5, Ttti. Fiscvcraasse. DrLrm SO. Dr. O. L. Fglan «0, .Nie wieder Kriea!" 30, M. W , Svnchow 31 20. T-rscvgcscllschatt R. Heller 200. Breda. Weinbcra: 50, W. mid H. LSwv 5>4, Man, Kuhn 5V, R. F. 15. Ltctt und K Taiidnp jun. 20, Ungen. Neu haus 100. St. N., Neuhaus 20. R. S. 50. T. K. 20. M. H. in D. 20, A. H. Sw. 2w. Ungen. 50. Norderney 30. 6. Gl. 25. Dr. G. Klausner und Frau 100, 2l. K. 10, »van F. L. 50, Frau M. K. 30. Gustl 20. F. F. 10. K. F. 50. Max Crven 100. Gin Gelübde Iw. Glsa V-, Zezkow 115. F. M. Schubert 25, E. L.. Weinberge 3l>. H. E. I. 2., Suttchow 20. Beamte der Firma Heinrich Mngcr. Prag 938, Herva, Prag 20. Willi und Hansi Morgenstern 10. Dr. S. M. 10. O- N. IW. Sechs Beamte «. -7 H. 30. I. W. K.. Prag IWO. F. Nisser. Nieder- NSMtz 10. Mor. Lanaer. Poprad°FcNa 20. i'inni Kran« köpf, Karbitz :M. I. Schindler L Sohn. Folan 100, F W., i. » Vie Liebe geht durch den Magen Don pslvr Seksr In der ersten Zeit ihrer großen Verliek'h'it, als er sic einmal heftig an sich drückte, passierte cs, daß sein Magen laut und herzlich knurrte. Er mar erschrocken, dachte: „Lächerlich . - . und doch . . . gerade desh"Ib ist es ja in diesem Augen blick ... so dumm." E'n teuflisches (.beschick! Er sah sie an und lächelte gequält; da sagte sie, ein bißchen überstürzt, aber resolut: „Hör' nur — mir mir der Magen lnuirt!" Er wellte etwas agen — man ist ja schließlich Manns genug — aber sie küßte hm: da mußte cr ja schweigen. In d s'm Moment knurrte sein Magen wieder — nach lauter ass vorb<>r. lind sie.' S'" fi'hr init der einen Hand, erschrockentucnd, nach dem eigenen 'Ueg^n, strich mit der anderen über sein Gesich! and so „Hörst d,i? Du hast mich doch zu fest gedrückt" Dann iahen sic sich an und mußten lu'.de lachen. llad er nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Wie groß hast du mich heute lieb?" frag'.!: er und zeigte, nae oft im Scherz, mit beiden Künden eine Nein-, dann eine große Eutfernunq an — „so oder so?'- Sie saa«e: „Sa groß wie die Wei»!" t» Es ging nicht gut in ihrem Leben. Die Folire waren verflogen — über tausend Haünnug'n und Enttäuschungen Ynweg. Er hatte es zu nichts gebracht, lind wa- schon grau und müde. Aber was vor hm lag — war wobt noch schlimmer. Er hotte nich'e, mehr zn erwarten — nur das Ende. Und kener war bei ihm ' - Doch, sicl Sic war es, die nach jeder Enttäuschung, ^rc ihn HcinerSbors io. Dr. 2. L und Dr. F. S. >00. Drogerie Fr. Fantcr, Nndolüwdl 63. K. und F. LMlrttzncx .30. Fl. und M. B-, Ung. Brod 20, F. L., Bcnelmau 10. '--Hering. G. Schneider, Braulloba 10. Ungen., Traulcnau IW, Ungen., Neutttschein MO, Sammlung in der BiUa „Mana", Lialtv 115, Else NuUclta. Komarno 10, N. N„ Bratislava io, L. Nouvicck. 'Over-Ccrckwe 10, C. Gurd, Mariengassc :50, Padslrcl 50, Beamte der Firma N. T. 205, Familie N. 50, Emma K., Praa-Nuslc 50, Hilde und Grell Schmid 100, M. 15, Unacn. 20. Ngncs und Eo'iard 50. H. F. 50, E. G. IW. F. 2. 