Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192309075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230907
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-07
-
Monat
1923-09
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ein wertbeständiges Geld Beratunsen im Neichrivtrtschaftrrat Berlin, k. September. (Eig. "Tel.) Der 4öäh- runqs - Ausschuß dec. Reichswirtschaftsrate» trat gestern zur Beratung über dir Schaffung eine» rvert- brständiqen Geldes zusammen. Wie. schon berichtet, führte einleitend der Reichswirtschaftsminister non Raumer aus. fiir die Reich dank käme dir Mög- lichkeit der Diskontierung wertbeständiger Wechsel und des Goldmarkscheckvcrkehrs in Betracht, die« be dinge jedoch eine Aendernnq des Baakgesetze», der Wechselordnung und des Scheckgcsetzes, die in Kürze erfolgen würde. Der Minister betonte die Dringlich keit dieser fragen. Anschließend nahm Rcichsbankpräsident Raven stein Stellung zur Dislontpolitik der Reichsbank, der Ausgabe wertbeständiger Zertifikate sowie zur Eiurichlung non Goldmarktonte». Er sieht eine oroße Gefahr darin, die Wirtschaft zu zwingen, sich plötzlich allgemein ans Wc> Geständigkeit nmzustellen, die Rcichsbank tonn in ihrer bisherigen Diskontpolitik tinr kangsain folgen mit Rücksicht ans die Wirtschafte kreise, die sich nicht mit Schnelligkeit Haden umstellen können. Für den wertbeständigen Kredit sei viel niedrigerer Zins notw-udig, als siir den nichtwert' beständigen. Do« Bnnkgeseh müsse dahin abgeän dert werden, daß verschiedene Sähe sowohl im Dis- tont- als onch im Lombnrdverkehr eingerichtet wer den. Die Rrichsbank habe vorläufig einen Ausweg gesucht durch Einführung der Lombardierung van Wechseln, um sofort einen wertbeständigen Kredit einrichten zu können. Der Wechsel soll also nickt diskontiert, sondern nur lombardiert werden. E» handelt sich hierbei lediglich um eine llebergangs- maßnahme. Die Rcichsbank beabsichtigt . wert beständige Zertifikate auszugeken, die als wertbeständige Anlage, ohne daß sic diskontiert werden können, auch als Ersah für ein wertbestän diges Zahlungsmittel dienen tonnen. Der Reichsbankpräsident wandte sich dann gegen die ursprüngliche Forderung, Goldmartkonten einzurichten gegen Einzahlung von Papicrmark. Mau müsse sich darüber klar sein, daß in der Wect- bcstänüigkcil kein Mittel sei, um unsere Währung zu bessern. Mit technischen Mitteln könnte man dies nicht machen. Alle Maßnahmen der Wert beständigkeit tonnten nur das Risiko der Wert- beständigkeit verschieben, nickt ausheben. Die Ein- ohlnng von Papicrmark aus Goldmarkkonlo würde beißen, d'eses Risiko aus die Reichssbank zu ver- ichieben, was eine Zentralnotenbank niemals ins Auge sollen würde. Die Rcichsbank beabsichtigt die Einrichtung von Goldmarikonten dergestalt, daß für große Betröge Konten eingerichtet werden, bei 80 Prozent Einzahlung in Devisen und 80 Prozent in Papicrmark. Einen Anreiz hierzu soll die Prämie bieten, daß der Errichter des Goldmark konto« noch bi»-, Devisenbetrages in Papiermark auf da« Kdnto einzahleu kann. Gin größeres Risiko könnte die Reichsbank nicht übernehmen, sie habe sich ferner entschlossen, die t wldmarkkonten an den Dollar anzuIehnen und Bcht an das Pfund. Zn die anschließende Aussprache wurde auch noch die Frage der Errichtung einer privaten Gold- Notenbank geworfen, ohne daß hierfür sedach nähere Beschlüße gefaßt wurden. Der Währungs ausschuß wird sich heute unter Anhörung von Sach verständigen mit dieser Frage brsassen. Der Vor- sikcude faßte am Schluß der Beratung das Ergebnis wie folgt zusammen: Der Ausschuß hält die neuen Maßnahmen der Reichsbauk für einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Zustande, aber keines wegs siir etwas für die Dauer