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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-07
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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Lette 4 ttr. 18S Das Flugzeug al» Geldtranspottenr. Ein Flug- zeug des Deutschen Acro-Lloyd ist am Donnerstag nachmittag 2 Uhr, von Berlin kommend, auf dem Flugplatz Fuhlsbüttel mit 200 Milliarden Mark für die Reichsbank-Hauptstelle Hamburg gelandet. Nach Ablieferung der Summe ist die Maschine mit weite ren Milliarden für Bremen weiter«,,cflogen. Selbstmordversuch des chinesischen Präsidenten. Nach einer Meldung der „Times" wird aus Kharbin gemeldet, daß Li-Nuan-Hung, der Präsident von China, einen Selbstmordversuch beging, indem er sich Au erschießen suchte. Sein Zustand wird als sehr ' bedenklich geschildert. Amtlicher Bericht über die in der städtischen Markt halle zu Leipzig am 4. August 1923 im Mein- et verlangen Preise (Zurrst wird der häckstc Preis, dann der niedrigste und tn Ulanuncrn oer vaniigstc genannt: die Preise verstehen sich. Wenn nicyts anderes dcmcrlt, pro 14 Kilo oder pro Stück.) fletsch: Nindslcisw mit Knocken 140, 120 l130), Gesricrslciscl) 110, 132 ,132), Kocksleilck 130, 115 (120), Zunge IvO, 10O (IM), NindStalg. roh 160. do., aus gelassen LIO,220). Kalvsleisch mit Knochen ISO, 120 (130). do. ttockjlelsm 120. 100 <120), Schwcinesleisch in. Knocken ISO. 130 (150«, tSesriersleilck 130. Speck ISO, Schmer ISO. Schöpsenfleisch mit Knocken 150, 100 (140), do. Koch- fletsch >00, 80 (10M, Ziegen,irisch 80, 70 (75). Ledcrwurft ISO, 160 (160), Blutwurst tvO. ItO (ISO), Sehüsselsü!.;« 80, Lachsschinken 240. 220 (230). Schinken, roh. im ganzen, 220, 200 (200), do, rod, ausgeschnitten 240 220 (240), do. g-kockt 240, 220 (240), Rtppcuspccr 160. 150 (160). Dchweinsknocken 100, 70 <70). Sckwarzstrisch 220. 200 (220). Zervelatwurst, Winterwarc 240. 22o (240>. Salami- Wurst 240, 220 (210). Mettwurst 220. 200 (220), Knack- wurst 220. 200 1220), Polnische 220, 200 <220). Leder wurst ISO, 80 (160>, Blutwurst 240, 120 (ISO), Preßkops 160, 120 (140), SüNcnwurst 120, 100 (120), Wurslfett 260, 140 (200), Schweinefett 250, AuSlandSspeck 260, 220 (240), — Wild und Geslligel: Reh: Stücken 150, 75 (125): Keule 150, 75 (125): Blatt 125, 60 (100): «och. fletsch 60, 30 (50); Hasen, auSl, gestrcist 28: Kaninchen, gestreift 30, 20 (25). — Zahmes Geflügel, lebendes: Gänse 00, 30 (60): Enten 150, 50 (100): Hühner, jnngc 125, 50 (100), do alte 125. 50 (100): rauben. Stück 75. 30 (50). — Fische: Schleie 120: Aale 150: Sckxllfisch mit Kopf, klein 70: Kabeljau ohne Kopf.120: Seelachs ohne Kopf 100, SO (100). — Fische geräuchert: ScclackS «Scheiben) 150; Heringe 40: Bücklinge, Kisten- 110. 100 (100). — Fischegesalzen: Hering« 40. 20 (40): do. MaiscS 80. 70 (70): do. «Schotten 60. 50 (60). — Butler: Tafelbutter. 2 Stück 360. 300 (330); Landbutter, 2 Stück 290: Margarine 240. 200 (220). — Eier: Landeier 15, 13 (14). — «äse: BauernkSse 14, 13 (45): Tilsiter 140. 100 (104): Lim- burger 150. 120 (130): Quark 12. — Obst, Garten« und Südfrüchte: Birnen 15. 10 (10): Psirsiche 40; »Irschen. süß 15. 12 (12): do. sauer 18. 17 (17): Stachel beeren 15. 12 (15): Johannisbeeren 15: Heidelbeeren 20, 18 (Iß): Tomaten, ausl. 40, 36 (40): Zitronen 9, 8 (9). — Gemüse: Rbabarbcr 0.8, 0 7 (0,8): Blumenkohl 25. 