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Sette 4 Xr. IS- versinkt alle» in Blumen und Spalierobst. Obwohl: Wenn man Marienbrunn und Tabak»mühle ver gleicht — es ist nicht dasselbe. Es ist nicht mehr da» willenlos träumerische Eintauchen in Grün und sen timentale» Bunt. Tine straffere Linie steckt darin. Mehr Energie. Mehr praktischer Blick. Mehr Willen zur Welt. — * Immer weiter geht's binau s Rach Probstheida. An der Professorensiedlung vorüber: Drei dreistöckige Häuser voller Professoren. — Am End« der Stadt. Platonische Akademie . . . Wenn sie dann frühmorgens alle an der Straßenbahnhaltestelle warten. Die Gelehrten au» S Stockwerken . . . Und beim Erklimmen der Straßenbahn entsteht der Streit der Fakultäten . . . Weiter saust das Auto. Die Ehauffee ist frei. Ueberall Wiesen und fliehendes Gelände. Felder. Hiigel. Mitten drin wieder ein riesiger Block: Siedlung Probstheida. Strenge Linien, ge mildert durch Rundtürme, in denen die Treppen häuser liegen. Gelb getönte Loggien. Der weit- läufige Hof liegt voll gestapelter Ziegel. Der vierte Flügel ist noch nicht aus dem Grundstein heraus. Und dann die letzte der Siedlungen weit draußen: Hohenheida bei Wachau. Äe mahnt an den Ernst der Zeit: Selbst haben die Siedler sich ihr Häuschen erbaut. Sie finden daher vermehrte Sym pathien . . . Lokomotivenpfiff. Autohupen. Die Glocken läuten. Zurück in die steinerne Wüste! Feierabend... . . L. X. Lin Zlugrekor- Das erste von München abgeflogene Junker-Flug zeug ist in Budapest einaetrofsen. Die Strecke Mün chen-Wien wurde in 100 Minuten und die Strecke Wien—Budapest in 120 Minuten zurückgelegt. Die reine Flugzeit von 220 Minuten stellt einen R e - kord dar. Dom nächsten Jahre an soll ein Fluaver- kehr zwischen Deutschland und dem Balkan emge- richtet werden. Schweres Kuto«Unglü<k — 2 Tote Bei Allstedt fuhr das Auto der Baronin von Kalkreuth auf Rittergut Hackpfiffel beim Ausweichen vor einem Handwagen gegen einen Torprellstein. Da» Auto wurde in di« Luft und die Insassen herausgeschleudert. Frau von 5k. und ihr Begleiter waren sofort tot. Baron von Graff, der Schupo hauptmann Lange und ein Begleitmann wurden schwer verletzt. Schwere» Autounglück. Auf der Tinzer Straße, in der Nähe von Gera, stürzte ein mit sieben jungen Männern besetztes Auto aus Meerane in den Stra ßengraben. Zwei Insassen erlitten sehr schwere Ver letzungen, so daß die Aufnahme ins Krankenhaus er- forderlich wurde. Die anderen fünf kamen mit leich teren Verletzungen davon. Anscheinend war der Führer de» Auto» des Fahrens unkundig. Bier Gebäude niedergebrannt. In Heriberg am Harz äscherte ein Großfeuer vier nebeneinander liegende Gebäude nebst Stallungen ein, vier weitere Häuser wurden stark beschädigt. An den Lösch' arbeiten beteiligten sich acht Feuerwehren. Der Schaden beläuft sich auf viele Milliarden. Für die Geschädigten wurde sofort eine öffentliche Samm lung eingeleitet. Au» dem Zuge geworfen? In der Nähe von Burghaun bei Fulda stürzte ein Mann au» dem Zuge und starb kurz nach seiner Einlieferung in» Krankenhaus. Man hört nun, daß der Betreffende da» Opfer eines Verbrechen» geworden sei. Es handelt sich um den am 15. Juni 