Erstrebenswertes. Alle derartigen Maßnahmen können selbstverständ lich nur Ueberganst-maßnahmen sein und entheben die Reichsreqierung und die siir die Finanzen verantwortlichen Stellen nicht der Verpflichtung: I. dafür zu sorgen, daß Ordnung in den Staatshaushalt gebracht wird — das bedeutet auf der einen Seite Beschränkung aller überflüssigen und vermeidlichen Ausgaben, und auf der anderen Seite Heranziehung derjenigen Maßnahmen, aus die der Staat Anspruch hat, in einer wertbeständigen Form, 2. weitere wertbeständige Anlage und Zah lungsmittel zu schaffen. Lin plan Lunos zur v^haftung Zeignerr Dresden, 6. September. (Eig. Tel.) Zu dem Streitfall des sächsischen Ministerpräsidenten gegen den Reichswehrminister' erfahren wir noch: Die „Rene Berliner Zeitung" hat am 4. September die Rachricht gebracht, daß Enno den sächsischen Minister präsidenten habe verhaften und ihm den Prozeß wegen Landesverrat» habe mache» lasse» wollen. Diese Meldung ist zutreffend. Jener Berhaftungsplan wurde nngcblich wegen der Per» i.sfentlichung gefaßt, die der. sächsische Ministerpräsi dent über die Reichswehr gemacht hotte, und wegen welcher dann auch das Verbot an die Reichswehr erg ug, an der Berfassungsscter teilzunehmrn. Dies« Dinge waren übrigens schon in der leisten Erklärung der sächsischen Regierung vom 3. September anye- deutet. /siir den Fall, daß von Berlin au« diese Tatsache abgestritten werden oder als Mißverständnis dar» gestellt werden sollte, kann schon jetzt erklärt 'ver- den, daß di« sächsische Regierung behauptet, d« Richtigkeit nnchiveisen zu können. Vas verhahte Nepubttk»Zchutzgesrtz Dresden, 6. September. (E i q. Tel.) Wegen der Veröffentlichung eines Berichtes vom Deutsch nationalen Parteitage, in dem die Worte vorkomen: .Die Gesche zum Schuhe der Republik sind nur Gesehe zum Schuhe der Tyrannei", war dec vrranlwortliche Schriftleiter und Verleger der Zei tung »Deutsche Wacht", Stadtrat Sedlatzek, vom Schöffengericht Dresden nm 18. Imst zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Al« Berufungs instanz hat seht die 4. Ferienstraiknmmer de« Land gericht« Dresden da« Urteil ausgehobrn und eine Geldstrafe von 4 Millionen Mark auaarworfen. Der Beriet müsse in seiner Gesamtheit gelesen nnd be- !-«!pr!ger trachtet «erden; er sei nicht al» sogenannter -eh- artikel anzusehen. Die ungezogene Stelle verstoße aber gegen den Paragraphen des Echuhgesehes. Vie Sanierung in Oesterreich R. U, Wien, Anfang September. Die Stabilisierung des Kurses der öfter!- reichisch en Krone, in der mau die Grundlage de« Gesundungsprozesses zu scheu hat, ist iu erster Linie die Frucht einer zielbewussten Politik der Oester- reichischen Rationalbank. Zwar hat sich der Bank notenumlauf im August gegenüber dem Vor monat um 273 Milliarden erhöht, während sich die Girovcrbindlichkeiten um 22 Milliarden verringerten. Da jedoch in der gleichen Zeit der Barschah der Nationalbank durch beständige Einlieferung aus- ländischer Zahlungsmittel eine Steigerung vou 235 Milliarden erfuhr, ist im Deckungsverhältnis der innlanfenden Banknotcnmenqe eine Verbesserung von 47 auf 49 Prozent eingetreten. Dem Rückgang des Lebenshaltungs indexe« um weitere 4 Prozent tn»n keine be sondere Bedeutung bcigemessen iverden, da in den lehten Tagen die wichtigsten Artikel wieder im Preise oestiegen sind. Unter den Einnahmen stehen ou erster Stell« die indirekten Steuern, die im Juni allein 144 517 Millionen (gegen Ist 722 Millionen im September 1922) betrugen, dann folgen die Staatsmonopole mit 162 525, die Zölle mit 75 ststk) Millionen. Während der Völkcrbundsplau im ersten Halbjahr 1923 Gesamteinnahmen non 2 281 A'5 Millionen Kronen vorsieht, betragen diese 2 454 962 Millionen. Allerdings muß hcrnorgehoben