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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-04
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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s«t lark fand im »it Sach- r Praxis rführu,^ if Grund «it über rechnung gen und mng auf erörtert, d Wider von den zunächst > r n und welcher d Gold, -geführt nzen er- czuholen rtachten, n weiter alt littwoch, aal der en Ar» neuer» ranstalt, chestnnd Zer Mi. »mmelte rpel ge- »ewissen Mitarbeit its vom hen Le- wichtig n Nöte die Be- iter am Mosten n aller eit für in Der- en und tandes, ewig, ren der vunsche stands- möge. Fräst- c Der- >es Be st dem Unter, n und h Dor- Abtei» t. > Bei irief itaats- i dem neuer- ch ge- r 25 ll sich n vor haben, nacht' Er dem er die ) dem z der ! Zeit rkvng itik u be- t Er- etigc, ihn Die , daß solche ttcln, ssüsse nng, Aus- wda* An- r die nisti- vrise Dor- die ins- die al» die agen sehr ous- f- nin» der ea. nem rlen rder den ,uft ßte md 6ea 4. / Leipziger imä Usuäelsrettmig Ur. 1S2 Sette S Laldwin und Curzon vor dem Parlament (Für einen TeU der Auflage wiederholt.) London, 3. August. (E t a. Tee l.) Die erwartete Regierungserklärung über dcc Derhandkungen Eng. lands mit Frankreich, Belgien und Italien wurde gestern mtttag von Baldwin im Unterhaus» und Lord Curzon im Oberhaus« gleich- lautend abgegeben. Di« Erklärung geht von dem deutschen Memcrandum vom 7. Juni in der Neparationsfrage aus, weist darauf hin, daß die alliierten Regierungen danach in einen Meinungs- auetausch traten und bezieht sich weiter auf die , ng . lisch« Regierungserklärung von» 12. Juli, in der die dringende Notwendigkeit aus- gesprochen wurde, eine Aktion zur Rettung des europäischen Friedens zu unternehmen. Di« englische Negierung sei dabei der Anschauung gewesen, daß die deutschen Vorschläge einer Prüfung und Erwiderung würdig seien und daß diese Erwiderung möglichst von den Alliierten gemeinschaftlich gegeben werden müsse. Daranfhin habe die englische Regierung den Entwurf einer Antwort hergestellt und den Vec- . ündeten übersandt. In diesem Entwurf habe 'ich üe Negierung verschiedene» der deutschen Vorschläge ,u eigen gemacht, u. a. l, Zbe sie sich zu der brutschen Auffassung bekannt, daß, unbeschadet des Friedens vertrags, die deutsch« Zahlungsfähigkeit van einem unparteiischen Sachverstänvigenarenrinm in Zusammenarbeit mit der Repurationskommission I stgesetzt werden müsse. Bezüglich der von Deutsch- land angebotenen Garantie habe die englische Negierung Ergänzungen gefordert, so Stabilisierung der Mark und des Budgets und irgendein« Form internationaler Kontrolle über die deutsch« Finanz- Verwaltung. Der englische Antwortentwurf habe dann mit dem Rat geschloffen, daß die deutsche Ne gierung zur Wiedraufnahme von Verhandlungen so fort ihre Befehle und Anordnungen zurückziehe, durch die der passive Widerstand organisiert und verdichtet worden sei, und daß sic unzweideutig alle Akte von Heftigkeit und Sabotage miß' billigen müsse. Dabei habe die englische Regie- rung dem Glauben Ausdruck verliehen, daß eine der- artige deutsche Aktion die okkupierenden Mächte einer Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine Aenderung ihrer Besetzungs methoden und einer Rückkehr zu einem normalen industriellen Leben tm Ruhrgebiet geneigt machen muffe. In den begleitenden Mantelnoten habe die eng- lischc Negierung noch