Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 22.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-22
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. Lug«»» k Erscheinung, ehrlich Stein» im erzwang er en Mann sein Herr Poincar- ne". Woraus lösen die Ein läufigkeit der ichlich hundert Deutsche Die polnische m überreichte ung von beantwortet, icgonnen, daß n wegen der ehörigen aus richtete. De- , Fälle dieser eist um weit delte, prüfen schon Ende evangelische ks stellte sich r Polen, zu zu Reprcssa- rblieb. Der worden. Ls Berlin und ng nachwies, Beschwerden m gar nicht ärt« sich die aller Aus- rhandlungen r Sistierung dir unter- h an diesen Ausgewiese- der Aus- ßlich wurde neun Tagen klamattonen Äsungen in zu beenden, n Repreffa- uck, daß es m Anschein den Ostsee druck wird i Thorn in in Brom- st harmlose schuldigung )ie deutsche 'ewnßt un- ierung ge- hten Graupe eine Der- innen. inisterium >on drei itne Serie u 200 000 k geprägt amkeit no stellt rrter Zei- :ektorium ehend zu irscheinen Syndikus ep, zum eten. Wirth !>l« R, - neral- cschetnen Schwank sein Selbst- Keine ur dann n. Ich ld hoch ist als ktt-n- rchseb Itk, rurd« imrg- h-tnt it pr Auch t drr vor gute« eitet« jöme", chtsinn »lend» et un» Seit rrvolk" t oder siaung - ihrer ltigen Tenor «men. Vö Yin RS Lin sonderbarer Heiliger von Kurt »elimitit Mit dem Okkultismus wird viel Unfug getrieben. Zwar ist keineswegs alles, was unter dieser Flagge segelt, Unsinn oder Schwindel. Ls gibt vielmehr sicherlich auch heute noch zwischen Himmel und Erde viele Ding«, von denen sich di« Schulweisheit nichts träumen läßt. Aber es genügt nicht, daß man mög- lichst wenig Schulweisheit besitzt, um diese Dinge erkennen und deute» zu können. Im Gegenteil, wer sich vermißt, ohne gründlich« wissenschaftliche Schulung an die Beschäftigung mit .okkulten" Dingen heranzrüretrn, läuft nur um so mehr Gefahr, sich täuschen zu lassen un- aus falschen Prämissen falsche Schlüsse zu ziehen, die zu heilloser Geisterverwirrung führen. Haben schon ernste Männer der Wissen- schäft, die an strenge Beobachtung und scharfe» Denken gewöhnt find, auf dem Gebiet des Okkultismus oft arg daneben gegriffen, so ist der Laie noch viel weniger imstande, hier Wahre» vom Falschen zu unterscheiden. Darum kann nicht eindringlich genug vor unwissenschaftlichen okkultistischen Experimenten und Spekulationen gewarnt werden. Aber die Lr- fahruna lehrt leider, daß der Drang zum Geheimnis vollen bei vielen Menschen stärker ist al« die Neiauug, auf ernste Warnungen zu hören. Vielleicht macht es auf dies« vielen mehr Eindruck, wenn jemand zu ihnen spricht, der sich selbst in geheimnisvolles Dunkel hüllt, sich wie ein Magier im Zaubermantel gebärdet und ihnen in feierlich-mystischer Sprache von uralter verborgener Weisheit redet, um sie so, in weihrauchduftenden Nebel eingewickelt, von den gefährlichen okkultistischen Grübeleien abzuwenden und einer reineren Welt- und Lebensauffassung zu- zufübren. Diese inuuerbia originelle Aufgabe hat sich ei» ungenannter Zeitgenosse gestellt, der unter dem rätselhaften Namen Bö Pin Rtz eine ansehnlich« Reihe sauber ausaestatteter Bücher in die Welt sendet (Verlag der Weißen Bücher, München, und Verlag der Magischen Blatter, Leipzig) und jetzt tu dem Kom ponisten Felix Weingartner «inen begeister ten Apostel gefunden hat. Felix Weingartner war, wie er in s^nem soeben im Rhetn-Beriag in Basel und Leipzig erschienen Buch über seinen .Meister" Allttvock, äea 22. Lugust ?LKesber,«Lit Teuerungrzahl 1 für Leipzig (Statistisches -Amt Leipzig). Stichtag 20. 