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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-04
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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SrNe 4 Xr. rIS beraubt worden. Don Unglückrsälle und verbrechen vchwerer U«glü<k»s«ü bet Sarbel««». Zn de» Deyeno von Gardelegen fuhr infolge einer Störung in der Steuerung da« Automobil de« Ge treidehändler« Mübler au« Salzwedel gegen einen Bau». Der Chauffeur wurde auf der Stelle g e - tötet, Müller erlitt einen Schädelbruch. Zwei junae Leute, die -im Auto saßen, wurden leichtem verletzt. Einem Dahnbeamten in Gaschwitz war a» aufgefallen, daß zwei Männer, die mit Rucksäcken und Pappkarton« au« Leipzig angekommen waren, mehrer« dieser Gepäckstücke bei der Aufbewahrung«, stelle hinterlegten und mit ihrem übrigen Gepäck mit dem nächsten Zuge zurückfuhren. Er bestieg gleichfalls den Zug, um in Leipzig die Sache Polizei- lich prüfen zu lassen. Leider glückte e« nur, den einen der verdächtigen Menschen festzubalten. Der andere ist entwischt unter Zurücklassung der Gepäck stücke. L» stellte sich heraus, daß e« Einbrecher waren, die in der Nacht zuvor (am vergangenen Sonnabend) in der Bayrischen Straße ein Weiß warengeschäft geplündert und Waren im Werte von etwa 100 Millionen Mark und drei Millionen baren Geldes erbeutet hatten. Der ent wischte Einbrecher soll Blume heißen und schon vorbestraft sein. Er hat, wie der Festgenommene an- gibt, in der Bayerschen Straße einen Passanten an gesprochen und ihn gebeten, mit tragen zu helfen. Am Eingänge des Bahnhofes hatte er ihn mit 5000 Mark entlohnt. Jener Mann wird gebeten, sich bei der Kriminalabteilung zu melden. Seine Angaben sind zur Ermittlung des zweiten Täters sehr wichtig. Der Schupo-Beamte al» Mörder. In Erfurt erschoß der Schupobeamte Urban seinen Kollegen Stefanski, mit dem er gezecht hatte. Beide waren in einen unbedeutenden Streit geraten. Urban be streitet, die Waffe absichtlich gegen seinen Kolle gen gerichtet zu haben. Raubmord aus Rügen. Auf dem Dege vom Ost seebad Lohme (Rügen) nach Stubbenkammer ist eine Ausländerin ermordet und dem Täter kehlt jede Spur. Man vermutet, daß er in» Ausland geflüchtet ist. Die Ausländerin weilte al« Badegast auf Rügen. Attentate aus dänische Lisevbahnzüge. Nachdem in den letzten Monaten wiederholt Attentate gegen die Personenziige verübt worden sind, die zwischen Holte und Kopenhagen fahren, indem große Eisen- teil« auf die Schienen gelegt wurden, um den Zug -um Entgleisen zu bringen, hat man jetzt wieder in der Nacht von Sonntag auf Montag einen großen Pflug auf den Schienen gefunden. Trotz der größten Anstrengungen der Polizei ist es in den letzten Monaten nicht möglich gewesen, den Atten» tater zu fasten. Geschüftsvrrkehr * Astoria Lichtspielhaus. Nach erfolater Reno vierung findet Sonnabend 6 Uhr die Wieder eröffnungsvorstellung mit besonderem Pro- gramm statt. U. a. singt Agnes Delsarto Lieder zur Laute. »Die Sonne von St. Moritz", 6 Akte nach dem bekannten Ullstein-Roman. Schloß Drachenfels im neuen Gewände ' «eber Nach« ist da« betteln« Ballet aöliffnnent t» «in. neue«, äußerst präcvttgc» Gewand gesteckt worden. Der grob« Saal präsentiert sich dem Besucher in den leuch tenden Farben Weitz, grün und rot, die dem Auge etwa» Wohltuendes gewähren. Hübsch ist die