eingehendere Aufklärung über den Standpunkt gegeben und sei in die Verbündeten gedrungen, sobald als möglich die Dt-lnfston in einer Konferenz oder auf eine andere Weise zu beginnen. Di« alli ierten Antworten auf diese Anregung seien nunmehr cingxtroffen; die Antwort Italiens zwar nech nicht, aber die italienische Negierung habe bereits ihre volle Ilebereinstimmung cnwgedrückt. Di« eng- lischr Negierung hab« die Erwiderung Frank- reich» und Belgiens, die unabhängig vonlsn. ander eingcsandt wurden, sorgfältig geprüft und, ob wohl sie erneut die freundschaftliche Sprache aner- kenne, muffe sie bedauern, in den Antworten nichts finden zu können, was eine gemeinsame alliierte Ant wort an Deutschland möglich mach». Der englische Entwurf sei in den Antworten beider Liin- der nicht einmal erwähnt. Außerdem wiesen beide Noten keinerlei Vorschläge auf, aus denen man auf eins baldige Aenderung in per Nuhrhesetzung oder auf den Beginn neuer Neparationsbesprschungen schließen könne, wa» von der englischen Regierung so sehnlich erstrebt sei. Ein neuer Meinungsaustausch auf der Grundlage dieser beiden Noten würde viele Wollen dauern müssen. Die englische Regierung wiederhole, daß sie sich in. ihren Interessen mit denen der Alli- iertenverbundcn fühl« und vor jeder Aktion zn.iickschrecke, die auf eine Uneinigkeit unter den Alliierten schließen lassen könne, daß sie aber trotz» dcm die Auffassung lreibeholten müsse, die Liifuna de« Problems dürfe nicht mehr aufgehallcn werden, weil sonst die europäische Situation immer weiter dem unvermeid lichen Ruin entgegensetzen müsse. Par künstlerische Festprogramm der Leipziger Meßwoche Für dl« kommende Herbstmesse vom 28. August bi» 1. September ist wiederuM ein äußerst reich, haltige» künstlerische» Festprogramm aufgestellt war- den, mit dem dl« Stadt Leipzig vor den au» aller Welt kommenden Gästen Ehr« einlegen dürfte. Don den Konzerten und musikalischen Veranstaltungen bildet den Höhepunkt da» Mrß-Gonderkonzert de» Gewandhaus-Orchester» am Dienstag der Mehwoche, für besten Leitung Generalmusikdirektor Bruno W a l t e r. München gewonnen morden ist. Des weiteren sind zu nennen ein große» Konzert de» Leipziger Riedel. Verein» am Sonntag in der Thomaskirche, wo Händels »Israel in Aegypten' zum Vortrag gebracht wird, ein Konzert der Ber- liner Staatrkapslle unter Leitung von Generalmusik direktor Prof. Dr. Mar von Schillings, sowie Konzert« des Thomanerchors und der Leipziger Sing, akademte unter Mitwirkung de« Leipziger Männer- chor». Auch die täglichen Konzerte im Völkerschlacht denkmal werden in der Meßwoche regelmäßig statt- finden Mit besonderer Sorgfalt haben bann aber die Leipziger Theater wieder ihren Spielplan aufgestellt. Im Neuen Theater (Oper) finden sechs Meß-Festspiele statt, bei denen nicht nur dis ersten Leipziger Kräfte, sondern auch berühmte aus- wärtige Gäste mitwirken, gur Aufführung gelangen am 25. August: .Die Meistersinger', am SS. August: «Tiefland' (als Gäste Karl Günther vom Stadt- theater Hamburg al» Pedro, Wilhelm Buer» vom Stadttheater Hamburg al» Sebastiano und Kammer, sängerin Emmy Krüger vom Frankfurter Opernhaus als Martha), am 27. August: .Der fliegende Hol länder' (als Gast Kammersänger Friedrich Plaschke von der Staatsoper Dresden als Holländer), am 28. August: »La Traviata', am 2V. August: unter der Leitung de» Generalmusikdirektors Bruno Walter-München .Die gauberflöte* und