werden, daß die Ausgaben ebenfalls höher sind als sie der Sanierungsplan vorsieht, so daß die -albjahrsbilanz einen Abgang von 2931 400 Mil lionen Kronen ergibt, der sich hauptsächlich durch die großen Zuschüsse zu den Bundesbahnen und die enormen Pensionen oder Abfertigungen keim Beamtcnabbou erklärt. Der Generalkommiffar Dr. Zimmermann drängt auf einen weiteren Abbau von 109 009 Staatsbedienstetcn, der sich nach uaä BLnäelsreHuaA triluug revolutionärer Kampfwerte bedeuten würde. Al» warnende» Beispiel, wohin die Schaffung kleiner Pufferstaaten führe, wird auf da» Eaargcbiet verwiesen, wo die primitivsten Rechte der Koalitionsfreiheit mit den Füßen getreten niirden. Auf» eindringlichste sei daher vor der separatistischen Tendenz zu warnen. Eine ähnliche Entschließung wurde in der Indu striestadt Lamprecht gefaßt. Die dortige Arbeiter schaft erklärte, daß alle Bestrebungen, die auf eine Lostrennung des linken Rheinacbietes vom Mutter lande hinauslaufen, mit Entschiedenheit von ihr be kämpft werden würden. Vie japanische Katastrophe Paria, 6. September. (Eig. Tel.) Die Mel dungen über die Zahl der Opfer bei der japanischen Erdbebenkatastrophe sind noch widersprech end. Roch einer Londoner Meldung hat der komman dierende Admiral der Flotte der Vereinigten Staaten eine drahtlose Meldung anfgcfangen, wonach die offizielle Abschätzung der Opfer in Japan folgendermaßen lautet: 240 900 Tote und 459 900 Vcrwundcte für Tokio und H)okohama. Anderseits ist in San Franzisko eine Meldung eingetroffen, wonach der Ministerrat die Zahl der Toten für Tokio auf 10 090 und für Yokohama auf 190 000 schätzt. Außer dem sollen in den beiden Städten zahlreiche Ver wundete vorhanden sein. Dieselbe Meldung fügt hinzu, daß sich die Lage in Tokio bessert. Die Wasserleitungen konnten in der ganzen Stadt wiederhergestellt werden, ebenso ist die Beleuchtung in vier Stadt teilen wieder in Gang gebracht worden. Lebeus- mit! el beginnen einzutrcffen. Sechs Kreuzer mit Lebensmitteln sind in Potohama und Schimangawa eingetroffen. Rach einer Depesche au» Osaka ist de» französische Generalkonsul in Yokohama, de Iardin , bei der Erdbebenkatastrophe u m - gekommen. Lin Augenzeuge London, 5. September. (Eig. Tel.) Ein Augen zeuge telegraphiert der »ESestminster Gazette" Oie ertbesiändige Anleihe -es Deutschen Reiches und -er Reichskanzler Sirssemann „An alle Schichten des Volkes richten wir die Aufforderung, diese deutsche Goldanleihe auf» kräftigste z» unterstützen. Sic sott uns ein» »er Mittel sein, um die Geldinflation zurrten« dämmen, die Verhältnisse geschaffen hat, unter denen weite Volksschichten in Deutschland kaum noch über die notwendigsten Subsistenzmittel verfügen. Wir richten den dringenden Appell an alle Parteien, an dieser für nnser Volk so entscheidend gewordenen Frage mitzuarbeiten. Fn dieser Frage gibt es keine Parteimeinnngcn, in dieser Frage ist die positive Mitarbeit jede», der die Verhältnisse zu bessern vermag, vater ländische Pflichterfüllung, die wir dankbar be grasten." Rede in der^ttzungve) Ncich4«agS am 14.August 1923. Zeichnungen können bei der Reichsbank und bei den im Pstpspekl angegebenen Stellen sowie bei diesen durch Vermittlung sämtlicher Banken, Bankiers, Sparkassen und Kreditgenossenschaften be wirkt werden. ZeichnungSpreiS 190"/», bei Einzahlung von Devisen und Dollorschatzanweisungen 95"Das kleinste Glück laulel aus den Gegenwert von 1 Dollar. seiner Meinung viel! zu langsam vollzieht. Bis Ende 1924 soll der Abbau dieser großen Zahl voll zogen sein. Wie dies gemacht iverden soll, geht allerdings au« dem Programm des Sanierungs plane« nicht hervor. Da« peinliche Gesämst bleibt den neu zu wählenden Nationalrat überlasten. Der vom Generalkommsssäi nach Wien