10, Han» Pbschl, DcuUch- Kralup 22, Walter. Drude, Hilli Trnava Io, Herden und Nolaud 10. Marltia Bärin, Hartwaniv U», ttngcn., Hlonovee 10, Ndoti Hirsch Luv> 10. Manci Groüyapvet, Parlanv io, N. N„ Parkauo io. F. und Dt-creja Eno »anec, Pcruck 5, M. B., Weikkirchliy 2i). Berta Wonl Nein, Sgolranki 20, E. K., Una. Hradisa, 2o. Nnion Hauer, Haid 20, Ungen.. Trcucin ^0, S'llieL", Martcnva» 20, Dr. Frommer, »cvuc 20. Dssi Paul. Karlsbad 20, T. K., Sternberg 20, F. H. M. Neumann, Qlmüv »5. I. G. 50, Ellv u. Karl Pollak. Brünn 50, Hansi Sme- lana. Drcnein '»0. Paula Pollak u. Kinder. Prohnitz .D, Lillv, Nolf uns Miidi Tr.esch 50. Unaen. Budweis 50. H. M., Prag vn. 50, Ferd. Winlker, Prehburn 50. Aas nuferer Sparbüchse, Liidwigsihal 5u, c. ol-n, rcuticl^ Horichowiü 50, Freue Uher. Prohniv >0. El. <9,wer lo. N. P.. Postelverg 10, Friedl und Mäö>. Lilli. Devl Losmiii 2i». Marianne Liix, Brünn 20, Maria Her',, Prag l 2o, Dr. Dl>. Giirmaun. Fuckmautel 20. H. M., Nussig 20. ."xdins Eyotleschatt 2«>. Liebling- Gelntttslaa 25, ?>. K. in Prehlni'g 30. Han» u. Paul, Trauter.au, >0. Fg. .Kolui, Königinllos a. E. 5l>. G. B. 'n», G. B., Hciiirlchsgrüu 55, Stammgäste in Fingers Ncsianraliou, Tranienan 65, grau Mar>e GcUencr, TepUn U»3, Dr. Tcilhcr, Prohmerip 200, Nugcsleuic der Teruliverkc N.-G., Loiunip 195. Eine Sammlung 35. Line Sammlung dlirw Frau Nunlngcr, Marli Dr'edcudors u'17, S. Dleiner, Alonie 25. Frau;, Pepo. N»ueru '26. H. P.. Kalsching 30, Hei,., Sattler, iprür :A>. N. F. F.. Prag I. 30, V. M., Boddalip lii. 2lniii. Nesi Maria und Dtlo Uobn. «^rasliü lO. Uiraen.. Krolnp n. M. Io. Nler. Hosscr, Barac'a 50. '.'liiim FUis. Praq w. Faro Bondaueckv, Prag 50, Paula G. B. .'0, Frina, Enuny und Nein 60. E. H. 50. N. H 2u. llngen., Prag tll. 80. Diegsried Feldstein, .-landen 100. Stammgäste des Easks „<»>rnncr Baum". Telsche» a. E. 240. Ed. W-, Pilsen 2l>, N. F. H. 10. 2 smetucl 20. Fnlci en Lödl '.»lasenaii tl>, Piudour 3l!!>. .Nenscheusreundili lUigcn. 2u0, Bcanilcuschait P. F. 2:!0. Unaen. 50. Nosa Hossner, Pankrap 50, H. und M. T- 29, Belt» et. 5. Taiueu;iinmcr .Deutsches HauS" 3l(>. Eine arme alte Pcnsiouislin 5 Nrinn N., Weinberge 10. Kouiroll- und Buciüialiiulg-abteilniig der '.enuai Bank der deutschen Sparkassen 380. Ungen. loo. Blonde Fnna, Trebiisch 11, D. H. Iw. Personal 2. G. H. 100, Sammliuig einer Bc- nntteuschnsl 800. Frin und Tonu Tcüner Iw Deutlwcs Personal einer Evemischrn Fabrik iw. Berta Basen, Prag lOO. Fliiclion Spitzer. KnrlsvgL 20, Fda Bandlcr 5. Pep! Pollak 5. Ernst Neustadt!, Na*bcim lo, Unaen. 120. Bon einer allen Pcnsionistin 150. Karl Guickncr 10. O. P. 30. Walter Tewivel« lO, R. Kuneri, Weinverae 100. Erlös der nnigewechsclten Marl 33 218 010 lt. Ausweis vom I. Seplcmder 1'>1,30. Zusammen 96 988,88 Tschcchotronen. Fn Mark sind weiter cingegangen: Timon Sos. Preeg 1 WN 000. F. F. 193 950. A. und H. Sch. 55 452, Ungon. 1100, W. n. H. Lvwv Iw 000. Unaen. >2052. Erspart 10000W, Unaen. 25 200, Grctc. Dlmütz Hodolein 1 ow OVO, Ungen. 280 ow. Gäste Eas< „Fcnstcr-Gnckcr", Tevlitz 16WW0. P. Grünwadl, Proßnitz 1 '206 960 L. O. 872 100. Bank für Handel und Fndussne. Prag 2 Ow Ow. E. B. 2. 