am SV. August: .Der Nosenkavalier' (als Gast Emmy Streng vom Stadtthsater Hamburg als Feld marschallin). Das Alte Theater bringt Schau, spiele und das Städtische Operettentheater be liebte Operettenschlager. Ebenso wartet Vas Leip, ziger Schauspielhaus und das Kleine Theater mit einem angimeffenen Spielplan auf. Für die an- wesenden bayerischen und vogtländischen Landeleute «oranstaltsn der Bayern-Derein bzw. Vogtländer- Verein besondere Aufführungsabende. Selbstver ständlich bringen auch die Leipziger Variete- Theater, die zahlreichen Kabaretts und die großen Lichtspielhäuser ein'erstklassiges und zeitgemäßes Programm, so daß jeder Meßbesucher, mag er nun eine Vorliebe für ernsteren Kunstgenuß oder.für die leichter geschürzte Mus« haben, be. sricdigt sein wird. Bemerkt sei noch, daß für die in den Städtischen Theatern stattfindenden Aufführungen die Intendanz bis auf weiteres geltende „feste' Preise (50 000 bis OOst P60 ttt) festgesetzt hat. Sollte di« wirtschaftliche Entwicklung' «s absolut unmöglich machen, diese Proife endgültig d«i-ub«hnkt»n, s» wird dt« dann nötig« Erhöhung nur diejonigen Besteller treffen, die nach der Erhöhung dies.r Preise bestellen. — Der Eintrittspreis für da» Gewandhauskonzert am 28. August unter Bruno Walters Leitung ist unter genau Denselben Bedingungen aus 300 OVO an- gesetzt worden. .. - * Naiionalionm» und Grammatik. Nach dem „Fi- garo" protestier«« di« Faschisten in Italien gegen d-n Mißbrauch der Fremdwörter in der Umgangssprache, und natürlich ist da- Französische im besonderen ins Auge gefaßt. - In Zukunft «erden, wie die .Frank- furtcr Zeitung' mittetlt, Kaufleute, die an ihren Ge schäften Schilder anbringen, die Anschriften in andr- rer al» in italienischer Sprache aufwoisen, eine Steuer bezahlen müssen, Da» Wort .Hotel' wird mit 5 Franken für den Buchstaben, also 25 Fran. k«n jährlich pcrqnschkagt. Da'» Wort „Restaurant' lostet 50 Franken. Die Kaufleute, die dieser Steuer cntachcp wollen, müssen eben.olderes' oder ria* anschreidcn. Oer Medizinmann Bon Aus der Menge der Reiseliteratur hebt sich „Mein Sumatrabuch' von Helge Kaar». berg vorteilhaft ab. Der Verfasser, «in junger Däne, der als Buchhandlung,lehrling davonlios und völlig mittellos mit einem Dampfer der dänischen Ostasiatischen Kompanie nach Sumatra gelangte, offenbart in diesem Buch, da» in deutscher Heber- sitzung bei Fvanz Schneider in Berlin in sorg- sö> tiger uno geschmackvoller Ausstattung erschionsn ttt, ein« fein« B«obachtuna»gab« und ungewöhnliche Darsiellungskunst. Als Probe geben wir daraus ein kleines Stück seiner Tagebuchblätter, wie er in ein Eingeborenendorf kommt und dort einen „Medizinmann* besucht. Ich kam aus den „Markt', einen viereckigen Platz, der von den Wohnung«» der angesehensten viirg«r des Ort«» bekränzt war. In der Mitt« de« V.lltzes stand -er alte Marterpfahl, der, wenn er hatte reden können, von den fürchterliche» Hand lungen, die Hier vor nicht einem Menschenalter be- gangen wurden, erzählt hätte. Denn dort wurde der gefangene Feind angebunden, und nachdem sie ihre wilden Kriegstanz« getanzt hatten, sprangen die achtbaren Bürger de» Orte» auf den wehrlosen Krieger io» und schnitten sich di« leckersten Bissen aus Wangen und .K»t,I»tt* des heulende» vpf»r». De« .Medizinmann* stand in seiner Tür und reparierte seinen Zauberstab, dessen Federbusch sich qclöst hatte. Er war welk und grauhaarig. Seine