berufene englische Eisenbahnsachnerständige William Arm orth hat fein Gutachten über die Reform der Bundesbahnen bereits fertiggestelll. Leine Vorschläge lauten auf planmäßigen und groß- zügigen Personalabbau, Verschärfung der Be stimmungen über die Dienstzeit im Bahnbetriebe, sowie Erhöhung der Tarife. Man stehl auch da wieder, daß die österreichische Regierung gezwungen wird, sich ganz auf den Abbau von Masten an Existenzen rinzusteelln. Die dadurch unter der Staatsbeanitenschaft hernnrgerufene Stimmung, nnter der dir gesamte Verwaltung seit mehr als zwei Jahren leidet, dürste auch bei den bevorstehen den WcchKen zum Ausdruck kommen. Starkes Aufsehen hat der Wechsel In einer der wichtigsten Abteilungen der Finauzncrwaltunq ge macht: der Rücktritt des Srktianschesa Schwarz- wald von der Leitung der Währung«- und Kredit sektion. Dr. Schwarzwald, der zn den am häufigsten genannten Persönlichkeiten Oesterreich« gehörte und auf Gedeih und Verderb mit drm Gelingen de« heute noch lang« nickt abgrschlostenen Sanirrungswerkes verbunden schien, verläßt nach berühmten Mustern den Dienst de« Staates, um eine gesegnete General» ratvstelle in einer nnter dem Einfluß der Bank von England stehenden Großbank anzurrcten. Boshafte Zungen erinnern bei dieser Gelegenheit daran, daß der englische Sckatzkanzler im Unterhaus von drm Abgeordneten Maedonald gefragt wurde, wie es denn möglich gewesen sei, daß die Bant von England dem armen Oesterreich gar so barte Anleihekedingungen' anferlegt habe. Kommunisten gegen Separatisten Frankfurt a. M., 6 September. (E i g. T e 1.) In der Pfalz wenden sich die Kommunisten mit aller Entschiedenheit und nicht ohne Erfolg gegen die Separatisten, Unionisten und Syndika listen. So nahm eine kommunistische Funktionär. Versammlung in Ludwigshafen eine Resolution an, in der gesagt wird, jedem klassenbewnßten Proletarier sei es eine Selbstverständlichkeit, daß die Losreißung de« linken Rheinufers — abgesehen von der Zersplitte rung eine« großen Wirtschaftsgebietes — eine Zer- folgende Schild rung der Katastrophe in Pokohoma: Ohne Warnung erfolgte am Sonnabend der erste furchtbare Krack. In einem Augenblick war die blühende Stadt in einen lictsterloch brennenden T r ü m merh a nfcn verwandelt. Der Erdboden in der unteren Stadt non Pokohama senkte sich, und das Wass-r der Bucht stieg durch die breiten Risse in de» Straßen rnsch empor. Zehn Minuten nach dem ersten Erdstoß war die ganze untere Stadt non Wasser überschwemmt. In dem Heschästsbezirke liegen unter d"n Trümmern der schönen englischen nnd amerikanischen Geschäftshäuser und Banken zweifellos zahlreiche ausländische Geschäftsleute be graben. Als die Gebäude zusammenstürzten, über- tönlen die entsetzlichen Schreie der Opfer sogar dos Krachen der cinstürzcnden Häuser. Die wenigen Personen, die sich retten konnten, mußten untätig Zusehen, wie da« schnell um sich greifende Feuer die unter den Trümmern liegenden Schwer, verletzten erfaßte, ohne ihnen Hilfe bringen zu könnest. Da« Feuer, das von einem starken See wind geschürt murde, trat anscheinend an Hunderten von Stellen zugleich auf, so daß alle Abwehr maßnahmen vergeblich waren. Tausende non Per sonen wii-den aus Schreck über den Tod ihrer nächsten Angehörigen gelähmt oder brachen von der Uebcr- anstrengiing lot zusammen. Die japanischen Dienst- boten der Ausländer haben mit rührender Treu« die ihnen aavertrauten Frauen und Kinder zn retten versucht. Bei diesen Versuchen haben sie vielfach den T«d gefunden. Oie Zahl der Gpfer 100 AM Tote, 600 000 Verwundet, 4 Millionen Obdachlose. Pari». 