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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230816
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230816
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-16
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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LelpÄyrr l'Lgedlstt imä ULvckelLrelluug voauerstLg, 6ea 16. Luoust Vie problematische Reichrteuerungsziffer Die „Reichsteuerungsziffer* des Statistischen Rcichsnmtes erschien bis vor einigen Wochen nur als sogenannter „Monatsdurchschnitt", der au» zwei Si'chtagen (am Ende und zu Beginnt jedes Monats errechnet wurde: die in 7t Gemeinden de» Reiches an den jeweiligen beiden Stichtagen fest gestellten Preise werden per Eildienst den statistischen Zentralstellen, dann den statistischen Landesämtern, dann dem statistischen Neichvamt »ur Verrechnung übersandt. Der Durchschnitt aus diesen beiden Tagen jeden Monats wurde dann am 7. und 8. des darauf folgenden Monats als die sogenannte „Teuerung im Juni oder Juli* veröffentlicht. Da diese Meßziffer der Teuerung infolge der über vierzehntägigen Ver spätung nur noch historischen Wert besag, ist die oberste statistische Behörde auf Drängen der Arbeit- nehmerfr-eise hin dazu Lbergegangen, einen „Wochen- index* zu errechnen,, d. h. an einem Stichtag zu Beginn jeder Woche sich von 28 Gemeinden die Kosten für Ernährung melden zu lassen, um darauf mit dem Material der vierzehntägigen Eildicnst- Meldungen vermischt einen Tagesindex ohne Be- kleidungskosten errechnen zu lassen. Während also aus den zwei Stichtagen der (vierzehntägigen) Eil- d-enstmeldungen der 71 Gemeinden (mit über 10 000 Einwohnern) noch weiterhin die sogenannte „monat liche Teuer nngvbewegung* gewonnen und als „Monatsinder" der Oeffentlichkeit zur Ver wendung dargcboten wird, stellt die mit dreitägiger Verspätung veröffentlichte Tagesziffer ein Kon glomerat aus verschiedenartigstem Material dar-, so wird von einem Teil der meldenden LZ Gemeinden das Preisnivdau des vergangenen Sonnabende, von anderen wiederum das des Montags und von Berlin beispielsweise das des Dienstags genommen, um so i'uinandergerechnet „lo Stichtag-iffer des jeweiligen Montags veröffentlicht zu werden. Es werden somit vollkommen unvergleichbare Zahlenreihen zu einer Vergieichszifser durchgeschnitten. Ferner muß bei dieser neuen Methode bedenklich anmuten, daß in der amtlichen Veröffentlichung im „Reichsanzeiger*: „Er höhung des Einstandpreisks nach Maßstab der Geld entwertung* diese durch vollkommen verschieden- artige Zusammensetzung statistisch unmöglich vergleich, baren Wochen- und Monatsincßziffern nunmehr in e>ne gemeinsame Relation zueinander gesetzt werden. Eine Tenerungsziffer, dir ans den Preissummrn von 71 meldenden Gemeinden gewonnen wird, also beispielsweise auch die hohe Preislage der Ruhr gemeinden (zum Teil dreifach höhere Preise!) mit- einfaßt, mit dem aus nur 28 Gemeinden gewonnenen Wochenteuernngsindex, der nnß"rdem gegenüber ersterem die Peklcidungskostcn «usschließt, zu ver gleichen, ist nicht angängig. * Soweit Zeitungsmeldungen, an deren Nichtigkeit zu zweifeln wir keinen Anlaß haben. — Namentlich auf Drängen der Arbeitnehmerschaft hin wurde der Wocheninder geschaffen. Der Monatsindex, der ge wöhnlich 14 Tage verspätet herauslam, konnte selbst