Bühne au»- geffattet, der große Frauenkovs an der Decke gibt ihr einen guten Abschlutz. Originell nehmen sich an der liicken Seite des Saales di« farbenprächtigen Bilder von einigen der bekanntesten Burgen und Schlösser am Rhein, allen voran natürlich Schlotz Drachensetti, au«. Sfieklvoll ist die Beleuchtung. Hunderte kleiner über den ganzen Saal verteilter Flammen verbreit«, wohl- inende« Licht. Neu eingebaut im Saal und auf der Galerie sind die kleinen Wetnabtette, di« neben mehreren LtkärauSschankS zum lauschigen verweilen «tnladen. Zum SröfsnungSball am Donnerstag hatte sich «ine grotze Zahl Gäste «ingesunden; sie staunten über die glänzende Ausmachung. Der Inhaber des Schlotz DrachenselS, Edwin rrühn, hatte «tt»en UeberraschungStog vor bereitet. Di« persönliche Leitung A. Hauck«» gewShr- lriftete «in« vorzügliche Ballmusik. In die Lan,pausen wurden Vorträge eine» Ltänncrguartetts und Tanz- darbietungen zweier junger Tanzstern« eingestreut. Alles in allem: Schlotz DrachenselS ist in di« Reihe der moder- nen Leipziger BalttiavlissementS rangiert und steht schon nach dem SrösfnungSball im Mittelpunkt des vornehmen Leipziger Daüvctriebc». Die Radfahrer in Leipzig Dsglim -er Deutsch« Radsportwoche und des 40. Bundesfestes des BOR Gar oft schon hatte Leipzig Gelegenheit, au, Anlaß bedeutender sportlicher Veranstaltungen Gäste au» fern und nah in seinen Mauern willkommen zu heißen. Die sportfreudige Bevölkerung unserer Stadt wird e« sich auch diesmal nicht nehmen lasten, den Gästen di« kur»e Zeit ihrer Anwesenheit so an- genehm wie möglich zu machen und ihren Teil zum Gelinge« der Feste beizutragen. Di« in der Arbeitsgemeinschaft deut- scher Rad- und Motorradsportver band e vereinigten Organisationen Allgemeiner Deutscher Automobilklub, e. P., Bund Deutscher Radfahrer, e. L, Deutsche Radfahrerunion, e. P.» Deutscher Rennfahrerverband, Verband Deutscher Radrennbahnen, e. D., Verein Deutscher Fahrrad- Industrieller, e. D., Sächsischer Radfahrerbund, e.D., Derufs-Straßenfahrer-Perband. e. P., Reichsverband für Fahrrad-, Nähmaschinen- und Motorfahrzeug händler, e. D., veranstalte» in der Zeit vom 3. bl» 12. August eine Radsportwoche, in deren Rahmen zugleich da» 40. Bundesfest de» Deutschen Radfahrer-Bunde» gefeiert wird. Au» Nord und Süd, au» Ost und West werden die Teilnehmer im Laufe de» heutigen Tage» ein treffen, teil» mit der Bahn, teilt zu Rad, mit dem Beförderungsmittel, dem sie treue Gefolgschaft gelobt haben. Selbst die Brüder aus dem besetzten Gebiet lasten es sich nicht nehmen, trotz der Schwierigkeiten, di« für sie zu überwinden sind, herbeizuetlen und durch ihre Teilnahme zu bekunde», daß der Sport keine unüberwindlichen Hindernisse kennt. Und wenn wir heute den Gästen ein herzliche» »Willkommen in Leipzig" zurufen, so gilt da» gan- besonder» den rheinischen Kameraden, die durch ihr Kommen vor aller Welt zeigen, daß sie trotz der Be- drückung durch die feindlichen Mächte im Herzen deutsch geblieben find und sich eins fühlen mit denen, die nicht unter den schwierigen Verhältnissen leben müssen wir sie. Leipzig» Bevölkerung wird durch die Aufnahme, die sie den Rheinländern zuteil wer den läßt, ihnen für kurze Tage di« Schwere ihre« Dasein» vergessen lassen und ihnen zeigen, daß wir im unbesetzten Gebiet da» dankbar anerkennen, was sie in den langen Jahren