15 (20): Grün« Bohnen 40: WachSV"bnen 40: Schoten 12, 10 (10): Karotten mit Kraut 20: Weiftkobl 10, 9 (10): Wirsingkohl 10. S (10); Kohlrabi mit Kraut 4, 3.5 (4); Mangold 1: Rote Rüben Bund 10: Möhren 15. 10 (12): do. mit Kraut, Bund 20: Zwiebeln 12: Petersilie 6: Galat 3, 1.5 (2 5): Radieschen. 5 Bund 75; Rettich, Stück 4. 1 (3): Salatgurkcn, Pfund 45. 35 (40): Kar- wffeln 12 10 (12): do. ausländische 18. — Pilze, tzpt sch: Champignons 40: Pfifferlinge 55: Ztegenbart 40. (Die Preise verstehen sich tn 1000 Mark.) Geschäftsverkehr »«Uftlrrbau». Das bekannte Mara-Rhant- Ballett tritt wieder im KünstlcrhauS ab 8 Udr abends arf. Das Ballett ersreur sich grober Beliebtheit tn Leipzig. Lelprlgsr «ack ttLyklekLettvLg 8port Turnen voraussichtliche Witterung am Dienstag: Wechselnde Bewölkung, teilweise sonnig, windig, H «Sßig warm, abends kühl, etwas Regen. W. InliNmr, Uarkt 10 Naidau» gegenlldoe Todvllo« »itreade OdSrdSMllSV und jegllek« varrOUVtiedo oacd eigenem Ideal «xatew. Krankenpfleger. Bäcker. Konditoren. Monteur«, Schlosser, Angestellte und Arbeiter alter »raped«,« kaufen am billigsten bet grober Auswahl tn allen PrrtSlagen tm Spe»l»lr«»edUtt IUr «eror»UI«>ckii»ie L«S»IS Rallsekiid. r»eter»i»t«l«HreU I«. Telephon 25102- Liderung an BetriebSorgantsationen und tndustrtelle Un ternehmungen. Die Radsporiler im Rathaus vr. X. Leipzig, C August. Am Montag vormittag fand im stimmungsvollen Ratsplenarsaale des Neuen Rathauses der offizielle Empfang der Radsportler durch die Stadt Leipzig statt. Im Namen der Stadt nahm Bürgermeister Roth da» Wort. Er erinnerte an den Bundestag de» Deutschen Radsahrerbundes vor 30 Jahren und leitete über zu der diesjährigen Bundestagung die unter ganz andern, schwierigeren Umständen statt finde. Besonders den Gästen, die aus dem besetzten Gebiet gekommen seien, gebühre der Dank für ihre damit bewiesene Anhänglichkeit. Darauf begrüßte Bürgermeister Roth die erschienenen Vertreter der Sportverbände, die in stattlicher Zahl anwesend waren. Auch den beim Empfang vertretenen Be hörden galt der Gruß des Redners. U. a. war auch das Reichs-Wohlfahrts-Mini st erium vertreten, das Regierungsrat Dr. Mollwitz- Berlin entsandt hatte. Der Redner würdigte im weiteren Verlaufe seiner Rede die Entwicklung des Sportes, der nicht nur die Betätigung eines einzelnen darstellt und sich heute vermöge der gemeinsamen Arbeit in den Sportoer. bänden zum Wohle der Allgemeinheit auswirkt, dem auch die Behörden ihre oft bewiesene Sympathie nicht versagen können. Die Tätigkeit der Arbeits gemeinschaft der Rad- und Motorsportverbände sei überaus dankenswert, ebenso wie da« Eintreten der Industrie, der der Sport die heute unbedingt notwendige finanzielle Grundlage verdanke. Einen großen Anteil am Blühen des deutschen Sports haben die Leipziger Verbände, in erster Linie der Verein Sportplatz. Seine Be gründer haben rechtzeitig erkannt, daß der Radsport vermöge seiner engen Verbindung mit dem prakti schen Leben der Hauptvertreter und Haupttrager des sportlichen Gedankens sei. In Erkenntnis des großen Wertes sportlicher De- tätigung für die Allgemeinheit sei die Stadt Ver einen, di« Sportplätze gründen wollten, stets sehr entgegengekommen. Bisher habe sie 780 000 Quadrat meter für sportliche Zwecke zur Verfügung gestellt. Mit der Hoffnung auf ersprießliche weitere gemein- same Arbeit schloß