verständlich für die Errechnung der Löhne und Ge hälter, von denen die Mehrzahl der Vcrbraucherschast bann weitere Wochen später leben sollte, keine irgend wie brauchbare Basis abqeben. Wenn nun die Arbeitnehmerschaft geglaubt haben sollte, durch Ver wendung der Wocheninderziffern bei der Regelung ihrer Bezüge wenigstens etwas mehr gegen die Folgen der rapiden lbeldentwcrtung geschützt zu sein, so muß iie sich in dieser Hoffnung getäuscht sehen. Der Staat, der durch seine Inslationspolitik das Realeinkommen und damit die Lebenshaltung weiter Kreise immer mehr herabdrückte, versucht zur Milderung der Folgen der Geldentwertung durch einen rasch veröffentlichten Index beizutragen und — schädigt durch die Iln- brauchlmrkcit dieses Index seine Bürger zum zweiten Male. Wer irgend etwas von Statistik versteht, wird zugeben müssen, daß die Errechnung der Wochenindex- ,-isfer ans vollkommen ungleichwertigcm Material durchaus wissenschaftlich unzulässig ist. Da man an nehmen muß, daß das Statistische Reichsamt sich über die Bedeutung der Wochenindexzifser klar war, fühlt inan sich veranlaßt, den Vorwurf der Leichtfertigkeit zu erheben. Falls bisher aus technischen Gründen brauchbares Material als Unterlage für die Aufstellung des Index nicht zeitig genug zu beschaffen war, so wäre es Pflicht des Statistischen Reichsamtes gewesen, die Oeffentlichkeit auf den problematischen Wert der Ziffer aufmerksam zu machen. Zweifelsohne hat man sich trotz aller Skepsis, dir Indexzahlen gegenüber immer am Platze ist, doch über die Brauchbarkeit des Wochenindex noch immer eine zu gute Meinung ge bildet, man hat bisher nicht gewußt, daß nicht einmal ein formaler Wert dieser Zahl zukommt. Im übrigen ist es mifcre Meinung, daß es den. Statistischen Neichsamt in der Zwischenzeit möglich gewesen sein müßte, ein« auf da» Reich ausgedehnte Berichterstattung einzurichten, auf Grund deren ein wandfreie Material für d e Wochenindexztffer zeitig genug nach Berlin gelangt. Obwohl gegen statistische Erhebungen im Publikum im allgemein-: Abneigung besteht, so würde doch gerade in diesem Falle die Arbeit des Amtes sicher genügende Unterstützung finden, eben weil beinahe jeder Deutsche ein persön- liches Interesse nm Zustandekommen einer brauch baren und auch wissenschaftlich einwandfreien Ziffer hat. UnglücksfaUe und verbrechen Naubüberfall in» rtSnlg-Mbert-parL Am Abend des 11. d. M., gegen 10 Uhr, ist eine junge Arbeiterin in der Könneritzstraße von einem Unbekannten angesprochen worden, als sie auf dem Wege von der Iahnstraße nach der Friedrich straße, ihrer Wohnung, unterwegs war. Der Fremde veranlaßte sie, ihren Weg durch den König-Albert- Park zu nehmen. Dort angekommen, würgte er das Mädchen am Halse, entriß ihm seine braun lederne Handtasche mit 2500000 Mark, dem Wochenlohn, und verschwand damit in der Dunkel heit, was ihm durch das Fehlen jeglicher Be le u ch t u n g der Straße infolge des Streikes um so leichter gelang. In der Handtasche befanden sich noch ein weißer „M. B* gezeichnetes Taschentuch, Schlüssel und Toilettengegenstände. Ein auf die Hilferufe hinzugeeilter Buchhalter konnte infolge der Finsternis auch nichts zur Verfolgung des Täters unternehmen. Der Bursche soll 25 Jahre alt, 1,70 Meter groß, schlank gewesen sein, habe dunkles, gescheitelte« Haar und keinen Schnurrbart gehabt. Seine