255 200. Liesl und Annie Gin» 1W0W Karl Glückner 291 800, Fr,« und Tonny Trllncr 9 130, T. H. 116 760, Piudour 8 720 000. M. B. VII N 500. Zusammen: 25 350 801 Mark. Atverkkavifcher QSutzking-fchutz. Dar. in dem Bet.« , einigten Staaten seit 1018 bestehende „Lhildrens- Bureau" hat eine segensreiche Arbeit zur Be kämpfung der Säuglingssterblichkeit entfaltkt, über die in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" berichtet wird. Durch Aufklärung der Mütter durch die Eäuylingsfürsorgestellcn, durch Merkblätter, in denen auf zweckmäßige Wartung und Ernährung der Säuglinge hingewiesen wurde, nahm die Säuglings- sterblichkeit ab, und besonders wurden die Ew kronkungen des Magendarmkanals und der Atmungswcrkzeugc geringer. Während 1915 die Sterbeziffer der Säuglinge imersten Monate mehr als fünfmal so groß war wie die der Säuglinge im 10., 11. und 12. Monat, war sic 1920 geringer. 1921 wurde in den Der- einigten Staaten ein Iahrcsbetrag non 1240 000 Dollar auf 5 Jahre zur Bekämpfung der Kindersterb lichkeit bewilligt, von welcher Summe 50 000 Dollar von dem „Lhildrcns-Bureau" selbst ausgeyeden wurden. Der Rest wird an andere ähnliche Insti tute in dei^Eiuzelstaaten gezahlt. nicdcrwarf, seine Hand faßte und mit ihrer tiefen, klangvollen Stimme sagte: „Geh' — wer wird denn gleich . . ." Sic war es, die in seiner Gegenwart noch fröhlich war, wenn ihr die Tränen dicht im Halse faße::. Eines Tages war das Schlimme da. Es war so weit gekommen, daß sie nichls zu essen hatten. Er stand mit leeren Händen vor ihr nnd sah sie an. Sie fühlte, wenn sie diesmal aufrecht bleibe — dann kann es wohl nicht so schwer sein, auch das Letzte zu ertragen- In diesem Augenblick knurrte ihr Magen so vcr- uehmiich, daß der Mann erblaßte und beide Hände vor die Augen hielt. Da glitt ein unendlich zartes Lächeln über ihr Ge- sicht, und sie sagte: „Ach . . . wie deiR Blagen knurrt!" An» den Konzertsäleu. Wiederum ließ sich die Budapester Sängerin Carola B. Krämer, von Herrn Alex Conrad geschickt am Flügel assistiert, in einem ungarischen Lieder- und Opernabcnde hören. Abermals fand ihr Heller Sopran von strahlender Höhe und ihr lcbhaft-dramatisches Empfinden viel Anklang. Die temperamentvolle Künstlerin sang fast alles in ihrer Muttersprache. Doch auch diesmal wurden manche Stellen mit gar zu großem Kraftaufwand vermittelt, und hin und wieder, so namentlich in der Leonoren - Arie aus „Troubadour", ziemlich unrein intoniert. Iß. Die Rot der Privatgelrhrteu. In der Schrift „Die Rot der deulschcn Wissenschaft und der geistigen Arbeiter" gedenkt der Verfasser Universltätsorofcssor l)I)r. G. Schreiber (Münster), Mitglied des sisichsinges, auch der Privatgelehrtcn. Sic sind eine versinkende Schicht. Gemeint sind jene Wissenschaftler, die nicht eigentlich beamtlich oder 'ehrend mit den deutschen Hochschule verknüpft waren. Sie haben gleichwohl als Forscher und Sammfer der deutschen Wissenschaftsknltur oft wert voll» Dienste geleistet. Es sei nur an die Gebiet« der Geschichte, der