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irr. 192 8oan»deaä, äen 18. Lugurt 1922 117. /»krg. » >2, die »e,amt- (Stadt- u. Vost-I «A, kT» . täaerütnsv 24vm»br ww-Zrtle M.1IOOO. auSW.Jnserent. M.18000. Sonderprrtje: Famillenanz.v. Pnv. wm-ZriieM.4000. GelegenbettSanz. (priv. Natur) u.Stellrnangrb. MW- Zette M.5000. Stellenaes wa> ZeU, M.4000. amil.Bekanntm.Dopprl- mll>-Zl.M.20000.«.au-w ML6000.Rekl 72mwbr.mm-Zi.M.7OOOO.f auöw M.100000.Ausland»an,.m.vaIuraantschI.BeiW«rdrrb.Nachlab Ptatz- u.Da,envortch.unvrr»indl.Srfüa..OrtLeipzig. Posische«lLetpzL004. D.» «etV»i«*r di« «Mtliche« «eNn«»t»ach«,a«, de» Voli^i»r«idi««»s «eivris LiNLSiNUMMSI' SO 000 K2srk 8olla»dea6. «ien 18. Lnount 1922 ^srn-/^USFSvS Beiua-vrei«: Porto. Erscheint tLattch morgen-, autzer Montag«. Hüherr Gewalt schltetzt Srmlluug au«. Schrtttletr» GeschLttSst., Drukierrt Letvrtg. JovanntSaaffe 8 I Fernsprecher Or>«grlvri»chr Sammel-N,.: 70811. Fcrngeiprüche 17O8S-17OS2); ebenda u.tn allen Filialen Anzeigen- u. Avonnrmeni-Annahme; auch nimmt jeder Postamt Bestellungen an. Partei und presse I. s. Leipzig, 17. August. So klüglich das Ergebnis der Aera Cuno- Rosenberg auch ist, so braucht es doch für die Ent wicklung der Republik nicht ganz verloren zu sein. Zum wenigsten laßt sich aus ihm die eine oder andere negative Lehre gewinnen, und vor allem die, daß es für den Staat keineswegs vor teilhaft ist, wenn das Parlament und die politi- schen Parteien bescheiden zur Seite treten, um die angebliche Weisheit sogenannter Fachmänner, wie es die Hauptpersonen der verflossenen Re gierung waren, schalten und walten zu lassen. Man hat nur allzu deutlich gesehen, wie arg die Staatswirtschaft unter der Obhut des mehr oder weniger parteilosen Wirtschaftskundigen Luno heruntergekommen ist und wie übel die deutsche Außenpolitik in der Zeit beraten war, in der ihr der dem Parteiwesen gleichfalls fernstehende Berufsdiplomat v. Rosenberg vorstand. Und man hat auch gesehen, wie es zuletzt gerade die zu ihrer Pflicht zurückkehrenden Parteien des Reichstags waren, die einem schon dem Chaos nahen Stand der Dinge wenigstens so weit aufhelsen und die im Volke um sich greifende Erbitterung so weit zu besänftigen vermochten, daß das seit einiger Zeit im Lande umgehende dör.ede vom unvermeidlichen Bürgerkrieg als bald verstummte, um dem Glauben an die Mög lichkeit friedlichen Wiederaufbaus Platz zu machen. Wenn damit der Parlamentarismus, so darf man hoff.n, in der Dru schon Republik endgültig in sehr«, Rechte eingesetzt-ist, so ist auch der Augen- blick gekommen, einem seiner wichtigsten Organe, der Presse, einige Worte zu widmen. Ihr Verhältnis zu den Parteien ist in der Tat wesent- lich an der gedeihlichen Entfaltung des parlamen tarischen Wesens beteiligt. Denn wie es die klarste Aufgabe der Volksvertretung ist, eine be ständige Kontrolle über die Handlungen der Re gierung auszuüben, so ist es die unabweisbare Mission der politischen Presse, die Parteien und ihre Führung immerfort im. Auge zu behalten und an ihrem Tun und Lassen die öffentliche Kritik zu üben, die allein imstande ist, das poli tische Leben der Nation gesund zu erhalten und, wenn nötig, von Fäulniskeimen zu befreien. Der politische Tagesschriftsteller macht im deutschen Vaterlande häufig die Erfahrung, daß ihm zwar die lebhafteste Bekundung des kritischen Geistes im Kampf gegen gegnerische Parteien zugemutet, dagegen weit mehr Verwunderung als Dank be- zeigt wird, sobald er es unternimmt, die An gelegenheiten einer ihm nahestehenden Partei in den Kreis der