8. 1922: 42 84S440 Mk. Stichtag I«. August: 32 886 430 Stichtag 13. August: 27901140 Die Teuerungszahl 1 stellt den Mindestauswand einer Familie von Mann, Frau und drei Kindern im Alter von 12, 7 und IN Jahren für Nahrung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung innerhalb eines Zeitraumes von vier Wochen dar. Nach den Preisfeststellungen vom 20. d. M. sind vom Statistischen Landesamt Sachsen folgende Index ziffern der Lebenshaltungskosten errechnet worden: Gesamt index für Ernährung, Heizung, Be leuchtung, Wohnung und Bekleidung 52S707, De- samtindex ohne Bekleidung 471 387 (1913/14 --- 11. In der Woche vom 13. bis 20 August sind mithin die Preise der bet der Statistik berücksichtigten Güter um 46,7 Pro-, bzw. 81 Proz. gestiegen. Finnischer Besuch in Leipzig Am Sonntag weilte eine au» 120 Angestellten bestehende finnische Reisegesellschaft in Leipzigs Mauern. Für Empfang, Unterkunft, Besichtigung der Leipziger Sehenswürdigkeiten usw., war vom Gewerkschaftsbund der Angestellten (GDA.) in um- fassender Weise Sorge getragen worden. Von Nürn berg in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ein treffend, wurden die Teilnehmer auf dem hiesigen Hauptbahnhof herzlich willkommen geheißen. Herr Matz ko vom Aufsichtsrat de» GDA. hielt eine Be grüßungsansprache, der sich ein Willkommcnsgruß des Vertreter» der Verwaltung, Fuhrmann, an- schloß. Herr Fuhrmann brachte die Freude zum Ausdruck, die der GDA. empfinde, daß die finnischen Gaste bei ihrer Reise durch Deutschland auch in Leipzig verweilen. Die fremden Gäste nahmen diese Ausführungen mit lebhaftem Beifall auf und brachten ihren Dank in einer Erwiderung ihres 1. Vorsitzenden, Herrn Richard Linkkonen (Helsingfors), zum Ausdruck, der die in Deutschland bisher geschauten Schönheiten pries und begeisterte Worte der Anerkennung für deutsche Tatkraft und unsere kulturelle Arbeit fand. Herr Linkkonen gab ferner seiner Genugtuung dar über Ausdruck, daß es den Teilnehmern nunmehr auch vergönnt sei, die Handels- und Meßstadt Leipzig besuchen zu können. Am Sonntagmorgen machten die Teilnehmer eine Rundfahrt durch die Stadt und besichtigten darauf das Verwaltungsgebäude des GDA. Am Montag morgen 7 Uhr erfolgte die Weiterreise nach Berlin. Die endgültigen Wohnungsmietev zur Messe. Wie un» vom Meßamt mitgeteilt wird, sind die endgültigen Mieten für die Herbstmesse für die vier Klassen der Wohnungen aus Grund der Indexziffer vom 22. August nunmehr festgelegt, und zwar: auf ein« Million für Klassel, 780000 für Klasse 2, 800 000 «it für Klasse 3 und 280 000 für Klasse 4. * Beim Lebensmittelelnkauf bestohlen. In einem Lebensmittelgeschäft in L.