linke Hand sei schwach und verkrüppelt ge wesen. Wer kennt den Täter? Der Neffe alr Vefrau-ant In einer Wirtschaft in der Fleischergasse hatte sich ein junger Mann dadurch auffällig benommen, daß er mit dem Gclde nur so um sich warf und wertvolle Brillantringe an Kellnerinnen ver schenkte. Durch die davon verständigte Polizei wurde er zunächst in Gewahrsam genommen. Bei seinem Verhör ergab sich, daß man den Reffen eines Juweliers in Bautzen vor sich hatte, der von dem Onkel, bei dem er wohnte, einen Posten Schmuck sachen, 80 Millionen Geld und 15 schwe dische Kronen mit dem Auftrage übergeben erhal- ten hatte, um sie ins Geschäft zu tragen. Das tat nun der leichtsinnige, schon vorbestrafte Mensch nicht, son dern er setzte sich auf die Bahn und fuhr nach Leipzig. Hier unternahm er zunächst eine längere Autofahrr, besuchte dabei eine Anzahl Animierlokale und landet« endlich in jenem Restaurant, wo er schwer ange trunken ankam. Die Autofahrt hatte 14 N Mil lionen MarkKosten verursacht und wurde von ihm als nobler Mann mit 6)4 Millionen in deutschem Papiergeld und den 15 schwedischen Kronen bezahlt. Der größte Teil der Schmucksachen wurde wied.r- erlangt und konnte dem Onkel zurückgegeben werden. Der Täter blieb in Haft. Zugzusammenstoß. In Pueblo (Colorado) sind zwei Personenzügc zusammenxestoßen, wobei neun Personen, sämtlich Eisenbahner, getötet wur den. Gefährliche Wurstvergiftung. In Waldsee in Württemberg sind an Wurstvergiftung fünf Personen gestorben. Einige weitere liegen schwer danieder. Die Bevölkerung versuchte den Metzger, der die Wurst verkauft hatte, zu lynchen, doch konnte er noch rechtzeitig entfliehen. Jugend von heute. Ein Knabe aus dem Dorf« Sasel (nördlich Hamburg) hatte sich auf irgendeine Art 100 000 Mark verschafft. Mit einem Kameraden fuhr er nach Hamburg, um sich einen guten Tag zu ! machen. Sie kauften sich eine Flasche Rum und l wurden schließlich besinnungslos am Hamburger Hafen aufgesunden. Die Ettern erhielten die Aufforderung, ihre hoffnungsvollen Sprößlinge gegen eine Gebühr von 50 000 Mark für Kost und Obdach nach Hause zu holen. Vergnüg«,rgeu * Wiedereröffnung von «adaretts. Das bekannte Weinrestaurant Eden ist, wie aus einer Anzeige in der vorliegenden Ausgabe hervorgeht, von heute ad wieder eröffnet. Die vorgenommenen baulichen Aus- besserungen, sowie das neue künstlerische Programm werden sicherlich den Beifall der Gäste finden. — Auch das Kabarett BlumensSle öffnet heute seine Pforten wieder. Wie die Direktion antündigr, hat sie ein gutes Künstler-Enscmble zusammengesieUt, so daß die Darbietungen dieser Kleinkunstbühne wie der auf der bekannten Höhe stehen werden. Vereine unv Vorträge Bereia Deutsche Sühn». Vucb für den Monat August -al der wacier« VDB. einen mustergültigen Splelptan der von besonderem Interesse ist, weil er auch dir Ope rette zu ihrem Rechte kommen littzt. «lS erste Veranstal tung de» Monats wurde im Alten Theater Gerhart Hauptmann» Mürchendrama „Die versunken« Glocke* geboten. Dem Eindruck des prächtigen, stim- mungSreichen Werke» vermochte stch keiner der Zu schauer zu entziehen. Huths Inszenierung rras in teder Weif« das Nichtige. Zcise-GSti gab mir all den aus gezeichneten Mitteln, die ihm gerade für solche Rollen zur Versügung stehen, den Glcckengtcher, Thea Kasten das Rautendelein. Auch SkcrtS Nickrlmann