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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230817
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-17
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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LttgUVtz »l» Spitzen. je Stunde undlohn fiir sich uin die geb« lehn- iftliche und - Bauherren - zurückzichen arstand vsn 0000 Mark hn sei aber ' rden. ischler. In »Verwaltung ebensmitteln frische viel» agen zu . sind Plakate eisen verab- l Zörbigk verkandlung rchulze einen -en Gerichts- r. Calbe an Bande von seiner Be- :r w ü t e n - Stadtpark le Zsle nu eine Brücke , die Span- Der Auf- öhe erfolgte ichtung der -e gegangen, d Stelle ge- r Nähe des bbogen zu- n unter die 30 Meter urch ver- asser in Das Wasser richtig unter en sich und un wurde» Pfeiler gv- ; Uber de» rffer in den lese senkten englied und Srähme de- nuen. Die an. Durch- inheiten a» und Stelle ehnung der Intriebs der der Eisen- altige Fort- r Erde auch tellon kann, r Entwicklung, : am hesteikür »erikanischon^ iai)re» - 19LL > infwendeten, auen. 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Für den sächsischen Ministerpräsidenten war Geheimer Regierungsrat Dr. v. Nuch erschienen, der die Wünsche Dr. Aetgner» zur Tagung und Ausstellung überbrachte. Namens dc» sächsischen Wirtschaft»«»in ister iurn« sprach Amt», gerichtsdirektor H u t t - Mittweida einige Worte, während Bürgermeister F r e y « r - Mittweida di» Ausstellung in den Schutz der Stadt nahm. Ausgestellt haben Woldemar Schmidt L Co., Dresden, Heinrich Meyer L Co., Leipzig, GLke L Lo., Leipzig, Graubrüderhaus Dresden, Kloster- kelleret Pegau. Leipzig, sowie Gustav Seenger, Waldenburg 1. Schl. Auch verschiedene andere Leipziger Firmen haben in das Gastwirtsaewcrb« einschlagende Artikel zur Schau gestellt, vor allem die Ouietawerke mit ihren Kaffm-Erzeugniflen, die viele Liebhaber finden. Die heimische Tertil- und Möbel- Industrie fehlt gänzlich, eine Tatsache, die allgemein auffällt. Nur die Mittweidaer Firma Schönfeld Lo. hat Erzeugnisse eigener Fabrikatton ausgestellt und findet zahlreiche Anerkennung. Den Weinyandel vertritt die Chemnitzes Firma Johann Lohse. Die Ausstellung wird stark besucht, es sind verschieden« Abschlüsse erfolgt. Am Freitag ist die Prämiierung, für die Ehrenpreise im Werte von 200 Millionen Mark zur Verfügung stehen. E» ick bewunderns würdig, daß trotz der Wirtschaftslage und der Teuerung diese großzügige Ausstellung zustande kam. Darüber sind sich alle Aussteller einig. Auf der Perbandstagung weilten 2S00 Gastwirte aus ganz Sachsen. Der Jahreshauptversammlung wohnte auch der Präsident des Deutschen Gastwirte verbandes, Köster aus Berlin, bei, der eine be geisterte Ansprache hielt. Den Geschäftsbericht erstattete Geschäftsführer W a g n e r - Leipzig. Er stellte den erfolgten Anschluß an den Deutschen Gastwirtsverband fest, wodurch der sächsische Verband eine wesentliche Perstärkung erfahren hat. Leider seien die Be strebungen zur Vereinigung der in Sachsen noch be stehenden Wirtsgcwerbeorganisationen noch nicht von Erfolg gewesen. Den Kassenbericht erstattete S ch le g e l - Leipzig. Danach sind die finanziellen Verhältnisse befriedigend, gleichwohl mußten 25 000 Mark Nachzahlung für Juli beschlossen werden. Künftig soll der Beitrag nach dem Bier - preis für ein Glas festgesetzt werden. In einer Entschließung wurde schärfster Protest gegen die Bierpreispolitik der Brauereien erhoben und von der Regierung Stellungnahme hier gegen verlangt. Ferner forderte man