-Thonbcrg ist einem Ar beiter, der für seine Arbeitskollegen Waren eintaufen wollte, ein Betrag von 28 Millionen Mark aus her Gesäßtische gestohlen worden. Dec Betrag bestand au» Schecks der Firma August Scherl über 1F und 7 Millionen Mark. Etwaige Wahrnehmungen werden an die Kriminalpolizei erbeten. Ei» aufgehobenes Schwurgerichtsurteil. Das Ur teil gegen den Schuhmachcrmeister Msieyre, der vom Schwurgericht Berlin zu 18 Jahren Zuchthaus ver urteilt worden ist, hat da» Retchogericht auf die vom Verteidiger eingelegte Revision aufgehoben. Mischke hatte seinen elfjährigen, au» erster Ehe stam menden Sohn Alwin, dessen er sich entledigen wollte, an einsamer Stelle in den Teltowkanal gestoßen und vor seinen Augen ertrinken lassen. Die neue Ver handlung wird voraussichtlich in der nächsten Schwur- gerlchtsperiode stattfinden. Mischke kann jetzt aber auch nur noch wegen Totschlages verurteilt werden, l-elp-lger Isgedlstt uu<1 UsoäelsKettuug da «ine Abänderung de» ersten Spruche» der Ge- schworenen zuungunsten eines Angeklagten gesetzlich nicht zulässig ist. vor der Leipziger Herbstmesse Bom 26. August bi» 1. Septemster wird in Leipzig die diesjährige Herbstmesse stattftnden. Wie au» der starken Nachfrage nach Ausstellungs raum hervorgeht, wird die Beschickung der Messe durch die Industrie der der früheren Messen in keiner Weise nachstehen. Mit mehr al» 13 000 Ausstellern wird auch diesmal wieder zu rechnen sein und somit ein Mustermarkt zustande kommen, der in der Fülle und Btelsettigkett des Gebotenen einzig und allein in der Welt dasteht. Wie bisher wird die Messe wiederum in zwei räumlich getrennte Teile zerfallen, in die All gemeine Mustermesse in der Innenstadt und in die Technische Messe, verbunden mit der Baumefse, auf dem städtischen Ausstellungsgelände am Bölkerschlachtdenkmal- Von der Technischen Messe ist nur die Sondermefse für Kino, Photo, Optik und Feinmechanik abgcgliedert, die in erweitertem Umfange auch jetzt wieder in der Turnhalle am Frankfurter Tor untergebracht wird. Die AusdehnungSvestrebungen, die in-be- sondere aus der Technischen Messe zutage treten, haben hier verschiedene Umgruppierungen zur Folge gehabt. Ander» liegen die Verhält nisse in der Innenstadt. Außer dem in der Weiterausführung begriffenen MeßhauS „Union", das als Ausstellungsstätte später erst in Frage kommen kann, sind hier neue Meßbauten nicht entstanden. Es ist höchsten» zu erwähnen, daß die Textilmesse insofern eine Erweiterung er fahren konnte, al- außer der bereit- im Früh jahr in Benutzung genommenen Grassi-Tex- tilmeß Halle jetzt auch ein Teil des Grasst- Textilmetzhauses mit für Ausstellungszwecke frei gegeben worden ist. Ebenso wird jetzt zum ersten Male Aas erste Stockwerk de- bekannten, am Königsplatz gelegenen Kaufhause» Steigerwald L Kaiser mit für die Textilmeise herangezogen. Einen vollständigen Wandel in der Belegung mit Ausstellungsständen macht sodann das Meßhaus „Kosmos" an der Gottschedstraße durch Hier sind zu dieser Messe zum ersten Male Muster- ausstellungen von Glas und Porzellan, Haus haltungsgegenständen und von Galanterie- und Lederwaren untergebracht. Eine Aenderung ist auch unter den Ausstellungen im Universitäts gebäude insofern eingetreten, als man jetzt hier nur noch kunstgewerbliche Erzeugnisse vorftnden wird, nachdem vereinzelte früher dort untergebrachte Ausstellungsstände von Uhren und Schmuckwaren den übrige«, speziell der Edelmetall-, Uhren- und Schmuck messe dienenden Meßhüuscrn, also in erster Linie Specks Hof, Hotel Sachsenhof, Hotel Grüner Baum und dem Meßhaus Sachsenhof, zugewtesen worden