war vorztiguch. Aberers Waldschratt wirkt« leider, da der Künstler hier und da zu stark ausrrug, etwas übertrieben. Die Bühnen bilder, von Alexander Baranowskh stammend, gaben der Dichtung einen prächtigen märchenhaften Rahmen. — As nächste Veranstaltung biete» der BDB. am Dienstag, den 21. August, Anzengrubers „Pfarrer von Kirchsetd*, am Tage darauf die Dtrauszsche Operette „Die Fledermaus". Auskünfte erteil, die Geschäftsstelle Dtttrichring 17 (10 vis 2 Uhr). Verein Damps Sasino, Leipzig. Die Gesellschaft ver- anstaltrte im Sanssouci einen wohlgelungenen Unter- ballungsabeild, der erneut den Beweis sür die aus gezeichneten Wirkung-Möglichkeiten der künstlerischen Laienbühne erbrachte. G. PUschel hatte einen Spielvlan zusammengestellt, der nicht nur in quantitativer, sondern auch in qualitativer Hinsicht keine Wünsche ossen ließ. Sin Herrenquarteft brachte einige der schönsten deutschen Volkslieder zu Gehör. Die Opernmiiglteder R. Wag ner und Charlotte Trummlitz zeigten stch in ihren Ctnzeldarbietungen und bei den Duos als würdige Ver treterinnen ihres Faches. Lautenvorträge von Walter Lüttich. Rezitationen eine» Mitgliedes der Darstell ergrupp« und Goethes Borspruch zum „Faust* vervollständigten das Programm. Als Slbschluh wurde der bekannte Schwank von G. zu Pntlt-, „Das Schwert des Da- inokles", von den Mitwirkenden flott und sicher ge spielt, geboten. Die amüsanten Situationen des Stücke- übten aitf die LachmuSkeln einen merklichen Einslutz aus. Ein Ball hielt die Teilnehmer der Veranstaltung noch lange beisammen. Eine Sammlung sür den ehemaligen Operettcn-Obersptelleiter Rudolf Haas erbrachte die Dumme von 2 390 000 Mark. Mieterschutzverband Gruppe Nord. Sonnabend, 18. August, abends 7 Uhr, im Saale Rest. SLngerhallen, L.-Eutrihsch. Vortrag über das neue Mietersamhgesetz. Erster Kursusabend. Referent Renhsch. Mitgliedsbuch legitimiert. GabelSbrrger Slenographcn-Vercin , Leipzig-Ost". Donnerstag keine Ucbuugssttuide. Bibliothek geöffnet 8^9 Uhr, Wettiner Hof. Geschäftsverkehr Eine Kollektiv-Aiisstellung sstr Rohrt-chnik aus dem Wiener Herbstmesse. Der internationale Verein der Bohringenieure und Bohrtechnik«!, per seinen Sitz in Wien hat, hält anlätzlich der heurigen Herbstmesse seine 28. internationale Wanver- vcrsammlung ab. Ucver Beschlutz deS BereinsausschusseS wurde angeregt, ein» Kollektivausstellung der Bohl techniker im Rahme» der Grupp« „Maschinenbau* auf der Wienner Herbstmesse zu veranstalten. Sine solche in stch geschlossene Ausstellung aus dem Spezialgebiete der Tksbohrlechnik hat biS setzt noch aus reiner Messe stattgefunden. An dieser Kollektiv- AnSstelllmg beteiligen sich unter Führung unserer heimi schen Industrie die namhaftesten ausländischen Dohr- wcrkzengfabriken. Di« Ausstellung urusasft alle sür Schürfungen aus kleine Liesen zur Aufsucimng von Kohle, Wasser und Erzen erforderlichen Einrichtungen und Geräte, ebenso die Bestandteile der für die grotzen Ticfbohrungcn nach Erdöl, Kohle usw. nötigen Materialien. Unter anderem wird «inen ganz moderne, fahrbare Bohreinrichtung, di« für Schürfungen nach Kohle, Wasser, Erzen und auch nach seichten Oelvorkommen auf 35V bis 400 Meter Tief« geeignet ist, im Betriebe vorgeführt werden. Außerdem werden für Interessenten auch kleine Werkzeug«, wie ste für geologische Untersnclmngen. für artesische