Literaturwissenschaft und der Kunst- sorschnng erinnert. Die Entwertung der' Renten, aber auch des Honorar» zwingt sie, irgendwelche andere Bcrdienstmöglichkeitea anfzusuchen. Der- UnglücksfLlle und verbrechen In den Berg«» erfröre». Im Zugspitzengediet auf der Irner Scharte sind zwei Rhein länderinnen erfroren aufgesunden worden, nach- dem sie trotz Warnung mit ungenügender Ausrüstung die Besteigung vorgenommen hatten und von einem Schneeüurm überrascht worden waren. Opfer de» Nordfeesturme». Der Legellogaer „Kurprinz" au« Emden wurde in schwer ve- schädigten». Zustand in den Altonaer Hafen ein- geschleppt. Bei orkanartigem Sturm in der Nord see Halle ein schwerer Brecher sieben Mann der Bc- sntzung über Bord gespült. Der Kapitän wurde so sckjwer verletzt, daß er starb. Srubcnunglüek. Auf dex Grube Dilsbirrg im Saargebiet ereignete sich ein schweres Grubenunglück. Durch niedergehendes Gestein wurden vier Bergleute schwer getroffen. Liner war auf der Stelle tot. Ban den ssrei anderen, die ins Krankenhaus gebracht wur- den, ist ein junger Bergmann bereits gestorben; an dem Aufkommen der übrigen wird gezweifelt. Brand im Warenhaus. Im Dachgeschoß des Warenhauses Karstadt, A.-G., in Stettin ent stand ein Feuer, das sehr schnell um sich griff, lo daß schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr die Hellen Flammen zum Himmel schlugen. Die Lösch arbeiten gestalteten sich sehr schwierig, da durch die Hitze die Dachsteine zersprengt wurden und mehrere Pfund große Stcinstücke auf die Straße herab reg. iieten. Der gesamte Straßenverkehr in der Breiten Straße mußte stillgelegt werden. Verbrannt wur- den die die ganze Ausdehnung des Gebäudes ein nehmenden Möbelilager. Es wäre ein Wert von vielen Milliarden vernichtet. Cm a^ies russisches Kloster uiedcrgebrarmt. Lin berühmtes, noch ans der Zeit Iwans des Schreck lichen stammendes, auf einer der Solowetzki- Inselnim Weißen Meer gelegene« Kloster ist durch eine Feuersbrunst fast ganz zerstört worden. Viele Kunsterzeugnist'e und alte Handschriften sind zugrunde gegangen. Was vom Feuer verschont geblieben ist, soll nach Moskau übergeführt werden. Lholchaepidemic in Mesopotamien. Nach einer Meldung aus Bagdad sind sc'.ä dem 22. August in Basra (Bassora) 105 Personen au Cholera gestorben, in Abandon 48 und in Mnhammerah 2. Weitere Fälle sollen in letzter Zeit nicht mehr gemeldet wor den sein. . , UeberfaN auf die Geliebte Wir berichteten seinerzeit ausführlich über ein blutiges Liebesdrama, das sich am 5. Mai v. I. an der Ecke der Hähnel- und Karl-Heine-Sttaße in Lcipzig-Plagwitz abgespielt hat. Der 23jährige Handlungsgehilfe Walter Max Ltruzyk hotte der 20 Jahre alten Kontoristin K. auf ihrem Wege zur Arbeitsstätte avfgelauert und ihr nach kurzem Wortwechsel mehrere Verletzungen mit einem Küchenmcffer beigebracht. Auch hatte er< das Mädchen mit beiden Händen gewürgt. Der junge Mann hatte sich jetzt vor der Ferien- straftammer des Landgerichts Leipzig zu verant worten. Der Angeklagte gab an, daß er die K. im Jahre 1921 bei eurem