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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230808
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-08
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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8eN>e « «r. ttS Lrlprlgrr l'agedlstt uo6 Haackelsrettuog LUttvock, äea 8. Lagart Schlußbeisatz bezüglich der sogenannten N otnr a rlt- lage wegfällt und daß der Tage«, oder, Marktpreis anerkannt wird, der sich mittel« eines Friedcnsgrundpreises und Multiplikator» er rechnet und für Industrie und Gewerbe, Groß- und Kleinhandel glcichheitlich festzulegen ist.' Nachdem der Jahresbeitrag an den Reichs verband auf 15 Goldpfennige pro Mitglied festgesetzt wurde, gelangten verschiedene Dringlichkeitsantrage zur Debatte, die zum Teil angenommen, zum andern dem Vorstand als Material überwiesen wurden. Lebenslängliche Zuchthausstrafe p. L. Leipzig, 7. August. Vor dem Ferienscnat des Reichsgericht» hatte sich der Dreher Gerhard Streh aus Magdeburg wegen Landesverrates zu verantworten. Der Angeklagte war während des Kriege» Angehöriger der Maschinengewehrkompanie de» Res.-Jnf.- Neg. 8l. Der Truppenteil hatte im Mär- 1916 Stellung auf Höhe 150 nördlich Bille sur Tourbe in der Champagne bezogen. Am 6. März in den Abendstunden sollte Streh Posten beziehen. Er kam aber nicht zum Dienst. Al» man nach dem Verbleib des Mannes forschte, sand man dessen Wchrgehänge und den Stahlhelm im Schützengraben. Bon Streh war nichts zu sehen. Es wurde eine Patrouille auS- geschtckt, die da» Borgelände der deutschen Stellung bis nahe an den französischen Schützengraben ab» ging. Hierbei hörten die Soldaten einen Anrus des feindlichen Postens und die Antwort StrehS der den Franzosen ersuchte, nicht zu schießen, Schon durch diese Tatsache stand es außer Zweifel, daß Streh sich freiwillig in das französische Macht bereich begeben hatte und desertiert war. Etwa 12 Tage nach der Fahnenflucht de» pflichtver gessenen Mannes setzte plötzlich ein überaus starkes Artilleriefeuer der Franzosen aus die zu StrehS Kompanieabschnitt gehörige Front ein. Bor allem waren c» die betonierten Unterstände, der Unterstand des Kompanieführers und andere wichtige Punkte, die die Franzosen trotz der gegen feindliche Sicht gedeckten Lage mit großer Sicher heit unter Feuer nahmen. Nunmehr stand e» fest, daß der Deserteur an seinen Kameraden schändlichen Berrat geübt hatte. Im Jahre 1920 kehrte Streh aus der Gefangenschaft zurück. Im Dezember 1922 wurde er in Haft genommen. Wegen der Fahnenflucht, die unter Amnestie fiel, konnte man ihm nichts mehr anhaben. Dagegen sagte man ihm den Berrat auf den Kopf zu. Und Streh war geständig. Auch bei der Verhandlung vor dem Reichs gericht gab der Angeklagte seine Tat zu. Die Gleichgültigkeit, mit der er Auskunft gab, ließ erkennen, daß er sich der Tragweite seine» Ver haltens gar nicht recht bewußt gewesen war. Dieser Umstand rettete ihn vor der Verurteilung zum Tode. Die Reichsanwaltschaft beantragte eine zehnjährige Zuchthausstrafe und zehn Jahre Ehrverlust. Der Senat kam jedoch zu der