1902 in Göppingen (Württemberg) geborenen Adolf Andreas Ienne- wein. Er befand sich in dem beschleunigten Per sonenzug, der 7.28 Uhr die Station Burghaun durchfährt. Wie Zeugen beobachtet haben, scheint Iennewein mit Mitreisenden in Streitigkeiten ge raten und in deren Verlauf von einer anderen Person gewaltsam aus dem Zuge geworfen worden zu sein. In der zusammengeballten Hand hielt der Tote Westenknöpfe und Stoffreste, wodurch die oben ausgesprochene Vermutung bestätigt werden dürfte. L-elpriger ^sgrdlstt Pläne zuryebung der„Lusttania* < In Dover ist vor einigen Tagen ein Schiff in See gegangen, dessen Fahrt von abenteuerlichen Ver- »utungen umgeben wird. E» handelt sich um den großen Lebedampfer .Semper Paratus*. E« bedeutet ledesmal ei« große» Ereignis, wenn der „Semver Paratu»* flottgemacht wird, und die Hafenbevölke- rung von Dover begleitet seine Ausreise stet« mit ihren Gedanken und Hoffnungen. Jeder ahnt etwas von den Aufgaben seiner Mannschaft, die au» Tau chern und Schiffsingenieuren besteht. Man weiß, daß e» sich darum handelt, zu einem Wrack auf den Mee resboden hinabzusteigen und untergegangene Schätze zu bergen. Diesmal umhüllt die Ausfahrt de, „Semper Pa- ratus* geheimnisvolles Dunkel. Man sah den dunklen Koloß in der Richtung nach dem Ozean abdampfen. Ueber da» Ziel der Reise schwieg sich die Mannschaft aus Weisung des Kapitäns aus. Die Schiffspapiere scheinen absichtlich unklar gehalten zu sein. Sie geben al» Ziel der Fahrt den Nordatlantik an; der Phantasie ist also breitester Spielraum ge lassen. Man nimmt an, daß das Wort „Atlantik* einen schwierigen Bergunasversuch verschleiern soll, und zwar glaubt man, daß die Goldschätze der gesunkenen „Lusitania* gehoben werden sollen, die viele Millionen Pfund wert sind. Liner der Mitinhaber der Reederei, der Herzog Landi, be findet sich an Bord. Mit ihm haben zahlreiche Kapa zitäten auf dem Gebiet der Schiffsbergung die Fahrt nach dem Ozean angetreten. Herzog Landi ließ in einem Gespräch mit einem englischen Korrespondenten durchblicken, daß man einen modernen Taucheraniug konstruiert habe, der da» Arbeiten in großer Tiefe ermöglicht. Der „Semper Paratus* ist nut den neue sten Bergunasapparaten ausgerüstet worden, mit elektrischen Luftdruckmaschinen und komplizierten Unterseelampen. Die Stelle, an der die „Lusitania* im Ozean verschwand, ist bekannt. Sie befindet sich nicht weit ab von der Route der Amerikadampfer. * Bo» der Lokomotive zerstückelt. Ein 17jäkrigcr Arbeiter aus Weißensee in Thüringen, der auf den Mickelwerken in giran-k le^ben (Kreis Merse- bürg) beschäftigt war, überschritt die geschlossene Bahnschranke, um etwa» früher zum Bahnhof zu kommen. In diesem Augenblick brauste ein Zug heran, und die Lokomotive faßte den jungen Mann, der von den Rädern buchstäblich zerstückelt wurde. Gewitterschäden i» Hannover. In der Stadt Hannover und der näheren Umgebung haben schwere Gewitter in der vergangenen Nacht unge heuren Schadey angerichtet. In Buchholz schlug der Blitz in eine mit Heu gefüllte Scheune und äscherte sie ein. Auch an anderen Stellen hat der Blitz mehrere große Brände verursacht, die ungeheu ren Schaden an Erntevorräten