Brunnen oder für seichtere Bodenuntersuchungen notwendig sind, die auch jeder Landwirt und Grundbesitzer benötigen kann, zur Ausstellung mrd Demonstration gebracht tverden. Voraussichtliche Witterung am Donnerstag: Ueberwiegend heiter, trocken, warm. ZP0L*K unä IrUirLM Großer Garbade-Vreis Die wertvollen Preise für diesen Hcrrenfahcer- Wettbewerb, ursprünglich mit 100 Millionen aus geschrieben, heute cincn Wert von 500 Millionen Mark darstellend, sind im Schaufenster der Firma Wilhelm Garbade, Doroiheenplatz, ausgestellt. Die Fahrt beginnt am kommenden Sonntag früh um 5 Uhr am Dorotheenplatz mit einem imposanten Aufmarsch der Teilnehmer aus allen deutschen Gauen durch die Stadt über den Augustusplatz — Erimmaischcr Steinweg — HospitaUtrnße — Reitzen hainer Straße — am Völkerschlacytdenkmal vorbei bis Probstheida. Am Ende dcs Ortes beginnt das Rennen. Erfolge deutscher Schwimmer iu Kopenhagen Die Mannschaft des Schiwmmsport-Klubs 1889, die in Kopenhagen gegen den dortigen Poloklubben 1908 -um Rückkampf antrat, konnte fast sämtliche Rennen der Konkurrenz gewinnen. Möller- Berlin siegte im Brustschwimmen und auch die drei Staffeln fielen an Berlin. Schließlich gewannen tue Deutschen auch das Wasserballspiel und damit den Pokal de« Reichspräsidenten zurück- Zutzball-Vundespokal Die Weitkämpfe um den F uß b a l l - B u n d e s- pokal 1923/24 beginnen am 14. Oktober mit der Vorrunde, für die die Auslosung bereits vor genommen wurde. Es treffen sich in Hamburg West- und Norddeutschland, in Königsberg Brandenburg und Baltenverband, in Breslau Mittel- und Südostdeutschland, während Süd deutschland spielfrei ist. — Der nächste Bundes tag des Deutschen Fußballbundes wird im Oktober in München abgehalten werden. * Turn- und Sportverein 1867 I und BfL I sichen sich heute nachmittag 6 Uhr auf dem 67er-Platze hinter hem Metzplatze tm Subballwettspiel gegenüber. SchlagbaUmeisterschaft -er höheren Schulen Leipzigs Von den neunklasstgen Anstalten find km« AnSschrei- bung in die Snttchetduna gekommen: Lehrerseminar Leip zig-Connewitz, Oberrealschut« Süd, Schiller-Realgymna sium und das Realgymnasium zu Lcipzig-Ltndenau. Die Berechnmig in der Entscheidung erfolgt nach Prozenten: dem Sieger der einzelnen Spiele werden 100 Prozent an gerechnet: dem Verlierer der Punktzahl entsprechend weni ger Prozente. Die Prozente der verschiedenen Spiele werden zusammengezählt. Wer di« höchste Prozentzahl erreicht, ist Sieger. Beispiel: A gewinnt gegen B mit 78 : 39 - 100 Proz.: 50 Proz.: « gewinnt gegen L mit 100 : 23 - 100 Proz. : 2S Proz. usw. Bet den sochöklasstgen Anstalten, bei denen jetzt di« V. und Ul. Realschule führen, bleibt die Punktwertung bei behalten. Die schwebenden Protest« sind bis auf einen zurück gewiesen worden. Das Spiel III. gegen N. Realschule muß wiederholt werden. Ab 1. August wtrd das Protcstgrld auf 6000 Matt erhöht. Die Spiele werden am 25. August wieder ausgenom men. Es finden folgende Begegnungen statt: V-5 bis ft.6 Uhr Handelsschule—ll. Realschule, Bauernwiesen (St. R. Hess«), 4—5 Uhr Oberrealschule Süd—Realgymnasium Ltndenau, Nonnenwtefe (St. R. Burgaras). — DtenS- ta g, 28. August: ZL5—V26 Uhr Ul. Realschule—lV. Real- schule, Bauernwlesen (Dl. A. Liebold). — Mittwoch, 29. August: ',45—Zr6 Uhr Schiller-Realgymnasium—Se minar, Nonnenwies« (St. A. Mähnig). — Freitag, 