sind. In der Wandelhalle des Alten Rathauses wird auch diesmal wieder, wie zur Frühjahrsmesse, jedoch in noch weiterem Umfange, der Bund der russischen sozialistischen Sowjetrepubliken ausstellen. Die Russen bringen hier in größerem Umfang als zur letzten Messe Heilkräuter, Borsten, Flach» und Hanf, Roh felle und Häute, Rauchwaren, Därme, Rohtabak u. a. nach Leipzig, während im Grasst-Museum di« Er zeugnisse ihrer Volkskunst gezeigt werden, also in erster Linie Handarbeiten, Spitzen, Stickereien, Spiel- waren, Holzschnitzereien, Gewebe, Teppiche, Halb edelsteine u. a. Erwähnt sei noch, daß die Entwurfs und Modellmesse diesmal eine Sonderausstellung von Entwürfen und Photographien vorbildlicher Meß stände, Kojen und Verkaufsräume der Allgemeinen Mustermesse veranstaltet. Für den L i n k ä u f e r b e s u ch rechnet man auch diesmal wieder mit hohen Ziffern. Die Flucht vor der Mark im Inlands und im ßusammenhanze damit die Warennachfrage durch lne Konsumenten hat die Lager der Händler geleert und weift diese notwendigerweise auf die Leipziger Messe hm, um sich von neuem einzudecken. Für die ausländischen Besucher kommen zunächst Paßerleichterunaen in Betracht, sodann ist die Ein- und Wiederausfuhr von Waren, die zur Ausstellung auf der Messe bestimmt sind, erleichtert worden. Wichtig für alle Meßbesucher sind sodann die Fahrpreisermäßigungen um 28 Prozent, die man bei Benutzung der vom Meßamt ver anstalteten Geselkschafts-Sonderzügr genießt. Der- artig« Desellschafts-Sonderzügr mit Fahrpreis ermäßigung gehen von folgenden Endstationen aus: Karlsruhe, Frankfurt a. Lt., Stuttgart, Nürnberg, München, Koburg, Meininyen, Oderberg, Bre»lau, Stettin bzw. Königsberg, Hamburg, Bremen, Han nover Münster, Köln, Elberfeld und Düsseldorf. Bon Stuttgart, Frankfurt a. M., Hannover, Altona, Berlin, Dresden, Lhemnitz, Plauen t. V., Saalfeld und Erfurt au» wird der Zugverkehr nach Leipzig überdies durch Einlegung von Verwaltungs-Sondrr- zügen noch wesentlich verstärkt. Für den Auslands- verkehr sind Sonderzüge von Amsterdam, Warne münde (für dänische Meßbesucher). Saßnitz (für schwedische Meßbesucher). Prag, Wien und Lindau (für Schweizer Meßbesucher) vorgesehen. Linen An- spruch auf die Sonderzüge und Fahrpreisermäßigun gen haben lediglich die mit Ausweis versehenen Aussteller sowie die Inhaber und Käufer von Meß abzeichen. Die Unterbringung der Meßbesucher ien Leipzig ist gegen früher noch erleichtert worocn. Insbesondere hat die Preisfestsetzung der Wohnun gen diesmal eine Regelung erfahren, die allen Klagen über Uebervorteilung seitens der Wohnungs vermieter von vornherein die Spitze abbrechen dürfte. Die Wohnungen sind je nach ihrer Güte in vier Klassen eingeteilt, und »uar wird mit Rücksicht auf die dauernden Geldwertschwankungen für jede Klasse ein fester Preis auf Grund des dann bestehenden Lebenshaltungsindex festgesetzt und kurz vor der Messe bekanntgegeben. Die Vermittlung der Woh nungen erfolgt durch das Internationale Verkehrs bureau, G. m. b. H., Abteilung Wohnungsnachwei» (Wohnungsnachweis des Meßamts), Markt 4. Vom 23. August bis Ende der Messe befindet sich der Woh- nungsnachweis, wie bereits zu den früheren Messen, auf dem Hauptbahnhof, wozu jedoch noch bemerkt sei, daß hier nur Privat-, nicht aber