Tanzvergnügen kennen ge lernt habe. Er verliebte sich in das Mädchen und trug sich mit der Absicht, es zu heiraten. Die K. löste jedoch nach etwa sechs Monaten das Verhältnis und ließ sich auch nicht wieder iimstimincn. Der ab gewiesene Freier ging dann von Leipzig fort, um in der Fremde Vergessenheit zu suchen. Doch die Ge liebt« kam ihm nicht aus dem Sinn. Er kehrte nach Leipizg zurück, um nochmal» eine Aussprache nut der K. herbeizuführen. Struzyk erwartete das Mädchen. Als es ihn aber wiederum abwics, packte den Verzweifelten sinnlose Wut. Er warf die Geliebte zu Boden und stach mit einem Küchcnmesser auf sie ein. Zwei Männer rissen ihn von dem Opfer weg. Die Ueberfollene hatte außer drei Stichen in den Kopf Verletzungen am linken Ober arm davongetragen. Der Angeklagte, der nach dem medizinischen Sachverständigengutachten «in nervös veranlagter Mensch ist, wurde unter Zubilligung mildernder Umstände zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. * * MilltardevuoterfchlLguog. Der l-jährige Otto Klcemann aus Altona hat in Homburg drei Mil- liarden Mark in bar, einen Scheck der Handels- uad Verkehrsbank Nr. 0W>8 über 3 Milliarden Mark, zwei Schecks der Vercinsbank St. Pauli Nr. 20, 38 und 12457 über 25 375 000 500 Millionen Mark uud 2 219 700 -tt unterschlagen und ist flüchtig. Er ist 1,45 Meter groß, schlank, blond, hat blaue Äugen und trug braune Jacke, blaue Hose, braune», weichen Hut und schwarze Schnürstiefel. Etwaige Wahr- rtdhmungen wolle man schnellstens der Kriminal» Polizei mitteilen. Diebstähle i» der Wiener Hofburg. Im Mobilien depot der Hokburg sind schon seit langer Zeit um fangreiche Diebstähle von Einrichtungsgegen- stöndcn verübt worden. Nicht so sehr durch ihren historischen oder künstlerischen Wert hervorragende Gegenstände sind dort abhanden gekommen, vielmehr handelte es sich um Einrichtunqsgegcnstände de» ge wöhnlichen Gebrauch«. Die Entwendungen haben vermutlich schon bald nach den Umsturztagen be gonnen nnd sind seither Jahre hindurch systematisch fortgesetzt worden. Möbelstück», Teppiche, Feustervorhänge und dergleichen mehr fehlten in großen Mengen. Jetzt wurde der Aufseher Edmund Marek vcrhost-r, der sich als Obmann kn>s Bctncbvro.tcs großen Einfluß gesichert hatte und eigenmächtig »n Filmfabriken und auch an Private Möbelstück« entlieh. In seiner Wohnung wurden Gegenstände aus den Aonnobiliendepots ge funden nnd auch ein »an,res Magazin von Lebensmitteln entdeck», die Eigentum ver schiedener in der Hosbnrg nntcrzebrachtcr Hilfs- aktionen sind. Banditen km Theaicr. Polnische Auf stau d i l ch e sprengten die Aufführung einer drama tischen. Vereinigung iu Kön igsh litte. Die Theaterbesucher wurden mit Gummiknüppeln schwer mißhandelt. Einige Personen mußten ins Krankenhaus geschafft werden. Ein großer Teil der Garderobe wurde von den Baud'teu gestohlen. Räuber im Unterrock. In der Gegen von Branov in der Somatci ircibt seit einiger Zeit eine Räuber bande ihr Unwesen; zahlreiche Einbrüche in Konsum- Magazine und Geschäfte sind bereits auf ihr