31. August: Z45—Z46 Uhr Oberrealschule Süd—Schiller- Realgymnasium, Bauernwtesen (St. R. Uhltg). Z45—A-6 Uhr Ul. Realschule—v, Realschule, Nonnenwtese (Oberl. Trocger). — Sonnabend, 1. September: ^4—445 Uhr Handelsschule—IV. Realschule. Nonnenwiese (Ob«rl. Steinberg). — DtenSrag,4. September: K5—^,46 Uhr 'Obcrrealschule Süd—Seminar, Nonnenwiese (Dr. Ull rich). — Mittwoch, S. September: Z4S—Z4ü Usw Schiller-Realgymnasium—Realgymnasium Lindenau, Non- nenwtese (St. R. Hennings). — Freitag, 7. Sep tember: Z45—',46 Uhr Seminar—Realgymnasium Lin denau, Bauernwicsrn (Prof. Reinhard). Unsere Voraussagen Frankfurt a M.: 1. R.: Stall Weinberg — Jdvme- ncus. 2. R.: Memento — Minnesang. 3. N.: Contra- Yem — Magister. 4. R.: Eierkuchen — Stall Weinberg. 5. R.: Stall Weinberg — Giramete. 6. R.: Paulus — Volaca. 7. R.: Stall Weinberg — Stall Opel. Deauville. 1. R.: Palcfroi — MaSketting — Mon Desie. 2. R.: Spanish Flu — Rhyl — Coprier. 3. R.: Usurpateur — Pot au Fcu — ShahabbaS. 4. R.: Roche- bridge — Baignoire — Dada. 5. R.: Rocking Lhair — Reconnaissanc« — Brarnüle. Schwedische Mahlzeiten Reisebrief von Sorzsnlo» Göteborg, im Juli 1923. So allmählich lernt man die Stadt kennen. Zuerst merkt man sich Len Namen der Straße, in der man wohnt, dann studiert man die Inschriften der Be hörden und öffentlichen Gebäude, prägt seinem Ge dächtnis die wichtigsten Worte für den alltäglichen Sprachgebrauch ein, fängt an, mit Kellnern, Tür stehern und „Vaktmästare* (Portiers) zu sprechen, oder besser gesagt zu stottern und radebrechen. Am nächsten Morgen wird man schon etwas kecker, traut sich ruhig auf die Straße, wechselt mit Bekannten, deren man nach wenigen Stunden Aufenthalte» schon eine ganze Menge hat, die ersten schwedischen Phrasen, di« man sich am Abend mühselig ein» studiert hat. Göteborg ist zwar keineswegs eine so klein« Stadt, aber man trifft überall dieselben Gesichter, ob es nun in Slottsskogvvallcn, in Längedrat oder im „Huvudrestaurant* der Ausstellung sei. Schuld daran sind vielleicht die spärlichen Bankette, zu denen wir bedauernswerten Journalisten eingeladen sind. In den acht Tagen meines hiesigen Aufenthalte» habe ich bloß vier Frühstücke und fünf Mittagessen mitgemacht. Bei diesen Mahlzeiten gibt man sehr viel zu essen, da» heißt, man nimmt sich sehr viel zu essen, denn hier ist die Parole: „Help yourself.* Also zuerst geht man zu d«m sogenannten „Smörgasbord*, dem schwedischen Rationaltische, mit den unzähligen Vorgerichten. Heringe auf acht verschiedene Arten zubereitct, Sardinen, dreierlei Lachs, italienischer, französischer und russischer Salat, feine» Wurstzeug, Kaviar, Dansleber, Eier in allen erdenklichen Weisen, kurz und gut »in« ganze Delikatessenhandlung, di« nur zum Augreifen einlädt. Dazu gibt es den un vermeidlichen Schnap» und Pilsner Bier, mit dem jede Mahlzeit in Schweden ihren Anfang nimmt. Ist man glücklich mit den Vorspeisen fertig, dann be- ginnt erst da» eigentliche Essen Aber ein alte» Sprichwort sagt: „Allen guten Dinge sind drei,* und nach einem überreichlichen Mahle deqibt man sich zu kleineren Tischen, wo man nicht mehr so groß« An- forder ungen an un» stellt. Hier gibt es bloß Kaffer, Schnäpse und Zigarren, Last, kut ost. losst den süßen, eisgekühlten Schwcdcnpunsch, der wir Oel durch die Kehle gleitet. * Diese Bankette sind ja an und für sich