Hotelzimmer vermittelt werden. Hier werden dem stadtunkun digen Fremden auf Wunsch auch Führer, dem der deutschen Sprache nicht Mächtigen Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Einer Uebervorteilung der Meß- besucher insbesondere im Hinblick auf die Ver pflegung dürfte auch dadurch vorgebeugt sein, daß neben der Preisprüfungsstelleun Rathaus künftig auch eine Stelle zur Entgegennahme von Anzeigen im Meßamt und voraussichtlich auch noch an einigen anderen Hauptvcrkehrspunkten eingerichtet wird. Unter allen Umständen strebt man eben darauf hin, wirksame Maßnahmen zur Be kämpfung der Uebervorteilung von Meßbesuchern, insbesondere durch Einrichtung einer schleunigen Justiz, zu treffen. Leipziger Metzamtsgeld als gesetzlicher Sahlttngrmittel Das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig ist im Hinblick auf die bevorstehende Herbstmesse (26. August bis 1. September) vom Rcichsfinanz- Ministerium durch Verfügungen vom 17. und 20. August ermächtigt worden, ein eigenes Notgeld heruuszugeben, das am Donnerstag, 23. August, in den Verkehr gebracht wird und im ganzen Reiche al» gesetzliches Zahlungsmittel Geltung hat. Dieses Notgeld des Meßamrs, das aus 600 000- Nlark-, I-Million-Mark-, 2-Millioncn-Mark- und 8-Millionen-Mark-Scheinen besteht, ist also nicht zu verwechseln mit den von Privatfirmen zurzeit als Zahlungsmittel ausgegcbencn Gutscheinen, Schecks u. dergl. mehr. Wie wir hören, haben sich bereit» zahlreiche große Firmen an das Meßamt gewandt, um gegen zur Vcrfügungstcllung anderer Zahlungsmittel dieses im ganzen Reiche vollgültige Metzamtsgeld zu erhalten. Die Scheine zeichnen sich durch eine künstlerische Aus führung aus. Auf der Vorderseite tragen sie charakte ristische Bilder von der Leipziger Messe, auf der Rückseite steht folgender Ausspruch des sächsischen Kurfürsten August aus dem Jahre 1581, mit dem er kurz das Wesen der Messe und die Aufgabe der Meß- Verwaltung kennzeichnet: „Ls muß beydes, Keuffer und Derkeuffcr beysammen sein und die Sache dahin erwogen werden, daß beiderseits Leuthe die freyen Märckte zu besuchen nicht abgeschreckt oder abgehalten werden, anno 1881." Mit der Ausgabe dieses Notgeldes dürften auch alle Bedenken der Ausländer, daß sie ihr Geld in Leipzig nicht gewechselt bekämen, gegenstandslos werden. bekennt, früher selbst dem Okkultismus ergeben, bis Bö Pin RLs Bücher und dann dieser selbst in sein Leben traten und ihn bekehrten. Der Apostel wahrt im allgemeinen das Geheimnis, mit d«m sich der »Meister" umgibt, verrät aber doch, daß dieser ein biederer Familienvater und Maler ist. Daß er in diesem seinem Beruf etwas leistet und daß seine Kunstwerke mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit im Einklang stehen, sieht man au» den dem Wein- gartncrschen Buch beigegebenen, übrigens recht guten, Reproduktionen. Was will Bö Pin Ril? Er behauptet — was seiner Lehre in den Augen vieler zweifellos einen besonderen Reiz gibt —, es sei ihm verstattet wor den, „uraltes Weisheitsgut" zu verkünden, — „denn de» Menschen Bahn ist an der Schwelle eine» jener lichten Höfe angelangt, die auch in tiefster Nacht zuzeiten Hoffnung geben. (Man lese diesen Satz laut und stelle sich vor, daß Bö Mn RL» Bücher von der ersten bi» zur letzten Silbe in diesem selben