seit Beendigung de» Krie ge» auch für uns auf sich genommen haben. Wir wünschen der großzügig angelegten Veran staltung all da», wa» geeignet ist, zum vollen Ge lingen beizutragen: Sportwetter, einwandfreie Er gebnisse der Wettkämpfe und harmonischen Verlauf de» gesellschaftlichen Teiles. All Heil! Ä. Bett. Deutsche Vereins-Meisterschaften Da» erste Rennereigni» der Deutschen Radsport- wache in Leipzig bildet die Deutsche Meister- schäft 1S23 im D i e r er - D er e in s-M a n u- schaftsfahren über 100 Kilometer, die am heu tigen Sonnabend morgen» um 8 Uhr beim Gast haus Napoleonstein, unweit de» Völker- schlachtdenkmals, beginnt und am Rennbahn weg endigt. Die Startliste zählt 44 Pereins-Mann, schäften auf, die in der Mehrzahl dem BDR. an gehören. Aber es finden sich auch zwei SRB.-Vereine sowie je etzr Mitglied de» Pfälzischen nud de» Wärt- tembergischen Landesverbände» unter den Startern. Denk wir die gemeldeten Mannschaften Revue passie ren lassen, so finden wir alle Pereinsnamen von Klang unter ihnen. Wir nennen nur den Verteidi ger der Meisterschaft, den Radrennklub-Mün- chen, den 100-Kilometer-Rekordinhaber. den L e i p- zigerRC. Tornado, den RD. Sport-Derlin, den Berliner RC. Zugvogel, den RP. Sport-Berge- dorf-Hamburg, dem RD. Derolzhoven, den RP. Schweinfurt, den Berliner RC. Krampe sowie den RD. Diana-Lhemnitz. Rur zwischen den genannten Vereinen sollte die Entscheidung liegen. Die Ankunft der Teilnehmer dürfte von 10L0 Uhr ab an der Pferderennbahn zu erwarten sein. Sonderaurstellung -er Leipziger Vicyele-Llubr Anläßlich der Deutschen Sportwoche und de« 40jährigen Bundestage» de» BDR. in Leipzig ver- anstaltet der Leipziger Bicycle-Club al» Mit ¬ begründer de» BDR. im Stadtgeschichtliche» Museum (Alte« Rathaus) eine Sonderausstellung »Di« Entwicklung de« Fahrrades und de» Radsport«, insbesondere in Leip- z i g". Der Vorsitzende de« LBC. Carl Schultze hat hier mit viel Liebe und Verständnis eine Samm- lung alter Erinnerungsstücke zusammenaetragen, teil» in Bildern und Schriften, Zeitungsausschnitten, teil» auch in alten Rädern, die bis auf das Jahr 1817 zuruckgreisen. Diese historischen Räder werden auch in dem am Sonntag stattfindenden ffestkorso mit geführt. Auch aus der Entwicklungsgeschichte de» DDR. sind einige sehr schön, Stücke vorhanden, so die erste Präsenzliste, da» Festbuch, die Fell karte nsw. Die Besichtigung dieser hochinteressanten Anvstellung ist jedermann zu empfehlen. Programm für Sonnabend Meisterschaft von Deutschlaad tm v«retn»mannschatt»fatzren. Um 8 Utzr vormittag» erfolgt der Start ,u diese« lOO-Kilmneter- Fahrt am Gasthof .Napoleonstein' am Völkerschlacht- deakmal und führt Uder Prodsthelda—Pomtzen—Bad Lauffck—Getthatn. zurück di» Spitze vo» Borna, wieder Bad Lausick, Bomben—Probstheida über Lonnewitz »um Ziel an der Pferderemrbahn am Renndahnweg. Im Zoologische» Garten a» S Uhr vor«. Vor wettbewerbe i« Saalsport. 4 Uhr nachmittag» aus dem «ugu st «»platz (Sette de» Neuen Theater») Begrüßung der Wander- und Dauerfahr«. Begrützung durch Bürgermeister Roth. Ansprachen des Bundetzvottitzenden Steven» und Bundetzvertretcr» Greger» -Wen. — Konzert, Gesangevoriräge de», Neue» Leipziger Mannergesangverein». Geschlossener Abmarsch nach den Quartieren. Sinschreibekontroll« (Dchlutz S UHrj im Garten de» Panorama. (Leitung: BDR.) vormittags bi» 4 Uhr nachmittag» — Sportplatz Leipzig (Franksurter Straße): GternfahN sür Automobile. Mo'-r- —yilftmowrriider »ür alle ADAL.