Ueber- zeugung, daß bet dem schändlichen Verhalten StrehS, durch das nicht nur das Reich, sondern auch die Sicherheit und da» Leben seiner Kameraden auf das schwerste gefährdet worden war, besondere Milde nicht angebracht sei. Der Angeklagte wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus und zum dauernden Verlust der Ehrenrechte verurteilt. Rieseubrand io Köln. Am Montag entstand am Lagerplatz einer Holzhandlung im Industrie- Hafen Köln-Deutz infolge Entzündung von Penzin ein Feuer, das gewaltigen Umfang annahm. Die in der Nähe des Brandherdes liegenden großen Dalzmühleu waren vom Feuer be droht. Die gesamte Kölner Feuerwehr wurde alarmiert, ebenso da» Feuerlöschboot, da» lein Wasser dem Rhein entnimmt und aus S Leitungen von SS Meter Weite ungeheure Dasscrmenoen in die Flammen werfen kann. Nach sechsstündiger Wassergabe au» 3S Schläuchen war do» Feuer soweit bekämpft, daß die Gefahr für die benachbarten Be triebe beseitigt war. Der Schaden wird, auf eine große Anzahl von Milliarden ge schätzt. Drei Tourtste» oeruuglückt. Drei Wiener Tou- rtsten haben die gefährliche Tour in die Eisregionen der Jungfrau ohn« Bergführer gemacht. Wegen starker Vereisung de« Iunasraugrate« hatten sie beim Abstieg unter dem Grat in den Felsen ihren Weg suchen müssen und machten die steilen Firn- hänge direkt über dein großen Absturz in» Rottal. Eie stürzten etwa fünfzehnhundert Meter tief auf den Rottalgletscher und müssen sofort tot gewesen sein. Eine Bergungskolonne ist unterwegs. Zurzeit de» Unglücks waren noch sieben andere Touristen partien auf dem Gletscher. Sie brachten die Kunde von dem Absturz in das Schutzhaus auf dem Jung- fraujoch. Sin« Schenkung aus Sparsamkeit. Daß e» unter den heutigen verworrenen Verhältnissen unter Um ständen vorteilhafter ist, ein massive» Hau» zu ver- schenken, als es abzubrechen und abzutransportieren, zeigt da» Beispiel einer Hausschenkung, die der Stadt Berlin zugefallen ist. Der Dolksheilstättenoercin vom Roten Kreu» konnte seine Erholungsstätte nebst Baulichkeiten in der Wuhlheide nicht mehr auf rechterhalten und verkaufte die Baulichkeiten an die Firma Brest unter der Bedingung, daß die Gebäude abqel"'e'8-'N und -'bEansnorti-rt worden Es wurde festgestellt, daß die Holzbarucken zwar transportabel sind, das Hauptgebäude dagegen massiv in seinen Mauern aus Kalksandstein erbaut ist, so daß der Ab bruch und die Abbeförderung nur mit außerordentlich bo^-n Koste" v--o"nommen werden sännen, infolge- bissen hat die Firrna das Hauptgebäude der Stadt Berlin für die Forstverwaltung unter der Be zeichnung „Brestschrnknng" unentgeltlich über- lassen. Der Magistrat will das Gebäude zu einer Wohnung für einen in den Ruhestand versetzten Forstbeamten einrichten, der in diesem dem Dieb- stahl stark ausgesetzten Forstbezirk noch zur Heber- wachung hinzugezogen werden könnte. Kabarett» und Varietes vuute Bliftne Faun. Curt Warnebold als An sager de« Ervssnrmasprogramm» der neuen Gptetzeit — da» verheitzt von vornherein Gtiminmngl Und Warne- dold al» Humorist am Flügel ist der Höhepunkt der Stimmung! Da lätzt «r Humor und toller Laune