hüpfen den Rhythmus geschrieben sindl Ls ist schwer, sich der Wirkung solcher Sprechweise zu entziehen, die den einen begeistern, den anderen einschläfern mag.) Pü Mn RL erklärt also, seine Lehre nicht erfunden, sondern aus alten Quellen geschöpft zu haben. Da ist richtig. Sie ist nämlich ihrem Inhalte nach nicht andere», al» Mahayana-Buddhi»mu«, jene Umgestal- tung und Erweiterung der Lehre de» Buddha, die in Tibet, China und Japan herrscht, wiedergegeben je doch in jüdisch^hrtstlichor Ausdruck-weise und mit biblischen Bildern geschmückt. Man errät hiernach leicht, daß sie ein« gewisse Verwandschaft mit der Theosophie und der Anthroposophie hat, aber sie unterscheidet sich von diesen Richtungen, die Bö Mn RL ausdrücklich ablchnt, doch in wesentlichen Punk- ten, besonder» dadurch, daß sie di» Theorie von den drei Ebenen nicht anerkennt. Es ist nicht zu leugnen, daß Bö Mn RL» Schriften viele hohe und gute Ge danken enthalten und daß sein System durch sein« Geschlossenheit imponiert — wie wär« es auch ander» möglich bei dem „uralten Weisbeitvgut", das er durch sie vermittelt! Aber über dl« Form, in der er seine Lehre vortriigt, läßt sich streiten. Wem sie ge fällt und wer es nicht vorzteht. selbst zu den Quellen binauszusteigen, auf den kann Bö Mn Rß tiefen Ein druck macken, wie mau an Felix Weingartners schwärumrischer Verehrung sieht, zu» mindeste» können seine Schriften als Gegenmittel gegen un fruchtbare und gefährliche okkultistische Neigungen heilsam wirken. Aestmarkpreise im Kunstverlag. Die Vereinigung deutscher Kunstverleger hat beschlossen, zur Ein führung von Festmartpreisen überzugehen, weil da« Schlüsselzahlfvstem bet der katastrophalen Verelendung der Paptermark nicht mehr gegen Substanzverlust und Geldentwertung schützt. Der Festmarktpreis wird au- dem Dollarbricfkur» er rechnet. Für einfarbige Aupferdrucke betragen die Iestmarkpreise je nach Größe 1—16 Mark. Wertbeständige Theaterpreis«. Aus Berlin wird un» gedrahtet: Einig: führend.' Berliner Bühnenleiter haben beschlossen, mit Begum der neuen Spielzeit den Preis der Eintrittskarten für die Theater auf etwa 14 des im Jahre 1V14 geforderten Goldpreises festzusetzen. Der billigste Platz würde einen Grundpreis von 30 Pf. haben, der teuerste einen solchen von 6,30 Mark. Diese Grundpreise werden dann mit der Indexziffer, die täglich an der Abend kasse angeschlagen werden soll, multipliziert. Der Georg-Büchner-Preis. Am diesjährigen Der- fassungstoge ist in Hessen zum erstenmal der hessische Staatsprei« oder Dcorg-Büchner-Prei» ver liehen worden. Di« Preisträger sind der Komponist und Kirchcnmusikmcister Prof. Arnold Mendels sohn und der Arzt Dr. Adam Larri llon aus Wlesbaden, der im Mai d. I. seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Jeder Preis besteht au» 3 Million,.» Mark und einer künstlerischen Urkunde. Eine Photographieau-stellnug. Bom 3. bi st. September findet im Rahmen der Berliner Photowoche im ehemaligen preußischen tzerren- Hause eine Ausstellung statt, die die Entwicklung der Photographie von ihren ersten Anfängen bi- zur Gegenwart veranschaulichen sollen. Dl« Aa-- stellung wird mit der diesjährigen Tagung de« Zentralverband«- Deutscher Photograph«ndereine und Innungen eröffnet Hschschuluachrichte, Prof. Dr. für. Justus Wil helm Hedemann in Jena hat einen Rus für österreichische» bürgerliches Reckt an di« Universität Dien erhalten, nachdem ihn die dsrftge Juristen- fakultät an erster und einziger Stelle als Rachfslher Wellfpachrrs vorgeschlagen hott». Xr. 198 Seite 8 LILusIrLvrl« lst ckla vss üsdsn »L« «revLIvrrv»« AI». 