kritischen Erörterungen zu ziehen. Und doch gibt es kein anderes Mittel als eben dieses, wenn der in der menschlichen Schwäche begründeten Gefahr vorgebeugt werden soll, daß die Parteien zu Klüngeln, die Führer zu „Bonzen" entarten. Gewiß können im un- mittelbaren Parteidienst stehende Zeitungen nützliche Dienste leisten, doch würde der Partei mann, der auf sie allein angewiesen bliebe, heil- loser Versumpfung verfallen, da er immer nur das Echo seiner eigenen Meinung vernehmen und der Versuchung eines dem geistigen Fort- schritt tödlichen Unfehlbarkeitsdünkels schwer widerstehen würde. So ist es gerade das in den Grenzen einer bestimmten politischen Orientie rung unabhängige Blatt, das der ihm am nächsten stehenden Partei die besten Dienste zu leisten, in ihrer Mitte die lebenspendende Atmosphäre der öffentlichen Kritik zu erhalten vermag. Jedermann kennt die außerordentlichen Schwierigkeiten, mit denen in unseren Tagen gerade die politische Presse in Deutschland zu kämpfen hab and durch die schon eine ganze An- zahl ihrer Organe verurteilt wurden, zu ver schwinden oder aber in den mehr oder weniger offenen Dienst wirtschaftlicher Sonderinteressen überzugehen. Beides ist dem gemeinen Wohle ebenso schädlich, wie es der Entfaltung eines ge sunden politischen Lebens auf parlamentarischer Grundlage hinderlich ist. In diesem wichtigen Augenblick, wo mit der Bildung der „großen Koalition" der deutsche Parlamentarismus in seine Feuerprobe eintritt, schien es uns daher mehr als je angezeigt, auf die Wichtigkeit der durch Ueberzeugungstreue, aber auch nur durch sie gebundenen politischen Presse hinzuweisen, die ihren keineswegs mit Rosen bestreuten Weg zum Nutzen de» Vaterlandes zu gehen sucht. Beispiellose Hausse in Montanpapieren Nachdem die NotverkLufe schon am Mittwoch ein Ende gefunden hatte«, kam heute an der Berliner Börse eine sehr feste Tendenz znm Durchbruch, die sich bei Montanwerken und den bisherigen Favo riten z« einer beispiellosen Hausse stei gerte. Einzelne Papiere gewannen über 10 Millionen Prozent. Tägliches Geld war flüssig und blieb mit 1 Prozent an geboten. Vie französische vesetzungspolltik London, 17. August (Eig. Tel.) Die gestern mittag für die hiesigen Abendblätter verbreitete Agenturmeldung aus Paris, wonach Potncarö die Absicht habe, Deutschland eine Antwort zu erteilen, wird heute von allen Pariser Bericht erstattern der Londoner Blätter in irgendeiner Form bestätigt. Es herrscht nur Meinungs verschiedenheit darüber, welche Form PoincarSs Antwort an nehmen wird. Manche behaupten, daß er in seiner Rede in Charledille am Sonntag bereits Gelegenheit nehmen wird, Erklärungen über den P a ssiv en Wt de rsta nd und den Abbau der Ruhrbesetzung abzugeben, die geeignet wären, die Lage des Kabinetts Strese- mann zu erleichtern, wenn es zu Verhandlungen über die Reparationssrage kommen sollte. Andere Meldungen besagen dagegen, daß Poincarö seine Sonntagsrede zu einer Polemik gegen die unfreundlichen Teile der letzten eng lischen Note benutzen werde, während die fran zösische Note, die Anfang nächster Woche in Lon don überreicht werden wird, sich nur mit der völkerrechtlichen Erörterung der BesetzungSpolttik der französischen Regierung und der Schulden frage befassen wird. Um gegenüber England und Deutschland die Forderungen der französischen Regierung im Ruhrkonslikt und in der Reparationsfrage voll kommen klarzulegen und vor Entstellungen zu schützen, soll Potncarä ferner die Absicht haben, seiner Note an England eine Denkschrift bei zugeben, in der