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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192308027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19230802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19230802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-08
- Tag 1923-08-02
-
Monat
1923-08
-
Jahr
1923
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8ette 4 Nr. Leipziger Richtlinien für Wohnungssuchende In der letzten Sitzung des Leipziger Wohnungsbeirates, die vor einiger Zeit im Rathause stattfand, wurden die vom Wohnungs amt neu ausgestellten «Richtlinien für die Zu weisung von Wohnungen" betanntgegeben. In der anschließenden Besprechung wurde von dem Ver treter der Wohnungolosen gewünscht, daß die Richt linien, insbesondere die Bestimmungen hinsichtlich der gemeinsamen Schlafräume, mit Rücksicht ans die große Zahl der wohnungolosen Familien — zur zeit 25 000 — schärfer gefaßt werden. Da» wurde in Aussicht gestellt mit dem Hinweis, daß etwa 2 Kinder unter 10 Jahren als eins gerechnet werden könnten, und daß ferner Ehepaare nur auf ein Schlafzimmer Anspruch haben. Weiter wurde gewünscht, daß bei der Zuteilung von Wohnungen nicht nur die Zahl der einzelnen Räume, sondern auch deren Größe maßgebend sein soll, und daß ferner die Bestimmungen in den Richtlinien dahin erweitert werden möchten, daß Wohnungszuweisungen auch erfolgen, wenn ein Kind vorhanden und das zweite Kind in 2 bis 3 Monaten zu erwarten ist. Was die letztere Anregung anlangt, so könnte hiernach nicht immer verfahren werden, weil nach den in der Praxis ge machten Erfahrungen wiederholt Täuschungsver suche festgestcllt worden sind. Was die Berück- sicbtigung der Größe der einzelnen Räume anlangt, so wurde von dem Wohnungsamt« darauf hingewicsen, daß dieser Gesichtspunkt schon bisher vor Zuweisung neuer Wohnungsbercchtigter nach- geprüft worden ist. In diesem Zusammenhänge wurden verschiedene Fälle besprochen, in denen das Wohnungsamt dadurch hintcrganqen worden ist, daß Wohnungssuchende auf kurze Zeit Angestellte oder sonstige Personen in den Haushalt ausgenommen Haben, um dadurch eine größere Wohnung zu er- halten. In dieser Beziehung geschehen vom Woh nungsamt genaue Nachprüfungen. Die Behandlung geschiedener Eheleute geschieht in der Weise, daß z. D. der schuldige Ehe mann als Unverheirateter und im Falle der Wieder verheiratung als Jungverheirateter behandelt wird. Den Geschiedenen für beide Teile Wohnungen zu- zuwcisen, ist bei der drückenden Wohnungsnot aus- geschloffen. Hinsichtlich der Untermieter wurden in den Richtlinien Bestimmungen gewünscht, daß bei Lösung eines Hauptmietvcrtrages die etwa vorhandenen Untermieter von dem Hanptmieter mit zu über- nehmen seien. Demgegenüber wurde darauf hi.i- gewicsen, daß die Bestimmung schon besteht, daß Untermieter mit einem Kinde von dem neuen Haupt mieter zu übernehmen sind, kinderlosen Ehe paaren kann eine so weitgehende Vergünstigung jedoch nicht gewährt werden. Dem Wunsche, auch kinderlose Ehepaare als wohnungsberechtigt an- zuerkcnnen und inbesondere auch das Alter der Wohnungssuchenden zu berücksichtigen, wurde zwar volles Verständnis entgcgengebracht, ohne daß aber daraus eine Möglichkeit abgeleitet werden kann, die Lage der kinderlosen Ehepaare nach dieser Richtung hin zu verbessern. Bei der jetzigen Wohnungsnot muffen