Rippen kamen unter der runzligen, mit Schorf be deckten Haut zum Vorschein wie die Rillen eines Waschbrettes. Er verstand nur wenig malaiisch, -sch »enua, nm sich verständlich »u machen. Al» wir -inig« Minuten mittel» Armdewsgung«n und felt- samer Zeichen Miteinander -es»,och,n hatten, lud ,r mich rin, «inen .weißen Radsatz (König) anzufetzrn, der sonst nur gegen Bezahlung ,in«r bestimmten Anzahl von Arekanüssen gez«igt wurde. Ich kroch die Bambustreppe hinaus und trat in seine Wohnung ein, di» acht Familien seine» Ge- schlecht» beherbergte. ...» Lange wühlte er in einem Stapel ber merk, würdigsten Dinp«, wie» alt« Hummerdosen, Messing- schalen, Wurfspieß«, Medizinhörner mit Dvstrlhora M ' 1 - l!L.! «WM an einem und Hunten Vogelfedern am anderen Ende, ein« Dose mit wundertätigem Tigerbart, Knochen mlt «I,geritzten Zauberworten, Mlbschwefnshauer, Puntherklauen, Tontövf« unv «in uraltes Buch mit beschriebenen Rinderblättern. Endlich fand er, was er sucht«: eine lang« Papierrolle. Mit einem gewissen Stolz faltete er den Bogen »einander und sagt,, .Sieh, Tuan (Herr)I' lind ich sah. Es war ein Whivkqplakai. .Johnny Walker' mit „Isis stars' auf einem grauen Zyltpdor und „isio strippes' auf den engen Hosen und mit einem Mcnokel im Auge marschiert« er stolz und aufrecht, mit einem Lackeln um den Mund, durch di« Welt. ^Aoa-n, 1820 omck ki»U «n>ms «toovK" (Geboren 1820 und geht poch in strammer Haltung,1 De« Medizin- mann sah mich mit seinen mvrkwüwlgen, rotrandigen -undoaugen an und brach aus: „0--kns imtik punia peckjssi, duksn?", auf deutsch; .Der König der weißen Männer, nicht wahr?* — Ich wollt« dem Mann nicht« voelügcn, ihm aber anderseits auch nicht die kindlich« Freude und einen Stolz darüber zerstürrn, doß er -er einzig« P,s tz,r «in,» europäischen König», bild,» tm ganzen Dorf« und im Umkreise von vielen Mellen war, und so antwortet« ich nur; .Da« ist ein schönt» Bild, da» sehr ähnlich ist und dir sicherlich eine Etnnnahme von vielen Arekanüssen verschaffen wird,' Der Mhkllde Sonnenbad glitt hinter den vio letten RuckeN des Berge« und di« Palmen de» Dorf- Haine» zeichneten sich schwarz und scharf geg«n den lodernden Brand de» westlich«» Himmel» »d. Poch üb«» di» grün« Savanne rollten regenschwer«, dunkle Wolken, al» d«, Medizinmann in s,inem g»nz,n Staat mit Mestern, Zauberftak und Gchwein»lnoch,n vnt Zcutverwortrn zur Dorfvsorlr hinaus den Veg zu der kuppekformjaen Anhöhe hinausschritt, um die Geister um Regen kür da» neuanyepflanzt« Ohifrld zu bitten, »dwvhk die iK«i»«rnte in v»N,m Gang« »ar. Daß sein« Bitte in Erfüllung g«h«n mußt», konnte j-d«» Kind an den maff«rscknv»r,n Wolken setzen. . Uud nicht Lom» darauf fielen di« «rst«n Tropf«, als dunkle Punkte in den grauweißen Land des Markte». Aber was hätte er getan, wenn nicht da» neue vbifeld dagem«fen wär«, für da» «, bitten konnte? Siche« «Dr« e» ihm dann »denfo «rgang«n mi« feinem Umtsvorzän^r, von dem Gudugaron (de« «in. gcboren« Begleit««) mir folginde« «zählt Hot: E» war «in trüber Tag zur Erntezeit, und Pun- Die Gieuervorauszahlungen Dom Finanzamt Leipzig-Westwird uns geschrieben: Di« Vorauezahlungen auf Einkommev- unüKLrperschaft»st«u«r bemessen sich gründ, faßlich nach dem Einkommen de» Vorjahre». Bet steigender Geldentwertung decken sie die Steuer des lausenden Jahre» nicht mehr. Daher sind sie durch da» Gesetz vom S. Juli erheblich erhöht ward«». I. Einkommensteuer «) Zum 