die Zügel schieben, und das Publikum lätzt mit seinem Betsall nicht locker, bl- er dem .Kompomsten-Dettstrett" und dem ulkigen .Didel-Dudsl* noch da« .Aengftlichc Kittchen" folgen lätzt. (Da« aber sehr ermunternd wirkt!) Schallende Heiietteit quittiert schmunzelnd auch für diese Gabe. Der «wistgesana findet in Nadir Loscht einen würdigen Vertreter, der sich mit seinen italienischen Ge fangen von Pncctni. Seoncavallo nsw. sofort die Gunst de« Publikum» erwirbt. Irmin Kiesel schlägt ernst« Töne in der Szene »La Boheme" an. Auch ihre er- götzliche Kopie einer .Dame" au« Berlin N im Lust- erpreß gefallt sehr. Wo alle« .russisch" tanzt, kann« auch der Faun nicht lassen: Anja Sokolowa und Ralph vuhri von de« GlaatSiheatern tu Moskau und Reval sind echte Kinder der russischen Ballettkunst; «ehr tüchtig in der Technik, geschmackvoll und ungekünstelt ihr Auftreten. Mit Freuden sieht man den .Lirbeswalz-r' der beiden. Gehr hübsch und origlnell ist di« sväter im Faun getaitzt« Goldaten-Polka Anno 1830. Ans« Soko lowa zeigt ferner ihre Metfterschast im Tpitzentan»; in einem wilden Zigeunertartt erinnert Ralph Buhri in der Maske an einen echten Murillo. Besonderen Ausdruck sucht Marga Ramin in tHre Tänze ,u lcaen. Am besten geling! es ihr in dem Tain nach einer Sricgschen Melodie. Blendend im Er^ntttc-Gtepptan, zeigt sich da« Ricca-Borrse-Trio. HervorragcudeS leisten besonders die beiden männlichen Partner, die autzerordentliche Gewandlheit auch in den gewagtesten Sprangen verraten. — Im groben Parkett-Rund d«S .Faun" warten die Künstlerinnen und Künstler mit neuen Darbietungen aus. Sie ernten nicht minder Beifall als in der .Bunten Bühne". GeschLftSverkehr Weinbau» Mosella. In dem dezenten Weinlokal in der Rcich-siratze tritt täglich das hervorragende russisch-ukrainische Balalaika-Orchester aus. Nähere» steh« Jnsera.t Voraussichtlich« Witterung am Mittwoch: Bald heiter, bald wolkig, vorwiegend trocken, ruhiger, nachts kühl, tags etwa« wärmer. Fappsln und Tanzen David Seidermanns Leute Die Truppe David Lcidcrmanns hat unter den vielen ästhetisch unmöglichen historischen Operetten von Goldfaden und seinen Nachfolger» auch einen jiddischen Dichter gespielt: Schalom Asch, der zumal mit seinem .Gott der Rache" auch auf den deutschen Bühnen bekannt ist. Wir Huben schon im Tragischen Kasperletheater der historischen Operette festgestellt, daß die Familie Seidermnnn die tüchtigsten Kräfte selber stellt; d?zu kommt Anna Lerner, die „Soubrette", eine füllige Orientalin, die al« Tingeltangelmädchen letzten Grades, aber mit Herz, echte Herztöne hat. Auch das übrige Ensemble, im Kostüm- und Stil drama — denn so etwas ist ja die historische Jargon operette immerhin auch — mehr unfreiwillig tomisch, war hier teils von echter Komik, teils sogar schlicht und menschlich. Lina Seidermann zumal gab «ine rüh rend sauste, ganz icblichdc Iudenoraut. Ihr stilles Spiel erinnerte am stärksten an die Wilaaer Truppe, die, so verkünden Riesenplakate vor dein Kleinen Theater, mit Aero und der Alomt» und neuen Stöcken vom 25. August ab auf zwei Wochen wieder in Leipzig zu Gast sein