zunächst die Wohnungsuchcnden mit Kindern berücksichtigt werden. Zum Scglnß wurden noch eine Reihe Beschwerdefälle besprochen. Verheiratete Untermieter mit Kin- bern, die ihre Wohnung infolge Wegzugs oder Todes des Hauptmietcrs zu räumen haben, können unter bestimmten Voraussetzungen ihre Woh nungen behalten, wenn es ihnen gelingt, bis zu einer gewissen Frist einen Hauptmieter zu finden, der sich bereit erklärt, sie als Untermieter zu übernehmen. Wo das innerhalb der gestellten Frist nicht geschieht oder nicht gelingt, muß nach den zurzeit geltenden Bestimmungen die Räu mung durchgeführt werden. Unglücksfälle und verbrechen Fabrikbrand. In Kamenz wurde die Lößnitz- tal-Textil-A.-G. durch ein großes Schadenfeuer im Trockenraum heimgcsucht. Der Schaden ist sehr be- trächtlich. Fünfzig Angestellte und Arbeiter sind auf längere Zeit brotlos geworden. Eine Bitumcnfabrik niedergebrannt. Auf der Grube Walthers Hoffnung in Stedten bei Halle Liebe ohne Grenzen ISj Boman von tsnn» I.SNN »Rachdruck verboten.) IX. Mittlerweile arbeitete der gute Gaston am Feuerloch und dachte an Marion, die zwei Stock werke über ihm, im Arbeitssaale der Frauen, die Glühlampendrähte emsig bog. Wie sie ihn erfüllte — bis tief hinein in den letzten Winkel seiner Seele. Jede Minute, die er in ihrer Gesellschaft verbrachte, nützte er, ihr Wesen zu erkunden, und wann immer er das Senkblei in den Schacht ihres Herzens senkte, er fand Tiefen des Gefühls, der Güte, der Rein- l)cit, der kristallklaren, unverbildeten Menschlich, keit. Gestern abend, als er an seinem Flügel Hand'' spielte, hatte er Marion so sehnsüchtig hgrdei^'wttnscht . . . Roch nie war's ihm ver- gömit gewesen, zu erproben, wie Kunsteindrücke RUf ft- wirken möchten. Gaston dürstete danach, dn» Z» erfahren. Zu gern hätte er ihr einmal vorgcspiclt. Aber das ging vorerst noch nicht. Ein Monteur und Maschinist, der den §v.gel meisterte, der blieb nicht glaubhaft. Aber dazu war Gaston entschlossen, sobald ein bemerkenswertes Konzert in Genf stattfand, fuhr er mit Marion hinüber, um zu sehen, wie gute Musik ihr tat. Auf eine gelegentliche Frage Gastons l)attc sie geantwortet, es sei ihr sehn süchtiger Wunsch, einmal ein Konzert zu hören. Als Gaston diesen Abend von seinem Flügel sich erhob und den Verlaine aufschluq, fand er, daß diese Verse ganz gewiß der Musik nahe ver wandt seien. Sie waren fast selbst Musik — diese tiefen und bebenden Schwermutsseufzer. Wie Lieder waren sie, von einem bebenden Munde gesungen, von schmerzverzogenen Lippen herausgcschluchzt. Gaston schrieb das erschütterndste dieser Ge dichte auf einen Zettel ab. Das ledergebundene Leipziger ?nged1»tt uaä UslläelsreNurrg I brach in der Bitumenfadrtk der Hugg-Stinnes-Riebeck- Montan- und Oelwerke-A.^v. ein Großfeuer au» j durch da» die Fabrik vollständig eingeäschert wurde. Schwere Kohleustaubexplostou. Im Prcßhause der Grub« «Luise" in Domsdyrf bei Halle explo dierte infolge einer Entzündung von Kohlenstaub ein Elevator. Zwei Arbeiter und ein Angestellter wur- den durch die sich bildende Stichflamme verletzt. Die beiden Arbeiter erlitten schwere Brandwunden. Schwerer Automobtluufall. In der Gegend von Gardelegen fuhr infolge einer Störung in der Steuerung da« Automobil de« Getreidehändlers Müller au» Salzwedel gegen einen Baum. Der Chauffeur wurde auf der Stelle getötet, Müller brach