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0oa»«>tz«s, cke* V. Ja» l-OtpMy»r VqMdlKtt «xt S«oüM»L«tt»g Oer Tag -er Sachsen Oemsches Tamfest Ur. MLnch«, 17. Fnkt. Der heutige Vormittag gehörte auf de» wetten Turnplane den Sachsen. Nach nochmaliger dnyer Vorprobe marschierten etwa 2000 Lachsenturner zu den Freiübungen auf. Diesmal gab e» keine Ver spätung, sondern eine Derfrühung, und da« hatte einen Nachteil, denn eine ganze Anzahl Turner war natürlich nicht schon vorzeitig auf dem Stellplätze. Lonst wären vielleicht noch einmal so viel anaetreten. Die Pflichtübung und die sächsischen Stabübungen klappten vorzüglich. Die Befürchtung, daß es wegen der kurzen »eit Fehler geben würde, bewahrheitet« sich glücklicherweise nicht. Wie au« einem Guß arbeiteten alle, wenn auch die letzten ihre Stab übungen ohne Stab nur andeuten konnten. Den Nufmarschierenden wehte erstmalig die neue Sachsen- sahne voran. Nach kurzer Pause traten die Turnerinnen an. Was man schon anläßlich der Leipziger Gauturnen gehofft hatte, das traf bezüglich der Freiübungen tatsächlich ein. Sie waren ein großer, schöner Erfolg auf der ganzen Linie. Die feinen, abgerundeten Be wegungen im Wechsel mit Schritt- und Stabhaltungs übungen waren .moderne» Turnen* in de» Wortes vollster Bedeutung. Inzwischen waren die Turner zu den Geräten aufmarschiert. Weit über 100 Männerriegen turnten an verschiedenen Geräten. Dabei gefiel vor allem wieder das Demeinturnen. Die Vogtländer turnten zugleich an acht Pferden mit Federbrett, der Mulde- Pleißegau an acht Tiefrecks, die Lausitzer an sieben Barren. Auch der Leipziger Schlachtfeld gau batte 19 Riegen gestellt, die allerhand gute Sachen boten. Dann kamen die Turnerinnen an dir Reihe. Auch sie fanden starken Beifall aller Zu- schauer. Sowohl da« Kreisturnen al« auch da» Ricgenturnen wurden von Kampfrichtern gewertet. Vas KbschneiLen der Leipziger Wenn auch noch nicht ganz klar, so läßt sich doch heute schon einigermaßen da» Abschneiden der Leip- ziaer Turner auf dem 13. Deutschen Turnfest über sehen. Gemessen an den Siegen vom 12. Turnfest in Leipzig, sind die Erfolge die»mal recht klein. In den Einzelkämpfen ist bisher nur Biebrich ATD^ Stötteritz) al» Zweiter ,im 100-Meter-Lauf ein gekommen, während unsere sonstigen Kanonen in den Einzelkämpfen: Teubert-Ednnewitz und Wildenhain- Gohlis sich leider nicht parieren konnten. Auch in den sonstigen Mehrkämpfen war e» außerordentlich schwer, einen Sieg zu landen. So ist Reuter vom ATV.-Leipzig, wohl einer der befähigtsten Turner unserer Heimatstadt, knapp mit 124 Punkten (120 Pflichtzahl) durch» Fiel gegangen. Auch in den Staffeln konnte Leipzig nicht» erreichen. Wohl ge» lang es dem ATV.-Leipzig die drittbeste Leistung in der 10 mal 100-Meter-Staffel mit 1 Min. 54F Sek. zu erzielen; er mußte aber, von München geschlagen, ausscheiden, obwohl Sieger in anderen Gruppen nicht die gute Zeit der Leipziger erreichen konnte«. Kleinzschocher trat zur 3 mal 1000-Meter-Staffel nicht an. Der ATV.-Leipzig landete in den Bor- laufen zwei schöne Siege, wurde aber im Endlaus von München geschlagen, da ihr bester Läufer Schmotz sich im Dorlauf eine Sehnenzerrung zugezogen hatte, lind der Ersatzmann natürlich nicht ganz vollwertig war. Schirmer (ATD.