15. August 1V23 ist die Vorauszahlung wie s'lgt zu berechnen: Die auf das Jahr 1922 ent fallende Gesamteinkommensteuer ist durch 4 zu teilen und mit 25 zu vervielfachen. Beispiel: Die Ein. kommenstruer für 1922 beträgt 500 000 Mark. Dann sind an Vorauszahlung 500 OÖO durch 4 mal 25 gleich 3 125 000 Mark zu zahlen. d) Steuerpflichtige, die ihrer Linkommen^crech- nung einen Abschluß vor dem 1. Juli 1922 zugrunde legten, haben das Hundertfache des vierten Teiles der Einkommensteuer für 1922, das ist dos Fünfnndzwanzigfache der auf das ^ahr 1922 ent- fallenden Desamteinkommensteuer, zu entrichten. Beispiel: A hat seine Gefchäftriay? am :N. April 1922 abgeschlossen. Al» Einkommensteur- für 1922 sind 80 000 Mark fcstgestellt. Die Voruunze.hlung beträgt SO 000 durch 4 mal 100 gleich 1 280 000 Mark. c) Ist der Steuerbescheid sür 1922 bi» znm 18. August 1928 noch nicht zugestellt. so ist von der nach der Einkominenst:neeeckliirnng sich er- gebenden Steuer auszugeh'i und der sich danach al« Vorau»zahlung ergebende Vierreljahrsbctrag mit 21. bei Abschluß vor dem 1. Juli mit 100 zu multipli zieren. ck) Steuerpflichtige, deren Einkommen 1022 Haupt- fachlich au» Arbaitslohn, au» freiem Beruf und aus Erträgen auf deutsche Währung lautender festverzinv- ltcher Werts bestanden hat, haben nicht die erhöhten, sondern nur die tm letzten Steuerbescheid festgesetzten einfachen Vorauszahlungen zu entrichten, wenn ihnen nicht ein besonderer Aestsetzungobeschetd -ugrht. e) Steuerpflichtige, bei denen der Steuerbescheid, der ihnen im Laufe der nächsten Wochen zugeht, einen Vermerk über die Erhöhung der Vorauszahlungen nicht enthält, werden eine besondere Benachrichtigung erhalten. Anfragen bei den Finanzämtern und Steuerkaffrn sind daher vorerst zu unterlassen. H. Körperfchastsstruer ?. Borauezahlungen ber Erwerbsgesell- schäften, die mlt dem Kalenderjahr (81. Dezember) abschlteßen. Diese Gesellschaften haben als Voraus zahlungen auf da» Geschäftsjahr 1923 da» 35fache der nach dem Körperschast»steuergefetze zu leistenden Bor- au»zahknngen zu entrichten, also al» erste Nate — binnen einem Monat nach Feststellung des Abschlüsse» für 1922 — da« S^fache, al« zweite Rate — binnen weiteren drei Monaten nach dirsam Zeitpunkte — des IN fache de» Reingewinn» und der Gewinnanteile de» Geschäftsjahre, 1922. 2. Vorauszahlungen d«r Erwerbsgesellschaften, deran Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr nicht über- einsttmmt (Btlanzsttchtage z. B.: 81. März, 80. Juni, 30. September). ») Zweite Vorauszahlung für da« De- schiiftKj'ahr 1S22/23. Die Gesellschaften, die ihr Ge- schäfkjahr 1021/22 in der Zeit vom 81. März 1922 bis zum 80. September 1ÄS2 abgeschlossen haben, haben bis zum 15. August 1923 als weitere Voraus- rahlting aus das Geschäftsjahr 1922/33 da« Hundert- fache der zum 1. Mai 1Vtz3 fällig gewesenen ersten Vorauszahlung, mithin das 15fache des Reingewinns und der verteilten Gewinnanteile de« Geschäftsjahr« 19L1/N zu entrichten, d) Vorauszahlungen für das Geschäftsjahr 1923/24. Die Vorauszahlungen auf das Geschäfts, fahr 1923/24, di« nach dem Abßhlufse für 1922/23 zu bemessen sind, erhöhen sich entsprechend ll, 1. HI. Folgen verspäteter Zahlung im Aalte I und II Bei Zahlungsverzug sind monatliche Zuschläge von )5 v. H. und bei einem Verzug« von mehr al» drei Monaten von 30 v. H. de» Rück stand« — auch für die ersten drei Monate —. zu