Bürgermeister Roth seine sehr beifällig aufgenommene Ansprache. Für die freundlichen Worte des Bürgermeisters Roth sprach namens der Arbeitsgemeinschaft Direktor Schwarz-Berlin seinen Dank aus. Er gab der Hoffnung, daß aus der Arbeitsgemeinschaft eine Volksgemeinschaft werden möge, Ausdruck. Der Radsport mache dadurch, daß in der nächsten Woche deutsche Radsportvertreter anläß lich der Radweltmeisterschaften in Zürich am inter - nationalen Verhandlungstisch Platz nähmen, den Anfang zur Völkerversöbnung. Im Auftrage des Bunde« Deutscher Radfahrer brachte Bundesvorsitzender F ö r st e r - Berlin dem Bürger meister Roth für seine freundlichen Worte seinen Dank zum Ausdruck. — Eine Festgabe der Stadt Leipzig in Gestalt eine» wertvollen Buches „Leipzig" wurde allen Teilnehmern am Empfange überreicht. * Im Anschluß an den offiziellen Empfang im Rathause fand AI Uhr mittag» vor dem Völker- schlachtdenkmal die feierliche Uebergabe des Vundesbanners an den Rat der Stadt Leipzig statt. Die Feier wurde eingeleitet durch Gesangsoorträge und eine Ansprache de» alten Radsportkameraden und Straßenrenn fahrers, Mitglieds des R. P. Adler, Pastors Bar ch e w i tz, Leipzig, in der Krypta des Denkmals. Draußen vor dem Denkmal hatten sich unterdessen zahlreiche Anschauer ukd die Bundesvereine mit einem bunten Wald von Bannern versammelt. Das Bundesbanner, da» seit der Linweibuna des Ehren- mal« für die gefallenen Radsportler in Bad Schmiede berg aufbewahrt worden war, wurde nunmehr feier lich der Obhut der Stadt Leipzig übergeben. Dabei hielten Ansprachen der Vorsitzende des Halleschen Bicycle-Elubs Weddy, Bürgermeister Keller von Bad Schmiedeberg, der Vorsitzende des Leipziger Bicycle-Elubs Schulze und Bürgermeister Roth. Der Gesang des Deutschlandliedes beschloß die stimmungsvolle Frier. Der Zestkorfo Noch immer bildet der Fe st kor so der Rad fahrer, der am Sonntag vormittag Leipzigs Bevölke rung zu staunender Bewunderung zwang, das Tages gespräch. Unsere Stadt hat bisher noch niemals tn gleicher Weis« solch imposanten Eindruck vom deut schen Radsport gewinnen können und all die Mei nungen, die uns aus dem Kreise unserer Leserschaft zugehen, stimmen darin überein, daß das Gelingen der großen Festveranstaltung als überaus glücklich bezeichnet werden muß. Neben Leipzigs Einwohnern, die in unübersehbarer Zahl die Straßen des Zent rums flankierten, hatte auch mittelbar die Leipziger Industrie durch Schmücken der Geschäfte, durch Be reitstellung von Last- und Kraftwagen und durch direkte Teilnahme am Festzuge ausgezeichneten Anteil an dem großen Ereignis des Tages. Nicht zuletzt aber gebührt außer allen Radlern aus den verschie densten Teilen des Reiches Anerkennung für ihre Mitwirkung auch den Motorrädern und Automobilen, die in beträchtlicher Zahl den Abschluß der schier endlosen Kette bildeten. Wenn auch beschlußgemäß vvn einer größeren Schmückung der Wagen Abstand genommen worden war und sich bei der Länge der Strecke ein Bestauben nicht vermeiden ließ, so dürfte doch der Erfolg durch die rassigen Formen, dir den Fortschritt der deutschen Automobil-Baukunst klar erkennen ließen, gewährleistet worden sein. Be sonders stark waren die Elite-Werke vertreten. Deutsche Sportwoche und KV5tL. Der A. D. A. L. (Bezirk Leipzig) hält Mittwoch, den 8. August, anläßlich der Deutschen Sportwoche seine Motorrad-Bahnrennen, bei