8 «»tttütt Hb«» IVO Sette» I^ense- «teN rr. ttt»e» LV Mrrstrellerrv» eiTeter LLUsetler. 18 wevette» lensvle See Lieser vor» Ser I erelei» dl» »rrr letzter» Setter 1. „Der v'ill iidor» Assr", älo la ^warlk», ! ttollaoä, äor Lcbvois uoä lo Ltoot» Carlo »plaleoäe, paestsoäs kortsstruog ä»r ^dao- teuer äv, ^lsistsräetosttiv» Katar Vaaärax, ' voo Osorg krüscbol (ill. voo Uutr Lbrao- dvrgar). 2. „kcrlmuttor", «los »ukregeaä» ero- > tlseka Kov«Ila voll dailloa Dawparawaots, voo kftitL liermaao (lll. voo Kurt Opit»). 8. „Lia geaislar klau", «los gedaimols- > voll« Verdreobvrgssodiokt« äs» VLuea lvaa > Ljsrua (lll. voa blax 2-ckoob). >4. „Lia, l^saäpsrtia", äio aowutig «iaäar- gagodsao Ovsediedts «loar ausolasväarga- govgonsn Varlodung, voa llaloisa v. vasuliau (ill. voa ilurt tialligaasiaeät). 8. „vio Oollvorosata", ä«u» argralkaoäv Sobiclrsnl «iao» im Lswpk uw »oioa Ldr» uuterlisgeaäsa ^Vivoar lLloäsrkrilulaia», voo llslens VVeilea (ill. voa Hua» llSbasl). 6. „iiöoigsdiut", äis dlareiüooäv LrLübluog oiaer kavolutioo iw viaaeaswato, voo Hel- > mutk bi. vüttcdsr (ill. voa Klar I^uä>vig). 7. „vio Vorsuebuag", äas spaaaaocka Lrlabois eias» liarraoroltar» mit oioar dloo- äoaä »edüaao, varkübrarisebau krsu, voo ?aul Oüatder (lll. voa Usoas L. ?üug). 8. „vor Vibvssr", aioa vow 2»uder äo» ksrasa Os lau» umvadt» Iäskasga»ed1edta, voa Hobart XustarUtr (ill. voo llwtl Orltlr). S. „Kia anwtiglieber Stevreh", aloa kaia- gsseblivaoa, »müsaota kiovalla au» äer woo- ä8osa Oessllsckatt, voa Paul ?r»olr (ill. voa j Uslwutk bl. Later). 10. „krao»i»Il»", äio »Uwwuagsvollo Oo- »ediedta oiovr ladoas- vaä Uoboäurstlgeo Tilororia, voa liaoa vstdga (UI. voa Uaoas I^aagooderg). 11. „Lia k>eua仫lttät»äiea»t", äi« du- worgovürrto LrEUuag voa «loow iäoal gvriektotoa läaaoa, ävr mit viaor idw aur üüebtig dvüaoutea vamo, äsrea Lloä «laoa Valor braucht, verbviratot »lrä, voo Ovorg Illrsodlolä (ill. voo Otto Vatgvl). 12. „vio kapp»-, Tagaduobdltittor aioa» blaaaos, ävr an »elosr vatrüelcvaäao juogao krau rum ^tteotLtsr varä uaä ikrv iatiwstoo Toilvttsvgsdvimoi»»« »usplauäort, voo llaos v. Kadloodorg (ill. voa Imte kdreodorgsr). biit äiosew advecksluogsrvledvn lodalt bietet „Vas Sie leneett-elete äsäer üoäot äario »tnas kür saloe» (lesedwack. Xuk äow vwseblag elo «igaoartig ralr- voller ttLüedaollopk lo Vierksrdaoäruell, ga- walt voa bulr Ldroodvrgsr, ävw au geaeicd- oelsa Sekiläervr äar elsgaotao kraueovalt. » Hummer 3 aotkLIt kvraor äas Lrgedoi» ä«, kroissossebroikaa»: „vasvalxa ist..." vor I. krSl» kiel oaed dolpriU. kiosr äar kroisdsvvrdar »adiokt» ät» I-Ssuog via: „Vas L>vdo» ist b»io 1^b»u »bov „Vas vadoo". vt«»ar ^usaprued »oiita ^ilgoweingut varäaa, äaoo io äar Tat: Var sied unterhalten will, liest, »Vas badao" uoä vargilit äadai äis kiüta äar Lait. »Veen Lede,-" ttt tu» StreLe»- ist. Sem S»eLLse»MH»Le» nusei Lßeette» erdLttttett. Ve» L»«stp»el» iste» IrVlUt» L »G»sL . ... —
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)