^tötteritz) mußte wegen einer Verletzung den Ncunkampf der Aelteren leider auch aufgeben. Bilder von der Tribüne K.Bf. München, 17. Juli. Das mutz man den Münchnern schon lasten, eine Therestenwiese macht ihnen soba» kein« Stadt nach. Wohl kaum «in Platz in Deutschland eignet sich noch einmal so ,u einem Turirsestplade wie dke .Wiese* der Münch«, ner. Ueberstchtlich nach jeder «eite, an der «ine« Längs seite von Hohem, natürlichem wall umgeben, so daß wohl jeder Zuschauer aus sein« Kosten kommen kann, ist sie der gegebene Festplatz. Dor den Tribünen zieht sich «ine viel« Meter breit« DerkehrSstraße hin, di« auch dem grötzte« Andrang müh«. l»S standhält, »ans«,»« bebblkern andauernd dies, «trat«, «estbummlei «ad »ettunwr, schwarz-, Weitz-, grün», gelb- und btaubehoft« Kämpfer eilen geschäftig bin und -er, dazwischen Qrdnungäleut«. Hin und wieder zieht «in Veretn vorüber, von den Hrilrufen der Zu schauer »«grüßt. Und erst da» Leden, wenn der Himmel einmal ganz vorüber»»««» sei« Schleusten öffnet l Da gibt'« ergötzliche Bilder, wir lasten auf der Tribüne, in den «mnmtmanlel gehüllt, alles .über un« ergehen'. Direkt vor de, Tribüne find die mustergültig angelegten Sausoahnen mit elektrischen Aett-MesteMrichtungen. Da stehl der Betrieb keinen Augenblick still, ganz gleichgültig, wa« ans dem großen Aeftplatz sonst geboten wird. Sin- röntg ertön, der Pftft des Starter», der Startschuß Männlein und weibletn. Einzel- und Mehrkämpfer, alle« in buntem Wechsel. Feine», exatten Sttllauf kann man bewundern und gar manchen Turner auch jämmerlich pusten sehen. Ott ernten die eifrigen Läufer tosende» Im Innenraum di« schier unübersehbare Meng« der Turngeräte, di« saft andauernd im Betrieb find. Wett kämpfe »»erden hier nicht ausgetragen, nur Schauvorsüh- rungen, di« freilich vom Kampfgericht auch »«wertet wer den. Lin großer drehbarer Schalltrichter ermöglicht jederzeit die Verständigung mit den Zuschauern. Außer- dem find groß« Tafeln für die Mitteilung der argebnist, ausgestellt. An den «atzenden find militärische Sanität», zelte errichtet. Der Sanitätsdienst, btSher glücklicherweise nur wenig i» Anspruch genommen, funktioniert vor zügliche Um da» Ganze läuft di« neu errichtete Plank«, den Abschluß bilden die herrliche» Villen, di« prächtig« St. Paultkirche, und im Hintergrund thront da» Wahr zeichen München», der Turm der Frauenkirche mit den beiden grün««, runde» Kuppeln. — Wahrlich, hi«, läßt sich gut sitzen. Ein Kbend in ber Zefihall« Draußen auf dem AuSfteLungSgelänbe steht «im« riesig« Fesrhall«. weit, lufng und imposant, zu Vorführungen glänzen, geeignet. Dies« Hall« ist allabendlich da» Ziel tausender Turner: dort finden di« Feftfeiern statt. Jeder möchte einen solchen «den» gern «rleben, vor all«« da» ctgeaS flir da» Ui. Turnfest geschriebene Festspiel seh«n. Run «in Recheneremprl: Laut amtlicher Bekannt machung sind bisher 240 000 Festkarten und »0 Ü00 Dauer- karten, ohne di« TaaeSkarten, derkanfi. Reichl ich 4000 Besucher faßt die Hat». Achtmal wird da» Yes,spiel ge geben. Wie kann da jeder hinetnkommenk — «a» Wun der. wenn allabendlich di« Hall« -«pfropft voll ist, und der berühmte «wf«l nicht den Weg zur Srtx findet s Und «ine Hitze in dem Raum, daß die MSdelS gar nicht genug «aßkrüae schlepp«» können. Was dann du Münchener auf o«r Bühn« biete«, ist künstlerisch hervor ragend. Biwer au» der deutschen Geschichte fttrd?, ab- gerundet und Thpischos treffend. Und «in« Begeisterung löse« sie au», wie da» «den fast nur in Süd-Deutschland mLgltch ist. München ist Kunststadt, da» tritt auch unö Turner» auf Schritt und Tritt entgegen. Freilich ist e» in solch riesige, Hall« schwer, aus den Hinteren Plätze« alle» zu verstehen. Auftretenb« Redner füllen mtt ihrer Stimm« gewöhnlich nur den halben Rau«. «, dir Tür versteht man kein Wort. So ist'« erklärlich, daß dt« Diener, die die Rednertribüne Wey räumen, fast mehr applaudiert werden al» die Redner selbst. Und da»» gibt'» turnerische Darbietung«,, auf- geführt von vereinen an» alle» Save» Deutschland». Da» ist gar oft turnerische Feinkost, so daß der Vor turner vielfache Anregungen für seinen Verein mit noch House nehm«» Sann. Neuer 80 - km - Weltrekord Der diutsche» Ra»»sHaft Pswk,« »eher ß«la«ß a» t» LvSPtzM^ da« x« den grao- zose» BeMet^rhopg« mit 1 Ltd. 14 Mi«, ßg Sek sirhaltere» Weltrekord auf de« Zweisitzer wer SO Kilometer »tt et»er Fahrzeit »o» 1 Std. 11 Mi». 1 Sek. z» verbesier». Die Zwischenzeit«» «vor«»: 10 Kilometer: 14 Ai». r^4 SeL, 20 Kilometer: 28 Mi». 38H Drk^ 80 Kilometer: 42 Min. V0^ SeL, 40 Kilometer: 87 Mi». 10L S«L , Zur 100-Kilometer-Weltmeisterschast 1» Zürich hat Walter Sawall ein» Meldung auf eigene Kosten - abgegeben. Dem Vernehmen nach wird auch Wittig sich zur Weltmeisterschaft melden. SNV.-VUNbSLfOft Bei prachtvoll«, leider etwa» zu heißem Wetter, Kielt der Sächsische Radfahrer-Bund rn der Dresden«« Zohresschau Spiel und Sport fein 8 2. vundesfest ab. Alle Hoffnungen, die der SRD. auf diese Veranstaltung gesetzt hatte, wurden voll erfüllt. Di« Süaato- und städtischen BehSoden, sowie die Industrie und die Presse zeigten ein« starke Anteilnahme an der Veranstaltung. Di« Bund»»haupt»«rsam»lu»a ergab als wichtigst«» dt« Ernennung Direktor Klarner» zum Ehrenpräsidenten und die Festsetzung de» Bundeobeitrage» aus 00 000 Mark. Die Meisterschaft im Sechser-Rasen-Radballspiel sichert, sich Adler-Dresden durch »inen 1:0- Sieg über Presto-Eheumitz. Presto ll-CH«»- nitz wurde Bundesmeifter im Mannschaftsfahren. Groh« Preis von Berlin Am kommenden Sonntag gelangt im Grünewald- Stadion mit dem Großen Preis von Berlin ein« -er bedeutendsten Radrennen des Jahr« zur Entscheidung. Die Besetzung der klassischen Prüfung über 7S Kilometer hinter Motorschritt machern wird eine entsprechend« sein. Bi» setzt find der deutsche Meister Thoma», der Kölner Ros«l- len, der Frankfurter Ioan Weiß, der Berlin« Sawall und der Schweizer Degmann vor- pflichtet worden. Mit zwei wetteren Fahrern schwe ben Unterhandlungen. Ein 2S - Kilometer - Dauer rennen sowie mehrere Fliegerrennen, in denen u. a. W. Rütt, Gottfried, Ostermeier an den Start gehen, vervollständigen da» Programm. Lewanow» Befinden Der Rennfahrer Emil Lewanvw ist am Sonnavenb au» Amsterdam »ach Berlin gebracht worb«: die ärzt liche Untersuchung Hal einen Bruch der Schild«!- VastS scstaestellt, dt« im linken Ohr, dessen Gehör säst fehlt, Blutungen verursacht hat. « liegt Wetter «tn linksseitiger, nicht schwerer Schlüsseldetnbruch vor nnd «in« Quetschung von vier Rippen, dt« «tt heftig«» Schmerzen verbunden »ft. Da tmmer noch Trübungen des Bewußtseins stattftnden, »ft streng« Bettruhe ver ordnet. Nbendrennen der Concordia D«r Radfahrer-Verein Loneordta 02. BDR., hie« kürzlich sein dtttteS diesjähriges «benbrennen aus der Radrennbahn ab. Di« Rennen vertiefen ohne Un fall uttd wurden sämtlich flott gefahren. Resnltat«: BegrüßungSsahren. 