-Mitgsteder. Jeder Fahrer, der am 4. August 192» bi» nachmittag» 4 Uhr in Letpzjg-Lindenau. Sportplatz Frankfurter Strafte 32, eingetrosfen ist. erhält bet einer »urückgelcgten Strecke von mindesten» 150 Kilometer die broncene und bei einer Strecke von über 250 Kilometer die silberne Plakette de» «DAT-, Bezirk Leipzig, für die Deutsche Sportwochr. (Leitung: ALAL.) 5 Uhr nachmittag» — Sportplatz Leipzig (Frankfurter Straße): Zwei vorlänfr der Meisterschaft von Deutschland über 28 Kilometer für Herrenfahrer Anschließend Training 7 Uhr abend» — Zoologischer Garte» (Psasfcndorser Straße): Saal-Sporisest Konzert — PreiSvertctlnng — Tanz. (Leitung: BDR.) 28 Uhr abend» — Konzert- und Ballhau» San», s o » c t Mfterftraße): Fest der vlandersahrer. . Begrüßung durch den Feftau»schuß und dm» Bunde»- Vertreter Greger» Nisten. Ehrung der BundeSjudtlare. Konzert und Ball. (Leitung: BDN.) Vie Deutschs Stehermeifterschaft Da dla Neu»fa-ter sich geweigert hab«, fi» bo- fe tt» Gebiet, 1» Düsseldorf «td Esse», die Borläxfe für die IVO-KUameter-Metsterschafi a»»z». fahre», soll dl« Borrmtde nunwehr aar 7. Atlgust 1» Dresden und Chemnitz aargrtrage» werde». KVKL XraftradoStrabenmeifterfchaft Der Allgemeine Deutsche Automodil-Llu», «. v. (A. D. A. L.) veranstaltet am 26. August auf de» so genannten Vtraßendreteck »et Schleiz di« »raftrad- Dtraßemnetsterschafl 1923. Di« Streck, ist 8 Kilomeier lang. Zugelaffen sind alle vorschriftsmäßig ausgerüstete» Motorräder. Folgende Nenne« werde» gesabren: 1. Krafträder dt» ILO Kubikzentimeter, 2. di» 280 Kubikzentimeter, 3. dl» SSO Kubikzentimeter, 4. bi» 500 Kubikzentimeter, S. di» 750 Kubikzentimeter Z-ltnderin-alt einschließttch, k. über 750 Kubikzentimeter Zhltndertnhalt «nschiletzttch. Di« Minbestzahl der Nennungen für jede Klaffe ist auf ü festgesetzt. Loaaadenul, «Is» U. Lugavt Sport-Kllerler Da» preußische Landwirtschaft »-Ministerium -ar für Hoppegarte«, Gr»newalb und Karl», hosst tt sech», für Strausberg vier neue Nennlag« nachbewlütgt. Hoffentlich zeige» dle Neunftallbesttzer durch gut» Beschickung der Nennen und die Btennverein« durch »«»setzen zeitgemäßer Preis«, daß auch fte zur Förde rung der voublutzucht beizutragen gewtit find. Der Socket Jentzsch konnte bet de« DonnerStags- Aennen tu München-Niem vier Sieger steuer«. Er ge wann mit Sigterh »en Prei» von Sternberg, mit Enver den Prei» von Pocking, mit yasetder de» Gras Max- Arco-Zianeberg-Nennen und mit Gtramew de» Sommer- au»gleich AS, die Tennttz-Snischeidüng»spiele um de» Davis pokal Haden sich in der amerikanische« Zone Austra- lte» und Japan qualifiziert. Der Sieger au» der vegegmtng dieser Länder, die am 7. bi» 9. August statt- findet, Hai dann da» Entscheidungsspiel gegen den Ge winner de» «ampse» Spanten—Frankreich, dessen Zeit punkt noch nicht seststeht, auSzutrageu. Im Fußballspiel standen sich am Mittwoch in Ber lin-Norden-Nordwest und UTE.