recht schön und sehr reichlich, aber sie könnten noch viel netter sein, wenn nicht jedesmal ein Dutzend Menschen oder gar noch mehr sich moralisch verpflichtet fühlen wür den, die heitere Tischrunde durch Reden zu ver . . . (was wollte ich jetzt eigentlich sagen. Ach ja, ich we ß schon) zu verschönern. Und schließlich eignet sich ja nichts besser zu einer Diskussion, als ein gutes Essen, wenn einen di« vortrefflichen Weine in eine an genehme Stimmung versetzt baden. Und ich glaube, so undankbar wird wohl niemand sein, sich zuerst tüchtig anzuessen und anzutrinken und nachher dar über zu schimpfen. Es ist ja auch gar nicht nötig, auf die Reden aufzupassen, Hauptfach« ist, daß man tm richtigen Momente in ein „4 mal organisiertes Hurra* ausbricht und kräftig „Skol* schreit. Der erste Toast gilt in der Regel der Stadt Göteborg, der zweite heißt die fremden Gäste willkommen. Dann folgen die Gegenreden und schließlich findet sich immer noch einer, der für die Gründung irgendeines Vereine» propagiert und mit nber»eugungsvollen Weintönen die enorme Wichtigkeit seines Lieblingsgedankens vertritt. Aber es muß auch harmlose Narren geben. Lassen wir ihnen die unschuldige Freude. Ihre Reden find weniger gefahrdrohend al, die Worte des Gottesgnadentum» vor einigen Jahren. * Mit der Zeit lernt man auch die schonen Schwe dinnen kennen, die sehr harmlos zu lachen verstehen und in sehr tiefen Vokalen, aus denen man immer den kleinen Kreis auf dem „A* herauszuhören scheint. Mein fabelhafter schwedischer Sprachschatz gestattet mir allerdings nicht, den blondhaarigen, blauäugigen Schwedinnen, so wie ich gerne möchte, lange Komplimente zu machen, sie in nordischen Farben und mitternacht-sonnigen Tönen anzubetru, denn da» einzige, was ich ihnen zu sagen imstande bin, sind dir beiden Worte: „Packra Fltckor.* Ich weiß allerdings nicht, was es bedeutet, aber es scheint mir so, daß die beiden Worte meinen hübschen schwe dischen Freundinnen sehr gut zu gefallen scheinen, denn so ost ich si« ihnen sage, erröten fi, leicht und schauen einen mit ihren azurnen Augen an. „Vackra Flickor.' Die Schönste von allen ist vielleicht die reizende Thyra Lingun, die eine fürsorgliche Presseleitung in das Zournalistenzimmer oder wie es auf schwedisch heißt, in den preßrum gesetzt hat, so daß wir, wenn wir von unseren Schreibmaschinen aufblicken, in die blauen Augen der blonden Thyra sehen können und ihr singendes Lachen mit dem gewissen Kreise auf dem „A* vernehmen können. Hochbetrieb i» der Operrttenfabrik. Das öfter- reichische Bad Ischl ist im Hochsommer das Haupt quartier einer der wichtigsten Industrien, die Oesterreich gegenwärtig besitzt, nämlich der Operettenerzeugung, mit der Oesterreich die ganze Welt versorgt. Auch diesmal herrscht wieder, wie von dort berichtet wird, Hochbetrieb. Lehar ist in seiner Ischler Villa eifrig an der Arbeit, den großen Erfolg seiner „Lustigen Witwe* mit einem neuen Werke zu übertreffen. Andere Opcretten- kcmponisten, wie Leo Fall, Emmerich Kalman, Robert Stolz, Julius Bittner, sitzen in den Hotels von Ischl und haben eifrige Besprechungen mit ihren diverscn Librettisten, um im Zusammen arbeiten mit ihnen die nötigen Operettcnmengcn für die neue Saison zu liefern. Auch O e c a r S t r a n s ist in Ischl angclangt, nicht um auf den Lorbeeren seiner „Törichten