Konto zu setzen. Das ist nun weiter nichts Wunderliches in jener Gegend, wo plündernde Banden zur Tages- ordnung gehören. Das Neuartige an dieser Räuber bande ist jedoch ihre Kleidung; um die Aufmerksam keit von sich abzulenkcn, tragen die Mitglieder der Bande Fraucnlleidcr. Man kann sich wohl das Erstaunen der Gendarmerie vorstellen, als sie bei ihrem ersten Zusammenstoß mit den Räubern von „Frauen" beschossen wurde. Bisher ist es den Räu- bcrn im Unterrock noch immer gelungen, den sie ver folgenden Polizeiorgauen zu entwischen. Ranbübersall auf eine Bank. Nach einer Meldung aus Madrid sind iu Gijon (Oviedo) vier Räu ber in die dortige Niederlassung der Bank von Spanien e i n g c d r u n g c n. Sie verwundeten «den D''r«-f>or nnd ccnibten EOOOOO Peset»». ''d * WiLSci.aVnc.hme de» Berliner Stnir-eubahL- betrieb». In einer gemeinsamen Sitzung des Ber liner Magistrats mit der städtischen Vcrkehrsdepu- tation ist die Verwandlung der Berliner Straßenbahn in eine Straßenba h »betrieb s- gesellschaft m. b. H. beschlossen worden. Der Antsichtsrat soll aus' vier Magistratsmitgliederu, sieben Lradtverardneten und einem technischen Sach verständigen bestehen. Der Betrieb der StraKen- bahn soll von Sonnabend bis Montag stillgelegt und am Montag in beschränktem Umfange wieder ausgenommen werden. Der Kampf ums Seidel Bier. In Abelskerq bei Ingolstadt kam cs wegen schlecht einggcschäntter Bier- krüge zu einem Krawall, so daß die Polizei eingreifen und schließlich zur Waiie greifen mußte. Darauf wurde auf die Beamten geschossen, die die Schüsse er widerten. Es gab einige Verletzte. Erst durch die non Ingolstadt hcrbeigecilte Landespolizei ionnle die Rnhc wieder hergestelli werden. 500 Dollars für eineu neue» Tanz. Die amerika nische Gesellschaft der Tanzlehrer hat einen Preis von 500 Dollars für einen neuenTanz. rhythmus ausgesetzt, der Onestcp. Twostcv und andere ähnliche Steps verdrängen soll. In dem Preisausschreiben wird betont, daß der Walzer, der „König der Tänze", non dieser Neuschöpfung nicht berührt werden soll: doch soll auch er durch treue Tourcn „verbessert" werden. hältnismiißig leicht wird es dem Kunsthistoriker, zum Kunsthandel überzutreten. Sarkastisch, ober durch aus zutreffend hat Graf Klinckow ström letzthin bemerkt, der wissenschaftliche Schriftsteller verdiene mit einer Druckzeile noch nicht so viel wie der Stroßenkckrer mit zwei Besenstcichen. Da» „Handbuch der Literaturwissenschaft", das van Prof. Dr. Oskar Dalzcl im Verlag der Akademischen Dcrlagsgesellschaft Athcnaion in Berlin- Rcubabclsberg herausgegebcn wird, wird folgende Abschnitte enthalten: Einführung: Gehalt und Gestalt im Kunstwerk des Dichters (Prof. Dr. O. Walzel- Bonn). — Griechische Literatur (Prof. Dr. E. Bethe- Leipzig). — Lateinische Literatur (Prof. Dr. R. Kavpelmachcr-Wicn). — Houptliteraturen Asiens. — Literatur der semitischen Völker. — Romanische Literaturen: Aeltere (Prof. Dr. E. Lommatzsch Greifswald). — Renaissance bis Revo lution (Prof. Dr. V. Klemperer-Dresden, Privat- dozent