1l)00 Meter, 1. Sohan»«» Kandier 2 Min. 4 Sek., 2. Willh Heinze, 3. Seorg Dchultka, 4. Walter Baake. Meisterschastölaus über 1000 M«1er: 1. Johannes Kandier t» 1 Min. 36,8 Sek., 2. Msved Heinz«, 8. Erich Einhorn, 4. Willh Heinz«. 20Munden-yahrm: 1. Johanne» Kanbl«r. IS Mi. nuten S7.4 Sa., 2. Erich Einhorn, ß. w. werrmann, 4. wglt«r Baake. Vorgabefahren über bOO Meter. 1. Johann« Ka » d- ler vom Mal, 2. Alfra, Heinz«, 2S Meter Vorgabe, 8. Georg Schuktta IS Meter Vorgabe. 4, «alter Baake, 8s Meter Vorgabe. Kbdau der Vlqmpiabahn? I» einer Zett, t» der »ach jede« frei«» PMtzchen für bi« Zwecke des Spott» gesucht wir», gedenkt ber Be sitzer der Berliner Olympia-Bahn, Lücke, sein« Bahn ab- zureißen. Die Gründe dafür sind recht »eianglo». vor «mtge» Jahren vevsuchte er den Totalisator auf der Olymptabahn einzuhühren .mochte unlautere RSlme für «tn Rem»«« und wurde au» diesem Grunde au» da« Reihe» de» verpanbe« Deutscher Rckdrarnbahnen ausge schlossen. Anstatt in höflicher Form um Vwdevausnahm« in den VDR. nachgusuchen, versteckt« er sich htnter »em Deutschen Remttahrer-V«dand, versucht« wild« Rttttren ab schalten und io den deutsche« Radsport «ns» schwerst« zu gösährden. «eine «nsnahnw in de» VD«. »»acht« re von Bedtnmmge» abhängig, ht« «»nchakl» erfüllt wer»« kmmtm. Direktor Sckdaar». d«r al» Vorsitzender he» VDR. der erweiterten v»tttt»»dösitzimy de» DMV. «ben- lallS beiwohnt«, sagt« einer Ausnahme unter gewisse» Voraussetzungen M. AS« -Ute« Wort« »erhallten aber au seiner Hartnäckigkeit. Am Schluß der resnltaklo« ve» laufen«» Sitzung erklärt« Lücke noch, sein« Bahn de» Erdboden gleich zu machen. Der DRV. azweMerw mehr- fach an sein spattlichn» Ehrgefühl und »at, «hm wenig sten» dt» Bah» zur Unterstützung sei«, Mliolwder mr Vettügung zu stellen, was oder rundweg adg«lehnt wurde. Auf der anderen Veite stellte Dtrekw, Schwär» »em DRV. an de« Tag««, an denen «rsp«ü»gsich Rinnen ans der Olympia-Bahn statisMden sollten, bi« Thrower Bahn kostrnloö zur Verfügung. Deutsche Ski, Erfolge Die Sommer-Gkirsmen auf iwm Zungfrauioch, die der Skiklub Grtttdelwald alljährlich Veranstalter, gingen auch diesmal unter deutscher Beteiligung' vor sich. Dr. D a a b e r - Freiburg siegte im Sprunglauf der 2. Klaffe und erhielt für den mtt 84 Meter erzielten weitesten Sprung «Inen Speziai- prrts. Im Hindernlslauf wurde Dr. Baader gweiter. 2u prenzelr Niederlage gu der Leipziger Box-Sensation vom vergange ne» Sonnbag erfahre» wir, daß di« ärztliche Unter- fuchmig Prenzels «in» Verletzung de» rechten Mittel- handkaochens ergebe» hat. Der Handschaden scll übrigens bereits in der ersten Hälfte des von den» überlegenen und beffer durchtrainierten Berliner Allen» gewonnene« Kampfe« eingetreten sein so daß Prenzel, der den Gegner unterschätzte, an der vollen Entfaltung sein«» Könnens behindert war. wenn auch kein Grund vorltegt, an einer Ver letzung Prenzel» zu zweifeln, so bot doch der Kampf selbst dafür keinerlei Anhaltspunkt. Der Fern- stehend« wäre jedenfalls klar überzeugt worden, wenn Prenzel nicht unmittelbar vor dem Aus- gezählttverden aufgegeben hätte. So aber bezahlte er sein« Leichtfertigkeit mit dieser sensationellen Niederlage. IvetMwrd.Gm« MMS DerSde», der ausgezeichnet« mitteldeutsch« Mehrkämpfer, konnte