auseinandergesetzt wird, daß erntcht beabsichtige, im Ruhrgebiet zu bleiben, bis die letzte Reparationszahlung von Deutschland geleistet sei, sondern daß sich die französische Negierung sehr wohl vorstellen könne, daß, sobald die deutschen Zahlungen wirksam geworden seien, die Besetzung des NuhrgebieteS durch andere wirk same Garantien ersetzt werden könne. In dieser Denkschrift soll Pdincarä, wie behauptet wird, auseinandcrsetzen, daß interallierte Ver handlungen mit Deutschland über die Repa- rationsfrage erst erfolgen könnten, wenn der passive Widerstand abgebaut worden sei, soweit er sich auf amtliche deutsche Maßnahmen beziehe, daß es aber im übrigen sehr Wohl mög lich sei, daß Deutschland der ReparationSkom- mtssion Mitteilungen finanzieller Art mache, die geeignet wären, die ReparattoSregelung zu fördern. Weiterhin soll Poincarü nach Mitteilungen der englischen Journalisten, die im französischen Außenministerium gemacht wurden, auseinandcrsetzen, daß Frank reich damit einverstanden wäre, die Reparations frage vorläufig auf der Basis einer Ge samtsumme von 50 Milliarden Gold mark, von denen England 11 Milliarden erhalten würde, zu regeln, falls England und die Bereinigten Staaten einverstanden seien, daß die Tilgung der französischen und der italienischen Schulden im AuSlande ausgesetzt würde, bis der Wiederaufbau der französischen zerstörten Ge biete beendet sei und alsdann eine grundlegende Neugestaltung des französischen Budgets vor genommen werden könnte. Sei der Wiederauf bau beendet und habe Deutschland sich im nächsten Jahrzehnt erholt, so werde man eher in der Lage sein abzuschätzen, ob ein Teil der Bond- der Reihe 6 zur Regelung der Schuldenfrage ver wendet werden könne. Vie Antwort an valöwin fertig-« stellt Pari», 17. August. (Eig. Tel.) Die Morgen blätter bestätigen, daß die Antwort Poin- carüs an England auf die letzte Note fertig gestellt ist. Wie der „Matin" wissen will, ist sie bereits gedruckt. Der „Petit Paristen" berichtet, die Rote würde voraussichtlich Belgien mitgeteilt und dann in London überreicht werden. Nach Beberreichung werde sie gemeinsam mit der eng lischen Rote, auf die sie antworte, veröffentlicht werden. Nach einem Artikel des „Matin" hat Po- incars die ganze Note persönlich ausgearbeitet, und zwar im Laufe eines einzigen Tages auf seinen» Gute Sampigny. Der Tejfi der französischen Ant wort ist so angeordnet, daß zunächst in zwei Teilen nebeneinander links die Üebertragung de» Wort laute» und recht» zu jedem einzelnen Punkte der englischen Aeußerung die Bemerkungen Poincaröv stehen. Alsdann folgt als „konstruktiver Teil» die allgemeine Darlegung der französischen Reparations- Politik. Der Vertreter der Sowjetregierung in Rom, Iordanski, unterzeichnete am Mittwoch das Meerengrnabkommen von Lausanne. Abhilfe gegen die Zahlungsmittelnot Berlin, 17. August. (Eig. Tel.) Der Reichs bank ist es gelungeir, den täglichen Notendruck in dieser Woche schon auf 18 Billionen zu bringen. In der nächsten Woche sollen täglich sogar 30 Billionen gedruckt werden. Die Reichsbank beabsichtigt, in wenigen Wochen 100-Millionenmarkscheine heraus, zubringen, ferner sollen in der nächsten Zeit farbige Ein- und Zwei-Millionenscheine herauskommen, die an Stelle der jetzigen weißen Scheine treten werden. Es sind nicht nur, wie bisher, in Berlin zahl reiche Privatdruckereien mit der Herstellung von Banknoten beschäftigt, sondern die Reichsdruckerei hat auch in sämtlichen anderen großen Städten des Reiches Druckereien zu ihrem Zweck eingestellt. Der neue Reichsbankausweis