wird. Das Stück von Motke, dem Dieb (Gancw- Gauner) ist nicht eben das wertvollste von Asch, ober ein derbnaturalistischcs Milieustück mit viel Theater, immerfort was los. Es wird echtes Jiddisch gesprochen und sehr schnell gesprochen. Aber die Mimen rn'mcn so heftig, daß man auch wohl pantomimisch verstünde, was sie wollen. Rtolle, der erst einen Stiefel, dann eine Brieftasche maust und schließlich einen Menschen (au, Eifersucht) um dringt. will ein anderer Kerl werden, eine naive Unschuld heiraten. Aber er hat sich verplaudert, di« Polizei iommt, er springt aus dem Fenster, die Polizei schießt, Motke ist tot. Lin Diebesleben, mit leicht sentimentalem Anhauch, aber unbe- chöncgton Ausgang. Die gute alte Mamme, die am Anfang und am Ende den xanev, den sie doch nun einmal geboren bat, schützen möchte, ist au» der eckten jüdischen Familienpoesie. Schon bei dein Tragischen Kasperletheater der Operette schien da» gemeinsame jüdische Spiel temperament die Seidermanntruppe — bei allem Abstand — mit den großen Künstlern des Jiddischen Theaters zu verbinden. Hier in dem hemmungs losen, leidenschaftlichen Durcheinanderquotschen de» polnisch - jüdischen Milieustückes ist dieser Zu sammenhang noch auffälliger. Auch die minderen Kräfte der Truppe werden bis auf zwei, drei Aus nahmen erträglich, weil alle zusammen über das groteske Furioso jener Rassen verfügen, die im Süden oder Osten Mitteleuropas schon die Alltags- Vorgänge mit einem Maße mimischen Aufwande» er- ledigen, das der Nordeuropäer als Theater emp findet. (Nur die Pausen, langer al» die Akte, brachten mein norddeutsches Temperament in Wal- luna.) Neulich beim Shakespeare hat mich da» Zappeln unserer Schauspieler, die nicht wie Tairoff» Russen tanzen können, gestört. Diese Juden zgppela zwar noch mehr, aber da ihre Natur zappelt und nicht ihre schauspielerische Anstrengung, so ist es kein Fehler, sondern ein Gewinn. Sie zappeln — nicht alle, aber di« fähigste« — von innen her. Sie zappeia «inen grotesken Tanz. «»n» Soors Klekt-r Affensprache Da» Geheimnis der „Asfcnsprache" ist zwar von dem berühmten „Afsenprofessor" Gardner, der sich so viel« Jahre mit der Frage beschäftigt Hot, nicht gelöst worden, und seine Grammatik der Affen sprache hat nicht dazu geführt, daß wir uns mit den Affen in ihren Lautfarmett verständigen können. Aber in einer primitiveren Weise kann man mit Assen plaudern, wie onch mit anderen intelligenten Tieren, und sogar noch besser al» etwa mit einem Hund oder einer Katze. Dies behauptet der lang, jährig« Affenwarter im Londoner Zoo, Flewin. d«r sich in einer englischen Zeitschrift über seine Unter haltungen mit den ihm anvertravten Tieren aus- spricht. „Da ist z. B. Betty, die ein Baby adaptiert bat," erzählt er. „Eie plaudert mit dem kleinen Tier ununterbrochen, sucht ihm mit Händen und Füßen, durch Wackeln des Kopfes und durch besonder» deut liche Aussprache begreiflich zu machen, wo» die einzelnen Laute drixuteA Sie ist seh« stolz aus Spott "-.6-rurnco Deutsche Saalsport-Meisterschaften I der Sieger im" 20-lcm-Rennen der Maschinen bi» 500 occo Zhtinderinhalt gegeben