denen auch die Deutsche Meisterschaft ausgefahren wird, ab. Die Rennen werden sehr spannend we den, haben doch die besten Fahrer Deutschlands, u. a. Müller und Rosenbaum aus Düsseldorf, Retienne- Berlin und Urban-Löbau zugesagt. Hoffentlich ge- lingt es den im besetzten Gebiete befindlichen Fah- rern rechtzeitig einzutreffen. Zu einzelnen Rennen sind bis zu 17 Meldungen eingegangen, so daß sich Dorläufe nötig machen werden. Die Borläufe werden bereit« vor Anfang der Hauptrennen beginnen müssen. Bekannt- machungen werden noch erfolgen. Großes Interesse wird das Rennen um dt« Deutsche Meisterschaft in Anspruch nehmen; starten doch hier die kleinsten Maschinen gegen 8 und S p. 8.- in und ausländischer Maschinen. Zu der Sternfahrt des A. D. A. E. ist noch nachgetragen worden, daß der hiesige Vertreter der Phänomenwerke in Zittau, von Beguelin, mit einem 6/12 Phänomobil (Dreiradwagen mit lüft- gekühltem Motor) seiner Meldung gemäß die Stern- fahrt von Leipzig nach Hamburg und zurück (Abfahrt in Leipzig am 4. August, nachts 12 Uhr und Ankunft 11 Uhr abends am gleichen Tage) ohne jede Panne absolviert hat. Programm für Dienstag, de» 7. August. Besichtigung der Stadt Leipzig unter FiiHrunq von Herren de» Stadtgeschichtlichen Museum». Zu Ftztz: Lrefspuntt Alte» Rathaus (Eingang Martt) H10 Uhr. Zu Rad in Leipzig» nLhere Um- gebung: Treffpunkt Mendehrunne« (AuaustuSplatz, 8 Uhr. — Die Führungen find kostenlos bet Ausweis durch da» Frstzeichen. 4 Uhr nachmittags: Palmengarteil (Frankfurter Strasse, gegenüder Sportplatz) Eretzes Volksfest. Ehrung der Sieger in den Deutschen Meisterschaften auf Bahn, «Saal und «Strasse, tm Festkorso, mit Preis- verteilung, Konzert, vergnügungrn aller Art. unter Mit wirkung der Leipziger Verein«. „Die Leipziger Messe", Kabarettvorstellnngen unter Mitwirkung Leip- ztger Künstler. — Ball im Festsaal. Eintrittskarten im Festbureau (Messhalle, Matti) und an der Tageskasse. Dienstag, üea 7. Lugaei Deutscher Schachkongretz In den Hauplturnteren ging heul« der Kampf tn den Vorgruppen »u Ende. In Grupp« A gewannen Orth gegen Wandelt, Gchönmann gegen Rung«, während di« Partien Woog — Wandelt, Wetsstnger-Schünemann, Runge—W o o g und Schünemann-»Orth unentschieden wurden. Schlug st a n d: «Schünemann 6 (von 7), Orth, Weissinger je 5'4, Woog4. Wandelt 314. Grote 2, Nung« 114, Neumann 0. Grupve B« Richter gewann gegen Gerber, Vet ter gegen Ripke. Probst gegen Köster. Gerbec gegen Woehl, während Ripke—Helder und Probst—Woehl un entschieden hielten. Stand: Vetter 614 (aus 8), Richter. Gerbec 6, Ripke 5, Probst, Woehl 3)4, Heider 3, Hübel 114, Küster 1. Gruppe C: Roes« gewinn gegen v. Brockwwsli. «Schapiro gegen Povvmöller Adam gegen Sen,- Thoenes gewann gegen v. Brcchowsli und Orbach. Adam gegen ThoeneS. Die Partie TbocneS—Scnz wurde uuent- schieden. Stand: Adam, ThoeneS 6. Orbach 5. Helling, Noese 714, Schapiro 4, Senz S, v. Brochowski, Poppmöllc,: le 1'4. Gruppe D: Lokvenc gewann gegen Hartmann und Kaufmann, Hartmann gegen «Scheibe, v. Holzhauscn gegen Schindler. Schindler gegen Bercnbruch, Becker gegen Harimann. Blümich gegen Berenbruch. Hartmann- Kaufmann. Berenbrock—Becker und Hartmann-Schuck- ler spielten unentschieden. Stand: Blümich S , (aus g), Lokvenc 714, v. Holchauscn 7, Schindle: 5. Hartmann 4'4. Becker 3. Berenbruch, Härtel, Scheibe 2)4, Kaufmann 2. Die beiden ersten