sofortige Fest setzung eines Mindestausschankpreises für ganz Sachsen, der von der dazu bestimmten Kom- Mission augenblicklich auf 70 000 Mark fiir ein Glas Pier errechnet worden ist. Als Ort für dea nächst- jährigen Verbandstag wurde Zwickau bestimmt. Am zweiten Tage der Jahreshauptversammlung sprach Direktor Risse aus Dresden über di« Ab- stinenzbewegung, die da» ganze deutsche Volk entmündigen wolle, wogegen man sich energisch wehren müsse. Bundespräsident Köster sprach über da« Lchankstätten notg esetz, dessen Aus- sührunssbestimmungen der Vorsitzende des Sächsischen Saatinhvberverbanoe», B a.n m - Dresden, erläu tert»!^ Aus den weiteren Beratungen über Perbands angelegenheiten ist zu berichten, daß in einer Ent schließung von der Regierung der Erlaß eine» Pächterschutzgesetzes für Dastwirrslolal» gefordert wird, weil verschiedene Brauereien von ihren Gast wirtspachtern sich 12 bi» 20 Prozent der Brutto einnahme zahlen lassen. Als besonders schlimm be zeichnet wurde das Verhalten einiger Plauener Brauereien, die beim Wncherger.cht ange zeigt und boykottiert werden sollen. In seinem kurzen Referat über die Folgen der Geldentwertung wies Geschäftsführer Wag ner darauf bin, daß die Wirte gar nicht mehr in der Lage seien, vei der rapiden Geldentwertung neue Ware einzukaufen. Der Dastwirteverein Glaucha» wünschte die restlose Einführung des Bedienungsgeldes und rin Antrag des Dezirksvereins Ltokberg die Selbstbeköstigung des Bedienungspersonals auch ia dlr. 1-4 Leite S den kleinen Städten und auf dem platten Lande. Der zweite Vorsitzende Delbk« erklärt«, daß der Per bandsvorstand die Kollegen bet Tarifstreitigkrtten jederzeit unterstützen wolle. Ein Antrag des Chem nitzer Vereins lautete, der Sächsische Gastwirtever band wolle dahin wirken, daß bei Demonstrationen, Umzügen usw. den Gastwirtsbetrteben mebr poli zeilicher Schutz gewährt wird. Auck dieser An- trag soll befürwortet werden. In Sachsen wird be kanntlich eine besondere Goldwertstener erhoben. Das bedeutet eine schwere Schädigung de» Frrmdenver- kehr», weshalb der Perbandsvorstand Schritte unter nehmen will, daß die Steuer fallen gelassen wird. Auf Antrag des Leipziger Gastwirte verein» wurde noch folgende Entschließung angenommen: „Der 37. Sächsische Verbandstag erblickt in den Schreker- und Gartenvercinen eine schwere Scha- digung, weil diese Vereine ihre halbe Konzession mißbrauchen und nur den Zweck verfolgen, an Nichtmitglieder Bier zu verschenken. Der Vorstand de» Sächsischen Gastwirteverbandes wird ausge fordert, alle Wege zur Behebung dieses Auswüchse» zu beseitigen. Die sächsischen Vereine find ver pflichtet, dem Dorstand Material zur Verfügung zu stellen." Zum Schluß der Hauptversammlung besprach Ge schäftsführer Wagner die das Gastwirtsgewerbe noch ueu schwer belastende kommunale Getränkesteuer und die Rückwirkung der Erhöhung derselben. Wenn auch die Steuer nicht zu Fall gebracht werden kann, so müsse gegen die ungerechte Rückwirkung angekämpft und eine Milderung für da» Vastwirtsgewerbe ver sucht werden. Damit hatte die Tagung ihr End« erreicht. Unglüüirfalle und verbrechen Feuer im Frankfurter Hase». Im Frankfurter Westhofen brannte dir der Stadt Frankfurt ge hörende Werfthalle 13 ab. Zn der Halle lagerten Speditionsgüter der Demerag (Donau-Main-Rhein- A.