sein. Müller- I Düsseldorf (N.S.U 49.8.) könnte eine Ueberraschung bringen. Dieser dürste tm Rennen der Räder bi« 350 ccw Inhalt mit dem bewährten Renn fahrer Krappke (Frankfurt a. M.) auf Opel einen harten Strauß anSfechten. — Die gleichen könnten in dem sehr offen anmutenden Rennen der Dr kt. Letpzig, 7. August. War der Sonntag den Deutschen Radmeister, schäften auf der Straße und der Rennbahn gewidmet gewesen, so kamen am Montag di« deutschen Saal- sportmeisterschaften auf dem zu diesem Zwecke beson- ders hergestellten spiegelglatten Parkett der Al bert hall» -um Au»trag. Die Dorwettbewrrbe begannen morgen» um 9 Uhr, während die Darbie- tungen der Sieger in den verschiedenen Reigenfahren und die Endkämpfe im Radballspiel, sowie die Be gegnungen Deutschland—Schweiz abends nach 7 Uhr vom Stapel gelassen wurden. Die Wettkämpfe endeten nicht vor Mitternacht. Am Abend war das weite Rund der Alberthalle bis auf da» letzte Plätz chen ausverkauft. Die enthusiasmierte Menge kargte nach den einzelnen Darbietungen nicht mit ihrem Beifall. Die Sieger der einzelnen Kategorien hatten mit ihren Leistungen auch rauschenden Applaus red- lich verdient. In den Radball-Länderspielen Deutsch land—Schweiz zeigten sich die deutschen Mann- schäften, sowohl im Zweier- als auch im Dreier-Räb- Ballspiel stark überlegen, wenn die Schweizer auch, die begeistert begrüßt wurden, beachtliche Leistungen zeigten. Die genauen Ergebnisse dcr deutschen Gaalsport- melsterichasten sind: 6er Niederrad-Kuustrrigen: 1. Rad- touristcnverein Bonn-Süd, 2. RV Konkordia-Erfurt, 3. vclociped^Llub Darmstadt. 4- Eichener NV. 1885 Gietzen. S. RV. Müde Britz 1897. 6. RV. Wanderer 18S7- Hetlslrdt. 7. RV Frischauf-Hainichen «.durch Tesck, auS- a^üer «yiederrad-Kun streigen: 1. RV. Blitz- Neukölln, 2. Breslauer RV. Sport 1893. 3. RV. Wan derer-Spandau. 1er Nicderrad-Kun st fahren: 1. Georg Reichert-Nürnberg, 2. W. Gutsckunidt, RV. Lapulh, 3. R. Kaute. RV. Südivcst Dresden. Ser N i e d e r r a d - K u n st s a h r e n : 1. Sens- Werner, RL. Radeberg. 2. W. Rcichctr-Frank, RV. Fröh lich-Nürnberg, 3 Gutschmtttt-Siebkc. RV. Caputh, 4. Heyer-Pause, RV. Stahlrad-Nordhausen. 2c r Radballspiel: 1. Koeping-Holst, RV. Sport Beraedorf 1893, 2. Georg und Walter Stolze, RV. Sgüvetnsun 1889- 3cr Radballspiel: 1. RV. Konkordia-Berlin, 2 RT. Gro-lichterfelde. 2er Radballspiel: 1. Köping^olst, RV. Spott Vergedors 1893 schlagen Georg und Waller Stolze. RV. Dchwttnsurt 1889 10:5 (3:4). Ser Radballspiel: 1. NV. Konkordia-Berlin schlägt RS. Srotzlichterseld« 3:2 (nach Verlängerung). D e ul s chl a ud—D chw c i z : 2cr Radball 7:1, 3cr Radball 7:2. r Deutsche Molorrad-Vahnmeisterschaft Fünf Rennen sehen die heute 3,30 Uhr nachmittags auf der Lindenauer Radrennbahn zum AuStraa gelangenden deutschen Motorrad- Bahnmeisterschaften unter Leitung de» ADAC vor. Die Maschinen bi» 150 ecm Zhlinderinhalt (1,4 ADAE --- ?. 