angerichtet haben. Auch der Bezirk Hameln wurde von schweren Ge- wittern heimgesucht. Da» gesamte Anwesen eine» Gastwirts fiel dem Feuer zum Opfer. Große Garten anlagen sind völlig zerstört worden. Fast alle Telephon- und Telegraphenleitungen wurden außer Betrieb gesetzt. Ebenso richtete das Unwetter in Ostfriesland ungeheuren Schaden an und setzte mehrere Häuser in Brand. Auch in Wiesen, in der Nähe von Loer, wurde eine ganze Anzahl von Personen vom Blitz erschlagen. Preissteigerung und Badegäste. Im Vstseebad Groemitz, da« wegen außerordentlich günstigen Angebots in diesem Jahre besonder» gut besucht ist, ist infolge wiederholter Steigerung der Pensions preise innerhalb einer Woche große Erregung unter den Kurgästen entstanden. Da eine gütliche Einigung mit den Wirten nicht zu erzielen war, wurde der Oberpräsident der Provinz Schles wig-Holstein um Einschreiten gebeten. Walbbräode ft» den Alve». Bei Matrei am Brenner entstand gestern ein Waldbrand, der so große Ausdehnung annahm, daß da» Eingreifen von Militär au» Innsbruck notwendig wurde. Ein zwei- ter gleichfalls durch die Hitze verursachter Waldbrand wütete bei Sckarmtz und schließlich hat der Blitz da» Moor bei Aioling angezündet. Borausfichtlicher Streik in der bähmische« Glas industrie. Im Gablonz-Tannwalder Glasbezirk sind Lohndifferenzen zwischen Glasarbeitern und Arbeit gebern entstanden. Die Verhandlungen wurden abge brochen. Die Arbeitgeber haben den Arbeitern ein Ultimatum gestellt, bis 17. d. M. zur Wiederauf. nähme der Arbeit zu erscheinen. Widrigenfall» sie ent lassen würden. Der Streik, der cp. IS 000 Gla»- arbeiter treffen würde, steht unmittelbar bevor. Hartgeld in Oesterreich. Oesterreich geht jetzt sur Herstellung von Hartgeld über, und zwar werden Münzen zu 100, 500 und 1000 Kronen geprägt. Selbstmord i« Hanse Porck. Ein Verwandter de» Herzogs von Horck, des zweiten Sobne» de« englischen Königspaares, hat sich jetzt in London da» Leben ge- nommen. Die Polizei fand seine Leiche in einem herrenlosen Auto an einem der wildesten Sturmtage der letzten Woche auf einer Landstraße. Lr hatte sich mehrere Schüsse in den Kopf gejagt. Ein Revolver lag auf dem Boden. Man brachte den Selbstmörder zum Letchenschauhau», wo festgestellt wurde, daß es sich um den 24 jährigen Mr. Angus Patrick Bowes- Lyon handelte, einen Petter der jungen Herzogin von Porck. Jetzt gibt der Bater, wie der Mann aus London berichtet, Aufschluß über die Gründe des Selbstmorde». Lin Jahr lang hatte der junge Mann um die Gunst des hübschen Fräuleins Freda Var- sons geworben. Endlich verlobte sie sich mit ihm, gab ihm aber bald wieder den Laufpaß. Er wagte noch einmal eine Wiederannäherung. Als der Der- such mißlang, verließ er verzweifelt die Wohnung nnd machte seinem Leben ein Ende. Z« viel Studenten in Rußland. Laut Krasn. Gazeta hat die Sowjetregierung eine Beschrän kung der Zahl der Studierenden an den russischen Hochschulen beschlossen, weil es an Mitteln zum Unterhalt der jungen Leute fehle. Zurzeit beträgt die Zahl der Studenten in Rußland etwa 180 000, während nur 53 000 Staatsstipendien zur Verfügung stehen. Ein Schmäher der Republik k Dre»den, 17. Juli. (Eigenbericht.) Der Herausgeber der Fackel, einer kritischen Wochen schrift für Sachsen, Hans Scholz in Dresden, yotte sich in einem umfangreichen Termine wegen Ver gehen« gegen den Paragr. 