zahlen, . * Ha»del»kam»«rb«itrSge. Don der Handels kammer wird un» geschrieben: Der kürzlich aus- geschriebene außerordentliche Beitrag zur Handels kammer Kat vor allen Dingen den Zweck, die Kammer leistungsfähig zu erhalten, weil Handel und In- dustrie unter den gegenwärtigen Verhältnissen ihre Dienste mehr al» je brauchen. Es ist daher dringend erwünscht, daß der Kammer die erforderlichen Mittel mit größter Beschleunigung zugeführt werden. Im besonderen sei den großen Unternehmungen nahe gelegt, ihre Beiträge nicht erst am 15. August, son- dern sofort abzuführen, da die Kammer mehr als der Kaufmann der Geldentwertung preisgegeben ist. (Am zweckmäßigsten ist für die Kammer die Ueber- weisung auf ihr Postscheckkonto Nr. 1556.) * Züm Ehrendoktor ernannt. Der Direktor der Flügel- und Piano-Fabrik H. Leutkc, A.-G., in Leipzig, Herbert Leutke, wurde in Ansehung seiner Förderung um die musikwissenschaftliche Ab teilung der Universität Innsbruck von der philo sophischen Fakultät dieser Universität zum Ehren- doktor ernannt. vermischtes Der Srvlckauer vergarbeiterstreik beendet Wie vom Verbandsbureau der Bergarbeiter mit geteilt wurde, ist am Donnerstag früh auf allen Wer ken des Zwickauer Reviers die Arbeit aus genommen worden. Die Funktionäre und De- trtebsräte des Bergarbeiterverbande« haben Mitt woch mittag in einer Versammlung im „Goldenen Decker' einstimmig die Arbeitsaufnahme beschlossen, nachdem die am Sonntag, 29. Juli, von der Rcvterkonferenz aufgestellten Forderungen restlos bewilligt worden sind. Wie weiter mttgeteilt wird, hat auch die unio- nistische Streikleitung den Bergarbeitern die Arbeits aufnahme empfohlen. Damit hat der Bergarbeiter streik sein Ende gefunden. Beendeter Buchdruckerstrelk in Köl». Der Buch- druckcrstretk ist beigelegt. Die „Kölnische Volkszei tung' und „Kölner Tagblatt' sind wieder erschienen, die „Kölnische Zeitung' und die anderen Blätter noch nicht. Streik bei der -I«ich»«onop»lgesells<haft. Die Ar- beiter der Rcichmonopolgesellschaft fti- Spirttusver- wertung sind in Streik getreten, nachdem ein« Ab stimmung den ergangenen Schiedsspruch atz- gelehnt und eine Mehrheit für den Stritt ergeben hatte. * Erfurter Notgeld. Der Magistrat in Erfurt gibt al» Notgled 500 OOO.Mark-Hcheine herau», die er schleunigst in den letzten Tagen angesichts der Zah- lungsmittelknapphett hat drucken lassen. Dar Reichspräsident und di« Deutsch« Leinen. u»d Wäscheschau. Der Reichspräsident hat, wie die „Textll-Woche' erfährt, bei einem Besuche der Aus- stcllungsleitung der Deutschen Leinen- und Wäsche- schau, die vom 22. bis 24. August in Dresden statt findet, seine Sympathie für diese Veranstaltung unzweideutig zum Ausdruck gebracht und erklärt, daß da» Recht, Reichsfachverbände von Lieferanten und Abnehmern zu gemeinsamer Veranstaltung großer Fachschauen zusammenzuführen, unbestreit bar sei. Der Reich»prästdent stellte gleichzeitig in Aussicht, trotz seiner Behinderung, die Au«steuung selbst zu eröffnen, im Nahmen einer in Dresden am Abend de» 24. August stattftndenden großen Wohl tätigkeitsveranstaltung zugunsten der Erwerbslosen und Kleinrentner, die Deutsche Leinen- und Wäsche schau zu besuchen. Hochherzige Spende. Sine Hundert-Millionen- Spende wurde der Stadt Halberstadt von einer Firma übermittelt, um daraus die schlimmste Not der Gegenwart zu lindern. «ung tm Ko»« ry»aeer patt. Ich bin mein ganze» Leben durch die heiße Hand an der