8.) bestreiten «in Rennen über 10 lrin. Die Räder bi» 250 oem Zhlinderinhalt (1V k. 8.) werden über 15 lrm geschickt. Zwanzig Kilometer ist di« Strecke, die die Maschinen bis 350 eem Inhalt (2,67 k. 8.) zurückzulegen haben. Ebenso Haven die Räder mit bOOoem Zhlinderinhalt (3,8 k. 80 2V lrm zu bewältigen. Die deutsche Bahn meisterschaft für Räder aller Stärken endlich führt über 50 km. Der Sieger erhält den Titel „MeisterschastSfahrer von Deutsch land im Motorradbahnrennen sü da » Ja hr 1923". Die Nennungen für alle Rennen, die, wie wir hören, auch für Mitglieder de» Deutschen Motorfahrer-Klubs offen waren, sind sehr zahl reich etngegangen. Sie betragen für alle Kate gorien etwa sechzig. Unter den Gemeldeten be finden sich die besten Namen. Auch werden sämtliche bewährten deutschen Fabrikate am Start vertreten sein. Englische und ameri kanische Maschinen werden nicht fehlen. Die 50- Km-Meisterschaft bestreiten u- a. Nctienne-Char- lottenburg auf Maleco 5 ?. 8, Rosenbaum- Düsseldorf (N S. U. 4 k. 8 ), Gockerell-München (Gockerell 3 ?. 8 ), Urban-Löbau (Wanderer 4 ?. 8.). Zwischen den Genannten müßte die Entscheidung liegen. Wir erwarten Urdan in Front vor Retienne. Mit Urban als Starter sollte auch 250-eem-Maschtnen die Führung behalten. La» einleitende 10-irm-Nennen steht nach einem Stege der D.K.W. (mit BeckerS-Aachen, 1H?.8.) und Stahlschmidt-Erfurt (l,b k.8.) au«. Jedenfalls verspricht da» abwechslungsreiche Programm interessante Kämpfe auf der ganzen Linie. NHSn-Segelfiug Der Rhön-Segelflug. Wettbewerb auf der 960 Meter hohen Wasserkuppe hat am 3. August offiziell mit dem Porwettbewerb begonnen. Bi» jetzt sind etrca 30 Maschinen startbereit, darunter Flug- zeuge aus Amerika, Schweden, der Tschechoslowakei und Oesterreich. Die Nennungoliste weist 100 Appa- rate auf. Zahlreiche bekannte Flieger sind bereits eingetroffen. Der eigentliche Wettbewerb wird im Laufe dieser Woche einsetzcn. vfv.—Vlouw Wit Kmstervam Dcr viB. trägt beute nachmittag 6 Uhr im Stadion in Probsiycida ein spiel gegen die holländische Mann schaft Blonw Wil Amsterdam aus. Deutscher Schachkongretz In dcr S. Rund« des Metsterkurnter» ge wannen Grün.'sld gegen Wagner. Wegcmund gegen Moritz, während Becker-Hilse unentschieden spielten, und die Partien Brinckmaun — Emmrtch und Krüger—Post unbeeudei blieben. Stand: Grünseld 5. Becker, Httsc, Wegcmund 3'4. Wagner 3, Post, Krüger 2(4 (1), Emm- rich 2 (1). Moritz 1'4, Brinctmann 1 (1). Zur Giegergruppe deS HauptturnterS erschien Adam-Tarmstadt nicht. Dasür trat Orbach- Frankfurt ein. In der ersten Runde siegte Richter über Vetter, während die Partien Orbach—Schünemann, Orth —Blümich und Thoenes—Lokvenc abgebrochen wurden. Fn der zweiten Runde siegten Richter über Orth und Schöumaun über Lokvenc. Abgebrochen wur den die Partien >2rbach — V e t t e r , Blümich — Thomes. Aufhebung üsr Haferpranrien bei den Trabrennen Die von den Trabrenuvereinen eingesühncn Hafer prämien für startende Pferde haben Folgen gezeitigt, die nickst vorauszusehcn waren. An jedem der letzten Ruhlcbencr Renntage mutzte der veranstaltende Bereit nicht weniger al« ISO Millionen Mark für die Haser- prämien ausbringen. Diese »ngebeuerlich« Belastung des Budgets einerseits, andcrscNs die sportliche Deein- trächiiguug der Rennen alS LRistungSprüfimgen durch die Riescnseldcr