den Schädel. Zwei junge Leute, die im Auto saßen, wurden leichte? verletzt. Ein Berliner Student in Berchtesgaden abgrstürzu Dom Hohen Göll bei Berchtesgaden ist ein junger Tourist abgestürzt, der seinen Verletzungen erlag. Wie festgestellt wurde, handelt es sich um einen Architektur-Studenten Ernst Schäffer aus Berlin. Durch Hochfpannung»stro« im Boot getötet. Wie aus Thun gemeldet wird, kam bei dem Versuch, ein Segelboot beim Herannahen eines Gewitters zu ver ankern, der Mast des Bootes mit einer über den See gezogenen Hochspannungsleitung in Berührung. Die drei Insassen des Bootes wur- den in die Luft geschleudert und fielen in der Nähe des Ufers tot ins Wasser. Bom Bolksgericht verurteilt. Da« Dolksgericht in Kempten verurteilte den 67 Jahre alten Landwirt Geiger au» Steinbach, der im Juni d. I. im Krankenhause Marktoberdorf seinen dort on einer Verwundung liegenden, 27 Jahre alten Sohn nach einem Wortwechsel erschossen hatte, wegen Tot schlags zu 9 Monaten Gefängnis. Der Sohn hatte, wie die Verhandlung ergab, den Vater und die ganze Familie bedroht und aus dem Hause zu drängen ver sucht. Angesichts dieser Tatsache lautete das Urteil nur auf Totschlag. Aufklärung des Schöneberger Ranbmordes. Der Raubmord, dcm der Makler Friedmann in dex Vor bergstraße zum Opfer fiel, ist jetzt bis auf den letzten Rest aufgeklärt. Wie wir mitteilten, wurde noch ein gewisser Bernhard Schulz, ein Bruder des einen Mörders, von der Kriminalpolizei gesucht. Dieser Schulz hatte von den beiden Tätern die Klei- dungsstücke und die goldene Uhr des Ermordeten gekauft. Es wurde bald festgcstellt, daß er damit in die Provinz gegangen war. Am Sonntag wurden nun Schulz und seine Geliebte in Oderberg-Brahlitz von einem Landjäger erkannt und festgenommen. Kriminalkommissar Müller und seine Beamten holtcn sie gestern hierher. Schulz legte ein Geständnis ob. Er hatte die beiden Koffer mit den geraubten Kleidungsstücken vorläufig auf dem Bahnhof in Hamburg in Verwahrung gegeben, in dec Absicht, sie später abzuholen. Im Streit den Kollege» erschossen. In >,Erfurt erschoß der Schupobeamte Urban seinen Kollegen Stefanski, mit dem er gezecht hatte. Beide waren in einen unbedeutenden Streit geraten, bei dem Stefanski erschaffen wurde. Urban bestreitet, daß er absichtlich die Waffe gegen seine« Kollegen gerichtet habe. In der Trunkenheit erstochen. Das Volksgericht in Würzburg verurteilte den Malermeister Bair aus Obersinn zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, weil er seinen Stiefsohn erstochen hatte. Bair verlangte in der Trunkenheit in einer Nacht von seinem Sohn, gekaufte Schuhe noch einmal an- zuprobieren. Als dieser den Vater ersuchte, Ruhe zu geben, versetzte ihm der Vater Messerstiche, die den sofortigen Tod des Sohnes hcrbeiführten. Bauernfänger. Ein schlechtes Geschäft machte ein junger Mann aus der Gegend von Schneidemühl, der vor einigen Tagen nach Berlin kam, um 150 Dollar umzuwechseln. Einen Teil seiner Noten setzte er in einer Wechselstube auf einem hiesigen Fernbahnhofe um. Den Rest behielt er, um sich nun erst einmal die Stadt anzuschen. In der Gegend des Stettiner Bahnhofs kam er in ein Lokal. Bald ließen sich an seinem Tische drei Herren nieder und begannen ein Kartenspiel. Der eine gewann unheim lich und lud den jungen Mann ein. Der konnte nicht widerstehen und seine Karte verlor. In