Sieger jeder Gruppe irden zu einer Sicgergruppe zusammen, deren erster Sieger den Titel „Mei st er des Dcutschen-SchackbundeS" erhält. In diese Gruppe treten ein: Schünemann, Orth (dieser nach Losen mit Weihinger), Vetter, S. N'ck- ter (nach Losen mit Gerber), Blümich. Lokvenc Adam und ThoeneS. Im Meisterturnier siegten heute Grünfeld über Moritz, Becker über Emmrick. Wegner über Post. Hillc über Wegemund, während Brinkmann—Krüger unent schieden spielten. Stand: Grünfeld 4. Becker, Hilse, Wagner 3 Post, Wegcmund 214, Emmrtch 2, Moritz 1':>, Brinckmann 1. Erfolge Leipziger (Schwimmer in Borna VfB.-Poseidon startete beim Dchwtmmfcst der Schwimmabteilung des Turnvereins Borna 1844 außer Konkurrenz und errang folgende Siege: ErüffnungSlagenstafsel 4 mal 50 Meter: 1. VfB- Poseidon 2 57 Min, Herrenseitcschwimmen 100 Me ter: 1. Schneider 1:29,2 Min., Damcnbrustschwimm u 50 Meter: 1. Dora Mendheim 54 Sek. Herren-Hich 100 Meter: 1. Schneider 125 Min., Herren-Rücken 100 Meter: 1. Bülow 1:324 Min., Herren-Brust 100 Meter: 1. Eckstein N 1.42 Min. Im Wasserballspiel gewann VfB -Poseidon gegen den Deranstatter 7:1. Berlins Oberbürgermeister Dr. Böß bekundete auch am Sonnabend und Sonntag wieder sein großes Interesse für den Sport. Er wohnte am Sonnabend dem Städtekampf Berlin—Zürich bei und fuhr am Sonntag mit seiner Gemahlin auf einem Motorboot den „Quer durch Berlin"-Schwimmern nach, die troß kalten Wetters in stattlicher Zahl das nasse Element bevölkerten, an den Ufern verfolgt von einer nach Hunderttausenden zählenden Zuschauermenge. Unsere Voraussagen Vichy: 1. R-: Dropsy — Petulante — Princ« Royale. 2. R.: Stall LteuT — Stall Boussac. 3. R.: Rofoglio — Old < ip — Bruscambille. 4. R.: Co^o VI — LenopbaneS — Perle Noire. Ourcn SontlnentÄl-äonIen unck .^brätte sparen 8ie viel (Delä, 2nn cllese rincl veitaus billixer cl baltbarer als l.eckcr. Keine ^.ricaituozen ckurck narre küüe. korcicrn 5ie konünenlsl LodleoöädsÄre Llezant, pralctircb. eiartircb. 8o sut vle Continental-Keilen. Oer Pfarrer von ttirchseld Alles Theater Anzengrubers Erstling hat sich durch ein halbe« Jahrhundert leidlich konserviert. Doch, wa« einst so „ledfrisch" schien, welkt nun dahin. Entblättert ist der anti-ultramontane Leitartikel und kahl steht ein ungemein deutliches Theaterstück —wenn schon mit Gesang — vor unseren nur noch Halb wachen Augen. ES gibt Stücke, die man noch kann, und solche, die wir nicht mehr vertragen. Warum beginnt man nach den Ferien mit einer Neueinstudierung aus der zweiten Gruppe? Denn e» ist falsch, zu meinen, weil das Faustdicke, das auch dem Schwach sinnigen Zugängliche, immer noch sein Publikum findet, das Publikum wolle durchaus nach seinem schlechtesten Geschmack bedient werden. Am übelsten wird dem Ludwig Anzengruber aus Wien damit gedient. Wer so was, wie den „G'wissenSwurm" und den „Doppelselbstmord" geschrieben hat, von dem spielt man keinen Pfarrer von Kirchfeld mehr. Was sollen wir auch mit einer Tendenz, die sich gegen päpstliche Unfehlbarkeit richtet und für die Zivilehe zwischen Katholischen und Lutherischen rtntrttt. Aber das ist uns ja, in einem kaum noch sagbaren Maße, gleichgültig. Heute müßte der Pfarrer Hell mit seinem Annerl nun schon min destens auf und davongehen, oder noch besser wie bet dem Bayern Lautensack in aller Keuschheit des Herzens seine Pfarrhaus komödie mit ihr