ergibt eine Zunahme des Danknotenumlaufes gegen die Vor woche um 18 Billionen. Dadurch hat der gesamte Danknotenumlauf die Summe von 100 Billionen be reits überschritten. Zur die deutsche Souveränität Berlin, 17. August. (Eig. Te l.) Gegenüber den im Ausland verbreiteten Nachrichten über eine ge plante Lösung des Ruhrkonflitts durch Unterstellung dieses Gebietes unter die Verwaltung einer inter alliierten Kommission nach dem Muster der Rheinlandkommission, erfahren wir von wohl informierter, dem Reichskanzler nahestehender Seite, daß ein solches Projekt mit Wisisn der deutschen Regierung weder von deutscher Seite angebahnt sei, noch überhaupt für Deutschland je in Frage komme. Ls müsse betont werden, daß eine solche Lösung für Deutschland völlig unannehmbar fei. Vielmehr müsse man auf dir Ausführungen Dr. Strese- manns in seiner Programmrede Hinweisen, daß Deutschland in den besetzten Gebieten völlige wirt schaftliche und politische Souveräni tät haben müsse. In der gegenwärtigen Situation werde sich die deutsche Außenpolitik auf der Linie der größten Zurückhaltung bewegen. In die Ausein andersetzung zwischen England und Frankreich, dir nunmehr zur Entscheidung zu dringen scheint, könne sich Deutschland auf keinen Fall einmischen. Es müsse vielmehr jeden Anschein vermeiden, als nehme es für die eine oder die andere Partei Stellung. Au» diesen Gründen sei, wie ja auch Reichskanzler Stresemann ausgeführt habe, im jetzigen Augenblick die Herstellung der Ordnung im Inneren zu gleich die Außenpolitik, die die Regierung treiben könne. Gelinge es, den Staatshaushalt zu balan» eieren und di« Mark — gleichgültig auf welchem Niveau — zu stabilisieren und so die Kreditfähigkeit Deutschlands wieder herzustellen, dann sei der Grund für eine wirksame deutsche Außenpolitk gesä-affen. Bis dahin müsse anstelle außenpolitischer Aktivität große innere Aktivität treten. Vie SPD billigt die Große Koalition verli», 17. August. Gestern trat der Partei ausschuß der Sozialdemokratischen Partei zu sammen, um zu den politischen Vorgängen der letzten Tage Stellung zu nehmen. Nach einem Referat des Partetvorsitzenden Hermann Müller (Franken) wurde mit großer Mehrheit eine Ent- I schließung angenommen, die den Eintritt der Partei in die Regierung billigt. Ein Antrag, der sich gegen die Große Koalition aussprach, wurde ebenso wie ein Antrag auf Einberufung eines Parteitages zur Besprechung der politischen Lage gegen wenige Stimmen abgelehnt. Mißtrauen gegen die Koalition Dresden, 17. August. (Eig. Tel.) In einer Vollsitzung der Betriebsvertrauensleute und Ge- roerkschaftsfunktionare von Dresden sprach Wirt- schastsminister Fel lisch über das neue Reichs- käbinett und über die Koalitionspolitik. Don dem neuen Reichskanzler Dr. Stresemann sagte er, daß er in feiner Programmrede alles schuldig geblieben sei (die Regierungserklärung vom 14. August war übrigen», wie der Reichskanzler selbst erklärte, keine Programmrede). Für die große Koalition könne er (Fellisch) sich nicht erwärmen, doch müsse man hier eine Bewährungsfrist gewähren, die aber nicht nach Monaten, sondern nur nach Tagen, höchstens nach Wochen zu bemessen sei. Vie neuen Reichsangestellten-Lohne Berlin, 17, August. Die gestrigen Verhandlungen im Reichsfinanzministerium mit den Spitzen organisationen der Rei chsb ea mten , der Angestellten und Arbeiter führten zu folgendem Ergebnis: In Ortsklasse soll der Stundenlohn ohne Ortslobnzulaqe für die vierte i Augustwoche SSI 000, sür ungelernt« Arbeiter 327 000 Mark betragen. Der Teuerungszuschlag