dem Glauben es mit ehrlichen Leuten zu tun zu haben, setzte er weiter und gab 100 Dollar und 30 Millionen deut sches Geld her. Damit endete das Spielchen. goldgepreßte Handexemplar war zu reich und zu üppig, als daß er es Marion geben konnte. Auch war sein Exlibris darin mit dem eitlen Emblem der Freiherrnkrone. Gaston war auf die Wirkung dieser Verse höchst gespannt. Er neigte der sicheren Hoffnung zu, dieses schwermütige kleine Kunstwerk werde und müsse seinen Zauber üben — auch auf Ge müter, die im artistischen Sinne primitiv ge- nannt werden mußten. Auch auf solche Seelen, die bisher die melancholischen Bußgesünge der Dekadenze noch nie vernommen hatten . . . Am nächsten Abend schmauchte Gaston sein Shagpfeifchen an Großmutters Herd und lauschte dem Gespräch der beiden Frauen. Die Alte strickte, die Junge häkelte. Die Großmutter berichtete von Meister Ver- nons Erbschaft und von seiner Werbung. «Schau — schau" — scherzte Gaston, «er ist reich geworden — der Habicht! Willst du ihn nicht nehmen, Marion?" «Ich nehme nur dich, Emile." «Dulden Sie solchen Leichtsinn?" wandte er sich an die Großmutter. «Marion schlügt diese Glanzheirat aus, um mich armen Teufel zu nehmen l" «Marion liebt dich," sagte die Großmutter. «Damit ist alles erklärt." Und sie berichtete weiter vom Wutausbruche des Meisters und daß er geschworen, er, al» Vormund werde diese Heirat mit dem herqelau- fenen Emile niemals zugeben. Marion sei nicht volljährig. Er verweigere seine Zustimmung. «O weh!" klagte Marion, «was werden wir anfangen?" «Hasenfuß!" rief Gastonlachend. «Nicht zehn Vormünder werden uns hindern, zu heiraten, sobald wir können. Das heißt: die Mittel haben. Wir werden Vernon wahrhaftig nicht fragen. Die Großmutter gibt ihre Einwilligung — und das Vormundschaftsgericht wird den Protest dieses seltsamen Vormundes nicht sehr ernst nehmen, der so heftig aus der Rolle fällt, daß er selbst das Sport «nck turnen Deutsche Sportwoche 2. bis 12. klugust in Leipzig Die deutschen Rad- und Motorradsportverbände haben eine Arbeitsgemeinschaft mit dem großen Ziele gebildet, bedeutungsvolle, lebenswich tige Fragen gemeinsam zu bearbeiten. Leider ist der Wert des Zusammenschlusses im Sport noch nicht allenthalben erkannt: man denke nur an die leidigen Kämpfe zwischen Turnen und Sport, d. h. zwischen der Deutschen Turnerschaft einerseits und den Sport verbänden — dem Deutschen Fuball-Bund, der Deutschen Sport-Behörde für Leichtathletik und dem Deutschen Schwimmerverbande — anderseits. Um so höher steht daher die «Arbeitsgemeinschaft deut scher Rad- und Motorradsportverbände" im deutschen Sportlcben da; sie, die es dank einer großzügigen, weitblickenden Leitung als erste fertiggebracht hat, das alte Wort vom «Getrennt marschieren und ver eint schlagen" in die Tat umzusetzen. Denn die zur Arbeitsgemeinschaft vereinigten Verbände — All gemeiner Deutscher Automobilklub, e. V., Bund Deutscher Radfahrer, e. V., Deutsche Radfahreruniou, e. D., Deutscher Rennfahrerverband, Verband Deut scher Radrennbahnen, e. V., Verein Deutscher Fahr- rad-Industrieller, e. V., Sächsischer Radfahrerbund, e. D., Berufs-Straßenfahrer-Derband, e. V., Reichs verband für Fahrrad-, Nähmaschinen- und Moro» fahrzeughändler, e. D., in Arbeitsvcrbindung mit dem Reichsauvschuß für Leibesübungen — haben sich sämtlich nach innen ihre volle