-Buda- pest gegenüber. Der Kamps endete 1:1. L Di« 1. Fußball-Mannschaft der Leipziger >OIym. Pta tritt beute nachmittag t» Hall« gegen den Daale-KreiSmetster Borussla an. Aufstellung: Wurst: Dörfel, Kraus« l; Hartmann, Riedel» Hermann ll; Bräuer, Frank«, Hermann l, Loren,. Kttzing. Treff punkt: 4 Uhr nach«. Hauptbahnhof Westseite. Der Wetße«se«r Damen-Schwtmmklu» Germania trägt beute «inen Slubkamps gegen de» Amsterdamer Damen-Schwimmklub au». Die Veranstal tung bringt 4 Staffeln, 2 Dinzelkonkurrenze» und ein Wasserballspiel. Der Poseidon von 1900, WaffersportabteUung im VfB. Leipzig startet am Sonntag mit verschiedenen Mann schaften in Penig t. Sachsen beim Schwtmmfest de» SV. Penig. In Berndurg gehen verschiedene Staf. sein an den Statt, außerdem Hörig tm 2000-Meter- Dentorenschwtmanen in Berndurg. Ein« Wasserball- mannschast svielt in Borna bet der Scktvtmmabteilung de« dortigen Männerturnverein», di« Damen zeigen ci» Figuren! legen. Wasserball-Zwischenrunde Nächste» Sonntag um 3 Uhr findet t» Leipziger Schreberbad da« Zwischeurundenspiel mn ott Deutsche Wafserballmeisterschaft zwi- scheu de» Leipziger SB. OS und SB. Spandau 04 Deutscher Schachkongretz Die 4. Runde de» Meisterturnter» ergab neben zwei unentschiedenen Partien (Krüger—Wagner, Post—Moritz) eine» Steg (Grünseld über Hilfe) und zwei abgebrochene Porsten (Wegemund—Grumrich und Becker—Brtnckmann). Stand: Grünseld 3, Post 2 (1), tiger 2, Wagner, Wegemann 1K (2). Moritz 1K (1), kecker, Gmmrich 1 (1) Brtnckmann K (B, Hilse 0 (3). Morgen werden Hängepartien erledigt- In den Hauptturnterea spielte« btt Sachse« nicht durchweg glücklich. I« Gruppe » siegte« SchSnmann aber Woog und Grote, wcißtnger über Woog. Nunge gegen Neu- man». Steinebach trat zurück. Staub: Schönwann, Orth 4, Wetßinger S, Woog 2 (1). Grote 2, Runge 1, Nemnann 0. ? t > Gr»pp, B: Gerb« gewann gegen Köst« itnd Hetdrr, Vetter gegen Woehl, während He Wer—Probst und Heider—Hiwel unentschieden (piekten. Stand: Vetter 4 (1), «erbec 4. Richter 3 (1). Ntpka 2K (1), Woehl. Probst 2 (1). Heider 1k. Köster 1. Hövel 1 (1). Grupp« L: Roes« gewann gegen Orbach. v. vrochowskt gegen Genz. Poppmöller gegen v, Grochowski, Thorne» gegen Helling und Pvpft- möller; Adam —Helling spielten wrentschiedcn. Stand: Thoene» Sk (1). Roes«, Helling 3k. Adam, Orbach 3, Venz Sk. Dchapiro, Poppmöller 1k, von Bro- chowski 1 (1). Gr»ppe D: Lokveue gewann gegen Becker. Blüm ich gegen Schindler, Scheibe gegen Bererwruch, Bereichruch gegen Kaufmann. Härtel gegen Kaufmann, Hartmann gegen Holzhausen und Berenbruch, Holzhansen gegen Lotzvenc Schindler gegen Becker. Stand: Blümtch k, LoSvenc 5. v. Holzhansen 4, Schindler Sk. Hartmann S, Scheibe 2K. Berenbruch 2, Becker, Kauf mann 1K Hatte! 1. . . . Unsere Voraussagen Deauville: 1. N : The Hotientot — Perdtea». 2. N.r Grillemoni — Solange. 3. R.: Mh Lord ll — Timur. 4. N.: Für Militärpserdc. ö. R.: Rupe« — Sonze d'Or. Liebe ohne Grenzen 21j Roman von U«n» »Nachdruck Verboie«.) Daraufhin wollte der Baron es ankommen lassen. Line geniale Dame der Atelierleitung machte dann noch den Vorschlag, daß einer der Schnei der am Trauungstage nach MonrLpos kommen, um mit Nadel und Zwirn die dringendsten Ver besserungen an Falten und Sitz vorzunehmen. Gaston stimnite zu. Ls kam im Zauber- Märchen wahrhaft nicht drauf an, ob eine Falte schief lief — oder gerade . . . Tags darauf steckte sich Gaston hinter die Großmutter und sagte: „Ich habe eine Bitte. Geben Sie mir ein altes Kleid von Marion. Lins, das sie nicht mehr trägt. Ich will ihr heimlich ein Kostüm danach machen lassen. Sie damit überraschen." Die alte Frau sagte glatt: „Nein! Marion braucht