für die Reichsbeamten und Angestellten wird ab 17. August auf 13 630 Prozent festgesetzt. Der Vuchdrucker-Indexlohn Auf Grund der für Montag, den 13. August, fest- gestellten Indersteigerung von 1822 Prozent und des vom Reichsarbeitsminister festgestellten Aus- gleichsinder von 30 Prozent beträgt der Spißenlohn eines Buchdruckers in der Woche vom 18. bis zum 24. August 36 535 000 Mark. Die Schlüsselzahl für das deutsche Duchdruckgewerbe ist vom Donnertag, den 16. August, ab auf 64 000 festgesetzt. Kündigung im Zeitungsgewerbe Halle, 17. August. Die Zeitungs verlage von ganz Miltelveutschlanv haben beschlossen, wegen ves unerfüllbaren Tarifwochenlohnes von 30 Millionen heute allen Buchvruckergehilfen zu kiinvi- gen «nv Sie Betriebe zu schließen. Es soll versucht werven, vurch einen Negionaltaris viese Krisis zu überwinden. Begünstigung der Bedrücker Elberfeld, 17. August. Nach einer Besprechung mit dem Regierungspräsidenten Grützner in Barmen ist in Düsseldorf der Großindustrielle Kommerzienrat Max Falk, Leiter des Rheinlandkonzerns, wogen dringenden Verdachts der Begünstigung,der Besetzung verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis nach Elber feld gebracht worden. Der Verhaftung Uegt folgen der Tatbestand zugrunde: Seit längerer Zeit wurden durch einen Serben Lanowitsch von den Franzosen beschlagnahmte Waren in Mengen aufgekauft und weiterbefördert. Falk ist dringend verdächtig, diese Weiterbeförderung der Waren begünstigt zu haben. Der Haftbefehl gegen Falk wegen Hehlerei konnte nicht aufreasterhalten bleiben, weil es nicht möglich war, in der gesetzlich vorgescyriebenen Zeit von 24 Stunden Belastungs zeugen aus dem besetzten Gebiet herbeizi'holen. Da das Verhalten Falks den dringenden Deroacht eines Verstoßes gegen die Verordnung des Reichspräsiden ten vom 17. April 1323 rechtfertigt, ist die Angelegen- heit dem Oberpräsidenten in Münster zur Verhängung der nach dieser Verordnung zulässigen Schutzhaft oder Aufenthaltsbeschränkung zur Verhinderung der Rück- kehr Falks ins besetzte Gebiet übergeben worden. Der Oberpräsident hat gegen Falk die Schutzhaft ver- hängt. Falk ist ins Gefängnis nach Herford gebracht worden. Unter dem verdacht des Hochverrats Frankfurt a. M., 17. August. (Eig. Tel.). Gegen den 43jährigen Freiherrn Friedrich von Schrader aus Düsseldorf, der sich zurzeit in Wiesbaden aushält, hat der Ermittlungsrichter des Staats gerichtshofes einen Haftbe ehl erlassen. Freiherr v. Schrader ist verdächtig, Vorbereitungen zum Hochverrat mit einer auswärtigen Regierung getroffen zu haben, indem er in den Jahren 1818 und 19l9 von Wiesbaden aus verschieden« Schreiben an die Vertreter der französischen Re gierung richtete. Auf diese Schreiben find von den Franzosen bestimmte Erklärungen abgegeben worden. Die Absichten Schraders sollen dahin gegangen sein, Teile des Reichsgebiete- vom Reich-- ganzen loszureißen. Vie kuhrinvasion — eine Welt» Katastrophe New Jork, 17. August. (Eig. Tel.) Wie der New Parker Korrespondent der „Frankfurter Zei tung" durch Funkspruch meldet, hat General Allen, der die amerikanischen Bcsahungstruppcn am Rhein befehligte, in den Vereinigten Staaten mit einer Mitteilung gewaltiges Aussehen erregt, in der er offen bekannt gab, daß er der Bundes regierung einen Plan für ein Eingreifen in der Ne- parotionsfrage unterbreitet l>abe, weil er in ver Ruhrinvasion eine Katastrophe für die zivilisierte Welt erblicke. Dollar Ln Derlln swll. LLittelkurs: 2 200 000 2LK. -merllt-illraer Sewmsriü * 8oa«ierkskel «le» L Nsrllo Ku 2.9L7S 1?