8 de» Gesetze« zum Schutze der Republik und weiter auch wegen Auf reizung zum Klassenkampfe vor dem Dresdner Schöffengericht zu verantworten. Nach dem Er- Lffnungsbeschluss« wurde er beschuldigt, in Nr. 8 der Fackel in dem Artikel „Sturmtruppen heraus* die Bevölkerung zum „Aufwurzeln* aufgefordert zu haben. Hierzu bemerkt Scholz, darunter sei ein geistiger Kampf ohne Gewalttaten zu verstehen. Weiter wurde ihm zur Last gelegt, al» früherer Herausgeber der „Revue* in zahlreichen Artikeln und Schriftsätzen die Mitglieder der sächsischen Re gierung öffentlich beschimpft zu haben, indem er sie al» „Gewerkschaftsbonzen* usw. bezeichnete und ferner dem Zustizminister Dr. Zeigner vorge worfen hatte, er habe in Gnadensachen unsachlich gehandelt. Weiter hatte Scholz behauptet, die Parteipresse werde mit Druckpapier versorgt, wer an der Futterkrippe sitze, bekomme Papier, die an- deren dagegen nicht. Da» Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Aufreizung zum Klassenkampf zu 30 000 Geld- strafe und wegen Vergehens gegen da« Gesetz zum Schutze der Republik nach Paragr. 8 Ziffer 1 zu drei Monaten Gefängnis. In der Be- gründung de» Urteil» führte der Vorsitzende au», der Tatbestand sei vom Gericht als erwiesen ange sehen worden, es liege eine Beschimpfung der Mitt glioder der Regierung vor. Geschäftsverkehr Die Ktrma v»kar «Serfs, Zwtrn»ko»danvln«« u. FatzrtNager, Leipzig So-lt«, Lutlenstrake S, unter hält ständig ein reichhaltiges Lager in sämtlichen Leinen, und Bawnwollzwirnen für Haushalt, Gewerbe und Industrie. Interessenten belieben deshalb di« Anzeige im Inseraten teil der heutige« Nummer zu beachten. Fahrpreis«rmastigungen zur wiener Herbstmesse. Mit Rückstckn aus die am IS. Juli in Kraft getretene Er höhung der Fahrpreise aus den österreichischen Bahnen, sind die yahrpreisvergtinstigungen sür Messebesucher da hin erivetteri worden, das, gegen Vorweisung dr» Messe ausweis«» sowohl für di« Hin» al» auch sür die Rückjahrt «rmLbtgte Karten gelüst werden können, die zur Be- nützung der Schnell- und D-Züge (mit Ausnahme der LuxuSzüg«) ohne Schnellzugszuschlag berechtigen. volMSrrrtLg, chro 1V. M. SSchWk LMs-Lstkrit Stetznng I. Klosse. A« X00S Mark. Auf alle Losnummern von 1 bis ISOVOO, die au» eine der Zahlen -02—00-00 endigen, entfällt der Ge- wtnn von VN OOO Mark, soweit sie nicht bereits in 1. oder 2. Klasse dieser Lotterte mit Gewinn gezogen worden sind. An Stelle dieser schon in der 1. oder 2. «lasse mit Gewinn gezogenen Nummern haben folgende zu treten: 188». 4704. 0007. 0040. »»71». 10 001. 10404. IOO01. »»»7». »8 824, »»»78. 00 807. 41 »84, 40 008.40 080. 02 040. 08 107. «»471. 02 400. «»»1», 7» »47, 7S V»1, 8» »«8, 84 «8», »«>»88, 00 020 »7 8»8. »8 »»7, 1«>4 800. 10» 000. 1V8»1«, 120 407. 1K7784. 120 787. IS »INI»««,» aus Nr. 113108 bet Herren Aumann L Eo. in Leipzig. 0 llUItto»«» aus Nr. 97928 bet Henn Paul Ltppold in Leipzig. » auf Nr 46160 bet Herrn Eduard Nen, in Dresden. 