auläßltch der ost- sächstschen Saumetsterschaslen in Dresden »ich« wenlgcr wie vier erst« und »Wei »wette Plätze belegen. Er siegt« im IlO-Meter-Hürdenlaufen <17.2 Sek.), Weltsprung (6,29 Meter) und Dreikamps (200-Meter-MaNauftn, Hochsprung, Speerwerfen). LSV OS-Poseidon. VfB Heute abend 7ßt Uhr findet in der Schwimmanstalt a» der Schreberstraß« da» Wasierball^LntschkidungSfpiel des Gaues Leipzig statt. Der Inhaber de» Meistertitel», ber Leipzig«, S. v. v. 1908, wird diesmal in der Mannschaft das Poseidon-v. f. B. einen hartnäckig«! Gegner finden, der stch nicht seicht geschlagen belennen Wird. Wen» bk« definitiv« Aufstellung der Mannschaften zur Zeit noch nicht bekannt ist, so erhellt daraus, wie ernst tn beiden Vereinen die MannschaftS-Anfstelluna be handelt wird. Sicher ist. daß «in imerefsanier Kamps ,« erwarten steht. Schwimm « Rettungswachtolenst Di« Rettungsschwimmer de« Gaues Leipzig. Kreis rill, des Deutsche» Vchwimmverbande», versehen jetzt durch Sttetfen an den Leipziger Gewässern einen RettungSwachtdienft. Die Schwimmer sind erkenntlich an einem zum Flug aufsteigenden Adler tn ovalem Mei all» abzetchen. Die Führer gehen mit Erlaubnis der Be hörde unmittelbar an dm Ufern entlang. — Folgend« Alarmsignal« der RettungSsclnvimmer stns> in den Leipziger Sommerbädern zu beachten: Germania-Bad: Trillerpfeifen t« Schwimmbad, Glockenzeichen im Sonnenbad. Gemeindeflußbad Schönefeld, Schwimm anstalt «chreberstraße und Städtisches Freibad: Anhal tendes Trillerpfeifen. Strandbad Auensee im Luna-Park: Glockensignal. Für nichtauSgebtldete Retter, welch« »ei Ertrinkung», fällö» Hilf« Wiste», ist in jedem Falle zu brachten, daß vor ollem alles an Land bestndltche Gchwimmbare Ertrncken- d«n zuzuwerfen ist: Bretter, Bänke. Tische, Holzstühte, stark, trockene «este »sw., und beim Jnöwasserspringe» und Retten stets von hinten an den Ertrinkenden heran geschwommen wtrd. Unsere Voraussagen «besetz: 1. R.: Tannenberg — Lad«, Ye> Dani«. 2. R: Herrschettn — Alraun« — M Erlkönig — Tonkunst — Rumen. 4. R: Leitha — Larol. ö- R.: Wastetturm — Fe, ArraS ll. 6. R.: Rennungen an der W< Mataidor — Ftltu» — Pettr. EnItzien: 1. R« Jufte a la Mesur« — La Bi Scott« — ,, Danabonrg. 2. R.: L« «mfort — Rami« — Quellt Ltzw. 8. R : (Le Renfort) — Laponte — vauclere. - 4. K.: Melaffe — »tarnet la Bell« — HuiSmeS. S. R.k Dennt« Wynne — «lech — Sardinero. 6. R.: «vanrtz — Erdaraz — Mh Lord. S«. 7. R.r lüft slüudv I s« fstrt, 61» sog. »EldüttLUgeo VüsodMttbl 61« VL»ck« »«rmürdeu, 6«sh»Id rEwIg« 1<L au» ao«L wtt 6em tzEaekAßoSrelen Sellrspulver 8<dlleeleölljg. Liebe ohne Grenzen 7j Roman von »Nachdruck verbot«.) Er griff zum Fernsprecher, wollte den Ehauf- feur anrufen. Aber er tat es nicht. Was sah man denn, wenn man wie ein tollgewordener Komet durch die Bäume jagte, an allem im Wir bel vorüberflog — eine scheußliche Staubwolke im Rücken? Nichts sah man — als ängstlich vor der Ma- schine beiseite springende Menschen, Hunde und Hühner. Nein. Auf sein Zweirad wollte er steigen, gemächlich hinausfahren und einmal schauen, was es einige Meilen im Umk^ise zu betrachten gab. Es war eine unklare Sehnsucht in ihm, aus seiner Sphäre hinauszukommen und al» ein schl chter Wanderer ins Alltagsleben unter tauchend, sich die Menschen zu besehen. Hierzu hatte er Lust. Er suchte in seinem Schrank ei 'en abgetragenen