kein Kleid. Hat genug anzuziehen. Der unverbesserlich leichtsinnige Herr Monteur sollte sein Geld überhaupt besser zusammenhalten. Anstatt alte Motorräder zu kaufen und für Ma- rion neue Kostüme zu bestellen, sollte er lieber auf das Ehebett sparen. Das ist wohl jetzt das dringendste." Gaston kraute sich hinter dem Ohr. Lr hatte sich diese Aktion leichter gedacht. Die Alte ging, um einzuholen. Marion grub im Garten. Da drang Gaston kurz entschlossen in ihre Schlafkammer, riß des Kinoes Kleiderschrank auf, nahm aus dessen Tiefen einen abgetragenen Kittel seines Mädels und floh mit dieser Beute. Brachte sie schnurstracks nach Genf ins Mode atelier. Dort schüttelte man wieder die Köpfe und rümpfte die Nasen. Der Schloßherr von Monrepos hatte eine Braut, wollte eine Dame heiraten, die solche elenden Lumpen trug. Man argwöhnte dies und das. Fürchtete, es stecke ein Schwindel hinter der Sache und rief den alten Chef herbei. Der kannte den Baron von Saint-Hilaire auch nicht persönlich, witterte aber, als er den jungen Kavalier prüfend ansah und dann das abgeschabte Fähnchen — ein romantisches Aben teuer — unv entschied den Fall durch die weise Forderung einer Akontozahlung von fünftausend Franken. Gaston erlegte die Summe, und alle Deden- ken waren zerstoben. Das Modehaus übernahm den seltsamen Auftrag — wie bemerkt — ohne Bürgschaft für guten Sitz mit der Verpflichtung, seinen tüchtigsten Mann zur Vornahme nötigster Aenderungen am Vorabend der Hochzeit ins Schloß zu senden. Punktum. Erledigt. Heute abend sollte das Kleid geliefert werden. Gaston freute sich darauf. Dor seinem Feuer- loch stimmte er jetzt die Marseillaise an und feuerte dabei die Kohlenklumpen auf den Rost, daß es nur so krachte. Jetzt lachte er hell auf. Ihm siel .eine Szene von gestern abend ein. Man saß in Großmutters Küche beim Abend- brot, dem Marion mit gewohntem Appetit zu- sprach. Plötzlich ließ sie die Gabel mit dem auf- gespießten Stückchen Speck sinken, sah träumerisch ins Leere und begann zu deklamieren: „Müßt ich nur warum Mein vergrämter Geist Stets auf unruhvollen Schwingen lieber Meere kreist. Zu den Fluten reißt In Entsetzen stumm Meine Liebe alle», wa» ihr wert. Warum? Warum?" Marion sprach die Verse hübsch, mit dem Ausdruck vollen Verständnisses. Gaston saß mit offenem Munde da und starrte sein Bräut- chen an. „Das sagst du, Lmile?" rief die Großmutter. „Sie hat das ganze lange Gedicht auswendig ge lernt — und deklamiert es, fortwährend vor sich hin. Lauter Dummheiten dringst du ihr bei. Was soll ihr denn das Zeug? Ihr vergrämter Getst! Blödsinn! Lr ist ja gar nicht vergrämt! Sind das Gedichte für eine glückliche Braut? Lmile, ich bitte dich! Du machst sie noch ganz verrückt. Und sie war doch immer ein so vernünftiges Mädel! In Entsetzen stumm! Vas habt ihr denn — frage ich — für ein Entsetzen? Ihr seid doch glückliche Brautleute! Bring ihr doch lustige Gedichte, Lmile!! Das hier sind doch bloß Derse für (Älbstmörder!" Gaston bekam einen Lachkrampf — und Ma rion errötete für die Großmutter. „Lache nicht, Lmile," sagte sie. „Ich will der Großmutter nur sagen, daß, je glücklicher ich selbst bin, ich nur um so tiefer mit denen fühle, die leiden. Und was muß dieser Dichter gelitten haben! Ich fühle mit ihm, bin hingerissen von dem Wohllaut seiner Klage. Ls sind Schmer- zenslaute — ja — aber