zwangen den Verein, von dieser Matz nahme wieder Abstand »u nehmen. Um di« Ställe aber für den Ausfall aus anocre Weise zu entschädigen, wer den die Rcnnprcise neuerdings eine beträchtliche Er höhung crsahren. Die Aushebung der Haferprämien tritt erst mit dem nächsten am 15. August beginnenden Ruh- lcdcncr Meeting in Krasr. Für das Deutsch: Derby 1924 wurden in Wien 15 Unterschritten abgegeben, die sich auf acht verschiedene Besitzer verteilen. Herr von PrlNrr, der bekannte Herrenreiter-Cham pion, der durch seine Ritte im Auslände internationalen Ruf erlangt hat, ist an Magengeschwüren schwer erkrankt nnd mutzt« aus diesem Grunde seinen Aufenthalt m Dänemark gvbrechcn. ES bandelt sich um ein> altes Leiden, das sich Herr v.»P:lhcr tm Felde zugczohew hat. Unsere Voraussagen Karlsborft. 1. R.: Sonnenkönigin — Eifel — Silbe», batzen. 2. R: Elöre u — Lindenblüte — Fa presto 3. R.: Chalzit — Sommerslor — Steinberger. 4. R.< Willana — Larma — Kern. 5. R.: Wind — Tradition — Machthaber. 6. R.: Dublone — (Hiltrud) — Flaggcn- fee. 7. N: (Hiltrud) — Eisfried — Kaylet. Deanvtlle. 1. R.: Hector ll — Pretest« — «Orange Peel. 2. R.: Mired Jelly — La Farin,: — Pall Mall. 3. N.: Stall Notschild — Binic — Allegrador. 4. R.: Thund-r Cloud — Cow Bov — ChairdoS. k. R.: So lange — vanity Fair — Croyant. ksrrls, Wlwim, Krankenpfleger. Bäcker. Konditoren. Monteure, Schlosser, Angestellte und Arbeiter attor »e»»edvn lausen am villiguen bei grotzcr Auswahl in allen Preislagen tm Vi>«r:i»tlre»e!ttl1t Nie ireeiit«Uteti>i>n>r I« u U «» I « d' o > > « e I> t>, l-e«ve«,tetr,^ ex SI. Telephon 2510L l Lictcruug an BcttiebSorganisationen und industrielle Uu- 1 ternchmungcn. das Baby, da» sie nach dem Tode seiner Mutter über- nahm, freut sich, wenn man es bewundert; bei der leisesten Vermutung aber, daß man über ibr Kleines lache, nimmt sie es sofort in den Arm und schimpft zornig in der Affensprache. Betty spricht oft zu den Kindern, die vor ihrem Käfig stehen, aber wenn diese lachen, zieht sie sich gekränkt zurück. Sie spricht mit mir gern, weil ich auf sie eingehe und ihr antworte. Ein anderer großer Ncdner ist ein männ licher Affe, dcr mir besonders gewogen ist, weil ich versuche, seine Licblingslaute nachzuahmem Er ist sehr höflich, und wenn ich ihn füttere, sagt er jedesmal „Danke", was wie eine Art Räuspern klingt. Wenn er durch irgend etwas beunruhigt ist, dann laßt er einen schrillen Ton hören, dcr etwa bedeutet: „Was ist denn nun los?" Sein Wohl gefallen drückt er aus, indem er mit der Zunge schnalzt. Der Liebling des Affenhauses ist Peter. Er frühstückt jeden Morgen mit uns in dem Raum für die Wärter; er wird vom Käfig hierhergcbracht, sitzt sehr manierlich unter uns und geht fort, wenn wir fortgehen. Er bekommt Tee, der ihm sehr gut schmeckt, aber sein Lieblingsessen sind gekochte To maten. Bevor er wieder in seinen Käfig zurück gebracht wird, bedankt er sich bei uns, indem er jedem die Hand reicht. Er betrachtet uns LÜc als seine guten Freunde, und es bricht ihm fast das Herz, wenn er einmal nicht mit uns frühstücken darf. Daß die Affen sich untereinander