Selbständigkeit ge wahrt. Und zweifellos fahren sie alle gut mit dieser Lösung eines Zusammenschlusses. Denn kein einziger Verband hätte allein, aus sich heraus, eine radsport- liche Veranstaltung in diesen Ausmaßen zur Durch führung bringen können. Mögen sich andere Der- bände dieses Beispiel zum leuchtenden Vorbild neh men — zu Nutz uud Frommen des deutschen Sports! Die Leipziger.Tage, in deren Rahmen der Bund Deutscher Radfahrer gleickrcitig sein 40. Bundesfest begeht, versprechen Großes! Internationale Vergrennen . auf dem Mausenpatz Zum zweiten Male veranstaltete die Sektion Zürich des Schweizerischen Automobilklubs ihr internotio- nales Bcrgrennen am Klausenpaß. Das Rennen war ein voller Erfolg, denn der Rekord über die 21 Kilo meter lange Strecke wurde von Rützler auf Steyrs auf 20 Min. 21,4 Sek. herabgedrückt. Die Leistungen wären wahrscheinlich noch bester gewesen, wenn beim Start der Rennwagen nicht ein starker Regenguß niedergegrngen wäre, der die Strecke glatt und ge fährlich machte. Bei den deutschcnFabrikaten, die recht stark vertreten waren, langte es nur bei dem von E. Bodmer gesteuerten Aga-Wag en in der Tourenklaffe von N01 bis 1500 Kubikzentimeter zu einem Siege. Die übrigen mußten sich mit Plätzen begnügen. — Die Resultate sind: Tourcnwagc». von 1101—1500 Kubikzentimeter, Fach- Nasse: 1. S. Bodmer (Aga) 29 Min. 29.« Tel.: 2. R. Lürfch (Wanderer): 3. Karrer (RSU). — Laien- klafle: 1. S. Suter (Aga) 31 Min. 20.« Sek. — Bis 2500 Kubikzentimeter, Fachklasse: 1. I. Keßler (An saldo) 24 Min. 47 Sek.: 2. A. Hosmaun (Dürkopp): 8. Wroblewski (Dürkopp). — Laienklasse: 1. S. Stierli (Ccirano) 30 Min. 42 Lek. —. Bis 2500 Kubikzentimeter. Fachklasse: 1. D. Mater (Steiger) 23 Min. 15.1 Sek.; 2. R. Hcdeisen (RSU.). — Laienttasse: 1. B. Wint, ch «Steyr) 29 Min. 14,2 Sek. — Bis 500 Kubikzentimeter, Fachklasse: 1. F. Klug «Nash) 24 Min. 56 Sek.: 2. Jac- card (Martini). — Laienklasse: 1. R. A. Gscll (Buick) 27 Min. 37 Sek. — Uebcr 5000 Kubikzentimeter. Fach klasse: 1. W. Risch sMarmon) 22 Min. 2«,ft Sek.; 2. H. BoltSdauser «Marmon). — Laienklasse: 1. T. Wal ser (Marmon) 23 Min. 45.4 Sek. — Offene Klasse. Wagen von 1101—1500 Kubikzentimeter: I. Deo iThirtbiri) 21 Min. 59,ft Sek.: 2. Schoss (Aga). — BIS 3000 ttubtk- zentdmetcr: 1. Graf G. Masettt «Alfa Romeo) 20 Min. 25.2 Sek.; 2. Rubirttt (Bianchi): 3. A. »ermer (Prsto). — Bis 5000 Kubikzentimeter: 1. Rützler (Scher) 20 Min. 24,4 Sek. Leipzig—Zürich Linen großen Tag wird am kommenden Sonntag Leipzigs Fußbollsport haben. Das Probstheidacr Stadion wird wieder einmal das Ziel vieler Tau sender sein, die, erfreut über das Ende der Zwangs pause im Fußball, es sich nicht nehmen lasten wer den, dem Städtespiel Leipzig—Zürich beizuwohnen. Trotz des frühen Zeitpunktes für eine derartige Mündel heimführen will. Diese alte Vogel scheuche! Mit seinem Gelde hofft er dich zu kirren. Der Esel! Was macht mein Mädel sich aus Geld!" «Nichts! Nichts!" frohlockte Marion, die nun alle Aengste überwunden hatte. Vernon gab noch reichlichen Gesprächsstoff. Gaston wartete geduldig auf eine Pause die ser Unterhaltung. Ab und zu fühlte er an seins Brusttasche, in der es leise knisterte. Dort hatte er das Blatt mit dem Gedichte geborgen. Fetzt warf er seine Frage ins Gespräch: «Liebst du Gedickte Marion?" Erwartungsvoll sah er sie an. In ihren Au^en blitzte es