-G.), die ein Raub der Flammen wurden. Der Schaden beträgt etwa sieben Milliarden Mark. Der gesamten Feuerwehr wurde es erst nach mehreren Stunden möglich, das weitere Umsichgreifen de» Feuers zu verhindern. Bücherdiebstahl in Leipzig Nachdem der Bibliothek de» Germanistischen Institut» der Universität Leipzig bereits eine Anzahl wertvoller Werke au» dem Gebiet der indo germanischen Forschung entwendet worden war, ist ihr in den letzten Wochen eine ganze Reihe weiterer Bücher aus dem Gebiet der deutschen Litera tur gleichfalls durch Diebstahl abhanden gekommen. E» sind im ganzen 40 Werke in SS Banden, darunter wertvolle Stücke, wie Opitzen» Uebertragung von Barclays „Argeai»" (Amsterdam 1044); Z. Böhme» „Aurora" (1034); Fischart» „Binentorb" (1L81); For ster» „Ansichten vom Niederrhein" (17SI/S4)- Ger stenberg» „TLnlXleyen" (17SV); F. H. Zaeodi» „Woldemar" (17VS); Lenz' „Gesammelte Schriften" von Tieck, 3 Bde. (18L8); Neumark» „Neu-Sprossen der Leutscher Palmbaum" (1608); Schiller» Gedichte, 1800/03 (Erste Ausgabe). Jedes der Bücher ist mit -em ZiistitutssteMpel versehen. Da» Institut Kittes, fall» solche oder andere verdächtig« Bücher angeboren werden sollten, den Verkäufer zur Rede zu stellen, evtl. Festnahme zu veranlassen und dem Institut sofort Mitteilung zu machen. Stnbrecherb«such im Schlafzimmer. Wegen Ein bruch» und Raube» wurden ein Arbeiter Erich Stein und zwei 17 und 18 Jahre alte Burschen, namen» Paul Dollbrecht und Karl Ebert, in Berlin ver haftet. Di» drei stiegen in der Nacht durch ein offenes Kellersenster in rin Lmnpengrschäft und stahlen einen große» Posten Lumpen, oha« daß dir Geschäftsinhaber, di« in einem R«benraum schliefen, erwachten. Der Ersolg ermutigte zu einer Wieder holung in der nächsten Nacht. Jetzt aber hatten sie es auf Geld und Schmucksachen abgesehen. Als dir Räuber in da» Schlafzimmer eindrangen, erwachten die Geschäftsinhaber. Mit gezogenem Revolvrr for derten die Besucher sie auf, ruhig liegen zu bleiben. sich die Decke über den Kopf zu ziehen und sich nicht mehr zu rühren. Sie erbeuteten so bare» Geld und Schmucksachrn und zogen unangefochten wieder ab. Da» Raubdezernat der Kriminalpolizei kam ihnen aber bald auf die Spur und nahm alle drei fest. Vergiftung des rortbltchen Buddha. Au» llrga, der Hauptstadt der Mongole^ meldet ein Telegramm, baß die Frau de» lebenden Buddha oder Hutuktu auf Betteiben der Bolschewisten vergiftet wurde. Irbtsun Dampa, der Hutuktu, «ar im Jahre 1V1L zum Kaiser der unabhängigen Mongolei ausgerufen worden. Seine Frau aber soll die Triebfeder gewesen sein, daß im Jahre 1V21 der Baron von Ungern-Sternberg an d«n Hof berufen rourde, der den lebenden Buddha hu veranlassen suchte, auck die Unabhängigkeit der äußeren Mongolei zu «rklaren. Ungrrn-Sternberg wurde dann von den Bolschewisten gesangengenom men und kinzerichtrt. Sie brachten da» Land unter ihre Herrschaft und machten e» ohne Zustimmung Chinas zu einem Lei! der verbündeten russischen Staaten. Die Er-Kaiserin wußte ihren Mann dem Einfluß der Bolschewisten zu entziehen, drang in ihn, dem Lande wieder seine ehemalige Unabhängig keit zu schaffen, und beide förderten die Verschwörun- gen, die gegen die Dolsckewistenherrschast angezettelt wurden. Die Anstifter selbst würden gefangen und hingerichtet, und jetzt hat man den rreiblichen Buddha, als die Stifterin der politischen Unruhen, durch Gift au» dem Wege geräumt. vermischtes Der D«izenpr«i» al» Aerztehouorar. Der Aerzte- verein von Weimar und Umgegend hat beschlossen, die Gebühren für ärztliche Leistungen nach dem je weiligen Weizenpreis zu berechnen. * Einschränkung der Spetsrnabgabe in Jena. Wie der Jenaer Stadtoirektor bekanntgibt, ist mit dem Gastwirteverband eine freie Vereinbarung getroffen worden, wonach die Abgabe von Speisen und Getränken in sämtlichen Gastwirtschaften