2 3IlN1«»»i» auf Nr. S50S8 bei Herrn Johannes Kreist« tn Ebemnttz i. Sa. 1 M1UI»>» aus Nr. 69836 bet Henn Emil Engert in in Zwickau t Sa. 1 »Nit«» auf Nr. 80647 bei Henn Arthur Winkler tn DreSden-A. 1 »IUI«» auf Nr. 120612 bei Henn Adolf Lang in Plauen i. V. Gewinn- von 12000» Mk. -i» 1» Millionen Mk. Nr »SS 788 VIS Iioooooz I2S 148 600 S41 1166 817 »278 878 7SS 800 »718 817 4287 080 V32 Ovv» 41 S4S V80 92 883 814 098V 407 488 830 243 7Söü 887 8204 84V SOS 9VV V81 208 870 480 »ISS 4 7IV 484 10808 110V0 V28 787 118 12V17 87 V2 447 8V4 2V9 18V28 V88 110 881 14822 VOO 80 271 107l300000> 10146 ilvOOOO) 640 V7V 284 18800 18 884 12V 17632 78 642 231 18423 818 1»774 slvOOOO) 6V8 »0900 8S8 3V0 418 881 284 83S V21 894 »1422 878 K27 221SV 88 9S8 »«»81 90 348 8V7 231 »4828 68 874 (IVO 000» 82S 20290 41S 407 421 944 894 674 »0806 942 90V 948 K81 »7811 (IVOOOOi 6V2 6V8 984 68 V28 »8087 160 V64 81 244 242 4S6 »»487 47 2V 200 »0268 488 184 460 V84 «1286 88V 728 V17 97» 189 764 991 221 (1V0 000) 8VV 60 »»900 V14 931 860 V17 28V «8616 8S9 14b 20b 264 <800 000) 4S8 V90 628 28V «4b74 984 178 »»726 178 VV7 713 897 (ISO 000) 4V7 LIO 928 67 »8707 88V 84 V92 29S 829 (IVO000) 448 8V2 116 (800 000) 940 87485 97S 714 64 670 881 183 884V2 641 221 V8S 6V0 SS7 »»069 38V 487 876 911 40684 792 998 10 41418 130 824 8V7 4»767 805 4»827 9V4 678 60(800 000) 671 44284 6S8 40210 49 16V 2S0 781 V47 48160 (2 000 000) 70V 738 47376 298 V7V (600 000) 426 48764 712 482 40042 939 94 969 »0814 719 »1480 776 940 V87 026II (100 000) »10 »»007 270 288 822 »4S26 806 279 928 (IVO 000) IS» 882 710 649 008V7 670 6S8 689 OVO 27V (800 000) 1V1 L64 (IVO OOO) 0600V V9 481 889 881 07645 8V0 82» 748 9V8 »8388 82V 627 (IVO 000) 418 4V1 467 »»616 88 826 47 286 , 80980 448 824 837 768 81000 »Ov 890 171 881 8»47» 892 VOO (1K0000) 2V8 81» 8S287 890 84840 604 3V0 492 V46 711 608 811614 4V8 610 3V2 77L 428 SSO (1V0000) 264 800 838 «678 789 718 770 704 8761S VOS 468 6V0 248 8862« 921 100 6V6 (1V0000) 192 8V687 88S 4S 1V9 668 55 431 829 886 (1000000) 70280 »11 868 67» 2S 71181 »19 7»747 906 22» 94 998 917 610 (1V0000) 78180 114 680 784 188 S18 178 814 74248 9V8 »78 78228 VOO 8V2 98V V9V 78V8S (800000) 2L4 (VOOOOO) 984 141 77744 704 »42 111 (600000) 87» 882 787V8 787 418 711 22 12 690 81 (600000) 888 622 7»9I8 VV9 212 87V 894 9» 880 91» 80777 44 V89 791 647 <1 000 000) 289 816Y4 »77 792 (VOO 000) 268 1V8 681 (IVO 000) 8»891 VS2 89V 971 9» 246 8»721 271 84982 939 »82 (ISO OVO) 7» ' 488 280 VOS 688 278 817 862 88728 182 628 190 ( 8»016 4VV 8714S 187 S20 88967 (800 000) 183 8V89V 617 468 964 9S8 »0889 (VOOOOO) »1746 809 (600 000) 646 I» 689 808 »»888 87 7V1 (VOOOOO) 84 220 29V »»048 807 892 688 889 248 49 888 »4827 764 (IvO 000) 209 65 948 »»787(100 000) 98 (2 000 000) 6Ski 917 »8946 V89 V12 764 641 (IVO 000) 262 128 480 2V 214 V70S2 370 877 (IVO 000) 608 81 928 (v 000 OVO) »8118 VV7 2S1 99V »»987 914 18» 100464 619 V7S 101480 183 987 26 880 982 845 962 (IbOOOO) 641 780 102260 884 (VOOOOO) 212 319 868 »SS VV8 686 108888 181 789 80V 1V7 104I4O 660 965 S78 768 704 (IVO000) 1011148 478 106475 648 891 16 9S4 188 107828 V9S VV1 (600 000) 108084 72b 282 798 »0 122 1O»244 646 710 110768 12» 