6. September. <Eig. Tel.) Der .Petit Parisien" berichtet au« London: Die amerikanische Flotte in Asien wird hxute nacht in Yokohama er» nmrtet. Ihr Führer Admiral Henderson hat durch drahtloses Telegramm drm Kommandanten der ame» rikanischen Flotte im pazifischen Ozean Admiral Elrcrle mitgeteilt, daß die neuesten Abschätzungen die Zahl der Toten in Tokio und Yokohama aus 209 000 und die Zahl» der Verwundeten auf 450 000 an- geben. Diese Zahlen umfassen aber nicht die Opfer in den anderen Distriktc>n, deren Liste wahrscheinlich krettig, äea 7. TepßEwLe» 300 000 Namen aufwetse. In dem Maße, in de« man sich augenblicklich ein« genaue Vorstellung von den Folgen de» Unglilck» machen könne, müsse man mit ungefähr 400 000 Toten und 600 000 Berwun- deten uird 4 bi« 5 Diillionen Obdachlosen rech, cn, von dekcn anscheinend viele zum Hungertodc verurteilt sind. Ein französischer Manöver Gens, 6. September. (Eig. Tel.) Die Ver- treter der Kleinen Entente, die unter sich übrigens in der griechisch-italienischen Frage nicht vollkommen einig sind, hoben gestern abend eine mehr al» zweistündige Besprechung bis gegen 11 Uhr nacht« mit der französischen Dele gation, d. h. mit deren Mitgliedern Hanoteonr, und de Iouncnel, über den griechisch-italienischen Konflikt gehabt. An« dieser Besprechung ging her- vor, daß die französische Delegation Zeit gewinnen möchte, nm der Botschafterkonfcrenz in Paris ein»n Beschloß finden zu lasten, der dann dem Völkerbnndsrat nichts mehr zu tun übrig ließe. , Damit, so meint man. würde sich auch am einfachsten die Frage der Zuständigkeit des Rate» lösen, in der Mussolini den Stein des Anstoßes für das faschistische Italien sucht, indem der Rat sich dann mit der Frage nicht mehr zu beschäftigen beraucht, da ja Griechenland auf der Botschaftcrkonserenz non vornherein seine Unterwerfung unter ihre Beschlüsse zngesagt hot. Dabei ist nicht zu übersehen, daß die Mächte der Botschafterkonfercnz genau dieselben sind wie die, die einen ständigen Sitz im Völker- bundsrot innehaben. E« macht also recht wenig Unterschied, ob etwa die Instruktionen der franzö- sischcn, englischen, italienischen und japanischen R.' giernnq nach Paris oder nach Genf gedrahtet wer den. Maßgebend ist nur der französische Wunsch, einerseits Mussolini durch Ge fälligkeiten zn gewinnen «da er heute zn mächtig ist, um auf anderem Wege gewonnen zn werden) und anderseits den in Paris zurzeit so unbeliebten Völkerbund auszuschol- t en. Es scheint übrigens, als ob Frankreich sich mit Unterstützung Mussolinis nur ein neues Handclsobjekt sichern wollte, um es sich bei postender Gelegenheit, die sich vielleicht bald findet, von Eng land wieder abkaufen zu lassem Das wäre die französische Uebersetzung dessen, was man früher italienische Politik nannte. Diese Politik aber tonnte für ihre Erfinder eine schwere Enttäuschung bedeuten, denn England hat heute trotz seiner ganz offen egoistischen Politik den ganzen Völkerbund fast ohne Ausnahme und darüber hinaus noch Amerika für sich, wenn auch manche kleinere Staaten e» an« Angst nor Frank reich nicht offen einzuqestehen wagen, während Frankreich immerhin heute sich seine Freunde be reit« erkaufen mnß. Es ist sehr mahrscheinlich, daß der Bölkcrbunds- rat seine Besprechungen bereits heute fortsetzt, da Lord Robert EecU auf die schnellste Erledigung dringt. Im Ruhrgebiet Esten, 6. September. <Eig. Tel.) Gestern wurden in Mülheim 500 Milliarden Mark, die auf einer Handkarrc zur Reich-bonkstelle trans- portiertt werden sollten, von den Franzosen beschlag- nahmt. Es handelt sich um Reichsbanknoten, die noch nicht numeriert waren. In Duisburg wur den gestern auf dec Stadthauptkastc über 63 Mi! Norden, auf der Neichsbanknebenstelle in Hamborn 30 Milliarden und auf der Rcichsbankstellc in Bochum 17 Milliarden fortgeuommen. Die französischen Maßnahmen gegen die Versorgung der Bergarbeiter mit Deputatkohle