ein geschränkt wird. Da» Mittagessen besteht au» einer Fleischspeise, das Abendessen aus ein« warmen Suppe und eingeschränkter kalter Küche. Wöchentlich find vier fleischlose Tage. Dir Abgabe von Bohnen kaffee wird auch in den Konditorien und Kaffees ein- gestellt. Sämtliche Lokale werden um 11 Uhr ge schlossen. * Devise» für Lebensmittel. Zur Beschaffung von Fett, Reis und Kartoffeln haben die Zeiß- Stiftungsbetriebe in Jena einen Devisen bettag von 3S00 englischen Pfund zur Verfügung ge stellt, ferner zwei Milliarden Mark zur Beschaffung von Kartoffeln. Die Verteilung erfolgt durch de» Konsumverein und die Geschäfte de« Einzelhandels verbandes. Der verlorene Riefenblamaut. Ein Diamant, der mehr als 1000 engl. Pfund wert ist, wurde von eia« englischen Dame Lady Galway verloren und konnte trotz eifrigster Nachforschungen nicht wiedergefunden werden. Di« Wahrscheinlichkeit, -aß diese» kostbare Stück, da» etwa so groß ist rote ein halb« Penny, überhaupt nicht wiedergefunden wird, ist sehr groß, denn der Stein war nicht gefaßt und auch noch nicht geschliffen, ein Ding von gelblicher Färbung, da» fast wie ein Glasstückchen aussieht. Die Dame kaufte den Edelstein bei einem Juwelier, ließ ibn sich in weiße» Papier packen und steckte ihn in ihre Tasche. Sie fuhr dann im Wagen nach Hause und ging nur etwa 40 Meter bi» ia ihre Wohnung, wo sie den Verlust entdeckte. Das Absuchen de» Wagens und des Weges hatte keinen Erfolg. Man fürchtet, daß' der un scheinbar aussehende Stein von irgendeinem Vorüber- § gehenden ausgenommen und weggeworfen worden ist. Vie Not der Grtrkrankenkafte Don der Allgemeinen Ortskrankenkasse für die Stadt Leidig wird un» geschritten: Durch den ungeheuren Marksturz find die Finan zen der Allgemeinen Ortskrankenkasse kür die Stadt Leipzig außerordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Die A^thonorare, Angestellttngehälter sowie die Leistungen an die Mitglieder mußten den Verhältnissen entsprechend aufgebessert werden. Teil weise find die Ausgaben ia wertbeständigem Geld« auf Goldbafis zu leisten. Dabei verlangt man von der AllgemekNen Ortskrankenkasse wöchentliche Dor- au»zahlungen. Besonder» groß ist die Steigerung der Arzneimittelpreise. Der Vorstand und die Verwaltung der Allge meinen Ortskrankenkasse haben sofort Maßnahmen getroffen, die Versicherungsbeiträge schneller herein zubekommen. Zn diesem Bestreben ist die Kaffe leid« nicht allenthalben so unterstützt worden, wie es notwendig gewesen wäre. Der Vorstand verkennt nicht die schwierigen Verhältnisse, die für die Ar- bettaeberschast gerade in den letzten Tagen ia Be tracht zu ziehen waren. Trotzdem muß Vorstand und Verwaltung darauf bestehen, daß regel- mäßig jede Woche bi» spätesten» Dirns tag die Beiträge der Versicherten, die bei der vor ausgegangenen Lohnzahlung vom Arbeitgeber ab gezogen worden find, in den Besitz der Kasse ge- langen. Die Allgemeine Ortskrankenkasse hat Kon- tea bei d« Reichsbank, Sächsischen Staatsbank, All gemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Commerz- und Privat-Bank und Stadtbank. Ebenso können die Beiträge auf Postscheckkonto Nr. Ü1764 überwiesen werden. Bei Nichteinhaltung obig« Zahlungsbedingungen treten 10 Prozent Verzugszinsen für jede Woche hinzu. Künftig wird die Allgemeine Orts- krankenkafse nicht mehr schriftlich mahnen, sondern die rückständigen Beiträge nebst Zinsen auf dem Wege der Zwangsvollstreckung einheben lassen. Die Aufgaben der Sozialversicherung lassen sich nur erfüllen, wenn alle Beteiligten zusammen wirken. Die Arbeitgeber müssen die