111494 11»797 991 216 449 »89 1V4 974 280 118892 988 »20 216 667 874 108 (1v 000 000) »11 870 114612 V97 VOO 798 888 I187O8 74 8V8 848 »1V 110988 708 87V 210 12 711 117091 146 462 598 118918 SOL 77 270 8V8 11»128 698 V68 880 415 1KO822 612 (1000000) 121700 182987 25 200 (VOOOOO) 188048 21V 26V 124446 797 60V 184 125997 278 228 478 878 (1L0000) 12022» 140 226 6V2 49 127178 870 419 618 774 220 462 128409 V2» 4V1 748 116 VO 12»S04 24S 878 7V2 „Sie werden am Apparat verlangt Von potor Manchmal, mitten im Gebrodel der Bureauarbeit, klingelt da» Telephon. Vor Eifer glichend, springt jemand heran. Und sagt dann, enttäuscht, mit etwa» beleidigter Stimme zu seinem Kollegen: „Sie werden mal am Apparat verlangtl* Und der geht dann hin. Er geht frohbcschwingt, ein bischen vorsichtig, weil es ja „privat* ist — und doch auch etwas stolz. Denn diele» vier gehört nicht zum Geschäft. Man wird es gleich sehen. Lr nimmt den Hörer und meldet sich mit leiserer Stimme, al» er sonst wohl zu sprechen pflegt. „Ja —?* sagt er. Der andere antwortet — und es verklärt sich sein Gesicht. Du kannst sofort sehen, ob es ein Freund oder „sie* ist, die da ange rufen hat. Bei einem Freund werden die Züge ein wenig schlaff, so: Guten Morgen, alter Junge — na, wie geht» denn? — Ist „sie* es aber — dann ändert sich da» ganze Bild. Im Gesicht de» Telephonierenden kämpft die Liebe und der angstvolle Wunsch, stck hier, im Betriebe, nicht zu verraten und nicht zu blamie ren. Er spricht ganz leise. Um ihn herum dröhnt die Arbeit, klappern die Schreibmaschinen, schreien mit erregter Stimme die Abteilungsvorsteher ihre Wei sungen durch den Raum, klappen die Türen. Am Te lephon geht es ganz leise zu. „Za — um vier. War um kannst Du nicht? Deswegen? Sag doch Elisen, sie soll später kommeni Neinl Na, du weißt doch, wo wir nachher htngehen! Na — hör« mal! Was heißt: erst neulich! Deine Mutter geht da» gar nicht« an! Na, sprich doch nicht drüber! — Da» verstehe ich nicht! Na, hör doch mall* (Die Angeredete hat offenbar in der Hitze de» Gesprächs ihren Namen verloren — denn den gibt «»nicht.) Na — höre mal! Du kommst um elf an die Untergrundbahn, ja wie immer — und dann haben wir noch vier Stunden Zeit! Natürlich bist Du dann zu Hause! Na, wenn ich Dir saae —I* In den Augen de» Sprechenden wird es fröhlich und hell. Aber mit dem einen Augenwinkel hat er doch schnell all« Türen abgequckt, wer da hereinkommt, und ob auch keiner zuhort, wenn er hier solche Vor bereitungen zur Abfahrt nach Lythere-Zehlendorf trifft. Nein, die Luft ist rein. Und er girrt und kalzt. Ganz leise. „Wenn Du die Sprach« verloren hast, kann sie bloß bei mir sein. Dann werden wir sie schon wiederfinden. Natürlich sage ich Bescheid. Nein — ich habe nachgesehen — da liegt sie auch nicht. Da kann überhaupt nicht» hinfallen...!* Aber jetzt geschieht ein kleine» Malheur. Der Per- sonalchef ist höchstpersönlich in den Raum ringe- zogen. Mit einem Blick sieht er alle»; die Stulle auf dem Hauptbuch, einen leeren Platz, Asche unter einem Stuhl — und am Telephon, wa» ist da»? Da ist wohl nicht«. Denn da steht unser Mann, macht ein tierisch ernste» Gesicht und murmelt: „Na ja — denn auf Wiedersehen!