verständigen, geht schon daraus hervor, daß in der Zeit de« Fütterns, wenn ein Aste mich sieht, er sofort seine Kameraden durch einen Schrei verständigt, und wenn ich ein- trete, sind sie alle bereit. Es ist so, wie wenn ihnen der erste Affe zugerufen hätte: „Aüfqepaht, jetzt kommt dcr Monn mit dem Essen!" Da, sächsische .Miuistrrium für Volksbildung". Da» Grsomtministerium des Freistaates Lachsen hat beschlossen, die jetzig? Bezeichnung de» Ministeriums des Kultus und Sfseni- liehen Unterricht» in „Ministerium für Volksbildung" zu ändern. Professor Stegfried Gart«» s. Der ordentliche Professor der Phnsiologie, Direktor de» Phy siologischen Instituts an der Universität Leipzig Dr. med. Siegfried Garten ist gestern im Alter von 52 Jahren gestorben. Prof. Garren, ein gebürtiger Sachse, habilitierte sich in Leipzig im Jahre 1899 und ging von hier 1908 al« a. o. Pro fessor nach Gießen, um dann als Ordinarius an seine Hrimatsuniversität zurückzukehren. Internationale Musik in Salzburg. Aus Salz- bürg drahtet unser Berichterstatter: Die internatio nalen Vorführungen zeitgenössischer Kam mermusik begannen in Gegenwart vieler Mit glieder der Internationalen Vereinigung für moderne Musik mit dem vorzüglichen Vortrag der Schönberg, schen „G u r r c - L i e d e r" durch Frau Winternitz- Dorda, einem gewiß ehrlich gemeinten, aber un- selbständigen und teils verfehlten Streichquartett von Alban Berg durch das ausgezeichnete Harre- mann-Quartett sowie atonaler P a rtock-Kompo sitionen durch Dr. Wührer und Alma Moodie. Der Vorsitzende der Londoner Gesellschaft, Mr. Dent, richtete bei Beginn des ersten Konzerts eine Ansprache an die Versammelten, unter denen sich auch Romain Rolland befand, um einige Lanzen gegen Vie Kritik der neuen musikalischen Revolution emzulcgen. Iakoba van Hccmskerk s. Die moderne hollän dische Kunst hat einen schweren Verlust erlitten. Wie wir hören, ist vor wenigen Tagen die Malerin Jacoba van Hccmskerk im Seebad Domburg in Deutschland nach längerer Krankheit gestorben. Die Künstlerin, durch die Ausstellungen des „Sturm" seit Jahren bekannt geworden, wußte die dekora tiven Gedanken der nachimpresstonistischen Zeit und die Anregungen des Kubismu» in einer sei: per sönlichen Art zu Bildern von versonnener Mystik und eigentümlich schmückendem Charakter zu ver werten. Sie ist wenig mehr als 40 Jahre alt ge worden. Au» den Thecuerbureau». (KletueS Theater.) Dcs FLdiscve «ünltlertdeater (wlinser Trrvpe) imrd vor der Fortsetzung seiner Europa-Tournee im Kleinen Theater vom 25. August bis 9. Scp- »ember lein — in Deutscvland einzige» Gastspiel — ad- servieren. Außer dem schon bekannten mystischen Werk AnsNS, „D y b u r". sieben nen auf dem Splelplan: »Der Gott der Rache" von Schalom Asch, .Di« Tag« unsere» Lebens- von Andrejew und die Komödie .D«r grotze Gswlnn" von GMoiem Wjechen^ Eina Verlängerung d<- Gastspiel» Ist nicht möglich, da die Truppe vom 15. Teptemvrr ab in England spielt. — Nom 13. August an gast'ert da« Berliner Overctten-Hau» ml, dcr Tckwankoperetle „Die klein« Sünderiu" Gilbert.
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