den Arbeitern und An gestellten gekürzten Beiträge unverzüglich der All- gemeinen Ortskrankenkasse überweisen. Die Ver sicherten sollen daran denken, die Leistungen der Kasse nur dann in Anspruch zu nehmen, wenn es unbedingt notwendig ist. Aber auck die übrigen Beteiligten, wie Aerzte, Zahnärzte, Apotheker und die sonstigen Lieferanten der Kasse müssen sich dar üb« klar sein, ihre Forderungen und Ansprüche im Rahmen des Erträglichen zu halten. Vereine «nv vortrSae «tteterschuvver»anv Sttpzig «. U«-r,r»v. Gruppe Awenta». Jrrttag, 17. August, Uhr. DtonaiSver jamuUun« tu den Kodurger Bier-allen. Dttt-l 8. (Mitt- Russisch« Verein. Sonnabend Schiebers Restaurant, Sramerstratze 3. Verteilung der Einladungen zu den, am 28. August im Vc-loßkeller sMttstndenden groben «etzabend G.-V. „Srllhlichreit" ISIS 8 UHr VeretnSabend Hotel Hochstein. Sonntag. 19. 8. 23 Slystum, S U-r Theater abend. Der Landesverband «ameradschastltcher Vereinigungen e-em. Ang«-, de« Lanbw.-J.-R. 107. Sin Leipzig. Ver anstalter am 8 /9. September in Zwickau i. T. die dies jährig« Jahreshauptversammlung. All« im Bezirk Leip- zig wohnenden Regimentskameraden sind herzlichst ein geladen. reilnehmermeidungen wegen Quartierberest- ftellung können bi» 30. > M. in der Stadtgeschäst-stelle ver -iestg« Vereinigung, Brühl L. Hntgeschäfr. abgegeben werden. Geschäftsverkehr Rechnende Schreibmaschinen. Während die einfache Schreibmaschine geuie anertannterweise unentbehrlich für» Geschäfts leben ist. sind di« mannigfaltigen Verwendung». Möglichkeiten und Vorteile d«, rechnend«» Schreibmaschinen noch nicht so der Allgemein heit bekannt acevordcn, wie «s im chg«nften Interesse -er Berd räucher kreise unbedingt notwendig wäre. In letzter Zett zeig« e» LS aber praktisch «mm« Mehr, datz sich di« rech»e»b« Schreibmaschine in wachsende« Motze den Platz erobert, welcher ihr ge- vübn. und daß die Geschäftswelt die Botteile erkennt, welche die Verwendung solcher vervollkommneten Maschi nen -teltt. Industrie und Handel. Banken, »ttokassen. Schiss- sahttSgeselllchaste», Behörden usw. finden ihren Vorteil in -er «rschafiung rech«e»b«r Schreibmaschi nen. Sie rechnen»« „Urania-Vega"-Schreib masch t n «, auSgestattet mir de» neuesten Vervollkomm nungen a«s diesem Gebiete und in ihren Leistungen aus hoher Warte stehend, ist ohne wettereS dnrcd jeden Maschin«nschreiber zu detSriaea und kann gegebenenfalls auch alS gewöhnliche Korrespondenz-Maschine verwendet werden. Die Firma «lllsel L Bogt. Leipzig, r-omaSgasse 7 dis 9. ist bereit, Auskunft Aber die Ma schinell zu erteilen und Vorführungen zu vereinbaren. Vvr<m»fichtliche Sttttrmrg m» Freitag: Meist heit«, trocken, warm. Spät« Gewitter neigung, stellenweise Regen. Das Experiment 2j Kriminalroman von Okto lOoperixdi d? Koben 1-utr, Stuttzurt.) Renting liebte es auch keineswegs, die Reserven an Energie, die ihm zur Der- fügung standen, ins Treffen zu fuhren. Er hatte es längst erreicht, daß m seinem kleinen Kreise sein leises Dort so beachtet wurde, als wäre es mit lauter Stimme herausgeschrien. Im Verkehr mit Fremden aber, wenn er diesen für nötig hielt, pflegte er Fritz Barray als „Ver- stärkung" heranzuzrehen. Fritz Barray besaß das imponierende Aeußere, das selten seine Wir kung verfehlt. Er war groß und kräftig, das Ge- sicht gebräunt, schwarzlockig und mit energischen dunklen Augen, konnte er als eine jener Man- nerschönheiten gelten, wie sie der sehr jungen s Weiblichkeit tn ihren Träumen vorschweben. Das l Interesse für Frauen — es war für ihn das . Interesse am Abenteuer im modernen Leben — bildete auch den «inen Teil seines Lebens inhaltes. Den andern bildete die Ergebenheit für den um sechs Jahre jüngeren Freund, sie war bedingungslos. Wenn Reming bei einer Unter redung mit Don Mario seine Begleitung wünschte, so fiel im die Aufgabe zu, eben das zu sagen, was Reming gesagt haben wollte. Die Aeußerung von dem in seiner Art ganz unge wöhnlichen Schwindel gab ihm zu denken. Gr stellte keine Fra«, Reming wußte jedenfalls sehr gut, was er meinte, aber Erklärungen lieble er erst zu geben, wenn es dafür an der Zeit war. Sä wolüe Barray nur noch den Termin jener Gesellschaft wissen. „Ich möchte mir erst gewiß werden, wie es mit dem Manne steht," sagte Reming. Er wird ja einige» tn der nächsten Zeit sehen lassen. Ick warte. — Ia," fügte er plötzlich sehr ernst und Nachdenklich hinzu, — „ich hoffe, es kommt nicht auf wenige Tage an." — Jetzt trat doch der Aus- druck der Ueberraschung in Barray» Gesicht. Da» I hieß tn Remtngs Mund sehr viel. Das hieß, I daß einem dieser wenigen, die er liebte, Gefahr drohte. Da» hieß, daß er sich bereit hielt, wann und wie immer dieser Gefahr zu begegnen. lieber die Erfolge Don Mario» wurde nichts weiter veröffentlicht. Das entsprach seinen Wün- schen. Er verweigerte Interviews. Desto mehr ober wurde gesprochen. Man erzählte sich bald von den verblüffenden Resultaten. Seine Zu kunstsvoraussagen konnten nicht geprüft werden, aber die bewunderungswürdigste Kenntnis der Vergangenheit und Gegenwart aller Menschen durfte iym niemand abstreiten. Er erkannte un- glaubliche Zusammenhänge, er wußte von den geheimsten Dingen des Leben». Mit seiner gleichmäßigen, etwas harten Stimme begann er, nachdem er da» Gesicht eines Menschen wenige Sekunden lang betrachtet hatte, zu sprechen: „Sie sind der und haben das getan — und da erlebt, — und das, und das." Er wußte nicht zu wenig, sondern zu viel. Nicht zum Schaden feines Honorars. Schon die erste Konsultation, die «r im Saion eine» schnell reichgewordenen Bankiers gab, führte zur Verdoppelung de» Ho norar». Nicht aus Bewunderung für seme Leistung, wie die bösen Zungen wissen wollten, sondern aus Dank fiir die diskrete, aber deutliche Umgehung gewisser Tatsachen in der Vergangen heit des Gastgebers. Der Tag Don Mario» ge- hörte zu drei Vierteilen den Frauen. Die zah lungskräftige Neugier nahm seine Dienste weit mehr in Anspruch als ernsthaftes Interesse oder Sorge um Zukünftiges. Er gab jede gewünscht« Auskunft, unumstössliche Bedingung war nur das gefordert« Honorar. Sein« Tätigkeit hatte «in« ganz eigentümliche Wirkung, die sich noch lange nach seiner Abreise bemerkbar macht«: Er bracht« den Klatsch zum Schweigen, er wirkt« moralverbessernd. Man er- fuhr durch ihn zu viel und zu Genaues von seinem Nächsten, um nicht befürchten zu müssen, daß auch dieser nun mehr und Genaueres wußte, als dem -oder der betreffenden erwünscht jein kynnte. Dltm begann, die fremde Angelegenheit wieder diskret zu behandeln, um selbst auf Diskre tion Anspruch zu behalten. Das alles Vollzug sich allerdings nu; iy dem engbegnnzten KZrlz der sehr Wohlhabenden, in welchem Don Mario für zwei Wochen Gesprächsstoff war. Dann er folgte seine ganz plötzliche Abreise. Auch das war nicht weiter auffallend, denn er befand sich auf einer Welttournee. Diese Abreise fand am Tage nach seinem Besuch bei Arthur Reming statt. Auch von seiner Leistung im Salon Rentings wollte das Gerücht wissen, daß sie ganz außer ordentlich gewesen war. Dort traf er mit jenen Personen zusammen, die unmittelbar darauf in jene große Kriminalaffäre verwickelt wurden, die