* Und hänat ab, mit einem so stumpfsinnigtreuen Auge, al» habe er stundenlang mit Pachulka L Kagelmann telephoniert, wo denn, die gemahnten zweiundfünfzia Ballen blieben. Dienst eifrig huscht er an seinen Platz — mit vorsichtig auf tretenden ffußballen, eilfertig und al» ob gar nickt» gewesen wäre. Scheu seken ihn die Nachbarn von der Seite an. Denn in diesem Augenblick ist in der Tat etwa» Merkwürdiges geschehen: au« dem kleinsten schäbigsten Angestellten, au» dem mächtigsten Vorge setzten sprang der Mensck. Hier nur immer Zahl — nur immer Antreiber oder Befehligter — und auf einmal auch er: ein Mensch. Auch er: Papa, Freund, Geliebter, Schwiegersohn, Bummelant oder Klubvor- sitzender. Umflossen von einer fernen Häuslichkeit, einer Dame, einem Herzensschatz, einer Nutte. Ja — auch er. Aber da« ist gleich vorüber. Und schon eilen die Federn wieder über» Papier, die Blätter rascheln, di« Zahlen schwirren. Da» Privatzespräch hat längst sein Ende erreicht, war überhaupt nie da. Eo ist da», wenn ein Mann »u einem Privat gespräch an» Televbon gerufen wird. Und wir ist da», wenn ein Mädchen...? Da« kommt überhaupt nicht vor. Bo» der Universität. Dem Assistenten am Eng lischen Institut der Leipziger Universität, Dr. pdil. Bruno Borowski ist die veni» lessencki für da» Fach englisch« Sprache und Literatur erteilt worden. Eine veotstke Gesellschaft fite Zahn Heilkunde. Um di, wissenschaftliche Zabnyeilkunde zu fördern, wurde nach einem Bericht der Klinischen Wochenschrift eine „Deutsch« Gesellschaft für dentale Anatomie und Pathologie* gegründet. Sie stellt sich die Aufgabe, da» Interesse der Aerzte und Zahnärzte für diese« Gebiet zu fördern und einen besonderen Univer- fität»unterricht in der dentalen Pathologie einzu führen. Mindesten» einmal im Zahre soll im Zu- sammenhang mit der Jahresversammlung de» gen- tralvereines deutscher Zahnärzte eine Tagung der Gesellschaft stattfinden. Mu»kelarbeit gegen Kred». Mu-keltiitiakeit aller Art, körperliche Arbeit, Spazierengehen usw. sollen Kreb»erkrankungen verhüten. Die» behaupten zwei amerikanische Aerzte, Sivertson und Dahlstrom, über deren Arbeiten in der Umschau berichtet wird. Di« Aerzte beobachteten, daß Farmer, die bi» ins hohe Alter hinein ihr Gut bewirtschafteten, seltener an Krebs erkrankten als solche, die sich zur Ruhe setzten. Auch unter Turnlehrern, deren Beruf eine starke Muskeltätigkeit mit sich bringt, haben sie nur in ganz seltenen Fällen Krebs festgestellt. Sodann konnten sie bei Kranken im Vorstadium de« Krebse», die ihre Muskeltätigkeit vermehrten, bemerken, daß ihr Zu stand sich besserte. Wilde Tiere sollen seltener Krebs erkrankungen aufweisen als Saustiere. Die Forscher sind deshalb der Ansicht, daß der menschliche Krebs eine Reaktion und Ergebnis einer chronischen Reizung de» erwachseinen Gewebe» ist, und zwar erfolgt diese Reizung durch KörperflMokeiten, die infolge mangelnder Muskeltätigkeit mit gewissen Stoffwechselprodukten überladen find. Leipziger Oper. Wie dt« Intendanz un» m-'neilt, blickt die Oper aut solaenden A»deit4plan zurück: Ur- auitü-runoen waren: .Mttsckmlvtae' von Marv Wurm, .Scdtcksalstag' (Blitz) von Hcwcitz (tn der Be arbeitung von Kleefeld). Erstaufführungen: „Lote Stavtt von Korngold. „Schwarz sthevanenretcd' von Siegfried Wagner. .Bergs«' von Bittner. .Ehr'«- leslein' von Psttzner. .Judith' von Ettinger. .Meiller Guido *von NoetzM. Neueinstudierungen: .Hugenotten' von «everdeer. .Han» Heiling' von Marschner. .Mignon' von L-oma«. .KOntggkinder' von Humperdinck, .Lradiata' von Verdi. Per übrige «r»eit4pi<m eMhielt an Werten deutscher Kmnponiltrn 3g verschieden« Opern und an Wecken ausländischer Komponisten 18 verschiedene Opern. Im ganzen enthielt der Spielplan 210 «ufführungen von Oper« deutscher Komponisten und 117 wusfsthrungen von Opern ans- ländische, Komponisten. tzlu» »en Pheatrrdurruu. (Städtische Phea««,.) Die «nrechtgindaber de« Neuen Ltzwier» werde« darauf htngewicsen, datz tür di« tzlnrechtSearimt v»n de» 122 Vor stetluna (23. Juli) an «in« Nachzahlung »« leisten ist. Di« Nachzahlung ist unter Vorlegung der noch unde- nutzten Korten von Donner«»»- 1». JuN. bi» Montag, 23. Juli, von 1v 2 Uhr an der Phraterhompttasse vorzunehmen, von der 122 Borste» una an Haden nur noch di« «»gestempelten Karte« Gültigkeit. Ole Meine vom Variete Kleine» Theater. Der Alfred Möller kann mich gerne haben. Wenn er noch lebt. Sonst wird es ihm nicht mehr möglich sein. Ueber seinen alten Ladenhüter schreibe ich keine geile. Mir einerlei, wer der Bubi aus Mexiko ist und wa» der Marmeladenonkel von dem Zahnarzt denkt. Noch dazu bei der Hitze, wo es draußen schon regnet und im Kleinen Theater um einen herum Leute sitzen, die bei Witzen lachen, also bei Witzen, wo meine selige Großmutter schon immer sagte: „Junge, das habe ich doch mal wo gehört.* Und meine selige Großmutter war in ihren letzten dreiß g Lebensjahren leider ziemlich taub. Die Decke de» Kleinen Theater« ist weiß gestrich n. Wenn der guschauerraum dunkel wird und man den Kopf in den Nacken legt, dann entsteht in der dämmerigen Weite droben ein Gefühl von beglücken der, träumerischer Einsamkeit. Aber zuletzt tut einem der Nacken weh und man muß wieder auf die Bühne sehen und mit Möllern hadern. Der schöne gelbe Vorhang, romantisch beleuchtet, bauscht sich im Wind der Lüftungsanlage — oder aus anderen Gründen — aber er bauschte sich jeden falls, al» ob man dahinter Shakespeare» „Sturm* spielen wollte. Mein Herz grollte dem Vorhang zieher, der mir dreimal Shakespearen entzog und Möllern zumutete. Kein Wort mehr von dem unwürdigen Möller. E» wurde seiner würdig gespielt. Dilettantenvereins mäßig. Gespenster de« alten Thaliatheaters. Annelies« Würtz war nicht gut, aber am besten. Bleibt Gaston Demme. Ein rührendes Wieder sehen. Der Komiker unserer Jugend. Al« er nach Leipzig kam, w« ich vierzehn Jahre alt. Er schiebt noch immer die Unterlippe vor. Hat noch immer gutmütige Augen. Und ist zu schad« für Möller. Keine sehr intensive komische Kraft, aber durchaus geschmackvoll mit der angenehmen, trotteligen Alt- Männerstimme. Bei seinen übrigens erst 58 Jahren ein durchaus rüstiger Mime. Die Sommersvielzett de« Kleinen Theater» könnte mir, wenn nicht der gute alt« Gaston darin erschienen wäre, — ich will e« nicht sagen, wa» st« mir könnte. ttsn» SsoiU Mekttor