ausführen Denn Anzengruber« Annerl, das, seinen Pfarrer im übervollen Herzen, sich von ebendiesem Pfarrer mit einem anderen kopulieren läßt, ist vor den Augen de« reinen, immer noch konfessionslosen Natur unkeuscher, als Lautensocks naive Priesterehen mit der Pfarr- hausköchtn es sind. Also der altkatholische Pfarrer Hell ist uns — sagen wir Priamu«. (Aber seine Hekuba hat eine» anderen genommen) Annerl Hekuba war we nigstens sehenswert. Blondblaue Sentimentale, tzoldheit heftig ausstrahlend. Anfang« nur, Herr Spielwart Huth, hätte sich die arme Waise nicht al« Alpenball-Favorittn kostümieren dürfe». Doch Fräulein Kasten singt sehr nett. Walther machte einen naturalistisch soliden Wurzelsepp und Eckert den lieben Alten au« der Einöde. Während Engst als Finster-Graf — Marke Reifs-Ersatz — nicht genügte. Fall» da« ganze Unternehmen nur der Vor führung de« neuen Herrn Georg Ezimeg dienen sollte, war e« doppelt unnütz. Denn außer durch eine richtig österreichische Mundart fiel der Alt schul-Nachfolger nur durch seinen schönen Priester kopf angenehm, aber durch eine provinziell konso- nantenetfrige, hin und wieder aber worteschluckende Sprechweise unangenehm auf. Dazu durch ein Talmipatho«, da« weniger Prieflercharakteristik al« schlechte Gewohnheit war. Solange Herr Ezimeg, wenn er „Wald—ein—sam—keit" htnleat, sich nach dem Beifall einzelner Bäume umsieht, muß ihm unserer versagt bleiben. Nsm» «»orr RIottlor. per blau» Heinrich Erstaufführung t» Schauspielhaus Otto Schwartz und Georg Langbach haben einen Schwank verfaßt, dessen Inhalt einem sofort schwan- kend wird, sobald da» gesprochene Wort auf der Bühne verschollen ist. Wenn wir uns recht ent sinnen, handelt es sich darin um einen Operetten- grafen, der seine Schulden mit seiner Tochter be- zahlt, indem er sie sich von zwei Raffke« diskon- tieren läßt. Der Graf ist verkalkt, die Tochter ein Pfau, die beiden aufeinanderfolgenden Schwieger söhne sind Neureiche — diese» Milieu glaubten die Herren Verfasser durch nicht» besser treffen zu kön- neu als durch möglichste» Weglaffen jeden Witze». Da» ist ihnen gelungen. Fatal muß es ihnen aber sein, wenn sich Schau- spieler finden, die durch ihre Darstellung einen Vergleich zwischen dieser und dem Werk herauf- beschwören. Franz Stein schlenkerte eine» Papiersabrikantea Schulze hin, der einfach unwider- stehlich komisch war; Walden» Fabrikbesitzer Bollenbach mühte sich redlich und mit gutem Erfolg darum, neben seinem Ehekollegen zu bestehen. Die weiblichen Rollen blieben dem Niveau de» Stückes näh«: es war nichts dabei herauszuholen. Wes halb da» Stück ^>er blaue Heinrich" heißt, ist un- » ersichtlich. Der blaue Heinrich, wie der alte Graf bespitznamt wird, ist durchaus nicht origineller als die anderen Figuren des Stückes, dessen Inhalt man im übrigen vergißt, sobald man der Droschken gäule ansichtig wird, die vor dem Schauspielhaus warten. S^- Ein Preisausschreiben für die Dumme». Zn ver- schiedenen Wiener Tagesblättern erschienen Inserat« des Inhalte», daß die „High Life-Edition l t d." ein Preisausschreiben für musikalische Werke veranstalte. Als erster Preis waren 1000 Pfund Sterling versprochen. Al» geschaftsführender „Direktor" dieser Gesellschaft trat ein „W. Spahn" auf, der richtig Grünspan heißt, sich für einen Schrift- steiler ausgibt und der der einzige und ausschließ- liche Gesellschafter