auf. «Ja" — rief sie — „sehr!". Sie sprang auf, eilte an die Kommode, zog das oberste Fach auf und entnahm ihm einen gelesenen Band, ein Konfirmationsgeschenk, eine — wie Gaston sah — alte Sammlung unmoderner, meist klastischer Lyrik, die mit Victor Hugo zeitlich abschoß. Es freute ihn, daß manches Stück der Anthologie angestrichen und als besonderer Liebling der Leserin bezeichnet war . . . Gaston nickte befriedtat. zoa dos Blatt aus der Tasche und sagte: «Gestern fand ich in einer alten Zeitschrift diese Verse. Ich schrieb sie ab, weil ich den dringenden Wunsch hatte, daß du — Marion — sie hörst. Ich möchte wohl wissen, ob sie dir etwas sagen." «Darf ich vorlesen?" fragte er, zur Groß- sich wendend. Sie nickte lebhaft. «Auch ich höre gern ein Gedicht!" Gaston entfaltete dos Blatt, rückte die Lampe näher, die auf dem Tische brannte und sammelte sich, al» gälte es, ein Gebet zu sprechen. Er fühlte sich erhoben, denn es dünkte ihn ein hohes Amt. seinen Lieblingsdichter, den bi» heute nur die Feinschmecker der Literatur kannten und ehr- ten, weit über den Kreis seiner Gemeinde hin aus ino V"ik -u tragen . . . In das Volk — die blonde Mation — dieses vorwerslLg, ckea 2. Lugust Veranstaltung ist guter Sport zu erwarten. Die heimische Mannschaft ist mit Sorgfalt zusammen- gestellt, gilt e» doch, da» infolge dauernder Nieder lagen unserer Städte-Mannschaften im vergangenen Epieljahr gesunkene Ansehen Leipzig» im Fußball« spart durch einen Sieg aufzufrischen. Die Elf der Gäste, die am Sonntag vormittag von Berlin, wo sie bereit» am Sonnabend ein Spi«>l gegen die dortige Repräsentations-Mannschaft zu er ledigen hat, auf dem Hauptbahnhof eintrifft, wird allerdings einen Gegner darstellen, der die Unseren zur -ergäbe ihre» ganzen Können« zwingen und sich nicht leicht geschlagen geben wird. * T. u B. «ad Gportvereia 94 liefern sich morgen Freitag in Kleinzschocher ein Gesellschaftsspiel. Deutsche rranumeifterschaften 1923 Am Sonntag, 5. August, läßt der Deutsche Kanu-Verband in Hamburg auf der Außenalstcr die Deutschen Meisterschaften für 1923 ausfahren. Au» allen Gegenden des Reiches sind zahlreiche Meldungen eingelaufen, so aus Köln a. Nh., Kassel. Münster i. W., Berlin, Halle, Leipzig, Forst, Roßlau, 125 an der Zahl, so daß schon am Sonnabend mit den Dorrennen begonnen werden muß. Der Sonntag vormittag wird mit Kamnf. spielen, Lanzen- oder Fischerstechen, Kringelbr^LF, und Hindernisrennen ausgefüllt; am Nachmittag finden di« Hauptrennen statt. Tschechoslowakisch« Leichtathlet«,, in Berlin. Ku dem am 5. August stattfindenden internattonalen Svonlcst des Sportklub» Lharlottenburg haben vier der besten ttmccho- slowaklschen Leichtathleten ihr Erscheinen angckuudigr. Unter den Pragern befindet sich der mehrfache Rekord mann Pohraltk, der gut« Sprinter Link«, dcr 300-Meter-LLuser Martinek und der Langstrecken läufer Nedobtth. Deutscher Schachkongretz In den schönen Räumen des Dolksbildungsheiws zu Frankfurt a. M. nahmen die Turniere ihrcn ungestörten Fortgang. Im Mei st er-Turnier wurden in der zweiten Runde die vier Partien Post— Emmrich, Krüger—Moritz, Wegemund—Becker und Grünfeld—Brinckmann unentschieden. Unbeendec blieb der Kampf zwischen Wagner und Hilfe. Post gewann seine Hängepartie gegen Brinckmann. Stand: Post, Wegemund je 1 1L, Decker, Emmricb, Grünseld je 1, Wagner, Moritz 14 (1 