Spornmzug, fand ihn, eine Mütze dazu und setzte sich in Vieser Ausrüstung auf sein Rad und fuhr los. Als er am Waldrand« de» Eremiten Klause sah, wollte er abstetgen und bei dem Greise vor- sprechen. Gr tat es nicht. Er schämte stch. Es war wahrs)astig nicht angenehm, dem weisen Manne alle diese Torheiten zu berichten. Ihm mitzuteilen, daß der neue Gegenstand seiner Leidenschaft — diese Thärtse — stch als Hoch- staplerin entpuppt, die im Bund« mtt dem letzten Freunde, den er besaß, gekommen war, ihn hereinsulegen. Ach nein. Vor dem Alten wollte er stch nicht eher wieder sehen lassen, bevor er nicht Ernst hafteres zu berichten hatte. Gemächlich fuhr er st>es Weges. An dem frischen Maimorgen, unter den hellgrünenden Chaussee bäumen zu fahren, war schön. Die Brise des jungen Tage» schwellte seine Lungen, und sein Herz schlug froh. Die Lerchen jubelten über ben sprießenden Beckern. Die Well war schön — und ließ nicht ahnett, welche Summe von Niedertracht sie barg. Seine abgetragenen Kleider sowie der Rucksack auf sei nem Rücken bewirkten wohl, daß die begegnenden Männer, Frauen und Kinder ihn zutvaulich grüßten. Die Armen erkannten ßhn anscheinend al» ihresgleichen — er sah sich in ihre große Ge- meinschaft ausgenommen — nur weil er so dürf tige Kleider trug. Das war hübsch. Es gefiel ihm so, daß er aus dieser Wahrnehmung sein Programm ent- stehen ließ: al» ein Arbeiter — oder sonstwas sich auszugeben. Ganz instinktiv, ohne Aehnltches zu planen, hatte er die alten Sachen angezogen. Dieser Plan und Gedanke ward ihm aber jetzt erst lebendig. Gaston hatte den Baron, den vornehmen Grundherrn zu Haufe gelassen — wollte, wenn er gefragt wurde, sich — ja, wie denn? — Nun — Emile Larue — wollte er sich nennen. War ent- schloffen, unter diesem Pseudonym zu reisen. So hieß sein Chauffeur. Der Name hatte ihm immer gefallen. Ls lag etwa« Schicksalhafte» heute für ihn darin. Rue heißt Straße — und diese war es, auf der er die nächste Zett seine Lebens- und Men- schenstudie« zu machen gedachte... Er war voller Erwartung. Hatte da» Gefühl, dm Frei- paß erworben zu haben in eine ihm neue Welt, in ein Lebensgebiet, da» ihm bis dahin völlig verschlossen gewesen. Jung war er und neugierig und höchst ge- spannt auf alle» das, wa« hier draußen seiner wohl warten könne. Diese» Abenteuer — er spürte e», war reizvoll genug, ibn alle die Miss lichkeiten vergessen zu machen, di« er soeben m seiner bisherigen Well hatte erdulden müssen... Er fuhr weiter und weiter — kam durch ein Nachbardorf, in dem er das große Elektrizitäts werk bestaunte, fuhr weiter, atz -um Mittag, läuten in einem Dorfkruge. Hatte ein sehr lusti ges Gespräch mit wandernden Handwerksbur- schen. Geleitete sie nach dem Essen ein gutes Stück Bege«, sein Rad führend. Bummelte tn der Gegend der Weinberge herum. Lagerte am glitzernden Strom, kam tn den Wald — vesperte mtt den Holzarbeitern, bei denen er wieder höchst interessante Dinge erfuhr — und machte sich dann gegen abend auf den Heimweg. Er sang laut auf seinem Rave und fühlte sich wunderbar erfrischt von dieser Wanderfahrt. Als er wieder durch da» Dorf kam, in dem da» Elektrizitätswerk lag, war gerade Feier abend. Die Männer und Frauen strömten durch die Straßen. Aus den Schenken tönte Musik. In einer dieser Schenken kehrte er «in, rauchte beim Schoppen Wein seine Pfeife und sah