Gurgel mit der Frage: Wa» wird mit dir und den Deinen morgen? nicht losgeworden. Mir ist gleichgültig der Rock, den ich trage, was ich esse und trinke, und was die Narren von mir sagen! Jede« Wochenbett löst dem Welbe dir Frauen frag«. Und dem Manne auch- . Da» wahre Kunstwerk ist seiner selbst wogen da, nicht dessen, der vor ihm steht, sitzt oder liegend auf dem Sofa ihm beizukommen sucht. Was geht den „Lear*, den „Macbeth* und den „Hamlet* da« an, wa» ihr darüber denkt, schreibt oder drucken laßt! -- Jetzt znigt mir aber da» n«ue Derk, d«m da§ einerlei ist! Die Sonne muß die Fra« in di« Ehe, in da» Hau« mitbrtngen. Weisheiten Von BMVvlin Da» entzückende Gefühl de» richtigen Akter»: „Wenn ich den Krempel um mich her anseh« und sagen darf: da» brauchst du ja nicht mehr!* Ze höher «in Mmsch steht, desto häufiger tzält ihm di« Fratz» Gemeinheit die Faust unter dl« Rate. L7-> " L' '-LL',:; «usstbom«. WK fche» ssndo M« «uKüd- E» gibt nur zweierlei, durch welch« man da» Interesse de» Menschen fassen und für lang, Zeit literarisch festholten kann. Man faßt ihn »ntweder h,i s«in«m Besten od«r bei seinem Schlechtesten. Was dazwischen liegt, ist Untrrhaltungslektür«. gullo (der Häuptling), Si Rollongs Vater, mit dem nicht zu spaßen war, verlangte trockene Witterung. Der Medizinmann wanderte auf die kuppel- förmige Anhöhe mit dem „Stab der Fruchtbarkeit', schwang ihn mit Zauberworten und Kat di« Leister um Sonnenschein. Mxr da» Resultat war gerad« ent- geoengesetzt. Der Rogen nahm an Stärk, zu und knickte die gelben Halme des Reises, und der Sturm schüttelte die Körner auf die feuchte Srb«. Da wurde Pungullo wütend und schlug dem Medizin- mann mit »inem Hieb den Kopf vom Rumpfe, und der Stab der Fruchtbarkeit, den die Loistrr verlassen hott«», murd« in di, .Rumpelkammer* geworfen. Sein Nachfolger der jetzig« Medizinmann --- zog die Lehre au» dem Geschehenea und sorgt« stet» daiür, daß er etwas hatte, wofür er um Regen bitten konnte, wenn die Wolken sich auftürmten. Da Pungullo die Hälfte von dre Obiernt« des Mrdizinvmnne, haben soll, läßt er ihn Regen und Sonnenschein nach eigenem Gutdünken bestellen, und seine Weissagungen aehen immer in Erfüllung, weil er seinen Stab um Sonne schwingt, wenn die Wal- ken sich verziehen, und um Regen, wenn die ersten Tropfen fallen, Kraft seine» verantwortungsvollen Amte» lst er der zweitvornehmste Mann de» Dorfe». Er steht in täglichem Verkehr mit ollen D»istern, guten und bÄen, und kann mit seinen Giften, Formularen und Zauberkünsten Krank« gesund. Gesunde krank, Tot« lebendig imd Lebend« tot machen — namentlich letztere». Siu prähistorisch«« Institut in Tübingen. In Tübingen wurde, wie unser Korrespondent meldet, ein vorgeschichtliche» Forschung«. Institut eröffnet, da» dank d«r Initiative de« Gründers und Vorstand«» Prof. Pr. Ernst Schmidt durch eigene Ausgrabungen und Auotausch mit ande ren Instituten bereit» über «in» ans«hnlich« Samm lung verfügt. Loui» Lalvert s. Au» N « » Pork wird der Tod Loui» G a l v « r t» a«m»ld<t. der in Amerika al» einer der größten Schauspi,t«r in den Dirken von Shakespear«, Sophokles, Ibsen. Goethe, Shaw ukv>. Herooeragend«« geleistet Hatz Sein Best,» Hot er viel, leicht in komischen Rollen geleistet. So galt er für de» b,st«n Falstaff her angelsächsisch«!, Bühn« und fetert« Triumph« in Shaw» .John Bull» an-«r« Inlel'. .
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