Jungfrau* auszuruhen, sondern um die letzte Hand an sein bereits fertige» Werk „Die Perlen der Kleopatra* zu legen, das in Berlin und Wien, mit Fritzi Massary in der Hauptrolle, demnächst aufgeführt werden soll. Die VuchhLodlerschlüsielzahl ist von 300000 auf 700000 erhöht worden. Oie Kunst im heutigen Rußland Das vorrevolutionär« Rußland hat fiir den Schutz der Kunstdenkmäler wenig getan. Es wurde viel mehr gegen den vorhandenen Besitz in blinder Weis« gewütet. Erst nach der Revolution ist ein durch greifender Knnstschutz einqefiihrt worden, der groß« Erfolge zeitigt«. lieber diese Maßnahme» berichtet der Direktor des Moskauer Tretjakow- Museum», tdr bekannte Kunsthistoriker Pro» feffor Grabarj, in einem Aussatz dr» bei L D. Frenkel erschienenen Sammelwerkes „Das heutige Rußland*. Es wurde eine besondere Abteilung fiir „Museumsangelegenheiten und für den Schutz der Kunst- und Altertumsdenkmälsr* ge gründet. Dieses Amt hatte di« Ausgabe, die be drohten Schätze zu retten, das Gestohlene wieder herbeizuschsaffen, den Besitz der zum Staatseigentum erklärten Schlösser, Kirchen und Klöster zu sichern, zu inventarisieren und zu ordnen. Grabarj selbst übernahm dies« Arbeit mit einem Stab von Helfern und führte sie glücklich durch. Die Museen in Petersburg und Moskau erfuhren eine gewaltige Bereicherung; außerdem wurden viel» Schloß- müssen eingerichtet. So wurden z- B. der Stro- ganowpalast, das Schloß in Pawlowsk, das Gaffchinaschloß, das Schloß Olgowo u. a. historisch getreu wicderhergestellt; neu eingerichtet wurde u. a- ein Museum für asiatische Kunst- Dazu kommen die verstaatlichten Privatmuseen, so die Sammlungen Schtschku- kin, Morrosow, Ostronchaw u. a. Neben den Mus en der Hauptstädte gewinnen die Provinzmuseen, die früher arg vernachlässigt war-n, an Bedeutung; ihnen ist aus Kirchen und Schlössern so viel zuq-fühit worden, daß sie zum Teil großartige Werte bergen. Durch diese Aufstellung in den Provinzmuseen wurde manches künstlerische Gut vor der Vernichtung wahrend der Schreckenszeit gerettet. Wiederher» gestellt wurden vor allem di« zerstörten Teile des Moskauer Kremls. Außerdem wurden drei Stu dienkommissionen auf Reisen geschickt, um das zu be arbeitende Material, das in Rußland noch unbekannt und meist verstreut ist, kennenzulernen und Unter lagen für weitere Restaurierimgsarbeiten zu sammeln. „Man muß gestehen*, so schließt Grabarj sinen Bericht. „daß die Handvoll Mensckien, die von Anfang an den Kern der Museumsobteilung bildete, auch heute noch ihre Tätigkeit mit großem Eifer fortsetzt und -u den wirklichen Helden her Arbeit ge zählt werden muß. Weder persönlich« Entsagung, noch rein sachliche Schwierigkeiten, die zeitweise un geheuerlich waren, vermochten es, ihnen ihr Vfiicht- bewusitiein, ihren Eifer und den Glauben an ihre gute Sache zu rauben.* I 0« Nan t äas Ovsc rückklsil ^.usstello Lulrleäar «tLncllxoi ükerkaup Ostmssso seksn Hl« ten Holcim krankon Intas — Hanävlsv vuräe, ä rrun klau /Zn «Ltixt: -V xsn 6 ckemisettt ttisrvon kLan Ken Verarmun stanckes. »ick Lwk 80 vvurcke kockverti I,uxccs-kcku üircko In üakrs in vsrvolllco: kestcr Li an ÜLnckr lockmLsed kür kLvcki rcuxs un< Lienxso <Ier 8eku 8LA6N krt! ckio Lack! Lsuxsll kü l)is Li äem 6c>di< Tvcrlc Llui I.eckerrube in Inlxusl ksrn, Leo kLrcksr ki< könnten. 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