sie klingen wie süße Lie- ver. Ich genieße sein entzückendes Gedicht, indem ich es mir vorspreche. Täglich verstehe ich es besser. Immer klarer wird mir, was er meint — meint — meint mit jener Möwe, der die Sturzwellen die Flügel brachen. Mit jener Möwe deren Schrei den Piloten schreckt. Ach — es ist seine arm« Seele selbst, seine Dichterseele, di« unstet über den Wogen der Gedanken irrt. Schilt Emile nicht, Großmutter, weil er mir diese Verse brachte. Ich liebe sie, und mich dünkt, ich sei reicher um einen köstlichen Besitz, seitdem ich diese Strophen auswendig weiß und sie mir her sagen kann. La sagt mir mehr und Schönere«, al« all die dummen Couplet« au» den Operet ten die die Mädchen bei der ArLeit fingen.* So hatte Marion gesprochen — und Gaston war aufgesprungen, hatte das Mädel an sich gerissen und beinahe totqeküßt. . . Welche Freuden dankte er ihr! Ls war herrlich, zu sehen, wie ihr« Seele täg lich reifer wurde. Wie lebendig der Ginn fiüe Schönheit und künstlerische Erhebung in ihr war. Dies, vor allem, beseligte Gaston so. Bums! I Im Uebermute dieser Glücksempfindung spannte der die Sehnen und schwang die Schaufel mit den Kohlenlasten hin zum Feuerloch — und schmiß hinein — was Platz hatte... Lr mußte seiner herrlichen Stimme Luft machen. Fühlte, wie dieser kurze Dienst hier an der Feuerung ihm Sehnen und Muskeln gestärkt hatte — und im Genüsse des Spiels seiner fri- schen Kräfte — feuerte er — schaufelte — warf. Achtung! Achtung, Herr Maschinist! Aufgepaßt! Haben Sie Ihre Instruktion gänzlich vergessen, die Ihnen zur Pflicht macht, das Glas des Mano meters beim Heizen im Auge zu behalten? Gaston dachte daran nicht. Nicht im ent- ferntesten. Heute abend kam da« Brautkleid. Heute noch wurde in der Klause des Eremiten die Verab redung zur nächtlichen Trauung getroffen — und — bald — bald — fiel das Zeichen, auf das hin das Aschenbrödel aus der Glühlampenabteilung des Elektrizitätswerkes in einem Wagen mit ab geblendeten Scheiben nach Monröpos entführt, wie von Feenhänden in den Brautstaat gesteckt, zur Schlotzkapelle geführt — am Altar mit den brennenden Kerzen — ihm — ihren Maschinisten Emile Rue im Frack als ihren Bräutigam finden und au» dem Munde des trauenden Mönches hören würde, daß ihr Ja vor dem Altar« sie aus einer armen Fabrikarbeiterin in ein» reiche Ba- ronin umwandeln würde. (Fortsetzung folgt.) Verantwortlich f«, pe« redakttoneffe» Lett: Ltzefreduk- teur ». Golvftett»; für Anzeigen: Osunttv MSScr, Seid« t» Leipzig. — Berliner Diertti: Berlin, «och- strqß« V. Fernsprecher 3600-3663. Dresdner Dien«: Heinrich Zerrensen, Dresden GadelSdergerftraß, 24. Fernsprecher 84 793. — Druck und Verlag: Leipziger verla,«druckrre». s. »4 » H.. Leipzig. JobanniSgall« 8. Unverlangt« Beiträge ohne Rückporto werde« nicht zurück gesandt. Dte vorliegende Au-gabe «mfatzl 10 Sette« r K V G di v ä« or sii 10 KL 8r so L 1 1 L L 4 ö ü wLL kern reoc ätes Loti Luc. Obe, uock " KL M' äeru uoä ^uk IcLur vier, »Lnä . 151 1 kerin Lo I . 1 2 2 4< ^0 Vorsa Kotts kokivi linder durss kÄ H^bo! Xeuse ve ÜQM § pkünäl äer ui sür 0, öerxls — 1 kukred» 100 t>, Papier-! beirr, pr bcna 4 1 V.O)59. i "100 enzr! 10k) kräll OuUeo 100 jag' v<U»r 1 129SS. 100 run> praakeo Kronen ieo nrnk * l Scbrvoi: Oer 8el Ofiert« kür ein 20 UN ö ?ror.
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