gehen so weit, daß jetzt sogar die Mitnahme von einzelnen Stücken Brikett« verboten wird. Beim Bochumer Verein nahmen die Arbeiter für ihren Hausbrand nach Schiästbeendigung täglich etwa 1 bis 2 Stücken Briketts mit. Am Dienstag nachmittag besetzten die Franzosen die Ausgänge des Bochumer Vereins mit Gendarmeriepostcn und nahmen den Arbeitern die Briketts ab. Auf ein m Lastwagen wurden sic gesammelt. Der Ertrag war aber sehr gering. Vor dem Bochumer Kriegsgericht murde in der letzten Sitzung ein Antounfall ver handelt, der durch die Schuld eines französischen Chauffeur« veranlaßt und bei dem ein deutsches Mädchen getötet worden war. Der Ehauffeur wurde, vom Kriegsgericht zn zehn Tagen Gefängnis nnd zu einem Franken Geldstrafe verurteilt. * Pari«, 6. September. (Eig. Tel.) Die „Iour- nee industrielle" äußert im Leitartikel die Hoffnung, daß Paine ar6 die Reparotionsfrage und die Frage deutsch-französischer Industrie- vereinbarungen nicht al» zwei vollkommen verschiedene Probleme auffasten möge, wie es in scheinbar offiziösen Zeitungsartikeln wiederholt ge schehen sei. Solche Unterscheidung wäre nach der .IonrnSe industrielle" ein Beweis dafür, daß in fran zösischen Regierungekrciscn die Legende von der Gol dmark, mit der Deutschland die Kasten Frank- reich« füllen werde, immer noch fortlebt. Da« Indu- strieorgan betont demgegenüber, daß die eventuellen Wirtschaftsvcreinbarungen nicht nur für die beteiligte Prinatindustrie von Nutzen sein werden, sondern auch für die Forderungen de« französischen Staates an Deutschland große Bedeutung habe, zumal da Kredit operationen zur schnellen Abtragung der deutschen Schuld nur auf der Grundlage dauerndem Verein barungen zwischen deutscher und französischer Wirt- schäft denkbar wären. Die „Ionrn^e industrielle" fährt fort, es handele sich dabei keineswegs nur nm den Austausch von Kohle und Erz und auch nicht um die industrielle Beteiligung, sondern um eine Summe von Möglichkeiten auf dem Gebiete der Produk tion, der -andklsbezikhungen und der Arbeit. Man könnte auf die Einzelheiten heute noch nicht eingehen; aber es sei klar, daß auch die deutschen Leistungen für einen raschen Wiederaufbau in Frankreich und Belgien in weitem Umfange von der Schaffung deutsch-fran-ösischer Wirtschostsvereia- barungev abhingr». v« Seit i 237 grö Dr. K. L Verlag r Buch ^c Amme Hauptstak am Ging, und Flut wenigen < achtet we sauten S< GewalttL Usu 1S10 vulkanisch Wenn am amerikani Vulkanisr Land ist, j tz die sich v können. Unter forschten p nnter den vom 15. Z welle ist gewesen; « einsamen j 7600 Hör Kat, statt: Riesenstäd Welle voi Menschenli wellen, w Erdbeben i werden nn Erdbeb einem zrm verechenbai Sonvta trscheo Po nimmt ihr, nächsten '^11 Uhr, Richter, mann" in iprechen. A für Freita, feier muß i Ministers a Die De, stehenden < der Ortsgi Partei hat an der kom stellung ein Di« EU nn Scpteml Sie verkeh: 30. Sept noch in der gefahren. Falsche Mark" und letzter Zeit Rcichsbankn .Fünf MiV 2S. Juli 1« Wasserreiche- tcten Pflan getaucht, die der mangelt Echtheitsmer fasern — m dieser Fälscj deckunp vo führende Ai lohnrmgen. verkehr ist treten, als ii vorn ABsen Gestüt Was hat gültigen Nep wart z« sag neuen fitWchl Vorkriegszeit ren Anstnmci seignenrtnm sinnen ärmer ihrem Raufe sie durchfühll den Nerven. S t r a n ß' v geistreiche Koi machen wolle des Sehnen« zichrmgen zn auf die Gegei gonder, allgev Symbolik. N gegen Strauß punkt da« W Abseits steht Palaestrina, daß er aus e lucht. Endlich: van prächtige. Wo aber z lich Neuem? nen: Hin de an die Impr< Zentrum de« Dohrheitssuch seiner Weltan Aber hier äuß gesunde» Mu! Musik das da« Drama. Einakter bewe ist, in die Nee nrts ver »die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)