diese» angeblich englischen Unter nehmen» ist. Er täuschte jedem Bewerber vor, dessen Werk wäre von den Wiener Musikkritikern Kienzl und Korngold für den ersten Preis vorgeschlagen. Aber zur Bestreitung der Druckkosten und zur Heber- sendung de» Werkes nach London, sowie für die Be- schaffung eines die Person de» Komponisten würdi genden Artikels seien vierMillionen Kronen erforderlich. L» fanden sich natürlich Bewerber. Die erfuhren bald, daß an den Versprechungen des „Direktors" kein wahre» Wort war, erstatteten die Anzeige, und Herr Grünspan sitzt bereit» fest. Bauhaus «oche in Weimar. Bon der Leitung des Staatlichen Bauhauses in Weimar wird uns ge- schrieben: Am 18. und IS. August finden tm Na- tioualtheater tn Weimar Konzerte unter Leitung von Hermann Echerchen, in Anwesenheit der Kompo nisten, statt. Programm: 18. August, abends 8 Uhr, 1. Hindemith: Marienlieder (nach Texten von Rainer Maria Rilke), Erstaufführung; 2. Busoni: Klavierstücke, Uraufführung. — IS. August, 1 Uhr mittag», 1. Kreuel: Concerto gross« für 6 Solo- Instrumente und Streichorchester; 2. Etravtnsky: „Die Geschichte vom Soldaten". — Diese beiden Musikaufführungen sind eingeordnet tn den Rahmen der Dauhauswoche (15.—IS. August), die die erste groß« Ausstellung des Staatlichen Bauhauses Weimar einleitet. Nach vierjähriger stiller, aber intensiver Arbeit wird das Bauhaus zeigen, welche Ziele es verfolgt, und welche Kräfte es zu gestalten vermag. Die Werkstätten des Bau hauses werden ihre Arbeitsergebnisse sehen lassen. Zn einem zu der Ausstellung fertig ausgebauten und eingerichteten Einfamilienwohnhaus werden neue Wohnprobleme durch neue Techniken zu lösen ver sucht. Eine neue Opernschule. Als selbständige Ab- teilung wird jetzt (wie bereits die gleichen Anstalten in Berlin und München) auch die Stuttgarter Hochschule für Musik eine Opernschule angliedern. Unterrichtsfächer sind (außer dem dra- matischen Einzelunterricht und dem in Ensemble- klassen): Geschichte der Oper, insbesondere de» Bühnengesangs, Stil- und Kostllmkunde. Der Gin- führung in die bedeutendsten Werke der Oper dient ein operndramaturgisches Seminar. Zum Direktor der Opernschule wurde Oberspielleiter Ehrhardt von der württembergischen Staatsoper ernannt. Der Völkerbund gegen Esperanto? Aus Genf wird gemeldet: Der Ausschuß für geistige Zusam menarbeit de» Völkerbundes hat unter dem Borsitz de« bekannten Philosophen Bergson beschlossen, dem Völkerbund« zu empfehlen, den Esperanto-Unterricht nicht zu fördern. Der Ausschuß geht dabei von der Ansicht au», daß es heute notwendiger sei, die Erlernung nationaler Sprachen und da» Stu- dium fremder Literaturen zu begünstigen. Der Völkerbund wird sich im September nochmals mit dieser Frage zu beschäftigen haben, da er voriges Jahr einstimmig für das Esperanto einge- treten ist. — Der Völkerbund scheint in diesem Falle — von anderen Fällen hier zu schweigen — nicht eben methodisch vorgegangen zu sein. Dl« BuckhSndlersck'lüsselzahl ist mit Wirkung vom 7. August ab von 70 000 auf 80000 erhöht worden. As« de» rHe-terdvreau». (Operettentheater.) Herl« Dienstag den 7. August, bringt da« verllner Restdenftheater zum ersten Male da« Lustspiel .D t e arotzeLeideasckast" von Ramit «uernyeimer mit Ida wüst tn der Hauptrolle im Operettentheater zur AuM-rm,«.
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