das allgemeine Interesse auf sich zog. Man wollte nun wissen, daß auch Don Marios Kenntnisse von dtr Zukunft an jenem Abend die Probe sehr wohl bestanden hatten. Das glaubte man um fo mehr, als keiner der Beteiligten Näheres über die Vorgänge bet Arthur Reming bekannt- gab. Das Gerücht aber gestaltete diese Vorgänge zu einem Triumph Don Marios. An jenem Abend empfing Arthur Reming den Spanier zuerst allein in seinem Arbeits zimmer. Es geschah mit außerordentlicher Lie benswürdigkeit, und diese Liebenswürdigkeit war nur die konsequente Fortsetzung der in schmei chelhaften Wendungen erfolgten Einladung. Gleichzeitig mit der Einladung hatte Don Marlo das Honorar erhalten. „Nur ich weiß, was Ihre Leistung für mich wert ist, und ich möchte die Geldangelegeheit als nebensächlich bereit» ausgeschaltet haben, wenn mir das Vergnügen zuteil wird. Sie bei mir zu empfangen." —Das hatte in dem Einladungsbrief gestanden. Don Mario hatte mit freundlichem Lächeln die Begrüßung erwidert. Er hatte sofort wieder sein gewohnheitsmäßig ernstes Gesicht, sein Arbeilsgesicht angenommen und die Augen starr aus Reming geheftet. Dann begann er: „Sir sind niemals jung gewesen. Dieselbe Ruhe, die Sie heute auszeichnet, war Ihnen schon als Kind zu eigen. Sie haben eine zweite Heimat im Süden und haben dort drei Jahre verlebt. Sie werden wieder zurückkehren —" An diesem Punkte bereits wurde er von R«. ming unterbrochen, ^vapke," jagt« dies«, Di« Vorliegend« Autzgad« amfahi 1V Selten .Danke, nicht meinetwegen habe ich Sie bemüht. Drüben in meinem Empfangssalon, sind äugen- blicklich einige Personen versammelt, die, wie ich hoffe, gerne Ihr Können bewundern werden." Mit diesen Worten lud er seinen Gast ein, ihm zu folgen. Er führte ihn durch zwei große, mit oicken Teppichen belegte Zimmer, deren eine» wie ein Blumengarten anmutrte, denn allerlei Höfische Pflanzen blühten dort in großen Beeten, das zweite war eine riesenhafte Biblia- thek. Dann sckob er ein« dicke Vortiere zur Seite und ließ dem Gast den Vortritt. Don Mario befand sich angesichts der ander« Besucher, die in einem matterhellten Saale um einen mit Blumen geschmückten Tisck ihre Plätze gewählt hatten. Sie waren bei Arthur Reming wohl auf eine Ueberraschung gefaßt gewesen, nicht aber auf diese. Fritz Barray hqtte als ein ziger unter ihnen Kenntnis davon gehabt, daß es Don Mario war, der erwartet wurde. Die Namen der Gäste Arthur Remings an jenem Abend waren: Professor Berlik, ein an- gesehener Gelehrter von Weltruf, und Hen riette, seine vtelgefeierte Gattin, der Student Hans Leßner, Fritz Barray, der kaum anders denn als reicher Müßiggänger bezeichnet werden kann, und Helmut Ärent, ein philosophische Kopf, der durch eine große Arbeit über moderne Seelenforschung Aufsehen erregt hatte, über dessen Methoden auf dem Gebiet der Willens- beeinflussung in manchen Kreisen viel gesprochen wurde. Das Erscheinen Don Marios war in die sen Wochen keine ganz ungewöhnliche Dar- oietung in einem reichen Hause. Aber die Wir. kung auf einzelne der Anwesenden war stark und Überraschend. (Fortsetzung folgt.) Vrranvvottlic- für d«n redaNtoneLe» r«tl: C-efredak» irnr S. «»ttzfttt»: fSr A«,«!««: vmvald vraner, bttd« «n Ltt»,«a. — B«rtt»rr D«e»p: BerU». «o». fttatze 22. flernlprech« -600-3063. Dresdner Dtrnst: Y«t«rl«tz Zerkanlen, Drr4L«n Sa»el»d«raersiratz« Ä. stemspr»«-« 34 798. — Druck und Verla«: Lttv,I«rr ««MsSvräStttt, «. m. H.. Setptttz. JodanMSgasf« 8. U»v«rtanol« Bttttä«, ohne Nückpotto »erdeu nie-, ,urSck- acsandi.
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