Hängepartie), Brinckmann 14, Hilfe 0 (2). Hauptturnicr. Gruppe Weißinger ge wann gegen Runge, verlor gegen Orth, Neumann und Runge verloren gegen Wandelt, Schönmann und Steinebach spielten Unentschieden. Stand: Schön- mann 2l4, Woog, Wandelt je 2, Steinebach 11-, Grote, Orth je 1 (1), Weißinger 1, Neumann, Runge 0. Gruppe 8: Woehl spielte unentschieden mit Heider und Köster, Richter mit Ripke, während Richter gegen Heider, Ripke gegen Hovel, Probst gegen Hovel, Gcrbec gegen Probst und Hovel und Woehl gegen Ripke gewannen. Stand: Gcrbec, Richter, Woehl, Vetter je 2, Probst, Ripke je Heider, Köster je 14, Hövel 0. Gruppe O: Helling gewann gegen Poppmöller und v. Brochowski, Thomas gegen Roese, Senz gegen Schapiro, Orboch gegen Adam, Adam gegen v. Brochowski, während die Partie Schapiro—Roc's unentschieden blieb. Stand: Helling 3, Orbach 2, Noesc, Thoenes, Senz je 1!4, Adar.:, Schapiro, je 1, Poppmöllcr l4, v. Brochowski 0. Gruppe v: Lokvcnc gewann geaen Härtel und Scheibe, v. Holzhausen gegen Derendruch, Blümich gegen Hartmann, Kaufmann gegen Scheibe, Becker gegen Hartmann, Berenbruck gegen Hartes, während die Partien Kaufmann—Decker und Schind- ler—Scheibe unentschieden endeten. Stand: Lokvenc, Blümich je 3, Schindler 214, v. Hcl'» Hausen 2, Decker, Kaufmann 116, Berenbruch 1, Scheibe 16, Härtel, Hartmann 0. Unsere Voraussagen Hannover: 1. R.: Arachne — Träumerin. 2. R: Ezarda Gretel — Bajazzo. 3. R.: Eombatlant — M rcv abou«. 4. R.: Trandi — Humboldt. 5. R.: Ilia-? — Grenzschutz. 6. R.: Gestüt MhdUnahoven — Famo.«!. 7. R.: Serenade — Madonna. S. R-: Nastclvinvcr — Sndegui. L»mpi«,ne: 1. R.: Fnovateur — Marasesti. 2. R.: Fauche le Bur — Marin). 3. R.: Gazzc. — Lomvray. 4. R: Sundrtngham — Moren.i II. Urbild der Anmut uud Lieblichkeit — sie — die Kopf, Züge und Gestalt einer Märcken- Prinzessin hatte, sie gehörte zum Volk. Und gerade das liebte er so an ihr . . . Gaston spannte seine Seele, erfüllte sich ganz mit der Machtstimmung, aus deren poetischer Fin sternis dieses funkelnde Juwel der Lyrik er- standen war. Aus den Höllenqualen der Seelenleiden — wie der strahlende Dia mant aus den Feuern und dem lastenden Druck der Tiefen . . . Mit leiser Stimme hob er an: Müßt ich nur warum Mein vergrämter Geist Stets auf unruhvollen Schwingen über Meere kreist. Zu den Fluten reißt In Entsetzen stumm Meine Liebe alles, was ihr wert. Warum? Warum? Gaston hatte geendet. Er ließ das Blatt sinken. War so tief und voll erfüllt von dcr überwältigenden Tragik dieser Dichtung, daß ec den Zweck dieser Vorlesung im Augenblick ganz vergessen hatte. Jetzt sah^ er auf. und sein Blick blieb an dem bleichen Oval von Marions Zügen hängen. Per- klärung war über sie gebreitet. Ihre halb ge öffneten Lippen bebten — und es zuckte um ihren Mund. (Fortsetzung folgt.) verantwortlich für den redaktionellen Lett: «hefredak- teur L. choldstei»; für Anzeigen: vSw-ld Mittler, dein« in Leipzig. — Berliner Dienst: Berlin. Koch- «raste 22. Fernsprecher 3600-3663 Dre»dn«r Dievst: Heinrich Aerkanlen, Dre»den GaLelSbergrrsirafte 21. Fernsprecher <4 743. — Druck und Verlag: Leivttger Berlag»»r«che«i, s. «. d. Leipzig. JohanniSgafse 8. Unverlangt« Beitrag« ohne Rückporto werden nicht zurück- gesandt. n II» WIN I I II I !. 7 >. -I Die vorliegende Ausgabe omfatzk LV Setten
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