Dr. H. Hatzfeld-Frankfurt, Pros. Dr. F. N e u b e r t - L e i p z i g), 19. bis 20. Jahrhundert iProf. Dr. H. Heiß-Freiburg). — Nordische Literatur <Dr. A. Kober-Berlin). — Literatur der slawischen Völker. — Aelteste germanisch« Literatur (Prof. Dr. A. Heusler-Basel). — Englisch« Literatur: Mittlere (Prof Dr. Hecht-Göttingen), Renaissance und Barock (Prof. Dr. W. Keller Münster), Vorromantik und 19. bis 20. Jahrhundert (Prof. Dr. B. Fehr- Zürich). — Niederländische Literatur (Prof. Dr. Th. Frings-Bonn). — Deutsche Literatur: Mittelalter lProf. Dr. I. Körner-Prag), 18. bis 18. Jahrhundert, Hochklassizismu» und Romantik (Prof. Dr. O. Walzel- Bonn). Von Goethes Tod bi« zur Gegenwart (Privatdozent Dr. St. Hock-Wien). Der „blaue Ma»»" gestorben. In New York starb kürzlich Kapitän Frank Walter, der viel« Jahre unter dem Spitznamen „Der blan« Mann" die größte Sehenswürdigkeit der Barnumschen Wunder» schau gewesen war. Die Sektion der Leiche erbrachte den Beweis, daß nicht nur die Epidermis de» Manne«, sondern auch das Gehirn, da» Herz und die an- deren Organe ebenso wie alle Gewebeteile gleich förmig blaugcfärbt waren. Man führt diese» Phä nomen darauf zurück, daß Walter sich vor zirka vierzig Jahren, da er al« Ingenieur in einer australischen Mine arbeitet«, ein« Höllensteinvergiftnng zugezoqen hatte, was allerding« nicht hinderte, daß er e»n Ältex von 88 Iahe«« erreichte. Anmerkungen Man kann nicht mit der Welt leben, ohne Yin und wieder Komödiant zu sein... * Es hilft kein Sträuben- wir c«le, groß und klein, müssen zueinander sprechen, wie die Lohnkutscher zu den Dirnen in der Mühle non Iavellc: Ihr nnd wir können nun einmal einander nicht entbehren... * Alle Passionen übertreib«!', sie sind Pas sionen, eben weil sie übertreiben. * Wechsel in der Mode: eine Steuer, welche der Fleiß des Armen der Eitelkeit des Reichen ouflegt. * Tröpic, die von ihrem Poste» abtreten, sie mögen Minister oder erste Kommis gewesen sein, behalten immer eine gewisse lächerliche Dichtigkeit bei. * Es ist unglaublich, wieviel Geist dazu gehörig nie lächerlich zu wirken. Will man in der Welt gefallen, so muß man sich bequemen, über Dinge, die man weiß, von Leuten belehrt zn werden, die nichts davon verstehen. Ein Verliebter: ein Mensch, der lieben«, würdiger sein will, als er je zu sein vermag; daher wirken fast alle Verliebten... lächerlich. Jemand machte Duclas Dvrwürse wegen seiner Vorliebe für die Einsamkeit. Ich bin eben, versetzte, jener, an meine Fehler mehr gewöhnt als an fremde. Rach dem tranzSstschen das Licolas Lpamfort (17901 von I. Fischer. Musikalische Notiz. Da» Deutsche Opernhaus in Eharlottenburg, da» in Leo Blech einen Generalmusikdirektor hervorragendster Art gewonnen Hot, kündigt für die erste Hälfte der kommenden Spielzeit folgende interessante Ur- bzw. Erstauf führungen an: Als Uransfsshrung „Judith und Holofernes" von E. R.v. Reznicek mit Michael Bohnen als Holofernes, als Erstauf führung Bela Bartök» „Ritter Blaubarts Burg" und „Don Juans letzte» Abenteuer" von Paul Graener- Leipzig.