be- lustigt dem Tanze zu. Tin Pärchen setzte sich an seinen Tisch. Er plarGerte lustig mtt den beiden, wurde aber recht einsilbig, al» die Leutchen, vom Tanze erhitzt, sich zu schnäbeln anfingen, gan- unbekümmert um seine Blicke. Er brach auf, holte sein Rad au» dem Gärt chen, wo in den Laubennischen rbenfall» gelacht und geküßt wurde. Aergerlich fuhr er heim und brachte nun doch »in Gefühl der Vereinsamung mit in sein stille», schweigende» Schloß. Durch eine kleine Seitenpforte orana er in den Park, ging sogleich zu Bett und schlief wie ein Stein. Den ganzen nächsten Tag war er bi» zum Diner in der Abendstunde mit allerlei Kram beschäftigt: Abrechnung«: de» Verwalter», Beratungen mit dem Maurer, der eine Scheune umbauen sollte — und al» er da» langweilige Diner, bei dem er die Zeitungen las, endlich hinter sich batte, riß ihn die unbestimmte Sehnsucht wieder zum Kleiderschrank, au« dem er die alten Sportsachey riß, sie hastig anlegte, auf« Rad sprang und wieder dahin jagte, wo er stch gestern abend so über die Pärchen geärgert hatte — in di« Schenke zum Tanz. Das er dort wollte — wußte er selb« nicht. Genug — jetzt saß er hier wieder an dem näm lichen Tische wie gestern, rauchte sein, Pfeife und trank den herben Landwetn — der völlig trink bar schien. Es macht, ihm heut, schon erheblich «ringe- r»n Spa-, dem Tanz, zuzusckauen — so rasch nutzten dis nrrmn Eindrücke sich ob. M EdEP. legte, ob er nicht gleich zahlen und heimfahren sollte, ehe die Tanzenden zu ihren Zärtlichkeiten übergingen, die er nicht sehen mochte. Dies erwägend, sah er gelangweilt umher, da blieb sein Blick wie festgebannt an der Estrade da oben hängen, an der Holzgalerie, auf der die drei Bläser saßen, die die schreckliche Tanzmusik lieferten. Denn neben ihnen lehnte ein unwahrscheinlich blonde-, bildhübsches Mädel, sauber gekleidet, über den Bort der Galerie und blickte lächelnd, den hübschen Kopf auf beide Arme gestützt, auf di, tanzend«: Paare hinab. Gaston war von ihrem Anblick wie geblendet. Er ärgerte sich über sich selbst, daß ihm diese Dorfschöne so außerordentlich gefiel. — Gefiel? Das war der rechte Ausdruck nicht. Der An blick dieses Kindes ging ihm ins tiefste Herz. Machte ihn selig erschauern. Du Esel! Du Tölpel! Schatt sich Gaston. Da» hast du nun wieder? Ein hübsches Mädel — nun schön — blond rose die Seraphim — gut — gut — laß sie bloß in Frieden, nock) ehe du die todsichere Erfahrung machst, daß sie eine Dorfgans ist, langweilig zum Einschlafen — bor niert und ungebildet — nichts für dich . . . Er riß die Augen gewaltsam von ihr los — wollte zcchlen und sich fortmachen, aber es hielt ihn fest — Irgend etwas nagelte ihn fest an sein«: harten Holzstuhl und zwang ihn, dieses reizende Ding io anzustarren, baß das Mädel es fühlte. Ss richtete seine großen Madonnenaugen fest auf Hn, und eine ganze Weile starrten sich die beiden an. (Fortsetzung folgt.) BttanstvorAiA ftir den rrdaMoneste« Lett: Lhettedak- t«M ». Gvlvstct«: Mr »>»«<,««: 0»»«d Müller, dttd« i, Le>p»tg. — B«rtt««r Dttnst: verll». »o<v- si«st« M- Fernsprecher 6600-S66S. Dreövne, Dienst: H«t«r»ch Z«ii«««. Dreöve« Sa»«lö»«rver«ratze 24. Feensptz«»«r 84 7ts. — Druck MI» »„lag: »etvttger BeN«g»vr,S«rrt. «. «. ». H., L«1p,t«. Joöemnttgalt« 8. UNvettMegtt Bettrög« oB» RSckporto werde« ntchi »ursirk- -esavdt. Vt, vorttegMib« A«r-ad« 1» Setten